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Wilsdruffer Tageblatt : 19.06.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192806199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19280619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19280619
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-06
- Tag 1928-06-19
-
Monat
1928-06
-
Jahr
1928
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 19.06.1928
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Nobile im Eisstwm. Verschlimmerung seiner Lage. Die Flieger Riiser Larsen und Lützow Holm haben einen Erkundungsslug unternommen, um Nobile und seine Leute zu suchen. Sie kehrten unverrichteter Sache zu dem Hilfsschiff „Citta di Milano" zurück, obwohl sie die geographische Lage Nobiles genau kannten. In der ungeheuer großen weißen Wüste war die „Italia"-Be satzung bei bestem Willen nicht zu erkennen, wohl aber hat Nobile, wie er der „Citta di Milano" funkentele graphisch mitteilte, die Flieger gesehen, doch konnte er sich nicht genug bemerkbar machen, obwohl er große Rauchwolken aufsteigen ließ, als die Flugzeuge in seine Nähe kamen. Infolge des starken Sonnenscheins und der Eisspiegelung haben die Flieger tragischerweise die Rauchentwicklung nicht bemerkt. Die Lage Nobiles wird zu allem Unglück immer bedrohlicher. Es fehlt an Lebensmitteln, Verbandzeug und noch mehr an Gewehren und Mnnition, um sich gegen die Eisbären zu schützen. Das Eis treibt überdies mit großer Geschwindigkeit nach Osten, so daß sich sein Standort ständig verändert, was natürlich die Auffin dung durch Flugzeuge außerordentlich erschwert. Der italienische Flieger Maddalena ist von seinem Flug zu Nobile ebenfalls unverrichteter Dinge nach Spitzbergen zurückgckehrt. Er war schon bis zu den Bäreninseln gelangt, doch war dort eine Landung des dichten Nebels wegen unmöglich. Auch Amundsen will seine Hilfsexpcdition mit dem französischen Flugzeug sofort durchführen, doch wird er frühestens am Mittwoch Nobile zu Hilfe kommen können, vorausgesetzt, daß er mit seinem Flug mehr Er folg haben sollte als Riiser Larsen und Lützow Holm. Der russische Eisbrecher „Krassin" bricht sich schnellstens eine Bahn durch das Eismeer; man glaubt, daß es ihm als erstem gelingen werde, Nobile zu erreichen. Die italienische Presse verzeichnet mit leb hafter Genugtuung die Bereitwilligkeit Deutschlands, sich an den Hilfs- und Rettungsmaßnahmen für die „Jtalia"- Mannschaft zu beteiligen. Treuegelöbnis in Sst und West. Kundgebungen in Marienburg und in Duisburg. Im Anschluß an die siebente Jahrestagung des Neichsverbandes der Rheinländer fand in der Großkom turei der Marren bürg eine Kundgebung der Ver bundenheit zwischen Ost und West statt. Oberpräsident Siehr, der die Erschienenen im Namen der Staats regierung begrüßte, wies auf die schwierige Lage Ost preußens hin und schloß mit den Worten: „Wir Ostpreußen erneuern das Gelöbnis, das in Stein eingcmeißelt am Abstimmungsdcnkmal steht: Dieses Land bleibt deutsch!" Es sprachen dann Staatssekretär Döhnhoff über das Thema „Durch Arbeit zum Aufstieg" und Archivrat Wentzcki über das Thema „Rhein und Weichsel in der deutschen Geschichte". Mit den Worten: „Nimmer wird das Reich zerstört, wenn ihr einig seid und treu" schloß er unter stürmischem Beifall seinen Vortrag. Während dieses im Osten des Reiches geschah, fand in Duisburg im Rahmen der Tagung des Deutschen Ostbundes eins von Oberbürgermeister