Volltext Seite (XML)
yorvucyen Untersuchung veflnvet sich tm Gegensatz zu oer von einer Hamburger Zeitung gebrachten Mitteilung auf dem Ge lände der durch die Giftkatastrophe bekanntgewordenen che mischen Fabrik Dr. Stolzenberg in Hamburg kein neues Phosgcnlager. Hamburg. Ein Zeitungsflugzeug unternahm auf einem Watt südlich von Keitum eine Notlandung. Infolge des dichten Nebels hatte der Pilot eine Schlickbank für eine Wiese angesehen. Die Maschine überschlug sich. Die beiden Insassen sind unverletzt geblieben. Lahore. Am Oberlauf des Indus in der Provinz Kaschmir war durch augcschwcmmtes Gletschereis eine Art Talsperre entstanden. Die angestauten Wassermassen durchbrachen jetzt mit elementarer Gewalt die Eisbarre und ergossen sich in das Jndustal. Die Schiffahrt auf dem Indus ist völlig unter- bunden. Die Fahrzeuge suchen flußabwärts Zuflucht vor der Flutwelle. ( ' vermischtes - ) 19 Jahre alt, aber schon im Besitz von 304 Frauen. Sidi Mohammed ben Jussuf, 19 Jahre alt und von Beruf Sultan von Marokko, hat eine kleine Spritztour nach Frankreich gemacht. Er hat in Marokko nicht viel zu sagen, da das die Franzosen für ihn besorgen, aber 301 Frauen hat er trotzdem — ganz genau berechnet: 304 Stück. Dei junge Sultan hat nämlich den gesamten Harem seines ver storbenen Papas geerbt: vier offizielle Witwen und 300 Nebcnsrauen, die sich jetzt alle die größte Mühe geben, seine Favoritinnen zu werden. Dieser Frauenüberfluß hat der jungen Monarchen so erschüttert, daß er jetzt tief melancho lisch geworden ist. Seine Intimen behaupten, daß er vor oen Frauen Reißaus genommen habe. Der Nachkomme des Propheten — so nennt er sich — ist menschenscheu und ängstlich und zeigt sich nur wenig in der Öffentlichkeit. In Paris gibt cs nämlich noch mehr als 304 Frauen, die sich mit einem Sultan anfreunden möchten, selbst wenn er in seinem Lande nicht allzuviel zu befehlen hat. Sidi Moham med ben Jussuf will aber auch von den Pariserinnen nichts wissen und wird deshalb mit Recht als momentan größte Sehenswürdigkeit der Lichtstadt an der Seine ge zeigt, wenn man ihn irgendwo zu sehen kriegt. 60 Zentner Fleischpastetc. Warum soll es das nicht geben, Fleischpasteten im Gesamtgewicht von 60 Zentnern? Aber nein, so ist das nicht gemeint! Es handelt sich hier um eine einzige Pastete, die das angegebene Gewicht hatte, und diese gigantische Pastete wurde in Denby Hale in Uorkshire gebaut. Denby Hale ist in ganz England be rühmt durch seine Pastetenbäckerei, und Riesenpasteten sind dort nichts Außergewöhnliches. Im Jahre 1896 z. B. gab es eine von 40 Zentnern Gewicht. Was aber diesmal ge leistet wurde, grenzte ans übersinnliche. Vierzig Damen arbeiteten zu wohltätigen Zwecken an der 60-Zentner- Pastete. Die Kruste wurde mit viel Liebe und noch mehr Butter an vierzig heimischen Herden fabriziert und dann kunstvoll zusammengesetzt. Und hinein kam das Fleisch einer gewaltigen Anzahl von Horkshireschafen. Der Ofen, in dem die Pastete gebacken wurde, .wurde eigens aus Ziegeln aufgebaut. Die fertige Pastete wurde von starken Männern in einer Art Prozession