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Erzgebirgischer Volksfreund : 03.07.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192007034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19200703
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19200703
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-07
- Tag 1920-07-03
-
Monat
1920-07
-
Jahr
1920
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 03.07.1920
- Autor
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^^S^ß^au«n»antrag nicht unterstützen. Auch er warne -ans», m Spa Unmögliche» zu unterschreiben. Der Tan werd» bald kom- n«n, wo man nicht nur in Italien rmd England, sondern auch in Frankreich einfehea werde, daß Deutschland, Lo» -asjrnige der icmzen Welt sei. Relchaftnanzmtirtster De. Wirth: Der Etat für 192V steht «rs in den großen Ziffern fest. Der ordentliche Etat wird zum erster Male seit der Vorkriegszeit bnlnnzieren und »war mit L8 Milliar den. Dabet sind aber gegen S Milliarden noch nicht bewilligt« Wienern in Nechmmg gestellt. Im außerordentlichen Etat sind vor- »eschen an Ausgaben 11,6 Milliarden, darunter 5 Milliarden für den Friedens vertrag, di, aber kaum ausreichen werden. Dazu kommen 15—16 Milliarden Fehlbeträge aus den Betriebsverwal tungen (Eisenbahn, Post usw.), so daß die außerordentlichen Aus- gaben auf 26,6 bis 27,6 Milliarden steigen, und ein Gesamtetat von 54 bis 55 Milliarden sich ergebe. Die Schuld des Reiche» be trage 262 Milliarden. Dazu kämmen dis Kriegsaufwendungen der kiinder und Gemeinden mit 15 Milliarden, für welche das Reich aiu-»kommen habe. Am Schluffe seiner Ausführt,ngen sagte der Minister u. au Wir stehen vor Spa, und damit stehen wir vor unserem Schick sal, ja vor dem Schicksal Europas. Don den Verhandlungen in Epa hängt nicht nur unser« Zukun't wesentlich ab, sondern auch di« Frage des gesamten europäischen Wiederaufbaues. Wenn Der- mmft und Verständigung-wille di« Verhandlungen beherrschen, jkann man wohl auf einen Erfolg hoffen, der »n einer rascheren Be hebung der Kriegsschüden zu führen vermag und uns auch wirt- schaftlich wieder zu Atem kommen läßt. Notwendig aber ist, daß Deutschlands wirtschaftliche Leistungsfähigkeit wieder gehoben wird. Das Problem der deutschen Zahlungsfähigkeit ist zuerst ein wirt schaftliches und dann «in geldliches Problem. Die ganze Welt muß von dem Geldwahn loszukommen suchen. Man darf nicht verges sen, daß international« Schuldabtragungen nur erfolgen können durch Sachgutlieferungen oder Dienstleistungen irgendwelcher Art. Das ganze Widergutmachungsproblem wächst sich damit von selbst aus zu einem Problem der Produktion. Welche Finanztransaktionen man auch erdenken mag, alle ge hen sie schließlich immer wieder zurück auf di« einfache Formel der Ueberschußleistung der heimischen Wirtschaft, der Waren oder Dienst zugunsten der Entente, Unter diesem wirtschaftlichen Ge sichtswinkel ist die ganze Miedergutmachungsfrage zu behandeln. Wenn das Problem von Spa zu einem für Europa günstigen Ende geführt werden soll, missten die Verhandlungen geführt werden mit dem ehrlichen Willen, das niedergedrückt« Europq aufzurichten und die drohende Gefahr des