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Wilsdruffer Tageblatt : 06.03.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192803062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19280306
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19280306
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-03
- Tag 1928-03-06
-
Monat
1928-03
-
Jahr
1928
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 06.03.1928
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Laufe vereinbart werden. Bei den augenblicklichen Lohn- Verhältnissen würde in Wilhelmshaven ein Panzerschiff 71, in Kiel 75 Millionen Mark kosten. Mit der ersten Rate für den Panzerkreuzer wurde auch der Nest des Marinehaushalts bewilligt mit Aus nahme der Posten, die mit der Phöbusangelegen- h e i t in Beziehung stehen. Diese Punkte wurden einst weilen zurückgestellt. Otto v. Glasenapp 1*. In Berlin ist der bekannte frühere Vizepräsident der Reichsbank, Exzellenz Dr. Otto von Glasenapp, im Alter von. 75 Jahren gestorben. Glasenapp hatte im Januar einen Autounfall erlitten und konnte sich davon nicht mehr recht erholen. Jetzt hat ein Herzschlag feinem Leben ein Ziel gesetzt. Mehr als 25 Jahre gehörte der Verstorbene dem Reichsbankdirektorium an, davon annähernd 20 Jahre als Vizepräsident der Neichsbank, als der er besonders mit dem verstorbenen Reichsbankpräsidenten Havenstein zusammenarbeitete. Glasenapp, der 1853 geboren war, hatte zuerst die Richterkarriere ungeschlagen und wurde 1883 zuin Reichsschatzamt beurlaubt. 1896 trat er als Ge heimer Oberfinanzrat in das Reichsbankdirektorium ein. 1907 wurde er zum Vizepräsidenten der Rsichsbank be rufen und leitete während des Krieges und der Inflation gemeinsam mit Havenstein das deutsche Währungsinstitut. Glasenapp stellte auch nach Havensteins Tode dem neuen Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht seine Arbeitskraft zur Verfügung und wirkte besonders bei der Schaffung der Rentenbank, der Golddiskontbank und der neuen Reichs- bank mit. Nach der Umorganisation der Reichsbank im Anschluß an die Londoner Gesetze wurde er 1924 in den Ruhestand versetzt, da er die Altersgrenze erreicht hatte. Neben seiner amtlichen Tätigkeit war der Verstor bene auch auf literarischem Gebiet rege tätig und hat in der Goethe-Gesellschaft eine führende Rolle gespielt. Ec hat eine Nachdichtung „Indische Gedichte aus vier Jahr» tausenden" herausgegeben. Wahlreden Stegerwalds und Kickslesers. Vor Z e nt r u m s a r b c it e r n. In Duisburg fand bei regem Besuch eine gemeinsame Kundgebung der dortigen Arbeitsgemeinschaft der Arbeiter schaft innerhalb der Rheinischen und der Westfälischen Zsn-- irumspartei statt. Außer den Rednern der Veranstaltung, dem Abgeordneten Stegerwald und Minister Hirtsiefer, die über das Thema „Der Kamps der christlichen Arbeiterschaft uni den sozialen Volksstaat" sprachen, waren noch zahlreiche Reichs tags- und Landtagsabgeordnete anwesend. Abgeordneter Stegrrwald betonte, vielfach repräsentiere sich die Einheitlichkeit des deutschen Bürgertums doch nur im plumpen Begriff von Besitz gegenüber dem Nichtbesitz. Diese geistige Einstellung in den breitesten Schichten sei auch heute noch nicht überwunden und sei die Ursache dafür, daß in. den Parlamenten keine ziel- bewußte, organisch ausbauende, sittlich und religiös durch säuerte Volkspolitik gemacht werden könne. Die Arbciter- zcnlrnmspartci wolle inehr als die bürgerliche Demokratie