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Wilsdruffer Tageblatt : 07.06.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192806073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19280607
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19280607
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-06
- Tag 1928-06-07
-
Monat
1928-06
-
Jahr
1928
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 07.06.1928
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Kongresse und Versammlungen l °-_u»-u- r « vermilcbtrs s turnen, Sport unü Splrt Die in des London. Auf Weisuna der Negierung der Sudajrnamschen Union wird in S ü d w e st a s r i k a die britische Flagge nicht wieder gehißt werden Athen. Die Griechische Kammer nahm in erster Lesung den Handelsvertrag mit Deutschland an. Ncwyork. Nach einer Meldung der „New York World" ist der Frieden zwischen Kirche und Staat in Mexiko endgültig wiedcrhergestellt worden. erwartet ein Ende gefunden habe. Aber allmählich schlug ihre Stimmung ins Gegenteil um. Ihr ganzes Leben in der letzten Zeit kam ihr plötzlich unnatürlich vor. War sie nicht jung? Hatte sie nicht Rechte an das Leben und dieses an sie? Olga hatte wirklich recht — trübselig war es gewesen ... ein schläfernd, dieses völlig abgeschiedene Leben hier. Beim Diner machte Montelli die beiden Damen mit den Offizieren bekannt. Eine lebhafte Unterhaltung entspann sich. Die Herren waren entzückt über den Geist der schönen Frau, die trotz der langen Abgeschiedenheit in Brioni ein Hauch der großen Welt umwehte. Sie, die Tag für Tag die Kleinstädterei Polas vor Augen hatten, empfanden es wie eine köstliche Erfrischung, hier so unerwartet eine selbständige Individualität mit eigenen Ideen zu finden. Dazu eine Frau von bezaubernder Schönheit, eins Frau, die durch und durch Dame war, deren Wesen von jener Sicherheit beherrscht wurde, wie nur langjähriger Umgang in den besten Kreisen sie verleiht. Dasselbe Gefühl, nur in verstärktem Maße, beherrschte Meta. Monatelang hatte sie entweder schweigend für sich ge lebt in einer Art Traumzustand, oder sich mit alltäglichen Unterhaltungen begnügt. Nun wurde auf einmal von Dingen gesprochen, an die sie lange nicht gedacht hatte. Kunst, Politik, moderne Pro bleme, Reisen, Schilderungen fremder Länder... Und allmählich kam es über Meta wie ein großes Er wachen. Sie staunte, wieviel Empfänglichkeit in ihr war. Sic freute sich, daß sie endlich wieder einmal plaudern konnte wic in alten, längst vergangenen Zeiten, harmlos, anregend, fröhlich. Ihr, der Einsamen, tat die zarte ritterliche Huldigung, die man ihr hier entgegenbrachte, plötzlich wohl. Mehr und mehr ward sie sich ihrer Jugend bewußt. Mehr und mehr wich der Druck, der sie so lange im Bann gehalten hatte, und ihre Seele wurde weit und frei. (Fortsetzung folgt.) Rund um die Landeskrone. Diese klassische Fabrt des Lausitzer Radfahrcrbundes über 86 Kilometer kam zur Wiederholung und hatte eine ganz aus gezeichnete Besetzung gefunden. Das Rennen wurde durch dm Stadt Gorlin neutralisiert aeleitet und iubrte über Nleskv. Der vierte Evangelische Frauentag Deutschlands. Verhandlungen des vierten Evangelischen Frauentages Braunschweig