finanziellen, wirtschaftlichen, sozialen und allgemein kulturellen Bankerott» von den hart betroffen«» Ländern Europa» zu bannen. Da» Problem ist ein europäisches, ja ein Weltproblem. Kommt es irgendwo zu einem Zusammenbruch, so pflanzt sich der Stoß fort auf alle übrigen Länder, und dk» Welt wirtschaft würde ungeheuren Schaden erleiden schon au« dem Grund«, weil wichtige Absatzmärkte veröden müßten. An unserem guten Willen bei den Verhandlungen wir- es nicht fohlen. Mr wissen, daß wir mehr als jode« andere Land unter den Lasten zu fragen haben werden, wel.h« der Krieg auferlegt. Die deutsch« Re gierung und da« deutsch« Volk haben trotz aller ungeheuren Röt« d«r Zeit bisher schon Leistungen vollbracht, wie st« noch keinem Volk nach einem verlorenen Kriege jemals aufrrlegt worden find. Nur darf man immer wieder nicht vergessen, daß jeder, der Arbeit killen soll, mich das «Stig« Handwerkszeug und di« Arbsitsstoff, haben muß. Nimmt man ihm etwa« davon weg oder enthält man sk ihm vor, so kann man ihn nicht beschuldigen, zu wenig geleistet zu haben. Das deutsche Volk muß sich jetzt des ganzen Ernstes der gegenwärtigen Lage bewußt fein. In diesen Stunden entscheidet nch nicht nur unser nächstes Schicksal, sondern auch die Zukunft unserer Kinder und Kindeskin der. Einig und geschlossen müssen wir stehen, müssen wir di« La sten auf rms nehmen, die aus dem Kriege und dem Friedensver- traa erwachsen. Alle unsere Hoffnungen, daß doch noch «ine bessere Zeit kommen werde, beruhe auf der Arbeit, auf unserem Können und dem Fleiß unserer Hände. Die Not der Zeit muß bezwungen werden, nur durch ihre Bezwingung können wir st» beseitigen. Aba. Henk« (Unabh.) wünscht den bürgerlichen Parteien in ihrem Liebeswerben imi die Nechtssozialisten viel Glück, aber seine Partei werde dem Arbeiter klar machen, daß sie auf politischem Ge biet niemals stimmloser angelogen worden seien, al» durch di« Mehrheitssozialisten. Di« Unruhen der letzten Tag« seien vielfach durch Lockspitzel heroorgerufrn worden, um der Reaktion willkom mene Gelegenheit zu geben. Der Kapitalismus, der au» dem Krieg« ungeheuren Gewinn gezogen hab«, «oll« da» jetzt im Frie den fortsetzen auf Kosten de« Proletariat». Di« Konferenz von Spa sei ein« schwierig« Frage, aber man dürfe nicht «rarsten, daß es schließlich eine Zusammenkunft von Kapitalisten sei. Noske, der sich von den Offizieren hab« «inseife» lassem trag« di« Schuld an Spa und mit ihm di« Sozialdemokrati«, di« sich jetzt vor Spa -rük- «n wall«. Natürlich sträuben Sie sich gegen di« Dezimierung Ler Reichswehr und der Sicherheitswebr, weil Ihn«n damit «in Kampfmittel gegen di« Arbeiter entzogen würde. Abg. Eisenberger (bayr. Dauernd.) erkennt die Verdienst« der alten Negierung gern an. Die Zwangswirtschaft habe auch ihr Gu tes gehabt, wie ihr Fehlen in Oesterreich beweise. Eine Diktatur sei stets vom Uebel, wie uns auch Lie Militärdiktatur ins Unglück gekürzt habe. Ein kräftiger Mittelstand wäre das beste Mittel ge- gen ein Umsichgreifen des Klaffenhasses. ' Die Entpolitisierung des Neichswirtfchaftsministeriums. Berlin, 1. Juli. Reichswirtschaftsminister Dr. Scholz über nahm gestern sein Amt und ließ sich die Beamten und Angestellten ,rs Ministeriums vorstellen: Zn seiner Einführungsrede stellte er in den Vordergrund, daß dis Zusammenarbeit innerhalb des Am- ks von der Losung: „Vertrauen gegen Vertrauen" getragen sein solle. Er kenne den Beamten und Angestellten gegenüber keinerlei politische Voreingenommenheit, und er bat all«, gleichgültig, wel cher Partei sie »»gehörten, um volles Vertrauen und um ihre Mit arbeit. So aufgefaßt bedeute der Ruf nach Entpolitisierung der ^Wirtschaft dir Mitarbeit aller, die mit Eifer, Tatkraft und Sach kenntnis an die Arbeit gehen wollen; diese Entpolitisierung müsse «uch im Wirtschnftsministerium zur Tat werden. DK deutsche» »elegierten für Spa. Berlin, 1. Juli. Zur Konferenz in Spa werden sich begeben: R«ic skanzler Fehrenbach, Reichsminister des Aeußern D. Simon», Reicbsminister Wirth, Scholz und Hermes. Insgesamt werden 25 -is SV höher« Beamt« mit dem nötigen Burscmpersonal »ach Spa tzehen. Rotterdam- 1. Juli. „Daily Mail" meldet aus Brüssel: Die M » «DK *»-»«-«« Nr deutschen Bertviter. Amsterdam, 1. Juli. Lloyd Georg« hat sich in Begleitung von Lovd Turzon nach Brüst«! begeben. Deutsch» Denkschriften an die Entente. Berlin, 1. Juli. Die deutsche Friodensdelegation in Paris Hot heute der Friedenskonferenz zwei amtliche Denkschriften überreicht. Die erste behandelt die Zahlungsfähigkeit Deutschlaichs für die Wiedergutmachung, di« zweite legt im einzelnen dar, wie weit Deutschland schon heute seine Steuerquellen angespannt hat. In einer Begleitnote wird darauf hingewiescn, daß Deutschland heute wesentlich weniger wirtschaftliche Hilfsouellen zur Verfügung ste hen, als vor dem Kriege. Die Durchführung der vorgeschlagenen Maßnahmen soll Gegenstand münüliä>er Besprechungen in Spa sein. Gleichzeitig wuvd« ein von 22 hervorragenden, im Wirtschaft- lichen Leben stehenden Männern nnterzcichnetes Gutachten über die wirtschaftliche Gesamtlage in Deutschland, seine Leistungsfähig- keit und die Möglichkeit der Kräftigung übergeben. Deutsch-englische Verhandlung«». Rotterdam, 1. Juli. „Manchester Guardian" meldet, daß im Monat Juli Verhandlungen zwischen Deutschland nnd England be ginnen über die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Län dern und di« Wiederaufnahm« des freien Handelsverkehrs. » Der Ivprozentige Lohnabzug. Berlin, 1. Juli. Der Reichstag beschloß, drei dringende An träge, welche übereinstimmend die vorläufige Äusserung des zehn prozentigen Steuerabzuges vom Lohn fordern, gemäß den Beschlüs sen -es Aeltestenausschnss«» an «inen 28glisdvigen Ausschuß zu überweisen, der sein« Beratungen unverzüglich aufnehmen wird. 185 Millionen für Wohnnngsbefchaffu,^. Berlin, 1. Juli. Der Haushaltsausschuß des Reichstage? ge nehmigte bei der Beratung des Notetats die Ansätze des Derkebrs- ministeriums, darunter 185 Millionen Mark für Beschaffung von Wohnungen. . » Starker Zustrom der Abstimmungsberechtigten. Königsberg, 1. Juli. Die Ankunft Abstimmungsberechtigter ans allen Teilen des Reiches ist bereits in vollem Gang«. Mehrere Taufen- sind auf dem Seewege bisher schon vom reich geschmückten Pillau mit der Bahn in -i« einzelnen Abstimmungsgebiet« weiter- befövdert worden. Polnische Schurkereien. Berlin, 1. Juli. Wie