Volltext Seite (XML)
Leiclen ilt Gnacle Leiden ist Gnade aus Gottes Hand, Ls führt Mm Leden, Um «uns M läutern iroard es gesandt, Gott hat's gegeben; Wegweiser soll es ans Menschen sein, Führer nach oben, Kündet von ewiger Liede Schein, Ast du erst droben. Frieda Nier. Wahlen und Außenpolitik. Wenn man sagt, daß Neuwahlen in einem Lande eine Sach« sind, für die sich auch das Ausland interessiert, so ist das eine Selbstverständlichkeit. Selbst in Ländern, die nicht parlamentarisch regiert werden, wie Italien oder Rußland, bedeutet das Ergebnis von Wahlen die Möglichkeit einer Be urteilung ihrer inneren Lage. Wahlen sind eine Meinungs äußerung und eiue Willenskundgebung der erwachsenen Be völkerung. Sie sind niemals gleichgültig. Niemals aber sind Neuwahlen zum Parlament eine Angelegenheit der Außenpolitik des LaudesL' dem die Wahlen abgehalten werden. Neuwahlen können nur nach innenpolitischen -Gesichtspunkten entscheiden. Neuwahlen sind kein Mittel »er Außenpolitik. Deutscreuand ist bekanntlich nx Jahre 1918 zur repu- blikanis,chen Verfassung übergegangen, weil die Alliierten s in den 14 Punkten Wilsons nur einem demokra tischen, republikanisch regierten Deutschland milde Friedens- bedingrchgcn versprachen. Wir haben abgerüstet (was noch kein Volk bislang getan hat). Aber Frankreich glaubt seine Sicherheit noch immer bedroht. Wir haben den Dawes-Plan unterzeichnet, aber Frankreich und England und Belgien stehen trotzdem noch immer am Rhein. Man ist vielleicht in der Form uns gegenüber etwas höflicher geworden, mau behandelt uns nicht mehr wie einen Verbrecher, aber in der Sache selbst wird an der Politik von Versailles fcstgehaltcn. Man hat uns einen Strick nm den Hals gelegt (Dawes-Plan), eine Mine unter unserem Hause angebracht (Rheinlandbesetzung), ein Bein amputiert (polnischer Korridor), man hat uns die bürgerlichen Ehrenrechte aberkannt (Kriegsschuldlüge), aber man tituliert uns — darin liegt der Fortschritt — seit einigen Jahren wieder mit „Hochwohlgeboren". Das sind nnscre Erfahrungen. Sic beweisen also nichts für die Richtigkeit der Behauptung, daß ein Eingehen auf die Wünsche des Auslandes in der Gestaltung unserer Innenpolitik von irgendwelcher politischen Wirkung ist und unsere Lage tatsächlich bessert. Wenn wir also wieder scsi- üellen müssen, daß das Ausland mit den wohlbekannten Mitteln von Reden und Zeitungsartikeln bei uns Wahl propaganda zu treiben versucht, so sollte man das ablchnen. Es besteh« sogar Aulaß zu der Vermutung, daß die Schwierigkeiten in den deutsch-polnischen Handels vertragsverhandlungen von der polnischen Regierung des wegen geschossen werden, weil man in Warschau mit dem Kommen einer politisch anders gerichteten Regierung in Deutschland rechnet. Von dieser hofft man mehr zu erlangen als von der gegenwärtigen deutschen Regierung. Aber man sollte das deutfche Volk nicht sür dümmer verkaufen als es ist. Auch eine andere politische Richtung müßte eine deutsche I n t e r esse n p o l i t i k treiben Wenn sic es nicht tun würde, dann würde sie nur beweisen, daß sie aus den letzten Jahren nicht das mindeste gelernt Hal Aber darauf bösst das Ausland anscheinend. Außerdem ist die ganze Fragestellung falsch, von der man ausgeht, wenn man von den künftigen außenpolitischen „Er folgen" redet, die eine im Gegensatz zu der gegenwärtigen stehende Regierung erzielen könnte. Einmal treibt das Ausland uns gegenüber immer noch nur eine nackte, brutale I n t e r e s s c n p o l i t i k. So haben wir bei den Handels verträgen der letzten Jahre wirklich