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Der Gemeinnützige Verein veranstaltet einen Familienabend mit Lichtbildern vom östlichen und südlichen Kriegsschauplatz. Aus dem Aufsatzbuch der 5. Klasse: Etwas Spaßiges. Am Sonntag vor vierzehn Lagen früh halb vier Uhr kam mein Vater von der Front auf Urlaub. Er rief vor der Tür und meine Mutter machte auf. Da war große Freude. Mein kleiner Bruder sagte: „Vater, du siehst dir aber noch ganz ähnlich!" Er nahm ihm die Mütze vom Kopf und setzte sie sich auf. Sie ging ihm bis über die Ohren. Das sah so putzig aus, und wir mußten alle darüber lachen. Tr. Am Sonntag vor drei Wochen kam mein Vater aus Tuchel-West- preuß., da mußte ich gerade Holz auf den Boden schaffen, als er zur Tür hereinkam. Schnell stellte ich den Korb hin, fiel ihm um den Hals und weinte vor Freude. Ich nahm ihm das Paket ab und packte aus. Darin waren zwei Brote und zu meiner größten Freude ein Nüsse aus Holz. Nun erzählte mein Vater verschiedenes von den Russen. Wenn sie sich waschen, nehmen sie Wasser in den Mund, dann lassen sie es wieder in die Hand und waschen sich damit. Das gab mir tüchtigen Spaß. M. Eines Sonntags ging ich in das Lindenschlötzchen, um mir Lie Lichtbilder anzusehen. Da kam ein Wild, daraus war ein rus sischer Schützengraben. Die Deutschen gingen vor, und als das die Ruffen sahen, steckten sie die Flinten auf den Schützengraben, hielten die Hände hoch und liefen den Deutschen in die Hände. Das gab unK viel Spaß. B. Montag, 1. November. Die Kriegslage ist günstig. Die großen Linien in West und Ost und an der italienischen Grenze werden mit Tapferkeit gehalten, und in Ser bien geht es sichtbar vorwärts. Dienstag, 2. November. Der Polizei gelingt es, 3 Frauen aus Wilsdruff nach Ausübung um fangreicher Felddiebstähle abzufassen. Eine Haussuchung bei ihnen för derte ganze Mengen von Möhren und Rüben zu Tage. Der Stadtrat erläßt eine Verordnung über Höchstpreise für Butter, der Buttdesrat über fleischlose Tage (Dienstags und Donnerstags.). 5S Aus die seit einiger Zeit schon beobachtete Leere in Len Fleischer läden, folgt nun heute als das erste Mal völliger Schluß den ganzen Tag über. — Vaterland. Fasten! Was die Menschen der alten Kirche sonst für den Himmel taten, sollen sie nun für ihr Vaterland tun. Aber die Arme des Gesetzes sind kurz, sie reichen in die Wohnstube nur als sittliche For derung, die nur dort Beachtung findet, wo persönliches Verantwortungs gefühl da ist. Ob nicht die Fleischkarte richtiger wäre! Vielleicht aber ge- nügts, vielleicht werden die fleischlosen Tage sogar nach dem Kriege bei- behalten — zur Gesundung deutscher Volkskraft! Donnerstag, 4. November. In der Stadtverordnetensitzung beschließt man, 600 Zentner Speise kartoffeln, fürs Frühjahr weitere 100 Zentner durch den Kommunalver band zum Preise von 2,85 Mark anzukaufen, auch sollen 72 Schweine ge mästet werden. Das Kultusministerium erwartet, um den Milchverbrauch einzu schränken, von allen ihm unterstellten Beamten Verzicht auf Milchgenuß in der Dienstzeit. Sonnabend, 6. November. Jubel unter der der Schule entströmenden Kinderschar: das Rathaus hat geflaggt! Schnell zum Aushängebrett der Post: Nisch von einer bulga rischen Division besetzt! Und schon sind die Flaggen da, und neben deut schen und österreichischen auch türkische und bulgarische Wimpel. Die Lehrer, die im August 1914 Unabkömmlichkeitszeugnisse erhielten, werden für abkömmlich erklärt. Hauptversammlung im Verein für Natur- und Heimatkunde: Ehrende Worte für die vor dem Feinde gefallenen Mitglieder Vohland und Galle. Die Fritz Hientzsch-Stiftung wird zu einer Hientzsch-Vohland-Stiftung er weitert. Der Verein bemühte sich um Instandsetzung der Jakobikirche und um Schaffung eines Ehrenfriedhofs. Er hat eine Ausstellung „Aus hei matlichen Kampfestagen" veranstaltet, und der daraufhin ausgearbeftete gleichnamige Lichtbildervortrag wurde 13 mal in der Stadt und den um liegenden Dörfern gehalten. Er weckte Verständnis für die heimatliche Ge schichte, Liebe zur Scholle, um die unsere Väter litten, Uneigennützigkeit und vaterländischen Opfersinn. — Den Schluß bildete ein Lichtbildervor trag „Am Saubach talwärts", der ebenfalls den Anforderungen der Zeit gerecht wurde. Sonntag, 7. November. Freund G. bringt in der Neudeckmühle den ersten eisernen Fünf- pfenniger aus seiner Tasche. Der Turnverein D. T. hält im „Adler" einen Familienabend ab, zum Besten seiner Krieger im Felde. U. a. Theaterstück: Das Volk steht auf, der Sturm bricht los. Mittwoch, 10. November. Der kühne Flieger Jmmelmann schoß das 6. feindliche Flugzeug ab. Ein deutscher Zeppelin ist mit dem Herzog von Mecklenburg nach Sofia gefahren und vom König und Volk jubelnd begrüßt worden.