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Wilsdruffer Tageblatt : 31.05.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192805314
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19280531
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19280531
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-05
- Tag 1928-05-31
-
Monat
1928-05
-
Jahr
1928
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 31.05.1928
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VmMag einer KrMvhienlvufMnz. An das Internationale Arbeitsamt. Der in Nimcs in Frankreich abgehaltene 18. Kongreß des Internationalen Bcrgarbeitervcrbandcs beschäftigte sich haupt sächlich mit den Pensionen für Bergarbeiter und mit del Nationalisierung der Bergwerke. Zehn Länder, darunter Deutschland, waren auf dem Kongreß vertreten. Der Redner der deutschen Delegation forderte eine inter- Ationale Untersuchung über die Ursachen der Stockung im Ko^enabsatz und die dadurch bedingte Notlage der Bcrg- arbcit^ , Eine solche Untersuchung stelle zwar kein Heil mittel dar, aber sie könne nutzbringend darüber aufklären, wo die Hebel zur Besserung anzusctzen seien. Der holländische Delegierte Vanderbclt und der englische Delegierte Cook unterstützten den deutschen Vor schlag. Cook gab einige Gründe an, die nach seiner Ansicht zur Einschränkung des Kohlenverbrauchs geführt haben, vor allem die Entwicklung der Olfcuerung und die Verbesserung der Heizapparate. Um eine Besserung herbeizusühren, for derte er in erster Linie die Vereinheitlichung der Arbeits bedingungen in allen kohleerzengcnden Ländern sowie di« Propagierung des Kohlenkonsums in den Ländern, die bisher weniger Kohle brauchten. Der Kongreß nahm zum Schluß zu dem Problem der internationalen Kohlenregclung eine Entschließung an, in welcher das Internationale Arbeitsamt ausgefordert wird, eine Weltkonseren z cinzubcrnsen. Diese Konferenz so! sich mit dem internationalen Kohlenproblem befassen. Di« Konferenz forderte außerdem die Ratifizierung des Washing toner Abkommens. Sie moderne Ausstattung des Landwirts. Die Werkausstellung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft. Die Aufbauarbeiten für die diesjährige Werkausstellung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft in Leipzig sind zü einem vorläufigen Abschluß gelangt, insofern nämlich, als die von der D. L. G. selbst zu leistenden Bauarbeiten beendet worden sind. Es stehen nicht nur sämtliche Stall- und Hallen bauten vollendet, darunter 30 Ställe für 2000 Stück Groß vieh, sondern auch Tribünen und Vorführungsringe sind voll kommen fertiggestellt. Ebenso sind die Anschlüsse an die Wasserleitung und an das Stromnetz für Licht und Kraft hergestellt. Dieser hohe Stand der Vorbereitungen ist erreicht worden, obwohl ein wesentlicher Teil des 360 000 Quadrat meter umfassenden Ausstcllungsgeländcs erst durch Anlegung von Wegen gangbar gemacht werden mutzte. Besonderem Interesse wird neben dem riesigen Elektrohos das vom Stahl werksverband in Düsseldorf ausgestellte Gehöft aus Stahl, sas zwischen Halle 8 nnd 9 auf dem Ausstcllungsgclände der Technischen Messe erstellt worden ist, begegnen. Von der D. L. G. sind zur diesjährigen Weltausstellung allein 150 000 Mark für B u chp reise gegeben worden, die für Tier- prämiicrung zur Verfügung stehen, neben einer großen Anzahl wertvoller und schöner Ehrenpreise. Oie Technik im Dienste der Landwirtschaft. Am 5. Juni