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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 24.12.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192812244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19281224
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19281224
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-12
- Tag 1928-12-24
-
Monat
1928-12
-
Jahr
1928
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2. Beilage zuin Fvankenbevger Tageblatt Nr. 29S Montag, den S4 Dezember IN28 87. ^abrgang !(^rH88 kllstä (HQ6^^HI186ll unangebrachte Milde walten, »ad verurteilten den billigt, er lohnte die Milde der Richter mit dem umfangreichen Schuldkonto, das ihn jetzt wieder vor den Richter brachte. Leider war er niemals auf frischer Tat ertappt worden, weshalb er krampfbaft leugnete und tatsächlich erreichte, daß seine Verurteilung nur wegen drei vollendeter und eines versuchten schweren Diebstahls erfolgen konnte. Diesmal liehen dis Richter aber nicht schweren Rückschlag gebr cht. Dann kam die Ver- sreichlichung der Eisenbahn, durch die Sachsen Lokomotiven von Preußen erhielt und keine nach- zubestellen brauchte. Der Dawesplan zwang zu außerordentlichen Sparmaßnahmen. Die Reichs bahn errichtete eigene Werkstätten, die Laufzeit! der Lokomotiven wurde wesentlich erhöht. Der' Erport war verloren gegangen. Das Ausland hatte sich während des Krieges eigene Lokomo- tivwerkstätten bauen muffen und schützt nun di« eigene Industrie durch eine nationale Schul politik. So ließ es sich nicht umgehen, daß di« Hartumnnwerke einen Zweig abstoßen mußten, der die Entwicklung der übrigen Fabrikationst- zwcige nur zu hemmen geeignet war. Diese frei gewordenen Kräfte und Mittel sollen vornehmlich lih dem aussichtsreichen Tectilmaschinenbau zu gute kommen; aber es liegt doch bei allem Ver ständnis für die gesunde Entschlußkraft, die Hin derndes von sich löste, eine unverkennbare Tragik darin, daß der sächsische Lokomotivbau kaum 3 Tage nach dem 50. Todestag seines Begründers sein Ende finden mußte. Aus den GerichtsMen 8 Schwere Straf« für einen Einbrecher. Vor dem Chemnitzer Schöffengericht hatte sich wegsn sieben vollendeten und 5 versuchten Einbrüchen bei Gastwirten in Memmendorf, Bockau, Olbernhau, Niederneuschönberg, Einsiedel, Röhrsdorf, Blu menau und Erfenschlag der 1900 in Oederan rum nousn sakra entknoten 8ie Iirren Kunden, 6esct>Ltt8kreun<lon unci bekannten durck eine ontspreckends ^nrei^e im l^ranicen- ker^er laKeblatt. bis ist dies nickt nur 6er einsackste uncl billigste ^Ve^, einer ^esckäftlicken Hütlicklceitsptiickt ru ^enü^en, sondern 8ie können mit der 6lückivunsckanreixe ruAleick eine ^VerkunA verkünden, indem 8is von Ilrren Kunden und OesckLttsfreunden das kiskari^c ^Voklrvollen auck im neuen sakra erkitten. nada. China usw.) Mit Lokomotiven beliefetrt hat seinen Höhepunkt überschritten. Nur etwa 300 Maschinen wurden noch geliefert, so daß die gesamte Lokomotivproduktion des einst viel , 4000. Maschine fertiggestekkt. Damit hätte aller dings der sächsische Lokomotivbau, der atißer nach Sachsen und die deutschen Bundesstaaten fast die ganze Kulturwekt (außer den europäischen Staaten Niederländisch-Indien, Südamerika, Ka auch durch gewisse Erfüllungen belohnt werden, soll