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Erzgebirgischer Volksfreund : 06.10.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192010069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19201006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19201006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-10
- Tag 1920-10-06
-
Monat
1920-10
-
Jahr
1920
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 06.10.1920
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Erzgebirgischer Volksfreun- r Nr. 232. Aue, Erzg.» Miltwoch, den S. Oktober 1920. 73. Iahrg. r ! /. Da» »«ring» Paplerkonilngenk zwingt ,ur Verwendung diele» Nok-2elkuno»kvpf«». .'. » Der V«Ich»mlntfler -er Ainanzea. «er«», den 22. September 1020. Durch mein, Bekanntmachung vom I. Seplember 1S20, betreffend Srletchlerungen bei Aus führung des Steuerabzuges vom Arbeitslohn — Zenlraldlatl sür da» Deutsche Reich Seil« 1402 —. hab« ich di« Gültigkeit des 8 l t» der vorläufigen Bestimmungen vom 28. Juli 1920 zur Ausführung des Ge» sehes zur ergänzenden Regelung des Steuerabzuges vom Arbeitslohn vom 2l. Juli >929 betreffend Frei- lassung von Durchschnlltsbelrägen bei dem Steuerabzug, bi» Ende Sepiember verlängert. Hierdurch ist den Arbeilgebern tn weitestem Umfange die Möglichkeit gegeben, sich auf die Durchführung der Vor schriften des Ergänzungsgesehes vom 2l. Juli >920 einzurichten. Ich muh daher davon absehen, auch nach dem 30. September die Freilassung von Durchschnitts- betrügen zuzulassen. Bei den nach dem 30. September slattsindenden Lohnzahlungen ist daher in allen Fällen nach der Vorschrift de» 8 ' der vorläufigen Bestimmungen zu verfahren. Sm Auftrage: ». 0a«r. Auf Blatt 427 des Handelsregisters, bi, Firma tn «lharaa» delr., ist heut« eingetragen worden. Last dem Kaufman« Kolarich «lbrrt »«ich«» t» Au« Prokura ,rl«tll ward«« ist. ««««»«r», den 1. Oktober 1920. Da» >«t»L«^ch,, Schneeberg. Srösfnung »es Kinüergarbens. Am «»«tag, »ea 11. VKt»b«r 1829, wird unter Leitung «iner vorgebtldeten KtndMdrlneri» der ««« «taLeraania im Sospitalgebiluö« eröffnet. Aufg«nomm«n werden gesunde Kinder im Alter von S-S Jahren. Deilrag wöchentlich l Mk. Anmeldungen Mittwoch «ab Donners»«-» »ea I. «ab 7. Oktober 1«b» von 10-12 «n» S—7 Uhr tm Sospllal (Amüergarlenbeschäfliguag,»!»««) Nähere» über Einrichtung siche im Vertlichm. Schneeberg» den 1. Oktober »920. Der Ska-krak. Unterhaltungsgenostenschast für »as Schwarzwaster t« Schwarzenberg. Di« Beiträge für die Zwecke unserer Genossenschaft sind für 1920 in Löh« von 2 Pfg. sür di« Beikragsrinheit festgesetzt worden und bis 8b. November bs. g. an den Schatzmeister, Herrn Spa» Kassen-Aassierer Emil Markert in Schwarzenberg, zu entrichten. Di« Löh« der Beiträge wird jed« Genossen durch Postkarte besonders bekanntgegeben. Der Dorst««». Die Neugestaltung -es Kaufmanns, und Gewerbegerichlswesens. ' von Wi-lli Rieger. Nach «iner Verordnung der Reichsregterung müssen, soweit bis 7.0. Juli noch kein» Neuwahlen erfolgt waren, bt» »um 81. Dezem ber d. I. zu allen Kaufmanns- und Gewevbegerichten Neuwahlen der Beisitzer durchgefllhrt sein. Durch diese Verordnung ist die Auf merksamkeit weiter Arbeitgeber- und