wird in Leipzig die jährliche Ausstellung der „Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft" eröffnet. Dort soll dem auf Fortschritt bedachten Landwirt, sei er Groß bauer oder Kleinbauer, der Dienst dargetan werden, den eine rastlose Technik, besonders seit Kriegsende, für ihn vorbereitet hat. Von besonderem Interesse erscheint auf dieser Aus stellung der sogenannte „E l e k t r o h o f". die Stätte, auf der dem fortschrittlichen Landwirt der Weg zu arbeit sparendem, geldgewinnendem Arbeiten gezeigt wird. Wenn Henry Ford die l a n g s a m e E n t w i Äl n n g der europäischen Landwirtschaft hauptsäch lich mangelhafter Elektrifizierung zuschreibt, so hat er zweifellos recht, denn in Zeiten, wo der Maschine, dem Elektromotor die Aufgabe zufällt, unzuverlässige und leicht ermüdende Menschenkraft zu ersetzen, ihren' Wirkungs grad zu übertreffen, ist es erstaunlich, in welch geringem Maße unsere deutsche Landwirtschaft bisher die mannig fachen Dienste der elektrischen Kraft nutzte. Die reichhaltige Beschickung'des „Elektrohofes" von feiten der Industrie, vor allem aber die übersichtliche und lehrreiche Anordnung, werden sicherlich zur Aufklärung unserer Landwirtschaft ihr Gutes tun. «42VV0 Arbeitslos«. Weiterer Rückgang der Arbeitslosigkeit. In der ersten Hälfte des Monats Mai ging die Zahl der Hauptunterstützungsempsängcr in der Arbeitslosenversicherung, von rund 7 2 9 3 0 0 am 30. April aus 6 42 2 0 0 am 15. Mai, also um rund 87100 oder um 11,9 Prozent zurück. Dieser Rückgang entfällt wiederum mit 84 700 fast ausschließlich aus die Männer, während sich die Zahl der unterstützten Frauen auch diesmal nur wenig (um 2400 oder 1,6 Prozent) ver ringert hat. Die Zahl der Hauptcmpfängcr von Krisenu ntcr- stützung hat in der ersten Hälfte des Mai fast in dem gleichen Matze abgenommen wie in der vorhergehenden Bc- richtszeit. Sie sank von rund 162 400 auf 142 900 oder um 12 Prozent. Die Zahl der N o t st a u d s a r b e i t e r ist in der Be- richtszeit wiederum gestiegen, und zwar um 1,7 Prozent. Sie betrug am 15. Mai rund 91SO0. Davon waren vorher in der Arbeitslosenversicherung 70 400 unterstützt worden. Krisen- unterstützuug hatten 21500 erhalten. Auf 100 Hauptunier- stützungsempfänqer in der Arbeitslosenversicherung entfielen somit 11, auf 100 Hauptunlerstützungsempfänger in der Krisen fürsorge 15,1 Notstandsarbeiter. s Kielnr Nachrichten j ^»»»»»»»»»»»«»»»»«»»»»»»»»»»«»»»«»»»«»«»»»»»»»»»»»»»»»»* 75 Jahre katholisches Studententum. Berlin. Der Kartellverband der katholischen Studenten- Vereine Deutschlands beging mit dem 75. Stiftungsfest seinei beiden ältesten Korporationen „Askania" und „Burgundia' zugleich sein 75jähriges Gründungsfest, das mit einem Ponti- sikalamt in der St Hedwigskirche cingeleitet wurde Nuntius Pacelli zelebrierte die Messe. Im Anschluß daran sand in de: neuen Aula der Universität in Gegenwart des Reichskanzlers eine Morgenfeier statt, wobei Abt Dr. Laurentius Zeller vor der St. Matthias-Abtei in Trier und der Landeshauptmanr der Rheinprovinz, Dr. Horion, das Wort ergriffen. Aus gehend von der Bedeutung des Pfingstfestes ging dabei Dr Zeller in seiner Ansprache auf die katholische Lebensstimmunc überhaupt ein und stellte die Forderung der Überwindung des Pessimismus' durch die Bejahung des Lebens gleichsam als Leitgedanken des katholischen Glaubens hin. Dr. Horion stellt« Wesen und Wert der Korporationen in den Mittelpunkt seinei