herumgetragen und dann in Portionen zerlegt und serviert. Der Erlös kam einem Hospital zugute und das war das einzige Vernünf tige an dieser im übrigen ganz wahnsinnigen An gelegenheit. Stadt Steuben. Eine sehr merkwürdige Stadt ist im amerikanischen Staate Wisconsin im Entstehen begriffen. Die Einwohnerschaft der neuen Stadt soll nicht seßhaft sein, sondern von Monat zu Monat wechseln, und es sollen ausschließlich Deutschamerikaner und neu cingewanderte Deutsche ausgenommen werden. Die Stadt ist nämlich als Villen- und Erholungsstadt gedacht und die Kosten des Erholungsaufenthaltes sollen so niedrig gehalten sein, daß auch Minderbemittelte sich vier Wochen Ferien in „Steu ben" sollen leisten können. „Steuben" — ja, so heißt diese werdende Stadt: sie ist nämlich eine Gründung der großen deutschamerikanischen Steuben-Gesellschaft und ihr Tauf pate ist der berühmte deutsche General Steuben, der zur Zeit des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges in den Ver. Staaten eine große militärische Rolle spielte und sich der besonderen Wertschätzung und Freundschaft Washing tons erfreute. Ganz aus dem Nichts freilich wird „Stadt Steuben" nicht geschaffen: sie ist in der Anlage schon seit langem vorhanden, aber sie ist seit etwa zehn Jahren von ihren früheren Bewohnern fast vollständig verlassen und die alten Holzbaracken, mehrere Hundert an der Zahl, werden von einigen Wächtern betreut. Es handelt sich » Fördert die Ortspressel» Der Lnlervls Roman von R. silier unck Horst von Wertkern LoprUekt dx LIsrtin keucdtvsoker, NsUe iLaslÄ 112 „Ja, er liegt auf der Bahre, und doch fühle ich mich un fähig, ihm zu vergeben. Er war nur, indem er seine eigenen Zwecke verfolgte, gegen mich großmütig. Nie hat er ein zärtliches Wort für mich gehabt, nie mir die leiseste Belehrung geboten. Seine letzte Tat bestand darin, daß er mich in Versuchung führte, damit ich zum Schurken werde. Aber hat er mich aus unedlen Beweggründen aus der Gosse emporgehoben und mich als Edelmann erziehen lasten, so kommt diese Erziehung mir doch zustatten. Ohne seinen Beistand würde ich heute ein italienischer Bauer sein. Ach, Dolly, wenn nun alles ein böser Traum wäre und ich erwachen könnte, um wieder der Mann zu werden, der ich vor einer Woche war." Franz faßte nach ihrer Hand und bedeckte sie mit heißen Küssen; willenlos überließ sie ihm ihre schlanken Finger und blickte ihn nachdenklich an. „Nun, noch bist du ja vor aller Welt Gras Trevarrack." „Ich wollte nicht reden, bevor ich mit dir gesprochen habe. Du solltest die traurige Kunde zuerst erfahren." Seine Stimme klang bitter, als er dann hinzufügte: „Ich habe mir Vorbehalten, die sensationelle Nachricht erst heute nachmittag, bei der Testamentseröffnung, bekannt zugeben." „Aber mußt du denn sprechen, Franz?" „Was bleibt mir anderes übrig? Hugo — fast hätte ich gesagt, mein Vetter —, Hugo ist Graf Trevarrack." nämlich um die Überreste der Holzfällerstadt Wincester und um em zu ihr gehörendes ausgedehntes Waldgelände. Man hofft, durch die Gründung von „Stadt Steuben" das deutsche Element