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Wilsdruffer Tageblatt : 02.04.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192804029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19280402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19280402
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-04
- Tag 1928-04-02
-
Monat
1928-04
-
Jahr
1928
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 02.04.1928
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Anmalige ReWSeihiSse für Kleinrentner Im Haushalt des Reichsarbeitsministeriums fü 1928 ist wiederum ein Betrag von 25 Millionen Reichsmark eingesetzt, der zur unmittelbaren Beihilfe ai die Kleinrentner verwendet werden soll. Nach einem gemeinsamen Erlaß des Reichsarbeits Ministers und des Reichsministers des Innern vom 29 März erhalten aus diesen Mitteln die Kleinrentner, di sich zur Zeit der Auszahlung der Beihilfe in Klein rentnerfürsorge befinden und bereits am 1. März 192 in dieser Fürsorge standen, eine einmalige Beihilfe ii Höhe des doppelten Betrages des ihnen für den Mona März 1928 tatsächlich gewährten fortlaufenden Unter stützungsbetrages. Liegt dieser Betrag unter dem fü Kleinrentner für den Monat März 1928 festgesetzten Richt satz, so ist der doppelte Betrag dieses Richtsatzes zu ge währen. Mindestens sind in jedem Falle auszuzahlen: 1. für ein Ehepaar 90 Mark, 2. für Alleinstehende 50 Mark, 3. für zuschlagsberechtigte Kinder je 20 Mark. Die Beihilfe soll durch die Fürsorgeverbände unver zuglich tunlichst noch vor Ostern ausgezahl werden. Gröner in Neuruppin. Die neue Reich a e h r g a r n i s o n. Dem feierlichen Einzug des nach Neuruppin ver legten Reichswehrbataillons, der in Gegenwart des Reichswehrmiuisters Gröner stattfand, folgte ein großes Festessen. Dabei antwortete Reichswehrminister Gröner auf Begrüßungsworte des Ersten Bürgermeisters Dr Blümel an die Offiziere der Reichswehr mit einer kurzer Ansprache. Er gab seiner Freude darüber Ausdruck, das er hier den Gei st von Rheinsberg und von Fried rich dem Großen angetroffen habe, einen Geist, der sick nicht nur auf militärische Dinge, sondern auf die Kultur güter des Deutschen Reiches erstrecke. Er hoffe, daß fiel die Tätigkeit des 2. Bataillons in diesem Sinne aus wirken werde. Sie sächsische Landwirtschaft seit -er Mhrungsfeftiegung Die schwere Krise der Landwirtschaft, welche besonn ders in der letzten Zeit so offensichtlich zutage getreten ist, hat sich zunächst langsam und durch den Währungs zerfall verdeckt, danach reißend schnell entwickelt. Die Untersuchungen der Betriebs- und Buchstelle bei der Land- wirtschaftskammer für den Freistaat Sachsen zeigen ein deutig die zunehmende Verschlechterung der Lage im Lause der drei letztvergangenen Wirtschaftsjahre. viö l.M ösk fgiMiltLeiM sei! ^MiWgskstlsWg. IS24/2S 1SSS/2S 1S2S/27 1. kmlm- ü Völkibeickbs r vö, ksimüsg L llgz üsmMommea Die Zahl der Verlustbetriebe ist erschreckend gestiegen. Schwerer noch wiegt die Tat sache, daß der Reinertrag, d. h. der Wirtschaftserfolg des schuldenfrei gedachten Betriebes, im Durchschnitt der Ver hältnisse zu einem Reinverlust geworden ist. Das Rein einkommen des Landwirtes, d. i. die Summe der Er- trägnisse aus seinem