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K Alm keimileden 6ercl K " Un1«rvattungsdr8ag» rum „MisSruNrr esgrvistt" — Amtsvlstt. K Das Trio. Skizze von Alfred Hein. Wer im Juli 1926 im Harz wanderte und zufällig ein paar Tage im Hotel zum Braunen Hirfch in B... blieb, das so weltverloren still, ein wenig abseits von der berühmten Sommerfrische, auf einsamer, tannenumstandener Höhe mit freundlichen Giebeln und luftigen Veranden träumte, kurz, wer das Glück hatte, Gast dieses „Braunen Hirsches" zu sein, wird auch zu abendlicher Stunde die Freude gehabt haben, das Trio zu hören. Ehe nämlich die selbst in diesem Vor nehmen, stillen Gasthofe unvermeidliche Tanzkapelle erschien, sanden sich auf dem Konzertpodium des Eßsaales drei junge Leute zusammen, ein Mädchen und zwei Jünglinge, alle drei Studenten aus Jena. Das Mädchen spielte die Geige, der Blonde saß am Klavier, der mit den dunklen, großen Augen aber meisterte das Cello; gewiß spielten alle drei gut, sonst hätten die frischen jungen Menschen soviel Geschmack besessen, sich nicht hören zu lassen — doch besonders ins Herz drang das Spiel des Cellisten. Sie hatten eines Abends von ungefähr zu den Instrumenten gegriffen und irgendetwas improvisiert. Der Beifall der Gäste und der Wirtsleute ließ diese Abendmusik, bevor der Jazz zu rasseln begann, natürlichen Brauch werden, der die drei Wanderer länger in B... zurückhielt, als sie vielleicht ursprünglich beabsichtigt hatten. In den Mittelpunkt des Interesses gerückt, erfuhr mau dank der menschlichen Neugierde bald, daß das Mädchen von den beiden Studenten Christina gerufen wurde, manchmal sogar sehr vertraut Tina. Der Blonde wurde Axel genannt, der stille Cellospieler aber immer ein bißchen stets Herr Cremer. Auch die beiden anderen des Trios sagten Herr Cremer, ohne Feierlichkeit und Würde, es hätte eben gar nicht zu dem ernsten Antlitz gepaßt, wenn man ihm seinen Vor namen zugerusen hätte. Ja, schon damals wurde sein Name mit der Achtling ausgesprochen, die man einem großen Künstler entgegenbringt, und diese Achtung scheint berechtigt gewesen zu sein, denn jüngst las man, daß ein junger Cellist gleichen Namens in Hamburg einen großen Konzerterfolg hatte. Natürlich waren beide Studenten in das Mädchen ver liebt. Sicherlich nicht erst seit ihrer Harzreise, sondern schon auf den Hörsaalbänken der Universität. Auch soviel wußte man sich bald zu erzählen: Tina und Axel studierten Medizin, Cremer Musik und Philosophie. Alle drei schienen aus dem guten, nach dem Kriege jedoch verarmten Mittelstände zu stammen und waren im übrigen so selbständig wie alle jungen Leute heutzutage, so daß sogar für die Neugierigsten das Elternhaus der drei im Dunkeln blieb. Nur soviel merkte man am Dialekt: Tina und Axel stammten vom Rhein, Cremer aber war aus dem Hannöverschen. Wenn die Drei unter schon üblichem Beifall geendet hatten und die Tanzkapelle erschien, tanzten Axel und Tina eben so gut und leidenschaftlich, wie sie miteinander musizierten, Cremer aber tanzte nie. Er sah nur mit einer stilles Ver zeihen lächelnden Wehmut zu, schwer von Gedanken. Auch auf den Wanderungen die Berge hinan ging Cremer oft ab seits fürbaß, während Axel und Tina Seite an Seite blieben, lustige Lieder sangen und Axel auch Worte liebender Be wunderung sagte, die Tina mit Hellem Lachen beantwortete. Cremer sah dann wie von einem andern Stern zu Tina hin über, wenn sie so hell und unbekümmert lachte, und er liebte sie, Wie er stille, edle Bäume am Wege liebte. Tina aber blühte immer an seinem Wege wie eine Zauberblume, die das tiefste Glück seines Lebens in sich