Volltext Seite (XML)
Die Feuwah! am 20. Mai. Die Neichslisten der Parteien. Der Reichspräsident hat verordnet: Die Hauptwahleu znm Reichstag finden an« 20. Mai 1928 statt. Der Reichspräsident empfing am Tage der Reichstagsauf- lösung Reichskanzler Dr. Marx und den Rrichsmncn- minister von Keudell. ES besteht ein Übereinkommen der Parteien, den Wahlkampf während der Karwoche ruhen zu lassen. Die Aufstellung der Kandidatenlisten ist noch nicht in allen Wahlkreisen erfolgt, über die Reichslisten werden sich die einzelnen Parteivorstände erst im Laufe des Aprils schlüssig werden. Am nächsten Dienstag findet zu diesem Zwecke Hue Sitzung des Reichsparteiausschnsses der Deutschen Polkspartei statt, am 11. April versammelt sich der Reichsparteiausschuß des Zentrums, am 11. April ver der DeutschnaUonalen. Die sozialdemokratische Reichsliste wird zu einem späteren Zeitpunkt ausgestellt werden. Tariflimdigungen >m Ruhrbergbau, überall Tarifkämpfe. Die vier Bergarbeiterverbände haben bei» Zechenverband in Essen die bestehende Lohnordnung zun 30. April 1928 gekündigt. Die Lohnforderungen sind ft dem Kündigungsschreiben noch nicht angegeben; an 3. April finden die Lohnverhandlungen zwischen den Aechenverband und den Bergarbeiterverbänden statt. Die Lohnbewegung im Hamburger Hafer hat nunmehr zur Kündigung des Lohntarifs der Hafen arbeiter durch die Arbeitnehmer zum 30. April geführt Es wird eine Erhöhung des Tagelohnes von 8,20 aw 9,00 Mark für die erste Schicht sowie eine entsprechend« Erhöhung der Akkordsätze gefordert. s politisch- Hunchchau - Deutsches Mich Die Durchführung des landwirtschaftlichen NutprogrammS Der Reichstagsausschuß zur Überwachung der Durch führung des landwirtschaftlichen Notprogramms trat unter dem Vorsitz des Abgeordneten Dr. Horlacher (Bayer. Volkspartei) zu seiner ersten Sitzung zusammen, um die zeitliche Erledigung der Aufgaben des Aus schusses zu besprechen. Reichsernührungsminister Schiele legte dafür einen Plan vor, der an Hand von Richt linien die Verwendung der bereitgestellten Reichsmittel erläutert. Der Ausschuß vertagte sich, nm zunächst die Meinung des Reichsrats über die Erledigung der Auf gaben cinzuholen. Die neue Besolduugsrcform in Thüringen angenommen. Der Gesetzentwurf über die Besolduugsreform in Thüringen wurde nach einem sch Ive reu Geschästs- o r d n u n g s l a m p f zwischen den Regierungsparteien und der Opposition nach einer Einzelabstimmung und einer sn-bloe-AbsUmnmng in dritter Lesung angenommen, und zwar in der von der Negierung vorgeschlagenen Fassung und mit den von der Negierung selbst ein gebrachten Abünderungsantrttgen. Das Verbot der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei aufgehoben. Der Polizeipräsident von Berlin hat im unmittel baren Anschluß au die Auflösung des Reichstages fein am 5. Mai 1927 für Groß-Berlin ausgesprochenes Per bot der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei mit sofortiger Wirkung aufgehoben, um dieser Partei gleich allen anderen politischen Parteien unbehinderte Vorbereitungen für die bevorstehenden Neuwahlen zu ermöglichen. (8. Fortsetzung.) Daun griff der Oberförster, so wie er es allabendlich tat, nach einem schlichten, schwarzen Buch, das neben jagdlichen und forstwirtschaftlichen Werken auf dem eichenen Bordbrett stand, zitternd huschte der Schein der Schreibtischlampe über die