Gute, welche ihm und seiner Familie zum Lebensunterhalt, zur Deckung seiner Schuldverpflich tungen sowie zur Aufbringung der persönlichen Steuern zur Verfügung stehen muß, ist gleichfalls bis unter die Nullgrenze gesunken. Aus diesen Feststellungen geht her vor, wie sehr die Rentabilität der Betriebe geschwunden ist. Eingriffe in die Substanz sind bereits nicht mehr zu umgehen gewesen; sie werden immer größer werden, je länger die gespannte Lage der Landwirtschaft anhält. Sresden wertet seine Stadtanleihen mit I2,s Prozent auf In der öffentlichen Sitzung des Kreisausschusses ent spann sich eine lange Aussprache über dis Aufwertung der An leihen der Stadt Dresden. Der Berichterstatter, Oberbürger meister Hartenstein-Freiberg, wies darauf hin, daß diese An gelegenheit für weite Kreise der Bevölkerung von größter Be deutung sei. Es handele sich dabei um eine Summe von 260 Millionen Mark. Wenn man sich genau an die Richtlinien halte, die für das Eintreten einer höheren als der gesetzlichen Aufwertung ge geben sind, dann könne man über eine fünffache Aufwertung nicht Hinausgehen. Für Dresden ergebe sich dadurch eine Mehrbelastung von 6,30 Mark pro Kops und Jahr. Dresden habe zwar einen Vermögenszuwachs zu verzeichnen, aber nach der Meinung der Reichs- und Länderregierungen dürfe für das Eintreten einer höheren Aufwertung das Vermögen eines Gemeinwesens nicht ausschlaggebend sein. Der Berichterstatter beantragte eine Aufwertung entsprechend dem gesetzlichen Mindestsatz auf das Fünffache. Fabrikdirektor Wittke-Niedersedlitz führte als Mitbe richterstatter aus, man werde es in der Öffentlichkeit nicht ver stehen, daß Dresden bei seiner guten Finanzlage die nie drigste Aufwertung zahle. Dresden sei durchaus in der Lage, mehr zu zahlen. Er beantragte eine Aufwertung ach das Siebenfache. Oberbürgermeister Dr. Blüher betonte demgegenüber, daß das Vermögen Dresdens in der Zeit von 1913 bis 1925 zwar von 298 auf 370 Millionen gewachsen sei, Wobei man aber berücksichtigen müsse, daß die Kaufkraft der Mark von 1927 mit der von 1913 nicht identisch sei. Dresden sei nach dem Kriege eine Klcinrentnerstadt geworden. Das drücke sich in der Einkommensteuer aus. Mit einem Auf kommen von 51 Mark an Einkommensteuer auf den Kopf der Bevölkerung für 1924 stehe Dresden unter dem Landesdurch schnitt. Wolle man jetzt erhöht aufwerten, so müsse man entweder die Werttarife oder die Steuern erhöhen. Gewiß sei den un glücklichen Besitzern von Stadtanleihen eine Hilfe Wohl zu wünschen-. Aber unter Berücksichtigung der gegebenen Ver- SteNnM-M im WWen Richter M NrmltWSttsom Durch die Presse sind über eine Aussprache im Bezirksver ein Dresden des Vereins Sächsischer Richter und Staatsanwälte e. B. über bas Schiecksche Gutachten zu einer sächsischen Vevwal- tungsresgrm teilweise derart falsche Nachrichten gegangen, daß ihnen gegenüber Folgendes festgestellt werden muß: Niemand von den sächsischen Richtern nud Staatsanwälten hat erKärt, daß in Sachsen unbedingt an der vorhandenen Zahl der Gerichte und der bisherigen Einteilung der Gerichtsbezirke festgehalten werden muß. Es ist vielmehr allgemein anerkannt wor den, daß die Möglichkeit besteht, einige kleine Amtsgerichte einzu- ziehen. Die sächsischen