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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 28.04.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192804288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19280428
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19280428
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler: Titelseite der 1.-3. Beilage enth. falsches Ausgabedatum.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-04
- Tag 1928-04-28
-
Monat
1928-04
-
Jahr
1928
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Vcr- Stv. Allgemein« Verwaltung: Einnahmen 551800 deutsche Land ziehen. Auch Po Mik mutz Unter. dauemb über die Wohnungsnot Klage führe, da sollte man doch froh sein, wenn es noch Leute gebe, die das Risiko eines Hausbaues auf sich nehmen und die, wie die Dinge hier liegen, tat sächlich für die Allgemeinheit bauen wollen, da sie selbst keine Wohnung in dem Hause bean spruchen. Mit dem heullgen Antrag sollen nur die Pläne der Handwerkergenossenschaft an die Wand gedrückt werden, so lange eine bürgerliche Arbeitsgemeinschaft bestehe, würde dies der Lin ken aber nicht gelingen. So lange noch andere da sind, die Häuser bauen wollen, erweise man der Stadt mit dem eignen Häuserbau kernen Ge fallen. Nur immer kleine Wohnungen zu bauen sei nicht zu empfehlen, bei Eintritt besserer Ver hältnisse würden die vielen Leinen Wohnungen gewiß leer stehen und wertlos sein. men auf solche Mieter, die ohne eigenes schulden in solche Häuser gekommen seien. Für StrasMUnterhaliung werden 1300 Mark nach dein Vortrag des Pezold bewilligt. Sio. Rentner Haubold macht darauf aufmerksam, dasz man noch manche Nachbcwilligung für Straßenunlerhaltung erleben werb«, unsere Straßen seien in einem äußerst so 'schien Zustand. Eine Angabe des Verbandes der Freidenker, t» der dieser um Anlegung eines Urnenhaines im hiesigen Friedhof I ch'vcht, wird dem Rate überwiesen. Die An- c^genhcit ist übrigens schon in Arbeit, der Platz r ist schon angewiesen. Von der Fraktion der S.P.D. liegt ein Antrag ans sofortig« Errichtung eines stadteigenen Haus s oor. Stv. Unger begründet diesen Antrag mit der noch vorhandenen und immer größer werden den Wohnungsnot in unserer Stadt. Es fehle vor allen Dingen an kleinen Nrbciterwohnungen. Stv. Lorenz (K.P.D.) bittet, nicht wieder solche Häuser wie bisher, sondern Häuser mit einiger maßen entsprechenden Wohnungen zu bauen. Stv. Dr. Lorenz ist grundsätzlich dagegen, daß die Stadt weitere eigne Häuser baut und tritt dafür ein, daß die Stadt die Mittel an Genossenschaften oder an Private zum Häuserbau verteilt. Dem widerspricht Stv. Unger ganz entschieden. Die Stadt als solche könne nicht genügend eigne Häu (Fortsetzung des Sitzungsberichtes aus Nummer 99 unseres Blattes.) Ortsverkehrsordnung für die Stadt Frankenberg. Eto. Wilde enrpsiehlt die Annahme der allen Stadtverordneten im Durchschlag vorliegenden Ortsverkehrsordnung für die Stadt Frankenberg, die nach Bestimmungen allgemeiner Att den Fuhr werks-, Reit- und Gehverkehr, die Viehbeför- dermrg und Viehhaltung, den sonstigen Schutz des Verkehrs, den Gewerbebetrieb auf den Stra ßen, die Straßenreinhaltung usw. genau regelt. Stv. Pfitzner bittet, in diese Ordnung doch nicht Bestimmungen aufzrmehmeu, von denen man genau weiß, daß sie gar nicht eingehalten werden können. Er behaupte z. B. daß außer bei Be gräbnissen noch kein Auto mit 15 Kilometern Geschwindigkeit durch die Stadt gefahren sei, das fei B. beim Befahren des Badcrbcrges eine glatte Unmöglichkeit, so langsam könne ein Auto an dieser Stelle gar nicht fahren. Notwendig sei es auch, den Baderberg als Straße erster Ord nung zu bezeichnen und jedes Halten von Wagen und Fuhrwerken in dm Mittagsstunden dort zu untersagen. Stadtamtmann Otto Kaiser macht darauf aufmerkkam, daß diese Ordnung imr den Verkehr mit Fahrzeugen, nicht mit Kraftfahr zeugen regelt. Wenn dir Geschwindigkeitsgrenze von 15 Kilometern heraufgesetzt werden soll, dann müsse das Kollegium erst die Polipn