es nicht zur Hoffnungslosigkeit herabsinksn. Mas wäre der Winter für uns Deutsche ohne Weihnachten? Wir haben im ersten Kriegsjahr gesagt, „zu Weihnachten sind wir wieder da heim," weil ims dieses Fest als das schönste gilt, weil unser ganzes Wesen aufs engste mit ihm verbunden ist, weil wir alle es im Kreise der Lieben zu feiern hoffen. Mitten in den Freuden des Sommers denken uur an das herr liche Feit, und ein Teil der Sorgen und Plagen des Winters erscheint uns gemildert in seinem vorauseikenden Licht. Keine Wohnung ist so erbärmlich, daß nicht ein Strahl des Weihnachts lichtes ihre Winkel erhellt, kein Kind ist so arni, daß ihm dieser Tag nicht auch eine Freude bringt. Wir alle fühlen menschlicher in dieser Stunde, und das Wort vom Fest der Liebe ist kein leeres, t Und erfüllt uns Weihnachten auch nicht oder mir zum geringsten Teil das Sehnen nach dem Frieden, so bringt es uns doch alljährlich wieder eine Freuds, die uns stets von neuem fast wie ein Wunder erscheint: die Versöhnung im Innern. Freilich ist mich sie nicht beständig, denn wenn die letzten Lichter am Weihnachtsbaum ver glimmen, lodert oft der alte deutsche Bruderzwist wieder auf, der unser Volk zerrüttet und nicht zur Ruhe kommen läßt. Doch Weihnachten sieht uns für Stunden und Tage einig, denn die Weibe der Chriitnacht ist selbst dem Verhärtetsten zu heilig, um sie zu stören. Alle Kreise unseres Volkes, ungeachtet jeder Weltanschauung, feiern das gleiche deutsche Weihnachtsfest, und für Stunden wird es wahr, dieses heiß ersehnte „Friede auf Erden". In diesem ein ganzes Volk verbindenden Wun der liegt eins Macht, dis Jahrtausende über dauerte und deren Lichtstrahl einst in alle emp fänglichen Menschenherzen dringen und so in der ganzen Welt Segen ausbreitsn kann; ein Licht strahl, der das Dunkel, das noch so viele Erdoa- pilger umhüllt, erhellen und der schließlich wie ein Wegweiser über die heute noch irrende Mensch heit aufleuchtsn und dann richtig erkannt werden wird. So ist die Weihnachtssehnsucht, die uns beglückend umfängt, ein Vorbote der größten, der herrlichsten Sehnsucht: der zum Höchsten, zum ewigen Frieden führenden. Soziales Der Streit «m Severings Schiedsspruch. Es war von vornherein klar, daß — wie auch der Schiedsspruch des Innenministers in der Ans« sverrungssrage der Eisenindustrie fallen werde — Zufriedenheit aus keiner Sette vorherrschen werde. Al» erst« haben die Arbeitgeber den Schiedsspruch angegriffen und dem Innenminister Mangel an Verantwortung vorgeworfen. Die Arbeitnehmer dagegen beklagen sich über das große Entgegen kommen, das der Schiederichter den Arbeitsgebern zeige. Die Regierung erkennt den Spruch an und unterstützt den Innenminister gegen die Angriffe, denen er sich auesetzen mußte. feit ist, dis unerträglich hohen Abgaben, welche »ms zugunsten anderer im Wettrüsten sich über bietender Völker uniec dem Deckmantel der 'Kriegsschuldlüge abgezwungen werden, imd die der Gerechtigkeit Hohn sprechende Mißhandlung deutscher Minderheiten sind nicht dazu angetan, di« Weihnachtsbotschaft vom „Frieden auf Erden" ihrer Verwirklichung reiher zu bringen. Much das Wetterleuchten im Fernen Osten, die Kämpfe in Südamerika und die sich in allen Welt teilen anhSusonden Konfliktstoffs widersprechen d«m Geist des