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und Städtischen Behörden in Aue. Grünhain, Larlenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtet, Schneeberg, Schwarzenberg bzw. Wildenfels. Verlag von E. M. Gürtner, Ane, Erzgeb. §emspr«h > Anschlüsi«: Aue 81, Löhnih (Amt Aue) 440, Schneeberg 10, Schwarzenberg 19. Drahtanschrift: Dolkssreunü Aueerzgebirge. D« »0rzr«btrzlsch« Dolllir«»«," «ttcheini »zllch «l! «»»nahm, d«k La,« «ach Sana- und »„oaepr«»« «mailich Mm» 4.00 durch dl, AurUSn« ft« t» La«! durch dl« Post dchdgru ul«i«llöhrllch Mm» IL«), »mialUch Mar» 4.S0. I« «mtM-ild«,lr» drr Raum dm Ilp. MWu«»Plg.. °«-»«rl» »2 PK., «lnMrbltch vH- ». -mM».» T-ll d>, HÄd« g.u< 4-M Md., f lm RrdlauxlO dl« 3«Ue S.00 Wlu Iv»fts»«»«»«i»< v«ldZlg Nr. isrr«. Tageblatt - Amtsblatt " ... ... ttr dl« am «mdmllta, «chdilmud«! Niimmir dl, varwltia^ » Uhr la txn Laur>l«lchöllr- ft«ll«u. Mn« «««»r sür dl« Aukchm« dm Ruz«kkn am «railchrltbima Lam owi« an d«Illm«lm SINl« wird »ich«««,«««, auch »Ich« für dl, SUchüK« »m durch «m>- Ipr«ch«r aukezrd«»«» A»^k„.—gllr Allck-ad- unomlaual ri-vsodi« Schrlststtch« »bmaluum dl« «chrlstilA», k^»« Dmmümarluua. — Ualmdr«chm>grn d«, drlrlw«b«sre»d«»»«lii,A»sprücha. V« Zadln»«v«rzu, und Kmidurr arllrn Radult« als »ich« ««mtndnrl. -a»»t-«schasi»M«II<« >» Au«, 8St»ttz. Sch»mtmu »ad Schwärzend«». Nr. 1S1. < . Sonnabend, den 3. Juli 1920. M- MZ 73. Iahrg. -- - - ' - - 8ekvslrsnbeiM 81sÄsnisHis. Oie stAötiscken Xürporsckaften Kaden descklossen, vorbskSltiick 6sr OenekmiZunA 6er Lreiskauplmannsckatt 2ivickau 6ie Kosten 6er ^Voknkausbsuten un6 6is Laukostenruscküsss kür 6ie LrückonberZ- dsuten 6urck eine ^nieike sukubringen, von 6er 2 Millionen klsrk in klan66ar!sken von 500, 1000, 5000 un6 10000 stlark un6 in köderen betrügen vukZenommen iver6en sollen. Oie ^nleike ist in jäkrlicken leilbetrüZei» planmäKiA 6ergestalt riu tilgen, 6ak 6er gesamte ^nleike- detrag spätestens Kn6e 1956 getilgt ist. Öeber 6ie Oarleken ver6en 8ckuI6sckeine 6er 8ta6t ausge- zeden. 8ie können übertragen ver6en; 6ie 8tS6tiscke 8parkasse ist Vermittlungsstelle kür 6ie Oebertragung. Wünscke auk ttückraklung sollen nack ^üglickkeit derüekslcktigt ver6en. Vie Oarleken sin6 seitens 6er varleknsgeber unkünübar. Oie 8ta6t ist bereoktigt, sie nack vorausgegangener kalbjäkrigsr Kün6igung rurückruraklen. Oie Oarleken iver6en vom läge 6er Linraklung ab mit 4'/z v. ff. verzinst. Oie Zinsen ver6en kalbjäkrlick am 30. funi u. 31. Dezember geraklt un6 können entive6er in 6er 8tä6ti8elren 8parkasse erkoben ivsr6en o6er vver6en im Oiroverkekr rugesanöt. ^nmsl6ungen auk 6ie Oarleken wer6en sckriktlick o6er mün6Iick an 6is 8tA6ttsck6 8parkasse erdeten. 2in?aklungen iver6on sokort gegen Kassenquittung — kür 6ie später Oarleknssekein angekertigt vir6 — angenommen. Kinraklungen auck 6urck Oemeinüeverdanösgiro o6er auk ?ostsokeckkonto d-eiprig dir. 22575. Sekwsrrvnbssg, s«., am 25. 7uni 1920. vsr irsl <1er StsM. Hoppe, Bürgermeister. Schwarzenberg. LeSensMittetverkaus. FrsUcrg, den 2. Juli und Sonnabend, Sen 3. Juli 1S29. Margarine 90 Gramm für die Person gegen Lebensmittclkarle. Don d!e!sr ist der Abschnitt V 4 abzu- trennen. Der Verkaufspreis beträgt für 90 Gramm Margarine 230 Pfg. Saserflocken. Bob««« in jeder beliebigen Weng« gegen Lebensmittelkarte. Don dieser ist der Woche. adschnitt V 1 abzulrennen. Der Verkaufspreis beträgt sür 500 Gramm Laserflome« 250 und 280 Psi» und für 500 Gramm Bohnen 250 Pfg. „ , ... , Srringe 1 Stück sür die Person gegen Lebensmittelkarte. Don dieser ist der Wochenabschnilt V 2 abm trennen. Der