Richter und Staatsanwälte stehen aber auf dem Standpunkte, daß schon mit Rücksicht aus die unbedingt da mit verbundenen Schädigungen der wirtschaftlichen Verhältnisse der betreffenden Stadt eine Einziehung von Gerichten nur in Fra ge kommen kann, wenn dadurch wirtliche Ersparnisse erreicht wer den und die Arbeit des aufzuhebenden Gerichts von anderen ohne nennenswerte Vermehrung der vorhandenen Arbeitskräfte geleistet werden kann. Diese Voraussetzungen liegen aber nach Aederze-u- gung der in diesen Fragen einigermaßen sachkundigen sächsischen Richter und Staatsanwälte nur bei einem Teil der für Aufhebung in Aussicht genommenen 27 Amtsgerichte vor, jedenfalls nicht hei dem Landgericht Freiberg, das nach dem Schieckschen Gutachten auch fallen soll. Dieses Gericht ist im Verhältnis säst genau so stark belastet, wie die anderen Landgerichtee Sachsens, bei denen die L7- Dinge so liegen, daß die Richter schon seit längerer Zeit überlastet sind und die Zahl der Prozesse wächst. Schon oft, wenn auch lei der vergeblich, ist auf diese unhaltbaren Zustände hingewiesen wor den. Vor allem muß aber betont werden, daß man mit Stästtt-k allein nie den Amsan-g und den Wert der Arbeit eines Richters ermessen kann. Gerade an steinen Amtsgerichten wird der Richter oft zum Berater der Bevölkerung, mit der er viel mehr verwächst, als der Richter der Großstadt. Die auf diesem Gebiete geleistete oft umfangreiche Arbeit kann zahlenmäßig nicht erfaßt werden, ist aber außerordentlich wichtig für das so nötige Vertrauensverhält nis zwischen den Rechtsuchenden und dem Richter, dem die,da bei gesammelten Erfahrungen auch wertvoll bleiben für seine spä tere Tätigkeit an großen Gerichten. Auch die ungeheure Ausdeh nung der verschiedenen Rechtsgebiete stellte gerade an den Richter kleiner Gerichte große Anfordeungen. Alles dies wird von den zu meist nicht sachkundigen Kritikern nur zu leicht übersehen. Die sächsischen Richter und Staatsanwälte stehen -auf dem Standpunkt, daß zwar eine wesentliche Herabsetzung der Zahl der Richter und Beamten zu erstreben ist, daß diese aber ohne Schä digung der Rechtspflege nur dadurch zu erreichen ist, daß durch großzügige Umgestaltung des gesamten Prozeßwesens für Vermin derung der Arbeitslast gesorgt wird. Die Rechtspflege kann und muß vereinfacht werden. Hier follte in erster Linie der Hebel ange setzt werden. Das ist aber Sache des Reiches. lMtMsse rönne er es mu fernem Psltcytbewußtsein nicht verant worten, seine Zustimmung zu einer höheren Aufwertung zu geben. Der Etat Dresdens balanciere zunächst nur aus dem ! Papier, und selbst wenn man auch noch auf weitere Ein- - nahmen rechne, so sei bei der jetzigen Finanzlage eine höhere Aufwertung nicht tragbar. ! In der Aussprache wurde von verschiedenen Seilen noch dar auf aufmerksam gemacht, daß man wenigstens den Rentnern eine höhere Aufwertung zuerkennen solle. Oberbürgermeister Dr. Blüher bemerkte zu der Frage, die Aufwertung über haupt auf die die Kleinrentner zu beschränken, daß ihre Rege lung davon abhänge, ob wir ein Rentnergesetz erhalten. In der Abstimmung wurde schließlich der Antrag, die Auf wertung der Dresdener Stadtanleihcn aus das Fünffache fest- zulegen, angenommen. Für die Stadt Dresden ergibt