die Abendblätter mitteilen, beschießen seit gestern di« Polen systematisch sämtliche über den polnischen Korridor fliegenden Flugzeug«, welche deutsch« Abstimmungsbe rechtigte mit Genehmigung der interalliierten Kommission nach Ost- und Wstpreußen bringen, mit Infanterie- un- Maschinenge wehrs euer. Gin deutsches Flugzeug wurde auf der Rückfahrt in Brand geschossen und stürzte ab. Der Führer fand den Tod. Wei- ter versuchen di« Polen den Transport der Abstimmungsberechtig ten auf der Eisenbahn durch allerlei Nörgeleien zu behindern. Herr Kopp. Das Treiben de« Herrn Kopp, so schreibt dis „Tägl. Rundsch.", wird immer staatsgefährdendcr. Seit Monaten verhandelt die deutsche Regierung durch das Heeresabwicklungshauptamt mit diesem in der bolschewistischen Propaganda äußerst tätigen Mann über Fragen des Gefangenenaustausches, obgleich die Regierung zu Beginn dieses Jahres da» internationale Rot« Kreuz in seiner Eigenschaft als unpolitisch« Organisation mit Erledigung dieser Gsfangenenangelegenheiten beauftragt hatte. In dem von Herrn Kopp unterhaltenen sog. Kriegsgefangenenbüro gehen täglich Ge- fangen« au» und «in. Herr Kopp beruft nach eigenem Ermessen Dekglertenkongresse aller Gefangenenlager nach Berlin ein, und da» Heeresabwicklungshauptomt tut alles, was Herr Kopp befiehlt. Seit Kopp in Berlin. weilt, macht sich unter den russische« Ge. kangene» in Deutschland eine ziemliche Unruhe bemerkbar. In den Lagern bilden sich sog. geheime Sowjetkomitees, die im Ver borgenen im Sinne des Herrn Kopp agitatorisch wirken und be sonders bestrebt find, die russischen Gefangenen in Deutschland gegen di« verhaßte Bourgeoisie aufzuwiegeln. Es wäre dringend notwendig, daß die Regierung endlich ein- greift damit nicht eines Tages die noch in Deutschland befind lichen 206 OVO Russen unter Führung des Hern Kopp versuchen, mit den deutschen Bolschewisten gemeinsam« Sache zu machen. Es muß äußerst befremdend wirken, wenn russisch« Gefangene in Deutschland sich erlauben, kommunistische Umzüge mit roten Fahnen zu veranstalten, wie dies am 1. Mai im Lager zu Garbe- legen und vor einigen Tagen im Lager Quedlinburg der Fall, war. Leider sind die Lagerdirektionen machtlos, weil Kopps Tätigkeit regierungsseitig bisher gefördert wurde. » Kritische Wendung sür Pake»! Rotterdam, 1. Juli. Die „Times" melden aus Warschau: Die Lage an der polnisch-vussischen Front verschlechtert sich in kritischer Weise. Die russische Vorhut ist vor Minsk erschienen. Die Haupt stadt Warschau ist von -er Heeresleitung als befestigter Platz er klärt wovden. Di« gesamte Mobilisierung ist am Montag verkün det worden. Rußland will Frieden mit der Ukraine. Warschau, 1. Juli. DK Moskauer So-wjetregierung hat der ukrainischen Regierung «inen Sonderfrieden unter folgenden V«- dimmngen vorgeschlagen: 1. Moskau garantiert der Ukraine voll kommene Unabhängigkeit unter der Voraussetzung, -aß die Ukraine zum Sowjetsystem Überacht. 2. Die Ukraine erhält vollkommene Handlungsfreiheit und ui« Unterstützung des Sowjets an der ftrag« der Einverleibung Ostgaliziens in die Ukraine. 