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Für das Michsschurgesetz. Kundgebung der Synode. In der Schlußsitzung der diesjährigen Tagung der Evangelisch-Lutherischen Landessynode wurde auf Antrag des Ausschusses für Bildungsfragen ein stimmig beschlossen, sich mit folgender Kund gebung an das evangelische Volk zu wenden: „Das Scheitern des Neichsschulgesetzes bedeutet für die Evangelisch-Lutherische Landessynode im Freistaat Sachsen wie für die überwiegende Mehrheit unseres ganzen Volkes eine tiefe Enttäuschung. Das durch die Neichsverfassung verbürgte Recht auf die evangelisch lutherische Bekenntnisschule ist so abermals gehemmt. Unter dem Eindruck dieser ernsten Tatsachen wendet sich die Synode in Übereinstimmung mit der Kundgebung des Landesbischofs und des Landeskonsistoriums erneut an unser evangelisches Volk. Sie dankt allen den Eltern und Lehrern, die sich treu und hingebend mühen, unsere Jugend in wahrhaft christ lichem Geiste zu erziehen. Sie bittet alle, die sich für die Zukunft unseres Volkes mitverantwortlich fühlen, um eine christliche Unterweisung unserer Jugend nach dem Bekenntnis unserer evangelisch-lutherischen Kirche in Haus und Schule mit erhöhtem Ernst zu ringen. Sie hält fest an der Forderung, daß unserem evange lischen Volke wieder Schulen gegeben werden, die erfüllt sind vom Geiste echt evangelischen Glaubens und Lebens, und erwartet von allen Gliedern unserer Landeskirche, daß sie dieses Ziel auch durch persönliches Eintreten mit allen gesetzlichen Mitteln erstreben." Zuvor begründete der Vorsitzende des Ausschusses für Bildungsfragen, Professor v. Dr. Frenzel- Leipzig, den Antrag eingehend. Präsident Graf Vitz thum von Eckstädt wies auf die Notwendigkeit weitester Verbreitung dieser Kundgebung hin. Der Prä sident des Landeskonsistoriums, v. Dr. Ssetzen, gab seiner Zustimmung zu der Kundgebung Ausdruck und versicherte, daß das Konsistorium dem Wunsche der Sy node nachkommen werde. Nach Worten des Dankes an die Gemeinde der Kreuzkirche für die Zurverfügung stellung des Beratungssaales und an die Mitglieder und den Vorstand der Synode für ihre Mitarbeit erklärte der Präsident die diesjährige Tagung der Synode für geschloffen. Mit einem feierlichen Gottesdienst in der evangelisch lutherischen Domklrche, bei dem Oberkirchenrat Super intendent v. Müller-Zwickau die Predigt und Lanoes- bischof v. Jhmels Beichte und Abendmahl hielt, fand die Synodaltagung ihren Abschluß. * Für Jugendferien. Der Soziale Ausschuß der Landessynode schlägt die Annahme folgender Entschließung vor: „Die Evangelisch- Lutherische Landessynode erblickt in der gesetzlichen Ein führung angemessener bezahlter Urlaubszeiten für die gesamte erwerbstätige männliche und weibliche Jugend ein erstrebenswertes Ziel. Sinnvoll verbrachter Urlaub ist geeignet, den jungen Menschen nicht nur körperlich zu nützen, sondern sie auch geistig zu heben, seelisch zu erquicken und ihnen die Teilnahme an Frei zeiten zu sichern, wie sie die evangelisch-lutherischen Jugendverbände in Sachsen mit großen Erfolgen ver anstalten. Dadurch werden Anhänglichkeit und Liebe zu Volk, Heimat und Vaterland, zu Kirche und Beruf ge stärkt, die Arbeitsfreude gehoben und andere unschätzbare Werte geschaffen. Deshalb unterstützen wir unter den auf Schutz von Gesundheit und Sittlichkeit der Jugend gerichteten Forderungen des Neichsausschusses der Deut schen Jugendverbände an die gesetzgebenden Körper schaften auch die Sicherstellung zweckmäßiger Urlaubs Zeiten. Von allen für die Jugend Verantwortlichen darf erwartet werden, daß sie sich der Notwendigkeit dieser Bestrebungen nicht verschließen, sie vielmehr aus eigenen, Entschluß fördern. Den