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Wilsdruffer Tageblatt : 13.05.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192805132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19280513
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19280513
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-05
- Tag 1928-05-13
-
Monat
1928-05
-
Jahr
1928
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 13.05.1928
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Der deutsch-amerikanische Gchiedsgerichisvertrag, Veröffentlichung des Wortlauts. Die am 5. Mai 1928 in Washington unterzeichneten Verträge zwischen dem Deutschen Reich und den Ver einigten Staaten über den Abschluß eines Vergleichs- und Schiedsgerichtsvertrages werden jetzt im Wortlaut ver öffentlicht. Der grundlegende Artikel 1 besagt, daß der deutsche Reichspräsident und der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika in dem Wunsche, die Bande der Freundschaft, die sie miteinander verbinden, zu befestigen und zugleich die Sache des allgemeinen Friedens zu för dern, beschlossen haben, zu diesem Zweck einen Vertrag zu schließen. Dieser Vertrag soll Anwendung finden, falls es den vertragschließenden Parteien nicht gelingt, eine Streit frage auf diplomatischem Wege beizulegen, und falls sie nicht die Entscheidung eines zuständigen Gerichts anrufen, werden sie die Streitfrage sofort zum Zwecke der Unter suchung und Berichterstattung einer internationalen Kom mission unterbreiten. Die internationale Kommission kann indes auf Grund eines einstimmigen Beschlusses auch von sich aus ihre Dienste zu diesem Zweck anbieten; sie wird in diesem Falle beide Regierungen benachrichtigen und sie um ihre Unterstützung bei der Untersuchung ersuchen. Eine Berufung auf die Bestimmungen dieses Ver trages ist ausgeschlossen bei allen Streitfragen, deren Ge genstand 1. unter die einheitliche Gerichtsbarkeit einer der ver tragschließenden Parteien fällt; 2. in die Interessen dritter Parteien eingreift; 3. auf der Aufrechterhaltung der gewöhnlich als Monroedoktrin bezeichneten herkömmlichen Haltung der Vereinigten Staaten in amerikanischen Fragen beruht oder in die Aufrechterhaltung dieser Doktrin eingreift; 4. auf der Beobachtung der Deutschland nach der Völkerbundsatzung obliegenden Verpflichtungen beruht oder in die Beobachtung dieser Verpflichtungen eingreift. Oie „Bremen"-Flieger in Chikago. Begeisterter Empfang. Zum offiziellen Empfang der „Brcmcn"-Flieger i» Chikago waren Tausende von auswärts herbeigeströmt. Es herrschte festtägliches Gedränge in den Straßen der ganzen Stadt, die in ein Meer von Flaggen getaucht ist. Die „Bremen"-Flieger begaben sich an der Spitze des Fest- zugeS durch jubelnde Menschcnmassen zum Soldiersfield, wo der Bürgermeister und andere hervorragende Persön lichkeiten Ansprachen hielten. Deutsche und irische Ver einigungen entboten den Fliegern Sängergrüße Die „Bremen"-Flieger legten an den Denkmälern Washingtons, Lincolns und Goethes Kränze nieder. Der Empfang der „Bremens-Flieger wird als eine der größten und spontansten Kundgebungen in der Ge schichte der Stadt Chikago bezeichnet. In dem Riesen- stadion auf dem Soldiersfield waren die Vereinigungen so aufgestellt, daß ihre farbigen Kopfbedeckungen deutsche, amerikanische und irische Riesenflaggen bildeten. Auch die