Volltext Seite (XML)
KaiitzenbeiM TagMM L8K Sonnabend den 8. Dezember M8 nachmittags 87. Zahrgang Frankreich wie Deutschland erstrecken. Die ge- Herren des Auswärtigen Amtes, der nenernannta samten Vereinbarungen über die Ostgreui-en Frankreichs hätten die Natur eine- Kompromisses Botschafter v. Dirksen eingefunden. wird. hören dem Vor- gehabt. In einigen Punkten, wie der vollstän digen Trennung des linken Nheinufers von Deutschland und die von Poinrarö damals ver-. langte Verlängerung der Besatzung über einen' politische Leitmotive für dis Erklärung Cham berlains hinwcist, mit den Erläuterungen über einstimmt, die der Außenminister bei späterer Ge legenheit maßgebenden deutschen Stellen gegeben hat, aber es ist kein Zweifel, daß nicht allein die Anbe-ruemlichleit der Lloyd Georgeschrn Mahnun-, gen Chamberlain zu sehr scharfer Präzi'ierung des j englischen Standpunktes veranlaßte. Es besteht Der deittsch-eWMWe Handels vertrag WterzeiSmet Die Kämpfe mit den Aufständischen in Afghanistan dauern unvermindert an. Es soll bisher bereits über 1000 Tote gegeben haben. I m Befinden desenglischen Königs ist keine Aenderung eingetreten. Zn Reval wurde der deutsch-estländischr Handelsvertrag unterzeichnet. Auf eine polnische Zeitung ist erneut ein Bombenanschlag verübt worden. Gunther Plüschow ist vor einigen Tagen mit einem Wasserflugzeug in Feuerland zu einem Flug über die Straße von Magellan aufgestiegeu und wird seitdem vermißt. In Mainz sind von den Besatzungsbehörden i zwei weitere Deutsche verhaftet worden. des einer eine Einigung erzielt wurde. Deutscherseits unlc . zeichnete Geheimrat Dr. Fack, von e'Mndischer moralische Wirkung zu geben. Höhung der für die beiden Niesenuntersceboote vorgesehenen 10 600 000 Dollar auf 13 300 000 Dollar. Der Vorsidende de; Marineausschusses Britton brachte sofort eine entsprechende Vorlagei ein. FranzAWs Stimmungsmache Paris, 8. 12. (Funkspr.) In einer Vorschau zu den Mmisterbesprechungen in Lugano stellt das „Echo de Paris" fest, daß die Meinungsverschie denheiten zwischen den Alliierten über die Ant wort aus die deutsche Note vom 30. Oktober nach wie vor weiter beständen sehr wahrscheinlich aber in Lugano überbrückt würden. Die Fest- stellungslömmission, die nach der Räumung des Rheinlandes ihr Amt antreten solle, habe für Frankreich nur mäßigen Wert. Alle Bemühun gen Briands würden in Lugano darauf abzielen, die Weigerung Deutschlands, die Festflellungs- kommission über 1935 hinaus zu verlängern, zu erschüttern. Das Blatt hofft, daß sich Briand, um zu diesen, Ziel Zu gelangen, nicht dazu her- gebe, Deutschland Garantien über die zweiseitige Zuständigkeit der Kommission zu geben. Das würde nur darauf Hinaushaufen, eine Art fran zösischer entmilitarisierter Zone zu schaffen. Besser wäre es dann, eine Auffassung proiszuaeben. die nach allem nur zu einer sehr nebelhaften Wah rung der französischen Interessen führen könne. zum Vorsitzenden gewählten Äbg. Joos Parteitag empfohlen, aus seiner Mitte drei sitzende mit gleichen Rechten zu wählen. Im Auswärtigen Ausschuß Ein sehr durchsichtiges Manöver Warschau, 7. 12. Obgleich hier über den Verlauf der deutsch-polnischen Handelsvertrags- Verhandlungen noch keine amtlichen Mitteilungen vorliegen, verstärkt sich der Eindruck immer mehr, daß Polen aus politischen Gründen nicht oder doch nur sehr wenig geneigt ist, die zwischen beiden Ländern bestehende Svannung zu beseitigen. Wenn man dazu noch den Widerstand der polnischen in dustriellen Kreise in Rechnung stellt, kommt man zu dem Schluß, daß es auch diesmal nicht ge lingen dürfte, die nötige Grundlage für den Ab schluß der Verhandlungen zu finden. Die politische Abordnung verfolgt nach wie vor die Taktik, die Fragen, an denen Polen besonders interessiert ist, einzeln