nach französischem Muster. Sie wolle neben ausreichendem Lebensraum für das deutsche Volk in der Welt für die Arbeiter Lebensraum im eigenen Volk. Sie wolle, daß wir zn einer besseren Vollsordnung und sozialen Ordnung im Innern kämet!. In Deutschland seien reine zwei Prozent der Väter der Studierenden Arbeiter, während zum Beispiel in Amerika 25 bis 30 Prozent der Väter der Studierenden aus Arbciterkreisen kämen. Die christliche Arbeiterschaft ist willens, an dem organischen Staats- und Wirtschaftsaufbau nachdrücklichst tnitzuhelsen. über das Tempo kann man mit sich reden lassen, wenn aus breiter Front der feste Wille sür das Ziel vorhanden ist. Als christliche Arbeiterschaft haben Wir den kommenden Wahlkampf zu führen unter der Parole: Über soziale Erneuerung zur nationalen Einheit! Preußischer Wohlsahrtsminister Hirtsiefer befaßte sich Vann mit der Rolle der Arbeiterschaft in Partei und Staat. Noch viel mehr Arbeitervertteter müßten in Re gierungsstellen hmeingebrachl werden, und zwar nur solche, die bewußt mit der Arbeiterschaft fühlen und die auch in ihrer Stellung die Verbindung mit der Arbeiterschaft ans- rechterhalten. Der Redner besprach dann im einzelnen die Errungenschaften in der Sozialpolitik, vor allem die im neuen Deutschland. Die Bevormundung, die sich immer wieder einige Kreise in der Zentrumspartei gestatteten, müßte energisch zurückgewiesen werden. Besonders bei den bevor stehenden Wahlen verlangten seine Freunde eine stärkere Berücksichtigung des Arbeiterstandcs bei der Ausstellung der Kandidaten für. den Reichstag und sür den Landtag. Steuerfragen auf -er Sächsischen Lan-essyno-e. Abänderung der K i r ch e n st e u e r. Der Vcrsassungsausschuß der Lanvessvnode beantragt, den Kesetzemwurs einer Geschäftsordnung für die Landessynodk mzunehmen und von der Notverordnung über einen weiteren Stellvertreter des Synvdalpräsidenten Kenntnis zu nehmen. Der Finanzausschuß beantragt, die Notverordnung über die Abänderung des Kirchen st euergesetzes vom kV März 1927 zu genehmigen, weiter den Entwurf eines stirchensteucrgesetzes der Evangelisch-lutherischen Landeskirche des Freistaates Sachsen für bas kirchliche Rechnungsjahr 192L ntt einigen Änderungen anzunehmen und hierüber zu be schließen: „Das Londeskonfttorium wird ersucht, eine Verord nung des Inhalts zu erlaßen, daß die Kirchenvorstände ver- »nlaßt werden, aus bloßen Antrag ohne Begründung die Ge- »amikirchensteuer aus denjenigen Betrag heräbzusetzen, der sich «nter Zugrundelegung desselben Tarifs ergibt, der sür die Handels- und Gewerbekammerbeiträge in Sachsen vor- reschricben ist. Im übrigen bleibt für alle Steuerpflichtigen das Recht nhatten, in begründeten Fällen um Herabsetzung oder Erlaß Ser Kirchensteuern nachzusuchen. Die Landessynode hält es für dringend erforderlich, daß die Kirchenvorstände solchen Ge suchen nur entsprechen, wenn es die tatsächlichen Verhältnisse rechtfertigen Auch der Entwurf eines Kirchengssetzes zur Änderung des Psarrerbesoldungsgesetzes wird mit einigen Änderungen zur Annahme empfohlen: u. a. wird bestimmt: ter Dienst im ständigen geistlichen Amte oder im geistlichen Hilfsdienste innerhalb Sachsens bei der Äußeren oder Inneren Mission oder ähnlichen von der Landeskirche anerkannten und Mierstützten Organisationen ist bei der Berechnung des Be- joldnugsdienstallers als landeskirchlicher Dienst anzusehen. Dasselbe gilt für ven Dienst als Militärgeistlicher innerhalb Lachsens oder als