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Wilsdruffer Tageblatt : 21.07.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192807215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19280721
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19280721
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-07
- Tag 1928-07-21
-
Monat
1928-07
-
Jahr
1928
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 21.07.1928
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„Erasmus" bereits nach seinem nächsten Bestimmungsort weitergetrabt war. Enttäuschte Leute machten ihm Vor halte darüber, daß er sich nicht auf seiner Kutsche befand, und gaben ihm zu verstehen, daß sein Reklameschild „Wannsee—Paris und zurück" lautet. Eine Schlägerei zwischen den Enttäuschten und den Begleitern Gustavs wurde nur durch das Dazwischentreten des Wirtes ver hindert. Gustav verließ mit seinen Begleitern eiligst das Lokal und setzte seine Reise mit dem Anto fort. Und nun ist es wirklich böchste Zeit, daß mit dem „El>ernen Gustav" endgültig Schluß gemacht wird. politisch- Kunchchsu i Deutsches Reich Hindenburg bei der Flotte. Reichspräsident von Hindenvaeg trifft »m 8. August vormittags zu einem Besuch der Flotte in Kiel ein. Der Reichspräsident wird an Bord des Linien schiffes „Schleswig-Holstein" Schiffsübungen beiwohnen und am Abend desselben Tages die Rückreise nach Ber lin mit der Bahn antreten. Reichswehrminister Gröner kommt bereits am 6. August in Kiel an. Er nimmt am 7. und 8. August an Übungen der Flotte teil. Am 9. August wird er die militärischen Anlagen Kiels besichtigen. Seine Rückfahrt erfolgt am 10. August. Dr. Stresemanns Karlsbader Aufenthalt. Zu den Meldungen, der Reichsminister des Auswär tigen treffe in Karlsbad mit den Herren Benesch und Titu« lescu zusammen, wird erklärt, daß die Reise des Reichs ministers Dr. Stresemann ausschließlich zu seiner Er- holung erfolgt. Irgendwelche politischen Besprechungen seien nicht geplant. Immerhin wäre ein Zusammen- treffen mit dem tschechoslowakischen Minister in Karlsbad möglich. Waffenbesitz im besetzten Gebiet. Über die Strafverfolgung des verbotenen Waffen, und Munitionsbesitzes im besetzten Gebiet ist zwischen der deutschen und d u französischen Gerichtsstellen eine Verein barung dahin gKrossen worden, daß künftighin die Straf verfolgung von französischen Gerichtsstelleu nicht mehr er- folgt, wenn die deutschen Behörden den Strafbaren in Einheit mit der strafbaren Handlung bereits bestraf? haben. Allerdings sind die eingezogenen Waffen den fran. zösischen Militärbehörden auszuliefern. In den Fällen in denen die Deutschen keine Strafverfolgung beantragen, behält sich die französische Militärbehörde vor, den Ver botenen Waffenbesitz zur Aburteilung heranzuziehen. Aus Zn- und Ausland Berlin. Ter in Freiheit gesetzte Max Hölz wurde bei seinem Eintreffen hier auf dem Bahnhof von einer großer, Menge Kommunisten empfangen und begrüßt, die dann mit ihm einen Demonftrationszug zum Lustgarten veranstalteten Berlin. In der Mordangelegenheit Fakubowski Hai der Mecklenburg strelitzsche Untersuchungsrichter den Berliner Polizeipräsidcuicu ersucht, ihm einen höheren Kriminalbcam- ten zur Verfügung zu stellen. Der Polizeipräsident hat der Kriminalpolizeirgt Genua! angewiesen, sich