Mitte des Stadions bot ein farbenprächtiges Bild. Dort hatten Schulkinder in deutschen, irischen und amerika nischen Trachten Aufstellung genommen. Auch Jndianer- gruppen nahmen an der festlichen Veranstaltung teil. Zusammenkunft -er sächsische« Handelskammern. Die sächsischen Handelskammern haben sich vor einige» Tagen in einer Zusammenkunft ihrer Vorsitzenden und Syndizi erneut mit der für alle Berufsstände, insbeson dere aber für die Wirtschaft bedeutsamen Frage ver sächsischen Verwaltungsreform befaßt. Da bei stand im Mittelpunkt der Beratung die Denkschrift des Präsidenten des Staatsrechnungshofes, die in ihrer aus Vereinfachung und Verbilligung der sächsischen Staats verwaltung gerichteten Tendenz begrüßt wurde. Die viel-' festigen Vorschläge dieser Denkschrift werden Gegenstand weiterer Erörterungen seitens der Handelskammern bil den. Wenn im Zusammenhang mit der bevorstehenden Änderung des Wahlrechtes der Handels- und der Ge werbekammern Sachsens von gewissen Kreisen des Einzel handels die Zugehörigkeit der eingetragenen Einzel handelsfirmen bis zu einer bestimmten Grenze des ge schäftlichen Einkommens zu den Gewerbekammern ver langt wird, so haben die Handelskammern hiergegen ernstliche Bedenken zu erheben. Denn sie würden dadurch eines wesentlichen Teils der ihr zugehörigen Wirtschafts kreise beraubt werden. Vielmehr müssen sie darauf be stehen, daß in Angleichung an den Nechtszustand im Reiche auch die sächsischen Handelskammern künftig die Gesamt- oertretung der ins Handelsregister eingetragenen Kauf mannschaft darstellen. Weiter beschäftigten sich die Kam mern mit der Prüfung von Bücherrevisoren, mit der Ein richtung kaufmännischer Ehrengerichte, wie sie unter den preußischen Industrie- und Handelskammern erörtert wird, und mit einer Reihe anderer schwebender Wirt schaftsfragen. Oie Spartätigkeit in Sachsen. (Mitteilung des Statistischen Landesamtcs.) Auch im ersten Vierteljahr kann man im Sparkassen wesen Sachsens gegenüber dem Vorjahr eine weitere günstige Entwicklung beobachten. Die Zahl der in Sachsen bestehenden Sparkassen ist durch zwei weitere Neugrün dungen, der Sparkassen zu Beiersdorf (Amtshauptmann- fchaft Löbau) und Wiederitzsch (Amtshauptmannschaft Leipzig), auf 350 gestiegen. Ferner-machte sich auch in ver Spartätigkeit eine bedeutende Besserung be merkbar. Gegenüber dem vierten Vierteljahr 1927 sind die Fälle . der Einzahlungen sowie die Beträge um 61 Prozent ge stiegen. Dagegen sind die Fälle der Rückzahlungen um rinM 12,6 Prozent, die zurückgezahlten Beträge aber um 20iDrozent zurückgegangen. Die besonders hohen Ein zahlungen im Januar sind eine häufig beobachtete Er- schÄttiing. Der Überschuß der Einzahlungen über sie Rückzahlungen betrügt 52 533 898 Mark gegenüber 12 836 749 Mart im Vorviertcljahr, in dem infolge der Weihnachtsabhebungen. die Rückzahlungen ziemlich hoch waren. