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Au«, 28. Nou. Der gestrig Sonntag, ter erste der vier ge- schäftssreien Sonntone vor Weihnachten, den mau auch den -blechernen* nennt, blieb vom Wetter begünstigt, so daß mich die Umgegend «tuen surrten Verkehr nach unserer Stadt lenkte. In den Mackmilttagvstunden herrschte daher in den Straßen ein lebhaftes Lveiben. Unsere Geschästslente haben sich angestrengt. Man dies unbedingt sagen, daß stch die Ausstellungen in den Scimufensiern der verschiedenen Geschäftsbräuchen würdig denen der Großstädte zur Seite stellen können. Das schaulustige Publikum kam aus die Köllen; von den Geschäftsleuten kann solches jodoch erst dann gesagt werden, wenn der Schau Irrst die Kauflust folgt. Immerhin ist auch in dieser Beziehung ein guter Anfang gestern gemacht worden. Schneeberg 29. Nov. In einer Eltrrnocrsammbimg im Staatogymnasium ist der Wunsch geäußert worden, daß Veranstaltungen» di« der Aufklärung über die höhere Schul« dienen, öfter» stattfinden möchten. Dir Lehrerscimft des Staat-gymnasiums ladet deshalb zu einem Vortragsabend für Dienstag den 30. d. M., abend» im Gymnasium ein, an dem Studienrat Dr. Spickermann über dir Unterrichtsmethode in den Unterklaffen des Nesormgymna- stum» und Konrektor Meltzer über den Ausbau des Nosormgymna- MD«, KL Nm». Wie i« gutiasvrmtertrn diplomatischen Knrilen »erlaudet, wurde zwischea der Kownocr Stegierung und Sowjrtruß- la»d «t» Bündnisvertrag abgeschlossen. Vie russisch« Hungersnot. ' Htlstigfor«, 28. Nov. Di« Moskau«! Reglenmg hat an die sibi risch« Republik Befehl gegeben, wogen der drohenden Hungersnot sofort 100 Millionen Pud Getreide und 30 Millionen Pud Fleisch Hu liefern. Di« sibirischen Beamten haben jedoch geantwortet, Sibi rien besitz« kein Getreide und Fleisch für seinen eigenen Bedarf. Di« Moskauer Press« fordert Dmoaltmaßnahmen (I) gegen Sibirien. zu «km» WethesknnL« «ch schufeu «km vkkmomnch »k» st« «kn— Su,^ denktaa«, an den große« Meisl« der Loukunst du cham würdlg ish Aus Einzelheiten ein-ugehen, erübrigt sich. Einmal standen di« Ausführungen von Anfang bi« Ende auf durchweg künstlerisch', Höhe, dann aber auch ist die Künstlerschaft der drei Aueführend:» unbestritten. Nächst ihnen danken wir vor allem der Or r» gruppe im S. K. H. B. (einer Vereinigung, über dir an düs', Stelle schon verschiedentlich geschrieben wouden ist) für diesen Abend. Weil die Künstl.-r sich uneigennützig in den Dienst de» Sächsische» Künstlerhilfsbundes stellen, sind solck?« Abend« auch in der Provi iz möglich. Es sei daher auch an dieser Stelle der schon ost anegs- sprachen« Wunsch wiederholt, daß Fernstehend« sich dem S. K. H. B. al» wiitglirder anschließen möchten. Schneeberg, 28. Nov. Freitag, den 3. Dezember findet im Lon» nensaale «in Konzert statt, welches der in Sängerkreisen besten» l e. kannte Bunde siicdcomcister Kirchenmusibdireklvr Wagner-Ducke. Holz zusammen mit seiner Tochter, der Opevnsängerin Hild« Wagner, und mit dein Konzertmeister am Konservatorium Ha« mann r«ranftal!vt. Di« Eintrittspreis« betragen S M. für numm. und 2 M. für unnumm. Platz. SchuarzenDrrg, 29. Nov. Kammermusikabend fü» Blasinstrument«. Es ist etwas Schöne» um wahren Idea- lismus in künstle rischen Dingen, doppelt lvcrtvo in unserer Zeit, die so reich an Zwiespalt ist. Da haben sich Menschen zusammen« e« fühlt, Menschen, denen dl« Muse schon den