beim Unter suchungsrichter in Neustrelitz zu melden. Paris. Der Kassationshof hat die Beschwerde des Abge ordneten Dr. Nicklin gegen das Kolmarer Urteil verworfen Nunmehr wird die Amnestie wahrscheinlich auch ihm die Frei- heit wiedergeben. London Wie Reuter erfährt, Hal die englische Regie rung beschlossen, der K o b l e n i n d u st r i e sofortige Hilfe zu gewähren. Sic Hal wegen der Zunahme der Arbeitslosen und der Schließung weiterer Bergwerke finanzielle Unter stützungen. besonders für die Kohlcnausfuhr, bewilligt. Oslo Ter Eisbrecher „Malygin" Hal feine Nachfor schungen nach Amundsen als ergebnislos eingestellt und wegen Erschöpfung seiner Kohlcnvorräte die Fahrt nach Archangelsk lingetretcn. Kowno. Nach Meldungen ans Moskau ist die Reife des Außeukommissars Tschitscherin nach dem Auslande end gültig beschlossen. Tschitscherin wird sich in Begleitung eines Sekretärs mach Frankfurt a. Main begebeu, um sich dorl einer Kur zu unterziehen. Peking. Tie Fengtiendelegierten haben mit den Vertre lern der Nationalisten ein Übereinkommen erzielt. Man. will rin Manifest veröffentlichen, in dem die Unterstellung der Mandschurei unter die nationalistische Negierung erklärt wird. Wie es heißt, wird dies formal das Ende des Kriegszu standes bedenten. ( neue» au« aller wen ) Noch kein Damm nach Rügen. Aus Stettin wurde gemeldet, daß die Insel Rügen mit dem Festland durch ernen 20 Meter breiten Damm zwischen Altefähr und Stralsund verbunden werden soll. Der Damm sollte neben einer zweigleisigen Bahnanlage auch Raum für Auto-, Wagen- und Fußgängerverkehr bieten Dieser Meldung gegenüber wird von unterrichteter Seite mitgeteilt, daß an nne Bewilligung der für den Dammbau erforderlichen Summe vorläufig nicht zu denken sei. Ein Fall von schwarzen Pocken i» Pommern. In Stargard in Pommern wurden bei einem Chanssecarbeiter namens Trapp die schwarzen Pocken festgestellt. Trapp wurde im Auto in das Städtische Krankenhaus geschafft: der Chauffeur und der behandelnde Arzt wurden sofort einer Impfung unterzogen. Man hat Maßnahmen ge troffen, nm eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern Haftentlassung der Münchener Stellwerksbeamten. Das Gericht m München hat im Zusammenhang mit dem Eisenbahnunglück im Hauptbahnhof einen Lokaltermin vorgenommen. Hierbei waren die drei angeschuldigten und in Haft genommenen Stellwerksbeamten sowie der Lokomotivführer und der Lokomotivheizer des Stamm- znges, gegen die die Voruntersuchung gleichfalls eröffnet ist, zngegen. Auf Grund der Vernehmung der verhafteten Angeschnldigten nnd im Zusammenhang mit dem Augen schein konnte die Aufhebung des Haftbefehls nnd die Frei lassung der drei verhafteten Angeschuldigten erfolgen. Die Voruntersnchnng gegen diese Beamten nimmt jedoch ihren Fortgang. Tödlicher Motorradunfall. Wie aus Dabcr, Kreis Naugard, gemeldet wird, verunglückte auf einer Motor radfahrt der Majoratshcrr und einzige Sohn des be kannten Nittergntsbesitzers von Diest. Er wurde vou Gntsarbeiteru mit einem Schädelbruch bewußtlos auf gefunden und starb bald nach der Auffindung. Absturz eines tschechoslowakischen Militärflugzeuges. Bei dem Dorf Neukestrzan in der Tschechoslowakei ist das s Militärflugzeug des 1. Fliegerregiments in Prag, das ans - der Strecke Prag—Pardubitz—Köniagrätz