nicht gerade gut abge schnitten, weil man unsere Notlage ausnutzte. Das Aus land Wird auch nm der „schönen Augen" einer solchen Regierung in Deutschland willen nicht auf diese rücksichtslose Jntcrcssen- politik verzichten. Wer das glaubt, der sollte von Außen politik nicht reden. Nur eine» Ersolg in außenpolitischer Hinsicht könnte der deutsche Urwähler bei den kommenden Wahlen erzielen, soweit die Außenpolitik in Frage kommt. Bei der Beurteilung der außenpolitischen Widerstandskraft eines anderen Landes kommt es ja nicht auf die politische Richtung der herr schenden Regierung an, sondern daraus, ob diese Regierung fest im Sattel sitzt. Wenn das Ausland daraus hoffen kann, daß ein Regierungswechsel in einem anderen Lande die Bewilligung der Forderungen bringt, die von der bisherigen Regierung abgelchnt worden sind, dann kann mau ^rau Ngnes und ihre Kinder Der Roman einer blutter Von kni? Hermann OlSser OouvrlgM br KcMin NnN« <8s«Io> f7v So könnte Frau Agnes mit den Kindern wohl zu frieden sein. Denn Rot haben sie nicht zu leiden, ihr Leben geht in festen Bahnen, und bringt ihnen, durch die end liche Vereinigung der Geschwister und der Mutter, manche Freude. Frau Agnes aber hegt tim ihren Werner neue Sorgen. Aeußerlich erscheint der Kraute ruhig und zufrieden. Er sitzt zumeist im Garten, lauscht den Stimmen der Bögel, dem Arbeitsliede seines Bruders, das hell und froh zu ihm herüberklingt. Er träumt und sinnt. Oder er geht, sich mühsam vorwärtstastend, durch kleine Gewese, den Hofplatz und die freundlichen Stuben. Doch tut er das nicht gern; denn er fühlt sich reichlich unsicher, oft hilflos wie ein Kind. Es ist bedrückend, ausehen zu müssen, wie der große, stattliche Mensch sich mühsam von Halt zu Halt, am Zaune und an der Maner des Hauses entlang tastet. Frau Agnes möchte ihn oft auf größeren Gängen führen, ins Dorf, durch die Felder, in von Wald. Dazu ist er jedoch nicht zu bewegen. Nie willigt er ein, über die Pforte des kleinen Geweses hinauszugehen. Er scheut die Welt und die Menschen, fürchtet den Blick neugierig Gaffender, fürchtet eine Begegnung mit Hanna. So bleibt es Frau Agnes nicht verborgen, daß der geliebte Sohn von Tag zu Tag stiller und verschlossener, schwermütiger und scheuer wird. Sie versucht alles mög liche, ihn zu erheitern, ihn abzulenkeu. Vergebens. Ist voll zarter Rücksicht und Aufmerksamkeit gegen ihn. Er aueromgs mir etwas Geouw alles durchsetze!!, was man will. In allen Ländern Europas hat man aus diesem Grunde die Außenpolitik aus der Parteipolitik ent fernt. Briand betreibt, wie die linksliberale englische Zeit schrift „The New Siatesman" neulich bemerkte, die gleiche Außenpolitik wie Millerand, Poincarü und andere In dieser Politik hat er die ganze Ration hinter sich. Das ist ihm viel wichtiger als die Frage, ob in Deutschland eine Rechts- oder eine Linksmetzrheit regiert. Die Hauptsache bleibt in der inter nationalen, also auch in der deutschen Politik nicht das partei politische Aussehen einer Landesregierung, sondern die Festigkeit, die Dauerhaftigkeit, die Stabilität des regieren den Kabinetts. Wir brauchen Ruhe und Ordnung. Wenn eines nicht geeignet ist, außenpolitische Erfolge zu sichern, so ist es — deutlich genug zeigt dies das russische Beispiel — eine Begründung der Innenpolitik aus der Lehre vom Klassenkampf, weil jede Form des Klassenkampses die innenpolitische Stellung einer Regierung in ihrer Wirkung nach außen hin schwächen muß. Msim Gorkis 6«. Geburtstag. Maxim Gorki wird am 26. März (nicht am 14. März, wie vielfach