Kirchgemeinden wird augelegent- lichst empfohlen, bedürftigen Jugendlichen durch Bei hilfen die Teilnahme an Freizeiten zu ermöglichen." Die Kirche zur Wohnungsfrage. Der Landessynode liegt ferner folgender Antrag des Sozialen Ausschusses vor: „Das Evangelisch-Lutherische Landeskonststorium zu ersuchen, erneut in geeigneter Weise auf die Größe der gsgenwärrigen Wohnungsnot und deren verheerende Folgen in religiöser und in sitt licher Beziehung hinzuweisen. Insbesondere wolle es feststellen, was bisher seitens der Kirchgemeinden und Kirchgemeindeverbände zur Linderung der Wohnungs not geschehen ist und welche Erfahrungen dabei gemacht worden sind. Auf Grund dieses Ergebnisses wolle das Landeskonsistorium weitere Maßnahmen zur Förderung des Wohnungsbaues und des Siedlungswesens durch die Kirchgemeinden und Kirchgemeindeverbände erwägen und den Erfolg der Landessynode zur Kenntnis bringen Sie EntlöJnung der Gemeindearbeiter. Vom Arbeitgeberverband sächsischer Gemeinden wird miweteilt: Am 16. März 1928 haben im Neuen Rathaus zu Dresden Verhandlungen des Vorstandes des Arbeit geberverbandes sächsischer Gemeinden mit dem Verband der Gemeinde- und Staatsarbe'ter über eine Erhöhung der gegenwärtigen, am 31. März 1928 ablaufenden Tariflöhne der sächsischen Gemeindearbeiter stattgefunden. Die Arbeiterschaft hat eine Lohnerhöhung von 20 Pfennig arbeits stündlich und eine Ver ringerung der gegenwärtig bestehenden Spannung zwi schen den Löhnen der gelernten zu den Löhnen der an gelernten und ungelernten Arbeiter und Arbeiterinnen gefordert. Der Vorstand des Arbeitgeberverbandes sächsischer Gemeinden hat hierzu der Gegenseite nach längeren Ver handlungen erklärt, daß auch er zwar die Notwendigkeit einer angemessenen Lohnerhöhung anerkenne. Die Forderung des Verbandes der Gemeinde- und Staats- arbeiter gehe aber über den Rahmen des An- gemessenen so weit hinaus, daß es dem Vorstand nicht möglich sei, ein Angebot zu machen, das auf An nahme durch die Gegenseite rechnen könne. Der Vorstand halte deshalb mit Bedauern weitere Verhandlungen für aussichtslos u-nd beantrage die Verweisung der Fruge an die Bezirksschiedsstelle. Die anwesenden Vertreter der Arbeiterschaft erklärten hierauf, daß sie an die Beschlüsse der Landes tarifkommission gebunden seien, die eine Lohnerhöhung um 20 Pfennig arbeitsstündlich für angemessen halte. Eine Funktionärversammlung des Verbandes der Ge- OeMI. Sitzung Lies keÄrksausIchulles Montag den 1d. März 1S28. Die Sitzung wird vom Am-tshaupkmann geleitet, der zunächst Kenntnis gibt von einer Eingabe des Stadtrakes Wilsdruff an das IM-iM-inGeoinm wogen Schaltung des Amtsgerichts WAsdouff- Der Inhalt ist im wesentlichen der gleiche, wie die Eingabe des Stadtrates zu Lommatzsch. Berücksichtigt.sind die örtlichen Ver hältnisse. Der Ausschuß beschließt, die Eingabe befürwortend an das Ministerium wei'tcrznleiten. Dom Ersuchen des öffentlichen Arbeitsnachweises Meißen und Umgebung um Zustimmung zum Beschluß des Verwaltungs- ausschusses des öffentlichen Ardeitsnachwestes Meißen und Um gebung am 28. 1,1. 1927, die Entschädigung der Verwaltungs-, Spruch- und Fachausschußmltglicdkr nach den Grundsätzen ge mäß der entsprechenden Reichsoerordnung erfolgen zu lassen, wird entsprochen. Um die Aufteilung des Arbeitsnachweises Kotitz. Der Präsident des Vandesarbeitsamtes Sachsen hat sämt liche Vorsitzende der öffentlichen Arbeitsnachweise im Freistaate Sachsen aufgesordert, bis 15. März über eine nochmalige gut achtliche Stellungnahme der VerwaltungSMs'chüsse zur Abgren zung der Arbeitsamtsbezirke zu berichten. Die ziemlich heftigen' Kämpfe nm die Erhaltung des Arbeitsnachweisbezirkes Freical und die Aushebung