3. Die tlkrain« beteiligt sich an dem stampf« gegen Polen. Massenhinrichtungen durch di« Bolschewisten. Bafel, 1. Juli. Das polnische Pressebureau meldet aus War- chau: Russische Flüchtlinge, die Kiew nach dem Einzug der Bol- chewisten verließen, berichten, daß an einem einzigen Tage 6006 Personen, die antibolschewistifcher Ansichten verdächtig waren, durch die Sowjetkommissäre hingerichtet wurden. O Der Boykott gegen Ungarn- Wien, 1. Juli. Der „Arbeiterztq." gegenüber äußerte der Se kretär Fimmen, das Ergebnis der Verhandlungen zwischen Vertre tern des internationalen GewerkschaftsbunLes und der ungarischen Negierung sei nicht befriedigend gewesen. In der heutigen Sitz- ung Ler Vertreter des internationalen GewerkiimftsbunLes seien die nötigen Maßnahmen für eine mögliche Verschärfung des Boy kotts besprochen worden. Auf die Frage über die Dauer des Boy kotts erklärte Fimmen, kein« bestimmte Antwort geben zu können. Es bestehe noch immer Grund zu Ler Hoffnung, daß die neue Re gierung Ungarns den Forderungen des Gewerrschaftsbundcs Rech nung tragen werde. * Berlin, 1. Juli. Der Reichspräsident hat heute den neuer- nannten französischen Botschafter Laurent zur Entgegennahme sei nes Beglaubigungsschreibens empfangen. Berlin^ 1. Juli. Der Leiter des Essener Flüchtlingslagers, Hauptmann Mudra, dem von Reichs wegen sämtliche Flüchtlings ager des Reiches unterstellt sind, hat umfangreiche Unterschlagun gen und Schiebungen verübt. Die verschobenen Waren, Anzüge, labak und Lebensmittel, erreichen Lie Höhe von drei Millionen Mark. Mudra wurde verhaftet. So»-«», 1. Juli. Da« Hauptpolizeibüro im Norden der Stadl Cork wurde durch «ine Bombe teilweise zerstört. I OerMche AngelegenheUen. H * Sächsische Landeslynode. Das ev -luth. Lanüeskon« üftonum gemeinsam mit dem ständigen Synodaiausschub hat beschienen, die elfte ordentliche Landessynod« der ev.-luth. Kirche zum iS. Juli d. 8s. elnzuberusen. * Grenzspende. Es gingen weiter ein: Familie R.. Schnee« berg, 20 Mark, Sanitätsrat Dr. Hohmann, Neustädtel, 10 Mark« L, Schneeberg, 20 Mark, C. Unger, Schneeberg, 5 Mork, H. L., Aue, 100 Mark, A. S., Au«, 25 Ddark,, A. Bochmann, Aue, 50 Mark, Schutzmann Sieber, Johanngeorgenstadt, 2 Matt, Lehrer Weichhold, Johanngeorgenstadt, 5 Matt, Hermann Günther, Aue, 50 Matt, Dr. Gaudlitz, Aue, 10 Matt, Herrmanns, Lößnigs 20 Matt. Annahme von Spenden jederzeit bei den Geschäfts«' stellen des Erzgebirgischcn Volksfreundes oder auch auf unser Post« scheckkonto Leipzig 12226. " Deutscher Rentnerbund. In Berlin wurde dieser Tage durch Zusammenschluß der Rentnervereine in Sachsen, Hannover, Mecklenburg, Payern, Oldenburg, Schlesien ein Deutscher Renier« bund E. V. mit dem Sitze in Berlin und einer Geschäftsstelle int Wernigerode gegründet. In den Vorstand wurden gewählt- Justizrat Jahn-Berlin, Direktor Wolff-Dresden, Geh. Hosrat! Quentin-Hannover, Zum Leiter der Geschäftsstelle wurde RentneL W. Unverzagt in Wernigerode bestimmt. Das Reich wurde in 20? Landesvcreine nach dem Muster von Sachsen eingeteilt. Sie be« halten innerhalb ihres Bezirkes di« voll« Selbständigkeit, habe» dagegen in allen Angelegenheiten, die das Reich betreffen, nur im Zusammenhang mit allen Landesvereinen und dem Bunde vo^u« gehen. E " Bezittsausschußsitzung der Amtshauptmannschast Zwkckau, m» 