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Wilsdruffer Tageblatt : 05.01.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192801050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19280105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19280105
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-01
- Tag 1928-01-05
-
Monat
1928-01
-
Jahr
1928
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 05.01.1928
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emes Drel-Mmmen-Geipracys rund 300 Marr verrager würde. Da eine Verbinduna zwischen Berlin und Newhov bei der komplizierten Umleitung natürlich eine Wei größere Vorbereitungszeit gebraucht als eine einfache Kabelverbindung, fallen die hierdurch entstehenden Son, dcrgebühren ins Gewicht. Wie verlautet, wird aber hier für' voraussichtlich eine Pauschalregelung getroffen wer den, die eine Erhöhung des Gesprächs um 10 Prozent be dingt, so daß zum Beispiel ein Telephongespräch zwischer Berlin und Newyork bei drei Minuten Dauer etwi 330 Mark kosten wird. Eine neue Gchiffskaiastrophe. Ein Dampfer mit 250 Passagieren untergegangen. Nach Meldungen aus Konstanza geriet der russisch, Personendampfer „Ogoz a" auf der Reise zwischen Niko lajcwsk und Noworossijsk in einen heftigen Sturm. Dei Dampfer wurde leck und ging innerhalb kurzer Zeit unter Eine Rettungsaktion war infolge des schnellen Sinken« des Dampfers unmöglich. 250 Paffagiere sanden den Toi in den Wellen, darunter eins Gruppe von 50 Schülern Kleine Nachrichten Fräulein Strafrichter. Berlin. Nachdem im letzten Jahre mehrfach Frauen nach Ablegung der zweiten Prüfung zu Gerichtsassessorinnen er nannt worden waren und richterliche Befugnis an Berliner Zivilgerichten ausgeübt hatten, ist jetzt eine Gerichtsassessorin zum ersten Male in Berlin auch mit dem Amte eines Straf richters betraut worden. Die Gerichtsassessorin Fräulein Küß ist vom 2. Januar ab als Mitglied der Ersten Großen Straf kammer des Landgerichts l im Kriminalgericht Moabit tätig. Berlin ohne Rindfleisch. Berlin. Als Protest gegen die beabsichtigte Erhöhung der Versichcrungsgebühren für Rinder, die von den Viehagenten für notwendig gehalten wird, sind heute vormittag auf dem Städtischen Schlacht- und Viehhof die Rinderschlächter in den Streik getreten. Die Engrosschlächter, die den täglichen Auf- trieb abzunehmen pflegen, haben sich geweigert, das Vieh zu kaufen, falls nicht die Versicherungssätze ermäßigt würden. Da die Verhandlungen sich zerschlagen haben, traten die Engrosschlächter in den Streik. 1670 Rinder fanden heute morgen keine Käufer. Entmündigungsantrag für den Herzog von Anhalt. Dessau. Die Geschwister des Herzogs Joachim Ernst von Anhalt, der mit seiner jungen Frau im Stammschloß Dessau wohnt, haben gegen ihn den Antrag ans Entmündigung ge stellt. Die Geschwister, verwitwete Prinzessin Joachim von Preußen und Prinz Eugen von Anhalt, stellen an den Herzog finanzielle Ansprüche, denen dieser nicht Nachkommen will. Unschädlichmachung einer polnischen Verbrccherbandc. Kattowitz. Bei der Verfolgung der Banditen, die nach einem vergeblichen Überfall auf die Stationskasse in Zomko- wicze in Eichenau von der Polizei gestellt wurden, wurden außer dem Verbrecher Kasprczik, der sich freiwillig ergab, weitere drei Männer und zwei Franen sestgenommen. In den Wohnungen der Verhafteten, die alle aus Eichenau stammen, wurden Waffen und Einbruchswcrkzcnge gefunden. Man er