Dr. Jarres eröffnete Kundgebung für die Ostmark statt. Geheimrat von Tillh-Berlin führte nach Ver lesung eines Begrüßungstelegrammes des Reichs präsidenten in einem längeren Vortrag aus, daß der Westen, der ebenso wie der Osten bittere Nöte und alles Grenzlandelend durchmachte, am ersten berufen sei, hel fend für die Ostmark einzutreten und mit dieser vor allen Dingen die Pläne der Schaffung eines Ostlocarno zu vereiteln. Dann sprach Universitätsprofessor Dr. Otto Hötzs ch-Berlin über „Ostlandnot—Alldeutschlands Not." „Möge," so schloß er, „vom Rhein aus das Gelöbnis zur Oder und Weichsel hallen, daß der Westen den deut schen Osten nicht vergißt und seine Kraft einsetzen wird, uraltes deutsches Land wieder mit dem Muttcrlande zu- sammenzuschweißen auf ewig." Der Gesang des Deutsch landliedes beschloß dis .Kundgebung. ( Kleine Nachrichten j Schwere Bluttat aut einem mecklenburgischen Rittergut. Schwerin. Aus deni mecklenburgischen Nittergute Groß- Brütz ist der Schnitter Franz Tomatack, der seine Braut be suchen wollte, von Schnittern und Schweizern durch Messer stiche in den Kops und in die Brust umgebracht worden. Sieben Schnitter und Schweizer sind verhaftet worden, da bisher nichi festzustcllen war, wer die tödlichen Messerstiche ausgeführt hat Sämtliche Verhafteten leugnen hartnäckig ihre Schuld. Nanking und Peking. Paris. Die Agentur Jndopacifique meldet aus Tokios Die Verlegung der chinesischen Hauptstadt nach Nanking is praktisch unmöglich wegen der finanziellen Schwierigkeiten un! wegen des Widerstandes der Mächte, die ihre Vertretungen i« Peking aufrechterhalten. Es ist jedoch möglich, daß die Macht« in Nanking Generalkonsulate errichten. Die gleiche Agentui meldet aus Peking: Peking ist zurzeit ohne jegliche auch nm vorläufige politische Organisation. Die Ämtsräume des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten sind geschlossen und es besteht keinerlei Verbindung mit dem Diplomatischen Korps. Die Ankunft der Vertreter der Nankingregierung Wirt! erst für die Zeit nach dem 15. Juli erwartet. Im Geschäsls- leben ist eine vollkommene Stockung eingetreten. Die fort dauernde Störung der Verbindungen hat zu einer Lebens mittelteuerung geführt, die sich, wie man befürchtet, bis zu einer Hungersnot entwickeln kann. Schweres Flugzeugunglück. Rom. über dem Flugplatz Centocclle geriet ein Militär flugzeug in einer Höhe von 1000 Meter in Brand. Der Be gleiter, Major Cutry, konnte sich durch Absprung mit dem Fall schirm retten. Der Pilot Garavaglia sprang, da er den Apparat zu landen versuchte, in einer Höhe von 50 Meter zu spät ab und wurde getötet. Regengüsse und Überschwemmungen in Lettland. Riga. Andauernde Regengüsse haben in verschiedenen Gegenden Lettlands, insbesondere im Stromgebiet der kur ländischen Aa, die Landwirtschaft aufs schwerste geschädigt. Felder und Wiesen sind überschwemmt. In 40 Gemeinden der Mitauer Gegend ist nirgends mehr als die Hälfte der Äcker bestellt. Kartoffeln und Sommergetreide sind verfault. Di« Weiden sind verschlammt, wodurch die Lage der Viehbestände katastrophal geworden ist. Die Regierung ergreift Hilfs maßnahmen. ( Nur unlerer Heimat j Wilsdruff, am 19. Juni 1928. Merkblatt für den 20. Juni. Sonnenaufgang V l! Mondanfgang 6°° Sonnenuntergang 20" !» Monduntcrgang 23"^ 1520: Lntbers Brief an den deutschen Adel wird veröffent licht. — 1926: Volksentscheid über die Fürstenenteignung. Schwimmbad Wilsdruff. Wasserwärme 17 