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vrutsehlanäs moarmstr Siedlung. Wohnungsbau ist heute nötiger Venn je. An der Be seitigung der Wohnungsnot arbeiten die Städte und Ge meinden mit größtem Nachdruck. Das Verdienst aber nicht nur zur Beseitigung der Wohnungsnot beizutragen, fon- vcrn gleichzeitig den am schwersten betroffenen Opfern des Krieges oie ihnen versprochene Heimstätte unter Beachtung neuzeit lichster Gesichtspunkte zu erstellen, ist ein Verdienst des sächsischen Staates und der Stadt Dresden, das sie in Deutschland einzig dastehen läßt. Auf den südwestlich gelegenen Höhen Dresdens ist am Achtbeetewege vor kurzer Zeit mit dem Bau der Reichsbund - Schwerkriegsbeschädigtensiedlung Dresden- Coschütz begonnen worden. 25 Häuser sollen als erster Bauabschnitt erstellt werden. Für weitere 25 hat der Kleinwohnungsbauausschuß beim Wohnungsamt des Rates zu Dresden seine grundsätzliche Zustimmung ge geben, so daß es auf diese Weise möglich wird, einer recht beachtlichen Anzahl von Schwerkriegsbeschädigten Heim stätten zu schaffen, die auf ihren Gesundheitszustand weit- gehendst Rücksicht nehmen und einer Verschlimmerung des Kriegsleidens vorzubeugen bzw. zur Heilung beizutragen geeignet sind. Die Häuser werden in Vierer- und Fünfergruppen ausgestellt, die iu der Hauptsache mit ihrer Längsachse von Nord nach Süd liegen, so daß sie dadurch aus die günstigste Weise besonnt werden. Die abwechselnde Unterbrechung der Längsachse erhöht noch dazu die Möglichkeit der gün stigen Besonnung. Fast alle Gruppen stehen mit der Vor derseite in der Morgensonne und erhalten an der Hinter front Nachmittagssonne. Die nach Süd gelegenen Häuser sind jedoch ausschließlich Lungenkranken Vorbehalten, so daß in diesen Häusern nicht ein einziger Sonnenstrahl während des Tages unausgenützt bleibt, um der Lungenkrankheit entgegenzuwirken. Ueber- sies sind alle Häuser im Erdgeschoß mit einer verglasten Veranda versehen, die dem Bewohner Liegekuren im eigenen Heim gestatten. Durch besondere Konstruktion der Fenster lassen sich diese völlig zusammenklappen, so daß in geöffnetem Zustand kein Schatten entsteht. Die Wohn- und Schlafzimmer und die Veranden in den Häusern, die von Lungenkranken bewohnt werden,. werden mit einem ultradurchläfsigcn Glase ausgestattet, einem neuzeitlichen wissenschaftlichen Forschungsergebnis, das den Sonnenstrahlen ihre keimtötende Wirkung beläßt, auch wenn sic durch Fenster in die dahinterliegendcn Räume fallen. Gewöhnliches Fensterglas absorbiert die ultravio letten Sonnenstrahlen und hebt ihre keimtötende Wirkung auf. Die Erfahrungen, die mit dem Glas, insbesondere vom Deutschen Institut für Tuberkuloseforschung in Ham burg gemacht worden sind, sind als günstig zu bezeichnen. Die Mehrkosten gegenüber gewöhnlichem Fensterglas sind ; in Anbetracht der Gesamtbaukosten verhältnismäßig nie drig; auch hierbei kann ein weitgehendes Verständnis für . diese Gesundungsmöglichkeit der Lungenkranken und ein > besonderes Entgegenkommen der Stadt Dresden festgestellt , werden. Bisher ist in Deutschland noch keine Siedlung ! aus diese Weise ausgestattet. Einige Häuser, die Kriegsbeschädigte mit Selbstfahrern bewohnen, werden mit flachen Anfahrtsrampen versehen, auf denen der Beschädigte, ohne eine Stufe benutzen und ohne aus seinem Selbstfahrer aussteigen zu müssen, bis in seine Wohnung gelangen kann. Die Ortsgruppe Dresden des Reichsbundes der Kriegsbeschädigten hat es sich angelegen sein lassen, die durch die sächsische Regierung erlassenen besonders gün stigen Baudarlehensvorschrrften für Schwerkriegs beschädigte, insbesondere für Lungenkranke und Kinder reiche, sich zunutze zu machen und für ihre gesundheitlich am schwersten benachteiligten Mitglieder die Siedlungs häuser zu erstellen. 