barg. Der denkwürdige und letzte Abend des Trios war erfüllt .vom g-moll-Konzert Mozarts, jenem wundersam heiter und verliebt sich entfaltenden Geigenlächeln, das falterfröhlich dahinschwebt über die dunklen Abgründe des Lebens. Da stand Tina, die Geige unter dem Kinn, in ihrem Hellen "Sommerkleid und mit noch vom Wind zerzausten blonden Locken. Axel hielt die festen, sicheren Hände über den Tasten bereit, ohne Bangen und ohne besondere Ansprüche an sich und die Hörer. Cremer aber war schon voll der Seelenhaftig- keit, die aus dem Konzert strömen sollte, schon jetzt ahnte er in sein Cello die Klänge hinein, die der Meister ihnen vor schrieb, und hörte darüber das fröhliche Zwitschern der Geige, ach, Christinas Geige. — Sie begannen. Und plötzlich wurden die süßen Mozart klänge eine Art Kampfmusik für die Herzen der Drei. Das Cello klagte verhalten das Leben an, das, wie das Klavier deutete, unerbittlich nach ewigen Schicksalsgesetzen dahinschritt, aber die Geige lachte, die Geige jauchzte, die Geige tanzte! Axel marschierte mit seinen Klavierklängen mutig in den zweiten Satz, in dem das Cello zunächst lange schwieg, denn die Geige sang Liebe, nichts als Liebe. Und da geschah's, daß beide Studenten während des Spiels mit kühnen Blicken um das Mädchen warben. Die Geige slüsterte: „Ich liebe dich!" Die Geige lachte: „Ich liebe dich!" Die Geige bebte: „Ich liebe dich!" „Wen denn?" fragte keck das Klavier. „Ach, wen nur?" begann jetzt das Cello zu fragen. Das Mädchen, ver wirrt in seiner Seele, spürte Wohl die Entscheidung dieser Stunde. Tina horchte nach dem klagenden Cello, nach dem tapferen Klavier, sie sah zwei unbekümmert klare, graue Augen und zwei dunkle unergründlich tiefe. „Ich liebe dich", lächelte die Geige, „o wie liebe ich dich — wie liebe ich dich ..." Christina spielte, alle Kraft zusammen nehmend, weiter, auch die beiden anderen ließen sich die Erregung kaum anmerken, es sei denn, daß ihnen die seelische Bewegtheit Impulse gab, die sie spielen ließen wie noch nie. Im Saale lauschte alles hingegeben still. Da sah Tina den Dunkeläugigen lange an, mit großer dankbarer Freude im Blick, doch dann nach diesem schönen Blick, den Cremer selig und unvergeßlich in sich nahm, da ließ sie ihren Kops einmal ganz langsam und ernst hin und her gleiten: Nein. „Nein", schluchzte das Cello, indes das Klavier tapfer weiter hämmerte. Da lächelte die Geige. Im dritten Satz spielte das Cello plötzlich allein. Und es war wie ein Garten voll blühender Klänge, der aus einmal im Saale schwebte. Tina nahm Axels Hand, sic hatte Furcht, an dem Wunderbaren, das der dunkle Mann da schuf, irre zu werden und doch sich ihm zuneigen zu müssen, obwohl alle Vernunft und ihre natürlichen Gefühle daaeaen sprachen. Sie atmete auf, als das Klavier unter Axels festen Händen wieder klare Straßen wanderte, nun schwieg das Cello, die Geige aber durfte jubeln nach Herzenslust bis ans heiter triumphierende Ende. Cremer ging sofort nach dem Konzert auf sein Zimmer. „Ich reise schon morgen nach — Kiel, dort will ich zu Ende studieren. Lebt Wohl", sagte er. Axel und Tina gaben ihm, allzugut seinen Entschluß verstehend, stumm und verworren die Hand. Aber als er schon in der Tür des Saales stand und sich noch einmal umwendete, lief Tina zu ihm, nahm seine beiden schmalen Hände und sprach: „Du bist zu unergründlich groß für uns, Eugen." Cremer lächelte das Mädchen an, ureiusam. Auch Tina und Axel verließen am anderen Tag das Hotel, um in den freien, stolzen Bergen auf sonnigen Straßen sich selbst wieder zu finden. Der Tausendsassa Knigge. Bon Hubert S ü dek u m. Der durch seinen „Umgang mit Menschen" so bekannt gewordene Freiherr von Knigge, von dem man allgemein annimmt, er sei stets ein Muster von Wohlerzogenheit gewesen, war in seiner Jugend ein höchst übermütiger Schelm. Das ist eine unbestreitbare Tatsache, und so mag es von einigem Interesse sein, einige historisch verbürgte Tollheiten zu ver nehmen, die der Freiherr von Knigge verbrach, als er am Hofe des Landgrafen Friedrich II. zu Kassel diente. Knigge zählte noch nicht zwanzig Jahre, als ihn der Landgraf Friedrich il. schon zu seinem Hofjunker und Domänenkammer-Assessor ernannt hatte. Der junge Baron war damals immer munterer Laune, führte ein lustiges und belustigendes Leben und konnte es nicht über sich bringen, seine Neckereien, die er von Kindesbeinen an liebte, nufzu- geben und mit dem am landgräflichen Hofe herrschenden trockenen Ernst zu vertauschen. Vielmehr benutzte er jede passende oder unpassende Gelegenheit, seiner tollen Laune weidlich die Zügel schießen zu lassen. Wie Knigge konnte auch die Landgräfin Philippine Auguste Amalie das steife Leben des Hofes nicht mehr er tragen. Sie versuchte deshalb, sich hin und wieder etwas Ab lenkung zu verschaffen, und versammelte zu diesem Zweck spät abends, wenn ihr Gebieter schon schlummerte, eine kleine, aus erlesene Gesellschaft bei sich, die sich dann froh und un gezwungen an heiteren Spielen vergnügte und so ihre Herrin für des Tages Langeweile reichlich entschädigte. Knigge wünschte nun nichts sehnlicher, als auch zu diesem Zirkel zu gehören. Aber alle Mühe, diesen Wunsch erfüllt zu sehen, war bisher vergeblich gewesen, und so ersann er sich schließlich eine List, die ihn auch ans Ziel brachte. Eines Abends staffierte er sich mit Bettkissen, Tüchern und Decken so aus, daß feine hagere Gestalt bald das Embonpoint des Landgrafen hatte, zog seines Herren Schlafmütze und Schlafrock über und schlich sich unbemerkt zur Tür des Appartements. Just war man dabei, auf Possierliche Art Blindekuh zu spielen, als sich Plötz lich die Tür auftat und der Landgraf in Nachtmütze und Schlafrock durch oen Spalt blickte. Erschrocken über diese un erwartete Erscheinung jagte alles auseinander; zitternd stand die Landgräfin im Saal und wagte kaum, die Augen zu heben. Ihr Gemahl aber schüttelte seltsamerweise nur den Kopf, drohte mit dem Zeigefinger und zog sich dann wieder in seiner gewohnten Schwerfälligkeit zurück. Mit dem Vergnügen aber war es an diesem Abend aus. Am nächsten Tage harrte man ängstlich der kommenden Dinge. Jedoch es geschah nichts. Friedrich erwähnte mit keinen: Wort den Vorfall. Auch am nächsten Tage nicht. Indes aber bangte die Landgräfin und sah darin nur eine zarte Schonung. Einmal mußte sich nach ihrer Meinung das Gewitter entladen. So stellte sie die Nacht zirkel ein und versuchte, ihren Gatten durch besondere Zärt lichkeit umzustimmen und die kleine Entgleisung wieder gut zu machen. Hinter ihrem Rücken lachte sich^ Knigge ins Fäustchen. Er schwieg. Um aber seinen Wunsch erfüllt zu sehen, gab er schließlich sein Geheimnis Preis. Die Laud gräfin war natürlich hoch erfreut, daß ihr Gemahl nun doch nichts von ihren Sondervergnügungen wußte; sie schmollte Wohl ein wenig über Knigges unmanierlichen Streich, aber sie konnte nun nicht anders und mußte den Schelm in den Kreis ihrer Auserwählten aufnehmen. Jetzt verstand sie sich gut auf ihren Vorteil. Knigge mußte ihr nun die besten Dienste leisten. Er spionierte aus, wann der Landgraf des Abends anderweitig beschäftigt war, meldete seiner Herrin, wann die Luft rein war, und flugs wurde dann der Nacht zirkel zusammengerufen. Bei der Unmöglichkeit