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1 Paletot 95,50 RM. t- lah würde gegen ihren Grundsatz der festen Preise Ahne Gruß verließ Caproni das Privatkontor des mtzt eigentlich verstoßen. . ! Grand-Antels in Genua. .Preise, welche die klare, einfache Linie vc«r- wieder unter ihren Willen. einer Marotte willen scheitert der fast zustande Geht das nicht über ihre Kraft? Zwei Jahre Ha7 sie au7L^ in'H Jchsuchf der vierzehn. Tagen ist er beMmt durchge^euert/ O, ich halte ihn für sehr kräftig. Aber wie zu weichen. Er aber ließ, ohne eine Miene zu ver ziehen oder ein Wort zu sagen, den Jetonhaufen anschwcllen, auch als er' sich noch viermal ver doppelt hatte. Jetzt brach Ivonne das Schweigen. seines Da sixsc« Grand-Hotels in Genua. Gebrochen sank Luigi Macchi in den Sessel und „Luigi," flüsterte sie, vor Erregung fiebernd, „es geiiügt; hör auf!" Der rührte sich nicht. Da erhalte ich. den Wert des Wechsels oder Ihre ehrcnwörtliche Verpflichtung, sich nie wieder Ivonne zll nähern. Sie gehört dann mir." — Sie wünschen: das lassen wir recht gern ändern. Herr Lohmann, wollen Cie den Mantel einmal in die Schneiderei schaffen." Unerwartet kommt das, so unerwartet eigent lich. daß Eduard das Bremsen vergißt. Er ent sinnt sich nicht, den Mantel schon gekauft zu haben. Aber der kleine Dicke ist plötzlich fott, der Verläufer auch. Zwei Minuten vergehen, drei Minuten. Trotzdem weiß Eduard noch, was er will. Nur ein ungedrechselter Preis, kerne voreilige Nenderung werden ihn zum Kauf be wegen. In der Stimmung eines gereizten Hahnes geht er dem Verläufer dann entgegen. „Fünfund neunzig Mark," ruft er. „Fünfundncunzig Mark —" Nie hat Eduard leichter seine Brust entspannt. Letzte» Lteberopser Skizze von Hildegard Diel. Hermann Stark steht an der Grenze Erdenlebens. Aber er kann nicht hinüber. Li. Singer mit Motor uUÄüickt- Ein nützliches Weihnachts-Geschenk Ein ßyieS um Liebe und Leben Einer wahren Begebenheit nacherzählt von Hans Schober. „Also Sie geben zu, Signor Macchi, meine Unterschrift auf diesem Wechsel gefälscht zu haben?" Kalt und bestimmt, fast zu nüchtern für eine der artige Angelegenheit, zog Ernesto Caproni mit dieser Frage den Schluß aus einer kurzen Aus- praktischen Frau beherrschten Hause um seinet willen— um seiner Kinder willen. Ausgehalten, stumm, mit der ungestillten nie verratenen Cehn- barg das Gesicht in den Händen. Auf Ivonne verzichten, auf das Weib, dessen stolze Schönheit seine Liebe entfacht hatte, dessen kalte Augen dennoch mitunter eine Hölle von Niedertracht verrieten! Große Summen hatte er aus dem Betrieb gezogen, um ihren Launen zu frönen, und doch sein Ziel nicht erreicht. Warum ließ er nicht von ihr, warum stieß er sie nicht von sich, wie sie es verdiente, tausendmal verdiente? Er konnte nicht ohne sie sein, so oft er es auch schon versucht „Kostenpunkt?" fragt er. „95,50." . Eduard haßt „gedrechselte Preise"; und 95,50 ist seiner Meinung nach ein gedrechselter Preis. Als er vor zwei Jahren einmal einen schäbigen blauen Aschenbecher kaufte, wollte