und zurück eine f Nachtübung unternahm, abgestürzt. Der Pilot, Unter- i leutnant Hrivik, und der Oberleutnant Zetek kamen nms Leben. Fünf Todesopfer eines Autounglücks. Ans der Straße von Bayonne nach Pan ist ein mit fünf Personen besetztes Automobil umgeschlagen und in Brand geraten. Vier der Insassen wurden auf der Stelle getötet, ihre Leichen sind vollkommen verkohlt. Die fünfte Insassin, die mit brennenden Kleidern davonstürzte, brach in einiger Entfernung von der Unfallstelle tot zusammen. Die Per sönlichkeiten der fünf Verunglückten sind noch nicht fest- gestellt. Grostfcuer in einem französischen Gefängnis. Fm Zentralgefängnis von Clairvaux brach Großseuer aus, das die Schreinerwerkstätte und die Druckerei sowie das Wäschemagazin und die Wohnungen eines Teiles der Gefängniswärter in Asche legte. Um ein Ausbrechen der Gefangenen, die sich teilweise an den Löscharbsiten be teiligten, zu verhindern, waren die Truppen von Trohes nnd Gendarmerie anfgeboten worden. Bei den Rettungs arbeiten wurden mehrere Gefangene verletzt. Der Schaden beträgt zwei Millionen Frank. Doppelmord und Selbstmord im Zuchthaus. In einem Newhorker Zuchthaus versuchte eiu zu lebensläng lichem Zuchthaus Verurreilter, der sich zwei Pistolen be schafft hatte, auszubrcchen. Zwei Wächter, die sich ihm in den Weg stellten, wurden niedergeschossen. Als der Aus brecher erkannte, daß das Zuchthaus iuzwischen von einem Polizeiring umschlossen worden war, machte er seinem Leben durch einen Schuß in die Schläfe ein Ende. Bunte Tagesckronik Gleiwitz. In der Nähe von Krappitz brach in einem Holz haus, in dem der Pächter einer Kirschcnallee mit seiner Fa milie wohnte, Feuer aus. Die beiden kleinen Kinder des Pächterpaares verbrannten. Prag. Die in Stephanau in Nordmähren herrschende Bauchtyphusseuche nahm einen solchen Umfang an, daß bisher 24 Kranke ins Krankenhaus gebracht werden mutz ten. Vier davon find bereits gestorben. Newyork. Der englische Dampfer „Mauretania" hat die Strecke von Europa nach Newyork in fünf Tagen drei Stun den und 17 Minuten zurückgelegt. Dadurch ist der bisherige Rekord um drei Mtnuten geschlagen worden. Die bayerische Regierungsbildung. München. Nachdem die Deutschnationale Volkspartei scho> oen Vorschlägen der Bayerischen Volkspartci auf Aufhebun der sogenannten Revolutionsministerien und Zusammenfassung der Geschäftsbereiche dieser Ministerien in ein Wirtschafts Ministerium zugestimmt hatte, hat auch der Bayerische Bauern bund in seiner Fraktionssitzung dem Grundgedanken der Bei Anfachung zugestimmt. Damit ist die Bähst für weitere Bei Handlungen über die Regierungsbildung offen. Schwere Bluttat. Gandersheim. In der Ortschaft Bodenburg ereignete sic Aue schwere Blutat. Aus bisher noch nicht festgestellter Ur fache erschoß der Schlosser Walter aus Bodenburg die mi ihrer Tochter im Garten befindliche Frau Ludewig und ver letzte deren Tochter, eine Witwe, durch mehrere Schüsse lebens gefährlich. Auf einen Radfahrer, der zu Hilfs eilte, gab de Täter ebenfalls Schüsse ab, die aber ihr Ziel verfehlten. Dar ruf richtete Walter die Waffe gegen sich selbst und verletzt äch durch einen Schutz iii den Kopf. Berds Verletzte wurdet oem Krankenhaus in Hildesheim zugeführl. Haftentlassung Peter Limburgs. Köln. Der am Schluß des