sich da durch eine Ausgabe von rund 32,5 Millionen Mark. i Rus unserer Keimst ; Wilsdruff, am 2. April 1928. Merkblatt für den 3. April. Sonnenaufgang 5^ Mondaufgang 16^ Sonnenuntergang 18^ Mondunlergäng 5^° 1897 Der Komponist Johannes Brahms gest. * April. Im besten Rufe steht er nicht, der April: will man aus irgendeine Veränderlichkeit Hinweisen, so sagt man „April wetter", und will man schnell geänderte Ansichten kenn zeichnen, so sagt man „Aprillaunen". Und dann die „April narren", die man „in den April schickt" und über die schon gelehrte Abhandlungen geschrieben worden sind, ohne daß man herausbekommen hat, woher wir sic haben; denn deut schen Ursprungs sind sie, wie die Brüder Grimm ergründet haben, nicht. Also, es ist viel Unsicheres um den April, was uns jedoch nicht hindern darf, auch seinen guten Seiten ge recht zu werden. Und da ist in erster Linie zu sagen, daß er als Ostermonat besondere Wertschätzung verdient. Ostern kann zwar schon in den März fallen, aber meistenteils fällt dieses Fest in den April, und das schon sollte genügen, uns gegen den April milder zu stimmen. Seinen Namen Hai er von dem lateinischen aprills, das von dem Zeitwort apsriro, eröffnen, Herzuletten ist. Bei den alten Römern, in deren Kalender der April des Jahres zweiter Monat war (im Julianischen Kalender erst bekam er die Monatsnummer vier), eröffnete nämlich der April das Frühjahr. Karl der Große, der die römischan Monatsnamen verdeutschte, nannte den April „Ostermonat". Dieser Name hat sich aber nicht ein gebürgert, ebensowenig wie der Nams „Wandelmonat", den andere für den April erfunden hatten, weil er ein sehr wandelbarer Geselle ist. Vor Einführung des Juliamschen Kalenders hatte der April 29 Tage; später legte man ihm einen Tag zu, und neuere Kalenderrcformer wollen ihm, wie allen Monaten, die ein Quartal eröffnen (Januar, Juli und Oktober), sogar 31 Tage geben. In diesem Jahre fällt übrigens das Osterfest auf einen Aprittag (8.), der, wenn die geplante Kalenderresorm Wirklichkeit werden sollte, alljähr lich Ostertag sein würde. Nach diesem Kalenderreformvor schlag soll nämlich der April immer am Sonntag beginnen (wie diesmal), und am 1. April soll immer Palmarum sein, so daß immer am 8. April Ostern zu feiern wäre. a- April! April! O Mensch, daß du das nie nicht lernst! Meinst du, dein Matt macht immer Ernst? Glaubst du, das Bähnchen hin durchs Feld, Das nahm dich mit — und wärs fürs Geld? - Meinst du, weil nun die Sonne schien, Die Wiese werde endlich grün Von wegen jenen fünfzig Bänken, Die man für beide Parks tat schenken? Glaubst du, daß in der Struth man findet Das Jahr, da man einst Wilsdruff gründet? Daß man mit Kohlensäure spritzt? Ein 10 WO-MaMück man besitzt? Glaubst du, es werde nach Berlin Herr Aman Älläh wiÄich zieh'n, Wo man ihn in Afghanistan Doch jetzt schon nicht entbehren kann? And glaubst du, daß man über Nacht Im Reichstag flugs ein Kaffee macht And dieses dann ,Looarno" heißt Von wegen dem ,/Locarnogeist"? O Mensch, oh, mach' dir dieses ad, Sonst bringt der Löbe dich in Trab! Die Sache, die ist nämlich die: Am ersten Vierten glaube nie Ganz restlos, was erzählen will, Boll Ernst dein Blatt — April! April! Palmsonntag —ein herrlicher