aber, die Landgräfin immer allein sprechen zu können, wenn er ihr Wichtiges mitzuteilen hätte, verstand es Knigge stets aus gezeichnet, dieses auf irgendeine Weise auszuführen. Auch an Fremden erprobte Knigge zuweilen seinen Witz, und zwar oft auf solche Weise, daß der Landgraf manchesmal recht ungehalten wurde. Zwei junge, vornehme Engländer kamen eines Tages von der Universität Cambridge nach Kassel, lernten Knigge kennen und wünschten, bei Hofe vorgestellt zu werden. Gleichzeitig baten sie den Hosjunker, ihnen einige Be lehrungen über das ihnen unbekannte Zeremoniell zu geben. Damit erwachte Knigges Lust zum Necken, und da es ihm bekannt war, daß der Lanograf kein großer Freund der Engländer war und vor allem nicht vertragen konnte, wenn ihm der Besuch so recht nahe auf den Leib rückte, vertraute er nun seinen beiden Opfern an, bei dem Fürsten sei der innere Zipfel des Westenschoßes zu beachten. Ihm gebühre allgemein höfliche Reverenz, und sie müßten daher versuchen, den Zipfel so schnell wie möglich zu fassen und zu küssen. Sie sollten sich auch von diesem Zeichen oer Ehrsurcht nicht etwa durch des Landgrafen energische Abwehr zurückschrecken lassen, denn er hielte das für eine hohe Ehrerbietung, wenn er sich auch noch so sehr dagegen sträubte. Die Söhne Albions merkten sich den Fingerzeig recht gut und erschienen zur Audienz. Kaum waren sie vorgelassen, so stürzten beide schon in vollem Eiser auf den Landgrafen zu und griffen um die Wette nach dem bedeutsamen Zipfel. Der Furst fand das sonderbare Benehmen unerklärlich, fühlte sich verspottet und zog sich schleunigst einige Schritte zurück. Einen Angriff nach dem anderen wehrte er energisch ab. Aber die Engländer drangen, Knigges Rezept aufs beste befolgend, immer wieder auf. ihn ein und trieben ihn von einer Ecke in die andere, bis er schließlich um Hilse schrie, drei Lakaien herein stürzten und diese dann auf Geheiß des Fürsten die verblüfften Engländer ein wenig unsanft auf die Straße setzten. Dort entdeckten die Verdutzten dann mit Ingrimm, daß sie von Knigge ganz gehörig an der Nase gesühri worden waren; auch dem Land- grasen blieb der wahre Hergang der Geschichte nicht verborgen, und die Folge war, daß der Hosjunker in Ungnade fiel. Nun, das machte Wohl einigen Eindruck auf Knigge, aber er besserte sich trotzdem nicht, nahm vielmehr die nächste Gelegenheit wieder wahr und machte damit seiner Kasseler Laufbahn am Hvfe des Landgrafen ein unrühmliches Ende. Und das geschah auf folgende Weise: Ein alberner junger Höfling beklagte sich eines Tages Knigge gegenüber über seine schlechten Aussichten auf Beförderung, da es ihm Wohl nicht an Verstand, desto mehr aber angeblich an Protektion bei Hofe fehlte. Knigge versprach, ihm zu helfen, und überbrachte bereits wenige Tage danach dem Höfling ein Patent, das ihn zum Oberhofschornstein- und Kaminfeger- Direktorialpräsidenten machte und sogar mit des Landes fürsten Petschaft und Unterschrift versehen war. Hocherfreut über diese große Ehrung eilte der Höfling nun spornstreichs zum Landgrafen, um ihm für die erwiesene Huld zu danken. Als aber der Landgraf das Patent zu Gesicht bekam, wußte er selbst nicht, ob er vor Zorn bersten oder vor Lachen Platzen sollte. Knigge jedoch wurde mit sofortiger Wirkung aus dem Dienst entlassen, denn er hatte zu diesem Streich alles gefälscht Patent, Petschast und Unterschrift — und das ging dem Land grafen doch zu weit. Humor um Zeppelin Dem Schauspieler Tyrolt verdanken wir die Ueberliefe- cung dieses Geschichtcheus aus der Zeit, va mau den großen Erfinder noch allgemein seiner Ideen wegen verspottete