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Wilsdruffer Tageblatt : 25.04.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192804253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19280425
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19280425
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-04
- Tag 1928-04-25
-
Monat
1928-04
-
Jahr
1928
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 25.04.1928
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Wenn liegt öffentlicher Tanz vor? In einer Enisledung Hal das Kammergerichl kürzlich zu her Frage Stellung genommen, wann in einem Lokal von öffentlichem Tanz die Rode fein kann. In einer mit Schankwirt schäft verbundenen Konditorei im Norden Berlins wind allabendlich musiz en und nicht selten benutzen junge Leute die Gelegenheit, nach der Musik in den Gängen ides Lo kals zu tanzen. Ter Wirt wurde daraufhin in Strafe genommen, und zwar unter der Begründung, öffentliche Tanzlustbarke.ten ohne Genehmigung veranstaltet und somit gegen eine Pottzei- verordnung vom 10. Juli 1922 Versionen W haben. Der Wirt beantragte gerichtliche Entscheidung und machte geltend, dah er in seinem Lokale ausdrücklich durch Anschlag dekanntgemacht habe, daß das Tanzen verboten sei. Tas Amtsgericht ließ seine Ausführungen gellen und sprach den Wirt frei. Gegen die Ent scheidungen legte jedoch die Staatsanwaltschaft Berufung >de,m Kammergericht ein: Der Angeklagte habe gewußt, daß in seinem Lokale nach der Musik getanzt würde und hätte 'das Tanzen ver- hindem müssen. Der 1. Strafenat des Kammerger chts pflich- llete dem bei. Menn in dem Lokale des Angeklagten, so heißt es in der Entscheidung, öfter nach der Musik getanzt worden ist, so genügt es nicht, wenn er ein Plakat mit der Aufschrift „Tanzen verboten" anbringt. Er darf das Tanzen nicht dulden. Verwehrt er den Gästen das Tanzen in seinem Lokal nicht, obgleich ihm bekannt ist, daß das oster geschieht, so ist anzunehmen, daß 'N eine Tanzlustbarkrll adhält oder veranstaltet. Arbritersreizeit. Der Landesverband Evangelischer Arbeiter vereine veranstaltet vom 13. bis 17. Mai im sirchl chen Bundes haus in Krummenhennersdorf eine Freizeit. Die Stellung des Arbeiters M Religion, Kirche, Staat, Politik, Literatur u. Presse wich von Sachkennern in einzelnen Vorträgen behandelt werden. Die Lebensbilder von Friedrich Neumann und Albrecht Dürer und relMöse Besprechungsabende ergänzen die grundsätzl.chen Themen. Dabei cht freie Zeit für Ruhe und Feierstunden gegeben. Anmeldungen sind an das Sekretariat, Dresden, Ostra-Allee 24, zu richten. Kcsselsdors. (Au to k ont roll e.) Verflossenen Sonntag unternähmen 4 Beamte der Landgendarmerie kurz vor dem Ort eme Kontrolle der Kraftfahrzeuge vor. Etwa 500 Wagen,wurden angehalten und auf ihre Papiere geprüft. Da gab es viele ent täuschte Gesihter, die ihre Ausweise, Steuerpapiere usw. nicht in Ordnung hatten. Autofahrer, Führerscheine und sonstige sür den Autcdetrieb notigen gesetzlichen Unterlagen prüfen und ein stecken! Mohorn. '(Briefträger-Versetzung.) Die borden Angestellten der hiesigen Post, die Postboten Glöckner und Knö bel, werden am 1. Mai nach Dresden den Postämtern 1 und 7 rugeteilt. Mohorn. (M ilitärverein.) Militärverein Appell hatte für Sonnabend zu einer Gedenkfeier eingeladen. Nach