wartet weitere Verhaftungen in Eichenau, die zur Unschäd lichmachung einer seit längerer Zeit Polnisch-Oberschlesien eimsuchenden Verbrccherbandc führen dürften. Sischcnfall im Österreichischen Nationalrat. Wien. Im Finanzausschuß des Nationalrates kam es heute vor tintritt in die Tagesordnung zu einem Zwischen- fall. Der wzialdcmokrat Deutsch erklärte, daß der Mörder oes Schrifttellers Bettauer, Otto Rothstock, in das Bundes- Mr eintrecn wollte. Es sei dazu ein Leumnndszeugnis der Hoüzeidir-ktion nötig und die Polizei habe erklärt, daß gegen Rothstock nichts Nachteiliges vorliegc. Der Redner griff die Polizei, insbesondere den Polizeipräsidenten Schober, an Bundeskanzler Seipel erklärte, er werde sich die betreffenden Akten vorlegen lassen und dann weitere Verfügungen treffen. Kommnnistenverhaftungen in Riga. „ Riga. Anläßlich des neunten Jahrestages der Einnahme Rigas durch die Bolschewisten sand trotz des polizeilichen Verbots eine kommunistische Versammlung statt, bei der 13 Kommunisten, darunter zwei Angestellte der sowjetrussischen Handelsmission, verhaftet wurden. " - Rus unserer Kelmal « Wilsdruff, am 5. -Januar 1928. Merkblatt für den 6. Januar. Sonnenaufgang 8"!! Mondaufgang 15°° Sonnenuntergang 16"? s Mondunlergang 7^° 1776: Ferdinand von Schill, Freiheitskämpfer, geb. Oie magnetischen Fünfziger. Mit den neuen Fünfzigpfennigstücken, die wie Silbe: glänzen, ist schon einiges gefällig. Obwohl sie durchaus nicht allen gefallen und sich manche scharfe Kritik gefallen lassen müssen, haben sich bereits unternehmungslustig! Menschen gefunden, die sie geschickt nachahmen und Fal sches als Echtes in den Verkehr bringen. Die Falschgeld stelle des Reiches hat dieser Tage öffentlich vor der An nahme und vor der Verbreitung der so harmlos und ehr lich aussehenden, aber bis in den innersten Kern raffi niert verfälschten Geldstücke gewarnt und auf gewisse magnetische Eigenschaften des allein echten Fünfzigers, den nur das Reich ausgibt, als auf ein besonderes Kenn zeichen zur Unterscheidung des echten vom falschen Gelbe hingewiesen. Der echte Fünfziger ist solide aus einer Mischung von Eisen und Nickel gebaut, so daß kleine Magnete, wie sie jedermann kennt, auf ihn eine gewisse Anziehungskraft ansüben. Da man das nun weiß, sind die kleinen Magnete — meist sind sie hufeisenförmig — plötzlich zu großer Bedeutung gelangt. In Berlin z. B. sollen sie in vielen Schreibwaren- und Spielwaren geschäften radikal ausverkauft sein, und es kommt eine Magnetenhausse ersten Grades in Sicht. Jeder Deutsche kann sich jetzt für wenig Geld als eine private Prüfstelle für Fünfziger auftun. Aber es ist ja wirklich nicht das erstemal, daß Geld einen „magnetischen Zauber" auf die Menschheit ausübt. und meist braucht man nicht einmal einen Magneten, um das festzustellen! Bitte der Geschäftsführung der Hindenburg-Spende. Wie vor vierzehn Tagen bekanntgcgeben worden ist, hat das Kuratorium der Hindenburg-Spende in seiner Sitzung vom 20. Dezember 1927 unter Vorsitz des Herrn Reichspräsidenten von Hindenburg beschlossen, die nächste 1762. Was hatten die Mahner in dieser Zett ansMhen? A. Kühne, Wilsdruff. (Schluß.) Was besagte der Vertragder in der Ratsstube zu Wilsdruff geschlossen wurde? Nachdem von Seiten der Kaiserl. König!, und der Königl. Preuß, dermalen in Sachsen agirenden Armee die Lröfnung ge schehen, ob es zum Soulagement reciproquement bs:derje:Ligrr Truppen nicht thunlich sei, sich