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87. zayrgang 6omiabend den IS. Mai M8 nachmittags M s Anie>g,npr»t«: c «LUlliutttcr HSHe rlnipaliig »ü NUS breit) 7>j, Pjeanlg, !m AUmkUvnitcU (-- 72 IM» breit) ÄO Plcnnlg. Meine Snje«»cn sind de« zu bezahlen. gür Rachwe!» und Vcrmltllnng SS Pfennig Sonbergebff-r. — x lchwtrrtgs Satzarten, bet Ankün digungen mehrerer Anstraggeber i» einer tzlnjeige nn» bei Platzuorschristen Ausschlag. Bei gröberen Austriige» und im Wiederholnngrabdruck Er- inäbigung nach feststehender Staffel. «»« MMWWWINS der MMHG MMNIM-MSM btt «NtshsoMsaaMst SWa, des »NgttWa W§ Üavats M KaairiaWg Md »« Semeiade MedttMesa deWdiWerM leitlBiate Matt KMWM>a W»«la,: «.».»Wa, aq.«r«iN«oWtt« st«.) WNMsMrz. «ttMmkMch sst «e «MwMiMlllSesettst RE»«» b^t Utzh^nag i» den Audgabesteff« der Stadt L.t>0 Mk., in den Aulgahc- steMndetSanbdeetrte«».10«kr, beiZutrngungim Stadtgebiet ».10Mk., bei Zutragnng l« Landgeilcl ».SO Mk. > ZAochenkartenIiLPsg., NnzelimmmerlOPfg., Sounabcudnummer»0Psg. ! W,Nsch»»>>>«»1r r "-'ri'g : granleuberg. t «1. S»1»«ra«««> Tageblatt grankrnbergsachsen. Kurzer Tagesspiegel Befinden des Reichsaußenmini- Mers Dr. Stresemann ist eine weitere ivesserung zu verzeichnen. Ei «deutsches Hand sksskutzz eu gmußt« Kei Quesnay eine Notlandung vornehmen, wobei Bi« Maschine zu Bruch ging. Der Führer blieb Unverletzt. Außenminister Dr. Benesch ist in Ber- lin eingetroffen. Präsident Valonder hat enre für das Minberheitenschulwesen wichtige Entscheidung gä- fällt, nach der der Unterhalt deutscher Privat» schulen durch Gesellschaften in Oberschlesien ge stattet ist. Woldemaras ist von Komm» nach London icktzereist. Im Moskauer Prozeß hat nach einer Mitteilung des Rechtsanwalts Munte an die Firma Wilhelm Knapp, der Monteur Badstieber "ein nnaebkiches Geständnis widerrufen. Im Gefängnis zu Rownv mußte ein Aufruhr von 130 Strafgefangenen durch Militär unterdrückt werden. Bei Messina wurde eine Fischerfkotille vom Sturm überrascht. Mehrere Boote schlugen um. Dian nimmt an, daß 25 Fischer ums 'Leben ge- kommen sind. Aus Norditalien kommen neue Unwetter- Meldungen. In den Bergen fällt vielfach Schnee^ In Südbukgarren wurde ein neuer hef tiger Erdstoß verspürt. Der Tokioter Kabinettsrat hat be schlossen, China noch einmal darauf aufmerksam ßu machen, daß Japan keine Kriegshandlungen km Schantunggebiet zulassen werde. Die Pekinger Negierung hat in einer Rote die Zurückziehung der japanischen Truppen laus Schantung gefordert. Die Vremenflieger sind in Detroit be geistert empfangen worden, bei der Landung erlitt Las Junkers-Beglektflugzeug Beschädigungen. Wer niGt wüMt verletzt seine Wahlpflicht, verstStzt gegen seine Interessen, verschenkt sein staatsbürger liches Lhrenrecht. Wahlpflicht (Von unserem Berliner Vertreter.) ' Berlin, 19. Mai. Müs ist Mehrheit? „Mehrheit ist der Un sinn. Verstand ist stets bei wenigen nur gewesen. Man soll die Stimmen wägen und nicht zählen; stier Staat muß untergeben, früh oder spät, wo Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet." Dieses Wort Schillers erfährt eine eigentümliche Beleuchtung durch die 32 Reichstags-Wahllisten, sie zeugen von einer außerordentlich betrübten Mnemigkeit im deutschen Volke, dem alten deut- schsn Erbfehler, und auch als solche schon von der Politiken Unreife sehr weiter Kreise. Dabei mutz man berücksichtigen, daß es bei fast allen Wärters» und Sondergruppen noch einen rechten Und emen linken Flügel gibt, die in ihrer poli tischen Gruppeneinstellung erheblich voneinander oibwsuhen. Dieses trübe Bild der Uneinigkeit