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Erzgebirgischer Volksfreund : 09.12.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192012093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19201209
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19201209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-12
- Tag 1920-12-09
-
Monat
1920-12
-
Jahr
1920
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 09.12.1920
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§k. 285. 8 Dezember 1d20. Erzgebirgischer BoHrssreund. Turnen, Sport und Spiet SiSadia« DeUaa« de» Sr-gebir-lsch«» Nolkssreunde». miß feststell*" Dirnen. Di« «mögende" nahmen dies« Erklärung lautem Hurra zur Kemttni», Ler jung» «ater Lego» sich auf s«in«n Platz vor Las PortlanL-Dool und La» Spiet «H» W«l Fortgang. I Der Schiedsrichter. Der Fußballsport n:a:/.hiert. Er nurrschiert mit Riesenschritten D ^r..acts. I->hutauseuüe, nein. HunLerttausenLe zählt er zu seinen I^u^ern, die Sonntag für Sonntag mit Begeisterung die schönste I ^psctsart ausüben oder sich an dein Können der Auserwählten er- I snueir. Aber nur wenige Haven leider bis seht ergründet, daß ge- D k-ve «in Einziger dazu berufen ihr, der Königin unter allen Leibes- IPunzen den Weg zu weisen, der zur klarsten Höhe führt. Und die- IEinzige ist der Schiedsrichter, in dessen Hand so unendlich nie! I, .Een ist. Die Entscheidungen des Unparteiischen werden oft mit I i !>er Leid-nsü-aftlichksit verfolgt, die recht häufig über das Ziel weit I tinausschkßt. Ein bewährter Eportsmarm gibt nun in Form einer I tuelbeschveibUl.z eine sarboemäße ?lnstlärunq über das richtige I t uücetcn uirü Handeln des Schiedsrichters und über die Pflichten I t.r Zuschauer. Ein« dichte Menschenmauer umrahmt das Spielfeld des Mei- I ßus von A. Es ist auch heute ein wichtiges Ereignis, der Meiner IV. steht dem Liebt eng des Publikums im Entscheidungsspiel gegen- I jitcr. Gespannte Erwartung liegt über den Zuschauern; wie ein I leichter Wind vor dem Sturm wogen die Stimmen der 8029 Mcn- I sö;en hin und her. Der Siegeszug A's und Lie glänzend gelieferten I Leitle B's werden noch einer letzten kritischen Prüfung unterzogen. I Le, lauter Bei fäll erschallt in einer Ecke und pflanzt sich lawiuen- I o:tig fort. B's Mannschaft betritt dos Spielfeld. Wie «in Orkan I wachsen die Rufe, die Heimischen erscheinen. Fast unbeachtet betritt I nech eine Person in leichter Sportskleibung Len Rasen. Ihr sich von I i:r Kleidung der Spieler gut abhebcndcr, weißleuchdender Trikot I Imnzcichnet sie als zu keiner Partei gehörend. Kein Mensch küm- I wert sich um sie, und doch wird ihr Winken Haupleinfluß auf Las I Luisen haben. Es ist der Schiedsrichter. Langsam überschreitet er dm Kampfplatz, kurz den Aufbau des Feldes prüfend. Es scheint v es in Ordnung zu sein; die beiden Spielführer begeben sich zu ihm. Eine einfache Darstellung, begleitet von einer Begrüssung Euch Händedruck, die Auslosung findet statt. Ein klarer Pfiff des lbwarieiifchen lässt die Unterhaltungen der Zuschauer