Grad Celsius, im Planschbecken 18 Grad. Die Heuernte hat ihren Anfang genommen. Die kühle Wit terung war aber der Entwicklung des Graswuchses nicht sonderlich günstig; es fehlt das dichte Bodengras. Die»kalten Maitage haben recht hemmend auf den Pflanzenwuchs gewirkt. Bereits aufge gangene Kartoffeln sind erfroren und stocken nun in ihrem Wachs tum. Selbst in den Gemüsegärten stand in den letzten Wochen- i noch -alles recht dürftig, weil viele Pflanzen zu sehr durch die j Käste gelitten haben. Anter dem Einfluß der letzten warmen Tage ? und der wiederholten nächtlichen Regengüsse hat die Natur -aber schon vieles nachgcholt. Die Getreidefelder machen einen erfreu lichen Eindruck, da die viele Feuchtigkeit das Wachstum kräftig förderte. Ungeziefer ist nicht allzuviel vorhanden. Das Som mergetreide ist bereits in die Blüte getreten. Das Wilsdruffer Zollamt wird am 1. Juli höchstwahrscheinlich nun doch aufgelöst. Wie das Landesfinanzamt mitteilt, ist damit zu rechnen, daß das hiesige Zollamt bereits am 1. Juli dieses Jahres aufgelöst wird. Die endgültige Zustimmung des Reichs- finanzamtes liegt zur Stunde zwar noch nicht vor, aber un ihrer Erteilung ist kaum noch zu zweifeln. Die Gemeinden Wils druff, Kaufbach, Kesselsdorf, Grumbach und Herzog sw aide kommen in didsom Falle zum Hauptzoll amt Dresden-A., alle übrigen Gemeinden des Wilsdruffer Be zirkes bleiben beim Hauptzollamt Meißen. Die beiden Zoll beamten würden in andere Orte versetzt. Lediglich eine Schlacht- stsuer- und StEpeWeuer-Einnahme würde bestehen bleiben, über dessen Veavaltu-ng Näheres heute noch nicht gesagt werden i kann. Das hiesige Zollamt konnte in wenigen Jahren sein hun- i dertjähriges Bestehen feiern; denn durch den erfolgten Anschluß ! an den preußischen Zolloerband trat mit dem Jahre 1835 in unse- j rer Stadt ein Antersteueramt in Wirksamkeit. Nun soll es aus j Sparsamkeitsgründen ausgelöst werden. Mit hundert gegen eins ! ist jedoch zu wetten, daß die damit erzielten Ersparnisse aus der - anderen Seite doppelt und dreifach wieder drausgehen, denn ; welche Erschwernisse und Unkosten -dadurch unserer Industrie und ! dem hiesigen Handel erwachsen, kann nur der Eingeweihte er- - messen. Es ist deshalb nicht recht verständlich, warum öle Schritte ; unserer Stadtverwaltung 'um Erhaltung des Zollamtes nichts i gefruchtet haben. Ja, wie wir erfahren, hat man es nicht einmal ? für notwendig gehalten, unserer Stadtverwaltung auf ihre Ei-n- i gäbe eine Antwort zu erteilen. Da weiß man allerdings nicht, s was man sagen soll. Jedenfalls ist die Sache so, hie oberen - Reichsressvrts versuchen auf alle Kanten, die Ausgaben mit den j Einnahmen in Einklang zu bringen, -ganz gleich, ob berechtigte i Interessen der Allgemeinheit darunter leiden oder nicht. Wenn ! gespart wird, und gespart muß werden, da möchte man sich aller dings -auch oben befleißigen, an der richtigen Stelle zu sparen! Liedertafel. Der geplante Frühjchrsausflug findet nunmehr Freitag den 22. Ium statt. Abfahrt mittags 1 -Uhr Markt per Post-auto bis Pennricher Weg, Spaziergang -durch Aschoner Grund Fahrt mit Elektrische bis Gohliser Windmühle (Kaff-ee- tafeil), -evtl. Dampferfahrt bis Niederwartha, Spaziergang nach Weistropp, dor-tselbst gemütliches Beisammensein und Tänzchen. Rückfahrt mit Postauto gesichert. Es wird um recht zahlreiche Teilnahme gebeten. Die Herrschaften, welche das Postauto um 1 Ahr benützen wollen, werden um Meldung bis