fanden ihren Abschluß in einem Vortrag Magdeburger Dompredigers Martin über „Die evangelische Frau und die Erneuerung des deutschen Volkes". In der erweiterten Mitgliederversammlung gab die Vorsitzende, die Landtagsabgeordnete Frau D. von Tiling, Einblicke in die kulturpolitische Arbeit der Vereinigung, die ein Bild davon gaben, wie evangelischer Frauenwillc bestrebt ist, gegenüber den modernen antichristlichen Kulturidealen christliche Sitt Der Roman auf dem Oberhemd. Dieses mußte noch erfunden werden und selbstverständlich ist es in Amerika erfunden worden: Oberhemden mit Romanfortsetzungen! Die Sache ist die: Es werden Oberhemden gebaut, die aus sieben aufeinandergelegten, besonders präpapierten seidenartigen Papierblättern bestehen. Die Vorderseite jedes Blattes ist die berühmte stolze Männerbrust, in die »man die Knöpfchen hineinsteckt; die Rückseite aber ist mit einer Erzählung bedruckt. Alle sieben Öberhemdblätter sind genau so numeriert wie ein Zeitungsroman mit „Fortsetzung folgt" und so. Vierzehn Fortsetzungen bilden einen ganzen Roman, so daß man immer zwei Oberhemden kaufen muß, um mit einer Geschichte zu Ende zu kommen. Ist die Vorderseite eines Hemdes nicht mehr ganz sauber, so reißt man sie einfach herunter und hat dann sofort wieder eine blütenweiße Brust mit hinten Roman drauf! Natürlich ist das eine ganz raffinierte Sache, denn die genialen Erfinder rechnen damit, daß die Männer fast immer auf die Romanfortsetzungen neu gierig sein und die sieben Oberhemdblätter rasch abreißen werden. Wer besonders lesewütig ist, wird sich an Ober hemden arm lesen! Tschangtsolins Auto. Eine der größten Sehens würdigkeiten des modernen Chinas war, wie ein italie nischer Berichterstatter erzählt, das gelbe Auto des Mar schalls Tschangtsolin. Es hatte nicht weniger als 35 000 Dollar gekostet — dafür war es aber ein Wagen, der es in sich hatte. Äußerlich sah es aus wie ein richtiges luxuriöses Tourenautor aber die Amerikaner, die es ge baut hatten, hatten es mit Stahlpanzern versehen und mit einer genialen Maschinerie, die durch einen Druck auf einen elektrischen Knopf in Tätigkeit gesetzt werden konnte: sobald man drückte, verwandelte sich der ganze Wagen in einen Panzerwagen, in eine Art Privattank. Tschangtsolin tat aber noch ein übriges, indem er neben den Chauffeur als weithin sichtbares Warnungszeichsn ein — Maschinen gewehr stellen ließ. So gerüstet fuhr der Marschall in Peking spazieren! Von Tschangtsolin ist fernerhin noch zu sagen, daß er ein leidenschaftlicher Poker- und Mahjvng- spieler war und mit der größten Gleichgültigkeit ost 50 000 Dollar und mehr an einem einzigen Abend verloren hat. Sobald er mit Europäern zusammenkam, erkundigte er sich, was man zurzeit in Europa spiele. ' ' T. : " r G . : ' cm ' --..aganeu ur Grs dorfer Berqe hat sich eine sieben Mann starke Gruppe losgelöst, die ihren Vorsprung aus der weiteren Fahrt vergrößen konnte. Hinter Schönau blieb die übliche Überraschung nicht aus. Der sieggewohnte Einert fällt seinem eigenen scharfen Tempo zum Opfer und konnte nur aus dem 13. Platz landen. Auch die übrigen Favoriten sielen meist aus dem Rennen oder mußten sich mit den Hinteren Plätzen begnügen. Ani