irrtümlich angegeben wurde, weil Gorki am 14. März alten russischen Stils, der unserem 26. März entspricht, geboren wurde) sechzig Jahre alt, und Rußland wird zu Ehren des größten unter seinen lebenden Dichtern eine Volksfeier veranstalten und Gorki- Briefmarken herausbringen, so daß man den ehemaligen Schuhmacherlehrling, Gärtner, Schifsskoch, Bäcker, Holz- knecht, Lastträger, Bahnwärter und Advokatenschreiber — das alles ist Gorki einmal gewesen — in den nächsten Wochen auf zahlreichen Briefumschlägen zu sehen be kommen wird. Gorki wirkt in seinen Skizzen und Novellen hauptsächlich durch die Weiche Stimmung, mit der er seine „Barfüßer", seine ehemaligen Kameraden aus den niederen Schichten des Volkes, umgibt. Am bekann testen wurde Gorki durch zwei Dramen, die, obwohl sie „kein richtiges Theater" sind, tiefste Bühnenwirkung er zielen: „Die Kleinbürger" und das ungleich bedeutendere „Aus den Tiefen", das unter dem Namen „Nachtasyl" auf dem Spielplan aller größeren deutschen Schauspielhäuser zu finden ist. Gorkis Leben ist ein Roman. Es muß zunächst fest- gestellt werden, daß nicht einmal sein Geburtsjahr genau ermittelt zu sein scheint. Mau feiert jetzt zwar seinen 60. Geburtstag, aber mehrere Biographen geben 186!) als sein Geburtsjahr an. Und nun vcr Name: der Dichter heißt weder Maxim noch Gorki, sondern richtig Alexej Marimowitsch Pjeschkow. Im Hause seines Großvaters, des Färbers Kaschirin, wurde er in der alten Messestadt Nishnij Nowgorod geboren. Fast ohne jegliche Schul bildung wuchs er heran, führte ein heimatloses Leben, in dem er als Vagant, bald in diesem, bald in jenem Be rufe tätig, durch ganz Südrußlano wanderte. Weil sein Leben so traurig war, nannte er sich Gorki, was „bitter" heißt. Als durch Lesen von Büchern in ihm der Drang nach Bildung erwachte, brachte ihn der innere Widerspruch seiner Lage 1888 zu einem Selbstmordversuch. Dana aber begann der Ansstieg. Seit vielen Jahren lebt Maxim Gorki, der sehr leidend ist, im südlichen Italien; es heißt aber, daß er jetzt in die russische Heimat zuruckzukehren gedenkt, um dort den Rest seines Lebens zu verbringen. Welle« Sie das Wilsdruffer Tasedlatt Deutscher Reichstag (409. Sitzung.) EL. Berlin, 24. März. Die zweite Beratung des Haushalts desRetchsin n e u - Ministeriums wurde fortgesetzt. Abg. Petzold (Wirtsch. Vereinigung) wies daraus hin. daß nach dem Schettern des Keudellschcn Schulgesetzes auch bei der Neubildung der Regierung dieses Gesetz eine ausschlaggebende Rolle spielen werde. Seine Partei sei sür die Glcichberechlignng der christ lichen Volksschule mit der weltlichen Schule und sür di« Wahrung des elterlichen Rechtes ohne Überspannung. Wich tiger als der Einheitsstaat sei Vie Herbeiführung der Ruhe am Staat. Abg. Frau Lnng-Brumaun (Baur. Vp.) schloß sich dem Proteste des Zcntrumsrcdncrs gegen die Behandlung der Ka- tholikcn in Mexiko an. Im Schund- und Schmutzgesctz müßten noch manche Lücken geschlossen werden. Bedauerlich wäre es, wenn das Gesetz zum Schutze der Jugend bet Lustbarkeit«» nicht mehr von diesem Reichstag verabschiede', werden könnt«. Abg. Knbe (Nat.