Arbeitnehmerkreise erneut auf die Kaufmanns- und Gewcrbegericht gelenkt worden, die zur Schlich tung der sich au» dem Arbeits- und Angestelltenverhältnis ergeben den Streitigkeiten geschaffen sind und die in der Vorkriegszeit in folge ihrer schnellen und vereinfachten Rechtsprechung sehr segens reich gewirkt haben. Wie bei vielen in der Vorkriegszeit entstande nen Gesetzen entsprachen die bisherigen Vorschriften des Kaufmanns- und Gewevbogerichtsgosetzes längst nicht mehr den neuzeitlichen Ansprüchen. Durch di« Geldentwertung und die Umgestaltung unseres wirtschaftlichen und sozialen Lebens waren si« überholt. Die beteiligten Angestellten- und Arbeitergewerkschaften, von den ersteren besonders der DeutschnationaleHandlungsgehilfen-Derband, haben deshalb bereits im vergangenen Jahve wiederholt Anträge auf ein« Neugestaltung der einschlägigen Gesetze gestellt. Eine Folge dieser Forderungen ist die erwähnte Verordnung vom 12. Mai, die «in, Reihe neuer Bestimmungen enthält. Nach den bisherigen Dastimmungen waren die GewerLegericht« kür alle Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeitern zustän dig, ohne Rücksicht auf das Einkommen der letzteren. Werkmeister, Detriebsbeamte und andere technische Angestellte konnten dagegen ihr« aus dem Avbeitsverhältnis entstandenen Streitigkeiten nur dann vor dem Gewerbegericht zum Austrag bringen, wenn ihr Zahresarbeitsveüdienst 2000 M. nicht überstieg. Die Wirksamkeit der Kaufmannsgerichte war allgemein auf Lie Handlungsgehilfen beschränkt, die nicht mehr als 5009 M. im Jahre verdienten. Diese Fuständigkeitsgrenzcn entsprachen natürlich schon 1919 nicht mehr den derzeitigen Verhältnissen. Das hatte dahin geführt, daß ein technischer und kaufmännischer Angestellter seine Ansprüche über- Haupt nicht mehr vor dem Gewerbe- bezw. Kaufmannsgericht ein klagen konnte. Nach der neuen Verordnung ist diese Zustä:ddigkeits- grenz« für die Kaufmanns- und Gewerbegerichte einheitlich auf 15 009 Dl. festgesetzt worden. Bei den Gewerbegerichten besteht für Arbeiter auch in Zukunft keine Grenze. Gewerbe- und Kaufmannsgerichts entscheiden bekanntlich im Allgemeinen endgültig. Eine Berufung an di« ordentlichen Gerichte war vordem nur dann zuläffw. wenn der Wert Les Streitgegen standes b«i Len Gewerbegerichten 109 M. und bei den Kaufmanns- gerichten 309 M. überschritt. Auch diese Berufungsgrenzen hattm durch dir Geldentwertung ihren Sinn verloren. Heute handelt es sich natürlich immer um viel höher« Streitobjekte als in der Zeit vor dem Kriege, in der ein blauer Schein häufig mehr wert war als heute ein brauner. Durch die Neuregelung sind auch diese Grenzen geäiü>ert und einheitlich auf 1999 M. heraufgesctzt worden. Auch hinsichtlich des Wahlverfahreus der Beisitzer bringt die Verordnung wesentliche Acnderungen. Die Altersgrenze für die Ausübung des Wahlrechts ist von 25 auf 29 Jahre herabgesetzt wor den, dagegen bleibt die bisherige Altersgrenze für die Wählbarkeit <39 Jahre) bestehen. Auch den weiblichen Personen ist dem Zugs der Zeit folgend das Wahlrecht verliehen worden, und zwar sowohl bei den Gewerbe- als auch bei den Kaufmannsgerichten. Dagegen hat man sich zu einer Verleihung des