Vorostertag! Feierstimmung überall, im Tale spannen Morgennebel, bis sie der Sonne Gold durchflutete. Zum Lerchenlied gesellte sich der mahnende Ton der Glocken. Deutlich war die Helle Stimme des Tausglöckleins zu ver nehmen, das vor vierzehn, fünfzehn Jahren jene gegrüßt, die heute wieder erschienen. Zwischen jenem Tage und heute lag ihre Kind heit, vielfach erfüllt von den Schatten des Krieges und einer schwe ren Zeit. Amso herzlicher waren die Wünsche, die ihnen von der Gemeinde mitgegöben wurden auf den Lebensweg. 30 Mädchen und 35 Knaben waren es, die gestern in der hiesigen Kirchs ein- s gesegnet wurden. Weihevolles Orgelspiel grüßte sie, als sie das Gotteshaus betraten. Fräulein Doris R o st fang mit beseeltem Ausdruck das wundervolle Hilgersche Gebet: ,Herr, den ich tief im Herzen trage". And dann sprach Herr Pfarrer W o l k e zu ihnen. Noch einmal stand'er so recht als ein guter Hirte vor seiner Schar und zeigte in eindringlich-herzlicher, wahrhaft väterlicher Weife, wes köstlich Ding es ist, daß das Herz fest werde. Es waren die tieugemeinien Worte des Seelsorgers, die den Weg suchten zu den Herzen der Kinder sowohl als der Eltern und auch gefunden haben. Die Saite der Wehmut klang ob des doppelten Abschiedes And dann folgte die feierliche Ensegnung und damit traten die f Konfirmanden aus den sorgenlosen Tagen -ihrer Kindheit ins ern- . sie Leben, in die Gememjchast der erwachsenen Christen ein, in der sie sich durch Ardelt und strenge Pflichterfüllung als Menschen und Christen erweisen und einen geachteten Platz erringen sollen. Voll inniger Liebe und banger Sorge ruht das Auge des Vaters auf dem Sohne oder der Tochter bei diesem Abschied vom Elternhaus, und manches Wort zur Ermahnung, treu und fromm und -gut zu dleiben, -den Schild der Ehre blank und rein zu halten, wird den jungen Konfirmanden als Segensgeieit mit auf dem Weg gege ben. Das Haupt empor, Ihr jungen Scharen! Rein sei die Hand, rein das Gewissen, rein -der Sinn und stark der Wille! Dann küm mern Euch die Hindernisse, die das rauhe Leben Euch bereitet,, nicht. In dem Bewußtsein, daß nach Nacht und Sturm auch w7e- der Licht und Stille winken, wandelt Ihr -den Pfad der Tugend, Friede sei mit Euch auf allen Euren Wegen! Seid getreu Dis in den Tod! Der kirchliche Familienabend, der nunmehr -seit 31 Jahren regelmäßig am Palmsonntag -hier stattfindet und zu einem rechten Bedürfnisse geworden ist, vereinigte -auch gestern abend wieder fast vollzählig unsere Konfirmanden, -deren Eltern und Verwandten i im „Löwen". Der Kirchenchor unter Leitung des Herrn Kantor > Hientzsch bot einige Gesänge. 8un-ge Mädchen erfreuten mit einem Spiel: „Wie mir, so dir", das in dem Mahnen gipfelte „Quäle nie ein Tier zum Scherz", und mit einem weiteren, das der Sprache der Blumen Gestalt verlieh. Herr Pfarrer Wolke -sprach in Anlehnung an seine -Rede gelegentlich des ersten Fami- lien-abends im Jahre M07, die dem geistlichen Liederdichter Paul Gerhardt gewidmet -war, über das Kirchenlied, dessen Größe, Schönheit und erhebende Kraft. Reicher Beifall folgte den Dar bietungen. Herr Kantor Hientzsch nahm Gelegenheit, unserem scheidenden Pfarrer im Namen der Gemeinde besonders dajür zu danken, was er in den 28 Jahren seiner Wilsdruffer Seelsorger- läWest der Gemeinde namentlich am Palmsonntage war. Wie he- ' gönnen, so wurde -auch -mit allgemeinem Gesänge der Zamilien- ubend geschlossen. Er war ein würdiger Abschluß des Palmsonn tags. Die Monatsversammlung des Turnvereins D. T. eröffnete der Vorsitzende, M. Hitle, mit begrüßenden Worten und gab die Tagesordnung bekannt. 