herauszuholen und in den Vorder grund zu stellen, während die deutschen Wünsche und Forderungen gar keine Beachtung finden. Selbstverständlich ist Deutschland nicht in der Lage, den Polen auf diesem Wege zu folgen und muß auf einer gleichmäßigen Behandlung aller Artikel bestehen. Aus diesem Grunde erscheint es ganz selbstverständlich, daß Dr. Hermes — wie die polnische Presse zu berichten weiß — ein Sonderabkommen über die Verlängerung des Holzabkommens nn heutigen Stadium der Ver handlungen abgelehnt habe. Ergebnislos! Die deutsche Delegation nach Lugano abgereist Berlin, 7. 12. Die deutschen Vertreter für Lvgam» sind am Freitag abend unter Führung des Reichsautzenministers Dr. Stresemann mit dem fahrplanmäßigen Zug um 20,20 von Ber lin abgereist. Der Delegation, die sich aus 12 Herren zusammensetzt, gehören außer dem Neichsl- autzenminister noch Staatssekretär v. Schubert, Ministerialdirektor Gauß, Gesandter Freitag, Ministerialdirektor Ritter, Geheimrat RedlhaM- mer, Delegationsrat Strohm und Legationsrat! Weebel von der Ostabteilung des Auswärtigen Amtes an. Von der Ncichspressestelle waren ver treten Legationsrai v. Twardowski und Assessor Maus. Zum Abschied hatten sich außer den den, m anderen Fragen habe Großbritannien den Forderungen Frankreichs zugestimmt. Da bei sei es durch Erwägungen der Politik wir der Ehre gebunden, in vollem Ausmaße zu diesen vertraglichen Verpflichtungen zu stehen. Es besteht guter Gründ für die Annahme, daß der Nach druck, mit dem die „Times" hier auf inner- politischen Gründen. Auch der etwas scharfe Ton der Chamberlainschen Feststellungen sei ge-en die Kritik im Innern gerichtet gewesen. Rechtlich habe der Außenminister den britischen Standpunkt klar herausgearbeitet, politisch aber nicht weniger deut lich darauf hingewiesen, daß England im Geiste der Erklärung von 1919 mit einer sofortigen Nheinlandräumung einverstanden wäre. Am Schluß des Artikels gibt die „Times" aber zu, daß cs nicht allein innerpoliti'che Gründe waren, die den Außenminister bei seiner Erklärung lei teten. Die vollständige Räumung des Gebietes eines Mitgliedsstaates des Völkerbundes und Teilhabers der Locarnoverträge durch >ie alliier ten Truppen sei zwar wünschenswert, aber in' Berlin wisse man sehr wohl, daß eine Eingel aktion der britischen Negierung Deutschland nicht helfen würde und daß sich die britischen Verpflich tungen aus dem Locarnovertrage sowohl auf Hermes auf der Müsahrt Warschau, 8. 12. (Fnnkspruch.) Reichs- Minister a. D. Dr. Hermes hat Freitag abend D« KM«»«»« Äiedlaü ist »w M »nllsenM-iW der «MM Mamttmmhmige» »er MWWMMWchi M»«. lm süu-MWr md »es StMttats zu zrinleider» M» der Semem»? «lederwiesa dedvrdüHsrleltz destwatte BM IwatIM»»rvS md Verl«: «.».Mder, Qiid.SmftDMera jm.) In Mitten»»«, «umw»« Mr »ieMaWinMiMer! in Verhandlungen Wer die Feststellungs- kommWon? London, 8. 12. (Funkspr.) In einem zwei- sEo^offiziös beeinflußten Leitartikel beschäftigt sich die „Times" am Vorabend der Verhand lungen von Lugano mit der britischen Haltung zur Nheinlandfrage auf Grund der letzten Er klärung Chamberlains. Das Blatt bezeichnet es als wahrscheinlich, daß in Lugano Besprechungen, die möglicherweise als Verhandlungen zu bezeichnen seien, über die Nheinlandfrage stattfinden werden. Die letzten Erklärungen Chamberlains im Unter haus rechtfertigt die „Times" zunächst unter Hin weis auf die Rede Lloyd Georges über die Ans- leguna des Artikels 431 des Vertrages mit inner- Kurzer Tagesspiegel Der Reichspräsident gab am gestrigen Abend ein Essen zu Ehren der Reichsregierung. Im Reichsjustizministerium fand ein« Besprechung über die Frage einer Reform auf dem Gebiete der Rechtspflege statt. Außenminister Briand ist in Lugano eingetroffen. Die Gerüchte von einer Teilnahme Mussolinis an der Ratstagung werden von ita lienischer Seite dementiert. Der N ei ch s p a r te i a u s s ch u ß des Zen - trums hat nach der Weigerung des einstimmig WMen MM «Dheßterm ver VerysMvMnssn mtt DeutfGIanv Nene Aollschiknnen s Neu york, 8. 