von Großenhain haben heftig dir Gemüter bewegt. Den Bezirk Meißen betrifft hauptsächlich die Austeilung des Arbsitswachweisbezirkes Kotitz. Wie erinnerlich, hatte .sich der Bezirksausschuß s. Zt. dahin schlüssig gemacht /daß der Bezirk Kötitz, wen n er nicht als selbständiger Bezirk erhalten bleibt, ge schlossen einem Arbeitsamts, tunlichst dem Arbeitsamte Meißen, angegliedert wird. Dieser Beschluß besteht noch zu recht und liegt -dem Lanbesamte unverändert vor. sinzwischen hatte -das Landesamt -eine Teilung des Kötitzer Bezirks -vorg-öschlazen und das Tal der Wilden Sau als Tren-- nungslinie angmommen. Die Möstlich vom Saubachtal gelege nen Orte sollten nach Dresden, die nordwestlich -davon befindlichen Gemeinden nach Meißen -kommen. Die Verwaltungssausschüsse -in Meißen und Kötitz schienen sich mit dieser Einteilung abfinden zu wollen. Durch die neue Ausrollung der Frage haben die Ber- Waltungsausschüsse Meißen und Kötitz eine bestimmtere Stellung eingenommen. Meißen macht -den Bezirlsaus'chußdeschluß zu dem seinigrn und wünscht den Bezirk Kötitz nach Meißen. Im anderen Falle fürchtet Meißen, seine Arbeitslosen, für die Kötitz Anf- nahmegrbiet ist, nicht genügend unteibvi-ngen zu können. Der Verw-altungausschuß Kötitz stellt sich auf den gegentei ligen Standpunkt und behauptet, -daß -die "Grenzen der Arbeits ämter unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Zusammenhänge zu ändern --eien. Eoswig, Kötitz und A-mgegend hätten ihren wirtschaft lichen Zusammenhang -mit der Straßenbahn bis Eoswig. Der Verwaktugsousschuh Kötitz beschloß seine Angliederung an das künftige Arbeitsamt Dresden mit Nebenstelle in Kötitz, die -ihm schon MMsagt worden sei. Das Landesamt hat unabhängig davon inzwischen folgenden Vocs-chlag gemacht: Helbigsdorf, Klipphausen und Sachsdors nach Freital. Brockwitz. Weinböhla, Scharfenberg, Naustadt und Rvhrs- dcrf nach Meißen. Die übrigen Gemeinden des Bezirkes Kötitz zur Nebenstelle Köfttz -und -diese zum Arbeitsamt Dresden. Es ist anzun-c-hmen, daß eine Angliederung des geschlossenen Bezirks Kötitz weder nach Dresden noch nach Meißen erfolgen -wird. Eine Abteilung wird unter allen Umständen erfolgen, schon woll -die Gegmrard.itnehmerschast in Klipphausen, Sachsdors und Wsistropp ihre Arbeitsgelegenheiten in -den -Gemeinden haben, die schon zu Dresden gehören. Las letzte Wort hat der Verwai tungsausschuß -des Landesamtes. Von beiden Seiten wird ver sucht werden, auf sie cinzuwirten. Der Bezirksausschuß beschließt, an seinem früheren Be schlusse, daß der Bezirk Kötitz dem Meißner Arbeitsamt anAUglie- dern sei, sestz-uhalten, nüd nimmt von -dem gegenwärtigen Sach- sta-nd Kenntnis. Die Entschädigung der mchtberufsmäßigen Standesbeamte» nach -den g-L.etzlichen Bestimmungen, -die eine einheitliche Regelung vorsehen, wird beschlossen. In einer -der letzten Sitzung war Beschwerde geführt worden -über die Höhe einer Kostenrechnung der Stadt Nossen für gelei stete Löschhilfe in Ta-nneberg. Es war behauptet worden, Nossen habe eine Kostenrechnung in Höhe von 350 Mark ber G-ememde Tanneberg -übermittelt. Es entspricht -das nicht -den Tatsachen, die Rechnung -hat nur eine -Höhe von 102,40 RM., die Rechnung ist geprüft und nach den gesetzlichen Bestimmungen über Löschhckse in Och-nung gehend befunden worden. Zur Kraftpostlmie Siebenlehn—Nossen—Roßwein wird be schlossen, diese bis Reinsberg zu verlängern. Es ist zu erwarten, daß sich -die Linie -selbst trägt. Mr -das ProbeviertAsahr wird eine Gewährsumme von 500 RM. gefordert, von -der der Ausschuß beschließt, 250 RM. aus den Bezirk zu übernehmen. In der Gemeinde Constappel wird eine Dariehnsausnahme und Hypothekenü-estellung genehmigt. Da