Ausführungen, indem er aus die Bedeutung des katholischer Studementums für das katholische Deutschland hinwies. Durch brennenden Teer schwer verletzt. Berlin. Ein gefährlicher Dachstuhlbrand entstand ir einem Hause im Norden der Stadt infolae überkockens von Teer bei Dachdeckerarbeiten. Ein Klempnergehilfe, dei die Feuerwehr alarmiert hatte, kehrte, nm sein Handwerks zeug in Sicherheit zu bringen, noch einmal auf das Dach zurück, glitt aus und stürzte mit dem Gesicht in den brennen den Teer. Er erlitt erhebliche Brandverletzungen und würd« ins Krankenhaus gebracht. Der Brand, der beim Eintreffen der Feuerwehr bereits größeren Umfang angenommen hatte, kopnte auf seinen Herd heschränkt werden. Besichtigung der katholischen Sondcrschau der Pressa. Köln. Aus Einladung des Internationalen Katholischer Komitees für die Pressa 1928 hatten sich anläßlich der end gültigen Fertigstellung der katholischen Sonderschau und der Abteilung für kirchlichen Buchdruck in der alten Deutzei Benediktlnerabtci die Spitzen der kirchlichen und weltlicher Behörden ciugefunden. In Begleitung des Vertreters vor Kardinal Schulte, Weihbischofs Dr. Hamel, befand sich dei mexikanische Erzbischof Gonzales. Direktor Bernhard Mar schall dankte im Namen des Internationalen Katholischer Komitees und des Ausstcllungsdirektoriums den Erschienener und sprach in kurzen Worten über Sinn und Zweck dieser Zusammenfassung der katholischen Arbeit auf diesem Gebiet. Oberbürgermeister Dr. Adenauer sprach dann ebenfalls seinen besonderen Dank aus für das hier Geschaffene insbesondere den Veranstaltern und Leitern sowie Förderern dieses großen Werkes, wodurch es gelungen sei, die katholisch« Presse aller Nationen hier zu vereinigen. Er schloß mit dem Wunsche, daß diese Ausstellung zum Segen der ganzen Meusch- jeit gereichen möge. Annullierung ostoberschlesischer Betriebsratswahlen. Kattowitz. Die vor kurzem aus der Reckehütte, der Ber- uardshütte und der Paulsbütte voraenommenen Retriebs- caiswamen, me oen deutschen Gewerkschaften einen Erfolg brachten, sind dem polnischen Einspruch entsprechend für un gültig erkl-m' worden. Ein österreichisch Student an der italienischen Grenze verhaftet. Wien. Wie die „Innsbrucker Nachrichten" melden, haben die italienischen Grenzbehörden den Innsbrucker Studenten Kanitscheider verhaftet, als er bei einem Ausflug zwei Meter über die österreichische Grenze auf italienisches Gebiet hinaus- kam. Der Verhaftete soll nach Brixen eingeliefert worden sein. Ein Erdbeben in den Alpen registriert. Schording am Inn. Hier wurde ein Erdbeben, das von unterirdischem Rollen begleitet war und drei Minuten säuerte, festgestellt. Das Beben erfolgte stoßartig und schien ms südöstlicher Richtung zu kommen. Spionageprozeß in Straßburg. Paris. Die im Kolmarer Autononmistenprozetz frei- gesprochenen Baumann und Köhler, ersterer ehemaliger Ge schäftsführer, letzterer ehemaliger Redakteur der Zorn von Bulachschen Zeitung „Wahrheit", werden sich am 1. Juni vor dem Straßburger Gericht wegen angeblicher Beteiligung au einer Spionageafsäre zu verantworten haben. Die Verhand lung findet hinter verschlossenen Türen statt. Sie Tschechen und die deutsche Industrie. Im Anschluß an die würdig verlaufene Feier des 75jährigen Bestandes der Reichenberger Staatsfachschule für Textilindustrie fand ein Festabend der Absolventen in der Turnhalle statt. Eine Reihe von Rednern feierte die gegenseitigen Beziehungen