Derkausspreis beträgt sür 1 Stück 95 Pfg. . , „, ' Gerflenflocken 250 Gramm, Äudel« 125 Gramm sür die Kinder im 1. bis 4. Lebensjcchr gegen Lebenso, milielkarle. Von dieser ist der Wochenabschnilt V 1 abzutrennen. Der Verkaufspreis beträgt sür „ 250 Gramm Gerslenslücken 38 Psg. und sür 125 Gramm.Nudeln 50 Psg. Gerflenflocken 250 Gramm. Laserflocke« 500 Gramm sür alte Leute gegen Lebensmittelkarte. Vvg dieser ist der Wochenabschnitt init dem Vermerk „An Stelle anderer Trockengsmül« adzukrennen. Der Derkausspreis beträgt sür 500 Gramm Laserslocken 250 Pfg. und sür 250 Gramm Gersten« stocken 38 Pfg. Gerstenflocke», Lerealmebl sür werdende und stillend« Mütter gegen Lebensmillekuschlagskarle. Dou dieser ist der Wvchenablcknitt mit dem Vermerk „Für werdende und füllende Mütter" abzutrennen« Der Verkaufspreis beträgt sür 2S0 Gramm Gerstentlocken 38 Pfg. und sür 250 Gramm Lereal» mehl 36 Pfg. Larlosseln in jeder beliebigen Menge in allen Verkaufsstellen. Der Preis beträgt 30 Pfg. für das Pfund, Fleisch einschl. Wurst 180 Gramm sür Personen über 6 Jahre, (Linder unter 6 Jahren «chatten dit Latste) zur Versorgung auf die Woche vom 4. bis 10. Juli 1920 gegen Reichsfleischkarte. Don« dieser sind sämtliche sür diese Woche gütigen Abschnitte avzutrennen. Der Derkausspreis beträgt sür Rindfleisch 10.20 Mk. und für Wurst 6.40 Mk. für das Psund. Verpackungsmaterial und Gesähe für Laserslocken und Margarine sind mttzubringenl Schwarzenberg, den 2. Juli 1920. Der Bat »er Stadl. Schwarzenberg, Kleidungsstücke und Schnhware« betr "Der DezirksverbanL der Amlshauplmannschast Schwarzenberg Hal uns einen kleinen Posten s) Herren-, Kinder-, sowie einige Paar Damenschube, b) Socken, feldgrau, Reithosen, Fußlappen und Leibbinden zur Verteilung an die minderbemittelte Bevölkerung überwiesen. Sämtliche Gegenstände dürfen nur gegen vorgeschriebenen Berechtigungsschein an die Bezugs« berechtigten abgegeben werden. Damit wir nun die Ausstellung der Berechtigungsscheine und die Verteilung vornehmen können^ fordern wir die Bezugsberechtigten auf, sich morgen ' Sonnabend, den L. Inti 1920 Wohnung des Antragstellers und den Der Slot der Stadt Schwarzenberg, den 2. Juli 1920. 90.- MK., 70.- . 65.- , Sierbei machen wir darauf aufmerksam, dab zunächst jede Familie nur einen Gegenstand erhallen bann. Alle diejenigen Personen, welche bereits derartig« Waren erhalten haben, werden von der Zuteilung ausgeschlossen. 80.- 75.- 12.- 44.- 17.- 39.- 2.50 6.50 Damenschuhe Tuchjoppe, feldgrau Leinenhosen Männerhosen Unterhosen Reithosen Fußlappen, 1 Paar Leibbinden, 1 Stück in der Zeit von 12 bis 2 Uhr mittags, in unserem Ernährungsamt und sür den Stadtteil Neuwelt in de, Verwaltungsstelle schriftlich oder mündlich zu melden. Die Meldung des Vorstehenden mutz Namen, Berus, Gegenstand, der gewünscht wird, enihalten. Der Verkaufspreis beträgt: Für Kerrenschuhe . Burschemchuhe . Kinder in deu Größen 31—35 . Kinder in de» Größen 27-30 Wie die Polen mil deMen Meilern verWen. Zu der bereits gemeldeten Erschießung von 17 Eraudenzcr Deutschen in Thorn erfahren die P. P. N. noch aus Danzig: Am 2. Mai ist in Graudenz durch Plakatanschlag eine Pro klamation veröffentlicht worden, in der sich alle politischen Par- teien gegen das Verbleiben der Polen in Westprcußen erklärten. Zn der Zeit vom 3.