Donnerstag mittag 12 Uhr an Herrn Wilhelm, Wilsdruffer Bank, ge beten, da sonst Beförderung nicht verbürgt werden kann. Schweinsprämienvvgelschichen im „Amtshof". Die i Schweinsprämienvogelschießen haben feit einigen Wochen wieder ! ihren Anfang genommen und erfreuen sich in dm einzelnen Ge- i meinden größter Beliebtheit. Kommenden Sonntag hat nun das » Heer der Bolzenschützen Gelegenheit, feine Kunst in Wilsdruff zu ! erproben. Die rührigen Wirtsleut-e des „AmlSho-fes" veranstalten ! von nachmittags -drei Ahr -ab ein mit wertvollen Prossen aus- s gestattetes Prämienschießen und laden im Anzeigenteile dieser > Nummer herzlichst ein. Schöne Erfolge des Reitvereins Oberwartha. Der Reitver ein Oberwartha, der unter der Leitung des Herm Rittmeister von Schivitzhoffeu auch in unserer Stadt schon schöne Proben seiner Kunst gezeigt hat und dessen Mitglieder sich aus der ganzen Wilsdruffer Amgebung zusammenfinden, nahm am SonÄag an dem 2. Meißner Rest- und Fahrturnier teil und »er rang dort schöne -Erfolge. Als Preisrichter fungierten, die Herren Graf -zu Münster, Oberst von der Wense -und Rittmeister r-. Gontard. Preise erhielten: Reitprüfung Kl. 1. Preis Herr Rudolf, 2. Pr. Herr Kürbis, 3. Pr. Herr Grahl und 5. Pr. Herr Irmer. — Mteilungreitprüfung: 1. Pr. 'Abtei lung Oberwartha. — Materialprüfung: 2. Pr. sechsjährige hell braune Stute ,-Libelle" Rittmeister v. S ch iv i tzh offen. — . Jagdspringen KI. 4: ck. Pr. Herr Kü rb i s, 7. Pr. Herr H ä - b o l d , 8. Pr. 'Herr G r a h »l, 9. Pr. Herr I rm »er und -10. Pr. Herr Rudolf. — Jagdspringen Kl. 8: 2. Pr. .Herr Grahl, 4. Pr. Herr Kirchner und 6. Pr. Herr Irm e -r. — Gruppen- »springen: 1. Pr. Gruppe I Oberwartha. — Zweispänner (schwere Pferde): 1. Pr. Herr Grahl. — Gchvrsamsprmgen: 1. Pr. Herr Grahl, 2. Pr. Herr Irmer und 3. Pr. Herr K i r ch - n er. — Das 'Turnier selbst war gut -organisiert, ging glatt von- statten und stand in 'den Leistungen infolge größerer Anforderun gen auf höherer Stufe als das erste Turnier. Bei der am Abend in der „Sonne" stattfindenden Si-egerverkündigung konnten die Preisträger schöne und wertvolle Preise in Empfang nehmen. G r a fzuMün st e r richtete einen warmen Appell an die männ liche Jugend, den Wert des Reitsportes recht -einzuschätzen und ihm mit Liebe und Ernst sich zu widmen. Viel höher ist der Wert der Reitturniere zu veranschlagen, als man gemeinhin annimmt. Ja hier und -da besteht wohl die Meinung, baß sie als Spiel zu betrachten und daher unnötig seien. Aber es ist zu bedenken, daß Deutschland die Armee von einst nicht mehr besitzt. Die Jugend 'hat wenig Gelegenheit, sich auf dem Pferde auszubilden, eine Gelegenheit zu Mut und schneller Entschlußkraft zu -erziehen. Ein Mangel wird sich immer schärfer »zeigen, der darin besteht, ! daß es in der Zukunft i -mmer -schwer >e r w ird, L e u teju i finden, die mit Pf «r d en umzugehen v e r st »ehe ». Und »die Jdeenveibindung zwischen Rei-t-or und Pferd ist ein Ge heimnis, das im gegenseitigen Verstehen seinen Ausdruck findet. -Es entsteht nur, wenn Reiter und Tier e i n a n d »erKa meraden geworden sind. And erfreulich ist es, daß dieses Verhältnis in den Reitvereinen gepflegt wird. Von hohem Werte sind die so erzogenen Reiter auch für die Pferdezucht, die sie dringend braucht, denn noch viel schwieriger ist der »Umgang mit Jungtieren. Besonders erfreut -erkannte Graf zu Münster an, »daß der -erheblichste Teil der gezeigten Pferde im Lande