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K Um deimilehen 6erä G - " UntervsNungrdrllsge rum „MIsaruNrr Lsgedlstt" — Amtrdlstt. " L Der Deserteur. Historische Skizze von Karl Fr. Rimrod. Des Heeres und des Königs dürftiger Schlaf ward in dieser Nacht vom Regiment Ansbach-Bayreuth bewacht, dessen Schwadronen in zweistündiger Abwechslung die Feldwache gegen die Oder stellten. Die Sterne verblaßten schon, und ein allmählich aufstei- gendes Licht im Osten kündete des neuen Tages Werden, als man dem Obersten von Stahnsdorfs die Meldung überbrachte, daß der Leutnant von Margraf sich unerlaubter Weise von seiner Feldwache entfernt habe, also desertiert sei. Stand der Oberst in seiner strengen Auffassung von sol datischer Mannszucht dem schier unglaublichen Bericht erst wie fassungslos gegenüber, so stieß er doch Sekunden später in höchsten! Zorn den Pallasch auf die Erde, daß der schwere Stahl in der Scheide klirrte, und warf die Meldung wie einen Fetzen Unrats unter den Tisch. Der Atem des hünenhaften Mannes ging rasch und stoßweise: „Schmach über diesen Bur schen, der die Fahne seines Regiments so besudelte!" Der Offizier, der die Meldung überbracht hatte, wußte — das aber nur vom Hörensagen — weiter zu berichten, daß gegen zwei Uhr ein Bauer bei der Feldwache des Leutnant von Mar graf eingetroffen sei und mit diesem wenige erregte Worte gewechselt habe. Der Leutnant sei darauf in höchster Auf regung auf sein Pferd gestiegen und nach den russischen Linien davon gejagt. Der Bauer habe erzählt, das dicht an der Oder gelegene Stammgut der Familie von Margraf sei von den Russen überfallen und in Brand gesteckt worden. In höchster Not habe der siebzigjährige Schloßherr nm schnelle Hilfe zu seinem Sohn gesandt. „Wenn schon!" brüllte der Oberst und schlug mit der Faust auf den Tisch, der darunter zusammen zu brechen drohte. „Ein Deserteur bleibt er doch! Das Kriegsgericht wird ihm, .tvenn er zurück kommt, sein Urteil sprechen. Entfernt sich ivon seiner Feldwache, von der die Sicherheit des Königs und des ganzen Heeres abhängt! Tut das ein Offizier? Ist der König etwa nach Berlin geritten, als die Russen ihm Schloß nnd Thronsaal versauten und den königlichen Hof nach Magde burg jagten? Ist er das — he? Nein, er blieb bei seinen Truppen, beim Heer — aber jener Ehrlose ..." . Von der Tür kam ein leichtes Räuspern. Der General von Winterfeldt, Friedrichs Vertrauter, hatte von dort unbe- merkt alles angehört. „Ueberlassen wir das Urteil dem Kriegsgericht. Es kann nicht zweifelhaft sein." Und leiser: „Ich wollte, er käme nicht zurück, dann bliebe uns das letzte erspart. Auch Ihnen, Stahnsdorfs, und dem Regiment Ans bach-Bayreuth." „Schande genug für mich, müßte ich einen Offizier meines ^Regiments füsilieren lassen!" sagte der Oberst mit verhaltener Stimme. Der General legte ihm die Hand auf die Schulter: „Ich werde dem König berichten. Der Leutnant von Mar graf ist bei seiner Rückkunft zu arretieren!" Gegen sechs Uhr in der Frühe sah man einen Offizier des Regiments Ansbach-Bayreuth langsam nach den preußi schen Linien reiten. Es war der Leutnant von Margraf. Um die Stirne trug er ein blutbeflecktes weißes Tuch, und der linke Arin hing wie lahm am Körper herab. Man nahm ihm Schärpe und Pallasch ab, er achtete dessen kaum. Langsam schritt er neben dem Obersten von Stahnsdorfs, von dem es wie Eiseskälte ausging, dem Dorfe zu. Am Dorfeingang er wartete sie ein Adiutant: „Sofort zum König!" Der König stand, als der Oberst mit seinem