er nur neun zig Pfennig statt der verlangten fünfundneunzig dafür zahlen, gab im Zorn aber schliestlich eine volle, ungcdrcchselte Mark her und nahm die fünt Pfennig nicht zurück, die ein Lehrmädchen ihm nachtrug. Heute 95,50 für einen Mantel zu zahlen, würde er als Verrat an sich selber empfinden. „Zu teuer, etwas zu teuer! Sagen wir 95 Mark." „Bedaure sehr. Feste Preise, mein Herr!" „Mehr als 95 gebe ich nicht. Der kleine Nach ¬ gebrachte Kauf noch. Hier fest Preus« — dort gedrechselte Preise! Man mühte ein SaloMä sein, um einen Ausgleich schaffen zu können. „Ich werde den Abteilungsvorsteher befragen. Entschuldigen Sie bitte einen Augenblick." Und Eduard entschuldigt. Sein Entschluß, durchzuhalten, leidet nicht darunter. Im Gegen teil. Als der Verkäufer mit einem kleinen dicken Herrn zurückkommk, der nach einigen verbind lichen Wenn und Aber auch von leider unum stößlichen kaufmännischen Grundsätzen redet, von äußersten Preisen und tadelfreier Ausführung, da steht es für ihn fest, daß er den Mantel nicht kaufen wird. „Ist nicht so weit her, die sogenannte tadel- freie Ausführung," sagt er gallig, und in der ausgesprochenen Absicht, zu nörgeln, hebt er den Mantel hoch. „Dieser Aufhänger zum Beispiel" — ein anklagender Finger demonstriert — „ist viel zu schwach, hat einfach keinen Wort. In Sieg errungen, ist Eduard ganz glücklich. Es treibt ihn «richt nach Hause; er geht la-Vsamec als sonst, macht Umwege, bleibt vor manchem Fenster stehen. So wird wohl einem Maikäfer zu Mute sein, der lange in einer dunklen Schachtel krabbelt, ehe er den grünen Wald wieder er reichte. Aber daheim, ak er den Mantel auszieht, kommt ihn jäh ein Verwundern an. Kein Auf hänger! Der Aufhänger, der nicht vierzehn T«ze halten konnte, einfach abgetronnt rind kein neuer dafür angenäht? Mißtrauisch angelt er nach dem Kassazettel, dann flimmert es ihm vor den Augen: Aus dem Geschäftsleben Die in Stadt und Land bekannte Firmel Paul Prenzel in Frankenberg, Uhren, Gold^ und Silberwaren, optische Artikel, erregt mit den» der heutigen Nummer beigefügtm Uhren-KataloH ganz besonderes Interesse. Die entzückendes Damen-A r mbanduhren, Herren - Taschen- und Armbanduhren, als auch Haus- und Küchenuhren sind in allen möglichen Variationen obgebüdel und geben ein Bild davon, welch» reiche AuS»' wähl'm dem Geschäft des Herrn Prenzel vor handen ist. Wer Weihnachten ein- Freude bereit«» will, Hot es wahrlich nicht schwer, ein schönes Geschenk zu finden. - schiffen, um dort Studien zu machen. Am Tage vor der Abreise begegnete er Ivonne, als er aus dem Büro der Schiffahrtsgesellschaft trat, wo er einen Platz belegt hatte. Unwillkürlich grüßte er; sie ging grußlos in stolzer Haltung, aber mit traurigen Augen an ihm vorüber. Das ertrug er nicht. Er gab feine Schiffskarte zurück und war am Abend bei ihr, bettelte um ihre Liebe. Ivonne triumphierte und blieb unerbittlich. Da fälschte er den Wechsel mit dem Namen des Geschäfts freundes; es war ihm unbekannt, daß auch dieser um die Gunst Ivonnes warb. Gestern war