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zeug sich dnelt nach dem Nordojtiand vegeven uno die s Suche nach Nobile sofort ausgenommen hat. Wie es : heißt, Hal Amundsen vor der Abfahrt einige Worte falle» lassen, die eine derartige Absicht anzudeuten scheinen. Nobile lunkt wieder. Rom, 19. Juni. Die Radiostation Rom hat heule von Spitzbergen einen Funlspruch ausgenommen, daß die Verstand:- ! gung mit Nobile wieher deutlicher und ausführlicher geworden ist. Man hofft, daß dieser bald mit einer Eisscholle so nahe an die Insel Foyd herangetrieben würbe, daß er sich auf diese retten und dort seine Befreier erwarten kann, die jetzt von allen Seiten heranlommen. Amuncksen bei Nobile? Berlin, 19. Juni. Das „Berl. Tagebl." meldet aus Oslo: „Morgenbladet" verbreitet spät abends die Nachricht, daß Amundsen heute nachmittag glatt neben Nobile gelandet sei. Ganz Oslo ist außer sich vor Freude. Eine Bestätigung dieser Meldung von anderer Seite liegt bisher nicht vor. Oie „Freundschaft" in Souihampion. Nach der Notlandung in der kleinen englischen Stadt Llanelli) starteten Miß Carhart und die drei anderen Atlantikslieger mit der „Freundschaft" nach Southampton, dem eigentlichen Ziele ihres Fluges. Dort wurde ihnen ein herzlicher Empfang zuteil, der vor allem der jungen Miß Earhart galt. Sie ist heute 29 Jahre alt und hat schon vor 10 Jahren ihre Pilotcnexamen gemacht. Im Privatleben widmet sie sich dem sozialen Fürsorgedicnst. Wie jetzt mitgeteilt wird, hat sie selbst während des Atlantikfluges nicht gesteuert, da sie weder ihr Leben noch das ihrer Begleiter aufs Spiel setzen wollte. Als sie in Llanelly landeten, hatten sie nur noch für 10 Kilometer Benzin. Es war ein besonderer Glückszufall, daß sie die englische Küste gerade erreicht haben. Neue Pläne der Miß Boll. Die Konkurrentin von Miß Earhart, Miß Bott, hat den Entschluß gefaßt, nach Newyork zurückzukehren und die „Columbia" nach Southampton zu verfrachten, um von England aus einen Transozeanflug in westlicher Richtung zu unternehmen. Trotz ihrer Enttäuschung, daß ihr die erwartete Ehre der ersten Atlantiküber- qnerung entgangen ist, äußerte sich Miß Boll in warmen Worten über Miß Earhart. Oie drei neuen Atlaniiksiieger. Bou links nach rechts: Mechaniker Gordon, Miß borhart (Passagierin), Pilot Stültz. Die deutsche Fliegerin Thea Rasche, die neulich bekanntgegeben hatte, daß sie die Absicht, oen ! Ozean zu überfliegen, aufgegeben habe, wird nun doch ! noch einen Flug über den Atlantik nach Berlin unter- i nehmen. Thea Rasche startet in einem Bellanca-Flugzeng von 200 Pferdestärken nach Old Orchard im Staate Maine und wird von dort abfliegen, sobald es die Witte- rungsvcrhältnisse gestatten. Eckener fliegt nach Kalifornien. Wie aus Longbeach gemeldet wird, erklärte der Bürgermeister von Longbeach (Kalifornien), Hauge, daß Dr. Eckener mit seinem neuen Luftschiff im nächsten Monat einen direkten Flug nach Longbeach unter nehmen wolle. Oie neuen Rakeienversuche. Die Experimente bei Celle. Die Geschwindigkeitsversuchc des Opel-Nakctenwagens „Nak III" sind endgültig auf Sonnabend, den 23. Juni, festgelegt. Die Fahrt findet auf der Eisenbahnstrecke Burgwedel—Celle statt. Das Versuchsprogramm umfaßt drei verschiedene Fahrten mit jeweils gesteigerter Ge schwindigkeit. Sollten die Versuche den Erwartungen entsprechen und insbesondere die bisher unberechenbare Haftung des Fahrzeuges am Boden ausreichen, so wird Fritz von Opel bei einem vierten Versuch die höchste bisher von einem Fahrzeug erreichte Geschwindigkeit von 333 Stundenkilometern zu überbieten versuchen. Die Bremsung des Fahrzeuges erfolgt durch automatisch ausgelöste Bremsvorrichtungen, in der Hauptsache jedoch durch Vremsraketcn, die nach