vergilbten, an den Rändern schon ein wenig rissigen Blätter hin: „Wo du hingehst, da will ich auch hingehen, dein Gott sei mein Gott und nur der Tod soll uns scheiden." — * * Durch die tief in die meterstarken Mauern eingelassenen Fenster fiel der Helle, blendende Schein der Morgensonne und zeichnete zitternde Kringel auf das dichte, bunte Gewebe des weichen Perserteppichs. — An der Tür klopft es, und lautlos trat der Haushof meister ein. „Oberförster Stephan bittet zum Rapport vorgelassen zu werden." „Selbstverständlich," Graf zur Egede schob die mit kurzen Bleistiftnotizen versehene Frühpost bei Seite, „ein andermal brauchen Sie den Herrn Oberförster gar nicht erst anzu melden." Dann stand Hubertus auf und ging dem alten Herrn entgegen. „Entschuldigen Sie bitte, wenn Sie warten mußten und schön' guten Morgen " „Guten Morgen, Herr Graf, ich bringe nur die Abrech nungen für das Rentamt und dann wollte ich mir erlauben, darauf aufmerksam zu machen, daß morgen die öffentliche Verpachtung der Gemeindejagdbezirke Langenau, Karsdorf und Döbritz stattfindet." „Richtig, das hätte ich beinah' vergessen," Egede bot dem Oberförster einen Stuhl an und kramte in dem Zigarren schränkchen herum. „Versuchen Sie dis mal, eine „Aroma- tica", leicht, mild, noch von anno vierzehn, und was ich sagen wollte, da werden wir wohl am besten selbst hinfahren, Sie kommen doch mit'?" Aus Zn- und Ausland Berlin. Reichspräsident von Hindenburg hat Reichsumen- minister von Keudcll, Reichskanzler Dr. Marx und den Ver treter Deutschlands auf der Vorbereitenden Abrüstungskonfe renz in Genf, Graf Bernstorff, in Audienz empfangen. Kowno. Sicherem Vernehmen nach ist der Vorsitzende der Memcler Haseudirektiou, Galvanauskäs, seines Amtes ent- bobcn worden. An seiner Stelle wurde Ingenieur Visockis er- nanut. Genf. Bundesrat Gustav Ador, ehemaliger Bundes präsident und Präsident des Internationalen Roten-Kreuz- Komitees, ist, 83 Jahre alt, gestorben. Paris. Rach einer Blättermeldung soll der Botschafter der Sowjetregierung, Dowgalewski, am Quai d'Orsey um Auf klärung über die Schritte ersucht haben, die die Bank von Frankreich in Amerika unternommen hat, um ein dort in Verwahrung befindliches sowjetrussisches Goldguthaben be schlagnahmen zu lassen. i Neues aus aller Well 1 Bluttat eines Geisteskranken. Der Sohu eines Lüneburger Postbeamten, der sich seit dem 16. Lebens jahr in der Provinzialheil- und -Pflegeanstalt zu Lüne burg befindet, bewaffnete sich mit einem Beil und mit einer Drahtrolle und überfiel am Hellen Tage ein 19jähriges Mädchen aus dem benachbarten Erbstorf. Vorher hatte der Irrsinnige eine ältere Frau überfallen. Nach der Bluttat ging der Geisteskranke in ein Kino, wo er durch herbeigerufene Polizeibeamte verhaftet und der Irrenanstalt wieder zugeftthrt werden konnte. Eigenartiger Selbstmordversuch. In Klagenfurt wurde ein Kriegsinvalide überrascht, als er sich einen langen Nagel mit einem Hammer ins Herz einzuschlagen versuchte. Er wurde daran gehindert, erlitt nur eine leichte Verletzung und ist in eine Anstalt gebracht worden, um auf seinen Geisteszustand hin untersucht zu werden. Konkursverfahren gegen einen Prinzen. Nachdem der Oberste Gerichtshof in Prag Josä Coburg zum Allein- erben des tschechoslowakischen Gründbesitz tu m s der Familie Coburg bestimmt hat, ist gegen den Prinzen Cyrill von Bulgarien wegen