bekannten Limburg-Prozesse! unter dem Verdacht des Meineides in Hast genommene Pete Limburg wurde auf die von feinem Verteidiger gegen den Haft beseht eingelegte Haftbeschwerde hin auf Beschluß der Straf kammer gegen eine Kaution von 40 000 Mark aus der Has entlassen. Tschechoslowakische Antwort aus die Kellogg-Rote überreicht Prag. Der Minister des Äußern. Benesch, überreichte dem Gesandten der Vereinigten Staaten in Prag, Einstein, eine Note, in welcher die tschechoslowakische Regierung ihre Zu stimmung zur Unterzeichnung des KrisgsächtnngspaktcZ llelloggs ausspricht. Irr RGW SMLüssemlbM versendet jetzt seinen ^Geschäftsbericht aus das Fahr 1927. Wir entnehmen ihm folgendes: Fm Laufe :des Berichtsjahres ist die Zahl der Mitglieder von 341 am Ende des Jahres 1936 auf 350 -gestiegen. Dem Verbands gehören nunmehr außer einer Kasse sämtliche sächsischen öffent lichen Gemeinde- und Gemeindeverbandssparkassen als Mitglie der an. Auch im Berichtsjahre ist wieder, wie in den vergangenen Jahren, seit 1924 eine erfreuliche Zunahme des Einlagenbestandes der Sparkassen Wzustellen. Fm Fahre 1926 waren die Einlagen von 7i3 Millionen RM. um rund 97 Millionen auf 169 876 597 RM. am 34. Dezember 1926 gestiegen. Am 31. Dezember 1927 dagegen betrug der Einlagenbestand 292 037 134 RM. Das be deutet einen Zuwachs von rund 123 Millionen oder von 72 A. Die Liquidität wird namentlich beeinflußt von dem Maße, in dem die Einlagen in Hypotheken angelegt sind. Von 344 Spar kassen, die die effvrderlichen Angaben gemacht haben, haben 134 mehr als 70 A der Einlegerguthaben gegen -Hypothek ausgeliöhen. Im letzten Jahresbericht war ausgeführt, daß nach einer für Ende Funi 1926 veranstalteten Erhebung für 67 311445 RM. Hypotheken gewährt worden waren, oder rund 55 A der Einlagen. Wenn Ende Dezember 1927 bei den sächsischen Sparkassen 171410 000 RM. Hypotheken gewährt worden waren, so sind in 18 Monaten aus den sächsischen Sparkassen weiter rund 100 Millionen dem Realkredit Angeführt wovden, eine sehr beachtliche Leistung, die bester als alles andere die volkswirtschaftliche Be deutung -der gemeindlichen öffentlichen, Sparkassen zeigt. Sämtliche sächsischen Sparkassen haben 30 054 Hypotheken darlehen gegeben, so daß im Durchschnitt auf Ane Hypothek 5700 RM. entfällt. Für den Wohnungsbau ^wurden von den Sparkassen (jedoch ohne Leipzig, Plauen und vier kleinere Kassen, die diese An gaben nicht geliefert hüben) insgsamt 6427 Hypotheken mit einem Betrage von 54 323 000 RM. gegeben. Hiermit wurden 16073 Wohnungen finanziert. Durch die Kursrückgänge der festverzinslichen Werte Haden auch die sächsischen Sparkassen beträchtliche Einbußen erlitten. Die Kursverluste betrugen nach dem Stande vom 31. Dezember 1927 nach einer besonderen Erhebung 1 676189 RM. Das Hauptarbeitsgebiet der Sparkasten ist auch im Jahre 1927 noch die Bewältigung der Aufwertung gewesen. Die Aus wertung der Sparkassenhypotheken kann mit dem Ende des Be richtsjahres im allgemeinen als abgeschlossen angesehen werden. Die AuswertungshypothÄen dürften bis auf wenige Ausnahmen wiedereingetragen worden sein. Auch die wegen der Hypotheken auswsrtung schwebenden Prozesse werden nunmehr wohl fast Geschäftliches Wer Dresden besucht, will, wenn er seine -Geschäfte besorgt oder die Schönheiten der