Durchlaufen der Strecke entgegengesetzt der Fahrtrichtung mtzündet werden. Die Bremswirkung ist so berechnet, daß auch bei der Erreichung von Rekordzeiten der Brems weg von drei Kilometern nicht überschritten wird. Die bisherigen Versuchsflüge auf der Rhön haben gezeigt, daß der Raketenantrieb für das Flugzeug durch aus möglich ist, aber auch zugleich, wie viele Schwierig keiten noch zu überwinden sind, bis man zu einem regel rechten Nakctenflugverkehr wird kommen können. ( Kleine Nachrichten j Verhaftung eines Prokuristen. Harburg-Wilhelmsburg. In dem Ermittlungsverfahren über den Zusammenbruch der Olwerke Teutonia ist der Pro kurist Pedersen festgenommen und in das hiesige Gerichts gefängnis eingeliefert worden. Der bisherige Direktor Tychsen wurde gegen Stellung einer Kaution aus der Untersuchungs haft entlassen. Todesurteil im Aeustrelitzer Mordprozeß. Neustrelitz. Im Blankcnsccr Mordprozetz erfolgte die Urteilsverkündung. Danach wird der Angeklagte Brauer weacn Mordes wm Tode, weaen Versicherunasbetruacs ru drei Fahren Zuchthaus und dauerndem Verlust der btirger- - lichen Ehrenrechte verurteilt. Der Angeklagte Krüger wird wegen Beihilfe zum Mord und wegen Versicherungsbetruges zu insgesamt sechs Jahren Zuchthaus und sechs Jahren Ehr verlust verurteilt. Zehn Monate der erlittenen Nntersnchungs- haft sollen den Angeklagten auf die Freiheitsstrafen an gerechnet werden. Unfall beim Salutschießen. Memel. Der englische Kreuzer „Canterbury", der zu dem augenblicklich in den baltischen Gewässern befindlichen Ge schwader gehört, ist im Memeler Hafen eingelaufen. Beim Salutschießen durch die litauische Artillerie ereignete sich ein schwerer Unfall. Rach dem dritten Schuß explodierte ein Geschoß. Dabei wurden ein Offizier getötet, zwei Mann wurden sehr schwer und zwei weitere Personen leicht verletzt. Die Bluttat im Wiener Gerichtssaal. Wien. Zu dem Attentat des Redakteurs Pöffl, der in dem Hietzinger Bezirksgericht den Redakteur Bruno Wolf vom „Neuen Wiener Journal" durch drei Revolverschüsse tötete, wird weiter mitgeteilt, Pöffl wollte in der Verhandlung es verhindern, daß oiese abgehalten und daß der von Wolf an geborene Wahrheitsbeweis zugelassen werde. Als Pöffl merkte, daß die Verhandlung durchgeführt werden würde, sprang er aus, zog aus der Brusttasche einen Browning revolver und feuerte, ohne etwas zu sagen, rasch hintereinander fünf Schüsse gegen Wolf ab, der ihm etwa drei Meter ent fernt gegenübersatz. Die Schüsse wurden so schnell abgegeben, oaß niemand von den Anwesenden sie verhindern konnte. - Weitere Schüsse wurden durch Frau Wolf verhindert, die j nach dem fünften Schuß dem Täter in den Arm fiel und da- . durch erreichte, daß die weiteren Schüsse fehlgingen. Kurz k nach seiner Verhaftung ersuchte Pöffl seinen Vertreter Dr. Stux, die Verteidigung zu übernehmen. Dieser lehnte jedoch das Ersuchen mit den Worten ab, Mörder verteidige er nicht. Pöffl wurde nach dem Attentat sofort verhört und dann dem ! Polizeikommissariat Schönbrunn überwiesen. Zeitehc in Mexiko. Havanna. Im mexikanischen Parlament ist der Gesetz entwurf über Einführung der Zeitehe auf ein, zwei oder drei Jahre eingcbracht worden, dessen Annahme als sicher erscheint. Es steht fortan den Ehepartnern frei, eine Ehe aus unbegrenzte Zeit zu schließen, die nur durch eine richterliche Entscheidung geschieden werden, oder eine Zeitehe, die nach dem ab gelaufenen Termin in eine ständige Ehe verwandelt werden rann. Zur Verwaliungsresorm in Sachsen. Eine Notiz der „Zittauer Morgenzeitung" vom 16. Juni behauptete, der demokratische Innenminister Dr. Apelt habe schon vor geraumer Zeit dem Kabinett seine Vorschläge zur Verwaltungsreform unterbreitet. Trotz dem habe die Beratung noch