wegen einer solchen Convention zu vereinbaren, mittelst welcher selbige diesen Winter hindurch so viel als möglich geruhige Quartiere genießen könnten, und denn zu der hierzu erforderlichen Unterhandlung und Schluß in der Sache Lndesunterschriebene Herren Generals und Herren Obristen von beiderseitigen Armeen committiret und anher deputiret wor den, so ist man nach verschiedenen deshalb gepflogenen Unterredun gen und Unterhandlungen für folgende Weise überein gekommen und zwar, daß der Cordon, welcher diesen Winter hindurch von Königl. Preuß. Truppen nach ihrer Convention besetzt werden könne, in nachbenannten Orten bestehen soll: Die Stadt Plauen im Voigtlande, Neudörffel, Fassengrün, Lengefeldt, Stangengrün, Hartmannsdors, Tauberhofen, Schnee berg, Aue, Grünhain, Elterlein, Dörfel,Annaberg, M-ldenau, Rük- kerswalde, Marienberg u. das dabei gelegene Vorwerk, Lauterstein, Brandgut, Dürrenthal, die Stadt Sayda, Klaußnitz, Frauenstein, Klein-Bobritzsch, Klein-Hartmannsdorf, Pretzschendorf, Colmnitz, Naundors, Niederschöna, Hütte, Mohorn, längs des linken Users der Triebisch nach Kathens Mühle, Blankenstein, Lampersdorf, von da in der geraden Linie nach Naustadt, dann hinter dem Scharfenberger Ravin bis an die Elbe, sodaß Scharfenberg auf der Kaiserl. Königl. Seite verbleibt. Von da die Elbe hinunter bis Meißen. Sodann jenseits der Elbe Cölln, Okrilla, Jessen, Geißlitz, Lenz, Dallwitz, Reimersdorf, Kunnersdorf, Leschen, Sacka, Stenz, Königsbrück, Rothennaußlitz, Schwoßdors, Lückersdors, Kamenz, Nebelschütz, Wendisch-Baselitz, Neudörfel, Holscha, Uebi- gau, Quodorf, Ratibor, Lüttewitz, Quaditz, Georgewitz, Nieder burka, Daberkütz, Klein-Bautzen, Kannewitz, Ringelmühle, Weißenberg, Roth-Kretzschen, Schöps, Porta, Stadt und Dors Reichenbach mit Niederdeusenbach, Teutsch, Paulsdorf, Schöna, Rathmeritz, Nieder- und Oberrudelsdorf, Berns, Oberlinde. Marklissa, von da über den Queisfluß, längs dem rechten Ufer dieses Flusses, weiter hinaus bis inclusive Birkigt, von da über die Queis, längs der Grenze, welche Schlesien und die Lausitz scheidet, bis an das Riesengebirgs und die böhmische Grenze, sodaß alle vorgenannten Oerter und was hinter denselben gelegen, zur Dispo sition der Königl. Preuß. Armee, hingegen was vor diesen Oertern, gegen Böhmen zu gelegen, der Kaiserl. Königl. Armee verbleibt, dergestalt, daß weder die Oesterreichischen noch die Preuß. Trup pen, die durch vorgenannte Oertern festgesetzte Grenze überschreiten sollen. Jedoch bleibt vorbehalten und wird zugestanden, daß, wenn ein oder mehrere der gedachten Orte mit preußischen Truppen belegt würden, solche die Freiheit haben, die gewöhnlichen Feld wachen vor dem Orte auszusetzen, nur soll kein Theil durch die abzusendenden Patrouillen diesen. Oerter, welche nach dieser Con vention dem einen oder anderen Theile zugeteilt sind, unter keiner lei Vorwande betreten, noch -aus solchen etwas prädentiren. Außer diesem hat man sich noch beiderseits einverstanden und festgesetzt: 1. daß die Königl. Preuß. Patrouillen von Frauenstein und Pretz schendorf ab bis an die wilde Weißeritz poußirt werden kön- 2 Sammlung ungedrucktcr Nachrichten, so die Geschichte der.Feld züge der Preußen P. 1740—1779 erläutern. 3. Theil. nen, jedoch daß sie diesen Fluß nicht passiren. Wie denn auch die Kaiserl. Königl. Patrouillen nicht weiter als bis an die wilde Weißeritz ohne diesen Fluß zu passiren, kommen sollen. 