Friedens in einer Weise, daß die meisten Menschen verzagen oder gleichgültig wer den möchten. Und doch ist gerade der Kampf zwischen Gut und Böss, zwischen Neigung und Pflicht eine Not wendigkeit geworden, nm auf dieser Erde dis Ischlechten Gewalten bezwingen und somit schließ lich den Sieg des guten, aufwärts führenden Geistes ermöglichen zu können. Gerade wir Deutschen richten uns immer wieder am höheren Wels auf, um — trotz Verirrungen und Schwä chen — uns selbst und der Menschheit Wegs zu bahnen, die abseits führen von Niedrigkeit und 'Friedlosigkeit, die somit de» eigentlichen Sinn 'Unserer Menschwerdung und Daseinsaufgabe ivffsnbaren. Daher ist auch unsere Weihnachts- fehnsucht so stark und so selbstverständlich wie bei keinem anderen Volke. Besonders jetzt brau chen wir dieses deutsche Christfeitsehnen, weil «ohne Ringen um Frieden und Menschheitslisbe fünfer Leben noch trostloser wäre. Wir benötigen Dolchs Hoffnung, denn ohne sie würde unser Da« ssein so nutzlos erscheinen, daß es lieber enden isollts, bevor es überhaupt begann. Was wäre der Mensch ohne jenes tiefe heiße ,Sehnen, das wir um Weihnachten doppelt emp finden? Eins leere Schale. Was bliebe uns, goonn das Leben alle Wünsche erfüllen würde? Ntur dis Freudlosigkeit. — Co liegt darin, daß wir Menschen nie völlig erreichen, wonach wir »ms sehnen, keinerlei Tragik. Nicht allein das. was ihm in der Welt gelingt, macht den Wert des Menschen aus, sondern auch das, was er ersehnt. Dieses nicht erfüllte Sehnen ist ebenso, « » » b-iRh-uma.gfchus.yexenschub. genannten Lokomotivkönigs Richard Hartmann , hoffnungsvollen Burschen zu zwei Jahren 6 Mo- ,«eins gütige Gabe des Schöpfers wie die Freude E »armciäcrg^stÄm^E rund 4300 Maschinen umfaßt. Schon der Krieg I naten Gefängnis. Gleichzeitig erklärten sie die -über die Erfüllung. Freilich muß unser Sehnen Apochck<u>u.Dl°g-rnncr!Mttch. hatte durch empfindlichen Arbeitermangel einen I Stellung unter Polizeiaufsicht für zulässig. Wei-aa-tsse-nsucht Bon Dr. A. Diez-Langhammer Für uns Deutsche ist Weilmachten ein Fest der Liebe und des Friedens. Um so enttäuschter And unter uns jene, die guten Willens sind, wenn Pe den Hader im eigenen Lande und die Frieb- kosigkeit in der Welt beachten, wenn sie immer wieder erkennen, daß der tiefere Sinn der Weih- Nachtsbotschaft von der Menschheit so oft miß- tzchtet oder übergangen wird. Am schmerzlichsten wirkt solche Erkenntnis in einer Zeit, wo unser Kolk von seinen chemaligen Kriegsgegnern immer koch geschwächt und selbst in der Wahrung seiner wichtigsten Lebensfragen verkannt wird. Tie ver- tzeblichen Verhandlungen über eine Räumung deutscher Gebiete, deren Besetzung durch fremd« Äruppen kein Zeichen der Versöhnung, sondern «rin unverkennbarer Beveis gewollter Friedlosig- Dar Ende des WMen Mmstiohamr Wie die Verwaltung der Sächsischen Maschinen- fakrrk vorm. Rich. Hartmann A.-E. in Chemnitz dieser Tag« mitteille, hat sie mit der Berliner Maschinenbau A.