nicht einmal begonnen und stoße im Kabinett dauernd auf Schwierigkeiten. Minister präsident Dr. Heldt habe diese wichtige Frage trotz wieder holten Drängens Dr. Apelts noch nicht auf die Tagesord nung gesetzt. Hieran wird die Vermutung geknüpft, daß politische Gründe eine Rolle spielen, denn dis Verwal tungsreform könne unter Umständen zu einer Zusammen legung mehrerer Ministerien führen, wobei die Altsozia listen, die Freunde des Ministerpräsidenten, „die Zeche be zahlen müßten". Diese Meldung spricht, wie von zustän diger Dresdener Stelle erklärt wird, in allen ihren Teilen nicht den Tatsachen. Nicht Innenminister Dr. Apelt hat die Vorschläge zur Verwaltungsreform unterbreitet, son- - dern der Präsident des Staatsrechnungshofes Dr. j Schieck. Minister Dr. Apelt hat dem Kabinett lediglich ! eine Vorlage gemacht, in der die Aushebung der Kreishauptmannschaften gefordert wird. Ihm ist bekannt, daß diese Vorlage zu gleich mit den Auslassungen aller Ministerien zur Schieck- schen Denkschrift im Kabinett erörtert werden soll, wofür oie Voraussetzungen im vollen Umfange heute noch nicht oorliegen. In Kenntnis dieser Tatsache hat Minister Dr. Apelt niemals den Ministerpräsidenten Heldt gedrängt, seine Vorlage wegen der Kreishauptmannschaft auf die Tages- srdnung zu setzen. Da hiernach die Angelegenheit im Kabinett noch nicht zur Beratung gestanden hat, kann keine Rede davon sein, daß Minister Dr. Apelt im Kabinett Schwierigkeiten gemacht würden. Schließlich hat Minister Apelt eine Zusammenlegung von Ministerien überhaupt nicht gefordert. Die daran geknüpften Kom binationen entbehren hiernach jeder Grundlage. Ablehnung sozialistisch-lomMMflischer Anträge. Die Arbeiten des Landtags. (81. Sitzung.) . 68. Dresden, 19. Junk. Zunächst wird in der Beratung des Restes der Tages ordnung der letzten Sitzung fortgefahren. Zu Kapitel 28: Heil- und Pslegeanstalten bemerkt Abg. Frau Bültmann (Dtn.), die Anstalten befinden sich in guter Verfassung und das Vertrauen zu ihnen sei bei den Kranken gestiegen. Die noch vorhandenen Mängel könnten leicht abgestellt werden. Die besten Freunde der Kranken seien die Schwestern. Unentbehrlich sei für sie die christliche Überzeugung. Ihre Partei werde die beantragte Streichung von acht Stellen für Geistliche ablehnen. Abg. Frau Dr. Mich-Beil (Dem.) verlangt für die Schwestern Freiheit der religiösen Einstellung. Nach kurzen Schlußworten der Berichterstatterin Frau Abg. Thümmel (Soz.), die sich besonders gegen die deutschnationale Rednerin richten, werde» die Einstellungen des Kapitels genehmigt. Der Antrag auf Streichung der Stellen für die acht Geistlichen wird abgelehnt, desgleichen der sozialdemokratische Antrag auf Be willigung von 300 000 Mark für den Neubau einer Heil- und Pflegcanstalt in Waldheim. Bei Kapitel 30 „A rb e i t s w e s e n und Arbeiter schutz" (Berichterstatter Abg. Müller-Waldheim jSoz.j) er gibt die Abstimmung Ablehnung der von den Kommunisten geforderten weiteren Bauarbeiterschutzkontrolleure und Ge nehmigung der Einstellungen. Bei Kapitel 37 „E r z i e h u n g s- an stallen" wird vom Ausschuß die Streichung von zwei Geistlichen beantragt. Die Kommunisten verlangten die Auf hebung der Zwangsfürsorge. Die Berichterstatterin Frau Schilling (Soz.) wünscht nur eine Reform der Zwangsfür sorge, indem bei Stellung des Antrages auf Zwangsfürsorge nicht nur die Bezirksfürsorgeverbände und Gemeinden, son dern auch die Minderjährigen und ihre Eltern gehört werden sollen. Die Einstellungen werden auch hier genehmigt. Die Streichung der zwei geistlichen Stellen wird abgelehnt, ebenso der kommunistische Antrag auf Aufhebung der Zwangsfür sorge und mit diesem auch der Antrag Frau Schillings. Der Entwurf einer Änderung