Geistlicher bei Len sächsischen Anstalten und Gefängnissen" Der Finanzausschuß 8 beantragt, die Gesuche des Bczirks- lirchenverbandcs Marienberg und des Kieebenvorstandes zu Lvrau dem Landeskonsistorium zur Kenntnisnahme zn über weisen, und die Gesuche dei Zittauer, Hirschseldur und Süd- iausitzer Prcdigerkonserenz, des Finanzausschusses im Kiichen- dorstand zu Hartha, des Kirchenvorstandes zu Kiebitz und des Bezirkskirchentages des Kirchenbezirks Annaberg auf sich be ruhen zu lassen. Nr. Heinze zur Lage und zu den Wahlen Reichstagsabgeordneter Staatsminister a. D. Dr Heinze sprach in Bernstadt über die parlamentarisch« Lage und über die kommenden Wahlen. In seinem Vor trag gab Dr. Heinze zunächst ein Bild von der Entwich lung der parlamentarischen Lage bis heute und kenw zeichnete dabei die Mängel unseres parlamentarischen Systems. Dem Schulproblem war der gegenwärtige Reichs- iunenminister als Nichtfachmann, nickt gewachsen. Ein schwerer Fehler war es, daß das Schulgesetz vor den Aus schuß gebracht wurde, ehe die Gegensätze der Anschauun gen innerhalb der Regierungsparteien und des Kabinetts ausgeglichen waren. Es fehlte da an jeder Führung seitens der Regierung bei den Verhandlungen, und ein Scheitern der Vorlage wurde so unumgänglich. Ein neues Kabinett zu bilden, schien nach dem Schülern des Schul gesetzes angesichts der bevorstehenden Neuwahlen nicht ratsam. Das Eingreifen Hindenburgs hat wenigstens die Durchführung eines NotprogrammL ermöglicht. Sehr bedauerte der Reduer, daß das Kleinrentnerversorgungsgesetz nicht mehr erledigt werden kann, ebenso die Strafrechtsreform. Dr. Heinze erläuterte zum Schluß die Einzelheiten des Notprogramms, besonders die Hilfsaktion für die Landwirtschaft, deren Erhaltung bei unserer Neparationsfron eine Lebensfrage des deutschen Volkes sei. Der Ausfall der Neuwahlen wird u. a. auch ent scheidend sein für die Wehrfrags. Es gilt, unsere Reichs wehr unbedingt vor der Politisierung zu schützen und sic auch technisch auf der Höhe zu halten. kleine Nachrichten i Schulstreik in einer Landgemeinde. Hamburg. Auf Grund von Differenzen zwischen Eltecn- rat und zwei Lehrkräften an der dreiklassigen Seefclder Schule in der Gemeinde Kirchwärder traten etwa drei Viertel der schulpflichtigen Kinder in einen Schulstreik. Gegen die Eltern, die ihre Kinder vom Schulbesuch zurückhalten, wurden die zulässigen Strafverfügungen erlassen. Tödlicher Betriebsunfall in einer Eisenhütte. Mülheim (Ruhr». Auf der Frievrich-Wilhelm-Hüttc stürzte ein Behälter mit flüssiger Eisenmasse um. Zwei Ar beiter wurden getötet, ein dritter schwebt in Lebensgefahr. Schwere Influenza-Epidemie in Tokio. Tokio. Hier herrscht augenblicklich eine schwere Jnsluenza- Epidemie Die Zahl der Todesfälle ist aus 58 täglich ge stiegen. Der Kaiser liegt krank danieder, seine Tochter Prinzessin Hisa zeigt ernste Symptome einer Blutvergiftung. KmAkbW der Mißlichen Kliern- verkitt in Dresden. Trotz des herrlichen Wetters wies -die am Sonntag nach- mittag vom Landesverband der christlichen Elternvereine Sach sens im Beremshaus in Dresden einberufene Kundgebung für die evangelische Schule äußerst starken Besuch auf. In seiner Begrüßungsansprache bedauerte Architeikt Baumgarten zunächst bas Scheitern des Reichsschulgesetz.es, erklärte aber, baß, gerade dadurch die evangelische Elternschaft enger zufammengeschweißt werde zu gemeinsamer Arbeit mit dem Ziel, bas Reichsschulgesetz doch zur Wirklichkeit