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Kindern, es sind ein Junge von fünf Jahren und ein Mädelchcn von sieben Jahren, sehr befreundet. Eie hängen mit aller Liebe an mir und ich bin glücklich darüber. Nein, unser Idyll soll nichts stören Dir lachen der Lästerzungen.' »Junge, ich habe an dir nicht gezweifelt . . aber ich mußte kommen, um es dir zu sagen.' »Ich verstehe dich. Vater. Aber seht habe ich auch eine Ueber- raschung für dich. Frau Else Telmann ist dir keine Unbekannte Sie trug einst einen anderen Namen. Sie ist die Else Keller, Sie Tochter des Pfarrers Keller " Georg Malten starrte seinen Sohn an „Else Keller? Else Keller! Iunne, Junge wie froh bin ich, daß ich gekommen bin . wie froh Else Keller ... sie bat sebr spät geheiratet Sehr spät " „Ja! Erst mit dreißig Jahren reichte sie dem Kunstmaler Telmann die Hand der nach fünf jähriger Ehe starb Sie hatte auf den Mann ihres Herzens gewartet die b'tkere Geschichte . . aber er nahm eine andere Als der Sohn das nut ernster eindringlicher Stimme sagte schlua das Herz des Mannes keftig „Auf . den Mann ihres Herzens sagst du, Hans Hat sie dir Sen Namen gesagt?' Da wurde die Miene des Jungen strahlend. „Ja . mir hat sie ihn gesagt, Later und du mußt ihn taten. Du kennst ihn sehr gut " * * * Als Georg Malten nach einer halben Stunde nur seinem Sohne über die Schwelle des Deihnachtszimmers schritt, mar ihm zumute, als fei er trunken, die Lichter des großen Tanneu- baumes tanzten vor seinen Augen Eine Frau aber kam ihm entgegen, die Frau, die jung geblieben war, Sercu Augen so voll Sonne waren. Saß Georg Malten den Atem anhielt „Seien Sic uns herrlich willkommen." sagte Frau Else Tel mann „Dir sind so glücklich. Saß wir Sen Later unseres Hans — nur so heißt Ibr Jung, m unserem Krcise - zu unserer Be- scherung haben " „Ich war so einsam, gnädige Fran," sagte Georg mühsam . Ich bin allein im Haus Meine Fran ist seit vier Jahren tot und Sa trieb es mich M meinem Jungen Ich hoffe. Ihre schöne Feier nicht zu stören " Sic schüttclte lächelnS Sen Kopf „Ncin, nein! Eie waren gewiß böse. Saß meine Kinder Hans rum Bleiben bis zum ersten Feiertag gezwungen batten Ja, ja. Kinder sind kleine Tnranncn.' Da sah Georg Malten die Kinder an Beide waren der Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten Der Junge war ein zu lustiges, drolliges Kerlchen, Ser mit einer Liebe ohnegleichen an Hans zu hängen schien und nun ge neigt war, diese Liebe auch auf Hans Vater zu übertragen Auch das Mädchen hing an seinem Jungen Aber es war stiller und ernster Cie betrachteten die Weihnachtsgeschenke, die Hans zum Teil mit viel Liebe und Sorgfalt selbst ongefertigt hatte. „Nur Sic. Herr Malten," sagte Frau Else mit leisem Be dauern, „Sic gehen unbeschenkt aus dieser Bescherung hervor.' „Sie irren," entgegnete Georg Malten, der feine Sicherheit wiedergefunden hatte. „Ich bin Ser Beschenkte und wenn ich wieder heimfahre. Sann hoffe ich ein Köstliches milzunehmen ' Ihre Augen trafen sich „Frau Else " sagte der Mann leise „Ich will Sie lim mein Weihnachtsgeschenk bitten. Ich . hatte einst nicht den Mut mir von Ihnen das Schönste zu erbitten Jetzt aber will ich S noch wagen, Frau Else . ich bin fünfzig Jahre aber ich wag s trotzdem . -vollen Sie meine Frau werden^ Dollen Sic es mit mir wagen Das Schicksal bat meinen Hans in Ibr Haus gefübrt, das Schicksal bat auch mich geleitet.' Die Frau sah in Sie Lichter Dann warf sie einen zärtlichen Blick auf Sic KinSer unS trat Sicht zu Gcorg Maltcn Mit glücklichem, entschlossenem Gesicht und mit viel, viel Liebe in Sen Augen sagte sie schlicht: „Ich will, Georg " Hans halte gcraSe Sic bciScn Kinder an seiner Seile sitzen und crzäkltc ihnen das Märchen vom Nußknacker, als er plötzlich den Blick zu den beiden — ach noch so jungen — Alten warf Die Kinder folgten Sem Blicke unö sahen, wie sie sich küßten Dann starrten sie Hans an Der aber sagte feierlich: „Kinder, jetzt bin ich wirklich euer gioßer Bruder! lind mein Later ist euer Later! Seid ihr ein verstanden ?' ! lind sie jubelten das Ja Dann waren sie aber nicht mehr zu j ballen Sic licfcn zur Mutter und umarmten sic stürmisch Georg Mallen bekam auch sein Teil davon ab und cs war ! ein bcglückcndcs, ehrfürchtiges Gefühl in seinem Innern als sich Sie Kinderäi mcbeu um ibn schlangen Das war ein Deiknachten Dabrlich ich wünsch es euch > allen so schön.