des Ziegenbockkörgesetzes sowie die Kapitel „Hochbau und Vermessüngs- wesen" finden Annahme. Gemeinsam beraten werden die Kapitel 22 und 23, „Ministerium der Justiz und der Richter, Staatsanwaltschaften und Gefängnisanstalten", sowie zwei kommunistische Anträge auf Erlaß einer Reichsamnestie und Aufhebung des Verbots der kommunistischen Presse in den Gefängnissen. Ein Regterungsvcrtreter erklärt zu de« kommunistisch«» Amnestieantrag unter anderem, das Justizministerium an seiner Auffassung fest, daß Einzelbegnadigungen auch auf dem Gebiet der politischen Strafsachen einer allgemeftw» Amnestie vorzuziehen sind. Er kann nicht anerkennen, daß ein Bedürfnis nach Erlaß eines Amnestiegesetzes für politische Strafsachen eingetrcten ist. Für Sachsen besteht ein Bedürf nis nach einer politischen Amnestie um so weniger, als das Justizministerium in letzter Zeit auf Grund der Verordnung über Gewährung von Einzelbegnadigungen aus Anlaß des 80. Geburtstages des Reichspräsidenten in ganz weitem Um fange in politischen Strafsachen Begnadigungen verfügt hat. Die Zahl der aus diesem Anlaß vom Justizministerium be gnadigten Personen beläuft sich zurzeit auf 1561, darunter be finden sich 188 Personen, die wegen politischer Straftaten zur Anzeige gelangt sind oder abgeurteilt worden waren. Das Justizministerium bittet, den kommunistischen Antrag schon deswegen abzulehnen, weil es sich jetzt noch gar nicht über sehen läßt, wie das Amnestiegesetz aussehen wird, auf dessen Annahme im Reichstag die kommunistische Fraktion zu rechnen scheint. Es gebt nicht an, daß der Landtag be schließt, die Regierung wolle einen: Gesetz ihre Zustim mung geben, dessen Inhalt und Tragweite überhaupt noch nicht fcststehen. Abg. Neu (Soz.) unterstützt den kommunistischen Antrag auf Aufhebung des Verbots der kommunistischen Presse in den Gefängnissen. Ferner beantragt er gebührenfreie Prü- fu-lg der Beamten, Verbesserung des ärztlichen Dienstes in den Gefängnissen und soziale Gerichtshilfe als staatliche Or ganisation in der Rechtspflege und im Strafprozeß. Eine sozial eingestellte Justiz gäbe es bei der gegenwärtigen Re gierungskoalition nicht. Nächste Sitzung Dienstag, den 26. Juni. * Eine neue Regierungsvorlage. Dem Landtag ist eine Vorlage der Regierung über die Übernahme einer Bürgschaft des Sächsischen Staates im Be trage von 600 000 Mark zur Aufnahme einer Hypothek durch den Verein Leipziger Krüppelheim e. V. für die Errichtung eines neuen Krüppelheims zugegangen. Hur unserer keimst Wilsdruff, am 20. Juni 1928. Merkblatt für den 21. Juni. Sonnenaufgang 3'°!i Mondaufgang 7°" Sonnenuntergang 20-°» Monduniergang 28« 1819: Der Komponist Offenbach in Köln geb. Schwimmbad Wilsdruff. Wasserwärme in beiden Becken 18 Grad Cäsms. Nun naht die ErdbeerzeiL und die köstlichste Beerenfrucht wird wieder den Gaumen .ergötzen. Schon im Altertum kannte man die Erdbeere. Die ersten Nachrichten über sie stammen aus dem alten Rom; von OE und auch von Plinius dem Aelteren wird sie erwähnt. Doch kannten die Römer noch nicht die veredel te Gartenerdbeere. Alle .Versuche, die später auch in deutschen Klostergärten gemacht wurden, aus der Walderdbeere eine Pflan ze mit größeren Früchten horanzubilben, führten nur zu germgen Erfolgen Durch gute Pflege läßt sich zwar unsere Wakderöbeere dahin bringen, größere Früchte anM-schen, aber diese gewinnen nicht an Wohlgeschmack. Zur Heranzüchtung von wohsichmecken- den, großfrm Hügen Erdbeeren mußten andere Pflanzenarten ver wendet werden. Dies waren Erdbeerpflongen, die aus Amerika stammten. Drei Sorten dieser amerikanischen Erdbeere waren es, die bei uns als Gartenerdbeere eingeführt wurden, die chilenische, die virginische und die westindische Erdbeere. Tie