Wahlbarkeitsrechtes an die weib lichen Personen nicht entschließen können. Aber abgesehen hiervon hat die Verordnung noch andere sehr wesentlich« Mängel. Bei eingehender Prüfung der Verordnung fällt zunächst die Unzulänglichkeit der 15 900-Mark-Grenz« auf, die für die Angestellten besteht, währen- die Gewerbegerichte für alle Arbeiter ohne Rücksicht auf ihr Einkommen zuständig sind. Muß es schon merkwürdig erscheinen, daß auch bei dieser Verordnung, sür die noch die Koaitionsrcgierung unter der Führung der Sozialde mokratie verantwortlich ist, Lie Angestellten anders als die Arbeiter behandelt werden, so wird die Unhaltbarkeit der Grenz« von 15 999 Mark durch nur einen Blick in die Tarifverträge ins rechte Licht ge rückt. Besonders in den großen Städten und Industriegebieten, wo Zehntausend« kaufmännischer und technischer Angestellter an der Wiederaufrichtung der deutschen Wirtschaft Mitarbeiten, betragen Infolge der Teuerung die Gehälter der qualifizierten Angestellten meist mehr als 15 999 M. Alle diese Angestellten sind Lurch die Verordnung von der sozialen Wirksamkeit ausgeschlossen. In sehr vielen Fällen wird es diesen Angestellten zukünftig nicht möglich sein, ihre strittigen Ansprüche einzuklagen. Die meisten Angestell ten, auch wenn sie die 15 909-Mark-Drenz« überschritten haben, le ben heute von Ler Hand in den Mund. Bei den teuren Prozeß kosten im ordentlichen Gerichtsverfahren werden sie meist daraus verzichten müssen, den Klageweg zu beschreiten. Die Grenze von 15 909 M. stellt aber auch der Durchführung Ler Deisitzrrwahl besonders zu den Kaufmannsgerichten die größten Schwierigkeiten entgegen. Als Handlungsgehilfen-Beisitzer können nämlich auch nur die kaufmännischen Angestellten gewählt werden, die nicht mehr als 15 999 M. verdienen und das 39. Lebensjahr er reicht haben. Die Folg« davon ist, Laß in den Großstädten und Zn- -ustriebezirken vielfach überhaupt keine Vorschlagslisten für Hand- lungsgehilfen-Deisitzer «ingcrcicht werden können, weil geeignete Kandidaten nicht vorhanden sind. Einmal haben die zur Ausübung de» Beisitzeramtes geeigneten Handlungsgehilfen das 89. Lebensjahr noch nicht erreicht und scheiden deshalb bei der Aufstellung aus; wo aber diese Vorbedingung erfüllt ist, überschreitet in den meisten Fällen das Gehalt die festgesetzte Grenze. Daraus hat sich der voll kommen unhaltbare Zustand ergeben, daß die hinsichtlich ihrer be ruflichen Qualifikation zur Ausübung des Deisitzcramtes in erster Linie berufenen Angestellten hiervon ausgeschlossen werden. Zu diesen Mängeln kommt die Unzulänglichkeit der Beru fungsgrenze von 1999 M. hinzu. Dir Kaufmanns- bezw. Gewerbe- gerlcht« können meist schon dann nicht mehr endgültig entscheiden, wenn nur ein Monatsgehalt den KlagegegenstanL bedeutet. Erklärlich Ist d«shalb, daß in weiten Kreisen zumal Ler kauf männischen Angestellten durch diese Verordnung größt« Unzufrieden- heit geschaffen ist, weil den Kaufmanns- und Gewerbegerichten da durch ein gut Teil ihrer sozialen Bedeutung genommen ist. Be dauerlicherweise hat di« gegenwärtige Regierung sich trotzdem nicht zu einer der Zelt entsprechenden Neuerung entschließen können, ob- wohl gerade au» den