plötzlich ver mummen. Die Spieler begeben sich auf ihr« Plätze, der Tanz kann beginnen. Ein weiteres Zeichen mit der Pfeife, blitzschnell schiebt L.r Mittelstürmer der A-Mannschaft, die Anstoss hat, den Ball zu st in cm Mittelläuscr, die Außenstürmer sausen schon nach vorn, um Les Leder zu erwarten. Doch «in Pfifft Alles steht verdutzt. Kein Bensch hatte in der ersten Spannung an Siegel 2, Der Anstoß, ge- iacht, daß der Ball beim Anstoß nicht nach hinten gespielt werden tars. Siener Anstoß. Jetzt klappt's. Ohne daß B den Ball berührt Hot, empfängt ihn schon der 29 Meter von der Torlinie entfernte l nksaußcn. Pfiff — Abseits; Freistoß für B. Blitzschnell auf Ler Leitenlinie hineilend, die Sonne im Millen, stand der Schiedsrichter cnf der Höhe des Balles. Ein Vereinsmeier, der ganz von dem wun- t vbare» Durckwiel seiner Freunde hingerissen war, brüllte laut: „i ns soll Abseits sein?" Sein neben ihm stehender Kamerad beru higt ihn: „Mep, sei still, er stand doch schon einen Meter hinter e nem Verteidiger und hatte nur noch zwei Spieler vor sich, ehe der L-all kam; du, der Schiedsrichter läuft mit dem Ball, das ist «in siche res Zeichen, baß er nichts übersehen wird". Auch B hat sich von der ersten Uoberraschimg erholt. Wuttig greift die Elf an. Der linke Liufer von A springt mit vorgeswecktom Knie hoch, um den Halb rechten Stürmer B's anzugreifen. Doch dieser weicht geschickt aus. Pfiff — Freistoß für B. Max kann sich nicht verkneifen, zu seinem klagbar zu sagen: „Du, hier ist doch kein Zusammenstoß erfolgt. Lchiebung.". Doch dieser ist selbst alter Schiedsrichter und antwor- tet: „Stein, mein Freund, sich dir Ziegel 14, Absatz 3, an: Der Schiedsrichter darf einen Freistoß geben, wenn ihm das Betragen e ncs Spielers gefährlich zu werden erscheint, und richtig ist es im- uer, wenn der Schiedsrichter zuerst energisch eingreist; die Spieler »-erden bald gewahr, daß mit diesem Leiter nickt zu spaßen ist, und kos Spiel wird ihm niemals aus dem Händen gleiten". Noch sind unsere beiden ^reunde in der Unterhaltung, da, ohrenbetäubender lärm der Zischauer, der Mittelstürmer von A bricht durch, in schnel lem Lauf eilt er mit dem Ball dem feindlichen Tore zu, nur den Lerwärter hat er noch vor sich und kaum noch 12 Bieter. Das muß Lor werden. Da, wie ein Ungewitter braust ein Verteidiger von B von hinten heran, er gibt dem Stürmer einen Stoß, der diesen ins Stolpern bringt, der Pall rollt hierdurch an den Torwärter, der ihn wegbefördert. Doch im Stolpern fährt der Angevannte, um das Gleichgewicht zu erhalten, mit einem Dein nach hinten und verletzt den ibn Anstoßenden. Pfiff — Elfmeter. Nichtig hat!