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von neun Personen, Mitglieder zweier Familien, Vie eine, Ausflug unternommen hatten und deren Auto mobil «uf der Straße ins Schleudern gekommen und in einen sieten Kanal gestürzt war. Zwei Todesopfer einer Motorradschwarzsahrt. Bei einer Motorradschwarzfahrt stießen die Technikumschüler Rohn-Hannover und Gille-Oberhausen bei Lemgo nach sem Besuch einer Gastwirtschaft in einer scharfen Kurve Men einen Leitungsmast und fanden auf der Stelle »en Tod. Stillegung einer Saargrube aus Sicherheitsgründen. Die Förderung auf dem Gegenortschacht, Abteilung Kohl wald, ist eingestellt worden. Die Belegschaft soll nach anderen Gruben versetzt werden. Die Stillegung, die für einen späteren Termin in Aussicht genommen war, mußte schon jetzt durchgeführt werden, weil sich infolge des Raubbaues die Sicherheitspfeiler gesenkt hatten, so "daß »as Bergamt die Verantwortung für die Sicherheit der Bergleute ablehnte. - Mit dem Weinglas in den Tod. Auf einem Bahn gleis in der Nähe von Mehlem (Rheinprovinz) wurde sie Leiche eines Studenten aus Leipzig gefunden, der ein Weinglas in der Tasche hatte und wahrscheinlich im Rausch vom Zuge überfahren wurde. Raubüberfall bei der Tunneldurchfahrt. Im Schnell- Mg Lyon—Nantes wurde, während der Zug den Tunnel Zt. Jröne durchfuhr, auf den Bamten im Postwagen ein Attentat verübt. Der Beamte, der sich zufällig allein im Wagen befand, wurde von mehreren Unbekannten über fallen und schwer mißhandelt, bis er bewußtlos am Boden liegenblieb. Diesen Augenblick benutzten dieVer - brech er, um einen Postsack, enthaltend Einschreibe sendungen, zu stehlen. Es gelang ihnen, zu entkommen, bevor noch der Zug den Tunnel verlassen hatte. Bier Millionen Frank Brandschaden. In der Nähe von Grenoble fing ein Faßlager im Werte von vier Millionen Frank Feuer, das derart rasch um sich griff, daß die umliegenden Häuser schleunigst geräumt werden mußten. Die schnellste Reise um die Welt. Der japanische Weltreisende Toichiro Araki ist in Tokio eingetroffen. Er hat die Reise um die Welt in östlicher Richtung in der Rekordzeit von 33 Tagen, 16^ Stunden zurückgelegt und damit seinen Mitbewerber Ryukichi Matsui, der in west licher Richtung reiste, geschlagen. Statt verbrannt in den Teich geworfen. In Japan bat die Aufdeckung eines merkwürdigen Geschäftsgebarens einer Krematoriumsgesellschaft großes Aufsehen erregt. Eines Tages lieferte jemand die Leiche eines Angehörigen ins Krematorium ein, er erhielt aber die Asche so schnell zurück, daß sein Verdacht erweckt wurde. Die Nach prüfung ergab, daß es sich um Holzasche handelte. Die Leitung gab schließlich zu, daß die Gesellschaft so sehr in Anspruch genommen war, daß die Direktoren auf die Idee kamen, die Leichen in den Teich zu werfen rind den Angehörigen statt deren Asche Holzasche zu senden. Bunte Tageschpvnik Rom. In Neapel ereignete sich durch den Einsturz eines Gerüstes ein schweres Unglück, das mehrere Tote und zahlreiche Verletzte forderte. Kairo. Nicht 20 Pilger sind in der Wüste umgekommen, sondern glücklicherweise nur einer. 