12. (Funkspruch.) Präsident ' Coolidge empfahl dem Kongreß die Er- sehr große Wahrscheinlichkeit dafür, daß Chamber-i Reval, 7. 12. Der dentsch-estländische Han lain für seinen Teil bemüht war, die diploma- Lelsvsrtrag ist Freitag «beeid 21 Uhr nn erzeichnet tischen Voraussetzungen für die Besprechungen von worden, nachdem in verschiedenen Punkten nach Lugano zu schaffen, in deren Verlauf man höchst- --- --- -- -- -- wahrscheinlich von der alliierten Forderung in der Frage der Einsetzung einer Feststellungskommission für das entmilitarisierte Rheinland Bestimmteres va» Tagedla» au ,rdcm AKNlag: bri «bhalua, In den AuZ^abtk-Uen brr Lladl 2.NO MI., in den Aulgadc- »e»kN dc«Laudb^Ilkc» 2.10 'E, IM guira„uua Uu SiadlacbM S.lL Ml., bc! gulmamln Im Landnebicl 2.20 Ml. woch-nkarauSSPIg., Elnzklnummcr 10 Ptg.. Sonuabcndnummer 20Psg. p,0sch,<!,k»»t«: rsroi. : ManNnbero. «,»nspr«ch»r Sl. r.ia«t>NM graulcndcralackleu. »«MM IU di- - MesmMers-eWsts amerikanischen Senats kam es zu scharfen Auseinandersetzung über den Kelleggpakt. Seite Außenminister Lattik. Der Vertrag besteht aus 29 Artikeln und 3 Zusatzprotokollen, dis die Nec-'c für Geschäftsreisende behandeln. Gleichzeitig mit dem Vertrag wurden zwei Noten und -wci diplomatische Schreiben ausgetauscht, die verschiedene Einzelfälle, u. a. auch die wahrschein liche Abschaffung des Visums behandeln. Wie bischer nur bekamt iit, siecht der Hande svertraa ein einfaches Meistbegünstigungsrecht vor. Er ge währt Deutschland kein befände ei Niederlassungs- recht. Die Schwierigkeiten, die sih in den letzten Tagen bei den Verhandlungen eingestellt hatten, beruhten auf dem Bestreben der deutschen Ab ordnung, den Handelsvertrag von der neuen est- A»»iriAe»»p»r»s: > Millimeter Hotze etttimUlig (---> 36 nuu drei») 7* 2 Pjenuig. tm LiedalltottSleii l-- 72 mm breit) 20 Kleine "od bc! zu bezahlen. Fit: Nachweis und Vermittlung 25 Pfennig Sondergcbiihr. — Für schwierlze Satzarten, del Ankün digungen mehrerer Auftraggeber in einer Anzeige und bei "?!atzvarkchrlstcn Ausschlag. Bei gröberen Aufträgen und im Mederhvlung-abdruck Er« Mäßigung nach feststehender Staffel. wobt streng objektiv, wie vom deut ch:n Stand punkt ans ge'ehen, ergebni los ver'aufim; es s i denn, daß man es als ein Er-ebnis be e'ch-v tt wollte, daß der Faden nicht vsl ig abgeri sen ist und daß die Verhandlungen am 16. Drzembei wider ausgenommen werden sollen. Zu einer irgendwie als Grund- laaebrauchbarenKlärnnghat der Meinungsaustausch jedenfalls nicht b ei getragen; schon aus dem Grunde nicht, ve'I die po'nisden Verhand'ungspatner, iwe verkantet, ein r bü-di- gen Memungsä-ßerung zu den deutschen Vor schlägen b-s -u^tzt ansgewichen s nd. Dir La^e läßt s'ch wohl nur so charakterisieren, dab man polnischrrse'ts sehr da auf bedacht ae-u-sn ist d e ei enen Wünsche in den Vordergrund zn st l en und gcnan zu forn-uNeren, die von Deutsch'«'- hei-ausgestel t-n Ve'a-e aber in der Schwebe m la'sen. G'eich e tig l a! ein gt ' i'^r, leineswgs unerheblicher T ik der l i-'iz n Presse al'es ge an, um den tatsächlichen Sachverhalt zu verschleiern bzw. auf den Kopf z 1 stellen. Wichtige Erklärung koolidges zm Kellongpatt-Jrage Neu y o rt, 8. 12. (Funkspr.) Präsident Coo lidge ließ nach einer Unterredung mit Staats- selrekär Kellogg erklären, daß er seinen ganzen per'önlichcn Einfluß aufbieten werde, um die An nahme des K l oggvaltes ohne Vorbehalte mög lichst schnell durchzüsetz-n. Trotzdem ist es nicht von der Hand zu weifen, daß sich die Annahme des Vertrages infolge der Stellungnahme der Oppo'itisn im Senat verzögern wird. Di: Haupt- vorbebalte, die die ScuatsoppZition in den Palt eiugefügt wissen möchte, sind: 1. Die Unterzeichnung bedeutet nicht die An erkennung Rußlands. 