-Soz.) wandte sich gegen di« Ausführun gen des Abg. Koch-Wescr. Die alten Demokraten hätten, so meinte der Redner, nichts zu um mit den heutigen Pazisatzke» (Heiterkeit rechts). Der preußische Kultusminister treibe den schlimmsten Gesinnungsschwindel ins Blanc hinein Abg. Dr. Bredt (W. Vgg.) äußerte sich zu der Staats- zerichtshofcntschcidung gegen jene einzelstaatltchen Wahlgesetz«, Vie kleine Parteien ans dem Wahlkampfe ausschalten wollten Der Staatsgerichtshof hätte zwar diese Wahlgesetze für un gültig erklärt, nicht aber die aus Grund dieser Gesetze voll zogenen Wahlen. Abg. Seyffert (Wahlrechispartei) begrüßt die Haltung des Ministers zu den Fragen der Verfassmigsrcform. Die Volks-- rcchtspartei stände in schärfster Kampssront gegen die Deutsch- uattoualen, aber sic beglückwünsche die Tcntschnationalcu ehr lich zu diesem Minister. Abg. Soliman» (Soz.) wirst dem Reichsinnenministcr von Kcudell vor, er habe durch seine letzte Rede den Konflikt mit Preußen weiter vertieft. Zur Ordensfrage stellt der Redner fest, baß das Gutachten, das dem Reichspräsidenten Ebert die Annahme der „Sonne von Peru" empfahl, nicht von ihm aus- gearbeitet sei und nicht in seine Amtszeit solle. Abg. Dr. Spuler (DM.) meint, Vie deutschnational«« Minister hätten nicht so viele Minister ihrer Gesinnung in di« Regierung berusen wie die Minister anderer Parteien. Abg. Crispicn (Soz.) übt Kritik an den Darbietungen des Rundfunks. Abg. Frau Dr. Lüders (Dem.) beklagt sich über die Be nachteiligung weiblicher Beamten bei den verschiedenen Be Hörden. Abg. Frau Arcndsec verlangt größere Mittel sül oie Erforschung menschlicher Krankheiten — vor allem der spinalen Kinderlähmung. Abg. Dr. Späh»-Köln (Dtn.) wünscht eine reichs gesetzliche Regelung des Studentenrechts und wendet sich gegen die Maßnahmen des Preußischen Kultusmi n i st er« Dr. Becker auf diesem Gebiet. In einer längeren Rede wenvet sich vcr Abg. Heuß (Dem.) gegen die Staatsanffassung der Deutschen Nolkspartei, die von der Monarchie nicht genügend abrücke. Weiterhin setzt der Redner sich mit dem Zentrum auseinander und tritt für Vie Iiinultauschule ein. Abg. Graf zu Revcntlow (Nat.-Soz.) vertaugt ein Gesetz das de» Judcu Vcu Zuzug verbietet und die seit 1914 cingc- wanderten Inden unter Fremdherrschaft stellt. Sodann wird die Weitcrberatung auf Montag, 12 Uhr, vertagt. Die anf der Tagesordnung stehende erste Beratung des Notprogramms zur Rentcnbaükkrevitaustalt wird ohne Aussprache erledigt. Ländervercinbarung über Reifezeugnisse. Die Stellung der P r i v a t s ch u l e n. Im Sächsischen Gesetzblatt Nr. 8 vom 22. Mürz wird u. a. auch eiue Bekanutmachung über Vic Ergänzung der Ver embarung der Länder über die gegenseitige Anerkennung der Reifezeugnisse der höheren Schulen vcrösscntlicht. Es heißt darin u. a.: Öffentliche Schulen im Sinne der Vereinbarung vom 19. Dezember 1922 sind alle staatlichen und solche nicht staatlichen Schulen, die von einem Lande als öfscntlicl)e an erkannt sind. Den öffentlichen Schulen stehen diejenigen nichtöffentlichen Schulen gleich, denen von einem Laude Ofsentlichkcitscharakter ohne Vic Rechte und Pflichten ans Art. 143 Abs. 3 der Rcichsverfassuug verliehen worden ist. — Tas Recht zur Abhaltung von Rciseprüsungen mit der Wirkung der gegenseitigen Anerkennung kann solchen pri vate» Schule» oh»c O f s c n 1 l i ch k e i t s ch a r a k i e r verliehe» werden, die einer anerkannten Form der öffcmlichen Schule im wesentlichen entsprechen und »ach ihrer ganzen Einrichtmig, insbesondere nach ihre» Lehrziele» ihrer Ver- sass»»g, ihrem Lehrkörper und ihre» soustigen Eiurichtungen und Leistnngen den öffentliche» Schule» glcichstehen. also ci»c» Vollwertigen Ersatz für ösfcnllichc Anstalten der gleichen Art bilden, wen» ihr Bestand nach Entscheidung Vcr Üuterrichtsverwaluing einen, Vurch öffentliche Anstalten nicht oder lückl ausreichend gedecktem Bedürfnis entsprich! und auch sonst im össenllichen Interesse liegt. Zur Reifeprüfung dürfen