begrüßen den Worten durch den Vorsteher erhob sich der Vorhang der Bühne und die Büste König Alberts, umrahmt von den Sach senfarben, grünen Palmen, Fahnen und einer Gewehrableilung, anmutig gruppiert. Mit beredten Worten schilderte Vorsteher Lütz ner Leben und Heldentaten König Alberts, rühmend der Daten gedenkend, die er als Gründer des MMärvereinsk undes getan. Am Schlüsse seiner Rede bat der Redner die Anwesenden, sich zum chrenden Gedächtnis von den Plätzen zu erheben, wobei die Gewehre präsentiert und die Fahnen gesenkt wurden. Ein erhe bender Moment! Im 2. Teil hatte sich Potograph Schönbach aus Hartha-Hntergersdors bereit gefunden, die Anwesenden durch Lichtbilder an den Rhein und seine Nebentäler zu führen. Herr liche Selbstaufnahmen zeigten Städte und Burgen am deutschen Rhein. Danach bot der Vorsitzende einige B lder unseres Tha randter Waldes, stimmungsvoll von Frau 'Schönbach koloriert. Allen Zuschauern wurde das Herz erweicht und einmütig einte man sich in dem Bokenntn s: Welch herrliches Stück Heimaterde ist doch unser Tharandter Wold. Dankesworte richtete der Vor sitzende nn den Vortragenden, den Bediener des L chtbilderappa- rates, Herrn Bräuer und der Schule zu Hintergersdorf für das Leihen des Apparates. Nun trat der Tanz in se ne Rechte, und jung und alt benutzte diese Gelegenheit, bis die Polizeistunde Halt gebot. Jeder Militärvereinler ist wohl in dem Bewußtsein heim gegangen, einen erhebenden, vielgestaltigen Abend verlebt zu haben. Beretnskakender. Iungdeutfchcr Orden. Mittwoch den 25. April abends 8 Uhr im Adler Gefolgschastsabend. Vereinigung ehem. Landwehr 102. Sonntag, den 29. April 7 Uhr abends Miedersohensfeier und Bannerwoihe im Adler. Ortsausschuß für Handwerk u. Gewerbe. Montag 30. April im Adler Sprechtag. ^etterkerickt Nach kühler Nacht tagsüber warm, vorwiegend heiler, schwache Lis mäßige Winde aus ^östlicher Richtung. s SaGlen una NachbarlAalt) Freital. (Der rätselhafte Dauerschlaf — eine Gasvergiftung.) Der 'Ursache des rätselhaften Dauer schlafes des Ehepaares Andrich scheut man jetzt auf der Spur zu sein. Es wurde über der Wohnung des Werkmeisters ein fei ner Gasgeruch wahMnommen, der durch die Diele drang. Dar aufhin ließ das Gaswerk vor dem Haue die Straße ausbrechen und nach dem angebl chen Gasrohrbruch suchen. Eine ganze Nacht hat man daran gearbeitet, ohne den Bruch zu finden. Ein ziemlich starker Gasgeruch st ober festgeftellt worden, so daß doch mit einer Gasvergiftung zu rechnen ist. Königsbrück. (U m d i e Zuschlä g e zur G r u n d - und Gewerbesteuer) Die Stadtverordneten hatten es bereis vor längerer Zeit trotz der Beschwerde des Stadtrats 'abgelehnt, einen höheren als lOOprozenligen An cklaz zur Grund- 'und Ge werbesteuer zu erheben, worauf die Gemeindrkammer zu Dres den dem Einspruch des Stadtrates, der 150 v. H. Zuschläge for dert, recht gab und die Stadtverordneten von Königsbrück an wies, erneut Beschluß zu fassen. In der letzten Stadtverordneten versammlung hat man aber trotz der Entscheidung der Gemeinde kammer abermals einen höheren als lOOprozentigen Zuschlag zur Grund- und Gewerbesteuer abgelchnt. Auf den Ausgang dieses Konfliktes darf man gespant sein. Dresden. (90. Geburtstag des Seniors I der sächsischen Geistlichen.) Am 1. Mai begeht der Senior der sächsischen