Verordnung ändern, die es selbst eingeführt und darin die 15 Kilometer selbst festgelegt habe. Die Anregung des Stv. Pfitzner wird zu Pro tokoll genommen. Stv. Pezold bittet den Rat, den öffentlichen Plätzen etwas mehr Schutz angedeihen zu lassen. Auch im Lützeltale müßte mehr nach dem Rechten gesehen werden, damit man die Mensen zur Rechenschaft ziehen könne, die in dieser Jahreszeit jedes Blümchen auf den Wiesen herausreisM. Zweiter Bürgermeister Dr. Wengler begrüßt diese Ausführungen des Vorredners und bittet insbesondere die Presse, das Publikum zum Schutz der Anlagen immer wieder anzuhalten. (Das ist von uns reichlich geschehen, wird auch weiterhin geschehen, scheint aber nicht eher etwas zu fruche len, als bis die Naturfchänder einmal etwas Fühl bares auf die Finger bekommen haben. Die Cchriftltg.) Vorsteher Dr. Költzsch regt an, kleine Täfelchen anzubringen mit Derschen, die das Publikum zur Ordnung erziehen. In Bad Elster habe man damit gute Erfolge erzielt. Stv. Rentner Haubold bittet darauf zu achten, daß die lttrenden Zäune in der Stadt immer gut be schnitten werden, damit die Vorübergehenden von den Stacheln nicht verletzt werden. Stadtamt- M<mn Otto Kaiser antwortet darauf, daß dies schon immer geschehen sei und daß gegen Säumige auch mit Zwangsmaßnahmen eingeschritten wor den sei. Die Ortsverkehrsordnung wird darauf einstim mig genehmigt. Stv. Neunzig berichtet über «ine Polizeiver ordnung, nach der die Gartenstraßr Dr Einbahnstraße erklärt wird. Das Kollegium stimmt dieser Vor lage ohne Aussprache zu und erklärt sich dann auch mit einem vom Stv. Rudolph befürwortend vorgetragenen Geländeaustausch in der Mettig- straße einverstanden. Für den Neubau d«s Achtfamilienhauses, der in einer der letzten Sitzungen genehmigt war, werden 7500 Mark nachbewilligt. Stv. Lorenz (K.P.D.) bittet, für die Häuser auch Schuppen zu bauen und tritt für genügend KellerrLmne ein. Etadtbaudirektor Nestler erklärt, daß das neue Haus völlig unterkellert würde. Stv. Hanitzsch erinnert daran, unter welchen Umständen diese Häuser gebaut worden sind. Es sollten damit doch keine Wohnungen mit allem Komfort geschaffen werden, die die Bewohner als eigenes Heim an seben und mm dauernd darin wohnen wollen. Stv. Lorenz (K.P.D.) meint, daß man mit genügend Kellerräumen und mit Schuppen die Wohnungen nur schone, böswillige Mieter bräch ten es auch fertig, in der Wohnstube Holz zu hacken. Man müsse doch aber auch Rücksicht neh zeichnet hatte, kurzsichtig und nachtblind ist. Nunmehr schritt man zur Beratung des Hanshaltplanos. Stv. Dr. Lorenzals Berichterstatter wies auf den Rückgang des Fehlbetrages von 230 OM M. im Vorjahre auf 93 000 M. in diesem Jahre hin und nahm dann zu den einzelnen Kapiteln Stellung. Stv. Güntzel als Gegenberichterstat- ter macht darauf aufmerksam, daß der Fehl bettag mir aus dem Grunde ein so niedriger sei, weil in dem Haushaltplan selbst die notwendigsten Sachen gestrichen werden mußten. Die Stadt komme ohne eine Anleihe nicht mehr aus. Der ganze Plan sei die Geburt des Schillerschen Ge dankens, der den Haushaltplan unter allen Um ständen balancieren wolle. Es habe sich gezeigt, daß dies eine Unmöglichkeit fei. Die S.P.D. müsse sich Vorbehalten, zu einzelnen Kapiteln besonder« Anträge zu stellen. Erster Bürgermeister Dr. Irmer bat darum, möglichst wenige Nende- rungsanttüge zu stellen. Die Stadt bemühe sich seit langem, eine Anleihe zu erhalten. Jetzt sei die Möglichkeit gegeben, eventuell bald eine An leihe von 600 OM Mark zu bekommen zu sehr vorteilhaften Bedingungen. Er bitte, da unter Umständen schnell gehandelt werden müsse, oen Finanzausschuß zu ermächtigen, gegebenenfalls für die städtischen Kollegien diese Anleihe zu tätigen. Stv. Schiller bezeichnet es als unangenehm für einen städtischen Beamten, wenn er immer wieder einem Finanzdiktator Forderungen unter breiten müsse ohne zu wissen, was er eigentlich in Wirklichkeit erhalte. Aus diesem Grunde sei es unbedingt nötig, daß ein Plan vorhanden sei, nach dem man sich