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß die Zinsgut schriften, die bisher in den Einzahlungen enthalten waren, von setzt ab besonders aufgeführt 'werden; es müssen daher Alljährlich wenn der Lenz sich mit dem schönsten Schmuck brr Mitten behangen hat und neuerwachtes Leben in der Natur am lautesten des Schöpfers Macht und allgütige Gebe preist, da feiert der Mrsionszwelgverein sein Iahresfest. Und -wie im Vor jahre zur silbernen Jubelfeier nach Kessels-dorf, so kamen gestern die Missionssreunde von weit und breit nach unserem Städtchen, um neue Anregung, neue Begeisterung für die Sache der Mission zu empfangen und in den Allitag mit hinüberzunehm-en. And -so war denn unsere große mit Waldesgrün und Mumen schön geschmückte NikolaMiche fast bis zum letzten Plätzchen besetzt, als -der Orgel vielstimmiger Shor den Festgottesdienst eröffnete. Pfarrer N i ch - ter hatte den liturgischen Teil mit Verlesung des Evangeliums übernommen, Pfarrer Hebe r-Kesselsdorf spendete am Schlüsse den Segen. Ein besonderer Auftakt für die Festpredigt war dir herrliche Darbietung des Chores aus der „Athalia" für Soli, ge mischten Chor, Orgel und Orchester von MendAssohnEartholdy: „Herr, durch -die ganze Welt -ist deine Macht verkündet" seitens des Freiwilligen Kirchenchors, Mitgliedern der „Liedertafel" und 4 -Solistinnen unt. der anseuern-den Leitung Kantor Hientzschs Lehrer Theo Hientzsch bewältigte in seiner Meise den Orgel part, Mitglieder der Städtischen Orchesterschule ebenso die Musit- begl-eitung. Es war ein Singen und Klingen, das in -Ehrfurcht vor der Allgewalt der Töne erschauern ließ. Und dan-n -prediüe mit jugendlicher Begeisterung und heiligem Feuer der Röhrsdorfer Pfarrer Küchler. Stand im Vorjahre das Föst am Sonntage Cantate unter der Lösung: Singst dem Herrn ein neues Lied, so beherrschte die gestrige gottesdienstliche Feierstunde das Rogate: betet! In tiesschürsenden Ausführungen legte der Festprediger das Wort heiliger Schrift 1. Dhimoteus 2, 4—6 aus: >Go-tt will, daß allen Menschen -geholfen werde. Klar und -eindrucksvoll gipfelten seine Worte i-n dem Thema: Liebe Festgemeinde, sieh über dir den allumfassenden Heilswillen -Gottes; er ist die -heilige -Grundlage für alle Milsionsarbeit, seine Verwirklichung ist der heilige Inhalt aller Missionsarbeit, er umschließt eine heilige Verpflichtung zu treuer Mssionsmitarbeit. Die Kraft seiner Rede u. das Feuer der Begeisterung für die Sache der Mission ging auf -die -Hörer über. Das war der besondere Gewinn dieser Feierstunde. Noch unter ihrem Banne stehend, fand man sich anschließend nocy 4119 909 Mark ymzugerechnet werden. Von 123 Sparkassen sind im ersten Vierteljahr keine Zins-gut schriften gemacht worden. Das Einlegerguthaben, das am Schluß des Vor Vierteljahres 292 037134 Mark betrug, ist am Ende des Berichtsvierteljahres auf 348 690 941 Mark, also um rund 19,4 Prozent und gegenüber dem gleichen Zeitpunkte des Vorjahres um 61,3 Prozent gestiegen. Bringt man das Einlegerguthaben in Beziehung zu der Bevölkerungszahl, so fällt auf den Kopf der Bevölkerung in Sachsen 69,80 Mark. r Rus unserer keimst ! Wilsdrusf,am 14. Mai 1928. Merkblatt für den 15. Mai. Sonnenaufgang 4"" jj Mondaufgang 2" Sonnenuntergang 19" jj Monduntergang 14°° 1773 Der österreichische Staatsmann Fürst von Metternich tu Koblenz geb. Schnupfen im Mai. Maiensonne und Maienblüte locken mit Recht sung und alt hinaus ins Freie, um Körper und Seele in Licht und Luft und Sonne zu baden. Das letzie, was noch an den Winter erinnen, Pelz und Winterkleider, werden eiligst in die Schränke gesperrt und selbst der Sommermantel wird aus der üblichen Maipartie meist zu Hause gelassen. Allein die Maie n sonne Hal ihre Tücken und auch der Sonnen schein trügt! Während mittags die Temperaturen leichte Sommerkleidung