einer großen Wechselschuld Antrag auf Eröffnung des Konkurs verfahrens gestellt worden. Der Prinz soll nun einen O f f e n b a r u n g s e i d leisten. Fünf Kinder ermordet. Einem schrecklichen Ver brechen kam man in Chambery (Frankreich) auf die Spur. Die Freundin einer Kriegerwitwe mit Namen Martinet, die in der Abwesenheit der letzteren einen Koffer öffnete, entdeckte darin fünf Kinderleichen. Die Martinet ist unter dringendem Mordverdacht verhaftet worden. Im Gummiboot über den Ozean. Der frühere Ka pitän der deutschen Handelsmarine Franz Romer hat nach Berichten aus Lissabon den dortigen Hafen zu einer Südatlantikfahrt in einem zusammenlegbaren Gummi boot verlassen. Romer hofft, Newyork in 110 Tagen zu erreichen. 16 Personen verbrannt. Bei einem Feuer in Guaya- qun in Ekuador, durch das eine Reihe von Gebäuden in der Nähe des Straßenbahnhanptdepots zerstört wurde, sind 16 Personen ums Leben gekommen. Die Leichen wurden bis zur Unkenntlichkeit verkohlt. -i> Der Lebenshaltungsindex. Berlin. Die- Reichsindexzisfer für die Lebenshaltungs kosten (Ernährung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung, Beklei dung und „Sonstiger Bedarf") ist nach den Feststellungen des Statistischen Neichsanus für den Durchschnitt des Monats März mit 150,6 gegenüber dem Vormonat unverändert ge blieben (1914 - 10t». Schiedsspruch im Banlgewerüe. Berlin. Wie der Deutsche Bankbeamtenverein mittrilt, ist am zweiten Verbandlunastage vom Schlichter. Reaierunasrat j „Wenn der Herr Graf befehlen?" i „Befehlen befehlen lieber, alter Freund, seien ! Sie doch um Himmelswillen nicht so förmlich. Sie wissen ! ja, ich kann die Bekomplimentiererei durch den Tod nicht ! leiden; also schön, ich rechne auf Sie, — wann soll denn die - Geschichte losgehen?" „Ein halb elf im Döbritzer Gasthof, der ganze Komplex kommt geschlossen zur Verpachtung." „Hm, — und Sie meinen, daß wir Aussichten haben?" „Ich denke doch, freilich, auf eine scharfe Konkurrenz werden wir uns gefaßt machen müssen, soviel ich hörte, will noch der Fabrikbesitzer Roßberg aus Herzogswalde mitbisten und ein Berliner Bankier." „So, so, — na, dann kann es ein teures Vergnügen werden, immerhin, ich werde natürlich alles versuchen, denn die Bezirke umfassen zwanzigtausend Morgen, man könnte sie zu idealen Schonrevieren ausbauen, die Niederjagd ist auch nicht schlecht -7 " „Und wenn es anders kommt?" Stephan zog die Gene ralstabskarte aus der Seitentaschs seiner Uniform. „Ich möchte doch noch einmal zu bedenken geben, ob es in diesem Falle nicht zweckmäßig wäre, wenigstens einen Teil der Forsten emzugattern " „Nee, lieber Freund," Hubertus wurde ganz lebhaft, „sehen Sie, dafür bin ich nun einmal nicht zu haben! So ein Gatter ist immer eine faule Geschichte. Erstens kostet es mehr als die Pacht für alle drei Jagden zusammen, zweitens beeinträchtigt es die natürliche Blutauffrischung, denn Rotwild und Schwarzwild wechseln vor der Brunstzeit enorm weit, lind drittens macht mir ein Zehner, den ich in freier Wildbahn umlege, viel mehr Freude, als ein Zwanzig- ender, der innerhalb einer Einzäunung geschossen wird." Der Oberförster räusperte sich. „Eigentlich dachte ich auch nur an ein« teilweise Abgatte- rung " „Hat keinen Wert! Dann bummelt so ein Hirsch, der nach Kahlwild sucht, am Zaun lang und wechselt in die Nachbar jagd, wenn ihn nicht schon vorher