durchgoisttgten Zug in» Antlitz geschrieben und sie zu Künstlern geheiligt hat und di« von ihr reich begnadet sind mit den edlen Gaben ein«» stark gestihl-s» spontane», sinnlich vornehmen uiL schwungvollen Temperaments, abhold allem leeren virtuosen Efsektgetiw, trotz spielender Ueber» Windung aller technischen Schwierigkeiten. Kammermusikalisch« Merke, besetzt durch Holzbläser in Verbindung mit dem weiche» klangfarbcn-verwandten Waldhorn sind selten komponiert wordur (von Mozart und Beethoven z. B. nicht) und werden noch seltene« zu Gehör gebracht. Di« beiden Quintette, d « in ihrem instrumen talen Gewerbe zwar 'nickst dm absolut strenger Kammermusik stiel tragen, denen aber in vielem rin klangschöner, natürlich empfinden der, beicht gefälliger und durchaus nicht tiefgründig sein wollende Mozartton eigen ist, bezauberten Lee so erfreulich zahlreich)« Auhö. rersckxrft eben besonders nach der klanglichen Seil« hin. A. Klug- Hardt gehört (durch Liszts Einfluß) der neudeutschen Schule und Ä. Reicha al» Zeitgenosse und Freund Beethovens dem Klassizismus an. Beethoven selbst erstrahlte in seinem Trio für Flöt«, Klarinet s und Fagott in prächtiger Iugeidsrische. Mef und warm im Wohl laut putst der melodische und harmonisch« Strom, uul>cschadet durch «in strenges, doch leicht anliegendes Formgerrand. Wenn die Flöt« unter allen Hausinstrumenten (Klavier, Geig«, Laute und Zither) das Stiefkind ist, daun war es doppelt zu begrüßen, daß ein Mei ster in höchst vollendetem Stil (di« Begleitung auf dem Flügel hält« in manchem zurückhaltender und geschmeidiger sein können) warm für sein Instrument eintrat. Das wohl wenig bekannte Flötensol» mit seinen beiden anerkannten, gegensätzlichen, immer verändert auf» tauchenden Motiven, einem breiten adagioartigvn und «incm neckisch kecken, führte uns zurück in di« Zeiten des alten Fritz und feines Lehrers Quant, die beide ihr« heb'« Freude daran hol»en würden, ihr Lieblingsinstrumeut im Dienst« der Hausmusik wieder zu Ehren käme. Nur so, durch künstlerischen öffentlichen Vortrag mög- lickst einfacher und instruktiver Werke in der Gattung aller Hausin strument« überhaupt kann das gcsckzmack- und planlos« fetzig« Haus- musiz'eren veredelt werden. Wir wissen der wackeren Föns schwor de« Leipziger Meister und dem Veranstalter de» Abends herzlichen Dank und bitten schon jetzt um «inem weiteren solchen Kammermustlabend im nächsten Jahr«. Langenbach, 27. Nov. Am Totensonntag nachmittag fand in unserer Kirche ein« geistliche Musikaufs üb- rung zum Vesten des Elockenfonds statt. Mltwirkends varen der aus Mitgliedern des hiesigen MLnnergesang- Vereins, «inem Damen- und dem Schülerchor bestehend« Kirchenchor, ferner Frl. Lucy Grahl-Chemnitz (Alt), Frl. Gertrud Ad am-Nerchau (Sopran), Frl. Su sanne Do st-Langenbach (Sopran), die Herren Kirch schullehrer Noth-Wildbach (Moline), Organist Kunze (Cello), Lehrer Pyrus (Mola), Lehrer Spindler (Vi oline), letztere sämtlich aus Hartenstein, und Hr. Lehrer Voigtmann-Langenbach (Orgelbeglcitung). Die Lei tung lag in den bewährten Händen des hrn. Kirchschul- lehrers G e r l a ch - Langenbach, der auch das Kvnzcrt mit dem mristcrhas.en Vortrag der F-moll-Sonate von Men delssohn-B. begann und beschloß und das „Vaterunser"" von Krebs mit klangvoller Stimme sang. Die Vortrags« folgs schloß sich an den Lauf des Kirchenjahres an und bot 5 gsmischtchörige