i» der Regel nur Schüler und Schülerinnen, zu gelassen werden, die die Anstalt in den zwei oberen Klassen besucht babc». MW Tag und Nacht nm ihn, ohne einen Anhalt, ohne die Zum erste» Möglichkeit einer Hilfe für desS ohnes Schwermut zu finden. So lieat das Leben plötzlich wieder schwer auf ihren Still und bekümmert tut sie ihre Pflicht. Die cheitcl sei in letzter Zeit ich sitze und träume viel lieber ... ein schweres, unabänderliches Schicksal. Daß er aber !Ng folgt.» ein blasser, stiller Schatten durch das Haus. Frau Agnes wird aufs neue ängstlich. gleichzeitig so still und wunschlos, so schwermütig und ohne jede Hoffnung ist, das will dem Tatenfroheu nicht gefallen. So jung — und dennoch ohne Wünsche, ohne Pläne, das erscheint dem Schlosser ganz und gar unfaßbar. Am allerwenigsten gefällt ihm die Geschichte, die ihm die Mutter über des Bruders Trenuung von Hanna berichtet, die, wie er aus seines Bruders Munde weiß, bisher das Beste seiner Wünsche, das Allerschünste seiner Träume war. Und nun der Abschied — ewige Trennung, nur des halb, weil cs der Bruder iu Stolz und unverständlicher Selbstzerfleischung w haben will, weil er in falscher Ein falt glaubt, mu, nachdem er seinen Edelmut, feine Tapfer keit, das Einsetzen seines jungen Lebens für sein Lanr- und Volk mit dem Licht seiner Augen bezahlen mußte, nun müsse er still beiseite treten, alle Wünsche und Hoffnungen. Träume und Pläne seines Lebens für immer unerf»!!: sscheint es oft kaum zu beachten. Blumen und Früchte, die sie ihm bringt, liegen am Abend auch noch unbemerkt. Ihren Worten lauscht er mechanisch: an seinem verstörten Wesen, seinen zusammenhanglose» Fragen merkt sie dann bald, daß er mit seinen Gedanken weitab weilt. Schließt sich ab von ihnen allen und der ganzen Welt und geht wie ein Blinder eben nur zufrieden sei» kann, und habe mich mit meinem Schicksal abgcsundeu ... Was sollte mir, dem Blinden, wohl zn wünschen übrigblciben ...?" Da geht Frau Agnes still von seiner Seite. Er kann sie weder überzeugen noch beruhigen mit feinen Worten. Und froher, freier kann sie auch nicht werden. Sic grämt sich „Soll ich dir Bekannte schicken, daß sie mit dir plaudern und dich unterhalten? Du vertrauerst ganz in deiner Ein samkeit, mein Junge?" „Nur nicht! Sie tun mir Weh mit ihren Fragen und ihrem Geschwätz und verstehen mich doch nicht ..." „Oder hast du einen Wunsch, irgendeinen, so sage es mir, und ich will gewiß nichts unterlassen, ihn dir zu er füllen?" „Ich habe keinen, meine Mittler! Keinen! Du siehst, ich bin zufrieden, und so mache dir keine Sorgen um mich." „Und wirst doch täglich trauriger und stiller ... Oder glaubst du, ich bemerkte das nicht?! Habe doch Vertrauen zu mir, mein Jungs! Wie damals, als ich nur meine Hände auf dich zu legen brauchte, um dich zu verstehen. — Habe Vertrauen zu uns — ich, wir alle wollen nur dein Bestes!" ^Deine Sorgen sind unbegründet, Mutter! Ich habe bxqiabcn. weder Wünsche noch Hoffnungen — bin so zufrieden, wie! los ist. i schneeweiß geworden. „Soll ich mich zu dir setzen und dir aus eiuem Buche A„ders ihr Jüngster! Der blonde Walter ist mit des vorlesen?" fragt sie ihn oft. «Bruders gedrückten!, schwermütigem Wesen ganz und aar „Du brauchst deine Zeit nötiger, Mutter! Und dan».-.^^ einverstanden. Gewiß, der Vruder ist blind; das ist Male steht sie seinem Leid ratlos gegenüber. Sie versucht . So liea ----- . V, es zwar auf diese und auf jene Art, und weiß doch schon Schulternd D von vornherein, daß alle Mühe vergeblich, daß alles zweck- Leute aber sagen, Frau Agnes' S