Stadt genoffen hat, auch -etwas Gutes essen und trinken. Mr diesen Zweck ist das ,/Tücher" Dresdens größte bayrische Bier-Gaststätte, der geeignetste Ort. Das Tücher aus der .Freiherrlich von Tucherschen Brauerei in Nürnberg ist eins der hervorragendsten Deutschen Qualitätshiere und der Preis nicht viel höher als die einheimischen Getränke. Ganz besonders aber die Küche zu kleinen Preisen hat das Tücher (Webergosse — Scheffelstraße) auf seine heutige Höhe und Beliebtheit geführt. durchweg erledigt sein. Recht schwierig gestattet sich immer noch! die Geltendmachung von Auftvertungsansprüchen gegen Aus länder: derartige Fälle sind besonders in GrenMnbern, wie Sachsen,, häufig. Besonders bedeutsam aber ist das Fahr 1927 für die Auf wertung der Spareinlagen selbst gewesen, also für die Sparkassen als Aufwertungsschuldner. Im letzten Geschäftsbericht ist die Lago der Aufwertung der Spareinlagen in Sachsen am Ende des Jah res 1926 eingehend dargelegt worden. Sie ist von Grund auf durch die sächsische Dritte Verordnung zur Durchführung der Auswertung von Sparguthaben vom 30. -Juli 1927 geändert wor den. Im Gegensatz zu der bisherigen Regelung hat diese Verord nung die Bildung einer Teikmgsmasse vorgeschriöben, die aus dem gesamten aufgewerteten SparkassenvevmSgen besteht und un verkürzt unter die Gläubiger zu verteilen ist, und sie hat weiter bestimmt, daß Einzahlungen und Auszählungen, die Nach dem 14. Juni 1922 bewirkt sind, nach dem GMmaMetrage am Tage der Ein- und Auszählung zu berechnen find. Selkstoerständlich hoben sich die -Sparkassen gern dieser durch die Dritte Durchführungsverordnung ihnen auferlegten Arbeit unterzogen, weil die Verordnung auf Anregung der Sparerkreise, also der Kunden der Sparkassen entstanden ist. Es mag über auch an dieser Stelle hingewiesen werden, daß es nicht Schuld der Sparkassen ist, wenn -die Äufwertungsarbeiten noch nicht abge schlossen sind. Die den Sparkassen in jüngster Zeit deshalb ge machten Vorwürfe find vollkommen unberechtigt. Die Verordnung hat, wie bereits erwähnt, den Sparkassen -eine sehr erhebliche Mehrarbeit durch Neuumrechnung gebracht, die zunächst erledigt sein muß. Erst wenn diese Umrechnung beendet fit, kann an den Ausgleich -wischen den überwiesenen Sparguthaben nach 8 57 Abs. 1 Satz 2 des Auswertungsgesetzes gegangen werden,' dieser Ausgleich gestaltet sich in Sachsen schwieriger als in anderen Ländern, weil die Aufwertungsquoten der einzelnen Sparkassen verschieben sind und daher erst eine bisher noch nicht ergangene Verordnung das Maß des Ausgleichs regeln muß. Alle diese Ar beiten müssen abgeschlossen sein, bevor sich die Paffivmasse der einzelnen Sparkasse seststellen läßt. Bevor aber die Verteilungs quote -errechnet werden kann, muß eigentlich auch die Höhe des AuswertuNgsvermögens, also der Aktivmasse, genau fesWhen. Dieses errechnet sich aber u. a. aus einer ganzen Reihe von zu nächst noch unbekannten Größen, von denen nur -einige angedeutet werden sollen: Mit welchen Werte sind Aufwertungshypotheken anzusetzen, die infolge von Zwischeneintragungen an zweifelhafter Stelle stehen? Mit welchem Kurse sind die Ablösungsanleihen des Reiches, der Länder und Gemeinden zu bewerten, bei denen der Zeitpunkt der Auslosung doch ganz -ungewiß ist? iSind Alt