Motetten, mehrere Duetts, darunter „Mein gläubiges Herze" von Seb. Bach und „Ich har» ' Perlin, 28. Nov. Di« Neichsregierung hat sich dahin schlüssig »«macht, künftig in Füllen unehrlicher Mutterschaft von Beamtinnen pet» joden Fall zu prüfen, ehe weiter« Anordnungen getroffen wer den. Ein« allgemein, Anordnung, daß unehelick'« Mutterschaft ksn Entiassungsgrund sei, für all« Reffort» zu «klaffen, ist abgelehnt worden. Beuche», 27. Nov. Nach einem Schreiben der interalliierten Kommission an da» Gnverkschaftekartcll ist noch nicht ein Zehntel der vertraglich zu tigernden Kartoffelmengen aus Posen in Ober- Westen» eingetroffrn. Größer« Kartoffelmengen seien vor dem Frosteintritt kaum zu erwarten. Da» Verschulden am Ausbleiben der Kartoffeln trage» allein di« Posener Lieferanten. OerMche Angelegenhslten. » MU dem geplant« Aufbau der Arbeiter- und Wirtjcha.fsrac« haben stch die siÄlifchra Handelskammern in letzter Zeit wiederholt besaßt und sind jetzt zu folgender Stellungnahme gekommen: Roch Ansicht der HanöelvLunmern muß schon im Hinblick auf dir pari tätische Zusammensctzuna der oberen Organe m der Unterstufe den Arbeitgebern wie den Arbeitnehmern das Recht gewahrt bl«i.en, ihren eigenen Standpunkt in wirtschaftlichen Fragen zur Geltung »u bringen. Auch für di« Behörden wird es von Wert sein, daß hi« Anstauungen jener Derufskreise wenigsten» an einer Stelle deutlich zum Ausdruck kommen. Daher fordern die Handelskammern, daß Lie gesetzlichen Vertretungskörpersä;aften der Unternehmer, ins- be, ander« also die Handelskammern, als reine UMernehmerkammern erhalten bleiben. Au» den gegen die paritätische Zusammensetzung der Unternehmerkammiern sprechenden Gründen muß auch die Bil dung ständiger paritätischer Einrichtungen aus Vertretern der Unternehmer und Arbeitnehmer in der Unterstufe abgelehnt werden. Die Herbeiführung der Parität ist der ausgesprochene Zweck der in der Mittelstufe einzurichtenden Bezirkswirtschaftsräte, di« in sehr einfacher Weise aus den Vertretern der verschiedenen Unternehmer- med Arbciterkammcrn sowie aus einer beschränkten Zahl von Vertretern der freien Berufe und Verbraucher zusammen- zusetzen sind. Die Bezirkswirtschaftsrät« brauchen nur gelegentlich zusammenzutreten und sollen möglichst große Wirtschaftsgebiete um- sasscn. Für den Freistaat Sachsen wird ein D.'zirkswirt'chastsamt allen beteiligten Volksschichten vollkommen genügen. In der Ober stufe ist der Rvlchswirtschastsrat wiederum paritätisch ans Arbeit gebern und Arbeitnehmern, sowie aus einer nicht zu großen Za''l von T^ertretern der freien Berufe und Verbraucher zu bilüm. Tie sächsischen Handelskammern stich der Ueberzeugung, daß allein eine solch« Lösung der Frag« allen praktischen Bedürfnissen Rechnung zu tragen vermag, während jeder andere Aufbau der künftigen Be- rufsvertvetungen zu einer dauernden Beunruhigung des Wirbscha'ts- leben» führen und seine dringend notwendige Aufwärtsentwicklung hemmen anstatt fördern müßte. aulchli«n«n. Auf dies» Veranstaltung, iei«n besonder» auch di« Et tern aufmerksam gemacht, di« in Zukunft iHv» Kinder dem Reform gymnasium »uführen wollen. Schwarzenberg, 2V. Nov. Der Vberrrzg^ivgisch« Verein für Luftschiffahrt veranstaltet« gestern seinen ersten Ballonauistieg nach sech» Jahren. Da Flüge in die Tschechoslowakei noch verboten find, kann ein Aufstieg nur bei günstiger Windrichtung nach dem