2. daß die Holzung im Tharandter Walde, welche links dem Wege, der von Naundors nach Grüllenburg und von Grüllen- -burg nach Hetzdorf geht, zur Königl. Preuß. Disposition, das rechter Hand des jetzt gemeldeten Weges gelegem Holz aber zur Disposition der Kaiserl. Königl. Armee verbleiben soll; 3. Engagirt man sich Kaiserl. Königl. Seils, das Dorf Helbigs dorf mit Truppen nicht zu belegen, noch zu besetzen, wohin gegen man auch Königl. Preuß. Seits verspricht, das Dorf Blanken stein ebenfalls nicht zu besetzen noch zu belegen, jedoch steht es einem jeden Theile frei, in seinem Orte Vorposten zu halten. 4. Da diese Convention, welche von Morgen, als dem Ä. dieses, den Anfang nimmt, in den entlegenen Orten und Posten der beiderseitigen Armeen schwerlich vor dem 28. dieses zur ge hörigen Achtung wird publizirt werden können, so sollen die Contraventiones, welche mittlerweile von dem einen oder an dern Theile etwa geschehen möchten, nicht als ein Bruch dieser Convention angesehen, sondern solche, soviel als möglich, rc- medirt und applauiret werden. 5. Sollten außerdem, auch wider Vermuthen und ohngeachtet der gemachten Vorkehrungen während der Convention irgendwo von Offiziers, Unteroffiziers und Gemeinen an diesem oder je nem Theil zugeschriebenen Orte Excesse verübt werden, so will man solche nicht als einen Bruch der Convention ansehen, son dern sich damit begnügen, daß die Lxcedenten auf die deshalb einkommende Klagen zur Satisfaktion des klagenden Theils be straft werden, wobei einem jedem Theile nachgelassen bleibt, die Excedenten zu arretiren, jedoch daß er solche zur Bestrafung wieder extradire. 6. Obgleich diese Convention zum Soulagement beiderseitiger Truppen auf den ganzen Winter hindurch geschlossen worden, so soll denoch jedem Theil, welcher seine Cvnvenienz hierbei er wa nicht finden möchte, sreistehen, sich davon durch eine vorher gehende 4 mal 24stündige Aufkündigung loszusagen, vor Ver lauf dieser 4 mal 24 Stunden aber sollen von keinem Theil irgend einige Hostilitäten unternommen werden, und wirb man beiderseitig noch bestimmen, in wieviel und welchen Oertern die Aufkündigung zugleich geschehen soll. Zu mehrerer Beglaubi gung ist gegenwärtige Convention durch die von beiderseitigen Armeen hierzu Deputirte und Committirte Herren Generals und Herren Obristen eigenhändig unterschrieben und besiegelt, auch in zwei gleichlautenden Exemplaren ausgefertigt und ge gen einander ausgewechselt worden. So geschehen Wilsdruf, den 24. Nvv. 1762. Freiherr von Niedt, General-Feldmarschall-Lieutnant. Fabris, Obrister der Kaiserl. Königl. Armee. von Krockvw, Königl. Preuß. Generallieutnant. von Alvensleben, Obrister der Königl. Preuß. Armee. Diese Uebereinkunft endete in Wirklichkeit den fürchterlichen land- und leuteverderbenden Krieg. Unmittelbar daran schlossen sich die Besprechungen König Friedrichs mit Fritsch in Meißen. Friedrich verlangte unbedingt Anerkennung des Zustandes vor dem Kriege. Am 15. Februar 1763 wurde in Hubertusburg Friede ge schlossen, den am 2. Mai allhier ein blasender Postillion verkün digte. Ausschüttung aus der Hindenburg-Spende am 1. April, und zwar vorzugsweise für kinderreiche Krieger- witwen, vorzunehmen. Gleichzeitig war darauf hin gewiesen worden, daß im Interesse einer gerechten und zweckmäßigen Verwendung der Mittel nur solche Per sönlichkeiten bedacht werden können, die von den Haupt fürsorgestellen der Kriegsbeschädigten- und Kriegshinter- bliebenenfürsorge