zwischen der Schule, ihren Alt schülern und der Stadt Reichenberg. Einen starken natio nalen Ton schlugen die Ausführungen des Senators Hartl an. Dieser wies darauf hin, daß die Absicht, den Tschechoslowakischen Staat durch Niederwerfung der Minderheiten, insbesondere des Sudeten deutschtums, zu einem Nationalstaat umzugestalten, un geschwächt fortbestehe. Der Gedanke, die deutsche In dustrie, diesen wichtigen Faktor der deutschen Wirtschafts macht, zu nationalisieren, ist von maßgebenden tschechi schen Stellen immer wieder vertreten worden, wobei un gescheut verkündet wurde, man dürfe dabei auch vor Ein griffen in das Privateigentum nicht zurückschrecken und müsse die Methoden der Bodenreform auch aus die Jndustrie- enteignung übertragen. Und die Regierung handelte inzwischen in gleichem Geiste. Unter mannigfachem Druck wurden Deutsche aus indu striellen Großbetrieben entlassen und durch Tschechen ersetzt, wofür u. a. die böhmischen Vraunkohlengruben und die Mähr.-Ostrauer und Witkowitzer Eisenwerke beleh rende Beispiele liefern. Zu einem vernichtenden Schlag aber hatte die Regierung ausgeholt, als sie zunächst durch die Sprachenverordnung und andere Maßnahmen die Vertschechung des Zivilingenieurstandes vorbereitete und dann durch die Vorlage eines Jngenieurgesetzes die Tschechisierung der deutschen Großbetriebe von innen aus ins Werk zu setzen versuchte. Aktien- und Kommandit gesellschaften wären durch dieses Gesetz gezwungen, für die Leitung ihrer Unternehmungen, ja sogar für einzelne Zweige derselben, tschechische Zivilingenieure anzu stellen, denen auch die Entscheidung über die Aufnahme und die Entlassung der Angestellten und Arbeiter zustünde. Der Gesetzentwurf ist zwar von der Regierung, die damit ihre Absichten etwas voreilig entlarvt hatte, zu rückgezogen, aber damit noch nicht aufgehoben worden. Er wird wiederkommen, und es ist nötig, inzwischen mit größter Wachsamkeit alle tschechischen Anschläge gegen unsere Industrie zu verfolgen und rechtzeitig und krästig abzuwehren. Das gilt natürlich auch für die Textil industrie. Den bereits seit Jahren oder Jahrzehnten in dieser Industrie wirkenden Absolventen der jubilierenden Schule erwächst daraus die Aufgabe, auch deutsche Wacht zu halten und jedes Anstürmen oder Einschleichen des nationalen Gegners in die deutschen Betriebs nach Mög lichkeit avznwehren. Wir erwarten dies von ihnen als treuen Söhnen ihres Volkes, denn es ist Dienst am Volkstum. i Aus unserer keimst j Wilsdruff, am 31. Mai 1W8. Merkblatt für den 1. Juni. Sonnenaufgang 3^ l Mondaufgang 18" Sonnenuntergang 20" st Monduntergang 2" 1694 Stiftung dar Universität Halle. Zum. Um den Namen des Juni geht ein Streit: man weiß nicht genau, ob dieser Name, den die alten Römer dem Monat ge geben haben, auf die stolze Göttin Juno oder aus Lucius Junius Brutus, den ersten römischen Konsul, zurückzuführen ist. Da die Römer ihr Jahr mit dem März ansingen, war der Juni ibr vierter Monat. Im alten deucküten Kalender nannte man ihn Brachmonat, weil in ihm bei der Dreifelderwirtschaft das Brachfeld bearbeitet wird. Auch sonst spielt er in land Wirtschaftlicher Beziehung eine wichtige Rolle: ist doch der Juni die Zeit der Heuernte. Nicht vergessen werden darf, daß er «ns Obst und Beeren und Blumen in Hülle und Fülle bringt, s» daß er sich bei den Hausfrauen mit Recht hohen Ansehens er freut. Seine ganz besondere Bedeutung aber erhält der Juni dadurch, daß er