Arrestanten eintrat, am Fenster und hatte die Beiden Wohl kommen sehen. Nun trat er auf den Leutnant zu und sah ihm, ohne daß seine Miene eine Empfindung für oder wider den Deserteur offen barte, ins Gesicht. „Sein Großvater ist mit der Fahne in der Hand für Preußen gefallen. Sein Vater hat ein Menschenalter lang in meinen und meines Vaters Diensten gestanden, untadelig und treu und Er? Er desertiert!" Das kam wie ein Zischen ans des Königs Mund. „Er ist kein Offizier, Er ist ein ..." Dem König mochte einfallen, was ihm Winterfeldt über den Grund der unerlaubten Entfernung des Leutnants erzählt hatte. So unterdrückte er denn, was er sagen wollte, — es hätte den Leutnant von Margraf zeitlebens entehrt — und räusperte sich: „Was fand Er drüben?" Friedrich wies in der Richtung zur Oder. Der Leutnant tat einen tiefen Atemzug: „Das Schloß verbrannt... Den Vater tot, erschlagen... von den Russen..." Friedrich warf kurz den Kopf herum und sah den Leut nant durchdringend an. Aber auch jetzt war in des Königs Gesicht nichts, was inan zugunsten des Leutnants hätte deuten können. „Er ist der letzte seines Geschlechts?" Der von Margraf bejahte. „Um zwölf Uhr spricht Ihr das Feldgericht das Urteil. Mach' Er sich keine Hoffnung. Ich unterschreibe. Er ist, trotz allem, ein Deserteur." Das Kriegsgericht erkannte, wie nicht anders zu er warten auf Tod durch Erschießen. Von einer Degradierung des Leutnants von Margraf nahm man dagegen Abstand, weil „die Ursache der unerlaubten Entfernung immerhin nicht als der Beweis ehrlosen Empfindens angesehen werden konnte." Der Vorsitzende des Gerichts wollte eben die Sitzung für beendet erklären, als der König eintrat. Hinter ihm sein Kammerdiener Fredersdorf. Friedrich ließ sich das Urteil reichen, überlas es — und unterschrieb. Es ging wie ein eiskalter Hauch durch das kahle Zimmer, in dessen dunkelstein Winkel der Verurteilte in einem grauen Zwilchkittel stand. Friedrich sah sich um: „Nicht zu degradieren? Dann gebe man ihni die Uniform!" Die Uniform samt Schärpe und Pallasch hatte merkwürdigerweise Fredersdorf mitgebracht, der dem Leutnant nun auch beim Anlegen half. Die mit Friedrich gekommenen Offiziere und die des Ge richts sahen das mit einigem Staunen. „Hier!" sagte der König barsch und reichte dem Führer des Erschießungskommandos das Urteil. „Sofort zu voll strecken!" — Der Leutnant salutierte, trat aus den Verurteilten zu und faßte ihn leicht am Arm, um ihn abzuführen. So traten sie ins Helle. Da fragte Friedrich: „Wen verhaftet Er da?" „Den Leutnant von ..." In diesem Augenblick bemerkte der Führer des Kom mandos, und mit ihm sahen es die Andern, daß Margrafs Woffenrock die Abzeichen eines Rittmeisters trug. „Das Urteil spricht von einem Leutnant. Ist das ein Leutnant?" Der junge Offizier war derart verblüfft, daß er kaum ein „Nein" herausbrachte. „Also!" sagte der König und tat ein paar Schritte zur Tür. Dort wandte er sich noch einmal um, und was er nun sagte, gab Margraf und den Andern glücklichste Gewißheit: „Den Leutnant von Margraf, wenn Er einen solchen findet, mag Er meinetwegen erschießen lassen. Den Rittmeifter von Margraf aber vom Regiment Ansbach-Bayreuth laß' Er mir ungeschoren!" Schneller als des Königs Hand die Türklinke fassen konnte, hatten die Offiziere die Klingen aus der Scheide ge rissen, und „Vivat Fridericus" brauste es aus dem engen Raum auf die stille Dorfstraße. Zwischen Winterfeldt und Stahns dorfs stand der junge Rittmeister von Margraf, der letzte seines