Weinberge in Görlitz bleibt nunmehr Steinert zurück und im Endspurt kann Poppe nur knapp vor Ullmann als Sieger hervorgehen. In der Altersklasse war Jentsch der Beste. „O, als ehemaliger Soldat bin ich an alles gewöhnt. Wir wollen eine Bowle brauen und Weihnacht feiern; wenn Sie mich nur nicht fortschicken, dann ist alles gut!" „Ich will Olga rufen," murmelte Meta unsicher unter sei nem forschenden Blick, „und das Kind. Sie werden staunen, wie cs sich entwickelt hat! Seit acht Tagen kann es schon allein aufrecht stehen." Während sie langsam an Montellis Seite dem Ausgang zuschritt, folgten ihr die bewundernden Blicke von sechs Augenpaaren. Die Offiziere hatten es sich an einem Ecktisch bequem gemacht und machten Herrn Remus mit ihren Wün schen bekannt. „Sapristi," murmelte Hauptmann Tunket. „Welche Schönheit! Nun begreife ich freilich, warum Montelli durch aus mit nach Brioni wollte, nachdem er uns den Gedanken, Weihnacht hier zu feiern, förmlich suggeriert hatte!" „Ich hoffe nur, er macht uns mit der Dame bekannt!" setzte Oberleutnant Salzer hinzu, „und behält sie nicht für sich allein!" Mit einem wahren Sturm von Fragen wurde Montelli bestürmt, als er eine halbe Stunde später den Saal allein wieder betrat. Er hüllte sich in geheimnisvolle Andeutungen, nannte bloß Metas Namen und ließ durchblicken, daß sein Besuch bei ihr einen bestimmten Zweck habe, über den zu sprechen vorläufig verfrüht wäre. Die Herren verstanden und fragten nicht weiter. Seit langer Zeit machte Meta wieder einmal sorgfältig Toilette zum Diner. Sie tat es halb unbewußt, ohne sich wei ter Rechenschaft darüber zu geben. Olga Ländeke, die sich ebenfalls herausputzte, berichtete ganz aufgeregt, wie unten alles drunter und drüber ginge, wie fröhlich die Offiziere feien, und wie hübsch der Heilige Abend durch ihr Kommen nun verlaufen werde. „Es war doch über die Matzen trübselig in der letzten Zeit hier!" setzte sie hinzu. Meta erwiderte nichts. Anfangs war ein flüchtiges Be dauern in ihr aufgestiegen, daß die friedliche Idylle nun un ( kunckkunk-pk'ogrsmm Rundfunk Leipzig (Welle 365L), Dresden (Welle 294). FreUas, 3. Juni. 15: Aus der IaMcKchau Dresden. Konzerl der Funlkaveiie. » 16.30: Leipziger Sinfonie-Orch.: Musikalische Landschaftsbilder. Dirigent: H. Weber. « 18.05: Büchermarkt. » 19: Frau M. Fimmen-Lindig, Dresden: Photographischer Lehr gang für Amateure: Entwickeln und Kopieren .» 19.30: Dr. Engert, Dresden: Das Erlebnis des Meeres. » 20.15: Das Nürnbergisch Ei. Schauspiel von W. Harlan. Spielleitung: T. Blumau. » 22: Pressebericht. » 22.15: Tanz- und Unterhaltungsmusik. Dresdener Funkkapelle. Freitag, 8. Juni. 15.30: Helene Braun: Unsere heutige Jugend (Wie sie wurde). * 16.00: Dr. Friedrich Luther: Unser Fühlen und Wollen (Willensspaltigkeit und Willensfestigkeit). * 16.30: Alice Matzdorff, Dozentin der Humboldt-Hochschule: Wie korri aiert der Amateur seine Reiseaufnahmen? 4- 17.00—18.30: Unterhaltungsmusik der Kapelle Emil Roüsz. — Anschließ.: Werbenachrichten. * 18.45: Italienisch. 