« der Leiter entschieden. Stach Regel 12 ist bei einer absichtlichen Verletzung der Ziegel S im Strafraum Elfmeterball zu geben, und Las Anrennen war absichtlich, denn der Verteidiger wollt« den angrcifenden Stür mer, der im Besitz des Dalles war, in der Ausführung des Tor schusses stören, und ein Spieler darf nicht von hinten angerannt »erden, es sei denn, daß er einen Gegner absichtlich hindert. Map vor auch mit dieser Entscheidung nicht zufrieden. Er zeigte ent rüstet auf den verletzten Verteidiger und teilte seinem Nachbar mit: „setzt stimmt's aber nicht; ich Hube deutlich gesehen, obwohl es weine Partei ist, wie der Stürmer den Verteidiger getreten hat, sich kür sein Knie an, und nun gibt er sogar noch Elfmeter". Doch auch hl« wußte sein Fremch Rat. Der Stürme« hak leknessall» ivgenv- wie Li« Absicht gehabt zu treten, sondern Ler Verteidiger war selbst schuld. Das Herausschlagen Le» Hinteren Beine» war «tu« logisch« Folge des Anstoßes von hinten, Ler Oberkörper schwankte nach vorn und die Deine verloren Len Halt. Also, Ler Elf« ist richtig. Bald waren di« ersten 45 Minuten vorbei. — Pause. Nach fünf Minuten Ruhe pfiff der Schiedsrichter erneut au. Die B-Mannsck-aft wollte Li« Paus« gern noch länger ausdehnen, doch nach Regel 3 darf di« Pause nicht länger al» auf S Minuten ausdcdehnt werden. Bald war auch dl« zweite Zeit um und noch keine Entscheidung gefallen. Erneut wurden die Seiten gelost und nach einer Viertelstunde gewechselt. Zlm Ende der halben Stunde immer noch keine Lösung; Wieder Platzwahl; jetzt mußte ohne joden Wechsel bis zum «ntsä-eidenden Tor g«spi«lt werden, und schon nach zwei Minuten war A glücklicher« Partei. Aus war Las Ringen. Di« Spielleit« b«gab«n sich nach Ausbringen Le» Eportrufs zum Schiedsrichter, der da» Ergobn-t» bekanndgab. Protestiert würde nicht. In unserem Bekannten, Lem Max, war nach diesem Spiel Loch «Inr Wandlung vor sich gegangen. Sonst ein« Ler größten Radau brüder und Besserwisser,sagte «ernstzu seinem Freund: „Du,es ist doch nicht so einfach, ein Spiel wüünungsl^mäß zu leiten, haute habe ich's mir erst richtig überlegt.' Ein Schiedsricht« muß «ine groß« Ruhe und Geistesgegenwart besitzen; Menschenkenntnis und prak tische Spielerfahrung dürfen ihm nicht abgehen, lind fix war d« Kerll Ein guter Schiedsrichter muß auch ein fleißiges leichtathle tisches Training haben, will « sich auf leistungsfähig« Höhe «hal ten. Dann sehe ich seist vollständig «in, Laß ein Schiedsrichter auch nur «in Mensch mit allen seinen Vorzügen nnd Schwächen ist; auch bei ihm gilt das Mort: „Jedem Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann." Max ging am nächsten Tag ins erste beste Sport artikelgeschäft, kaufte sich di« Spielregeln und studierte fleißig. Er hatte es — leider erst heute — wegbekommen, Laß seine Kenntnisse, tro^dem er schon viel« Jahre in der Bewegung steht und selbst in der dritten Mannschaft spielt, Loch noch recht lückenhaft waren. Zu sei ner Ehre sei gesagt, daß « bei jeder Gelegenheit «in« der ersten war, Ler Len Schiedsrichter in Schutz nahm, auch wenn «in wirk licher Fohl« vorlag. Er ist einer von den Wenigen geworden, die die Schwierigkeiten des Schiedsrichi-sramtcs voll und ganz erkannt haben. , (M. S. Z.) Gau Erzgebirge: Neuansehungen am 12. Dezember 1920. 