werden zu lassen. ' Reichstagsabgeordneter Philipp gab dann noch einmal einen UckeMck über die Entwicklung der Volkschule/ besonders der sächsischen und ging im weiteren näher auf Hie Entscheidungsge- schichte und den Anhalt des Reichsschulgssetzentwurfes ein. Der Kampf beginne nun von neuem, denn die evanseliche Volksschule sei nötig und gerade Sachsen brauche sie. Sodann ergrisf Reichsinnenminlster Dr. von Keudell das Wort, nm noch auf einige besondere Gesichtspunkte des Reichs- schulgesetzes einzu-Zehen. Der Minister, trat nachdrücklich für die Forderung nach einer evangelischen Bekenntnisschule ein. Die Ge meinschaftsschule könne einen wirklich christlichen Charakter nicht tragen. Mit dem Scheitern des Reichs^chulgesetzes sei ein erster Abschnitt des Kampfes beendet. Das Gesetz werde weiter im Vor dergrund der öffentlichen Erörterungen bleiben, und es gelte nach wie vor sich dafür einzusetzen. Wenn er sich, so erklärte der Mi nister, im Reichstag in der Frage des Reichsschulgesetzes zurück- gchalten habe, so lei es, das spreche er offen aus mit Rücksicht auf die Koalidlonsbindungen geschehen. Er begrüße die Klarheit, die nun geschaffen sei. Wenn darüber eine Koalition zugrunde gehe, bann nm so besser; nun werde man den Kamps um so energischer sovtsetzen. Nach den Ausführungen öes Ministers kamen folgende Kundgebungen -zur Verlesung: 1. Erzieh'ungsnot ist Volts not. Das Ringen um das Reichsschulgeseh hat sie jedermann offenkundig werden lasten. Am schmerzlichsten wird in weiten Teilen unseres Volkes die Not der seelischen Ertüchtigung der Jugend empfunden. Wir sind Lerzougt, daß diese Not bann behoben wird, wenn die Ju- gend zur Quelle des Glaubens geführt und ihre Seele von dort genährt wind. Diese unsere Asberzeugung gründet sich aus untere iGlarchensersahrung und GswiffenMerpflichtung. Darum hasten wir fest an der christlichen Erziehung unserer Kinder in Haus u. Schule. Alle die, denen die Seelennot unserer Jugend auf dem Herzen liegt, rufen wir aus, sich mit einzustellen in den Dienst an unsere Jugend und damit der Gesundung unseres Volkes. 2. R e i ch s t a g s w ah l. Für uns ist nach wie vor die Frage der Bekenntms'chule entschÄdend. Wir wählen und kön nen 'deshalb nur wählen den, der persönlich für die Bekenntnis schule eintritt und von feiner Partei aus dafür -eintreten bars. Zum Schluß sprach noch Oberlandesgerichtsrat Dr. Hering. Rus unserer keimst j Wilsdruff, am 6. März 1938. Merkblatt für den 7. März. Sonnenaufgang 6^ !! Mondausgang 18°' Sonnenuntergang 17°" !» Monduntergang 7" 1829 Der Industrielle Albert Vorsig geb. Vorläufige Beschlagnahme von Forderungen. Wenn ein Gläubiger eine Forderung pfänden will, die sein Schuldner gegen einen Dritten hat, jedoch besürckten muß, daß der Schuldner über diese Forderung anderwett verküaen will oder daß andere Gläubiaer ibm zuvorkommen könnten, so tani! er sich schnell eru vorläufiges Psanorccht cm durch verschaffen, daß er den Drittschuldner und den Schuld ner von der bevorstehenden Pfändung in Kenntnis setzt. Zu diesem Zweck übergibt der Gläubiger dem Gerichts vollzieher eine Benachrichtigung, die enthalten muß: Sie Be zeichnung des Urteils, die Höhe des Betrages, den der Gläu biger von dem Schuldner zu verlangen hat, und die Be zeichnung der Forderung des Schuldners an den Dritten, die gepfändet werden soll. In dem Schreiben ist dem Dritt schuldner aufzugeben, nicht mehr an den Schuldner zu zahlen; der Schuldner ist