28. Juni. Vorsitzender: Amtshauptmann Dr. Hartenstein. An« wesend sind sämtliche Mitglieder des Bezirksausschüsse«, In! öffentlicher Sitzung wird über 6 Punkte, in geheimer über 0 Punkte verhandelt. Genehmigt werden der 1. Nachtrag zum Orts« gesetz über die Aufwandsentschädigung der chrenamtlichen Mit« glieder des Gemeindsraies zn Oberhohndorf, das Ortsgesetz übe« die Errichtung cin^es öffentlichen gemeinnützigen Wohnungsnach weises in Cainsdorf, befürwortet wird der 4. Nachtraa zu bei- Satzungen der Sparkasse zu Bockwa. Eine Grundstücksabtrennung in Oberplanitz sowie der Einziehung eines Teiles des sogenannten Kirchweges in Steinpleis für den öffentlichen Verkehr wird zu« gestimmt. Gegen die Aufnahme eines Darlehns seitens der Ge meinde Lannen Hessen werben Bedenken nicht erhoben. Es wird! weiter Genehmigung erteilt zn der Uebertragung der Schank erlaubnis im Grundstücke Nr. 411 in Friedrichsgrün aus Ma- Voigt. Aus Vezirksmitteln wird der Stadt Crimmitschau zu den Kosten, die durch die veranstaltete Ausstellung zur Bekämpfung de« Geschlechtskrankheiten entstanden sind, eine Beihilfe gewährt. Weiter wird noch Beschluß über eine Anzahl Bezirks- nnd Er« nährnngssachen gefaßt. Bezirkstag des Beztrksverbandes der Amtshauptmannfchaft Zwickau, am 28. Juni. Vorsitzender: Hr. Chr. Kautzsch in Ober hohndorf. Anwesend: 37 Akitglieder der Bezirksversammlung. Es fehlen entschuldig 2, unentschuldigt 1 Mitglied. Einstimmig wird beschlossen, die Beschaffung von Kredit für di« Gemeinde^ ans Grund des Gesetzes vom 16. Oktober 1914 zur Aufgabe des Vezirksverbandes zu machen. Hierauf erfolgt die Nichtigsprechung der Vezirksrechnung für das Jahr 1918. Von dem Beschlusse des Fürsoraeverbandes über die Erhöhung des Derpfleggeld-es für unj Bezirksheim untergebrachte FLrsorgezöalinge auf 4 Matt 50 Pfg. für den Tag vom 1. April 1920 ab wird Kenntnis genommen- Mit Rücksicht auf dies« Erhöhung wird von einer solchen aus di« Zeit vom 1. Januar bis 31. März 1920 Abstand genommen. Uebev den Haushaltplan auf die Zeit vom 1. April bis 30. Jrmi 1920 entspinnt sich eine längere Aussprache. Ein Antrag auf Streichung! der für den Nnstaltsgeistlichen eingesetzten Entschädigung wird ab gelehnt. Mit 2 ganz geringen Abänderungen werden die Haus haltspläne für die Dezirkskasse, das Dezittsheim rmd das Bezirks gut einstimmig genehmigt. Der Bezirkstag nimmt davon Kennt nis, daß der Anteil des Vezirksverbandes an der Kraftverkehrs gesellschaft auf 4000 Mark herabgesetzt worden ist. Es sollen bck der Negierung wegen baldiger Inbetriebsetzung der Antolinien Zwickau—Hartenstein und Zwickau—Oberplanitz—Ebersbrunn Vor stellung erhoben werden. Die Wahl der Vertrausnspersonen füll die Schöffen- nnd Geschworenenwahl wird vertagt und den beiden neuen Bezirksausschüssen zur Vorberatung überwiesen. Don dem Gesetze über die Entschädigung der Mitglieder der Bezirksausschuss« usw. wird Kenntnis genommen. Wegen Entschädigung für etwaigen entgangenen Arbeitsverdienst wird die Amtshmmtmann- schäft beauftragt, nochmals an das Ministerium zn berichten- Einer Aeuderung des 8 6 gifer 3 der Satzung für das Bezirks heim wird zugestimmt. * Die Qttslöhne sind auf Grund der Reichs