Inland« zu siattfinden. Drr Tallon »Dlückob» stieg um 8 Uhr vormittags auf, die Landung ist nachmittag» S Uhr in Kötzschendroda «rfolgt. Grünhain, 28. Nov. Oefsentlich« Stadtgemeiivderatssttzung am 28. November im Jugendheim. Anwesend der Bürgermeister, vier Stadträte, 11 Stadtvcvovdnet«. Kenntnis genommen wird vom Abschluß der Kriegswtrtschaftskafle und von» befriedigenden Ergä- nl» der am 13. November durch den Kassenausschnß vorgensmmenen unvermuteten Revision der städtischen Kaffen. Die geprüfte Rech nung Wer den Wässer' itungscrweiternngsbau wivd richtigge- sprachen. Die Verteilung er von den hiesigen Landwirten zu einem billigen Preise zur Vers gung gestellten Kartoffeln wird dem Armrnaur'f.'uß übertragen. Die MÜtgli der des Wohnung saus- schusse» legten ihre Aemter nieder. Es wird beschlossen, vorläu ig von Neuwahl abzuseßen. Es bleibt nur das städtische Wohnungsamt unter Leitung des Stadtrats Starke bestellen. Versicherung gegen Aufruhrschadcn soll nicht abgeschlossen werden. Dem Vertragsent wurf über t!e Kraftwagenlinie Aue—Schwarzen, berg—D rü n ha in wivd zngcstimmt. Das Ortsgesetz über die Anstellung, Besoldung und Nuhostandrunterstützung der städtischen ! Beamten wivd unter Berücksichtigung der vom Kaflenaurschuß ge machten Vorschläge genehmigt. Aus ein« Eingabe der Bram en wegen des vom Bürgermeister für den 8. November angrordncten Dienstes erfolgte längere Aussprach«. Das Vorg hen de, Bürger meisters wird al» richtig und gesetzmäßig anerkannt. Der städ tischen Volksbücherei werden 800 Mark außervv>ntlicher Zusbi ß bewilligt, ebenso 80 Mark für die „Deutsch« Kinderhilfe». Die Ver teilung der rationierten Waren wird der Höndlerveveinigung üb-r- traoen. Der Kaninchenzüchtervercin erlält 80 Mark zu ein'm stad- tischen E'rcnprei» für seine Vreissckau. In vertraulicher Sitzung wurden Unterstlltzungs- und Personalangelegenhciten beraten. — Dryer. Der Devawerksbetrieb soll hier wieder ausgenommen werden. Vom 1. Dezember ab soll ter Kunst, und Treil»eschacht (S Kinderschacht) weiter niedergebracht und abgetäust werden. * Zwickau. DIes-r Tage üt hier «In Zen'ralauslckuh der Zwickauer Aibeilgebsr-Derbänds gegründet wo: den. Erbt ein Verband zur Wahrung der sein» n amen Inlerecken der Arbeitgeber Zwickaus. Zum Vorsitzenden wurde Kommerzienrat Fikenlscher gswädlt. " Werdau. Seit etwa 12 Wochen sind die Arbeiter ter Sächsischen Waggonfabrik teils ausgesperrt, teils im Ausstand. Eie drohten vor kurzem mit Besetzung der Fabrik, falls die Negierung Liefe nicht enteigne nnd übernehme. Daraufhin hat die Regierung 200 Mann Sicherheitspolizei nach hier gefar.Lt, welche Lie Fabrik 'besetzten. " Trlmmitsckon. W«een dringenden Derdackks. kein» 13 Mocken alle Dockler ermord«! zu baden, wurde «in 28 Jahre aller Arbeiter hier verhallet. » Leipzig. Di« brkann'lick in städtischer verwallung l!ehe"de Grobe Lk'pziger Sliakenbakn und Leipziger Aubenbabn kü in den Zonalen Juli bis Sep.enrber ein« Mmdereinnabme von 7-/. Millionen Mark zu veizcichven. »» Leipzig. Die vom Arbeitsamt zur Arbritsleisiimq in Ler Metallindustrie aufgeforderten Arbeitslosen haben die Arbeit abge lehnt, La si« dieselben Lohnsätze verlangen, wi« sie gegenwärtig in E^mnitz gezahlt werden, und die höher sind, al» Li« u» Leipzig ge zahlter^ ri ' ' ' ' —- - §ivnzer!e, Lhsaier, Vergnügungen. u. Schneeberg, 20. Nov. Daß der Künstlerhilfsbund mit seinen