19 kamen wohlbehalten "in Damaskus an. Weihwasser. Aus der Grube Hermann wurde der Häuer Heinrich Paulick durch hereinbrechende Kohlenmassen bis an den Hals verschüttet und schwer verletzt geborgen. Seyda (Kreis Schweinitz). Von einer einstürzenden Zchuppenwand wurderrvler Personen begraben und schwer ver letzt geborgen. Moskau. Aus dem Don kenterte ein Boot, in dem sich 22 Kinder aus Rostow (Don) ohne Begleitung von Er wachsenen befanden. Zwanzig Kinder ertranken Luxemvurg. In oer ^nouflrienaot Eia, wuroe uu, den Leiter der faschistischen Schule von einem Kommunisten e,n Revolveraltentat verübt. Luigi wurde durch drei Revolverschüsse schwer verletzt. Der Attentäter entkam. Genf. Das Völkerbundsekretariat veröffentlicht ein in Rio de Janeiro abgesandtes Schreiben, nach dem Brasilien nach wie vor bei seinem Ausscheiden aus dem Völkerbund ver bleibt. Moskau. König Aman Ullah ist nach Leningrad ab gereist, wo er einer Festsitzung der Akademie der Wissenschaften beiwohnen soll. Es ist vorgesehen, den König zum Ehrenmit glied der Akademie zu ernennen. magma. GM heftiger Wirbelwind brachte ein im Bau befindliches Schulgebäude teilweise zum Einsturz. Das herab stürzende Mauerwerk siel auf tiefer gelegene Häuser. Drei Cinwohner sanden dabei^den Tod. ( Ournen, Sport uncl Spiels Fußball. Wilsdruff 1. gegen 10. Komp. Inf.-Reg. 10. Boitze Mannschaften sichen sich Sonntag nachmittag 3 Ähr in einem Freundschaftsspiel gegenüber. Das Spiel findet auf dem Sport platz an der Meißner Straße statt. K. Pr. Die Endspiele um die DSB.-Handball-Meisterfchaft der Herren und der Damen führen am Himmelfahrtslage in Halle DHC.-Berlin und Polizei-Halle (nachdem VfB-Aachen wegen Nichtspielberechtigung eines (belgischen) Spielers das Vor schlußrundenspiel gegen Polizei-Halle als verloren gewertet worden ist), bei den Herren, SC.-Charlottenburg und SV- Güstrow bei den Damen zusammen Die Oberhoffnhrt 1928 des Deutschen Damenautomobil klubs am 2. und 3 Juni steht folgende Etappen vor: Berlin— Halle—Erfurt-Oberhof (4-10,3 Kilometer)—Erfurt—Aschers leben—Magdeburg—Potsdam <323,8 Kilometer) Sie ist eine reservierte Zuverlässigkettsfahn für Tourensportwagen. Die deutsche Mannschaft für das olympische Fechlturnier soll nach dem Ergebnis eines Olympiakurses in Frankfurt am Main, an dem jeweils die fünf Erstplacierten der Fechtcr- bundsmeisterschaften in Bad Eilsen teilnehmen, ausgestellt werden Der Kamps Diener—Haymann um die Deutsche Schwer- gewichtsboxmeisterschast wird am Sonntag nicht in Dort mund stattfinden können, da sich Diener im Training einen Bluterguß im rechten Fußknöchel zugczogen hat, der seine Kampffähigkeit während des Treffens jederzeit in Frage stellen würde. Vermischtes. Erinnerung an ein Attentat. Am 11. Mai 1878, vor fünfzig Jahren, wurde das deutsche Volk plötzlich durch die Nachricht erschreckt, daß ein Attentat auf Kaiser Wilhelm 1. versucht worden sei. Der 81jährige Kaiser fuhr mit seiner Tochter, der Großherzogin Luise von Baven, im offenen Wagen von Charlottenbura der in Berlin ..Die Linden" entlang. Da feuerte vom Bürgersteig aus der 21jührige Klempnergeselle Max Hödel aus Leipzig zwei Schüsse auf den Wagen ab, jedoch ohne zu treffen. Hödel, der sich bei der gerichtlichen Untersuchung als Anarchist bekannte, wurde am 16. August 1878 enthauptet. Die oldenburgische Raufboldliste. In vielen kleineren, leicht übersehbaren Orten gibt es Trunkenbold listen: wer als Gewohnheitssäufer bekannt ist und immer wieder nicht bloß einen, sondern gleich mehrere über den Durst trinkt, kommt auf eine amtliche Liste, die in den Schenken angenagelt wird. Den also gekennzeichneten Mitbürgern dürfen die Gastwirte bei Strafe nicht allzuviel Schnaps oder sonstige Alkoholika verabreichen, wobei allerdings der Übergang von der „Nochnüchternheit" zur Halb- oder Ganzbesoffenheit nicht immer leicht festzustellen sein dürfte. Nach dem Muster solcher Trunkenboldlisten hat man nun jetzt in Oldenburg Raufboldlisten eingeführt. Alle Personen, die als gewalttätig bekannt sind und durch übermäßigen Radau, durch Anrempelungen, Messer stechereien, Faustkämpfe usw. schon wiederholt Tanzlust barkeiten oder ähnliche