Geistlichen, der in Dresden im Ruhestand lebende Pfarrer Eduard Müller, seinen 90. Ge burtstag in voller körperlicher und geistiger Rüstigkeit. Müller hat jahrzehntelang in Greiz, Zwickau und Glauchau amtiert. Dresden. (Straßensperrungen.) Die Straße Lohmen — Bad Schandau ist wegen Massen schüttungen vom 23. April bis 9. Mai 1928 von der Ab zweigung von der Straße Lohmen—Hohnstein am Rondell bei Zeschnig bis zur Schule in Porschdorf für allen Fahr- verkeür aesverrt. Dieser wird über Lobnstein verwiesen. An den Sonn- und Feiertagen wird die Sperrung aufge hoben. — Wegen Massenschuttarbeiten wird die Staats straße Schneeberg — Auerbach zwischen Neustädtel und Hundshübel auf die Zeit vom 24. 4. bis 2. 5. 1928 für allen Fährverkehr gesperrt. Von Sonnabend, den 28. 4. 1928, nachmittags bis Sonntag, den 30. 4. 1928 früh ist die Straßenstrecke frei. Die Umleitung erfolgt über Rothenkirchen—Schönheide—Schönheiderhammer—Eiben stock—Burkhardtsgrün—Schneeberg oder Hundshübel— Muldenhammer— Eibenstock— Burkhardtsgrün—Schnee berg. Dresden. (Von einem Radfahrer tödlich verletzt.) Am Sonntag wurde auf der abschüssigen Tal straße in Kossebaude unweit der Talschenke das 7 Jahre alte Töchterchen des Buchdruckereibesitzers Hofmann aus Dresden-Kotta von einem Radfahrer angefahren, zu Boden geschleudert und tödlich verletzt. Der rücksichtslose Radfahrer, ein 24 Jahre alter Eisenbahnarbeiter von hier, den die Schuld am Unfall trifft, wurde von der Kriminal polizei festgenommen. Dresden. (Versorgungsbezüge.) Den sächsi schen Versorgungsberechtigten werden die Bezüge für Monat Mai am 30. April durch die Postanstalten aus gezahlt. Dresden. (Sittlichkeitsverbrechen.) Vor einigen Tagen wurde in den späten Abendstunden eine 16 Jahre alte Kontoristin aus Dresden von einem unbe kannten älteren Mann auf der Geisingstraße vergewaltigt, nachdem er sie unter der Vorgabe, er sei Polizeibeamter, in Schrecken gesetzt hatte. Der Täter entkam mit der Straßenbahn. Großenhain. (Explosionsunglück.) Im Werk Stroga explodierte der Destillierapparat im Brennerei gebäude, wobei die brennende Maische herausgeschleudert wurde. Der Brennmeister und ein Arbeiter wurden so schwer verbrannt, daß für ihr Leben gefürchtet werden muß. Das Dach der Brennerei wurde zerstört, das Mauerwerk stark beschädigt. Kamenz. (50 Jahre Militärverei n.) Der sächsische Militärverein „Kameradschaft" feierte am Sonn tag sein 50jähriges Bestehen und in Verbindung damit sein Mjähriges Fahnenjubiläum. Weite Kreise der Be wohnerschaft nahmen an der Feier teil. Auf die Kranz niederlegung folgte ein Festzug, an dem etwa 30 Bruder vereine teilnahmcn. An den Festzug schloß sich der Fest akt im Saale von „Stadt Dresden". Neugersdorf i. Sa. (VomZuge tödlich über fahren.) Lin entsetzliches Unglück ereignete sich auf einem hiesigen Bahnhof. Als die Kriegerwitwe Emma Neubauer aus Sohland a. d. Spree auf einen bereits an fahrenden Personenzug springen wollte, glitt sie aus und geriet unter die Räder. Die Bedauernswerte erlitt schwere Verletzungen. Die Bergung der Unglücklichen gestaltete sich außerordentlich schwierig. Obwohl Ärzte sofort zur Stelle waren, erlag sie nach kurzer Zeit ihren schweren Verletzungen. Kirchberg. (Mysteriöser Pulverfund.) Am Sonntag wurde von einigen Jungen an einer Scheune nahe der