bürgerlichen Parteien wiederholt entsprechend« Anträge gestellt word« find Die Wahrheit über Natzland. Nachstehende Aeußerungen eines russischen Diplomaten Wer Lie Zustände in seiner Heimat dürsten gerade jetzt, da in Deutschland das russisch« Problem in verschiedenster Weise erörtert wird, von Interesse sein. Für den Kenner der russischen Verhältnisse ist e» ein Rätsel, wie schlecht und falsch die gesamte Press« über die Zustände in Ruß land unterrichtet ist. Ein große» Fragezeichen ist z. B. für di« außerruffische Öffentlichkeit bas Problem Wrangel. Wrangel kann sich tn der Krim gut halten, weil dies ein relativ kleines, abge- grenzetes Gebiet ist, und so lange ihn die Franzosen unterstützen. Lassen st« ihn fallen, so wird ihm da» Schicksal von Denikin ereilen, der von den Bolschewisten wie ein toller Hund erschlagen wurde, und den di« Franzosen den Bolschewisten ausgeliesert ihaben, als er ihnen nichts mehr nützte. Auf La» Bündnis Wrangels mit den Donkosaken ist kein Verlaß. Wrangel ist baltischer Abkunft, aber ganz Russe geworden, während sein Bater noch deutsch als Atutter- sprache redet. Besondere Beachtung verdient, daß Lenin und Trotzki, Lie tat sächlich« diktatorische Gewalt ausüben, mehr al» je «in gar dies tat, zu ihrer Unterstützimg wieder Chinesen in» Land ziehen und zwar in viel größerem Maße, als man dies in Europa ahnt. Trotzki gilt als hervorragender Organisator. Die Chinesen werden im Truppenlager von Kasan militärisch ausgebildet. In der Kampf- front stehen sie hinter den roten kämpfenden Truppen und knallen alles nieder, was flieht oder zurückweicht. Die Chinesen werden ferner dazu verwendet, die Hinrichtungen und NicLermetzelungen -er bürgerlichen Kreis« vorzunehmen, wenn die Noten Truppen sich scheuen, dies zu tun. — Die Konferenz in Baku zwischen russischen, chinesischen und indischen Bolschewisten bezeichnet der Diplomat als eine Kriegsansage gegen England. Es ist dort der Beschluß gefaßt worden, Indien bolschewistisch zu infizieren. Militärisch leitet die Bewegung Enver Pascha. Die lnnere Laos Rußlands ist trostlos. Rußland steht vor einer Hungerkatastrophe, wie man sie überhaupt noch nicht erlebt hat. Der Bauer baut nur für den eigenen Bedarf an. Die unter die Bauern aufgeteilten großen Güter liegen brach und werden nicht bestellt. Der Bauer steht auf dem Standpunkt, Laß ihm seine Landesprodukte doch entweder von der Roten oder von der Weißen Armee geraubt werden; also wozu arbeiten? Die Städte müssen tatsächlich ver- hungern. Schon jetzt sind z. D. für Aerzt« die sogenannten „Lenin- Rationen "eingeführt: aber ob sie geliefert werden können, ist eine andere Sache. Die Züge verkehren ganz unregelmäßig und nur für Bolschewisten, deren Führer im Salonwagen reisen. Die Strecken werden vielfach von den Dauern ausgeriffen, und die Schwellen zum Heizen verwendet. Die Städte sind sozusagen dem Untergang durch Hunger und Infektionskrankheiten geweiht; aber hungrige Wölfe sind gefährlich. Es ist wohl möglich, daß Lurch diese Hunger katastrophe der ganze Bolschewismus in sich zusammenbricht, wenn man ihm nicht neuen Nährboden Lurch Angriffe von außen her gibt. Eine gewisse Bestätigung erhält diese