18 Häuser sind für völlig erwerbsunfähige Kriegsbeschädigte bestimmt. Die organisatorische Leitung liegt in den Hän den des Vorstandes der Reichsbund-Schwerkriegsbeschä digtensiedlung Dresden-Coschütz. Die architektonische Lei tung wird von Architekt Johannes Gräfe ausgeübt, wäh rend die Ausführung in deu Händen der Baufirma Fr. Emil W. Bertholdt in Wilsdruff liegt. Wenn auf diese Weise alle Voraussetzungen gegeben sind, um das Versprechen Hindenburgs, jedem Kriegsteilneh mer eine vor Wucherhand geschützte Heimstätte zu schassen, wenn schließlich durch günstige Beleihungsvorschriften des Staates und durch verständnisvolles Entgegenkommen der Stadt Dresden und aller anderen an der Durchfüh rung des Siedlungsvorhabens beteiligten Behörden eine vorteilhafte, auch finanziell günstige Basis für die Sied lung festgestellt werden kann, so muß anderseits in letzter Minute die bedauerliche Wahrnehmung gemacht werden, daß von einer Seite der Durchführung dieses wichtigen Unternehmens besondere Schwierigkeiten drohen, nämlich seitens der Ziegellieferanten. Es ist plötzlich, trotz dem die Vorratsplätze der Ziegeleien voll sind, zu sinem handelsüblichen Preise kein Grundbauziegel zu erhalten, so daß dem Siedlungsvorhaben von dieser Seite aus die schwerste Gefahr droht, wenn nicht baldigst die Einsicht bei den Ziegel liefernden Stellen eintritt, daß auch sie im Rahmen des wirtschaftlichen Geschehens, besonders gegen über der Allgemeinheit, insbesondere aber gegenüber den am schwersten betroffenen Kriegsbeschädigten, eine Ver pflichtung zu erfüllen haben, die in hemmungsloser Er füllung der sich ergebenden Lieferungspflicht besteht. Es würde bedauerlich sein, wenn alle maßgebenden Stellen es sich angelegen sein ließen, die Ansiedlung der Schwer beschädigten nach jeder Richtung hin zu fördern, sie ins besondere auch finanziell für die Beteiligten tragbar und ihren Verhältnissen entsprechend zu gestalten, und schließ lich übermäßige Preisbildung diese Bemühungen illuso risch machen würde. Bisher sind alle sich in den Weg stellenden Schwierig keiten überwunden worden, so daß die Hoffnung berech tigt ist, daß trotz alledem die Reichsbund-Schwerbeschädig- ten-Siedlergruppe an ihr Ziel gelangen wird, und auf diese Weise die Tatsache geschaffen würde, in Dresden die modernste Siedlung in Deutschland zu erbauen. MaxDörschel. Bereinskaleuder. Mililärverein Wilsdruff. Sonntag den 22. April im „Adler" Kränzten. ZvelterberiiLt Wechselnd bswölEt. Weiter Nachlassen der Unbeständigkeit. Langsames Fortschreiten der Temper-aturzMchme. Schwache Vust- bewegung veränderlicher Richtung. fSaHfen unüNackbarlcksn) Freital. (Ein rätselhafter Fall.) Seit Donnerstag abend liegt der Werkmeister Arnold mit seiner Frau in tiefem Schlummer und ist trotz der Be mühungen mehrerer Aerzte nicht aus dem Schlaf zu bringen. Dabei sind Vergiftungserscheinungen nicht wahr- zunehmen. Dresden. (Tod unter