es geschehen, morgen wollte er die erste Ausfahrt cm neuen Wagen mit der Geliebten unternehmen. Zu spät! Ivonne, der er alles geopfert, war für ihn verloren, ehe er sie besessen. Macchi schritt zum Schreibtisch, schlug das Ge heimbuch auf. Zwecklos; er wußte schon lange, daß ihm dies keinen Ausweg mehr zeigen konnte. In einem Jahr hätte er, gepeitscht vom eisernen Muß, die Summe herbeischaffen können, in vier- undzwanzig Stunden — niemals! Da fiel sein Blick auf eine Buchung, die zwei Jahre zurück lag: „Monte Carlo ... 125 Fran ken." Das Spiel beherrschte ihn nicht; er hatte nur ab und an, wenn man mit Bekannten nach Monte gefahren war, ein paarmal auch mit Ivonne, einige Franken riskiert, gelvonnen, ver loren. Jetzt reckte sich seine Gestalt. Hier winkte noch einmal die Rettung; das Schicksal sollte be stimmen, wer Sieger blieb: Ernesto oder er. Mit solcher Entscheidung fiel auch die über sein Leben. s ANtttlVetva / Rochlitzer Straße 74. Vertreter: Alfred Mrgenslm,. Sranlenderg i. Sa. - Freiberger Straße 2. s zweiten Tag schickt sie Heka ins Cl-rbgjstmner. Jetzt, da er tot, ist ja leine Gefahr mehr. „Ord nen Cie don Blumenschmuck — ich Habs keine Kraft mehr dazu — werde mir nachher alles ansehen." Hela schmückt das Lager des geliebten Mcmnes und denkt dabei, wie kraftvoll und rein er ge wesen ist und wie geduldig er die Selbstsucht der praktische«! Frau ertragen hat. Und sie durchlebt noch einmal die Stunde vor Sonnenuntergang, in der ihre Herzen sich einander offenbart haben — und fühlt initten im Schmerz eine heilige Freude, daß es ihr durch ihr Versprechen ver gönnt iit, den geliebten Toten forUeben zu lassen in den Seele«» «einer Kinder. ist irgend etwas in ihm, was noch dH- Todesfaust nlederhält. Die Lippen können es nicht melzr künden. Aber in den Augen, die so viele; im Leben gesagt, was der feste Mund verschwiege««, steht es. Eine sehnsucht-schwere Bitte. Arzt und Pflegerin müden sich vergeblich, sie zu erraten. Und die praktische Frau, die vierzel/n Jahre das Hau; des sterbenden Gatten regiert hat, quält ihn mit hastig durch-inaudergewür- felten Fragen« ob er die Kinder zu sich haben wolle, oder eine medizinische Größe aus Mün chen, den Geistlichen oder noch einmal den Notar — alles Erdenkbare fragt sie — nur nicht das Eine, von dein eine leise Stimme in ihr sagt: das könnte es sein. Der Arzt, ein Freund des Sterbenden, versucht, von neuem das stumme Bitten der Augen zu er gründen — und plötzlich wird es ihm klar —. Ein kurzes Sinnen, Schwanken, dann bittet ür ent'LIossen die praktische Frau in ein Neben zimmer. „Es kann sich noch hinziehen bis morgen, ' Ein kleiner Zrrtiim Nicht erst seit König Amanullahs Besuch in Europa ist es üblich, fremde Gäste zu beschenket? Als um die Mitte des vorigen Jahrhunderts der Emir von Afghanistan in Paris weilte, gab auch Emil von Girardi», dessen Drama „Zwei Schwe stern" soeben einen großen Erfolg errungen hatte, dem fremden Gaste zu Ehren ein Fest. Im Laufe der Unterhaltung sagte Girardi» zu deins Emir: „Es würde mir ein