aujzusordern, sich jeder Verfügung über die Forderung, insbesondere der Einziehung derselben, zu enthalten. Die Zustellung einer solchen Benachrichtigung au den Dritt schuldner hat die Wirkung eines Arrestes. Sic verschasst dem Gläubiger ein einstweiliges Pfandrecht; dieses erlischt aber, wenn nicht innerhalb einer Frist von drei Wochen nach Zu stellung die ordentliche Pfändung durch Zustellung eines ge richtlichen Beschlusses nachgeholt wird. Der Gläubiger muß also daraus achten, daß er mit größter Beschleunigung einen Psändungs- und überweisungsbeschluß erwirkt, da er sonst seine Rechte aus der Pfändungsankündigung verliert. Verfügt der Schuldner nach der Pfändungsankündigung trotzdem über die Forderung, so ist dies dem Gläubiger gegenüber unwirksam. Der Drittschuldner darf an den Schuldner bis zum Ab laus der vorstehend angegebenen Frist nicht zahlen, Wohl ist er zur Hinterlegung berechtigt Sehr ost kommt es vor, daß dieselbe Forderung des Schuldners für mehrere Gläubiger gepfändet wird. In diesem Falle ist der Drittschuldner berechtigt und auf Ver langen eines Gläubigers verpflichtet, unter Anzeige des Sach verhalts und unter Aushändigung der ihm zugektellten Psän- dun.gsbeschlüsse bei dem Amtsgericht, dessen Beschluß ihm zu erst zugestellt ist, den Schuldbetrag zu hinterlegen. Voraussetzung sür die Hinterlegung ist also, daß die gleiche Forderung für mehrere Gläubiger gepfändet ist. Hat nur ein Gläubiger gepfändet, so darf der Drittschuldner nicht hinterlegen. Erfährt der Gläubiger auf Grund der Von dem Drittschuldner nach 8 840 ZPO. verlangten Erklärung, daß schon ein anderer Gläubiger dieselbe Forderung gepfändet hat, so kann er von dem Drittschuldner Hinterlegung ver langen. Durch die Hinterlegung wird der Drittschuldner von der Leistung besreit, jedoch nur dann, wenn er dem Gericht die Hinterlegung angezeigt hat. Hinterlegt der Drittschuldner nicht, so kann der Gläubiger ans Zahlung oder Hinterlegung klagen. Hat der Drittschuldner hinterlegt, so ordnet das Gericht ein Verteilungsversahren an. Das Ortskartell Wilsdruff des Deutschen Beamtenbumdes hatte für Montag den 5. Marz abends 8 Ahr nach dem ,Meißen Adler" zu feiner diesjährigen Hauptversammlung eingeladen. Die Versammlung war sehr gut besucht und wurde vom Vorsitzenden, Herrn Obersekretär Weichelt püMich eröffnet. Nach Be kanntgabe verschiedener interner Angelegenheiten erstattete der Vorsitzende den »Jahresbericht, aus dem zu entnehmen war, daß reiche Arbeit im vergangenen Jahre geleistet worden war. Leider ist aber die Mitarbeit der Mitglieder nicht immer in dem er wünschten Umfange feftzustellen gewesen. Die vom Ortskarteil u. besten Leitung -in gewerkschaftlicher, organisatorischer, wirtschaft licher und gesellschaftlicher Beziehung geleistete Arbeit wurde von der Versammlung gebilligt. Der Kassenbericht, -vvrgetr-agen durch den Rechner, Herrn Obersekr. Ebert wurde mit Freude scher die sparsame Geschäftsführung entgegengenommen. Aus Vorschlag ! der Rechnungsprüfer erteilte man dem Rechner und dem Gesamt - vorstand einstimmig 'Entlastung und sprach die Rechnung richtig, j Tie Amtszeit des -Gcham-lvvrstgndes ist mit Ende 1927 -abge- i laufen. Es waren daher Neuwahlen auf die nächsten 2 Jahve -vorzunehmen. Diese ergaben -einstimmige Wiederwahl der Herren j Weichelt als 1. Vorsitzenden, Eb ert als Rechner, A r b e Q j ter als 1. Schriftführer und Schreckenbach -als 2. Sch-rist- l führer. Für Herrn Oberlehrer