Deranstaltungen sich bei uns «ine stattlich« Eemcin.be gesammelt hat, die Lie Bestrebungen des Muckes unterstützen, be wies auch Ler gestern abend im Seminarsaal stnttgcfm.dene Kammsrmustkabend, der, obwohl sich in der letzten Zeit bei uns die Veranstaltungen geradezu überstürzen, vor ausverkauftem Haus« stattfand. Es war begreiflich, daß Lie hiesige Ortsgruppe im Sächsischen KünstlcrlilstbunL Len 180. Geburtstag Beethoven» nicht vorübergehen ließ, ohne uns mit einigen Werken dieses Großen ver traut zu machen. Die beiden aufgeführten Werke, Trio op 1 Nr. 3 und Trio op. 1 Nr. 1 sind intimste Kammermusik, die sich vorzüglich für einen kleineren Saal, wie wir ihn im Seminar llaben, zur Auf führung eignet. Doß der Abend zu einem Gennß seltener Art werden muß, wenn die Ausführcndcn begnadete Künstler sind, braucht nickt besonders betont zu werden. Tie Herren Kammer musiker Geier, Wohlrab und Oberlehrer Muck gestalteten den Abend Für den Hausgarten. Der Obstgarten tm Dezember. Auch im Obstgarten gibt e« in diesem Monat noch mancherlei m tun. All« rückständigen Arbeiten, wie sie von uns im vorigen Monat empfohlen sind, sind nachzuholen und möglichst bald zurr enden. Darum, solange es dir Witterung noch zuläßt, fleißig ans Werk. Bei offenem Boden können Neuanpflanzungen noch vorge nommen werden. Solck;« Spätpslanzungcn dürfen aber nur Notbc- Helf sein, sofern st« nicht früher beendigt bezw. vorgenommcn wer den konnten. Bei längere Zeit andauerivder milder Witterung wer- L?n Dezcmberpfianznngen wohl noch gut gedeihen, tritt aber bald scharfer Frost ein, wird Las Anwachsen gefährdet, ilm ein tieferes Eindringen des Frostes zu verhüten, belege man die Banmsckxiue mit einer Licken Lage Dünger. Solange L!« Witterung es zuläßt, können Lie Baumscheiben noch gegraben werden; auch eine tüchtige Iauchcdünguug ist bei frostfreiem Wetter anzuraten. Acltere Bäume können noch beschnitten, aurgeputzt und ihre Stämme gereinigt wer den. Empfindlich« Spalicrbäume, Pfirsiche mck> Aprikosen sind bei rauher Lage jetzt gut einzuLecken. Wo Schaden durch Hasm und Kaninchen zu befürchten ist, silH geeignete Schutzmaß» rvgrln zu treffen. Der Obstkeller ist bvi mildem Wetter z» lüften; Frost darf natürlich Li« Früchte nicht treffen. Di« Obsthorden sind häufig zu kontrollieren und all« faulenden Stücke sofort zu entfer- uen. Auch ist das lagernde Obst vor grellem Tageelickst zu schützen. All« nicht mehr gebrauchten Geräte sind sorgfältig zu rein:g»n — Eisentril« werden «ingefett«t — und an geeigneter Stell« austube wahren. th. Der Gemüsegarten km Dezember. Im Gemüsegarten w«rden bei srostsreiem Wetter die letten noch umgegrabenen Beete grobschollig umaeworfen. Bindiger Boden ist bei Frostwetter zu schollern. Mit Ende Les Jahres darf kein unbe baute» Stück im Garten mehr gefunden werden, da» nicht gegraben ist. Gegrabenes Land wivd tüchtig gejaucht. Auch Abortdüngcr läßt stch jetzt am leichtesten verwenden. Di« tm Freien bleibenden Gemüse, wie Grünkohl, Rotkohl und Wintersalat stnd gegen Ha'en- sraß zu schützen. Schwarzwurzeln sind mit Laub oder dergleichen »u bedecken, damit man beliebig davon ernten kann, wenn der Frost den Boden undurchdringlich macht. Wer im kommenden Frühjahr Spargel- und Rhabarberkulturen anzulegen gedenkt, ha» jetzt den Lazu au»«rsehenkn Boden zu rigolen und tüchtig zu düngen. Um recht früh Karotten ernten zu können, kann