durchaus gestatten, pflegen im Mai die Morgen- und Abendstunden oft noch recht kühl zu sein und die Folge allzu leichter Bekleidung ist gewöhnlich ein solider Schnupfen. Nicht selten läßt sich auch der Maiwanderer ver locken. kurze Rast aus einem Feldstein oder einer grünen Wiese zu machen Auch diese kleine Sünde muß man meist mit einem Schnupfen oder Rheumallsmus büßen, denn die Sonne hat den Stein sowohl wie auch das Erdreich noch »ich! ge nügend durchwärm! Nun ist ja ein Schnupfen glück licherweise kein ernstes Leiden, aber er trübt uns doch die rechte Maienirende, beeinträchtigt unsere Leistungsfähigkeit und wächst sich nicht seilen zu einem schweren Erkältungskalarrh aus. Darum ist Vorsicht mindestens geboten. Aber auch die Maienblüte kann unter Umständen unserer Gesundheit gefährlich werden. Manche Menschen werden, wenn sie den feinen Blutenstaub bestimmter Gräser oder Ge- treidearten einatmcn, vom sogenannten Heuschnupfen be fallen Dabei handelt es sich stets um Personen, die gegen Blütenstand eine besondere Überempfindlichkeit besitzen. Diese äußert sick im Auftreten von entzündlichen Erkrankungen be sonders der Schleimhaut des Auges, der Nase und der Luft röhre und führt zu Bindehamkalarrh, Schnupfen und Luft röhrenkatarrh bzw zn asthmatischen Zuständen Nicht selten tritt anch Fieber, das sogenannte Heufieber, dabei auf. Die ärztliche Wissenschaft hat sich seit Jahrzehnten darum bemüht, dielen armen Menschen, denen ihr Leiden die Freude an der schönsten Jahreszeit vergällt, zu Helsen Das sicherste Mittel ist und bleibt dabei wohi der Aufenthalt an der See oder ziim mindesten in einer Gegend, wo cs keinen Blütenstaub und keine Pollen gibt. Da aber bei weitem nicht jeder in der Lage ist, eine solche Reise zu machen, hat man versucht, durch Behandlung mit bestimmten Pollencxtraklcn sowie durch ver schiedene Medikamente dieser Art Kranken zu helfen. Ist das Leiden bereits ausgebrochen, dann vermag ärztliche Kunst es mindestens zu mildern Ein voller Erfolg ist indessen nur dann zu erwarten, wenn der Kranke schon mehrere Wochen vor Eintritt der Blütezeit in sachgemäße ärztliche Behandlung tritt und diese bis über die Blütezeit hinaus durchführt. Es brauchen also heutzutage auch die Heuschnupsenkranken sich nicht mehr die Freude am Frühling trüben zu lassen und alle anderen Maiausflügler werden guttun, es, wenn auch in ab- geschwächler Form, mit dem allen deutschen Spruch zu halten: „Ein deutscher Mann von rechter Art Trägt seinen Pelz bis Himmelfahrt!" * f Der Muttertag findet -auch in unserer Stadt mehr und mehr Eingang. So sah man gestern in -aller Herrgottsfrühe Kinder mit Len Blumen Les Waldes -und der Wiese und Fr-ühjahrssträußchen -aus -den -Gärtnereien, die der Mutter eine Freude bereiteten. Auch die stillen Hügel -auf dem Friodhose zeugten von der Liebe, die -den im Grade ruhenden Müttern bewiesen wurde. Rrichstagcwahl. Wr die kommenden Sonntag fl-attfi-ndende Reichst-agswahl wird -unsere Stadt wie bei -früheren Wahlen wie- zu der Nachversammlung im „Adler" ein, Li« vom Kirch-enchvr und Fräulein Doris R o st m-it herrlichen Ge'ängm besonders ver schönt wurde. Pfarrer Heder -als Vorsitzender des Aweigvereins begrüßte freudig die zahlreich Erschienenen und insonderheit Mss-' sionsdirettor Dr. Ihmels-Leipzig und sagte warme Worte des Dankes dem Feflprediger, -dem Leiter -der Kirchenmusik und allen, die das Fest vorbereitet -und -durch ihre Mitwivkung ausgestaltet und verschönt hatten. Pfarrer Weber- Limbach konnte als Kas sierer berichten, -daß -im -letzten Jahre 1787 Mark an die Leipziger -Mission -abgeKhrt wurden, die größte Summe feit Bestehens des Zweigvereins. 