12,45 Lauter 2 — Lößnitz 2 in Lauter (Schiodsr. Concordia), 2,30 Lauter 1 — Nicderschlrmal in Larter (Schiodsr. Aue), 2,30 Aue 2 — Beierfeld 2 in Nu« (Schied«. Niederschioma), 12,45 Erünhain 3 — Lauter 3 — Grünhain (Schiodsr. Beierfeld), 2,30 Grünhain 2 — Aucrhamm« 1 in Grünh. (Schiodsr. Bevnsb.), 2,60 Beierfeld 3 — Aucrhammer 2 in Beierfeld (Schied«. Grünh ). Alle übrigen Spiel« finden nach Len Spielplmwn statt. Di« Verein« müssen unbedingt die angesetzten Schiedsrichter stellen. ' Gehlert, 1. Dwuvorsitzender. Schnoeb.-rg. 7. Dez. Ein« Uebervafchung brachte der vergangene Sonntag. Concordia 1 wurde mit 4:2 von Viktoria 1 Lauter auf dem Sportplatz« am Maidhause in Lauter im Derbandsspiel geschla gen. Concordia spielte nur mit 10 Mann, Mittelläufer Linkenheil, die Stütz« der Mannschaft fohlte. Die Viktoria-Elf ist ein« sehr gut« und spielte sehr aufopfernd, lieber die Einzelheiten des Spieles will ich schweigen. Dem Kampfe schloß sich ein berechtigt« Protest an. Concordia ließ im Zusammenspiel viel zu wünschen übrig. Die Flügel wurden wenig bedacht. Das Spiel erhielt nicht die volle Entwickelung, infolge der schlechten Bodenverhältnisse. Das Lau terer Publikum war sehr ruhig; nur aus Ler Umgegend herbdigwilt« Interessenten aus anderen Sportvereinen führten das Sprachrohr, eine alte Erfahrimg! — Vorläufig steht Concordia an 3. Stell« im Punktvcrhältnisse, eine Verschiebung Ler Tabelle kann noch eintre ten, wenn sämtlick'« schwebende Proteste erledigt sind. — In Ler 2. und 3. Verbandsklass« stehen dis Concorden-Mannschaftrn bis jetzt an 1. Stelle, aus allen Verbands-Wettkämpfen Liefer Serie sind sel bige immer siegreich hcrvovgegangen. Darum vorwärts zu weiterer sieg,bringender Arbeit! Sport Heil! —r. " Das ununterbrochene Fußballspiel. Wir lesen in Londoner Blättern: linier groß« Beteiligung der Bevölkerung wurde letzten Sonnabend in Portland in der Grafschaft Dorset «in Fußballmatch zwischen der dortigen Mannschaft und der Weymouth-Boweries- , Mannschaft ausgefochten. Plötzlich erschien eine Frau auf Lem Spiel- selb, rief den Torwart der Portlandinannschaft T. Carx z^rst laut an und flüsterte ihm sodann einige Worte zu, worauf der wackere Torwart eilends mit der Frau Len Kampfplatz verließ, zur großen Verblüffung der anderen Spieler und Ler Zuschauer. Nach einer Viertelstunde kehrte er zurück, entschuldigte die Plötzliche Unterbrech ung und teilte mit, er Habs die Nachricht bekommen, daß seine Frau plötzlich von Wehen befallen worden sei. Zu Hause angekomnum, habe er gerade den Eintritt eines zukünftigen Torwarts in Li« Welt ' »er d« Kreis«, W L«» Programm für Li« Kr«iswettläuf« am 8. und 9. Januar fäsllgÄogt: Sonnabend, L«n 8. Januar: Langläuf» für Senioren, Ju nioren^ Altherr«» und Jugend 10—20 und 12—18 Jahr«. Sonntag, den 9. Januar: Mawrschattslauf, Damenlauf und Herren-HinLernts- lauf am vormittag, während nachmittag» Li« Sprungläufe fü» Klass« 1—3 Lurchgeführt werden. Nennung sschluß ist am 8. Januar. Die Ausführung Ler Läufe hat Ler StikluL „Norweger 1898" in Annaberg t. E. übernommen. Er ist Ler älteste SkittuL Sachsen» und einer Ler ältesten Deutschlands überhaupt. In Len Wett lau fau »schuß wurde u. a. Amtstierarzt Günther-Eibenstock