1. Eingänge. Der Turnverein Grum bach ladet für den 1. Osterfeiertag zu einem Turnvereins-Ver gnügen ein. Vom Kreisvertreter Dr. Thiemer kommt ein Schrei- l den zur Verlesung, was Anterstützungsangel-egenheiten betrifft. 2. s An- und Abmeldungen. Abmeldungen lagen 5 vor, Anmeldungen keine. 3. Frühjahrsp-artie. Nach längerer Aussprache wird beschlos sen, die Partie auf einen Sonntag zu legen, um allen die Teil nahme zu ermöglichen. Vorgesehen ist der 6. oder 13. Mai. Marschroute wird noch bekanntgegeben. 4. Allgemeines. Adder das stattgefundene Stiftungsfest entspinnt sich eine längere Aussprache. Der Vorstand bricht der -ganzen Sache die Spitze ab, und banst Turnbruder Breuer für die rege Werbearbeit zur Einholung der Teilnehmer an dem -schön verlaufenen Tafeiball. Spielmanns führer W. Blume bittet -um Genehmigung zur Abhaltung eines Stiftungsfestes des Spi-elmannstruppes aus Anlaß feines 5jähr. Bestehens. Die Versammlung erklärt sich damit einverstanden. Der Vorstand M. Hille überreicht nachträglich dem Ehrenmitglied C. Zschoche mit -ehrenden Worten das tragbare Ehrenm-itgl-ieds- Abzeichen. Man bringt dem Gechrten ein dreifaches -Gut 'Heil entgegen. Die eingegangenen Reiseapotheken werden zum Verkauf angeboten und finden regen Absatz. Da weiter nichts vorliegt, schließt 10.15 Ahr der Vorsitzende die Versammlung. Der Oesfentliche Arbeitsnachweis Kotitz und Umgegend teilt uns -über die Arbeitsmark-tlage in der Woche vom 25.—31. März 1-928 folgendes mit: In der Berichtswoche hat sich der Bestand an Arbeitsuchenden gegen die Vorwoche um 220 vermindert. -Die Landwirtschaft meldete weiter starken Bedars an Mädchen, der je doch ungedeckt blieb. Dagegen wurden die offen gemeldeten Stel- I len für Burschen durch Aeberführung -von burgenländischen Land- arbeitern säst restlos besetzt. Derartige Kräfte sind -auch jetzt noch zu beschaffen. Der -Gartenbau nahm wieder eine größere Anzahl Gar- tenba-uarbeiterinnen -auf. Das Metallgewerbe meldete offene -Stel len f-ast nur für Spezialkräste, die zum Teil nur mit -Hilfe des zwi- -schenörtlichen Ausgleiches beschafft werden konnten. Im Holzge werbe bestand keine Nachfrage nach irgendwelchen -Kräften. Ver einzelt -wurden -Schneider -vermittelt. Im Baugewerbe trat der -größte Teil -der Arbeitsuchenden -wieder in Arbeit. Vereinzelt ka men Formenstecher zur Anmeldung. Im Gastwirtsgewerbe wur den Aushilssbedienungen und Hausmädchen vermittelt, doch be steht noch st-arike Nachfrage nach letzteren. Trotz reger Vermin- lungstä-tigkeit werden noch immer zählreiche Hausmädchen g-esuw- -Für ungelernte Arbeiter und Arbeiterinnen boten sich nur we nig Anterhrin-gungsmöglchkeiten. In den Angeistelltenberufen wur den einige -Stenotipistinnen vermittelt. — Am Ende der Berichts- > woche waren 458 männliche und 90 weibliche Arbeitsuchende em
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