und Zersplitterung wird noch düsterer durch die zahlreiche „Partei der Nichtwähler". Bei dieser ^raurigen Sachlage scheint in der Tat die Frage Dicht unberechtigt: „Was ist Mehrheit?" Kann ho überhaupt die Reichstagswahk noch ein Aus druck des Volkswillons fein und die Mehrheit des Volkswillens entscheide», da es etwas, was inan Kolkswillen und Mehrheitswillen nennen kam«, .scheinbar gar nicht gibt? Da wir aber eine demokratische Verfassung lMd ein parlamentarisches System haben, mutz Hich das deutsche Volk für eine Mehrheitsabstim- Der GeGSmSGte Vertrag gegen Sem Krieg Die britische Antwort an Kellogg bonvabeud llederreichung London, 19. 5. (Funkfpruch.) Die britische Antwort auf die Note der amerikanischen Re- gterung' vom 13. April, in der ein Sechsmächte- Vertrag für die Ausschaltung des Krieges als ein Instrument nationaler Politik vorgeschlagen wird, wird Sonnabend in Washington übergeben wer den. In amerikanischen Regierungskreisen ist man bisher nur darüber unterrichtet, daß die Ant wort auf eine Annahme der Kelloggvorschläge hinausläuft, rechnet aber damit, daß Großbritan nien in irgendwelcher Form den Austausch von Deklarationen zwischen den an den Verhandlungen beteiligten Regierungen vorschlägt, deren Zweck die Schaffung einer Brücke Mische» der amerika- Mens WtsrbmdspMir Warschau, 18. 5. Am Freitag hielt Außen minister Zaleski vor dein außenpolitischen Aus schuß des Sejm eine Rede, in der er auf die wichtigsten Fragen der polnischen Außenpolitik einging. Zu den dentsch-pvlnischen Handelsvertrags- Verhandlungen erklärte der Minister, daß die letzten Aeußerungen in der deutschen Presse ihn nicht optimistisch stimmen könnten, da sie nicht zum Aufkommen der für eine Zusammenarbeit unentbehrlichen At mosphäre beitrügen. Die polnische Grenzzonen verordnung behandelte Zaleski zurückhaltend und erklärte lediglich ganz allgemein, daß die von Polen Äbenwinmenen Verpflichtungen durch die Verordnung nicht berührt würden. Tie Verord nung über die Valorisierung habe hingegen eins sichere Gnindkage für die Zoklverhandlungen ge schaffen. Polen strebe nach einem normalen nach barlichen Zusammenleben mit Deutschland und nach einem möglichst baldigen Abschluß der Handelsvertragsverhandkungen. Die bisherigen Schwierigkeiten in den Verhandlungen über Wirt- schaftssragen seien ausschließlich auf die Bestrebun gen bestimmter deutscher Wirtschaftskreise zurück zuführen. Zu dem Haager Schiedsgerichtsurteil im oberschlesischen Minderhciten-Schulkonflikt erklärte Zaleski, daß der Völkerbund nunmehr überlegen müsse, ob die seinerzeit durch den Be schluß vom 12. März 1927 eingeführte Sprachen prüfung weiter bestehen bleiben solle. Das Haa ger Schiedsgerichtsurteil habe die polnische These bestätigt, wonach die Bestimmung der Zugehörig keit zu einer Minderheit nicht von dem Wilken der erziehungsberechtigten Personen abhänge. Da mit sei die Auffassung abgelehnt, daß jeder das Recht der freien Wahl für die Erziehung seiner Kinder durch di« Minderheits- oder die polnische Schule habe. Form in einen« Wortlaut niedergekegt werden, oder der Vertragstert soll «ine Ergänzung er fahren, wonach im Falle der Verwicklung einer der Signatarmächte m einen Krieg die übrigen automatisch von ihren Verpflichtungen frei wer den. Die letztere Aenderungsform zieht man in Washington offenbar nur sehr ungern in Er wägung. Die Antwort der japanischen Regierung wird in Washington unmittelbar nach der bri- britifchen erwartet. Die Veröffentlichung der briti schen Antwort wird sofort nach der heutigen Uebergabe im Staatsdepartement