Langenfelder Straße ein in einem Mauerloch ver steckter Sack gefunden. Derselbe enthielt eine verrostete Blechkanne, in welcher sich rund 30 Pfund grobkörniges Pulver befanden. Das Pulver, das von der Gendarmerie beschlagnahmt wurde, dürfte von einem Diebstahl her- cühren. Werdau. (Tod eines H o ch b e t a g t e n.) Im 90. Lebensjahr starb der Nestor der hiesigen Lehrerschaft und einer der ältesten Bürger, Oberlehrer i. R. Oskar Wolff. Mylau. (M o t o r r a d u n g l ü ck.) Am Sonntag wollte auf der Staatsstraße Bayreuth—Berneck unweit Neudorf der Tischlermeister Leistner aus Mylau einen Radfahrer überholen, streifte diesen aber und fuhr gegen eine Telegraphenstange. Leistner wurde der Schädel ein gedrückt, so daß er sofort tot war. Der Radfahrer erlitt schwere Verletzungen. Plauen. (Verhängnisvolle Spielerei mit Schußwaffen.) Ein Geschäftsmann in der Jahn- straße wollte am Sonntag seinen Kindern eine Mehrlade pistole zeigen. Infolge unvorsichtigen Hantierens entlud sich plötzlich die Waffe, wobei das Geschoß dem 3jährigen Sohne des Geschäftsmannes in die Brust drang. Das Kind stürzte schwerverletzt zusammen und mußte nach dem Krankenhaus gebracht werden. Leipzig. (Dr. Wulle sächsischer Spitzen kandidat des völkisch-nationalen Blocks.) Der völkisch-nationale Block hat als Spitzenkandidaten für die Reichstagswahlen in den drei sächsischen Wahlkreisen den bisherigen preußischen Landtagsabgeordneten Rein hold Wulle ausgestellt. Leipzig. (Die Revision im Kaufmann- Prozeß verworfen.) Der erste Strafsenat des Reichsgerichts hat die Revision verworfen, die der Dr. h. c. Paul Wilhelm Kaufmann gegen das Urteil des Landgerichts Dresden vom 22. Oktober 1927 eingelegt hatte. Kaufmann war wegen Konkursvergehens zu vier Monaten Gefängnis verurteilt worden. * Lehrgang für Säuglingspflege. Das sächsische Ministerium für Volksbildung beab sichtigt, sofern sich eine genügende Anzahl Teilnehme rinnen meldet, einen weiteren vierwöchigen Lehrgang in Säuglingspflege für weibliche Lehrkräfte an den Be rufsschulen zu veranstalten. Gesuche zur Teilnahme sind an die Berufsschulräte zu richten. Diese berichten dem Ministerium spätestens bis Anfang Mai d. I., ob und wieviel Bewerberinnen aus ihrem Bezirk in Frage kommen. Es ist daher allen Frauen, die sich bewerben wollen, zu empfehlen, mit den Bewerbungen nicht zu warten, sondern sie möglichst sofort einzureichen. Oie SiaSi Leipzig als Hausbesitzer. Nach der neuesten Äufstellung besitzt die Stadt Leipzig in der Stadtflur 1508 Häuser als Eigentum, wozu noch zehn außerhalb der Stadtflur kommen. Die Frie densmiete für alle diese Grundstücke beziffert sich, ein schließlich Meß- und Vertragsmieten, auf rund 5 350 000 Mark, die jährliche Mieteinnahme beträgt 4 592 000 Mark. Auch die Stadt als Hausbesitzer bekommt nämlich nur 69 Prozent der Friedensmiele. Unter den mit Mietzins eingestellten Gebäuden befinden sich auch alle öffentlichen Gebäude, so u. a. das Neue Rath Haus nebst Stadt haus mit 612 000 Mark Friedensmiete und 422 000 Mark Mietertrag, der auf die einzelnen Verwaltungsstellen, die in den Gebäuden ihren Sitz haben, umgelegt wird. Nicht mitgezählt sind dagegen die Schulgebäude, die im Haus- halt an anderer Stelle mit rund 1119 000 Mark erscheinen. Köuig-Atbert- Gedächtnisfeier. Die weiteren Veranstaltungen. Die