—17. Mai sind daraufhin 16 Mitglieder der U. S. P. und ein Mitglied der S. P. D., meist Gewerkschaftler, von den Polen nach Thorn geschafft, dort standrechtlich abgeur- teilt und am 25. Mai erschossen worden. Letztere Tatsache ist in Graudenz nicht nur durch zuverlässige Nachrichten aus Thorn be kannt, sondern auch durch die polnischen Zeitungen bestätigt worden. Unter den Erschossenen befinden sich: Der Arbeiter Mignos- ki, Mitglied der S. P. D., ferner der Fischer Schmidt, der Opera- . teur Klopschinski, der Magistratsgehilfe Demont, der Kaufmann Nlikat und Ler Arbeiter Ziebell, sämtlich Mitglieder der U. S. D. — Weiter sind noch vier Personen verhaftet worden. Von diesen ist der Gewerkschaftsführer, Tischler Rosinski, nach War schau, der 22jährige Magistratssekretär Selskc nach Kowel trans- portiert worden. Die Polen geben als Grund ihrer Handlungs weise an, Laß die verhaftetem Personen die Urheber der Prokla- «Nation gewesen seien. Di« Garnison in Graudenz besteht gegenwärtig aus kon greß-polnischen Soldaten. Am 15. v. M. ist von ihnen bekannt lich der Arbeiter Polakowski auf Ler Straße erstochen worden. —l. So werde« deutsche Arbeiter kn ehemalig deutschen Ge bieten behandelt, die, wie man sich erinnern wird, s. Zt. mit Hilfe Les deutschen „Arbeiterfreundes" Hellmut v. Gerlach, des Heraus- gebers der den Unabhängigen nahe stehenden „Welt am Montag', leichten Herzens in die Hände der Polen gespielt worden sind. Es li«gt viel tragische Ironie in dem Schicksal Ler in der obigen No tiz aufgczählten 22 Angehörigen Les ArbeiterstanLes. Dabei bil det sie mtr einen Ausschnitt aus zahlreiss"" anderen weniger be kannt gewordene« oder unterdrückten Nachrichten. Das deutsche Bürgertum in Neu-Polen leidet natürlich entsprechend unter dem polnischen Gewaltregiment. Der polnisch« Terror, der sich auch jetzt wieder in der gegen L'eN Versailler Vertrag verstoßenden Aushebung Ler Dcukchen in den abgetretenen Gebieten für das polnisch« Heer zeigt, könnte es DsiWWk-MS LM all«^ e«» <U«tlli».w«Nll Mi» nickt insola« unse ¬ rer Wehrlosigkeit an Händen und Füßen gebunden wären. Umso unverständlicher ist es, wenn gerade die Führer Ler Arbeiterpartei, Leien Angehörige, wie ans Ler angeführten Nachricht hervorgeht, besonders unter den Polen leiden, mit allen Mitteln darauf drin gen, unsere Wehrlosigkeit vollständig zu machen. Man kann sich ein Bild davon machen, wie nicht nur Lie Polen, sondern auch allo an deren Nachbarvölker, Lie uns durch die Bank unfreundlich gesinnt sind, über uns herfallen werden, wenn wir auf den letzten Nest un serer Wehrhaftigkeit verzichtet haben sollten. Gerade in diesen Tagen der Entwaffnungsnoten ist es nütz lich, uns immer und immer wieder die Folgen zu vergegenwärti gen, die für alle deutschen Volksgenossen dadurch entstehen, daß wir Lio Waffen völlig aus der Haub geben. Die Gefahr einer Re aktion von rechts, auch wenn sie tatsächlich bestünde, was bestritten werden muß, wäre ungleich geringer anzuschlagen, als wenn wir uns der unerbittlichen Gier Volksfremder ausliefen würden. Es scheint sich leider zu bestätigen, daß unsere Radikalen auch heute noch mit Frankreich in der Frage der Entwaffnung Deutsch lands Verbindung habe». So schreibt der mehrheitssozialistische ehemalige preußische Innenminister Heine im „Berl. Tagebl." unter anderem: Die Entente verlangt die Auflösung der Sicherheitspolizei innerhalb dreier Monate, will aber dafür gnädigst ein« Ver stärkung der Ordmmgspolizei gestatten. Sind Sicherheit und Ordnung Gegensätze? — Dient es der „Ordnung," wenn die Sicherheit gegen das Verbrechertum nachläßt? — Ist „Sicher heit" möglich, wenn man gut ausgebildete unv ausgerüstete Leute in jüngeren Jahren durch ältere Familienväter ersetzt, denen man gewisseuhafterweise die Gefahren und Anstrengungen nicht zumuten kann, die heutzutage der Kamps für die öffent liche