ge wählt. Dem Kampfgericht werden angehören: Dr. Hänichen-Schwar zenberg, Becher-Schwarzenberg, Wagner-Johanngeorgenstadt, Phi lipp-Johanngeorgenstadt, Hegewald-Oberwiesenthal. « Nachdem ble MnkrsporkAeräkfp«rre ntksteMwg» kn BayeM ff» fallen ist, werden Li» anderen Bundesstaaten hoffentlich bald seine» Beispiel folge» " Der Dintersporivereln Johanngeorgenstadt «vanstalkes so» 28. Dezamiber 1920 Lis 5. Januar 1921 «inen Skilauf-Kursu» für Anfänger und Fortgeschrittene. Der Unterricht erfolgt nach der Methode Luther; «» erwünscht, Laß jeder Teilnehmer Li« Luther- sche „Schule Les Eck * lauss" (2,40 M.) besitzt. Di« Leitung lio^t in den Händen Ler Herren Förster Wagner und Lehrer Uhlig. E» finden statt am 27. Dezember 1920: Dogrüßungsabend und Bekannt gabe Ler Kursusordnuirg im FremLenhof „Deutsches Hans". 28. bis 31. Dezember: Einzelübunaen und klein« Ausläufe. 1. Lis 8. Januar 1921: Geländeübungen und große Ausläuse. 8. Januar: Wettläufe. Kursusbeitvag 10 M., für Schüler 5 M. Anmeldungen sind mög lichst bald an Len Wintersportverein Johanngeorgenstadt zu richt«» * Ski-Klud Oder- und Unterwiesenthckl. De« Klub hat fest, Programm für den Muter 1920-21 aufgestellt. Am 28. Dezember werden Schausprüng« an der verbesserten Schanz« im Jungfern- grund erneut zeigen, Laß sein« Läufer mit den besten Deutschlands auf gleicher Stuf« stehen. Am selben Tage sollen sie ihr« Kräfte in einem Fichtelberglauf (Steilablauf) messen. Für Li« Abhaltung Ler eigentlichen Klubwettlaufe ist L« 1. und Ler 2. Januar in Arwsicht genommen. Diese werden Lang- und Spvimaläufe. Damen- und Hindevnisläufe, sowie Iregend- und Kinderläufs umfassen. Wer Lie Erfolge Les Klubs Lei Len Verbandswettläufen verfolgt hat, weiß im voraus, daß all diese Läuse «ine erstklassig« Konkurrenz bieten. Sein« Wettläufer werden in diesem Winter auch in reichlichem Maße an allen ernstlichen auswärtigen Konkurrenzen teilnehmen. Zur Fcrnhaltung ungeeigneter Kräfte hat Ler Klub beschlossen wäh rend Les ganzen Winters auf dem Sportplatz, am Noten Vorwerk und am Neuen Haus mit Dottesgab unter Leitung bester, bewährter Kräfte dauernde Skikurse abzuhalten. Näher« Auskunft hierüber erteilt Ler 2. Vorsitzende Paul Zirnstein, Oberwiesenthal. " DaS IS. Sächsisch« VundcSkegeln findet in Ver bindung mit dem 25. Bundesjubiläum in der Zeit vom 30. Juli bis 7. August 1021 in Dresden statt. ' Der Schwimmertag 1921. Der fllr bas kommens» Fahr vom Wevbeamt des Kreise» 1 des Deutschen Echwimmverbande» vovye- schlagen« Schwimmerwerbetag ist jetzt vom Vorstand genehmigt worden. Der Werbetag wird am 19. Juni vor sich gehen. An die sem Tage werden also die 600 Verein« Le» Deutschen Schwimmver- bandes au ebenso vielen Lem Schwimmsport fernstehenden Ort«n schwimmsportliche Wettkämpfe veranstalten. Schwimmfest« in Lea Heimatorten der Verein« werden für Liesen Tag nicht genehmigt» r. Der Ehrenvorsitzende des Allgemeinen Turnverein« Lekpzkst Buchhändler Hermann Lincke, ein« auch in weiten Turnerkreisen Sachsens bestens bekannt« Persönlichkeit, ist