Vergnügen sein, wen» Sie meine „Zwei Schwestern" zur Erinnerung! an den heutigen Tag als Geschenk annehms» woll ten." Der Emir, der nichts von dem Dasein des Dramas wußte, stand auf, kreuzte die Arme über der Brust, verneigte sich und erwiderte:/ „Ich werde mich außerordentlich glücklich schätzen, die Damen bei mir aufzunehmen. Lassen Sie mich nur erst für eine passente Wohnung sorgen!" sucht im Herzen. Die Augen fragen immer ängstlicher: Hast du mich so lieb? — Da ist der Kampf entschieden. „Ich verspreche es dir, Hermann." Zum ersten Mal nennt sie seinen Namen, beugt sich noch einmal über ihn, umschlingt ihn fest und küßt ihn — und fühlt ihr Recht dazu. Ein tiefes Lächeln dankt ihr... Der Arzt sitzt wieder an seinem Platz. Die Pflegerin am Fenster. Die praktische Frau kehrt zurück. „Sehen Sie, wie er lächelt?" sagt sie befriedigt. „Er fühlt, daß ich wieder um ihn bin." Ta lächelt auch der Arzt — über das Gelingen seiner kleinen List, die ihm einen letzten Freund schaftsdienst ermöglicht hat. Bei Sonnenuntergang überschreitet Hermann Stark die Grenze. So still und unauffällig, wie sich alles Große in seinem innenschweren Leben vollzogen hat. Tie praktische Frau ist fassungslos. Am ., - , So brachte er Opfer um Opfer, zuletzt das die Grundsätze unserer Firma leider versagen, Ehre. Sie verlangte von ihm ein Auto; er Ihnen m dieser Angelegenheit entgegen zu besaß nicht mehr die Mittel, es zu bezahlen; auch kommen . „ sein Kredit war Erschüttert, da alle Welt seine „Dann lasse ich Ihnen den Mantel. 'Leidenschaft kannte. Er schrieb ihr ab, ließ sich cm Zweifel, dieser vernünftig aussehende ^der sprechen, noch las er ihre Briefe; acht Tage Mensch ist von einer siren Idee besehen Um Dann wollte er sich nach Aegypten ein- Der MWdrschsslte Preis Humoreske von Heinrich Wiegmann, Hagen. Zweiundvierzig Mäntel hat Eduard mit Käuferaugen angesehen, achtzehn anprobiert. Deck dreiundvierzigste ist einwandfrei im Sitz und Schnitt, anscheinend strapazierfähig und auch brauchbar zum Durchtragen. Daß die Taschen etwds groß sind, stört weiter nicht. Eduard hat gnädige Frau, und sie brauchen Kraft für di- ^"sig gefunden, daß so kleine Markttasche», die Ochsten Tage. Wenn es Ihnen möglich ist. man -mm- be. s'H tragt bn einem unoorh^ .. o g-i-kcn-n Abtransport gute Dienste leisten. „Preise, welche die klar«, einfache Linie vor- hatte, sich von ihr zu lösen! Ein girrendes Wort, wischen. Die etwas Geschraubtes haben. Ich bin ein verheißungsvoller Blick bannten ihn immer für das Natürliche." " Lächeln, Achselzucken: „Wenn es mir nun aber sollten Sie sich etwas zurückzichcn oder -in- kl-in- Ausfahrt machen. Ich bleibe ind-q-n hier." Es ist Zeit, daß er sich auch einmal um mich bekümmert, denkt die Ichsucht der praktisch«» Frau. „Eie haben recht, Herr Doktor, wenn Sie hier bleiben, bin ich beruhigt" —. Di- praktische Frau fährt nach der Stadt. Man kann da schon einmal mit der Schneiderin sprechen. Ml das Aeußere muß ja doch vor bereitet werden. Morgen ist der erste des Monats. Ob sie da gleich