Ordnung mit sich bringt? — Hängt die Sicherheit der Entente davon ab, ob die Dienströcke grün oder blau find? Die Geschichte wäre zum Lachen, wenn sie nicht zum Weinen wäre, zum Weinen hauptsächlich, weil Männer, Li« das gesetzliche Recht hab««, sich Deutsche zu nennen, durch ihr« Treibereien «nb Verleumdungen »nd durch ihr« Beziehungen zu den freinden Gewalthaber« die Sprengminir gegen die Sicherheitspolizei gelegt hick««. Scho» vor einem Jahre denun zierten die „Unabhängigen" die Sicherheitspolizei als «ine de» Friedensoertrag widersprechende versteckt« Armee; ver etwa einem halbe« Jahre würde in ein« Versammlung osfr» «r- NSrt, «an HStt« «och «in Mittel, di« Sicherheitspolizei ««flieg,« « la««» tvd«» W» Ach «, di, E»t«M Wr kMim dem Mutigen nicht an den Kragen, weil er vorsichtig hinzu« gefügt hatte, er wollte von diesem Mittel zurzeit nicht Ge brauch machon; aber seine Genstnung wurde dccknrch nicht feiner. Teils unverhüllte Absicht, die öffentliche Ordnung nicht wird« befestigen zu lassen, teils verbohrte Kleinlichkeit, der dit Interessen einer Partei oder eine Organisation höher stehen al« alles andere, das sind die Wurzeln dieser widerlichen Bekämpfung einer für die Existenz des Reiche» unentbehrlichen Schöpfung. Ist es möglich, solcher Verblendung gegenU>«r nicht in Bitterkeit zu verfallen? Der deutsche Arbeiter sollte den radikalen Führern, die den letzten Rest der deutschen Kraft vernichten wollen, ein energische« Halt zurufen. Das Verhalten der Polen sagt, wohin wir sonst getrieben werden. - - . . Deutschlands Finanzlage. Berlin, 1. Juli. Im Reichstag wurde Lio Aussprache über da» Regiorungsprogramm fortgesetzt. Abg. Müller (Soz.) polemisiert gegen einzelne Ausführungen der Abgg. Heim und Schisser. Daß «eine Partei nach anderthalb jähriger Regierungstätigkeit bei Len Wahlen Verluste erleiden würde, war von vornherein klar. Die Sozialdemokratie sei im mer noch die stärkste Partei, und sie habe in keinem Lande der Welt solchen Rückhalt im Volke wie bei uns. Di« Prophezeiung des Abg. Hergt von einer weiteren Lntwickelnng nach rechts, glaube er nicht. Dio Tätigkeit Ler Reichswehr Haven auch wir kritisiert, wo es nötig war. So inuß auch Ler Mord an Paasche gesühnt unk die Militärgerichtsbarkeit abgeschasst werden. Wenn der Wahl-' knmpf im wesentlichen im Zeichen Ler Kampfes gegen links geführt wurde, so hätten hieran die Unabhängigen mit Hren Putschaelü- sten die Schuld. (Stürm. Proteste bei den Unabh., großer Lärmig Die Verhältnisse haben Noske gezwungen, -ie Reichswehr zu schaff fcn. Er habe das Verdienst, Laß die Regierung der Dolksbeauftraä^ ten nicht im Chaos versunken wäre. Redner habe volles Verstand-' nis für das schwere Opfev, welches der Reichskanzler Fehrenbachj im vaterländischen Znteroffo gebracht habe. Was Spa anaehe, io/ sei hier Lie Entwaffnungssrago Lie Hauptsache. Eine solche Ent», wasfnung habe er bei einer so schwachen Reaierung, wie sie bei»« Fortbestand der alten Koalition vorhanden gewesen wäre, nick« durchführen können. Ein Zusammengehen mit der Deutschen Volkri Partei schien angesichts Los Wahlkampfes und der dabei aufgetrete« nen Forderungen dieser Partei in der Ausland-Politik unmöglich^ Wer «in« Revision Le« Friebens von Versailles anstreb«, müff« stH auch nach Len Bundesgenossen umsehen, Las seien aber nur Li« so2 Mldemokratischen Parteien. (Prvteftrnfe: Giolitti!) Wenn « dm, Friedenüvertraz mitorzcichnet habe, so könne ihm nicht Mangel Mut oder Furcht vor der Verantwortlichkeit vorgeworie» werd«». Ein Zusammensinden mit Ler Volkspart-i auf dem Boden eine« »MÄnkMM M»9WVN