der Pächter der Feldjagd abschießt, und Einsprünge? Die haben bloß einen sehr be dingten Nutzen, abgesehen davon, daß sie Wildfallen sind, eine bewußte und gewollte Unfreundlichkeit gegen die An grenzer. — Ueber den Punkt wären wir uns somit einig, nicht wahr?" „Wie der Herr Graf bestimmen, und ich hoffe ja auch, daß wir die Jagden bekommen." Egede lehnte sich zurück. „War sonst noch etwas von Belang?" Dr. Brahn, ein Schiedsspruch gestillt worden, welcher den Reichslarisvertrag bis znm 31. Mürz 1930 verlängert r;e Gehaltsregelung, die eine Erhöhung von 8 Prozent Vorsicht, soll bis zum 31. Mär; 1929 dauer». Werftschiedsipruch verbindttch. Berlin. Der ReichsarbeUsmuttster hat den am 28. März d. I. in der Angelegenheit des Lohnstreits bei den Seeschiffs - Werften ergangenen Schiedsspruch mit folgender Begründung für verbindlich erklärt. Der Schiedsspruch sieht eiue Erhöhung der Löhne für alle Arbeitergruppen um 5 Psg. sür die Stunde vor. Diese Lohnerhöhnng steht in Einklang mit den Lohn erhöhungen, tue in letzter Zeit in der übrigen etwa vergleich baren Metallindustrie abgeschlossen worden sind. Dabei rst die Geltuugsdaucr der vorgeschlagenen neuen Regelung sür die Seeschiffswersteu erheblich kürzer als bei den vergleichbaren Schiedssprüchen. Selbstmord zweier Schlächterlehrlingc. Bremen. In einer Schlächterei in Wilhelmshaven wur den zwei Schlächterlehrlinge bei einem geringfügigen Diebstahl ertappt. Als man die Polstzei ries, um sie festzunehmen, flüch teten die beiden Jungen, stürzten sich in dem Ems-Jade-Kanal nnd ertranken. Breitcnsträter knouk-out geschlagen. Franksurt a. M. Bei den Berufsboxkämpfen in der Frank furter Festhalle wurde im Hauptkampf der frühere deutsche Schwergewichtsmeister Hans B r e it e n st r ü t e r von dem Engländer Gipsy Daniels in der zweiten Runde durch k. 0. besiegt. Zusammenlegung der Wahle» in Württemberg. Stuttgart. Der Württemberg Landtag hat die neue Be soldungsordnung im wesentlichen nach der Regierungsvorlage unter Ablehnung zahlreicher demokratischer, sozialdemokra tischer und kommunistischer Anträge mit 41 gegen 19 Stimmen bei zwei Enthaltungen angenommen. Außerdem wurde mit Zweidrittelmehrheit einem Juitiativgesetzentwurs zugestimun, wonach die gegenwärtige Landtagsperiode bis zum 31. Mai verlängert wird, nm am 20. Mai gleichzeitig mit den Reichs- tagswahlen auch die Landtagswahlen vornehmen zu können Einbruch in einer österreichischen Irrenanstalt. Wien. In den Kassenräl-mev der Irrenanstalt in Mbs all der Donau wurde ein Einbruch verübt. Als die drei Ein brecher vom Anstaltspersoual dabei überrascht wurden, eröff- neten sie mit Revolver» das Feuer, wodurch zwei Pfleger, darumer eiuer schwer, verletzt wurde». Mit vorgehalteneu Revolvern ständig feuernd, gelang es den maskierten Tätern, dr» Ausgang zu gewinnen, die Umfassungsmauern der An stalt zu überklettern, ein sie erwartendes Privatauto zu be steige» und davonzufahreu, trotzdem das Anstaltspersoual dir Verfolgung gleichsalls im Auto sofort ausnahm, Verschlimmerung im Befinde» Titulescus. Genf. Der Krankheitszustand des rumänischen Außeu- ministcrs Titu lesen, der »ach dem Abschluß der März- laguug des Völkerbundsrates nunmehr schon drei Wochen sich krankheitshalber in Gens anshäU, hat in den letzten Tagen eine Weitere Verschlechterung erfahren, so daß die in Aussicht genommene Erholnngsreise