dem Inspektor kün digt, überlegt sie. Sie hat dem Gatten zwatt kürzlich das Versprechen gegeben, ihn zu behal ten. Aber nur, weil es gefühlsroh gewesen wäre« es einem Sterbenden zu verweigern ... Der Arzt schickt indes die Pflegerin zur Er holung in den Garten. Sie ist müde, weniger von der Pflege als von den zahllosen Anordnun gen und Befehlen der Hausfrau. Aber sie zögert. „Die gnädige Frau hat mir noch befühlen, nicht aus dein Zimmer zu gehen." „Ich übernehme die Verantwortung." Da geht sie. Der Arzt schreibt indes einen Zettel an die Erzieherin iin Starkschen Hause, kleb ergibt ihn einem Mädchen. Ei» paar Minuten später tritt Hela Reiff ins Krankenzimmer. Herbes Weh in den tiefen! Augen. Beim Klang der weichen Schritte wendet der Sterbende den Kopf. Da löscht ein Leuchten das Flehen seiner Augen. Der Arzt lächelt, nickt be friedigt und drückt die anmutige Frauengestalt auf den Sessel am Bett. „Bleiben Sie, bis ich wiederkomme." Nun sind die beiden Menschen allein. Da wächst das Leuchten kn den Augen des Sterbenden und wieder steht eine Birte darf». Hela versteht Spielplan der Theater in Chemnitz Sonntag 9. 12. big Sonntag 16.12. 1928 Opernhaus: So.: 3.00 (Nachm.-Märchen-Preise) Die sieben Raben; 7.00 Lobenarin. Mo.: 7.30 Madame Butter fly. Di.: 7.30 Die deu'schen Kleinstädter. Mi.: 7.30 Tannhäuser. Do.: 7.30 Carmen. Fr.: 7.30 Der Troubadour. Sb.st 7.30 Die ägyptische Helena. So.: 3.00 (Nachm.-Märchen-Preise) Die sieben Raben; 7.30 Paganini. Schauspielhaus: So.: 11.00 KammerKonrert; 3.00 (Bühnenvolk«' bund) Baron TriAchübel; 7.30 Der Prozeß Mary Dugan. Mo.: 8.00 tVolksbühne) Die Weber. Di.: 800 (Volksbühne) Oktobertag. Ml.: 7.30 Flachs mann als Erzieher. Do.: 7 30 Und das Licht scheinet in der Finsternis. Fr: 8.00 tVolksbühne) Flachs» mann als Erzieher. Sb.: 7.30 Der Prozeß Mary« Dugan. So.: 3.00 (Volksbühne) Baron Trieschübel 7.30 Der Prozeß Mary Dugan. Zentral-Theater: Die ganze Woche allabendlich die Ausstattung«, schau: »Für Euer Geld-, an den Sonntagen nach« mittag« und abends Vorstellung. Chemnitzer Volksbühne: Montag, 1V. Dezember, Tbgdn. St »nd 83: Di«, Weber, 8 Uhr im Sch.-H. Montaa, 10. Dezember, Thgde. 12: Madame Butterfly, 7.30 Uhr im Ov.-A Dienstag Thgdn. 4 und 8: Oktoberlag, 8 Uhr int. Sch.-H. Donnerstag Thgde. 11 (1—100 und 30^ bis 400): Carmen, 7.30 Uhr im Ov.-H. Freitag Thgdn. 10 und 20: Flachsmann als Erzieher, 8 Uhr) im Sch.-H- Sonnabend Tbgd- 15 (101-300)b Aegyplische Helena, 7.30 Uhr im Op.-H. Sonntags 16. Dezember, Thgdn. 6 und 31: Baron TrieschübeV 3 Uhr im Sch.-H. Anhänger aus Wunsch entfernt — 0,50 RM. §0.