erfolgen. Wie der diplomatische Korrespondent des „Daily Tele graph" bestätigt, sind in der britischen Antwort keine besonderen Vorbehalte enthalten. Die Frage, inwieweit die britische Note den Versuch macht, die Differenzen zwischen London und Paris zu überbrücken, läßt der Korrespondent offen. Bei Besprechung der polnisch-russischen Fragen behandelte der Minister nur die seit Jahr und Tag schwebenden Wirtschafts- und Nichtangriffs verhandlungen, ohne den jüngsten polnisch-russi schen Konflikt oder die in Vorbereitung befindliche Polnischs Antwortnote zu berühren und hob das polnische Interesse an einem Schiedsgcrichtsvertrag für Osteuropa hervor. Hinsichtlich Litauens bemerkte Zaleski, daß die polnische Negierung ein Höchstmaß an Nachgiebigkeit bewiesen habe, da sie die territoriale Frage unberührt gelassen habe, die im übrigen bereits durch die Botschaftcrkon- ferenz endgültig entschieden sei. Zugeständnisse von polnischer Seite in diesem Punkte seien aus geschlossen. Er hoffe jedoch, daß die Verhand lungen schließlich zu einem Ergebnis führen würden. Bei Erörterung der polnisch-italienischen Beziehungen stellte Zaleski fest, daß infolge seiner Besprechun gen mit Mussolini der Standpunkt beider Staa ten sich genähert habe. Er sei überzeugt, daß Polen mif Unterstützung seiner Politik durch Italien rechnen könne. Zum Schluß ging Zaleski auf die Völkerbundspolitik Polens ein. Er meinte, daß Polen bereits auf verachten Völkerbundssitzung eine Nichtangriffsentschließung eingebracht habe, die den gleichen Zweck verfolgt habe, wie der jetzige amerikanische Vorschlag zur Aechtung des Krieges. Zaleski erklärte, er könne noch nicht sagen, ob sich Polen dem amerikanischen Vorschlag anschlieszon werde; jedenfalls dürfe dieser neue Pakt «richt die Verteidigung des Lan des im Falle eines Angriffs unmöglich machen und «Nüsse all« Teilnehmer von ihren Verpflich tungen befreien, falls einer der Beteiligten einen Angriff unternehme. begabte Deutsche für den Sonntag der Ent scheidung nur den einzigen sehnlichen Wunsch haben, daß er gutes Wetter für einen Arlssklg bringe, um dadurch ledig aller Pflicht zu sein. Deutsche Männer und Frauen begehen durch solche Auffassung und Handlungsweise eine Sünde nicht nur gegen sich selbst, sondern auch gegen dis Allgemeinheit. Es mag zugegeben werden,' 'daß unser politisches Leben, wie es sich jetzt auch in den Waykkundgebirngon und Wahlversamm- lungsn mit oft gehässigen persönliche» Älingriffsw und unsachlichen Erörterungen abspielt, wenig' Aryiehendes hat, ja oft geraden abstoßen mutz, Aber das alles ändert nichts daran, daß das Geschick des einzelnen und der Familie mit dem unzertrennlich auf Gedeih und Verderb verknüpft des öffentlichen und politischen Lebens eng und unzertrennlich ist. Jeder hat das in den letzten Jah ren äugen- und Magsnfällig am eigenen Leibs erfah ren müssen. Der Reichstag mit feiner Mehrheit und die von ihm abhängige Regierung üben nicht nur die Rsgierungsgewaltsn aus, sondern wirken auch stark bestimmend mit an dem Lose jedes Einzelnen. Es ist daher für niemand gleichgültig, wie der Reichstag zusammengesetzt ist. Auch ist es irrig, wenn Nichtwähler aller Verantwortung enthoben zu sein und ein besonderes Recht zu haben glau ben, über Mißwirtschaft in Staat und Gemeinde und in ihrem Gefolge über untragbare Steuern, unerschwingliche Preise, Sittenverfall usw. zu don nern und zu wettern. Sie vergessen dabei in der Regel, daß gerade sie es sind, die durch ihr Ver halten die Herstellung eines Zustandes zu einem große«« Teil erst ermöglicht haben, den sie nicht wünschen. Sie selbst zählen sich wohl oft zu den jenigen, von denei« Schiller sagt: „Verstand ist stets bei wenigen nur gewesen." In Wirklichkeit aber sind gerade sie „politische Kinder", die noch nicht 'über das ABC hinansgekommen find. Darum, deutsche Männer und Frauen, weil es um euer Wohl und Wehe geht, über das ihr mit entscheiden sollt, «nutz für den 20. Mai für euch alle die Losung sein: Auf zur Wahl! Bchemnmistek Nr. BMW in Berlin Berkin, 19. 