der Sam« b«I milder Witterung jetzt schon misgesät werden. Die durch Len Schn«« ihm zuaefichrt« Feuchtigkeit befördert La» Keimen. Elngeschlagenes Ge müse aller Art ist häufig nachzufehen; ave faulenden Blatter sind zu entfernen. Der Gemüsekeller ist bei günstiger Witterung häufig zu lüftrn, um Fäulnis möglichst zu verhüten. Der Komposthausen ist umzusetzsn »nL, wenn nötig, mit Kalk Lnrchznm scheu. Da der De- »«mb«, L« weniger arbeitsreichen Zeit gehört su»d jetzt Aua- beffcrungsarbeiten aller Art vorzimehmen, damit, wevu neue Arbei ten wieder auftreten, Liese nicht Lurch Lazu notwendig« Reparatu ren verzögert weudein Ter kluge Mann beugt vor! t.h. k"—> >>> . 1 §i!emrierzttcht. s Unsere Ziege» im Dezember. Unter dem Kleinvieh sind es besonders die Ziege», die gegen Kälte und Zugluft sehr empfindlich siird. Gar lc'.cht sie "en sich bei ihnen Erkältungserkrankungen ein, nnd dann ist es mit dem Milch ertrag, Ler jctt Loch von so großer Bedeutung für jeden Haushalt ist, vorbei. Also vorgesorgt und die Stallungen gehörig geschürt! Schlecht schließende Fenster dicht« man mit Stroh; um Lie Tllröff- nung leg« man ein geslochtenrs Strohscil. Betreffs Ler Fütterung stnd die Tiere jetzt völlig auf die Stallfütterung angewichn. Man versuche au h im Nauhfultcr den Tieren möglichst Abv'echslnng zu bieten: Wiesenbau, Kleeheu, gedörrtes Laub, Reisig, gesundes Hafer stroh und ältliches. Die Tränk« sei nicmals kalt, sondern stets et- w-as überschlagen. Knollenfrüchte und Gcmü^abfäll« dürfen niemals in gefrorenem Zustande gereicht werden. Ist dieses Futter gefroren, so ist es erst auszubrühcn. Sch. Der GLslügelhof im Dezember. Me Ställe, besonders auch Lie S.HIafräiune, stnd gegen Frost gnt zu schüren. Wo cs sich als nötig erweist, belegt man die Außen- scii« Ler Wände mit Dachpappe, Lie Inncn'cile mit Strohmatten. Iedcch darf frisst« Luft nicht dadurch abgehalten werden. Trcib- bauswärme Lars in Len Aufenthaltsränmen niemals herrschen. Eine Temperatur von wenigen Grad über Null, Lie Lurch Lie Eigen wärme der Tiere zu erreichen ist, ist am geeignetsten, Lie Insassen bei guter Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu erhalten. So oft wi« möglich müssen die Tiere hinaus in» Freie und sick hier durch Sckmrrcn Bewegung machen. Da Wintereier am besten bezahlt werden, tu« der Züchter alles, nm seine Tiere frühzeitig zum Legen zu bringen. Das beste Futter, kar aufzntreiben ist, ist für Liese Ze't gerade gut genug. Mais tut jetzt gute Dienste. Auch dürfen animalisch« Futterstoffe nicht fehlen. Tas Weichfutter ist stet» warm zu reichen und nie mehr aus einmal, als in kurzer Zeit verzehrt wird. Auch da» Trinkwaffer muß leicht an-^värmt sein. Gefrore nes Futter und Trinkwaffer wirken stet» schädlich. Als Grünfuttcr- ersatz g-b« man Grünkohlblätl«r, Runkeln, Evdkoblrabi, Möhren u. dergl., dock niemals in gefrorenem Zustand«. Achtet man daun noch auf Reinlichkeit Ler Stallungen und der Tiere selbst (Staubbad!), wird es, geeignete Tieve vorausyesett, an Wintereiern nicht fehlen. Der Lie Lazu benötigten Gerät« besitzt und auf sehr zeitig« Bruten rechnet, muß jetzt Lie Zuchtstämmr znsammenst«llen. Bei dem Wassergeflügel regt stch schon» namentlich wenn der Dezember uns noch mildes Wedler bringt, Ler De'chlecktstrieb. Um gut bestücktet« Eirr zu erhalten, stnd di« Zucktstäiniv« der Gänse so wohl al» auch LI« ter Enten schon