Vereinigten Ofsiziersverbände Dresdens und der Sächsische Militärvereinsbund setzten am Montag die am Sonntag begonnene König-Albert-Gedächtnisfeier fort. Mit dem Krönungsmarsch aus den „Folkungern" wurde die Feier eingeleitet. Generalleutnant a. D. v. d. Decken begrüßte die große Festversammlung, auf die die Fahnen der einzelnen Militärvereine hernieder blickten. Die Festrede hielt General der Infanterie, Staats- und Kriegsminister a. Di von Carlowitz. Mit den Worten: „Wir haben einen großen Mann ver loren; uns war er mehr!" leitete er seine Ausführungen ein. Dann zeichnete er die innen- und außenpolitischen Ereignisse des 19. Jahrhunderts, die mit der Einigung der deutschen Stämme im Deutschen Kaiserreich ihren Ab schluß fanden. An der nun folgenden erstaunlichen Ent wicklung des Handels und der Industrie — so führte er dann weiter aus — hat König Albert reichlich Anteil, nicht nur durch das Gewicht seiner Stellung, sondern durch den Einsatz seiner ganzen Persönlichkeit. Ein gütiges Geschick hat ihn nur den Aufstieg und die Höhe erleben lassen, hat ihn davor bewahrt, Zeuge des Abstiegs sein zu müssen. Dieser Sachsenkönig besaß die Liebe und das Vertrauen des ganzen Volkes, und auch im Auslands machte sich das Gewicht seiner Persönlichkeit geltend. Er besaß eine zwingende Macht über die Gemüter; sein Wesen war Ein fachheit und selbstverständliche Natürlichkeit. Nachdem der Redner dann noch kurz das harmonische, glückliche Ehe leben mit der Königin Carola gestreift hatte, schloß er mit den Worten: Unsere Zeit hat keine Muße mehr, der Ver gangenheit zu gedenken. Möge aber das Andenken an König Albert bei seinen alten Soldaten noch lange er halten bleiben. Im weiteren Verlauf der konzertlichen Darbietungen zog noch eine Reihe von Lichtbildern an den Augen der Festversammelten vorüber, die interessante Momente aus vem Leben des Königs brachten. Mit dem Altsächsischen Zapfenstreich wurde die Feier beschlossen. Tagungen in Sachsen Sächsischer Verein zur Hebung der Sittlichkeit. In Verbindung mit den Inneren Missionstagen hielt der Sächsische Verein zur Hebung her Sittlichkeit in Dresden seine Landestagung ab. Nach Begrüßungsworten des Vor sitzenden, Pfarrer Mätzold, nahm Frau v. Hertwig-Bünger das Wort zu einem Vortrag über „Wohnungsnot und Sittlichkeit". An Hand eines reichen Zahlenmaterials wies die Rednerin nach, daß zur Behebung der Wohnungsnot schon vieles getan worden sei, vieles noch zu tun übrig bliebe. Trotz der großen Fortschritte gäbe es'immer noch eine große Zahl von Familien, die auf Wohnung warten oder in menschenunwürdiger Weise wohnen müssen.' Gerade irr Sachsen sei den Trägern der Fürsorge ein großer Ausgaben kreis gegeben, aber was nütze es, wenn Lungenkranke in Heilstätten gepflegt oder kranke Kinder in Erholungsheimen untergebracht werden, -7- und hinterher müßten sie wieder in die unzulänglichen Wohnräume zurück. Die Wurzel aller sozialen Mißstände sei die Wohnungsnot, ihre Bekämpfung sei die wichtigste Ausgabe. Hieraus ergebe sich die bringende Notwendigkeit, den Neubau von Wohnungen mit allen Mitteln zu fördern Für das lausende Jahr sei die Aussicht aus diesem Gebiete sehr ungünstig, weil cs an dem nötigen Kapital mangele. Wenn cs nicht gelinge, noch anderweitig Geld zu beschaffen, dann könnten nur 16 000 