26 Sahre lang verwaltete er treu das Kassiereramt. Run legte -er es in jüngere Hände, da er auch von feinem Seel- sorgeramt scheidet. Seine Abschiedsworte mahnten mit den Wor ten heiliger Schrift: Seid sest und nehme: immer zu im Werke des Herrn! Nun nahm, mit besonderer Spannung erwartet, MW-ons- direktvr Dr. Ihm -els das Wort, um über das große Werk der Leipziger Mission in Afrika Bericht zu erstatten. Er war, wie er fr che, gerne -dem Rufe nach Wilsdruff -gefolgt, und wollte mm alle Teilnehmer seine Freude an -der Mission miterleben l-assen u. auch etwas von der großen -Last, die ihn fein Amt aufbürdet, auf sie -cibwälzen. -In äußerst fesselnder Weife erzählte er von seiner erst -kürzlich beendeten Inspektionsreise durch Afrika, den land schaftlichen Reizen des -dunklen Erdteils, der erfolgreichen Mis sionsarbeit im ehemaligen Deutsch-Ostafrika und von Aegypten, dem Land der Pyramiden. Neben den Lickt- standen auch Schat tenseiten. Das Missionsfeld -ist reif zur Ernte. Ein ganzes Pro gramm neuer Aufgaben tut sich auf. Neue Missionare werden ganz notwendig gebraucht. Der Ausgabenetat ist trotz vieler Abstriche stark gewachsen. Ein einziger Tag fordert 2000 Mark. Hier gilt er zu helfen. -Jeder tue das Seine, damit die Heilsbotschaft weiter -und noch verstärkt den Völkern am Kilimandscharo gebracht -wer den könne. Mit -größtem Interesse folgte man -den mit vielen Ein zelheiten geschmückten Ausführungen. Daß sie auf -fruchtbaren Bo den gefallen waren, bewies -die Sammlung, die mit der Kollekte in der Kirche den Betrag von 262 Mark erbrachte. Pfarrer H e - b c r -dankte für die Spende und ganz besonders dem Redner für feine Gaben. In dem allgemeinen Gesänge „Lobe den Herren" klang das 26. Iahresfest aus, das eine rechte Feier war.. -der in die bekannten zwei Bezirke geteilt. Für den links der Frei berg—^Tharandt—Meißner Straße gelegenen westlichen Stadtteil ist wieder -der Sitzungssaal des Rothaufes, für den rechts -von den vorgenannten Straßen liegenden östlichen Stadtteil das Jugend heim im Verwaltungsgebäude als Wahllokal bestimmt. Line fröhliche Stunde der Erquickung wurde am Sonnabend den Besuchern zuteil, die sich zur 28. Jahresfeier -des Vereins für Natur- und Heimatkunde im „Adler" eingefunden hatten. Be dauerlicherweise waren es nicht allzuviele, die Herr Lehrer Ranft als 2. Vorsitzender willkommen heißen konnte. Man wollte das Stiftungsfest in diesem Jahre wegen großer Arbeit in Ler Heimat- fammlung erst ganz fallen lassen, glaubte nun aber doch, den viel fachen Wünschen nach einem Heimatschutzabend Nachkommen zu müssen. Kein Fest -sollte es fein, aber fröhliche heitere Stunden, die den Alltag mit seinen Sorgen weit hinter sich ließen. And das waren sie, und das taten sie! -Es war ein einzigartiger Genuß, Herrn Studienassessor Patzi g-Dresden auf seiner Reise zu be gleiten, -die -bis in die erste Zeit der Entstehung des Volksliedes zurückging. Die Periode des Minnesanges erstand unter feinen Worten und in der Rolle des Spielmanns brachte er all die schönen