gastvrben. Der Verein verliert in ihm eines seiner treuesten und verdienstvollsten Mitglie der. Seit 1880 gehörte er Lem Turnrate an. Den Vorsitz führt« rr seit 12. Ian. 1907 bis zum 2. April 1919. Di« Entwickelung de, Frauenturnens ist vornehmlich von ihm gefördert worden. Erst vor wenig Wochen konnte ihm durch den Kreisturnrat di« höchste und selten« Auszeichnung Ler D. T., Li« Ehrenurkunde der D. T„ Übav- reicht werden. r. Professor Dr. O. Kohlrausch, Hannover, Ler Geschäfts führer Ler Zentval-Ausschusscs für Volks- und Ingendspiele, beging am 25. Nov. seinen 70. Geburtstag. Er ist bekannt-al» Verfass«« einer ersten „Physik Les Turnens" usw., die Turnlehrer kennen ihn als langjährigen Vorsitzenden des Nordwestdeutschen Turnlehrer» Vereins, und di« Turner wissen, daß er 31 Jahve lang Gauvertvrter des Leine-Wescr-Eaues gewesen ist. Vob-Äsil! Lin Wintersportroman au» St. Moritz von Anny Wothe. (Nachdruck verboten!) Amerikanischer-Topyright 1913 by Anny Woche, Leipzig. (34. Fortsetzung.) „Ich habe sie einst geliebt", murmelte der Graf mit zusammen- gebissenen Zähnen, an Juttas Seite Lahinschreitend. Scheu sah Jutta zu ihm auf. »Und Lu liebst sie nicht mehr?" fragte sie, während sie Lie auf- steigenden Tränen zurllckdrängte. „Nein, gab «r hart zurück. „Würde ich sonst heute bei deinem Vater um Lich werben?" Ein offenbarer Vorwurf klang aus seiner Stimme, und Jutta senkte wie schuldbewußt den braunlockigcn Kopf. „Frage jetzt nicht", fuhr Wolfsegg fort, während sie in die Halle des Grand Hotel traten, „in einer stillen Stunde sollst Lu olles wissen". In demselben Augenblick kam Rechberg, «inen großen Strauß hellrosa Rosen in der Haied, auf Jutta zu, und überreichte sie ihr mit bittendem Blick. „So lösen Eie mm Ihre Sünden ab, Nechberg", lächelte Jutta, »der eine tut es voll Gram uird Neue im Herzen, Sie mit Rosen in der Hand. Im übrigen sollen Si« herzlich bedankt sein, sie sind herrlich, Ihre RosenI" Sie steckt« ihr Näschen tief in die duftenden Kelch)«, dann nickte sie erst Wolfsegg und dann Rechberg zu, ehe sie Len Lift betrat. Wolfsegg blickte ihr noch lange nach. Noch als der Lift schon auswärts schwebte, starrte er noch unbewegt empor. Wie gefaßt und wie gewandt Jutta war. Wie leicht sie sich mit Nechberg abfand, und wie klug sie die Erbprinzessin erkannte. War e» La nicht wirklich rin Wagnis, sein Geschick an dieses Mädchen zu knüpfen? War si« vielleicht Loch weniger duldsam als « gedacht, und Mrd« ihre Lieb«, di« seine» Herzuz so wohl tat, vielleicht doch nicht ihm Ler Ruhchafen werden, nach dem sich sein kampsmllLcs Herz sehnte? Würde er nicht gar neu« Stürm« herauf- böschwörcn? „Sie ist entzückend, diese Jutta Altenhausen", hört« er plötz lich Rechbcrg an seiner Seit« sagen. Und es hätte nicht viel gefehlt, so hatte er geantwortet: „Na, zum Donnerwetter, dann nehmen Sie sie doch". Aber er nickt« nur. Und als Rechbcrg» Arm sich zutraulich Lurch Len seinen schob und er ihn sagen Hörter „Kommen Sie, Graf, wir gehen in die Dar — für den Lunch ist es doch zu spät geworden — damit