und — soweit ehemalige aktive Offi ziere, Heeresbeamte und ihre Hinterbliebenen in Frage kommen — von den Hauptversorgungsämtern vor geschlagen werden. Trotzdem gehen bei der Geschäfts führung der Hindenburg-Spende noch dauernd Anträge ein. Die Geschäftsführung weist darauf hin, daß es im Interesse der Antragsteller selbst liegt, von unmittelbaren Anträgen an die Hindenburg-Spende Abstand zu nehmen und sich erforderlichenfalls an die Hauptfürsorgestellek oder an die Hauptversorgungsämter zu wenden. * Wieder Tauwetter und Regen. Wie die Wetterwarte voraus- gesagt hat, stieg, nach dem starken Frost der letzten Tage am Mitt woch die Temperatur wieder. .Verschiedentlich schneite es -und nach weiterer Erwärmung brachte -der Abend heftigen Sturm und Re gen. Auch -aus Berlin und Hamburg wird der WetterumWag ge meldet. Der Arbeitsmartt in Sachsen. Das Vandesamt berichtet über die ArbeitsmaMage: Die GofamÄagr des Arbeitsmarktes hat sich in der Woche Mischen Weihnachten und Neujahr sichtbar zu Än- gunsten des Angebotes verschoben. Fast alle Industrien haben in mehr oder weniger starkem Grade Arbeitskräfte abgeslohen, die Außenarbeiten -im Baugewerbe ruhen saft völlig. Dem gegenüber treten Landwirtschaft und Hauswirtschaft in wachsendem Maße mit eingerichteten, insbesondere weiblichen Arbeitskräften hervor. Besonders starken Bedarf hatte -an den Festtagen das gesamte VergnügungWwerbe; das Angebot an Gastwirtsgehilfen, Mu sikern und Artisten reichte nicht überall völlig zur Deckung der - Nahtfrage zu. Auch das FriseurgMerbe zeigte wiederum den in dieser Jahreszeit üblichen, zur Zeit allerdings außergewöhnlich starken Bedarf an Arbeitskräften. Die Entwicklung der Wirtschaft des Kahres 1927 trägt ein besonderes Kennzeichen: Gegenüber den- raschen-Schwankungen der vergangenen Kahre ist eine bemerkens werte Festigkeit des Anstieges der Gü-tererzeugung eingetreten. Die Anftiegkurve des Arbeitsmartktes folgte -den übrigen Kurven des Wirtschaftslebens in einem deutlich wahrnehmbaren Abstand, nachdem der Zustand der Kurzarbeit um die Jahreswende 1926/27 überwunden war. Die Spannung Mischen Angebot u. Nachfrage -ging, entsprechend der Steigerung -der Aufnahmefähigkeit in der Produktion, bis in die letzt-vergangenen Wochen zurück. Die -in den letzten Wochen des zu Ende gegangenen Kahres 1927 eingetretene Saifonarb-rits-l-osigkeit kommt in den nunmehr vorsiegenden Zäh- j lungsergebnissen -der öffentlichen Arbeitsnachweife zum Ausdruck: sie erscheint relativ sehr bedeutend. Am 15. Dezember betrug die Gesamtzahl der Arbeitsuchenden im Fr-eistaate Sachsen 1-12 077 gegenüber 64 259 am 15. November. Km gleichen Zeiträume -ist die Zahl -der H-auptunterstützungsem-pfä-nger in -der Arbeitslosen versicherung -und in der Krisenfürsorge um rund 10-0 Prozent ge stiegen, von 42 245 -auf 85 827. Km-merhin bleibt beachtlich für die Beurteilung der gegerwär-tigen Arbettsmarktl-age, daß im Kahre 1926 -in der gleichen Zeit -die Zahl -der Arbeitsuchenden im Frei staat Sachsen von 193 381 auf 20-6 684, die Zahl -der Anter- stützungs-em-pfänger von 148 665 auf -167 706 gssti-egen war. Das Ende des Kahres 1926 hatte also ein wesentlich höheres Niveau des Angebotes, in dem fraglichen Zeitraum -aber eine geringere Sais-vnarbeitslosi-Keit, wie das Ende -des Kahms 1927. Die Lomdgendarmerie im Bezirk der Amtshauptmannschast Meißen im Kahre 1927. Von den Gend-armeriebeamten der Amts- hau-ptm-annfchaft Meißen wurden im Kahre 1927 -insgesamt 10 480 Anzeigen -erstattet und zwar: 3349 Anzeigen aus -eigener Entschließung gegen 3563 Personen wegen verschiedenen Straf taten, 379 Na-chtragsanzeigen, sowie 6862 sonstige dienstliche An zeigen und Erörterungen. Die -ersteren Anzeigen betrafen 2 Wi- dersetzung, 3 Hausfriedensbruch, 3 Münzver-gehen, 9 Meineid, 58 SittlickMtsverbrechen und Vergehen,. 