und verlachte. An der Table d'hote bemerkte Tyrolt einen Herrn in lebhaftem Gespräch mit mehreren Offizieren. Dieser Herr war kein anderer als Zeppelin. Tyrolt wandte sich an seinen Tischnachbarn und fragte ihn, ob er diesen Herrn kenne. „Freili", antwortete jener, „des ischt ein Narr, des ischt der Zeppelin. Der moint, er könnt' in der Luft erumfahre!" * Der Konflikt zwischen Zeppelin und dein Kriegsminister oon Einem wurde in der ganzen deutschen Presse besprochen und war das gegebene Thema für die Witzblätter. Eine Ber liner Zeitung bemerkte prophetisch und witzig zu dieser Affäre: „Im Anschluß au deu Konflikt zwischen dem Grafen Zeppelin und dem Krieqsminister von Einem spricht man jetzt allent halben von beiden. Später wird man nur noch von Eine m sprechen, nämlich vom Grafen Zeppelin." * Dasselbe Blatt fand nach der Echterdinger Katastrophe, Sie bekanntlich eine begeisterte Sammeltätigkeit in ganz Deutschland zur Folge hatte, folgendes hübsche Berschen: Und ist auch dein Ballon zerschellt, Alldeutschland bleibt dir hold — Die Stange, die dein Volk dir hält. Ist eine Stange Gold. Als ihn einmal ein Paar aufdringliche Reporter bestürm ten, lehnte er jede Auskunft mit den Worten ab: „Ich brauche keine Reklame, denn ich bin kein Kabarettkünstler!" * Zu einem anderen Berichterstatter, der gern etwas von ihm über die Geschichte seiner großen Erfindung wissen wollte, sagte er: „Das war sehr einfach, ich habe unten augefaugen und mich langsam heraufgearbeitet." Bei einer Festlichkeit gab einer der Redner dem Wunsche Ausdruck, es möge dem Grafen gelingen, seine Erfindung so zu verbessern, daß damit auch eine Erforschung des Weltalls möglich würde. Zeppelin ging auf den Scherz ein und ec- llärte, sein Möglichstes tun zu wollen. Nur der Saturn würde Schwierigkeiten bereiten, da man seines Ringes wegen nur schwer auf ihni landen könne. Vermischtes Der siebente Sinn. Sechs Sinne hatten wir bereits — jawohl, sechs, obzwar die meisten Menschen nur von fünf wissen. Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten oder Gesicht, Gehör, Geruch, Geschmack, Gefühl (was aber noch ganz anderes bedeuten kann) — das waren die soliden fünf Sinne älteren Datums. Da wurde plötzlich der sechste Sinn entdeckt, und zwar gleich zweimal auf einmal — wenn man so sagen kann. Es wurden nämlich zwei ver schiedene sechste Sinne gefunden: der Gleichgewichtssinn, der irgendwo im Hörapparat liegen *oü, und das Farbeu- abtasten, d. h. die Fähigkeit, durch bloßes Tasten Farben zn unterscheiden. Hätten wir der- Gleichgewichtssinn nicht, so könnten wir uns im Raume kaum orientieren, ja, es ginge uns vielleicht sogar das Gefühl der Richtungen nach oben und unten verloren. Was aber das Farbenabtasten angcht, so hat man diese Fähigkeit bisher nur bei Frauen wahrgenommen. Nebenbei bemerkt: es gibt neben diesem „Farbenblindsehen" auch ein Farbenhören, das sich darin äußert, daß das Hören eines bestimmten Tones sofort das Sehen einer bestimmten Farbe auslösj. Und nun haben englische Forscher auch noch einen siebenten Sinn entdeckt: das Organ der Vorahnung bedeutsamer Ereignisse, Un fälle, Katastrophen. Diese Vorahnung tritt besonders in der Form der „Todesahnung", gleichviel, ob es sich «in den eigenen Tod oder um den Tod einer anderen Person handelt, zutage. Viele glauben, den Tod riechen zu können, indem sie plötzlich, ohne jede Äußere Veranlassung, einen Leichengeruch wahrnehmen. Das wären also die sieben oder eigentlich schon acht Sinne, die wir momentan Haben, und wenn wir weiter forschen, finden wir vielleicht noch ein paar mehr. Bestelle« Sie d«5MlsdrnfferTMMi