2. Amerika ist nicht verpflichtet, sich an der Aufrechterhallunq des Statnsguo in Europa aktiv zu beteiligen. 3. Amerika kann alle Schritte ergreifen, di: für dis nationale Verteidigung notwendig sind. Au) eme Anfraae im Senatsausschuß. ob Am« ika bei einer Vertragsverletzung verpflichtet sc-,'sich an einer Aktion der Mächte zu beteiligen, antwortete Staatssekretär Kellogg vrrn-Neuo. Präsent Coolidge ließ diese Erklärung dahin er- g"Men, -aß Amerika durch den Kellogovertrag keinerlei Bindun-en bei Vertragsv.r'etzungn übe-nehme. D': Negierung hofft bstimmt. daß es ihr gelingen werde, di: OvpoWsn zufrieden xn stellen. Man rechnet 'nlolgeofism vorläufig noch mit der Annahme des Vertrages. ländischen Negierung unterzeichnen zu lassen, dis erst in diesen Tagen gebildet worden ist. Dadurch hoffte man, dem Vertrag eine stärkere Briand in Lugano eingetroffen Lugano, 7. 12 Der französische Außen- tninister Briand ist mit den Herren der fran- 'sischen Abordnung am Freitag abend als erster Per an der Ratstagung teilnehmenden Außen minister hier eingetroffen. Briand wurde auf dem Bahnhof ein lebhafter Empfang bereitet. !Die Franzosen sind im Hotel Splendid abge- ! stiegen, während die deutsche, die englische und Lie rumänische Abordnung im Palaishotsl Woh nung nehmen werden. Die von Paris aus ver breiteten Gerüchte einer Teilnahme Mussolinis! an der Ratstagung werden von maßgebender Italienischen Seite als völlig unbegründet be zeichnet. Es ist zu erwarten, daß bereits im Laufe des Sonnabend abend nach dem sehr lan gen Fernbleiben Dr. Stresemanns von den Genfer Ratstagungen ein erstes Zusammentreffen zwischen Briand und Stresemann stattfinden wird. Lugano Viel Lärm nnd — Geld um nichts Die Ankunft der Minister — Kommissionsjammer Worte anstatt Taten „Deutschland ist Wild" Paris, 8. 12. (Funkspr.) Ein großer Teil der heutigen Morgenpresse widmet der bevor stehenden Zusammenkunft Stresemann —Briand in Lugano längere Kommentare. Allgemein wird die Schuld an der Verzögerung der Neparations verhandlungen, für die man von Lugano eine Vorlösung erwartet, Deutschland in die Schuhe geschoben. Nur der sozialistische „Peuple" for dert, daß man zum Geiste von Genf zurück kehren müsse, wenn man wirklich Ergebnisse er zielen wolle. Die Ausgabe der Juristen in Lugano London, 8. 12. (Funkspr.) Die britische Abordnung für Lugano reist heute vormittag ab. Chamberlain wird von Selby, seinem Privat- sekrctär, begleitet. Die Beamten der Völkerbunds abteilung Les Foreign Office befinden sich bereits in Genf. Der Rechtsberater der Regierung, Sir Cecil Hurst, wird in Kürze folgen. Aus der Tat sache, daß sich die juristischen Berater Englands, Deutschlands und Frankreichs in Lugano ver sammeln, schließt der diplomatische Mitarbeiter des „Daily Telegraph", daß einige schwierige juristische Fragen, darunter wahrscheinlich Lie Aus legung des Artikels 431 und andere auf die Be setzung des Rheinlandes bezügliche Bestimmungen des Versailler Vertrages, einer eingehenden juristi schen Erörterung unterzogen werden. Daneben würden die Juristen vermutlich aufgefordert wer den, einen Plan für die vorgesehene Fcststellungs- und Versöhnungsrommission zu entwerfen. Warschau verlassen, um sich über Berlin zur Warschau, 7. 12. Soweit sich Lie Dinge am ! internationalen Landwirtschrftstaguug nach Pa- hentigen Freitag übersehen lassm, sind die vier- ris zu begeben. Wie be eits gemeldet, wird Dr. tägigen Handelsvertragsbesprechungen zu isch u de« , Hermes zur Wiederaufnahme der Bcsprcchrngen VevÄsmächtigten Deutschlands und Polens so- > am 16. Dezember hierher zurückkchren.