den Kalendcrsommer eröffnet: am 21. oder 22 des Monats beginnt der Sommer offiziell, mag das Weiter sein, wie es will. Es muß nämlich der Wahrheit gemäß ge sagt werden, Latz gar oft im Juni die Witterung in unseren Breiten noch recht kühl ist und datz es richtige Junisröste gibt. Sie sind nicht ganz so sehr zu fürchten wie die berüchtigten Maifröste, aber wegzuleugnen sind sie trotzdem nicht. Erst im letzten Drittel des Junimonats pflegt die Witterung wärmer und beständiger zu werden und dann geht es mit Macht «us Sommerhitze los, vorausgesetzt, datz es nicht — regnet. Einige Junitage haben als sogenannte Lostage, d. h. als Tage, die angeblich das Wetter für lange Zeit hinaus bestimmen, eim nicht geringe Wichtigkeit: als solche Lostage gelten der 8. Juni (Medardus), der 15. Juni (St. Vitus), der 24. Juni (Johannes der Täufer) und der 29. Juni (Petri und Pauli). Die Leute, die einer Reform unseres Kalenders das Wort reden, wünschen daß der 1. Juni in jedem Jahre aus einen Freitag falle; der Sonntag Trinitatis wäre dann immer der 3. Juni, Fronleich nam immer der 7. Juni. In diesem Jahre wären wir also mit dem Juni vollständig in Ordnung, denn diesmal ist es genau so wie die Kalenderreformer es wünschen. Am bemerkens wertesten aber wäre, wenn die Reform durchgesührt würde, der sogenannte „Mittjahrstag", Ler zwischen Samstag, der 30. Juni, und Sonntag, den 1. Juli, stünde und kein besonderes Monatsdatum erhielte. Es wäre ein Volksseiertag, der Ge legenheit zur Erholung böte und keinen Wochentagsnamen be käme. Einstweilen aber müssen wir noch ohne diesen Mitt- sommertag auskommen. -r- Das Finanzministerium über Zwangsmaßnahmen bei Grund steuerrückständen. Auf erneute Vorstellung des Sächsischen Land hundes -Hal das Finanzministerium «folgende Verordnung erlassen: „Es ist Klage darüber geführt worden, daß Zwangsvollstreckun gen gegen Landwirte wegen Grundsteuerrückstände in größerem Umfange vorkämen, obwohl die betreffenden Landwirte tatsächlich ohne Gefährdung des ^Fortbestandes ihres Wirffchastsbettiebes schlechthin nicht zahlungsfähig seien, das Unterlassen der Steuer zahlung also nicht auf ZahlungsunwillUeit, sondern «s Zah- lungsunvermdgen beruhe. Wenn auch das Finanzministerium annehmen -möchte, daß die Klagen im wesentlichen noch aus der Asst vor dem Erscheinen der Verordnung vom 10. März 1988, Nr. 101, Steuer v, herrühren, so seien doch die Grundsteuerbe hörden nochmals nachdrücklichst auf diese Verordnung hingewie- ien. -Wenn in Punkt 5 dieser Verordnung gesagt ist, daß von Zwangsmaßnahmen abgesehen werden „kann", so hat die Ab standnahme damit nicht in das Belieben der betr. Behörde ge stellt werden sollen, sondern in das ^pflichtgemäße Ermessen. Lie gen nach der Verordnung die Voraussetzungen für einen Erlaß oder eine Stundung der Grundsteuer vor und rechtfertigen nicht besondere Gründe die Annahme, daß grundsteuerMchtige Land- Wirte die Zahlung verweigern, obwohl sie zu Zahlungen oder Abschlagszahlungen in der Lage find, so Haden die Zwangsmaß nahmen (Pfändung und Verwertung -von Gegenständen) zu unterbleiben. Geht baden und lernt schwimmen! Das Kaltbaden hat für gesunde und vollsaftige Menschen eine große Annehmlichkeit durch feine anregende Wirkung aus die Gefäßnewen und die Beschleunigung des gesamten Stoffwechsels. Meist tritt sofort ein kräftiges Hungergefühl nach dem Baden ein. Nützlich ist es auch für solche Städter, die ohne ausreichende