Veranstaltungen gestört haben, werden behördlicherseits auf die Raufboldliste gesetzt und wie die Trunkenbolde angeschlagen. Den Raufbolden ist der Aufenthalt in den Räumen, Buden, Zelten usw., in denen die vorgenannten Veranstaltungen stattfinden, ver boten; verboten ist ihnen auch der Aufenthalt in 3000 Meter Distanz von der Örtlichkeit der Veranstaltung über- all dort, wo geistige Getränke verkauft werden. Die Gast wirte sind verpflichtet, die Raufboldliste in ihren Räumen auszuhängen. Ob es nun friedlicher werden wird in Oldenburg? Worum es geht. Eingesandt. Nur Wenige Wochen trennen das deutsche Boll vom !0. Mai, dem Lage, an dem es sich zu entscheiden haben wir-, >b es gewillt ist, seine Kraft einzusetzen für den Schutz seines 3olkstums, seiner Kirche, seines Eigentums, zur Rettung von Landwirtschaft und Industrie, des Mittelstandes und Haud- verks. Das deutsche Volk hat die Wahl zwischen Aufbau ind Zerstörung, je nachdem es seine Stimme der großen stechtsparlei oder den Linksparteien gibt. Will es de« wirt- chastlichen Aufbau, so wie er im vergangenen Jahr tatkräftig »egonnen wurde, zur Förderung der Nahrungsfreiheit, z«r Hebung des Binnenmarktes und Auslandsmarktes fortsetzen, »ann gilt es nationale Steuer- und Wirtschaftspolitik zu reiben. Diese aber ist allein mu den Deutschnationalen nöglich, deren Fürsorge sür die Interessen aller Ber«fs- chichten vor allen Dingen die Hebung der Kaufkraft -er ganzen Bevölkerung betrifft. Wie wenig im Grunde die Linkspartei sür eine Förderung unserer wirtschaftlichen gelange übrig hat, beweist erneut ein Artikel im „Halleschen Volksblatt", der sich mit der demnächst in Torgau statlfinden- >en Ausstellung sür Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft hefaßl und IN dem Mitgeieilt wird, daß der sozialdemokratische Regierungspräsident Grützner aus dem Ehrenausschuß aus getreten ist, weil die Äusstellungsleitung schivarz-weiß-rot gu flaggen beabsichtigt. Darüber hinaus hat der Regierungs-' iräsident auch die Behörden in Torgau, die Volksschulen und ne Reichs- und Landesbehörden, selbst den Garnijonälteßen esmino cketentus in perpeluum crucietur. Hoc Lenno, Xmus Wsinensis eeclesine episcopus, scripsit et sißilli sui impresione siZnatum corrodorsvit. VI. Hsta sunt nominll villarum. quas kor et Mn eius in concambium cieckerunt WiAÜarckus et üiutkLLerus Msinensi ecclesiae sine werrn et omni contra- «tictione: . . , , „ 6oreducii, Oicice, Orockice, Linici, buckeruwice k om. Zu deutsch: Benno, zehnter Bischof der Kirche zu Meißen, tut allen Christ-gläubigen And, daß M freier Mann namens Bor, von Geburt eine Slave, 5 Dörfer seines Besitzes im Gan Nisan, im Burgward W o z gelegen, in Gegenwart und unter Zustim mung seiner beiden Söhne Wichard und Liutge r (Luther) zu eigen gegeben- har Mt sämtlichem Anhang und Zubehör de'er Dörfer: mit Lebügeuen, Höfen-, be sautem und unbebautem Gelände, Wiesen, Weden, Wäldern, Wegsam-em und Unwegsamem, Wasser und Wasserläufen, Fischereien, Mühlen, Mühlwevken der- «rt, baß ihm und seinen Söhnen ebensoviel Dörfer der Kirche, die sie selbst als -an nehmbar befunden chatten, zu Lehn gegeben würden. — -So heißen die 5 Dörfer, hie von der Kirche zu Meißen dem Bor und seinen Söhnen z-um Ausgle ch gegcben worden sind: eins im Burgward Ziauzo: Te - sice; zwei im Burgw-ard Bresnice m t Namen- Luc-iwice und Wirno - 1-i ne; eins im Burgward Godiwo: Drogo budowice; ferner eins im Burgw-ard Trebiste: Rvcina unter -der Bedingung jedoch, daß der Vater -selbst, solange er lebte, diese 10 Dörfer »hne jeA-che Dienstbarkeit wirkl ch in Besitz nähme, nach seinem Tode aber die über lebenden