4- 19.10: Dr. Kurt Zielenziger: Die Zukunft Berlins (Berlin als Wirtschaft^ Zentrum). * 19.35: Das Wochenende. Karl Vetter: Wochenende . int not! 4- 20.00: Paul Stefan: Einführung zu der Über tragung am 9. Juni. 4- 20.30: Chorkonzert. Dirigent: Prof. Hugo Rüdel. Sopransolo: Hete Mex. Altsolo: Hildegard Gr: jcwska. Am Flügel: Friedrich Jnng. Chor und Orchester der Funkstunde Berlin. Deutsche Welle 1250. 12.00-12.25: Geographische Zwiegespräche. Durch di- Wüste Juda hinab zum Jordantal und zum Toten Meer. 4- 14.30—15.00: Kinderstunde. Kinderlieber. 4- 15.00—15.30: Vor sicht beim Baden (Dialog). -4- 15.35—15.40: Wetter- und Börsen bericht. 4- 16.00-16.30: Aus dem Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht. * 16.30—17.00: Das junge Deutschland. 4- 17.00—18.00: Nachmittagskonzcrt Leipzig. 4- 18.00—18.30: Tic Wirtschaftliche Bedeutung der Lebensversicherung. 4- 18.30 bi-? 18.55: Englisch für Fortgeschrittene. 4- 18.55—19.20: Technische Physik (Einführungskursus für Facharbeiter und Werkmeister)- 4- 19.20—19.45: Wissenschaftlicher Vortrag für Zahnärzte. 4- 20.00—20.30: Woher stammt die Zeitungsnachricht? 4- 20.30 bis 21.00: Flugzeug und Luftschiff im Weltverkehr. Das Flug zeug als Verkehrsmittel. 4- 21.00-21.40: Wale uud Walfang. — Anschließend: Pressenachrichien. Stettin Welle 236. Übertragung des Berliner Programms bis 13.05. * 13.05: Sondermitteilungen für den Landwirt (Zusammengestellt von der Landwirtschaftskammer für die Provinz Pommern). 4- 13.30: Berliner Programm bis 19.35. 4- 19.35: Universität und Volk. Volkstüml. Vorträge der Universität Greisswald. Pros- Dr. Braun: Finnland und die Beziehungen Greifswalds nach dem Norden. 4c 20.00: Berliner Programm. Bon Frühling Zn Frühling Roman von A. Arnefeld. 27. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Es klang etwas wie Enttäuschung hinein in die Wieder- fehensfreude. „Ja, wie kommen Sie denn nach Brioni?" „Per Torpedo. Es ist ein Glück, wenn man hier und da zu rechter Zeit auf einen Freund stößt. Diesmal hatte ich dies Glück! Aber ich glaube, ich wäre lieber durch dieses verdammte Meer geschwommen, als heute nicht gekommen. Haben Sie meinen Brief aus Triest erhalten?" „Wir sind seit vier Tagen ohne Post. Ueberhaupt von der Welt abgeschnitten." „O!" Eine ärgerliche Falte bildete sich auf seiner Stirn. „Dann wissen Sie auch nicht, weshalb ich kam; und ich muß nun mündlich von Anfang beginnen." Er brach ab, ohne indes den Blick von ihr zu wenden. Meta wurde plötzlich rot bis unter die Haarwurzeln. Sie brauchte nur zu lesen, was ihr aus seinen schwarzen Augen entgegenleuchtete, um zu wissen, was Montelli herge- triebsn hatte. Sie erschrak. Wie Schuppen fiel es ihr von den Augen. Seine teilnehmende Freundschaft — die häufigen Briefe — das Interesse für Konradchen ... Und heute war der erste Jahrestag ihrer Witwenschaft. All das fuhr ihr blitzartig durch den Kopf. Dann-sagte sie etwas ungeschickt: „Wie wird sich Fräulein Olga freuen... und Konradchen —" „Und Sie, Frau Meta?" Noch tiefer tauchte sein Blick in den ihren. „Auch... selbstverständlich. Aber Sie haben es recht un günstig getroffen auf Brioni! Der Kurort ist erst im Wer den — man hat nicht genügende Verbindungen, und so setzt uns so ein andauerndes Unwetter schon in Proviantverle genheit. Ich fürchte, Sie werden nicht zufrieden sein." Meta hatte hastig gesprochen. Montelli lächelte. lichkeit