Schilderung durch folgende Meldung, Lie von Basel aus verbreitet wird: Der Lurch seine mehrfachen Reisen nach Rußland ebenso wie durch seine zahlreichen Verhaftungen bekannte schweizerische Kom munistenführer Nationalrat Platten hat kürzlich einem anderen Schweizer Sozialistenführer vertrauliche Mitteilungen über die russischen Verhältnisse gemacht, in denen er Ler Regierung Lenin- Trotzki kein« lange Lebensdauer mehr zuspricht. In diesen ur sprünglich nicht für die Oeffentlichkeit bestimmten Mitteilungen Plattens wird vornehmlich Lie Tatsache unterstrichen, Laß das Elend in Rußland zu groß sei, als Laß sich Ler Rat Ler Volkkommissare noch länger an Ler Macht halten könne. In den Städten stürbe man buchstäblich vor Hunger. Die in Len Fabriken beschäftigten Ar beiter seien elend ernährt und ihre Arbeitsleistung kläglich. Davon abgesehen, sei der Arbeitsertrag auch durch den gewaltigen Ab schub von Arbeitern an Lie Front herabgemin-dert. Munition, Kleidung, Ausrüstung, Lokomotiven, alles fehle. Garn sei nicht aufzutreibcn, man klebe die Stoffe, La man sie nicht mehr nähen könne. Das rollende Eiscnbahnmaterial befände sich in geradezu trostlosem Zustand. Mehr als 29 900 Lokomotiven seien unbenutz bar. Schließlich erzählte Platten noch, Laß an -er Front kürzlich ein Regiment von 600 Mann, Las den Gehorsam verweigert hätte, bis auf Len letzten Diann mit samt seinen Offizieren zur Strafe hingerichtet wurde. Rotterdam, 4. Okt. Reuter meldet aus Helsingfors: Hier sind Funksprüche aus Nowgorod und Kronstadt ausgenommen worden, Lie keinen Zweifel mehr lassen, daß die Näteherrschast in beiden Bezirken seit Tagen wieder einmal um ihre Herrschaft kämpft. Der Nowgoroder Funkspruch stellt einen Ausruf an Alle Lar, die Mos- lauer Diktatur zu beseitigen und den Willen Les Dolles und die Mehrheit des Volkes wieder hrrzustellcn. Basel, 4. Okt. Nach einer Meldung der „Baseler Nat.-Ztg." aus Warschau, haben sich die ukranischen Borlruppen und Lie Spitzen der Armee Les Generals Wrangel bei Iekaterinoslaw ver einigt. . ,. . - - 's ' - — Abstimmungsergebnisse über Moskau. Berlin, 4. Okt. Die „Freiheit" veröffentlicht vorläufige Er gebnisse der gestrigen Urwahlen innerhalb der unabhängigen sozial demokratischen Partei über die Stellungnahme zu den Moskauer Be dingungen. Danach ergeben sich in Berlin bis jetzt 13849 Stimmen für'und 12 505 Stimmen gegen Lie Bedingungen. In Len übrigen Kreisen und Städten, aus welchen Wahlmeldungen vorliegen, schwanken Lie Majoritäten. Zwickau, 4. Okt. Hier stimmten 21 Unabhängige für, 189 gegen Moskau. Crimmitschau, 4. Okt. Bei ter Abstimmung über Len Anschluß an die S. Internationale stimmten 15 Unabhängige für und 189 gegen Moskau. Plauen, 4. Okt. Di« Urabstimmung der U. S. P. D. im Bezirk Plauen ergab bisher 362 für unü 1119 Stimmen gegen Lie Mos kauer Bedingungen. Leipzig, 4. Okt. Die Urabstimmung in der U. S. D. D. Groß- Leipzig bat bis jetzt 10 000 Stimmen gegen und 6000 Stimmen für Lie Moskauer Bedingungen ergeben. Eine Anzahl Ortschaften stehen zwar noch aus, doch ist kaum anzunehmen, daß sich das Verhältnis zu ungunsten der Gegner Ler Moskauer Bedingungen noch ändern wird. Magdeburg, 4. Okt. In t«r Stadt