Söhne dieselben Dörfer gleich u. gleich unter sich teilten u. wie ihr Tater bei seinen Lebzeiten, solange sie lebten, diese selbst w rkl'ch gebrauchten, und daß, wenn einer von ihnen stürbe, seine Erbschaft an den besagten Dörfern nicht auf den an deren überginge, nach beider Tode aber der Bschof 'm genannten Orte von da ab dw Macht haben sollte, zu tun, -Ivas er wollte. Wenn nun «der Vater und die Söhne, solange sie lebten, dem Bischöfe an diesen Gütern einen Schaden täten, d. h. wenn sie jemandem anderen als der Kirche .zu Meißen -und deren B ichofe das Ganze oder -einen Teil überliehen oder -überlassen wollten, dann sollten sie sowohl der eigenen als auch der bischöflichen Güter durchaus verlustig gehen. Dies geschah in der Kirche zu Meißen vor dem König Heinrich, dem Sohne des Meilen Kaisers Heinrich, m Geigerwatt der ehrwürd igen Bischöfe: Wetzel, Erzb'fchvf zu Magdeburg, Anno Erzbischof zu Köln, Adelbert, Erzbischof zu Bremen, Burchard, Bischof zu Halber- «stabt, Eppo. Bischof KU Zeitz, Werner, Bischof zu Merseburg, der Laien: Otto, Herzog zu Baiern, Magn-us, Herzog zu Sacken, Wrotezlaw, Her zog von Böhmen. Bolezlaw, Herzog von Polen, Markgraf Elbert, Markgraf Dedo, Markgraf -Udo, Pfalzgraf -Friedrch, Graf Gero -und sein Bruder Thmo, Burggraf Burchard von Meißen und seine beiden Söhne Evo und Buchard samt vielen Man nen des Markgrafen EAert: Hugold, Friedrich, Maricho, Witigo, (Molo, Sputis, Avezlaw, Bol-bor, Rotas, Zideziaw, Mi-nich, Poibis-law, Zulzlaw, Wizilaw, Mazelin, Mircizlaw, Migbor und sein Sohn Naziwog, Eos, Borislaw, Johan. Tammo and der Geistlichen: Rudolf, Borchard, Azelin, Christian, Wilhelm, Getto, Bert hold, Regimbolb, Willerich, Appo. (Fortsetzung folgt.) LeilrebkM für keswalforrckung und k-imalpMge w»<ktul>w»ge ru»„llU / vrcdLrikli,i»lllkd«s «ic» »»N» y» Numme is Mai i-rr 17 Za-rgan- Ruk äem vmgberg siieäerwaklka. A. Kühne, Wilsdruff. -(Schluß.) «Hier mag auch Wrat-islav gewohnt haben, als die Feste fertig war. Die Sage weiß von ihm zu erzählen: In seinem Vaterlande war ein Edler gewesen, Beneda. Den hatte Wratisl-av landesverwiesen. Änd dieser war nach Meißen zu Bfchof Benno geflüchtet. Nun schickte Wratislav nach Meißen, ließ Beneda unter Zusicherung freien Geleites aufsordern, nach Woz zu kommen, aller alte Zwist sollte vergessen sein. Beneda kam, wurde von Wratislav überaus freundlich empfangen, gebeten, Mantel und Schwert abzulegen und in den Wachtturm -geleitet. Hier wollte ihn der König binden lassen. Beneda jedoch entriß einemKämmerling das Schwert, hieb diesen nieder und wandle sich -gegen den König. Der versprach ihm Gnade, wenn er einhielte. Be neda ließ sich überreden, legte das Schwert weg. Da stürmte plötzlich auf ein Zeichen Wratislavs die Mache herbei. Beneda wurde nach tapferer Gegenwehr bestrickt und dann von vier Götierross-en in vier Teile zerrissen. Ob dann die Deutschen noch -gekommen sind und den Böhmenkönig vertrieben haben? Die Urkunden wissen nichts davon zu erzählen. Aber man hat wohl längst n cht alles ausgeschrieben, w-as geschehen ist. -Ist auch -viel Urkundenwerk verloren gegangen. Man hat jedoch h er auf -dem Burgberg eiserne Pfeilspitzen gefunden. Dir Slaven hatten für gewöhnlich keine, folglich können wir annehmen, -daß wohl die Deutschen gekommen -sind und den Wall erobert haben. Der Kampf mag nicht lange gedauert haben, man -hat wenig Kampfmaterial .gefunden. Ich- denke mir, die Deut schen -haben es mehr aus eine Belagerung ankommen lassen; denn der Wall zu Nie- deiwarlha hatte einen großen Fehler, und an ihm ist -vielleicht feine Vette.digung ge scheitert: Er -hatte kein Wasser! <0 57