der Haushrltplan des Bezirks -noch nicht genehmigt ist, ersucht der Amtshauptmann um Vollmacht, die notwendigen Ans- g-Nden erMnocherb der Höhe Les Vorjahres bis Mr Genehmigung des Haushaltplanes bestreiten zu können. Er weist dabei daraus -hin, baß es sich bei der endgültigen Festsetzung der Umlage für eine große Zahl von Gemeinden wirb herausstellen, daß sie dieses Jahr bedeutend weniger zu zahlen haben. Ein erheblicher Teil der Gemeinden hat -die Umlage voll bezahlt, -ein anderer Teil ist noch mit wenigen Resten im Rückstände. Die Senkung -der Um- iachbeträge wird sich -insbesondere bei kleineren Gemeinden aus- wirtem Es ist das zurückzuführen auf eine andere Schlüsselung, die -eine Milderung für die kleineren Landgemeinden -herbeiführt. Auf eine weitere Besserung wird im -nächsten Führe gehossi. Die Zurücksetzung der Um'-ages-ummr macht nach vorsichtiger Schätzung etwa 150 (N-v Mark aus. Tie Senkung ist auch mit auf die Ein führung der Mersleuer zurückzusühren, zum anderen darauf, daß bestimmte Ausgaben weggefallen sind. Betont wird vom Amtshau-ximann weiter, daß -der Bezirk jederzeit gewirtschaftet habe, daß er trotz aller SchwieMeiten nach Möglichkeit sparsam war. Der Bezirk nehme also für sich in Anspruch, daß seini-ge Mr Senkung der Umlage beigetragen M haben. Der Ha-ushalplan -kommt -in -der nächsten Sitzung Mr Be ratung. Die Umlage siehe zwar noch nicht ganz fest, doch könne von allen -Gemeinden Kamil gerechnet werden, baß -eins -höhere Um lage nicht kommt. Anschließend nichtöffentliche Sitzung. meiirde- und Staatsarbeiter sei inzwischen für ven 24. März d. I. einberufen worden. Es wurde hierauf unter beiderseitiger Zustimmung vereinbart, die Tarifverhandlungsn auf den 29. März d. I. zu vertagen. Eine solche Vertagung erschien schon aus dem Grunde zweckmäßig, weil auch die am 15. März 1928 abgeha-tene Verhandlung mit dem Staate über eine Erhöhung der Staatsarbeiterlöhne zu einer Vertagung geführt haben. Aasprogramm der Alten Sozialdemosta tischen Partei Deutschlands. Der Parteivorstand der A. S. P. D. veröffentlicht Len Entwurf des Parteiprogramms, der den Partei genossen zur Stellungnahme unterbreitet wird. Es heißt darin u. a.: Die Einstellung der A. S. P. D. zum Staat liege jenseits aller taktischen Zweckmäßigkeitserwägun gen; aus Grundsatz und Gesinnung diene sie dem Staat, sei sie bereit, sich dem Gebot der staatlichen Notwendig keiten bedingungslos zu unterwerfen. In ihr finde jene bedeutungsvolle Wendung ihren Ausdruck, die sich inner halb der deutschen Arbeiter'Zaft gegenwärtig voü''»l'e und deren Inhalt sei, von. staatsverneinenden Starrd- punkt der Vergangenheit zum Standpunkt vorbehaltloser Staatsüejahung zu führen. Da die A. S. P. D. eine Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung erstrebe, die zum Wohl der Gesamt heit planmäßig aufgebaut werde, sei sie eine sozialistische Partei. Ihre sozialistische Grundhaltung sei die Ergänzung und Bewahrung ihrer Staatsge sinnung; ihr Standpunkt sei der eines aufs höchste ge steigerten sozialen und nationalen Verantwortungs- bewußtseins. Der soziale Aufstieg und Befreiungswille der deut schen Arbeiterschaft finde seine Erfüllung nur soweit, als Deutschland wieder seine politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit zurückgewinne; er müsse sich also, um er folgreich sein zu können, mit dem nationalen Unabhängig keitsstreben des ganzen Volkes verschmelzen. Die A. S. P. D. sei für wahrhafte Völkerverständi gung. Die deutschen Lebensbedürfnisse, die befriedigt sein müßten, bevor ein friedliches Einvernehmen der Völker ven Bestand sein könne, seien Außerkraftsetzung des Versailler Vertrages, Beseitigung der dem