dem Auto.) Auf der Fürstenstraße, unweit der Straßenbahnhaltestelle Gabels- berger-Straße, wo gegenwärtig Straßenarbeiten aus geführt werden, wurde der 63 Jahre alte städtische Streckenwärter Oskar Helmert aus Dresden von einem Personenkraftwagen tödlich überfahren. Nach den krimi- nalpolizeilichen Ermittlungen trifft die 'Schuld an dem Unfall den Kraftwagensührer. Er ist, ohne am Rechts- sahren behindert gewesen zu sein, in der Mitte der Straße direkt auf Helmert, den er nicht gesehen haben will, zu- gesahren. Der Fahrer wurde festgenommen. Dresden. (Straßensperrung.) Die Staats straße Grimma—Oschatz wird von der Abzweigung des Weges nach Köllmichen bis zum Wege Grauschwitz— Wctteritz—Staatsstraße, nötigenfalls bis zur Pappel schenke, Wegen Ausführung von Bauarbeiten vom 23. April bis 2. Juni 1928 für allen Fahr- und Neitverkehr (Durchgangsverkehr) gesperrt. Der Ortsverkehr auf der Staatsstraße wird vom Böhlitzer Weg bis zum Markt in derselben Zeit gesperrt. Der Durchgangsverkehr wird über Wetteritz—Göttwitz. der Ortsverkebr in Mutzschen f über den Vaterwiesenweg und Seilerberg und umgekehrt verwiesen. Dresden. (Die deutschnationalen Reichs» tagskandidatenfürSüdsachse n.) Als deutsch- nationale Reichstagslandidaten für den 30. Wahlkreis (Chemnitz, Zwickau) sind ausgestellt worden an erster Stelle Reichstagsabgeordneter Biener, ferner Dr. Rade macher und Dr. Barth. Dresden. (Großfeuer.) In der Nacht zum Frei tag brach in dem Gebäude der Metallwarenfabrik Grebe u. Kästner Feuer aus. In wenigen Minuten stand der gesamte Dachstuhl in Flammen und das Feuer fand in den öligen Wollabfällen und dem Verpackungsmaterial, das im zweiten Obergeschoß lagerte, reichliche Nahrung. Die Löscharbeiten der Feuerwehren gestalteten sich recht schwierig. Nach einstündiger mühevoller Arbeit mit fünf Schlauchleitungen war die Macht des Feuers gebrochen. § Durch das Feuer wurden große Mengen halbfertiger Fa- § brikate der Metallwarenfabrik zerstört. Außerdem hat i die Einrichtung des Maschinensaales erheblichen Schaden ; erlitten, über die Entstehungsursache läßt sich bei der ! großen Ausdehnung der Brandstelle nichts Genaues i sagen. Dresden. (Wieder ein überfall in der ! Dresdener Heide.) Am Donnerstag nachmittag ! wurde eine junge Frau aus Dresden, die auf ihrem i Fahrrad nach Klotzsche fuhr, in der Heide von einem i unbekannten Mann überfallen. Der Täter sprang plötzlich - aus dem Straßengraben und riß die Frau vom Rade. ! Die Überfallene versetzte dem Angreifer einen heftigen ! Stoß vor die Brust, so daß er in den Graben zurück- ' taumelte, und fuhr eiligst davon. Offenbar hat man es mit demselben Täter zu tun, der vor einigen Tagen erst . in der Heide einen gleichen überfall auf ein junges i Mädchen versuchte. s Bautzen. (Tanzsteuer- Ermäßigung t m Bautzener Bezirk.) In seiner letzten Sitzung be schloß der Bezirkstag der Amtshauptmannschaft Bautzen, die bisherigen Tanzsteuersätze für Maskenbälle um 50 Prozent zu ermäßigen und die Mindestsätze von 2 Mark auf 1 Mark und von 1 Mark auf 50 Pfennige fest- zusetzen. Marienberg. (60 Jahre Unteroffizier- schule.) Die ehemalige Sächsische Unteroffizierschule feierte das Fest ihrer vor 60 Jahren erfolgten Gründung. Die Schule hat der sächsischen Armee während ihres Be stellens alljährlich eine große Anzahl gut ausgebildeter Unteroffiziere