in der Sprache und Gedankenwelt unserer Zeit zu begründen und im öffentlichen Leben zur Geltung zu bringen. Insbesondere sind es die Fragen des Ehercchts, der gesetz lichen Stellung des unehelichen Kindes, der christlichen Er ziehung und der Alkoholnot, um deren Beantwortung im evangelischen Sinne sich die Arbeitsausschüsse in den letzten Jahren bemüht haben. Der Vurschenbund für den deutschen Osten. Der 45. Bun destag des Allgemeinen Deutschen Burschcnbundes (A. D. B.) in Frankenhausen am Kyffhäuser nahm einen guten Verlauf. In zwei öffentlichen Vorträgen über „Die Zerstückelung des deutschen Ostens und der Polnische Staat" (Nef.: Dr. Ruschke, Gothia-Berlin A. Hh und „Die Erhaltung ostdeutschen Volks bodens durch Siedlung" (Ref.: Beigeordneter Dr. Gräbert, 2. Bürgermeister von Anklam, Neogermania-Berlin A. H.) führten die Vortragenden u. a. aus: Die Sammlung der preußischen Ostgebiete und der Anschluß Österreichs seien die Vorbedingung, um den Weg in den zwischen dem deutschen und dem russischen Volksgebiet gelegenen Raum antreten zu können. Eine Bluttat nach elf Jahren aufgeklärt. Von Ge- flügeldieben wurde in der Nacht vor dem Bußtag des Fahres 1917 auf einem Bauerngehöft in Rudow bei Potsdam der 20 Jahre alte Grenadier Hermann Behrendt vom 93. Jnf.-Rgt. erstochen, der bei feiner Schwester auf Heimatsurlaub war. Als Täter wurden jetzt, nach elf Jahren, der Arbeiter Paul Böhme und der Steinsetzer Paul Grahl ermittelt und festgenommen. Nach hartnäckigem Leugnen haben beide die Tat zugegeben. Der Tod im Auto. Auf der Landstraße zwischen Paderborn und Detmold wurde der Architekt Funke in seinem umgestürzten Auto tot aufgefunden. Er ist an scheinend mit dem Kraftwagen gegen einen Steinhaufen gefahren und dabei verunglückt. Bei einem zweiten Un fall fand der Sanitätsrat Muhlert ans Hannoversch- Münden den Tod. Der Kraftwagen überschlug sich in folge Platzens eines Reifens. — In Kitschkas, in der Ukraine, wurden auf der nach Dnjepr—Ostroi führenden Landstraße bei einem Zusammenstoß eines Autobusses mit einem Kraftwagen drei Personen getötet und neunzehn verletzt, darunter vier sehr schwer. Wirbelsturmkatastrophe bei Graz. Der zehn Kilo meter südwestlich vom Gleichenberg entfernt auf einer An höhe liegende Ort Straden wurde von einer verheerenden Wirbelsturmkatastrophe heimgesucht. Mehrere Häuser wurden zum Einsturz gebracht. Der Sturm entwurzelte viele Bäume und trug die Erde von den Feldern davon. Eine Millionenerbschaft für ein holländisches Dorf. Eine reiche Dame hat ihrem Heimatdorf Dirksland (1600 Einwohner) eine Millionenerbschaft hinterlassen, die folgendermaßen verwandt werden muß: eine Million Gulden für den Bau eines Krankenhauses, 100 000 für eine Nähschule, 50 000 für eine Badeanstalt für Schul kinder, die Zinsen von 35 000 Gulden zur alljährlichen Wethnachtsbescherung von Kindern. Außerdem hat dis Kirche rund 100 000 Gulden erhalten. Auch die Grund stücke für den Bau der Anstalten wurden von der Be sitzerin gestellt. Belgische Gehässigkeiten gegen einen Deutschen. Ein Aachener, der sich als Rekonvaleszent mit seinem Kraft- Wagen auf dem Wege zu den belgischen Seebädern be fand, wurde in Löwen das Opfer eines