in den Ver. Staaten noch mehr, als es bisher der Fall ist, zusammenschweißen zu können, und diese Hoffnung durfte nicht trügen. s Lumen, Sport una Spiel j " Städtespiel im Fußball in Dresden. Das nach langer Pause ausgetragene erste diesjährige Städtespiel hatte gegen 7000 Zuschauer nach dem Ostragehege gelockt, die Wohl einen Sieg der Dresdener Mannschaft er lebten, von dem Gesehenen aber kaum begeistert gewesen sein dürsten. Bereitete den beiden Städteausschüssen schon die Auf stellung der Mannschaften einige Sorgen, so wurden beide am Sonnabend vor keine leichte Aufgabe gestellt, als sich auf beiden Seiten ziemlich umgreifende Umstellungen nötig machten, die durch Verletzung einiger Spieler bedingt waren. Schließlich siegte Dresden gegen Chemnitz mit 2:1 (1:0). Stromschwimmcn der Turner in Pirna. Vom besten Sommerwetter begünstigt, führte der Turn gau Mittelelbe-Dresden in Pirna sein erstes diesjähriges Stromschwimmen durch. Ergebnisse: Einzelkämpfer: 3000- Meter-Turnerschwimmen: 1. Jahn, Tgmde. Dresden 1867, 58:45. — 1500-Meter-Tnrnerinnenschwimmer: 1. Elsbeth Franke, GM. Dresden, 17:58. — 5000-Meter-Mannschafts- schwimmen: 1. Turnerschaft 1877 (zweite Mannschaft: Köhler, Pallach, Zinke, Hilbig). Fußball im Gau Groß-Leipzig. — Fortuna gegen Ar minia 8:0. Die diesjährige Fußballsaison wurde offiziell, aber nur mit einem einzigen Verbandsspiel eröffnet, das in Pauns dorf die beiden Genannten zusammenführte und einen über raschenden Ausgang nahm, der aber völlig den gezeigten Leistungen entsprach. Nachdem Richter bereits in der zweiten Minute seinem Verein die Führung gegeben hatte, erhöhte Teichgräber in der 17. Minute auf 2:0, dann war es wieder Richter, der auf 3 :0 erhöhte, während Hermsdorf Nr. 4, 5 und 6 für sich in Anspruch nahm. Teichgräber und Strehl beschlossen diesen Torreigen, der für Fortuna einen recht verheißungs voller Anfang bedeutet. — In Privatspielen trafen sich dann noch Spielverein igungLeipzig-Wacker-Che m- nitz 2:1 (2:1) und die beiden Platzvereine Sport freunde und Wacker der Spitzenklasse, die sich gleichfalls 2 :1 trennten, nachdem die Sportfreunde bei Halbzeit mit 1:6 in Führung lagen. Turnerspiele der Spielgruppe Leipziger Tiefland Handball. Leipzig 1867 gegen Apolda 3:3: Engels dort gegen Apolda 3:3; Bölitz-Ehrenberg gegen Steinpleis 8:4; Leipzig-Ost 1858 gegen Pirna 8:6; Wurzen gegen Gohlis 48 10:1; Croitzsch gegen Jahn-Böhlen 5:3; Germania- Zwenkau gegen Pegau 0:7; Leipzig Ost 1858 Reserve gegen Merseburg 13 : 5; Eintracht 1885 gegen Reichswehr 9 :8; Leip zig 1845 gegen Taubstummenturnverein 3:1; Dessau 1861 gegen Klein-Zschocher 10 :3; Burghausen gegen Schleußig 4 :7; Neustadt gegen Böhlitz 8:8. Fußball. Stötteritz 48 gegen Paunsdorf 2 :2; Eintracht 1885 gegen Reichswehr 6:2; Klein-Zschocher gegen Jahn- Grimma 2:5; Leipzig 1867 gegen Gerichsham 5:2; Leipzig 1845 gegen Leutzsch 3 :2; Lindenau gegen Libertwolkwitz 1: 3; Krautkleeberg gegen Rcißig-Plauen 7 :1; Neustadt gegen Böh litz 0:2. Schlaqball. Leipzig 1867 1 gegen Stötteritz Re;erve 45 :38; Gohlis I gegen Anger Reserve 47 :34. Faustball. Stötteritz 48 I gegen Dölitz I 41:42; Stöt teritz. 