5. Wie die Berliner Blätter meide««, ist der tschechoslowakische Außenminister Dr. Benesch mit Gemahlin in einen« von der Neichsregierung zur Verfügung gestellten Sonder wagon aus Köln kommend am Freitag abend in Berlin cingetroffen. In seiner Begleitung be fände«« sich auch der tschechoslowakische Gesandte in Berlin, Dr. Chvalkowsky, und der Chef de; Protokolls, Gesandter Koester. Bei der Airkunft am Bahnhof Friedrichstraße wurde Minister Dr. Benesch von Herren des Auswärtigen Amtes, von dem südslawischen Gesandten Balugdschüsch, dein rumänischen Gesandten Comnene, dein Personal der tschechoslowakischen Gesandtschaft und Mit gliedern der tschechoslowakischen Kolonie in Ber kin empfangen. Dr. Benesch reist in privater Eigenschaft. Sein Aufenthalt in Berlin ist auf drei Tage bemessen. ia London London, 19. 5. (Funkspruch.) Der litauische Ministerpräsident Woldemaras trifft Sonnabend in London ein, um mit Sir Austen Chamberlain und anderen Persönlichkeiten des Foreign Office über gewisse Fragen der litauischen Außenpolitik und insbefondere über die Beziehungen Litauens zu Polen zu verhandeln. Die Taner des Aufent haltes Woldemaras ist von dem Verlauf seiner Besprechungen abhängig. Nische« und französischen Auffassung sein soll. Die amerikanisch« Regierung würde es am liebst«» sehen, wenn der vorgeschlägene Ver trag in seiner gegenwärtigen Form angenommen und unterzeichnet würde, da oi« als technische Er wägung umschriebenen Abänderungswünsch« von Staatssekretär Kellogg als überflüssig angesehen werden. Wenn sich jedoch eine Erweiterung des Vertragsinhalts zur Sicherung der Zustimmung aller beteiligten Mächte als nicht zweckmäßig er weisen sollte, werden die Vereinigten Staaten hierfür zwer Wege Vorschlägen:: Entweder soll das Recht der Selbstverteidigung als unbestreit bares "Recht jeder souveräne«« Macht in klarer Kanadas NeteWong London, 19. 5. (Funkfpruch.) Der kanadische Ministerpräsident Mackenzie King erklärte gestern im kanadischeu Parlament, daß er nicht den leisesten Zweifel habe, daß Kanada zusammen mit de<« übrigen britischen Dominien aufgefordert werde, den« Kelloggschen Kriegsverzichtpakt als Sigiratarmacht beizutreten. Ebensowenig sei er im Zweifel, daß das Land eine solche Beteili gung Kanadas wünsche, wenn die Regierung eine Aufforderung zur Teilnahme erhalte. SMSW ÄGW SZG WSSW. ANW§NVG»W Das Streben nach einem „normalen nachbarlichen Zusammenleben mit Deutschland" mung entscheiden. Daraus erwachsen für den einzelnen Deutschen als Wähler, «nag er sich zu Verfassung und Wahlrecht stellen wie er will, zwangsläufig Folgerungen und auch Pflichten. Unvereinbar mit dieser gegebenen Sachlage bleibt zuinächst der Standpunkt: Meinetwegen mag ge KMEMfMYN vom UklMkM ist I ur wählt werden, wer will, wenn ich nur nicht ge wählt werde. Die Vertreter dieser törichte«, An schammg wählen meist wenigstoirs noch und glau bei« dämit jeder Verantwortung enthoben zu sein. k. wer cntttlündigt ist, Nur mit dein tiefsten Bedauern aber kann man 2. wer die bürgerlichen Ehrenrechte Vere es vernehme.«, weil sonst mit gutem Verstandet loren hat.