Studentenstreichs. Während er in einem Lokal zu Mittag speiste, durchstach ein wallonischer Student am Wagen sämtliche Schläuche und Decken, auch an den Reserverädern. Eine immer mehr anwachsende Menschenmenge amüsierte sich stunden lang über die Bemühungen des Wagenbesitzers und seines Chauffeurs, das Fahrzeug wieder flottzumachen. Ob wohl die Polizeiwache dem Cafö gegenüberlag, war zu nächst kein Polizeibeamter zu sehen. Ein von einem bel gischen Zeugen als Täter bezeichneter Student wurde fest genommen, aber sofort wieder freigelassen und dann von seinen Kommilitonen stürmisch gefeiert. Der Aachener Herr hat Ersatzansprüche an die belgische Negierung gestellt. Der verschenkte Sultanschatz. Ein Teil des goldenen Tafelgeschirrs des Sultans, das Ludwig XIV. und Napoleon I. den Sultanen schenkten, war verschwunden. Man fand jetzt in der Wohnung eines ehemaligen hohen eingeborenen Beamten des Sultans diese Wertsachen. Der Beamte behauptet, der verstorbene Sultan Mulai Jussuf habe ihm die Wertsachen zum Geschenk gemacht. Bunte Tageschronik Stendal. In Gieseritz, im Kreise Salzwedel, wurde der Landwirt Kümmert in seinem Schlafzimmer überfallen und mit einem Schlagring so schwer mißhandelt, daß er bald nach feiner Einlieferung in das Salzwedler Krankenhaus verstarb. Algier. Ein Militärflugzeug mit zwei Offizieren an Bord berührte bei Oran eine elektrische Hochspannungsleitung und fing Feuer. Der Apparat stürzte ab und verbrannte. Der Pilot sand den Tod. Springfield (Illinois). Ein mit sieben Kindern und jungen Leuten im Alter von dreizehn bis siebzehn Jahren be setztes Automobil, das von einem 19jährigen jungen Mann gelenkt wurde, wurde von einem Vorortzug erfaßt und völlig zertrümmert. . Der Großstaffellauf Potsdam—Berlin wird am Sonntag zum 21. Mal auf der rund 25 Kilometer langen Strecke ge laufen. Die Meisterschaft der deutschen Meere wird in Verbin dung mit dem 26. internationalen Schwimmfest des Danziger S. V. am 21. und 22. Juli im Ostseebad Zoppot zum Austrag gebracht. Die Meisterschaft, die über 2000 Meter ausgetragen wird, ist von Zander-Danzig bei den Herren, Baumann-Stettin bei den Damen, Montzka-Königsberg in der Gruppe der An gehörigen des Heeres und der Schutzpolizei zu verteidigen. Der Schwimmländerkamps Deutschland—Frankreich, der am Sonntag in der 4X200-Meter-Freistilstaffel und im Wasser ballspiel in Bielefeld ausgetragen wird, stellt den Rückkampf für das im Januar in Paris statlgesundene Treffen dar. In Paris gewann die deutsche Mannschaft die Staffel, während sie das Wasserballspiel 3 :6 verlor. Als Haupttag der Ausscheidungen der Turnkreise für die Volksturnwettkämpfe beim Deutschen Turnfest in Köln bringt der kommende Sonntag, 10. Juni, in nicht weniger als zehn Kreisen die Meisterschaften: Kreis Schlesien in Breslau, Sachsen-Anhall in Köthen, Norden in Hamburg, Oberweser in Kassel, Westsalen in Bielefeld, Rheinland in Siegburg, Mittel rhein in Wiesbaden, Baden in Karlsruhe, Thüringen tn Apolda, Pfalz in Landau. Für die Schwimmwcttkämpfe beim T n'schcn Turnfest in Köln sind 291 Meldungen sür Männer, 95 Meldungen für Altere, 141 für Frauen abgegeben worden. Z b -r L K
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