wir uns mal erst innerlich etwas aufbcssern", folgt« er ihm willenlos, und erst als er den eisgekühlten Wein in hastigen Zügen schlürfte, kam ihm der alte Gleichmut zurück. Sein Schicksal war entschieden« Die rothaarig«, leidenschaftliche Frau, di« er einst so Heitz ge liebt, hatte es besiegelt, als sie gestern sich und ihn in «in« Suttation brachte, Lie für sie beide verhängnisvoll wurde. „Und Lie arme, kleine, Jutta soll Las Opfer fein", ging es durch seine wirren und krausen Gedanken, während sein Elas an bas Rehbergs stieß, der unaufhörlich schwatzt« und Jutta lobt«, so un gefähr, wie man ein feuriges Rennpferd preist. „Nein!" zuckt« es da in Wolfsegg auf. „Jutta soll nicht dar unter leidem BeiLe Händ« will ich ihr unter Li« kleinen Füße breiten". Hell klangen Lie Gläser aneinander. Klirrend zerbrach das Glas Wolfseggs. Da ging es wie ein leises Weh durch seine Brust. Vielleicht blieb mich sein hcrliches Mollen nur «in frommer Wunsch. Vielleicht war jedes Opfer umsonst? — Draußen schimmert« Ler Schnee in all seiner weißen Königs- Herrlichkeit, und hell klang Las Geläut der Schlitten, di« in end loser Reihe abwärts nach St. Moritzbad fuhren. Schellengeläut, nicht» al, Schellengeläut war da» ganz« Heden. Und heut« Abend ging er noch zum Narrentan-. Der Freiherr von und zu Altenhausen bearbeitet« vor de« großen Spiegel Les Echlafgemachs energisch sein schon leicht er graut«, militärisch kurzgeschnittenes Haar mit zwei Dürsten, während Frau von Altenharrsen am Fenster über Len glitzernden S« von St. Moritz Ausschau hielt, auf Lem heut- Trabbrennen und Ski- kjöring vor sich gingen. Musik schallt« herauf. Dt» Tribünen waren dicht besetzt. Es wimmelt« von Menschen drunten und Fra» von Altenhausen, die gern etwas NE» sah, war etwa» Ungeduldig, daß sie nicht dabei sein konnte, weil sich Graf Wolfsegg bet ihnen angemeldet hatte, und sie doch nicht gut fehlen dürft«, wenn «» sich um «irre so wichtig« Angelegenheit handelt«. Magnus, ihr Mann, hatte zwar gelacht, al» sie ihm nach «kn« kurzen Unterredung mit Jutta bedeutet hatte, nicht wieder auf den BanLy-Ring zu gehens weil Wolfsegg beabsichtigt^ «m Jutta» Hand anzuhalten. " „Das Lüttje", hatte Magnus immer wieder gemein^ „das ist ja zerm Schreien, Ansclmina, was machen wir dem» da?« Sie war ihm bi« Antwort schuldig geblieben, ab« «kn paar Blicke hatte si« ihm verabfolgt, Li^ wt« er meinte drei Pfund wogen. Da« wollt« nun «kn Vater sein, ein Vater, der außer Jutta noch fünf unversorgte Kinder sein eigen nannte: zwei Söhn« und drei Töchter. Al» ob es da überhaupt noch ein U«beilegen gab? Aber ihr Mann war ja immer so, der besann sich so lang«, bi» es zu spät war, und vor laut«« Bedenken versäumt» er da» Nächst liegend«. „Zum Donnerwetter, bi« Krawatte bring« sch nicht Anrecht* poltert« di« Stimm» von Frau Anselmina» Gatten in ihr» G» danken hinein. Sofort stand st« bei ihm ,md richtet« den Schlips, und ft« g» wahrte dabei, wie ihrem Mann di« Hände zitterten. (Fortsetzung fosi^ „'
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