gezogen war und daß diesen eine große Zahl erster Preise zuerkannt werden und damit die Leistungsfähigkeit Aner kennung finden konnte. Die Mahnung an die Jugend ging dahin, »Lie freie Zeit zu nutzen und den Amgang »mit »dem Pferde zu pflegen wie mit einem guten Kameraden. Kirschenverpachtung. Die ^»emeindekirschen in Pohrs dorf erstand Händler Kannegießer, Fördergersdorf für 765 Mk., die Kirschen in »H -ergv »gsw »al d -e Richard Preusser für 198 Mark, die -obere Straße Friedrich Schnür für 50 Mark -und die Kirschen »am Gülgenberg Händler »Gürtler für 65 Mark. Aeberwachmig des Lustverkehrs. Das Ministerium der Innern m zcht darauf aufmerksam, »daß nach der Bekanntmachung vom 7. Ap. I 1923 die Meldungen der Polizeibehörden über wichtige Vorkommnisse im Luftverkehr in dringenden FAftr, an die örtlich zuständige Polizeiflugwache zu richten sind, ) e ihrer seits, soweit -erforderlich, den Einzelfall aufzuklären und dem Ministerium des Innern hierüber zu berichten hat. Vom Kysjhäuserbund, dem Sächsischen Militärvereinsbund und dem deutschen Kriegerversinswesen. Jährlich zweimal treffen sich die -Vertreter des deutsch. Kriegevvereinswesens, das im Kyff häuserbund zusammengeschlossen über -drei Millionen alter Solda ten -umfaßt, aus dem »sagenumwobenen Kyffhäuser, um Beratungen gdzuhMen; das eine Mal im Mai, das -andere Mal -im Septem ber. Während bei der FrMahrstagung nur der Vorstand und der Rechnungsausschuß des Kyffhäuser-Bundes -zusammentreten, ver sammeln sich bei der Herbsttagung »außer »diesen beiden maß gebenden höchsten Instanzen des Bundes -auch Abordnungen aller deutschen Landeskriegerverbände -zu den sogenannten Vertret-er- lagungen. Oben auf dem ragenden Kyffhäuser, unterhalb des herrlichen Denkmals, liegt der Burghof, -eine dem Kyffhäuser- Lunde gehörige große »Gast- -und Aebernachtungsstätte, in der die »aus »ganz Deutschland zusammenkommenden Vertreter der deut schen Militär- und Kriegervereine während der Tagung wohnen. Die großen Organssations- und Verwaltungsfragen einer solchen Millionenorgan^ »wollen dauernd behandelt und durchg-e- sprochen 'sein, auch »dis Stellung des Militärverei-nsw-Ssens in »der Oessentlichkei-t bedarf der Beratung, die Finanz'fragen erfordern jährlich eingößende Erörterungen und so stellen diese Sitzungen Kas -pulsierende L-cben der großen Bewegung dar. Vor kurzem hat die Frühja'hrstagung auf »dem Kyffhäuser stattgefunden, die unter der Leitung des Bundespräsrdenten Generals der Artl. von »Horn stand, der zugleich Präsident des Preußischen Äandeskriegerver- danbes ist. Bon »Sachsen war als Vertreter Präsident Dr. Hopf »des Sächsischen MWäroereinsbundes anwesend. Die Verhand lungen boten »ein packendes und lebendiges Bild »des Geistes der Einigkeit, der in 'dem größten deutschen Soldatenbunde, »der zur Zeit besteht, herrscht. Aeberall ist das regste Leben in »den »mehr als -3-0 00-0 Vereinen des Kyffhäuserbundes. »Sein »Verband der Kriegsbeschädigten »und Kriegshinterbliebenen »ist mit -400 000 Mit- gilodern an die erste Stelle unter den vom Reiche anerkannten »deutschen KriegSbeschädigt-en-Or-ganisationen gerückt, dank seine?» eifrigen Arbeit und seiner glänzenden Erfolge bei den Ver sorgungsgerichten. Das Denkmal auf dem Kyffhäuser »bedarf -ständig baulicher Betreuung, »die unter sachverständiger Leitung geschieht. Der Besuch ist ganz außerordentlich gestiegen. Ist doch die Zahl der den Kyffhäuser Besuchenden an schönen Sonn