besitzschuldischeindarlehen an Gemeinden mit 12f<>^ oder zu einem höheren Prozentsatz einzustellen, da die entsprechenden Anträge der Treuhänder noch nichl erledigt find? Diese Schwierigkeiten müssen einmal erwähnt werden, um zu zeigen, daß es nicht an den Sparkassen liegt, daß die Aufwertung der Sparguthaben noch nicht abgeschlossen ist, sondern daß dieser von den Sparkassen selbst am meisten bedauerte Mangel eine notwendige Folge der Dritten Durchführungsverordnung selbst ist. It I TIIMIl'INI'lUTTr-IIMMN« MH1I IM n»» »II»« II» MW» s Körle - »anael - WlrtlrbsN^ Amtliche sächsische Notierungen vom 2« M!i 1928. Dresden. An der heutigen Börse wurde nur geringer Um satz verzeichnet. Die allgemeine Tendenz neigte zur Schwäche Schubert u. Salzer waren etwas niedriger, Thüringer Elektri zität 4 Prozent höher. Dürfeld und Dittersdorfer Filz notier ten etwas höher, desgleichen Keramag, die übrigen Werte wareu nur wenig verändert.' Leipzig. Tie hiesige Börse verkehrte zum Wochcnschlutz in matter und lustloser Haltung, io daß sich die Kursbewegung auf fast allen Marktgebieten nach unten richtete. Bei weiter ge ringem Angebot waren zum Teil empfindliche Verluste sest- zustelleu. So verloren Polyphon 6 Prozent; der Anleihemarkl zeigte schließlich unveränderte Kurse. Im Freiverkehr bestand die Neigung zum Nachgeben. Chemnitz. Der Verlaus der heutigen Börse war ruhig. Schubert u. Salzer, Sachsenwerk und andere waren billiger zu haben, während Faradit und Fries u. Höpslinger, Reinegger. Gebr. Unger und Wotanwerke ein wenig fester lagen. Dresdener Produktenbörse. Börsenzeit: Montag unv Freitag nachmittag 2—4.30 Uhr. 20. 7. 16. 7. 20. 7. 16. 7. Weizen 75 Kilo 245—250 251—256 Weiz.-Kl 15,0-15,4 Rogg.-Kl 17,6-18,8 15,0—15,4 17,6—18,8 Roggen 70 Kilo 263—269 273-278 Kaiseraus zugmehl 43,0—44,5 43,5—45,0 Sommer gerste. sächs . 290-310 295—310 Bäcker mundmehl 37,0—od,b 37,5—39,0 Futiergste Hafer, inl Raps. lr. Mais Laplala Cinqu. Trocken, schnitzel 215—246 254—259 251—253 : 285—295 16,0—16,4 215—250 254—259 249—271 280—290 16,0—16,4 Wetzen- uackmehl j-"O—e2,0 Inland- wetzenm. ! Type 70^-36,0—37,0 Roggen- mehl 01 - TvpeM N 40,o—42,0 21,0—22,0 37,0-38,0 42,0—43,5 Bucker- schniyel -21,5—22,5 Kariossel- flocken 28,0—29,5 Futiermehl19,5—20,5 21,5—22,5 27,0—27,5 19,5—20,5 Roggen mehl I Type 70^38,5-40,0 Roggen ¬ nachmehl j23,0—24,0 41.0—41,5 23,5—24,5 Die Preise verstehen sich bis etnschl Mais per 1000 Kilo gramm, alle anderen Artikel per 100 Kilogramm in Reichs- mark Roiklee. Erbsen, Wicken. Peluschken, Lupinen nnd Mehl (Mehl inkl Sack frei Haus» in Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dresden, alles anvere in Mmdestmengen von 10 000 Kilogramm waggonsrei sächsischer Versandstationen. Nossener Produktenbörse vom 20. Juli 1928. Weizen hiesiger -äst 75 Kilo 12,10: Roggen hiesiger ätt 70 Kilo 13; Braugerste ohne Angebot: Wintergerste neu 10-50 bis 11; Hafer alt 11,80—12,00; Weizenmehl KaGerauszug o. S. m. Ausl. 23; Weizenmehl Bäckermundmehl 31; Weizenmehl 702i aus Inlandsweizen 18M; Roggenmchl 60?L 19,75; — In Po sten unter 5000 Kilo: Futtermehl 1 ohne Sack 13; Futtermehl 2 11,50; Roggenkleie inländische 9P0; Weizenkleie grob 8,80; Maiskörner Laplata 12,90; Kartoffeln in Ladringen, neu 6,50;
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