gestellt. Im Jahre 1873 wurde die Unter- osfizierschule von Kleinstruppen nach Frankenberg verlegt. Im Jahre 1921 schlossen sich die ehemaligen Unteroffizier schüler zu einem Verbände in Dresden zusammen; sie setzten ihren gefallenen Kameraden 1923 in Marienberg ein Ehrenmal und werden vom 9. bis 11. Juni in Marien berg die 60jährige Gründungsfeier begehen. Zwickau. (Tragischer Tod eines Schul» jungen.) Der seit dem 13. März vermißte 10 Jahre alte Schüler Rolf Müller wurde jetzt unter einer Schleuse deS j Mittelgrundbaches tot aufgefunden. Er hatte noch den l Schulranzen auf den Rücken geschnallt. Der Knabe hatte sich wiederholt tagelang aus Furcht vor den Folgen ver nachlässigter Schularbeiten ans dem Elternhaus fern- gehalten und wurde einmal in ganz erschöpftem Zustande im Bahnhofsgebäude versteckt a»fgefunden. Es muß dar aus gefolgert werden, daß er sich auch am Lage seines letzten Verschwindens in der Schleuse versteckt und bei den damals herrschenden Nachtfrösten seinen Tod gefun den bat. Leipzig. (Furchtbare Bluttatei n es Leip zigers.) In dem Dorf Prießen bei Kirchhain erschlug nach voraufgegangencm Streit der 45 Jahre alte Verg- invalide Scholze seine Wirtin, die 66jährige Frau Seifert mit seinen Krücken. Dann ging der Mörder in die Scheune des Landwirts Köpke, zündete sie an und schnitt sich die Kehle durch. Die Flammen wurden so rechtzeitig bemerkt, daß die ganze Scheune gerettet werden konnte. Man nimmt an, daß Scholze, der ein notorischer Trinker war, die Tat beging, weil seine Wirtin ihm das Geld für Schnaps verweigerte. Die heutige Nummer umfaßt 10 Seiten und die „Wilsdruffer Illustrierte", einschließlich Sonntagsbeilage und Kriegschronik Verlag und Druck: Buchdruckerei Arthur Zschunke, Verlagsleitung: Paul Kumberg. Verantwortlich für die Schriftleitung: Hermann Lässig, für An zeigen und Reklamen: A. Römer, sämtlich m WNsdrufs. Montag, -e« 30 April 1928, vormittags 9 Uhr, wird tm Sitzungssaale des amtshuuptmannschaftltchen Dienstgcbäudes MW Sitz«- dir BeükMsWss« abgchalten werden. Die Tagesordnung ist vom 23. April 1928 ab im Aushangkasten und im Eingangsraume des amtshauptmannschaftl- Dienstgebäudes angeschlagen. Meißen, den 20. April 1928. Der Amtshauptmann. uncki Oararbrtten Mr Tiefbau, Was serbau unä fiuiurteamik werden geevissendalt aurgeMdrt von 6. Lrassekt, Stssn veeMeter Landmesser una liuUur-lnsemeur, Meißen. Luider- straßr b, pernspreMer HSr Inseriere« Sie! Llovisrslimmer kodier, Leipzig, i» von Anfang M ü wieder in Wtl-druff tätig. Weite Bestellung bitie niederzulegen in der Geschäftsstelle des Tageblatt. M-LMal-MckkmsWkn ii. -Itporalgre» empfiehlt Max Döhnert, Grumbach, Tel 497 kM kilkiSUtS » llxgieoiscdo » Oummlvaren, Urinale, ztuttsrsprürvn, 8pülk»nnen von 1.25 litte. beid-Mocken, lisisergüetel fürLiSlKs ÜLM8N 6ummi-8cliiüpker llrnstdalter, llüükormer kWAMilW Kvöcnelkormer unsüdtdar kusenkormer, desicdtgeoller ^Ue dieudeilen! (äiskreter Verkauf) L fköislsdsn vresäeo-ü. MW"?08tMr Filiale tVsUstrsüe 4. lAnn acdts auf PIrma, äs bei Vorreizen cl. Inserates 5^ lludslt. Fahrräder Diamant Phänomen Amato sowie sämtliche Zubehör- und Ersatzteile zu billigsten Preisen Teilzahlung gestattet. Mehrere gebraucht Näoer nno Näh Maschinen sind prerswertabzugeben E. Hennig öc Co. Rosen jetzt beste Pflanzzeit! 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