-E. vorm. L. Schwartzkopff in Berlin eine Vereinbarung getroffen, nach den die Hartmannwerke den Lokomotivbau aufgeben. Da Hartmann der einzige sächsische Lokomotivl- bauer gewesen ist, hat danrit der gesamte sächsische Lokomotivbau sein Ende gefunden. Nachdem die Aktiengesellschaft zu Nebigau bei Dresden schon vorher Versuche mit dem Loko motivbau gemacht, aber keine ermutigenden Er gebnisse erzielt hatte, hat Hartmann im Jahrs 1847 den Lokomotivbau aufgenommen, um mit dem unwürdigen Zustande zu brechen, daß das gesamte Eisenbahnwesen auf den englischen Loko motivbau angewiesen war und auf der sächsischen Strecke Dresden—Leivzig nur englische Lokomo tiven liefen. Er machte eine Studienreise nach England und kaufte dort die erforderliche!» Werk zeugmaschinen. Der sächsische Staat stellte ihm auf zehn Jahre ein auf 5 Jahre unverzinsliches Darleyn von 36 000 Talern dazu zur Verfügung, und am 5. Januar 1848 konnte die erste Harit- mannsche Maschine „Gkückauf" nach feierlicher Taufe, an der auch die Staatsminister teiknahmen, mittels Pferdewagens nach Leipzig gebracht wer den. Sie hatte ein Dienstgewicht von 24 000 ksz und 180 L8, während die 4000. Maschine 100000 Kilogramm und 2600 ?8 hatte. Anfangs ent-' geborene Arbeiter Kurt Kesselring zu verantwor- wickelte sich der sächsische Lokomotivbau nur lang-, ten, der bereits mit 20 Jahren das erste Mal sam. Erst nach 10 Jahren konnte die für die wegen Diebstahls bestraft wurde und inzwischen Strecke Zwickau—Schwarzenberg bestimmte 100. ' weitere vier Male wegen schweren Diebstahls, Maschine abgekiefert werden. Dann aber ging es darunter einmal in 8 Fällen, abgeurteilt werden mit Riesenschritten bergauf. 1878 war die 1000., mußte. Bedauerlicherweise hatte man ihm bei 1894 die 2000., 1906 die 3000. und 1918 die seiner letzten Bestrafung Bewährungsfrist zuge- / Aus Kürzst ««v WissensGaft / / ser Wilhelms II folge erregten die Aufmerksamkeit des großen; Wilhelm Dörpfeld daß chilchen Baukunst sein besonderes Interesses andte, wobei der Theaterbau ihn in erster schule Charlottenburg als technischer Leiter Der der Gewa.M aus-Kom Jahren, ist der deutsche Komponist Joh in» Adam I zerte" ein schönes Hiller gestorben, der in der deutschen Musikgo- j tirche in Leipzig. Denkmal neben dec Thomas- E. H. Am 25. Dezember 1728, mithin vor men und Athen. Tie griechische Regierung stattete dem deutschen Gelehrten ihren Dank für sein« hervorragende Tätigkeit auf klassischem Boden und für die „sehr wichtigen Dienste", die er als Archäologe dem Lande geleistet hatte, dadurch ab. daß sie ihm sein im Verlauf des Welt krieges beschlagnahmtes Vermögen zurück gab, während das sonstige deutsche Eigentum dort auch heute noch konfisziert ist. Diese Geste hat wohl hauptsächlich mit zu den» Entschlusse Dörp felds der ja de» größten Teil seine; Lebens auf griechischem Boden zugebracht hat, beige tragen, sich Olympia als dauernden Wohnsitz zu wählen. Nach Olympia werden sich also am zweiten Weiynachtstage die Gedanken der zahlreichen Freunde und Verehrer Wilhelm Dörpfelds wie der wissenschaftlichen Welt nicht nur Deutsch lands, sondern auch de , gesamten Auslandes wen den, um dem greisen Forscher, der an diesem Tage auf drei Vierteljahrhunderte eines an Arbeit, aber auch an Erfolgen ungewöhnlich reichen Lebens zurück blickt, ihren Dank und ihren Gruß zu entbieten, mit dem Wunsche, daß dem ehrwürdigen Geburtstagskinde noch viele Jahre Mann Ad. Hiller Schöpfer des deutschen Singspiels und Leipziger Gewandhanskonzert«. 