Schneider, -der infolge Kr-M- : leit um Enthebung von feinem Amte gebeten hatte, wählte die i Versammlung -einstimmig Herrn Lchrer Anders. Dann gaben ! die Herren Postschaffner Schulze,und Ober-ekretär Ebert » je ein kurzes Referat -über Beso-lbungsfragen. Es kam dabei zum Ausdruck, daß bei der letzten Besoldungsneuregelung die unteren ! Besoldungsgruppen zu schlecht bedacht worden sind. Eingehend » geschildert wurde die zu geringe Bewertung der Postschaffner, i die gegen die früheren Verhältnisse und gegenüber gleichartigen Lecmwnkategorlen -heute wesentlich schlechter gestellt find. Die ! Versammlung stimmte den Ausführungen zu und nahm die - eingÄrachte, in diesem -Sinne gehaltene und noch -etwas erwei- - terte Entschließung ohne Wi-derPruch an. Nach Erledigung - einiger weiterer, weniger wichtiger Punkte fand die anregende Hauptversammlung ^10 Uhr ihr Ende. i Ernennung. Herr Iustizinspektor Lungwitz, Arkundsbe ; amter und Recktspsleger beim Amtsgericht Wilsdruff, führt jetzt die Amtsbezeichnung Iustizamtmann. f Unfall. Gestern nachmittag stürzte die Töchter des Arbeiters . Richter -auf der Treppe in -der Schule so unglücklich, daß sie ein l Bein brach. Lichtbilder-Vortrag, Freitag abend 8 Uhr findet im „Adler" s ein vom Wohlfahrtsamt veranstalteter Lichtbilder-Vortrag statt, p Herr Bezirksmedizinalrat Dr. MaWas-Meißen spricht über i „Sporthyglene". Der Eintritt ist frei. Jedermann ist zum Besuche i eingeladen. Der Bezirksmictervrrband Meißen hielt am Sonntag im j Kaisergarten seinen diesjährigen Bezirkstag ab. Der Vorsitzende - Rose »konnte zahlreich erschienene Abgeordnete -der angeschlossenen ; Vereine, Vertreter des Stad-tr-ates, des Stadtverordnetenkolle- - giums, des Landesverbandes und der Presse begrüßen. Nachdem - man in die -Tagesordnung eingetreten, erhielt Baumeister j Schäffler das Wort zu seinem Vortrag: „Wohnungsnot und - Wohnungsbeschaffung", besten Material sich stützte-auf die hier- i über dem Reichstag von selten der 'Reichsregierung kürzlich zu- i gegangene Denkschrift. Die im März 1927 durchgeführte WoH- l nungszählung, -Ler deren Art und Wert/Redner ausführliche » Darlegungen bot, habe gezeigt, daß in Deutschland weit über eine j Million Wohnungen fthlten, deren Erstellung nur, nach einer groß- . i zügigen Finanzierung durch das Reich möglich sei. Was bisher , hierin getan worden sei, wie im einzelnen ausaeWhrt wurde, völ lig ungenügend. Redner beleuchtete nun die Vorteile und Schat tenseiten des Wvhnungsneubau-es, stellte die Baukosten der Jahre 1917 und 1926 miteinander in Vergleich und verlangte Sicher stellung der Baumittel. Zur Behebung der das gesamte Voik tref fenden Not -müßte die Entente von ihrer Kriegsschuld -überzeugt, -müßten die Artikel 163, 2 und 155 der Reich-verfassung streng stens durchgef-öhrt, die Syndikate scharf kontrolliert, die Miet» zinssteu-er in voller Höhe -zum Wvhnun-gsneubau verwandt, der wirklich sch-affen-de Bauernstand gestützt, der übermäßige Ver brauch von Alkohol und Tabak und alle Luxusausgaben be'chni^e» werden. Zur Wohnungsbsschaffu-ng übergehend, verglich der Vor tragende, unterstützt -durch brrumgereichte Zei-bnnnaen, verschie dene Typen des Wohnungsbaues: Hoch- oder Flachbau, Reihen baus. bas Haus im Rechteckblock und bas Landhaus, nach ihren Räumen, ihrer Einrichtung und den Baukosten miteinander und empfahl zur Verbilligung -die Schaffung von Einheitstypen, Aus
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