43 Körperverletzung, 1 Mordversuch, 10 Abtreibung, 769 Diebstahl, Anter-schlagung und -Hehlerei, 8 Raub und Erpressung, 302 Betrug und Urkunden fälschung, 10 Sachbeschädigung, 27 Brandstiftung, 23 -strafbare Handlungen -in bezug auf Kagd und Fischerei, 55 groben- -tt-ns-ug, 18 Tierquälerei, 12 Betteln und Landstreichen, 1104 A-ebertretunz straßenpolizeilich-cr Vorschriften-, des-gl. 87 .gMerbepoliz-eilicher Borschristen, 631 Verletzung sonstiger Stras-bestim-m-ungen und 274 infolge HaMef-ehls -und Ausschreiben -in Fahndu-ngsblättern., -geno-mmen wurden 130 Personen vnd zwar 11 wegen Sittlich- - -keitsvergehen-s, -1 Mordversuchs, 36 Diebstahls, 8 Betrugs, 5 Brandstiftung, 2 Kagd-vergehens, 15 Bettelns, 9 Nächtigens im Freien, 2 Bannbruchs und 51 steckbrieflicher Verfolgung. Dieb stähle kamen 206 schwere und -499 -einfache zur Anzeige. Davon wurden 118 schwere und 369 einfache Diebstähle -durch Ermittlung -der Täter erledigt. Ler Landwirtschaftliche Verein hielt gestern Nachmittag in Gemeinschaft -mit dem -Hausfrauen-verein, dem Verein junger Landwirte und der Vereini-gung ehemaliger Schülerinnen der Landwirtschaftlichen Schule im „Adler" eine Sitzung -ab. -Herr R-sttergutspächter B ö h m e-Ki-pphausen eröffnete sie -u. wünschte, daß das neue K-ahr besser als das alte werde. Denn die Lage in der -Landwirtschaft sei immer noch eine s-chr -kritische und es müs se gespart werden, wo -es nur -angängig wäre. So wie -der Land wirt in der eigenen Wirtschaft nur di -e allsrnötUten Ausgaben machen -könne, so erwarte er -auch von der Regierung in Reich und Staat, daß sie nach denselben Grundsätzen verfahren. Das auf den Weihnachtstisch -des sächsischen Volkes geflatterte Sparprogramm des sächsischen Sparkommiss-ars müsse auch durchgesührt werden, -und wenn wir -auch in unserem Orte -Opfer bringen- -müßten. Mit seinen Vorschlägen könne man- sich jedenfalls einverstanden er klären, vor -allem -auch inbez-W -auf Verringerung -der Beamten. Herr Böhme begrüßte darauf besonders den Vortragenden, Herrn Landw-irtschaftsassessor Schanz-Dresden u. gab bekannt, daß -die nächste -Sitzung am 18. Kanuar stattfinde. Es sprechen die Her ren Dr. Zumpe-Munzig -über feine Reife nach Finnland und Ek- kardt-Dresden über feine Erfahrungen in der Vi-ehzu-ckt -in Däne mark. Am 8. Februar findet der Fam-ilienabend statt und am 22- sprechen die Herren Prof. Kranz-Döbeln und Pi-eUch-Grumbach ebenfalls über Dänemark. Herr Gutsbesitzer Seifert-Röhrs- -dor-f -berichtete über die Verhandlungen mit d-en Vertretern der Sächsischen Werke wegen Entschädigung der Legung einer Ueber- landl-eitun-Z von Niederwartha nach Etzdorf. Die sogenannten Born-aer Sätze konnten nicht erreicht werden. Ein Mast -in -acker mäßig bewirtschaftetem Boden soll mit 70 Mk. in der -Spitz« ver gütet werden. Dazu tritt ein 50prozentig-er Zuschlag s-ür sokche Be sitzer, hie mit Motor- oder Dampfpflu-g arbeiten. Der KuschlvO bleibt -auch -denen Vorbehalten, die später mit Motv-rpflug zu ar-
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