200 Dirigenten der „Leipziger Altes Bild Maria wiegt das Jesuskind, sehr leise streicht herein der Wind. Die Ochs und Schäflein schlafen all. Ein Kerzenflämmlein glimmt inr Stall und tastet an den Wänden auf. Zwei Balken schieben sich zuhauf. Ein Kreis steht überm Jesuskind. Sehr leise klagt herein der Wind. Ludwig Bäte. Schliemann, der damals mit der Aufdeckung der Königsburgen in Tyryns und Mykenä beschäftigt war. Als Schliemann später das Feld seiner Tätigkeit nach Troja verlegte, nahm er den jungen, vielversprechenden Archäologen mit sich, der sich bald als von unschätzbarem Nutzen er weisen sollte. Dörpfeld wurde Schliemanns rechte Hand und leistete bei der Aufklärung der gerade schichte nicht nur als der Schövfer des ersten Singspiels, sondern auch als Begründer der heutigen Leipziger Eewandhauskonzerte gilt. Hiller entstammt einer Bauerufamilie in einem wendischen Dorfe der Oberlausitz und besucht« später das Gymnasium in Görlitz und die Dres dner Kreuzschule. Dann hielt er sich von 1751— 1754 zwecks Studium der Rechte in Leipzig auf, wurde darauf Hofmeister des Grafen Brühl und begleitete diesen auf verschiedenen Reisen, um- 1758 wieder nach Leipzig zurückzukehren und »dort seine unterbrochenen Studien neu aufzunchmon.' Kurz darauf wurden die durch den 7jährigen Krieg in Leipzig eingestellten „Abendkonzerte" wieder veranstaltet, für deren Neubelebung sich der damalige Leipziger Bürgermeister A. W. Müller durch die 1781 erfolgte Gründung der Konzerk- gesellschaft einsetzte, die ihre Konzerte hinfort! im Leiv-iaer „Gewandhaus" veransiakele. Als deren Leiter wählte man Johann Hiller, der inzwischen durch die Schaffung einer neuen musik dramatischen Gattung, nämlich des Singspiels, her vorgetretenwar. Sein erstes Werk dieser Art war die 1765, erschienene Operette „Ter Teufel ist es oder die verwandelten Weiber" der dann später ähnliche singspielartige Stücke wie „Der Liebel Lust und Leid" und vor allem „Die Jagd" folg ten. Namentlich das letztgenannte Singspiel ist später in verschiedenen Bearbeitungen wieder holt erfolgreich neu belebt worden. Hiller bü- gründete 175,> noch eine Singschule in Leipzig, aus der später Künstlerinnen wie die berühmte Sängerin Corona Schröter und Gertrud Schmeh- ling (Mara) hcrvorgegangen sind. Auch be kleidete dieser Komponist von 1798—1801 das Amt eines Leipziger Thomas-Kantors und war der erste MusikfchriftsteNer, der 1706 mit seinen „Musikalischen Nachrichten und Anmerkungen" die erste deutsche Musilzcitschrift herausgab. Von seinen Kompositionen kennt man Lieder. Jnstru- , mentalwerke und vor allem Choralmusik; ei» von ihm verfaßtes Choralbuch war lange Zeit in Sachsen im Gebrauch. Hiller hat sich noch s stark für Händels „Messias" in Deutschland ein gesetzt, der auf seil« Betreiben in Berkin, Leip zig und Breslau nusgestthrt wurde. Man setzte 1832 dein am 16. Juni 1804 verstorbenen ersten eines glücklichen Lebensabends beschicken sein mögen. Wir Deutschen aber wollen stolz sein, wir ihn zu den Unsrigen zählen dürfen. ' Instituts das Riesenmaß der von dem Forscher - — „ - , — , — „ „ vollbrachten Arbeit erkennen. , ' .. , „ . „ . i Lohn und Anerkennung für das Geleistete blie ser Wühekms II. die Ausgrabungen auf Korfu j Hw, ^us. Noch nicht 30 Jahre alt wurde mit größtem Erfolge, bcs der Weltkrieg seinem Dörpfeld zum Ersten Sekretär der