deutschen Volke durch aufgezwungenen Schuldspruch auferlegten Lasten, Durchführung der Abrüstung aller Länder bis auf den Stand der deutschen Rüstung, Revision der Landesgrenzcn, Rückgabe der ehemaligen deutschen Kolonien und die Vereinigung Österreichs mit Deutschland. Der Staats gesinnung der A. S. P. D. entspreche es, daß sie allen Einrichtungen und Maßnahmen zustimme, die geeignet seien, die Machtstellung und das Ansehen des Staates nach außen und seine Festigung im Innern zu fördern. Demgemäß wolle die Partei Pflege eines starken Rechts gefühls, Überwindung des Partikularismus, Erziehung des Volkes zur Wahrhaftigkeit und Pflege eines ver trauensvollen Verhältnisses zwischen Volk und Reichs wehr. Die Form der sozialen Auseinandersetzungen müsse bettimml sein durch das alle Schichte» verpflichtende Bc wußtsein, dem gleichen Staat und dem gleichen Volk an zugehören. k Rus unferer Mimst r WiIsbruff, am 21. März 1SW. Merkblatt für den 22. März. Sonnenaufgang 5'°!! Mondausgang 6" Sonnenuntergang 18'" !l Monduntergang 19" 1832 Woliaang von Goethe in Weimar gest. Mutter und Kind. Sobald die Frühlingssonne ihre Grüße vom Himmel sendet, geht ein Leuchten durch die Welt, und wer einiger maßen Zeil und Muße Hal, zieht hinaus ins Freie. Auch vie Hausfrau sollte sich wenigstens eine Stunde am Tage frei halten, um den Frühlingssonnenschein zu genießen Der Früh ling gibt Körpcrsrische, er läßt Vas Blut rascher durch vie Adern stießen und schasst um so größere Kraft für die nah- kommenden Pflichten Jever Arzt sagt ver Frau, die Frische braucht, daß gerave ver Frühling ein Erneuerer der Kräfte ist. Nickt nur Tiere, Blumen und Bäume erwachen aus winter lichem, vumpsen Ruhen, auch ver Mensch Hai seinen Anteil an ver allgemeinen Verjüngung ver Säfte Der Krieg, der , uns so viel genommen hat, eines mußte er uns taffen: Sie Freude an ver Narur Die Mutter, vie ein offenes Herz uns einen offenen Blick für Vie Naiur bat, wird auch ihren Kinvern die Augen öffnen für vie Schönheiten ver Erde. Dem Kmoe können Spaziergänge mit ver Mutter Natureindrücke für vas ganze Leben geben Die Mutter gilt ja vem Kinde noch als Quell aller Weisheit unv Wahrheit. Und so beginnt Venn draußen ein Bewundern unv Fragen, vas kein Ende nimmt. Jeve Blume ist ves Staunens wert, jede Blüte bedeutet ein Wunder Die Jugendjahre sind es. vie ven Grund legen zur Liebe oder zur Entfremdung zwischen Muller und Kind Wic- wenig Mütter senken daran! Darum, sowie die Sonne lacht,, hinaus mit vem gcsunven Kinv in vie Luft, hinaus in die freie Naturi Mutter unv Kinv haben gleichen Nutzen davon. * Schüler-Entlassung kn der Berufsschule. Die Verbandsbe- russsch-ule entließ gestern -abend in ei-ner schlichten -Feier die dieses -Jahr -ihre Berufs chuhahre beendenden -Schüler und Schü-leomnen. Vertreter der Stadt -und der übrigen Berussschu-IverÄandsgemön- -d-en, Obermeister Ler Innungen, verschiedene Eltern und Lehr- Herren -nahmen daran teil. Schöler ber Orchestersch-ule -leiteten die Feier ein, eine Schülerin trug -ein Gedicht vor' und -dann solchen dr-oi kurze Abschnitte aus dem Anberricht. Ein SHAer der lauft männisch-en Klasse bchanöolte einen Ab'chnitt Staatsbür-g-rrsimde, einer der Mekaliarbeiterklasse Berufskunde und eine Schülerin der hausroirffchLftl. Klasse -di-e Arbeit in der Kochschnle. Sc-it August v. F. leitet weyen Erkrankung -des Herrn Oberlehrer Schneider Herr Diplom-Ing. Schwank! die Sinke. Er richtete an die Abgehenden warme Worte des Abschiedes -und g-ab -ihnen manche gute und beherzigenswerte Wahrheit mit auf den ferneren Lebers weg. -Seitens der Veck'-andssch-ulgemeinden waren einige bewilligt worden, -damit besonders würdige Schüler mit Bücher