Geschlechts, und er schämte sich der Tränen nicht, die ihm über die Backen rannen. Friedrich sah, in beiden Mundwinkeln ein leises, aber stolzes Lächeln, von einem zum andern. Den Rittmeister von Margraf blickte er, ernst geworden, eine kleine Weile sinnend an. Dann lüftete er den Hut ein lvenig, sagte laut und ver bindlich „von jour, messieurs" und schloß fast geräuschlos die Tür. Strix. Frei nach dem gleichnamigen Tier-Roman Svend Fleurons. Von Otto R. Gervais. Wie die letzten Raubritter des Mittelalters Hausen in der fernen Tiefe selten betretener Föhrenwälder an der Küste Dänemarks die Uhumutter Strix Bubo und Uf, ihr Gemahl. — Us ist wohl hundert Jahre alt. Das Teller eisen geschäftstüchtiger Wilderer hat ihm eine Klaue geraubt; seine Lichter glänzen nur noch in arabisch-finsteren Nächten, sein Kampfesmut ist erstorben. Niemand weiß, ob er nur noch als Philosoph oder als Fatalist sein Dasein fristet. Strix Bubo, die große Horneule, ernährt ihn, während er als Wärmflasche im Nest der Jungen dient, sie bewacht und ihnen die Leckerbissen wegschnappt, die Strix in un ermüdlichen! Eifer für ihre einzigen Nachkommen heran schleppt. Die große Eulenmutter ist der Tyrann des Hoch waldes, der fliegende Wolf, an Stärke dem Königsadler nichts nachgebcnd. Sie hat Flügel wie Schaufeln und musku löse Schenkel wie ein Fuchsrüde. Ihr Gehör ist so fein, daß sie vernimmt, wie die Maus kaut und das Gras trinkt; ja selbst jede Bewegung des Nachtfalters, jeden leisen Flügel schlag hört sic. Ihre Augen sind das Furchteinflößeitdste, was die Tiere des Waldes kennen. Ihr Daunenvelz ist so dicht, daß sie förmlich unter ihm verschwindet. Und die großen Augen glühen wie elektrische Leuchten aus der Dunkelheit ihres Daseins hervor. Strix Bubo fängt kein Tier. Sie schlachtet es. Kitz hasen, Birkhähne und Wildgänse im Sommer des Ueber- flusses. Kommt aber der Schmalhans Winter, so genügen ihr auch Eichhörnchen, die sie dem Marder abstiehlt, oder Krähen, die ihr das Schandlied von Not und Elend um die empfind samen Ohren krächzen. Steigt die Not bis zum Hunger, so nehmen sie und Uf, ihr Gemahl, auch mit einer Ratte aus der Nähe menschlicher Behausungen vorlieb. Die Jungen sind ihre einzige, große Sorge. Uf ist alt, gleichgültig und nervös. Er, treibt sich tage- und nächtelang umher. Die Eier im Nest kümmern ihn wenig, und die häßlichen, kleinen Eulen betrachtet er als Rivalen, die ihm nur Futter stehlen, denn er muß jeden Bissen mit ihnen teilen, den Strix fängt. Wenn er aus Dank und Liebe ge gen die fürsorgliche Mutter wenigstens auf die Brut acht gäbe! Aber selbst dafür ist er zu bequem, zu feige und zu alt. — Eines Tages geschieht es, daß der Leuchtturmwächter Vogel und Pist Lak, sein Unteragent, der Waldhüter, die feste Aufträge für viele zoologische Gärten und Privatsammler auf Uhu-Eier und -Junge haben, gute Geschäfte machen. Während Strix mit Taa, dem Marder ringt, schleicht der Leuchtturmwärter, ein kleiner Mann mit langer Hakennase und hinkendem Bein, zu dem hohlen Baumstamm, in dem zwei rauhschalige, runde Eier liegen. Uf. kneift aus, die Eier verschwinden in Watte verpackt in der Botanisiertrom mel, und alle Mutterfreuden sind dahin. Im nächsten Jahre nistet Strix hoch oben in einem alten, ausgebesserten Bussardhorst, doch auch dahin gelangt die menschliche Habgier, und die daunigen Jungen, die sich, von Vater und Mutter verlassen, selbst gegen die Menschen verteidigen, werden mit Ammoniak betäubt, im Rucksack verpackt und ihrem traurigen