Wohnungen er stellt werden. Versammlung des Landesverbandes für Innere Mission. Im Festsaal des Diakonissenhauscs zu Dresden wurde die Hauptversammlung des Landesvereins für Innere Mission abgehalten. Nach einer Begrüßungsansprache des Grafen Vitztum von Eckstädt nahm die Versammlung den Be richt über die Tätigkeit des Landesvereii.s im verflossenen Geschäftsjahr entgegen. Der Berichterstatter, Pfarrer Wen delin, ging in längeren Ausführungen auf die einzelnen Arbeitsgebiete der Inneren Mission ein und stellte dabei u. a. fest, daß die soziale Gcrichtshilse in Sachsen aus poli tischen Gründen noch auf große Schwierigkeiten stoße. Für die Fürsorgeerziehung unterhalte die Innere Mission 39 An- stalten mit 1700 Plätzen, unter denen besonders die Kinder erholungsheime mit großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hätten Das Schwergewicht seiner Arbeit habe der Verband ans den Aufbau des Landcswohlfahrtsdienstes gelegt. Gras Vitztum sprach sodann allen Mitarbeitern der Inneren Mission den wärmsten Dank aus, woraus Dr. Fritzsch-Kassel über das Thema „Innere Mission und Einzelgemeinde" referierte. ( Körle - kanckei - lvirtlckiattl llmiliche sächsische Notierungen vom 24. April 1928 Dresden. Auf Berliner Anregung hin verkehrte auch die hiesige Börse wieder in fester Haltung. Auch die Umsatztätig- kcit erfuhr einige Belebung. Die höchste Kurssteigerung er zielte Keramag mit 29 Prozent bei Repartierung. Ferner lagen befestigt Glasfabrik Brockwitz plus 5 und Kahla plus 3 Prozent. Höher gefragt waren vor allem nock die Werte der Photo industrie: Dresdener Albumin-Aktien plus 22, Genußscheine Plus 13, Vereinigte Photoaktien plus 10, Genußscheine plus 13, Vereinigte Strohstofs plus 4 Prozent Auch Banken gewannen: Darmstädter Bank plus 5, Reichsbank plus 1,5 Prozent. Höher gefragt waren noch Polvphon plus 12,5, Bergmann plus 6,5, Stettiner Bergschloß-Brauerei plus 4,25, Düngerhandelsgescllschaft plus 3,25 Prozent. Die wenigen Abstriche gingen über einige Prozent nicht hinaus und blieben ohne Einfluß aus die feste Gefamthaltung Bautzener Bier verloren 3,5, Felsenkeller 3 Prozent, ebenso Faradit minus 3 und Escher minus 2,5 Prozent. Leipzig. Bei etwas lebhafterem Geschäft setzte sich an der heutigen Börse auf der ganzen Linie eine merkliche Befestigung durch, von der besonders eine Reihe bevorzugter Werte profi tieren konnte. So waren vor allem höher: Polyphon plus 12, Mansfeld A.-G. Plus 5, Pittler. Prcstowcrke und Darmstädter Bank je plus 4, Gnüchtcl plus 2,5 uud Deutsche Eisenhandel plus 2,25 Prozent. Nur ganz vereinzelt waren auch gering fügige Einbußen sestzustellen. Die freundliche Grundstimmung erhielt sich auch im Freiverkehr. Chemnitz. Die heutige Börse war wieder auf einen er heblich freundlicheren Grundton gestimmt Auf allen Markt gebieten waren zahlreiche und znm Teil recht beachtliche Kurs gewinne zu verzeichnen. Auch zeigten Publikum und Spekula tion wieder regere Neigung zu Rückkäufe». Befestigt lagen vor allem Schubert u. Salzer-Aktien plus 8, Genußscheine plus 9, Darmstädter Bank und Dittersdorf Filz je plus 3, Großenhainer Webstuhl plus 2,5, David Richter plus 2 Pro zent. Den Kurssteigerungen standen nur vereinzelte belang lose Rückgänge gegenüber. Wn« Lie üzMKMWR
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