48 1 gegen Lindenau 1 39:41; Eintracht gegen Gohlis 48 I 47 :38. Mitteldeutsche Meisterschaften im Schlag- und Faustball. In Altenburg fanden die Meisterschaften des Verbandes Mitteldeutscher Ballspielvereine im Schlag- und Faustballspiel statt. In der Schlagballmeisterschaft gewann Dresdensia-Dres- den gegen Kricket Viktoria-Magdeburg, unterlag jedoch im zweiten Spiel gegen Schmalkalden 1904. In den Faustballspielen setzten sich die Damen von Dres- densia durch und errangen den Titel Mitteldeutscher Meister, indem sie im Endspiel die Mannschaft des VfL. Altenburg 31:27 schlugen. * Hinter dem Ball. In Berlin schlug der Meister Hertha BSC. den ober schlesischen Gegner Beuthen 09 mit 5:3, während Tennis-Bo russia mit Ersatz gegen Breslau 08 0:2 verlor. Spandauer SV. schlug ABTS. Bremen mit 10:1. — In Mittel deutschland spielten Fortuna und Arminia (Leipzig) 8 :0, SVg. Leipzig und Wacker-Chemnitz 2:1. Ferner sind dort das Städtespiel Dresden-Chemnitz 2:1, der 7:3-Sieg Hol steins-Kiel über Dresdener SC. und die 0:4-Niederlage des Chemnitzer BC. gegen ABTS. Bremen zu erwähnen. — In Westdeutschland weilte der SC. Freiburg, der gegen Schwarz-Weitz-Barmen 1:3, gegen VfB. Bielefeld. 1:2 unter lag. Hannover 96 spielte gegen Bonner FV. 2:3, Eintracht- Braunschweig gegen Kurhessen-Kassel 1:1. — In Süd- deutschland verlor FV. Karlsruhe gegen Stuttgarter Kickers 0 :9: Hask-Aaram verlor aeaen FSV. Frankfurt 0:6 Sie lehnte ihre Wange an seine Schulter. „Dein Vater — ich meine Gras Trevarrack — wollte, daß du die Erbfolge antreten mögest, und im Grunde ge nommen hat ja doch alles ihm gehört . . ." „Das Majorat ist festgenagelt; er hätte nicht nach Gut dünken darüber verfügen können. Der Titel muß auf alle Fälle auf den nächsten Verwandten übergehen." „Hat er dir also nichts hinterlassen?" „Gar nichts. Es hätte seinen Plan verdorben, wenn er mich in relativ guten Verhältnissen zurückgelassen haben würde." „Aber wie können wir dann daran denken, zu heiraten? Du weißt, daß ich nichts besitze, absolut nichts; wir wären also Bettler." „Ich habe einige Ersparnisse, die uns über die erste Zeit hinweghelfen, und ich muß eben arbeiten. Andere tun das auch. Ich habe einflußreiche Freunde, die mir gewiß eine Anstellung verschaffen würden." „Arbeiten", wiederholte Dolly in sichtlicher Bestürzung. Das Wort hatte einen seltsamen Klang für sie, den sie kaum erfassen konnte. „Man kann sich unmöglich vorstellen, daß du arbeiten solltest." „Warum? Bin ich ein so unfähiger Tor?" „Nein, gewiß nicht. Daß aber du, der stets alles be sessen, der immer reich und glücklich gewesen, mit einem Male arbeiten sollte — das fasse ich nicht. Du würdest keine Zeit mehr haben, mich zu unterhalten. Du würdest stets ans Geldverdienen denken müssen. Du würdest dann am Abend müde und mit gefurchter Stirn nach Hause zurückkehren und unwirsch und verstimmt sein. Oh, das alles würde mir gar nicht behagen." „Welch trübseliges Bild du entwirfst", sagte er lächelnd. „Mein liebes Kind, in der Handelsbranche mir