tagen »auf liber 10 000 Personen gewachsen und besteigen 'doch oft mehr »als 1000 Personen an einem Tage den Turm. Man -kann jetzt bis zur Denkm-alMv-irtschaft mit Kraftwagen gelangen. Ein Ausflug nach dem Kyffhäuser mit den- herrlichen Ausblicken auf -die zu Füßen liegende güldene Au und nach dem Harz ist sehr lohnend. Schon dir Fahrt oder Wanderung durch »die -meilen- weiten Buchenwälder des Gebirges entzückt Len Besucher aufs höchste. Auskunft über den Kyffhäuserbund und 'den- Kyffhäuser erteilt in Dresden die »Kanzlei »des Sächsischen Militärvereins bundes, in »allen Städten -Les Sachsenlondes geben sie Kreisver treter und Bezirksvorsteher des »Bundes bzw. die Vereinsvor- steh-er. Zum Kapitel Ehrendenkmünzen usw. nimmt Las Bundesprä sidiums von Sachsens Militärvereinsbund in folgender Weise Stellung: In letzter Zeit haben sich die Angebote von allerlei Ehrendenkmünzen und Weltkriegsdenkmünzen, die von allen mög lichen neugegründeten Vereinigungen aller Art in -ganz »kleinen Kreisen hergestellt und vertrieben werden, so gehäuft, daß cs not wendig erscheint, alle -Kameraden unseres Bundes »darum »dringend zu bitten, »allen diesen Angeboten keine Beachtung zu s. enien. Die für die Mitglieder des Kyffhäuser-Bundes »in Frage kom mende Denkmünze ist »unsere KyMäu'ser-Denkmünze, die durch den Kyffhäuserbund bzw. die La-ndeskriegerverbände auf Antrag verliehen wird. Oeffentliche Versicherungsanstalt Ler Sächsischen Sparkassen. Die Anstalt gibt bekannt: Die endgültige Abwicklung der Auftver- tungsarbeiten für die -alten Papierm-arkversicherten der Anstalt in Leben hat sich auch im Geschäftsjahr 1927 -leider nicht durchfüh ren lassen, d-a sich die Schwierigkeiten, »die sich auf die Anerken nung eines verhältnismäßig großen Postens von Kriegsanleihe -als Altbesitz beziehen, bisher nicht haben beheben lassen. Die vorhan denen Werte werden -noch vom Treuhänder verwaltet. An die Versicherten der früheren Sächsischen Rentenversi'chevungsanstalt »ist die »für das Jahr 19»27 fällig »gewesene Rate wiederum mit Ge- nehmigung »des -Treuhänders und der Aufsichtsbehörde gezahlt »worden. Das inzwischen w»ied-erhergestellte Rentenkapi-tal in Höhe von 6 524 498.10 Reichsmark gestatte es, über den im Vorjahre gezahlten Satz hinauszugehen; in Zukunft »kann allen Rentnern »mindestens 25 Prozent Les Gdlbwertes der früher bezogenen »Rente gezählt werden. Darüber hinaus soll noch Lie bisher noch nicht gezahlt gewesene Rente für die Jahre 1924 -und 19W nach- gezahlt werden, allerdings nach Maßgabe der jeweils flüssigen Mittel, wobei die ältesten Rentner vorzugsweise bedacht werden sollen. Die endgültige Entscheidung des Treuhänders -und der Aufsichtsbehörde ist -noch -nicht erfolgt, ist aber in Kürze zu »er warten. Zigeunertrick! Gesegnet und weggezaubert. Ein fast un glaublich anmut-ender Fall von Leichtgläubigkeit, der sich vor einigen Tagen in Dresden zugetragen hat, »gibt dem Kriminalamt »Veranlassung, auf »das betrügerische und diebische »Treiben einer Zigeunerin hinzuweisen und davor zu warnen. Die Gaunerin er schien -in 'der zweiten Nachmittagsstunde in einem Geschäft auf der Fichtenstrahe und kaufte für zehn Pfennige Bonbons. Gleichzeitig verstand sie »es, mit »der Inhaberin ein Gespräch anzu'knüpsen. Hier bei ließ -sie durchblicken, daß sie wahrsagen und aus der Hm^ die Zukunft herauslesen könne. In ihrer Leichtgläubigkeit ging d«
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