Titulescus »ach Sau Reino ausgeschoben werden mußte. Der Besuch Titulescus bei der griechischen Regierung wird in Hinblick auf den gegen wärtigen Krankheitszustand Titulescus nicht zur Ausfüh rung gelangen. Der Vatital! und Mussolini. Rom. Der „Osservatore Romano", das offizielle Blatt des Heiligen Stuhls, Wendel sich gegen die letzte Rede Musso linis und betont ausdrücklich, daß Ler Papst sesthalte au der vollen Unabhängigkeit des Heiligen Stuhls und dem Recht der Kirche auf die Erziehung der Inge n d. Privataudieuz General Nobiles beim Papst. Rom. Der Papst empfing veu Führer der geplanten Nordpolexpedition, General Nobile, in Privataudienz und unterhielt sich mit ihm längere Zeit über seine Polarexpevüion. Daraus übereichte der Papst den General das Elchenkreuz, das über den Pol abgeworfen werden soll. Rach der Audienz stellte Nobile dem Papst die Mitglieder der Expedition vor. 23 Jahre Reichsfleischbeschaugesetz. Berlin. Das Reichsmiuisterium des Innern weist anläß lich der 25. Wiederkehr des Tages, au dem in Deutschland sie Fleischbeschau allgemein durchgesührt und nach einheitliche» Grundsätzen geregelt wurde, aus die hohe Bedeutung ves Reichsfleischbeschaugcsetzes hin und sprich! allen in der Fleisch beschau tätigen Verwaltungsbehörden, Beamten, Sachverstän digen, Tierärzten, Trichinenbeschauern usw Dank und Aner kennung aus. „Nur ein persönliches Anliegen, ich wollte fragen, ob der Herr Graf etwas einzuwenden haben, wenn eine NilW. die Tochter meiner verstorbenen Schwester, für ein paar Wochen zu mir kommt?" „Aber bitte, — da habe ich doch gar nicht zu erlauben —" „Ich dachte nur, weil der Herr Graf nicht wünschen, daß die Forstbeamten Gäste aufnehmen." „Ja, zahlende Logiergäste, Sommerfrischlinge, die mir das Wild vergrämen und den Waid mit herumgeworfenen Stullenpapier verschandeln, aber hier liegt der Fall natürlich anders!" „Gehorsamsten Dank!" „Gar keine Ursache, na, nun wird ja Leben bei Ihnen im Hause werden " „Das langt jetzt schon zp, die beiden Mädels machen mir ohnehin den Kops warm genug!" „Oho! Doch nicht etwa ?" Stephan verzog das Gesicht zu einem sauersüßen Schmunzeln. „Herr Graf, die Göhren, sind sonst ganz leinenführig, aber weiß der Deuwel, was ihnen jetzt plötzlich in den Kopf gefahren ist " „Vermutlich Liebesgedanten?" „Leider! Und verlobt haben sie sich — verlobt, ohne mich zu fragen!" „Ach nee?! Dann also meinen allerherzlichsten Glück wunsch! Wer sind denn die Glücklichen?" Der alte Herr rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her und tat, als ob er die letzte Frage überhört hätte: „Vorläufig habe ich noch nicht Ja und Amen gesagt!" „Ob Ihnen das auf die Dauer etwas helfen wird?" Huber tus schmunzelte. „Und schließlich, die Hauptsache ist doch, daß Ihre Töchter glücklich werden!" „Tja — wenn man das nur immer vorher wüßte!" Egede nickte und ein Schatten huschte iiber seiue Züge. „Da haben Sie freilich recht, — ich habe es ja an mir selbst erfahren " - „Verzeihung, daß ich da etwas berührte — — —" Stephan schreckte zusammen, aber Hubertus legte ihm die Hand auf den Arm: „Lassen Sie nur, lieber, alter Freund, Sie kennen ja die Geschichte meiner Ehe, und im Leben gibt es eben mitunter Dinge, mit denen jeder selbst fertig werden muß, da kann kein anderer raten oder helfen, — — in wenigen Tagen »erd« ich frei sein." -Frei?!" (Fortsetzung folgt.)