Geld zu verdienen, wie du es andeutest, dazu habe ich und gewann gegen SV. Wiesbaden '5 : 4s Köln-Sülz 07 schlug Eintracht-Frankfurt 4:3. — Das Futzball-Repräsentativspiel Süd-Nord in Altona gewann Süddcutschland mit 5:3 (3 : 3). Auf dem Stahlroß. Die Frankfurter Radrennen mußten am Sonn tag wegen des Regens abgebrochen werden. Im Kleinen Ver fassungspreis über 50 Kilometer in zwei Läufen siegte im Ge samtergebnis Böttger-Frankfurt vor dem Stettiner Car- pus. Im Großen Versassungsprcis konnte nur der erste Laus über 30 Kilometer beendet werden. Sieger wurde Christ mann - Frankfurt. Das Kölner 6-Stunden-Rennen nahm einen recht aufregenden Verlaus. Zuerst gingen Göbel—Ncfatti los und holten eine Runde, dann taten es ihnen die Kölner Rausch —Hürtgen gleich und zogen nach wenigen Mi- nuten erneut davon. Mit Rnndenvorsprung behaupteten sie schließlich ihren Sieg vor Oszmella—Frankenstein. Die Radrennen auf der Berliner Olympiabahn brachten im Großen Preis von Berlin (einem Dauerrennen über 100 Kilometer) einen Sieg des Belgiers Th ollem- beeck vor Benoit, Sawall, Maronnicr und Lewanow. Den Mifa-Straßen Preis von Thüringen der Deutschen Radfahrerunion gewann Stöpel-Berlin in 7:40 für die 220 Kilometer; Sieger der L-Klassc wurde Conradi- Plauen. Den Opcl-Prcis von Württemberg über 160 Kilometer gewann der Dortmunder Metze in 5:6:40 vor dem Berliner Franke; in der L-Klasse Pusch-Rüsselsheim. Den Großen Preis von Breslau, ein Dauerrennen über eine halbe und eine Stunde, gewann im Gesamtergebnis der Franzose Paillard vor seinem Landsmann Sausin und dem deutschen Meister Möller, der im ersten Laus Motordefekt hatte uud im Stundeurenneu hinter einen Ersatzschrittmachcr fahren mußte. Sportliches Allerlei. Bcrliu gewauu den Leichtathletik-Städte kampf gegen Budapest mit 55 :42 Punkten. In der 4X100- Meter-Stafsel, die von Berlin in 41,9 gewonnen wurde, stellte Budapest mit 42 Sekunden einen neuen ungarischen Rekord auf. Beiderseits wurde in vielen Konkurrenzen mit Ersatz an- getretcn. — Im Rahmen dieses Wettbewerbes fand ein Hand- ball-Repräsentativtrcffen Brandenburg — Mitteldeutsch land statt, in dem die Gäste mit 5:7 (4:4) unterlagen. Im Kolberger Bäderrenncn, das einen großen Publikumserfolg zu verzeichne» hatte, erzielte Henne-München eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 111,4 Kilometer, mutzte aber 2 Kilometer vor dem Ziel ausscheiden. Die beste Zeit des Tages fuhr der Engländer Ashby in der 500-ooiu-Klassc auf Avis Iav mit 105,4 Km./Std. In der 1000-oom-Klasse siegte Tennigkeit aus Rudge Whiteworth, in der 350-oem- Kläffe der Engländer Handley auf AIS. uud in der 250- oem-Klassc G e i tz - Pforzheim auf DKW. kumMmk-pwgramm Rundst« Leipzig (Welle 365O, Dresden (Welle 294). Mittwoch, 15. August. 16.00: Margarete Kämmerer: Die Frau als Kulturträgerin (In der Familie). 4- 16.30: Dr. R. Zülzer, Potsdam: Wie soll man stehen und gehen? (Folgen der falschen Futzstellung). * 17.00: Dr. Käthe Haar: Tschechische Krauendichtungen (Vor trag und Leseproben). 4- 17.30—18.30: Teemusik der Kapelle H. Lagosch. — Anschl.: Werbenachrichten. 