-95,00 RM. Er wirft sich lang auf de» Diwan. Ja, andere Leute haben auch Grundsätze... sie sofort — sie hat ja schon so viel mit diese» Augen gesprochen — und zögert «nicht mit der Antwort. Leise steht sie auf, beugt sich behutsam über das Bett, drückt eins«» Kuß auf die hohe weiße Stirn. Da wird das Leuchten in den Augen zu einer Strahlonglut. Mühsam tastet der Kranke nach der feinen Fraucnhand, die ihm «ntgegenkommt. Und wieder brennt eine stumme Bitte in den Auge». Hela denkt nach — sucht —. „Kam: ich noch irgend etwas tun?" Und lautlos fugt ihr Herz hinzu: für dich, dem ich nie sagen ourfte, wie sehr ich dich liebe. Ter Kranke hört auch die »»gesprochenen Worte. Er nickt, öffnet de» Mund, und die Lippen vermögen plötzlich wieder Worte zu for men. „Hela, meine liebe kleine Hela. Auf der Schwelle ist Freiheit — unsere Herzen gehöre» einander für immer. Bleib bei meinen Kindern — ein paar Jahre noch — daß sie nicht «nur praktisch werden — sorg' für ihrs Seelen wie bisher — versprich es mir —." Erschöpft sinkt die Stimme. Aber die Augen reden weiter. Hela zögert — weil sie eine v.on denen ist, die ein Versprechen halten. Kampf wühlt in ihr. „Immerhin wäre es ein Verstoß," wiegt sich der Verkäufer verlegen in den Schulten!. „Ich bitte doch nicht ernsthaft eine Preisänderung zu erwägen. Es handelt sich ja auch nur um 50 Pfennige." „Eben deshalb! Ich habe auch Grundsätze." Eduard sieht den fragenden Blick. Er glaubt , aufllären zu müssen. „Ich mag gedrechselte Preiss .nicht," sagt er finster. Gedrechselte Preise kennt der andere nicht. „Wenn Sie gütigst gestatten: was verstehen Sie darunter?" Luigi Macchi betrat mit Ivonne den Roulette- Saal des Kasinos. Die tadellose Korrektheit seines Frackanzuges erhöhte di« Wirkung des crtravakante» Abendkleides seiner schönen Beglei terin. Sie nahmen an einein der Tische Platz, und mit gleichgültiger Miene setzte Macchi 1000 .... Franken auf „noir". Es war sei» letztes Geld. „Wünschen Cie ihn anzuziehen?" ! „^,en ne vs plus", eintönig rannen die Worte Tas wünscht er. „Kass- sechs. Dort links ! von den Lippe» des Croupiers. Die Kugel fiel — bitte. Vielen Tank. Auf Wiedersehen!" I Macchi gewann. Seme Augen wurden starr. Er Fünf glatte Mark erhält Eduard , an der Kasse! ließ Gewinn und Einsatz stehen. Und wieder ge- von hundert Mark zurück. Der Pförtner des! wann er und noch einmal. Ivonne wußte, um was Warenhauses öffnet ihm die Tür. Jetzt, da der Luigi spielte. Ihre kalte Zurückhaltung begann spräche mit seinem Geschäftsfreund. Gequält rich-, pur uu,- telc dieser sich auf: „Ich gebe es zu, Signor Ca-) faßte si- s-in-n Arni, langsam sank seine Gestalt proni, aber ich bitte Sie, aus Rücksicht aus die zur Seite — -in Toter hatte am Roulette schon von unseren Väter» angelnüpste» langjäh-) Tisch gesessen. r,gen Beziehungen mir einen entehrenden Skandal' Ivonne schrie auf; doch schnell faßte sie sich, zu ersparen, mnerlmlb emes wahres meide ich entstehenden Tumult griff sie »ach dem Ihm» den Betrag des Wechsels auszahlen. i Jetonhaufen. Da fühlte sie eine eiserne Klammer' „Innerhalb von vierundzwanzig Stunden wer-! „m Handgelenk. „Laß den Plunder! Jetzt ge- den Sie zahlen oder — auf Ivonne verzichten.': hörst du mir." Ivonne blickte empor und in die Hart fielen dies- Wort-, jedes einzelne betont. I beehrenden Augen Capronis. Das Schicksal hatte „Ernesto ...!" entschieden. Gleichmütig nahm sie Ernestos Arm „Nur unter dieser Bedingung. Morgen mittag und folgte — dein Sieger.