Lieder zu Gehör, -die einst unter der Dorflinde jung und alt begeisterten und deren Kraft und Schönheit nun auch die Hörer gefangennahm. Herr Patzig zeigte sich aber nicht nur al» Volkskundler und Sänger, sondern er entpuppte sich auch als vorzüglicher Instrument-alkünstler, der jedes Instrument täuschend ähnlich nachahmte. Seine Fertigkeit -kam in der Lohengrin-Ouoer- türe fabelhast zum Ausdruck. Ihm wurde reicher und herzlicher Beifall gespendet. Auf allgemeinen Wunsch mußte Herr Lehrer Lust -seine Kunst als Vogelstimmen-Nach-cchmer zeigen und auch ihn: wurde innig gedankt. Der innere Gehalt gab dem Abend die Weihe. a Landbund. Mittwoch nachmittag 5 Ahr -spricht im „Adler" der Vovsitzende des Sächsischen Landhundes, Vandtagsahgevidne- ter Schreiber über: „Die Rei-chstagsw-ahl und unsere Land- voUliste. Liedertafel. Die diesjährige Hauptversammlung findet kom menden Freitag ab-end 8.30 Ahr im „Löwen" .statt. Auf Ler Ta gesordnung stehen neiden Eingängen und Mitteilungen Jahres- u Kassenbericht, Wehlen und Verschiedenes. Aktive und -passive Mit glieder werden um zahlreiches Erscheinen gebeten. Dao Ende der Krostwagenlinie Meißeir—Niederwartha. Do der Verkehr nach Beendigung -der Baumblut sehr nachgelassen hat und eine Einigung der -beteiligten Kreise über Weitevführung Ler Linie nicht zu erzielen war, ist dieselbe, auch der Pendelverkehr Meißen - Scharfenberg, bis auf weiteres mit der letzten Fahrt ab Scharfenberg 17,30 Ahr am Sonntag, den 13. Mai -1928, einge stellt worden. Aus dem Sächsischen Gesetzblatt. Das Sächsische Gesetzblatt Nr. 12 vom 10. Mai enthält Bekanntmachungen -über die Aende- rung der Verordnung über den Geschäftsbereich und die Geschäfts führung -der staatlichen GcwerbeauUichtsümt-er und über die sechste Verordnung zur Aenderung des Verw-altungsk-ost-enges-rtzes. In der Verordnung über die Gewerbcauffichtsä-m-er iheißt es u. a.: „Die Gewerbeaussich-sbeamten haben bei den Betriebsbesichtigun gen -auch auf die Durchführung der Bestimmungen 'des Betri-ebs- rätegösetzes über die Errichtung von Betriebs-Vertretungen zu ach ten. Fehlen Dettstbsvertreirm-gen oder ist ihre Zusammensetzung zu beanstanden, so ist den Ursachen nach-Mgeh-en, gegebenenfalls das -Erforderliche zu veranlassen und der Weit-erv erlauf zu ver folgen. Weitere Aufgaben Ler Gewerboaufsichtshoamten, insbe sondere der mit der Aeberwachung kaufmännischer und anderer Angeftelltenbetriebe betrauten, ist die Mitwirkung bei der Durch führung der Bestimmungen über Sonntagsruhe im Handelsge- werbe. Achtet aus die Blutlaus! Mit Recht ist die Blutlaus als Apfel-ba-umschädling gefürchtet. Ein bläulich-weißer flockiger Fleck in -der Rindenborke verrät sie im Frühjahr. Zerdrückt man den Fleck, so sicht man eine rote Masse, die von Len zerquetschten roten unreifen Blutläusen herr-ührt, die noch im Mutterleibs waren. Die Schädlinge sind näntlich vivipar, d. h. sie gebären l-ebend!ge Junge. Diese sind b-ald wieder geschlechtsreif und ver mehren sich, ohne befruchtet zu fein. Die ungeflügelten, dicht mit Wolle bekleideten, etwa zwei Millimeter großen schokoladefarbe- nen Weibchen erzeugen alle Zwei bis drei Wochen eine neue Generation. Die jungen Läuse stechen mit ihren Rüsseln^ die saftführenden Zellen «an und verursach-«» beulenartige Auswüchse
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