4- 19.00: Gart.-Dir. Ludwig Lesser: Rundschau für Blumen- und Gartenfreunde. 4c 19.30: George Götz: Liberales Judentum. 4- 20.00: Dr. Werner Mahrholz: Europa als geistige Einheit. Der Wiederaufbau des europäisch-amerikanischen Kulturlreises. 4- 20.30: Vortrag. 4c 21.00: Hermann Löns. Hans Mühlhofer (Rezitation); Margarete Corazolla (Gesang). Am Flügel: Paul Grüner. 4c 22.30: Aus klassischen Operetten. Konzertorchester Otto Kerm- bach. Artur Preuß (Tenor). Am Flügel: Heinr. Steiner. Deutsche Welle 1250. 6.00: Gymnastik. 4c 12.00—12.25: Sauberkeit. 4c 12.30 bis 12.40: Mitteilungen des Reichsstädtebundes. 4c 12.40—12.50: Mitteilungen d. Verbandes d. Prcutz. Landgemeinden. 4- 14.30 bis 15.00: Kinderthcatcr: Rumpelstilzchen. 4c 15.00—15.30: Die Volksbücherei in der Volksschule. 4c 15.35—15.40: Wetter- und Börsenbericht. 4- 16.00—16.30: Kurzschriftdiktatc. 4c 16.30 bis 17.00: Moderne Erdbodenforschung. 4- 17.00—18.00: Bedeu tung, Organisation und Tätigkeit der deutschen Arbeitgeber verbände. 4- 18.30—18.55: Französisch für Fortgeschrittene. 4c 18.55—19.20: Techn. Lehrgang für Facharbeiter und Werk meister: Frauen- und Jugendlichenschutz. 4° 19.20—19.45: Einführung in das Verstehen der Musik. 4c 20.30: Vortrag. 4- 21.00: Hermann Löns. Mitwirk.: Marg. Corazolla (Gesang), Hans Mühlhofer (Rezitation). — Anschl.: Pressenachrichten. 4- 22.30: Aus klassischen Operetten. Mitwirk.: Artur Preuß (Tenor), Konzertorchester Kermbach. Wt M MM! wohl gar nicht das Zeug; ich würde eher daran denken, als Privatsekretär oder als Regierungsbeamter mich nütz lich zu machen." „Wieviel könntest du damit verdienen?" „Das weiß ich nicht; vielleicht dreihundert Pfund im Jahre, aber einen Zehrpfennig für den Fall der Not hätten wir ja noch." „Dreihundert Pfund, um davon zu leben und alles zu bestreiten. Aber du lieber, dummer Junge, die Toiletten einer Dame kosten ja mehr." „Nicht, wenn sie die Frau eines armen Mannes ist; unter solchen Umständen mutz sie ihre Kleider dem Ein kommen des Mannes anpassen. Nach und nach würde ich wohl emporsteigen und meinen Weg machen, aber anfangs ginge es knapp her. Ich will dich nicht täuschen, Dolly, son dern ehrlich die Wahrheit sagen, anfangs müßten wir uns einschränken. Wir müßten uns ohne die vielen Dinge behelfen, an die wir jetzt gewöhnt sind, und Opfer fürein ander bringen. Würde aber nicht die Liebe den Sieg über alles davontragen? Ich würde für dich die härteste Arbeit leisten und freudig alles entbehren. Wenn ich in der Lage wäre, etwas zu ersparen, so würde es nur für dich ge schehen. Ich käme gewiß nicht jeden Tag müde und ver stimmt nach Hause und würde nicht mürrisch sein und ver gessen, dich zu unterhalten." Das Mädchen aber fand keine lächelnde Entgegnung; hoch aufgerichtet, mit finsterer Miene, saß Dolly da. „Lieber Franz, wir müssen den Dingen vernünftig ins Auge sehen und sie so auffassen, wie sie sind. Natürlich habe ich dich lieb und wäre bereit, jedes vernünftige Opfer für dich zu bringen; aber ist denn die Existenz, die du in Vorschlag bringst, möglich?" (Fortsetzung folM