verficherungsord- nung für den Bezirk des Versichcrungsamts Schwarzenberg vom 1. Juli ab wie folgt festgesetzt: Gruppe 1: Amtsgerichtsbezitt« Aue, Eibenstock (ohne die Gemeinden Blauenthal,, MUldsnhammer, Neidhardtsthal, Wolfsgrün), Johanngeorgenstadt, Lößnitz (ohne bis Gemeinden Dittersdorf, Grüna, Nieder- und Oberaffalter, Streitwald), Schneeberg (ohne die Gemeinden Grießbach und Lindenau), Schwarzenberg: über 21 Jahre alte männliche Ver sicherte 15 Mk., weibliche 12 Mk., von 16—21 Jahren männlich« 12 Mk., weibliche 9,50 Mk., von 14—16 Jahren männliche 7,üO Atk., weibliche 6^0 Mk., unter 14 Jahren männliche und weiblich« 2,50 Mk. Gruppe 2: Alle übrigen Gemeinden und sämtlich« Gutsbezirke: lieber 21 Jahre alte männliche Versicherte 12 Mk., weibliche 9 Mk., von 16—21 Jahren männliche 9 Mk., weiblich« 6F0 Mk., von 14—16 Jahren männliche 6 50 Mk., weibliche 5,56 Mk., unter 14 Jahren männliche und weibliche 2 Mk. Nus, 2. Juli. Lebensmittel für Sonnabend. Auf Reichsfleisch marke Reihe VV: 180 Gramm Frischfleisch einickl. Wurst .cuch Preis von 10.20 Mk. sür 1 Pfd. Frischfleisch u. 6.40 Mk. sür 1 Psb. Wurst. Auf Lebensmittelkarte Marke V4: 100 Gramm Margarine sür 2.55 Mk. Aue, 2. Juli. Das Gewerkschaftskartell hotte gestern ein« Versammlung nach dem Bürgergarten einberufen, um zu der Wohnungsnot Stellung zu nehmen. Stadtrat Zettel bracht« in zweistündiger Rede ein reichhaltiges Material vor übe« die Zustände auf dem Bau- und Wohnungsmattt. Die Aus«! führungen des Redners fanden ihren Niederschlag in der folgen«' den, einstimmig angenommenen Entschließung: Dis am 1. Juli im Bürgergarten in Aue stattgefunden«, öffentliche Versammlung, die besucht ist von etwa 1200 Personen/ hat Stellung genommen zu den gegenwärtigen Zuständen aus dem Bau- und Wohnungsmarkt. Sie bedauert, daß die Regierung unH Parlamente des Reiches und der Länder sowie die Vertreter der Gemeinden bis jetzt nicht genügend getan haben, um die ständig! wachsende Wohnungsnot zu bekämpfen. Die Versammlung macht auf die schweren gesundheitlichen, sittlichen und sonstigen Gefahren aufmcttsam, dis daraus für unser Volk entstehen. Infolge de« Mangels an Mitteln und an Baustoffen sowie infolge der Der-! teuerung des Bauens durch den Wucher mit Baustoffen und durch die hohen Gewinne des privaten Unternehmertums muß Leo Wohnungsbau immer mehr eingeschränkt werden. Daraus ent steht die Gefahr, daß sich die große Arbeitslosigkeit der Bauar beiter aller Art weiter vergrößert und daß die Allgemeinheit aus das schwerste geschädigte wird. Es ist ein unhaltbarer Zustands daß einerseits hunderttausende Deutscher in mangelhaften Woh nungen Hausen müssen oder überhaupt keine Wohnung finden, während andererseits Massen von Bauarbeitern arbeitslos sino und die staatliche Arbeitslosenunterstützung in Anspruch nehmen müssen. Die Versammlung verlangt von der Negierung des Reiches und der Länder sowie von den Vertretungen der Gemein« deir, daß sie sofort Mittel und Wege suchen, um diesen unhaltbare» Zustand zu beseitigen. Eine durchgreifende Besserung hält die Versammlung nur für möaii-L- mcnk die K«utLrs bunlnI-AlA« Stbiel'Lr- uud Wuü^rwirt-
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