Muskeltätigkeit doch mit Fleischkost überfüttert und mit Alkohol überladen sind. Der außerordentlich starke Reiz des Kaltbadens führt kräftig Blut nach der Haut und entlastet im Innern besonders die Verdau ungsorgane sowie Leber und andere Drüsen von ihrer stockenden Blutüberfüllung. Anser städtisches Luft- und Schwimmbad, das nun seit einigen Wochen wieder seine Pforten geöffnet «hat, bivtel willkommene Gelegenheit, dem gesündesten Sport, den es gib: und der für jederman, wenn er zweckmäßig ausgeübt wird, viel Freude und Kräftigung mit sich bringt, zu huldigen. Die prächtige Lage des Bades und seine Meckmäßige Einrichtung machen es zu -einem Aufenthalt, der recht geeignet ist, die Nerven zu beruhigen und -angenehme Stunden der Erholung zu verbringen. Hoffentlich wird nun recht bald das richtige Badewetter einsetzen. Dann wird sich dort draußen Lust und Freude tummeln. Im Silberkranze. Morgen Freitag feiert Gärtnereibesitzer Otto B äu e rle mit seiner Gattin das Föst der silbernen Hoch zeit. Glück auf den Weg zur Goldenen! Der Haus- und Grundbesitzerverein halt -kommenden Sonn abend abends 8 Ähr in der „Tonhalle" seine regelmäßige Mo- natsversammluNg ab. Der Maikäfer, der im Vorjahre in verschiedenen Gegenden in Massen auftrat, hat im Mai noch nicht von sich reden ge macht. Kinder bringen sie sehr vereinzelt als Rarität heim. Die empfindliche Maikühle mag nur zum Teil die Schuld daran haben, ldaß die unwillkommenen ,-Hunnen der Tierwelt" nicht über das junge Laub Hergesallen sind. Sieben deutschnativnale sächsische Abgeordnete. Der Vor stand des Sächsischen Vandbundes hielt am Dienstag in Dresden eine Sitzung ab, die sich mit der Frage beschäftigte, ob -der Vor sitzende des Sächsischen Landbundes, der Landtagsabgeordnete Schreiber, der an der Spitze der Landvolksliste in allen drei säch sischen Wahlkreisen stand und infolgedessen im Wahlkreise Ost sachsen und im Wahlkreise Leipzig gewählt wurde, eins-dieser Mandate annehmen solle. Für diesen Fall wäre eine Nieder legung des Mandats für >ben Sächsischen Landtag, das Herr Schreiber nun schon seit fast zwanzig Jahren innchat, notwendig geworden. Der Vorstand des Landbundes beschloß daher, Herrn Schreiber zu ersuchen, ein Reichstagsmandat nicht zu übernehmen. Infolgedessen werden nun die an zweiter Stelle in Ostsachsen und in Leipzig aufgcführten bisherigen Reichstagsabgeordneten Domscd (Großhennersdorf) und Dr. Philipp (Borna) in den Besitz der Mandate gelangen. Beide Abgeordnete, die bekanntlich schon bis her der deutschnationalen Reichstagsfraktion angehörten, werden dieser Fraktion wieder als Mitglieder beitreten. — Der im Wahl kreise Chemnitz auf der deutschnationalen Kandidatenliste an elfter Stelle aufgestellte Bäckervbermeister Biener, der auch auf der Reichsliste der Deutschnationalen Partei stand und dort gewählt wurde, hat sich entschlossen, .das chm durch -die Reichslifte zuge- sallene Mandat anzunehmen. Infolgedessen wird der an Mester Stelle der Chemnitzer Liste -aufgekuhrte bisherige Reichstags abgeordnete BergwerksdirEor Dr. dademacher das Chemnitzer Mandat erhalten. Dadurch steigt dre Zahl der sächsischen Reichs tagsmandate der Deutschnationalen auf sicben. Gewählt sind: Dr. Bang, Hartmann und Domsch im Wahlkreise Ostsachsen, Biener und Dr. Rademacher im Wahlkreise Chemnitz-Zwickau-Plauen, Professor Hoetzsch und Dr. Philipp im Wahlkreise Leipzig.
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