frülhzeltiq zwsammenzustellen. Wem di« Zeit zur Brut ater noch zu früh ist, muß da» Legen durch et- va» knappere Füttt^u.lg h!nem»ukhieb»n iuchcn. Warm« Stallun gen bedarf Las Waffevgeflügel nicht, zugfrei aber müssen st« sein, ebenso eine stets trockene warme Unterlag« aufweisen, gucktticren sollte man Lurch Freihaltcn einer Stelle Les Teiche» von Eis stets Zugang aufs Wasser gewähren. Schlnchitiere werden gemästet. Die Tauben schreiten auch bei milder Witterung gerne schon zur Paarung. Wem es noch zu früh ist-muß Lie Geschlechter noch getrennt halten; auch durch knappere Fütterung wird Ler Ecschlechtstrieb zu rückgehalten. Der Taubenschlag ist gegen Las Eindringen von Kälte, Schnee und Regen zu sclsiihen. An klaren, Hellen Tagen sollten dir T'er« st'ts einige Stunden ins Freie gelassen werben. An nebligen, stürmischen, veanevischcn Tagen und bei Schneetreiben stnd st« jedoch im Schlag zu halten. Letterer muß gut gelüftet u cd häufig gerei- nwt werden. Das Trinkwaffer ist überschlagen zu reichen- Las Bade« wasser aber zu entziehen. Sch. - > — ''ist > Hufverbeßung bei Pferden. E» geschieht nicht selten. Laß ein Pferd stch «inen Nagel oder einen Glasscherben in den Huf tritt. In Len meisten Fällen ent stehen dadurch recht schlimme Wunden. Wenn sie auch vielfach nur klein und unbedeutend aussehen, sind st« in der Regel doch recht tief nnd schwer zu reinigen. Blutet Lie Munde, so kann das nur er wünscht sein: Leim das ausslstßcnbe Blut reinigt nicht nur d'r Wimde gewissermaßen, sondern führt auch manch« Bazillen mit stch, von denen sonst in nicht seltenen Fällen Starrkrampf hervocgernfe:r wird. Bedenklich ist es, wenn Lie Spii« des Strahls verletzt ist, weil dann auch beicht das Hufbein in Mitleidenschaft gezogen urb da» Pferd nickt selten lahm und unbrauchbar wird. Es ist darum größte Vorsicht geboten. Sobald man mm ein« deiartige Verletzung bemerkt, briiM man das Tier sofort in Len Stall. Ist noch eine Strecke Deges zurückznlogen, binde man einen Sack oder ähnl. um den ve.wun- beten Fuß, damit kein Schmutz in di« Wund« kommt. Man vcr- sn^e gleich, den eingedrimgenen Eozenstand zu entfernen. Am besten ist es. wenn man sofort einen Tierarzt hclt, der durch ri^m Einschnitt t'ef «inaednmgene Splitter entfernt und die Wunde rei nigt. Bei tiefen Wunden mache man mit «incm scl'arfen Mcsscr um die'elb« ein« trichterförmig« Vertiefung bi» auf di« weick)«ren Teile und leg« mit Lysol- od«r Kreolinlösung getränlt« Watte darauf, worauf verbunden wivd. Ist ab«r t«r Strahl verletzt, muß unbc- diegt ein Tierarzt zu Rate gezogen neevden. Man mache es sich und auch seinen Angehörigen stets zur Pflicht, Gegenstände, Li« derartige Verletzungen Hervorrufen kön nen, von allen Octen, wo Pferde hinkommcn, sofort zu eniscrnm. Dadurch kann man mancher Tier von einem schmerzhaften Leiden und sich selbst und andere vor Verlusten bewahren. sch. Di« Näud« der Ferkel hebt man durch öfteres Abwaschen mit Karbosteife nnd Baden in Kleceumsser und Abreiben mit Kleie. Di« Ferkel sind in warmen, reichlichen Räumen unterzubringeu. Ihnen und Lem Mutterschweiuc Ist anderes Futter, letzterem be- sonde'» etwa» Grllnfnlter zu geben. Di« Ferkel leiden bei diesem Ausschlag an Kräftererfall nrd sterben oft rasch dahin. Di» Bech- räud« stellt stck in Ler Regel rasch «in bei unreinlicher Haltung, schlecht«» Ernährung und mangelnd«» Haulpslea«, Schwab.