Archäv- WvA" Hs" ein Ziel setzte. Nach dem Kriege Zweiganstalt in Äther und gleichzeitig mahlte Dorpfeld den Platz seiner ersten archao- Professor ernannt, nachdem ihn schon vorher loghchen Tätigkeit, Olympia, zum dauernden Universität Wümburg anläßlich ihrer Fubek- ^.oynsktz. ! feier zum Doctor honoris causa gemacht hatte. Hier hatte er schon als junger Architekt die, T ein Beispiele Würzburos folgten später Jena ersten Erfolge erzielt. Seine ungewöhnlichen Er- s sowie die Technische Hochschule Charlottenburg, --v— - ----- —°—> dami eine Reihe der angesehensten ausländischen Hochschulen, nie Orford, Vale, Princeton, Lö- Von Hans Soltau. ^bekannt, aks ihm die Freilegung der Königsburg Wie kaum eine ankere Wissenschaft hat in des Priamus, eines Bauwerks der mykenischen -en letzten Jahi^ehnten die Archäologie das In- Periode, gelang. Auch sonst verdankt die Akter- Eeresss weitester Kreise erweckt. In aller Wells, tunkskunde dem deutschen Gelehrten eine Reihe, Kresse weitester Kreise erweckt. In aller Wells, tumskundo dem deutschen Gelehrten eine Reihe, »n Italien und Griechenland im nahen Orient, der wichtigsten Ausschlüsse, die manche der bis In Mittel- und Südamerika sind Gekehrte dey dahin geltenden Auffassungen geradezu auf den verschiedensten Länder eifrig an der Arbeit, die ; Kopf stellten. So vertritt Dörpfeld, allerdings Erde auf die Schätze der Vorzeit zu durchsuchen nicht ohne den Widerspruch einiger Fachgenossen, und uns so ein Bild längst vergangener Kultur- die Anschauung, das Ithaka der Odyssee sei nicht «pochen zu vermitteln. Wenn die deutsche Archao-, mit der heute diesen Namen tragenden Insel logie, die schon einen Schkiemamr in ihren Rei-1 identisch, sondern in dem nördlicher gelegenen! " Den zählte, hierbei in vorderster Linie steht, so I Leukas zu suchen. Nicht geringere; Aufsehen er- verdankt sie dies vor allem einem Manne: Wil-i regte seine Behauptung, die Ilias und di« Kelm Dörpfeld. Odyssee müßten bereits um dgs 15. Jahrhun- Sein äußerer Lebensgang ist bald erzählt. Am i dert vor Christus entstanden sein. 26. Dezember 1853 zu Barmen als Sohn des, Tie Aufschlüsse, die wir Wilhelm Dörpfeld bekannten Pädagogen Friedrich Wilhelm Dörp» über die früygriechischr Kultur verdanken, sind seid geboren, studierte er nach Absolvierung des geradezu unschätzbar. Seine Ausbildung als Gymnasiums Architektur an der Technischen Hoch- Architekt macht es verständlich, daß er der alt- schule Charlottenburg. Mit 24 Jahren ging er griech^— " * " " ' ' ' als technischer Leiter der Ausgrabungsarbeiton I zuwank , . , , , , der Deutschen Regierung nach Olympia, von wo j Linie anzog. Tas Ergebnis seiner epochemachen- ih» Schliemann 1882 nach Troja berief.. Inj-1 den Tätigkeit auf diesem Gebiet findet sich in zwischen mar Dörpfeld als bautechnischer Hilfs-1 dem Werke „Griechische Theater" niedergelegt, Arbeiter an die Zweiganstalt des Deutschen das den Verfasser zur unbestrittenen Autorität Archäologischen Instituts nach Athen berufen i auf diesem Gebiete erhebt. Im übrigen lassen worden, an der er dann nahezu 26 Jahre lang mehrere selbständige Werk« sowie vor allem die wirkt«. Später leitet« er auf Veranlassung Kai-1 „Mitteilungen" des T«utschen Archäologischen
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