stimmten gegen Li« Beding ungen 60> die Bedingungen 685. Eigenartig ist, daß sich von mehr als öooo Nitqli«L«x nur »twa 1200 an dem .Wahlakt bgtrjli-t Mrs. . .. - Bremen, 4. Okt. Bremen wählt« nur Gegner Moskau». Di« Anhänger Ler Bedingungen erzielten 485 Stimmen und mußt«« auf «in Mandat verzichten. Die Gegner vereinigten 2304 Stimmen. Frankfurt a. M., 4. Okt. Hier war Lie Beteiligung sehr schwache Für Moskau stimmten 1109, dagegen 1924. Von 19999 Mitgliedern gingen etwa 2999 zur Wahlurne. Mannheim, 4. Okt. Hier war Li« Mehrheit, Li« stch für Mo»- kan entschied, nur schwach. Neustadt (Haardt), 4. Okt. Der pfälzische Gautag Ler U. L P. sprach sich mit 41 gegen 39 Stimmen unter Annahme der 21 Be dingungen für den sofortigen Anschluß an Lie 3. (Moskauer) Int«»- nationale au». ,.„ Gin flänvkger internationaler FimayaqMimm». Paris, 3. Okt. Wie Havas aas Brüssel meldet, ist jetzt schon fast sicher, daß die Finanzkonferenz sich für Li« Schaffung «in«, ständigen internationalen Finanzorganismus aussprechen der unter dem Schutz de» Völkerbund«» -a» Werk L«r Kauf«»»»»»» Brüssel fortsetzen werd«. . Frankreich, die größt» Kontinentalmacht. Berlin, 4. Okt. In einer Besprechung Ler Brüsseler Konferenz schreibt Lie „Deutsche Allg. Ztg., die Konferenz sei nicht Li» Konferenz Ler Ohnmächten geworLen, aber auch nicht di« Konferenz wo Deutschland eine neue, in Frankreich mißfallende Jamm«rar!« mit Appellation an Europa gegen seine Gläubiger anstimmt«. Europa müsse versuchen, sich selbst zu helfen. Deutschland brauch« Hilfe; deshalb müsse es Len gegebenen politischen Verhältnissen u» weitestem Maße Rechnung tragen. Frankreich sei Li« größte Kon tinentalmacht geworden, es versuche, durch sein Bündnis mit Belgien eine große Politik im Osten, auf Lem Balkan und gegenüber Eng land diese Macht auch La zu stabilisieren, wo Ludwig 14., Richelieu und Napoleon es vergeblich unternahmen. Di« Unruh« über di« französischen Pläne liege auf Europa wie «in Alp. Die wirtschaft liche Lage Deutschlands sei ftrrchtbar. Wo bleib« Li« Ausführung der Versprechen bezüglich Oberschlesiens und Ler Kohlenversorgung von dort, sowie bezüglich der Konferenz in Genf? Deutschland werd« loyal sein bis zum Aeußersten, aber Las deutsche Volk er warte von seinen Lenkern, Laß sie Frankreich von seinem eigenen richtig gesehenen Vorteil überzeugen würden. Ein« Nation müffi leben können, solle sie sich nicht selbst aufgeben. Deutschland sei un mittelbar vor Lem Punkt«, wo sich Sein oder Nichtsein entscheid». Di« Verhandlungen mit Frankreich würden zeigen, ob man dort Lie Wahrheit dieses Satzes versteh«. Paris, 4. Okt. Bei Besprechungen Ler gestern zwischen Le» deutschen Botschafter Mayer unL -sm Ministerpräsidenten Leqaue» stlittgehabte» Unterredung erklärt „Journal de» Drbatt»", daß jeden falls demnächst Lie Leutsch-französischen Wirtschaft-Verhandlungen wieder aufgenommen werden würden» Der -nglijH^rangSstfch« Zwist beigelegt. Paris, 4. Okt. In der oberschlestschen Frage können Lie fran zösisch-englischen Meinungsverschiedenheiten als beigelegt gelten. General Larand soll es gelungen sein, England davon zu überzeu gen, daß er sein Mandat unparteiisch (!) erfüllt