ersten derarti gen Pflanzen dürsten kaum vor dem 17. Jahrhundert nach Euro pa gekommen sein. Erst seit dieser Zeit ist die Gartenerdbeerzuch: in den europäischen Ländern in einem bemerkenswerten Umfange bekannt In Amerka wird die Erdbeere schon vielfach feldbau mäßig gezogen. Solche Anpflanzungen find übrigens auch schon bei uns eingerichtet. Die Erdbeere liebt einen humusreichen, nicht allzu schweren Boden, der jedoch auch nicht zu trocken sein darf. In früheren Zeiten wurden die Erdheerblätter in der Volksme dizin gegen mancherlei Krankheilen verwendet. Wiedersehensseier der Lehrer und Schüler der ehemaligen Höheren Fortbildungsschule vom 23. bis 25. Juni. Zu einer -cw len abschließenden Sitzung kamen gestern abend die Mitglieder rer Bereinigten Ausschüße in der ,Parkschänke" zusammen. Nachdem der Vorsitzende, Herr Oberpostsckretär Ebert, besonders perr» Bürgermeister Dr. Kronfeld begrüßt hatte, wurde das SE Programm nochmals durchgssprochen und gutgeheißen -vo» Sonnabend nachmittag 1 Ahr an werden die Gäste mit Auto E Eisenbahn eintrefsen und nach dem Standquartier „Adler gc leitet wo Wohnungskarten usw. ausgegeben werden, acht Ahr findet im ,-Löwen" Kommers statt, bei dem die Stao sche Orchesterschule, Fräulein Doris Rost ^Gesang) und F Des Jahres längster Tag. Der 21. Iuni ist der Tag der Sommersonnenwende, G der längste Tag des Jahres, ist der Tag, an dem ganz offiziell der Sommer, also di<> heiße Jahreszeit, eröffnet wird. Wenn man das so hört und liest, mag es glaubhaft erscheinen, aber was wir bisher an Vorbereitungen für den Sommerbegimi erlebt haben, war durchaus nicht geeignet, uns besonders hoffnungsfrcudig zu stimmen. Ungewöhnliche Kühle lind nichi ganz ungewöhnliche Regenschauer verdarben weiten Gebieter Deutschlands das bißchen Frühling und ließen die trübe Ahnung anfkommcn, daß auch der werdende Sommer ein früh- herbstliches Gesicht zeigen werde Schlcchtwettcrpropheten taten noch ein übriges, um flauzumachen. Aber man soll die Flinte nicht allzu rasch ins reifende Korn werfen. Die Natur ist eine Meisterin in Überraschungen, und von heute auf morgen kann sich alles zu allerhöchsten Celsiusgraden wenden. Allen denen, welchen die Astronomie ein Buch mit sieben Siegeln ist. sei uiit- geteilt. daß unser Sommer, der bis zur darauffolgenden Tag- und Nachtgleiche, also bis zum 23. September, dauert, in die Zeil der Sonnenferne füllt. Es könnte nun vielleicht jemand auf den Gedanken kommen, daß, da die Sonne von uns jetzt weiter entfernt ist als im Winter, die ganz unsommerliche Witterung, durch die wir hindurch mußten, ihre guten Grund« habe. Mit solchen Deutungen würde man aber nicht weit kommen. Wenn auch die Sonne jetzt ferner von uns ist, so Wirken ihre Strahlen doch ungleich kräftiger als im Winter, weil sie in steilerer Richtung auf unsere Erdhalbkugel fallen und weil sie früher auf- und viel später mttergcht,'also ihre wärmenden Strahlen längere Zeit hindurch wirken lassen kann. Und noch etwas ist klarzumachcn: Mait sollte meinen, daß die größte Hitze sein müßte, wenn die Sonne des Mittags am höchsten steht und am längsten über dem Horizont verweilt, also in dieser Zeit der langen Tage. Erfahrungsgemäß aber fallen bei uns die größten Hitzen — wenn es so was überhaupt noch geben sollte — in den Juli und August. Das kommt, wie die Gelehrten sagen, daher, daß die Sommersoune dann schon länger gewirkt und den Erdboden erwärmt hat, und daß, da das Eis der Pole gebrochen ist, die Luft aus der Rordpol- zeaend nicht mehr so kalt zu uns kommt. Und nun, da wir -as alles wissen, bleibt nur noch zu wünschen übrig, daß der Sommer sich nach all diesem Wissenschaftlichen richten und den Kclehrten keinen Strich durch die Berechnungen machen möae'