Geschick zugeführt. Ein Jahr später raubt ihr das zweibeinige Wesen sogar den Gatten; auch er wird in die Sklaverei geschleppt, um sich die wenigen Jahre, di« er noch zu leben hat, für Geld sehen zu lassen. So ist es nun einsam geworden um Strix. Den ganzen Winter hindurch sitzt sie im hohlen Baumstamm und würgt an ihrem Gewöll. In der Regel schläft sie. Wenn sie zu fällig erwacht, so ruft sie nach ihren gefangenen Jungen, nach ihrem Männchen. Alle früheren Horstplätze sucht sie ab, zieht weit über das Land hinaus, jenseits der Menschen nester, aber nirgend sieht oder hört sie das Geringste von Uf oder von ihren Jungen. Der Vogel der Nacht ist das verkörperte Grauen. Seine Mystik, die Finsternis, kommt lautlos und überraschend; Strix Bubo ist das einzige, hochbetraute Kind der Nacht. — Der Schlag der Axt, den sie ain meisten haßt, kommt immer näher, drängt immer dichter ihren Jagdgefilden zu. Sie haßt die Axt am meisten, denn sie schafft Licht, und Licht ist ihr größter Feind. Die Waldarbeiter Pflegen von Strix nie etwas zu sehen. Sie hören sie nur: Oh, oh!, klagt etwas in der Tiefe; uh, uh! antwortet es von weit her. Das war zu der Zeit, als Us noch lebte. Da hatten sie in den frühen Abendstunden, namentlich in der Paarungszeit, ihre feurigen Wechselgesänge angestimmt; sie rief laut, scharf und innig begehrens, und er antwortete, tief, hohl, mit einem unheimlichen Uhuuu, was aber für ihr Ohr wild, lieblich und aufreizend klang. Strix ist überreizt durch die Oese nnd Einsamkeit. Sie greift den Menschen an, im unbewußten Gefühl der Rache In der Dämmerung wirft sie sich über ihn her, packt ihn bei den Schultern und wärmt ihm die Ohren mit beiden Flü geln. Mit den scharfen Ellbogenknochen schlägt sie ihm in die Schläfen und macht ihm ein paar blaue, blutunterlaufen,: Augen. Schließlich greift sie ihm in die Haarbüschel und schüttelt ihn. Es ist Pist Lak, der Uhufänger, den sie gefaßt hat; sie ahnt es jedoch nicht. In diesem Augenblick sind ihr alle Menschen gleich. Wie gewöhnlich ist der kleine Leuchtturmwächter aus feinem Frühlingszug nach Raubvogeleiern aus. Sein schwe rer, eijenbeschlagener Eichenknittel trifft Strix an den Kopf sie verliert die Besinnung, und als sie wieder" zn sich kommt, sitzt sie hinter Schloß und Riegel. Doch ihre Peiniger schätzen ihre Stärke nicht richtig ein Das Drahtbaucr, nur für Schwächlinge ihres Stammes be rechnet, gibt ihr, zerrissen, die Freiheit wieder. Noch einmal kommen Zeiten, wo Strix sich am Raube ergötzt, und wieder andere, wo sie entbehren und leiden, flüchten und wandern muß. Kaum eine Maus findet sie ost für ihren Hunger. Strix wird alt über solchem Kämpfen ums Leben. Eines Tages laßt sie sich in einen alten Baum stamm nieder. Sie fühlt unheimliche Todesschwindel ihre sonst besonnenen Entschlüsse lähmen und kann nicht wieder ausstehen. Die Augenlider fallen ihr zu, und im letzten Krampf noch meint sie ihre Fänge in den Kops und Hals des Menschen, ihres schlimmsten Feindes, zu schlagen. Dit Greisin der Einöde, die letzte große Eule Dänemarks iü gestorben. < Eine entstehende Wüste. Von vr. W. G. Praetorius. Ein ernstes Problem, das in immer stärkerem Maße die Oeffentlichkeit der Südafrikanischen Union beschäftigt, ist dos von Jahr zu Jahr zunehmende Unfruchtbarwerden weiter Teile des Acker- und Weidelandes. Die Ursache dieser be ängstigenden Erscheinung ist ganz einzigartig. Im Grunde genommen sind, so merkwürdig es klingen mag, Hyäne nnd Schakal daran schuld. Ein großer Teil des „Velds" — des prarieartigen Landes — wird zur Schafzucht benutzt. Die Herden müssen vor allem Raubzeug geschützt werden, daher trieb inan früher die Schafe bei Nacht in enge Hürden, dort Fenzen genannt. Tag für Tag, Jahr für Jahr haben die Tiere den gleichen Weg von der Weide zur Fenz zurückgelegt und regelrechte tiefe Laufrinnen durch das Veld getreten. Kam nun eins der in Südafrika üblichen starken Gewitter, fo wurde aus den Schafwegen ein Wasserlauf, ein Bach, zuletzt eiu reißen der Strom. Der gute Mutterboden wurde fortgeschwemmt, und Millionen von Kubikmetern schwarzen Humus' wanderten jährlich die Flüsse hinunter ins Meer. Die der Erde beraubten Streifen wurden immer breiter und tiefer, bald lag der nackte Sand oder Fels zu Tage. Von den höher liegenden Teilen des Velds wurde beim nächsten Regen ein Grasstück nach dem anderen losgerissen nnd der Mutterboden weiter fort geschwemmt; nach zehn, zwanzig Jahren war aller Pflanzen wuchs vom Veld verschwunden und das Land zur Wüste ge worden. Bisher machte man sich nicht viel Gedanken darüber und suchte sich einfach im weiten Lande neue Weiden. Mit der Zunahme der Bevölkerung kam aber vor einigen Jahren der Zeitpunkt, wo für die verlorene Weide und .ür das immer nötiger werdende Ackerland kein Ersatz mehr vorhanden war. Die ganze Größe der Gefahr offenbarte sich nach einer jahre langen regenarmcn Periode. Die Hilferufe der bedrängten Farmer werden jetzt immer lauter. Eiu Abgeordneter hat kürzlich im Parlament mehrere Von ihm hergestellte photographische Aufnahmen vorgelegt, welche die gleiche Gegend einst nnd jetzt zeigten: vor dreißig Jahren eine blühende Landschaft und heule eine unfrucht bare Wüste. Zweiundzwanzig Bezirke der Union befinden sich heute in diesen! Zustand, und Tausende von Farmern mußten ihre Siedelungen verlassen. Das einzige Nüttel, die Landplage auf ihren jetzigen Um fang zu beschränken, wäre ein allgemein durchgeführtes Be wässerungssystem, um den Boden stets feucht ,u halten nnd ihn starken Ncgcnfällen gegenüber widerstandsfähig zu machen. Dadurch könnte auch ein dem Pflanzenwuchs zuträglicher Ausgleich zwischen den wenigen und rasch vorübergehenden Wolkenbrüchen nnd zwischen der oft monatelangen Regen losigkeit erzielt werden. Grundwasser wäre ja im allgemeinen reichlich vorhanden, nur fehlen den Farmern die Mittel zum Bau von Pumpen nnd Äeriefelungsanlagen. Man hat von der Regierung verlangt, daß sie den Far mern und Viehzüchtern die nötigen Kredite bereit stelle und Stauanlagen errichten lasse. Das Ministerium gebraucht aber immer wieder die Ausrede, daß keilt Geld zu solchen Pro jekten vorhanden wäre. Diese Gleichgültigkeit einer so ernsten Frage gegenüber ist schlecht erklärlich, denn abgesehen von der Not vieler Farmer, machen sich die Folgen des Uebels auch durch eine ganz erhebliche Verringerung der südafrikanische!! Wollausfuhr bemerkbar. Boni Vertrauen und Mißtrauen. Von Paula Vogt. Vertrauen ist immer ein Sich-selber-Verschenten. Und das kann man nur dort, wo einem Liebe und Achtung ent gegentreten. Alles andere, was so leichthin Vertrauen genamu wird, ist nur ein Trauen. Und dazu bedarf es höchstens de- Verstehens. Mißtrauen ist nicht immer böse. Es ist nur oft die scharfe Brille, durch die man mit Sehnsucht und Erwartung den Menschen sucht, dem man restlos vertrauen kann. * Fast jeder Mißtrauische war einmal ein vertrauender und glaubender Mensch. Spricht aus dieser Tatsache nicht eine schwere Anklage gegen den Umgang der Menschen unterem ander?