hab«. England besteht auf Seus- Haag, 4. Okt. Der Londoner Korrespondent der „Haoaschen Post" telegraphiert, daß von einem Ausgeben Ler Genfer Konferenz noch keine Rede sei. Die englische Regierung halte noch immer an diesem Gedanken fest, er bilde augenblicklich den Gegenstand eine» lebhaften Gedankenaustausches zwischen der englischen und fran zösischen Regierung. * i Der Reichskanzler über die Technische NochUfe. lieber die Technische Nothilf« hat sich Reichskanzler Fehrenbach in anerkennenden Worten ausgesprochen. Er sagte: Am 30. Septem ber blickte Lie in Ler Technischen Nothilfe vereinigte frei« Arbeits- gemeinschaft deutscher Männer und Frauen auf ein Jahr ihre» Be stehens zurück. In Ler Zeit der schwersten Not des Baterlande» zur Milderung drohender Schäden für Las Allgemeinwohl entstanden, hat Liese in zahlreichen Fällen allerorts immer wieder erneut ihr« Bereitwilligkeit und Nützlichkeit beweisen können. In Ler noch im mer durch Mangel und Knappheit jeglicher Art wichtiger Lebens bedürfnisse gekennzeichneten Lage unserer wirtschaftlichen Dolkser- nährung, dürfen auch Li« kleinsten wirtschaftlichen Wert« nicht ver loren gehen. Bei der Unterernährung und Entkräftung unserer Bevölkerung würde das Aussetzen gemeinnütziger lebenswichtiger Betriebe ganz besondere Gefahren für di« Gesundheit Ler Bevölke rung, namentlich der Kranken und Schwachen, mit sich bringen. E» ist außerordentlich erfreulich, daß sich in dieser schweren Zeit eine stattliche Anzahl deutscher Männer und Frauen bereit finden, um unter Zurückstellen ihrer eigenen Berson und durch U«b«rnahme von Mühen und Gefahren das Wohl Ler Allgemeinheit sichln zu helfen. Wenn dieser in der Tätigkeit Ler Technischen Nothilfe sich wieder- zeigend« Gedanke „einer für alle, alle für einen", Ler zugleich der Grundstein unserer Nächstenliebe ist, in -er überwiegenden Mehr heit -es deutschen Volkes richtig erfaßt sein wird, dann kann di« Technische Nothilfe ihre übernommen« Aufgabe als erfüllt ansehen und zurücktreten, dann wird auch das Leutsch« Volk an der Schwelle einer besseren Zukunft stehen. Politische ArheiterrR«. Berlin, 4. Okt. Die Bildung von politischen Arbeiterräten in Berlin macht Fortschritt«. In Bevlin-Treptow unü Berlin-Kope- nik haben die Betriebsräte «in«r großen Anzahl Fabriken im Sinn» des Aufrufes Les Roten Dollzugsrate» sich al» politisch« Dertr«t«r L«r Arbeiterschaft konstituiert. Da» Defizit im Reich. verNtt, 4. Okt. Wi« au» zuverlässiger Quell-: gemeldet wird, betragen Lie Mindereinnahmen der Reichskass« im Quartal Juli- September 9)1 Milliarden Mark. Di« Landwirtschaft gegen den «artoffelhöchftpvri». ' Berlin, 4. Okt. Der Reichsausschuß Ler Lentschen Landwirt- schäft wendet sich in einer Entschließung gegen Lie vo« volkswirt schaftlichen Ausschuß de» Reichstages beschlossen« Festlegung «in«, Aartoffelhöchstpreises, -er jede Möglichkeit zu erfolgreicher Durch führung der zwischen Len beteiligten Organisationen der Erzeuger, , des Handel» und Ler Verbraucher getroffenen Vereinbarung«, „r- ,icht«t. . ...... ... ... 493 090 Erwerbslos«. M« aus dem Reichsarbeitsministerium mitgeteilt wird, brtrua
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