richten könne. Erfreulich sei der Plan, Straßenbauten usw. nicht nur der lebenden Generation tragen zu lassen und die Mittel dazu aus der Anleihe zu nehmen. Er sei dafür, daß die Anleihe nicht zu einer Menge kleiner Sachen ver wendet werde, sondern für große Aufgaben. Mohnungsbauten, Straßen bauten und muh der Schulneubau dürfen nicht außer acht gelassen wer den. Die Stv. Pezold und Seifert begrüßen den Anleihevorschlag des ersten Bürgermeisters und erklären sich damit einverstanden, daß der Finanzausschuß dir Angelegenheit regelt. Der Vorschlag wird darauf einstimmig angenommen. eines Grundstockes für ein« »» schas- send« Kläranlage, » die Ablehnung des Kapitels: „Sicherheit,»' polizei" dvrch die KPD., die Schaffung einer Kind«r-Wakderho« kungrstütte und der Bau einer einfache» Unterkunfthakke für diese Zwecke, die Anbringung von zwei Warnung», schildern für Kaftwagenführer in dev Huntboldtstraße vor dem Schulgebäude, di« Aufstellung von vier neuen Plakat- sä ulen, der Antrag zur Vereinfachung der tech» Nischen Ausgestaltung des Haushast, planes die vielen Durchgangsposten, weg zu lassen/ Nach mehrstündiger Beratung wurde der ganz« Plan gegen die Stimmen der Kommunisten an- genommen. (Aus die einzelnen Kapitel werden wir im Laufe der nächsten Wochen in Einzel darstellungen zurückkommen.) Es folgt eine geheime Sitzung. Aus dem Frauenberger Stadtparianreut Eine neue OrtsverkehrSordunug — Städtischer Häuserbau oder nicht? Der Haushaltsplan für I N88 die Mieten in stadteignen Häusern nicht billiger feien als in Privathäusern, die städtischen Häuser müßten sich mich verzinsen. Im übrigen sei die Vergebung von Mitteln aus der Mietzinssteuer doch an Bedingung«» gebunden, die der Stadt jederzeit das Recht geben, die Mieten in solchen Bauten zu prüfen. Stv. Pfitzner entgegnet Herrn Pezold, daß es doch ein Unterschied fei, ob man Werte besitze oder sich solche erst schaffen müsse. Auf die Werte, die die Stadt sich erst schaffe, bekomme sie nichts oder wenig geliehen. Anders fei die Sache, wenn sie Geld verleihe oder Außenstände hab«, die würden vollwertig bestehen. Stv. Hanitzsch sagt, man spreche immer von einer Genossenschaft und nenne nicht Namen, es handele sich um die Handwerker genossenschaft. Nun klinge es doch eigenartig, wenn einer Genossenschaft, der von einer hohen Landesftelle die Gemeinnützigkeit zugesprochen worden sei, dies heute hier abgesprochen würde. Und die Daseinsberechtigung? Wenn man Weltpolitil und Wahle». — Poincares neuer Sieg. — Inhalt der deutschen Wahlreden. — Pr^esse und Protest«. — Reißer und Rhetoriker. Ein Rückblick auf die vergangene Woche könnte nur dann größere politische Fragen berühren, wenn er die Arbeit hinter den Kulissen dep Weltpolitik aufßudecken in der Lage wäre. Dort geht einiges vor, was auch für uns Bedeutung hat. Aber es eist nicht. Man braucht nickst 63 7M NM. Betriebe und Unternehmungen: Ein nahmen 59 OM RM., Ausgabe« 63 SM RM, Fehlbetrag 4600 RM. Schulen: Einnahmen 119 660 RM., Ausgaben 277 SM RM., Fehl betrag 157 840 RM. Wohlfahrtspflege: Ein- »ahmen S84900 RM., Ausgaben 558 6M RM., Fehlbetrag 173 700 RM. Finanzoerwastung: Ein nahmen 1401 OM RM., Ausgaben 916 500 RM., lleberfchuß 484 500 RM. ^rmme: Einnahmen 2 749 3M RM., Ausgaben 2 842 400 RM., Ueber- schuß 484 500 RM., Fehlbetrag 577 540 NM. Hiervon ab: Einnahmen bzw. lleberfchuß: Aus gaben 1749 3M RM., Fehlbetrag 484 500 RM. Fehlbetrag: Ausgaben 93 040 RM., Fehlbetrag 93040 RM. Di« einzelnen Kapitel haben durch die ein gehende Beratung der einzelnen Posten zum Test geringe Veränderungen erfahren, die das End- ergebnis aber nicht wesentlich verändern. Bemerkenswerte Anträge und Neuerungen waren die Einstellung von 5000 Mark zur Schaffung ser bauen. 'Mit der Ueberweisung an die Bau genossenschaften sei der Arbeiterschaft nicht gedient, da diese die Mieten in solchen Häusern gar nicht bezahlen könne. Stv. Pezold führt dazu au^ daß die S.P.D. auf dem Standpunkt steh«, daß mit den Mitteln der Allgemeinheit keine Privat- interessen verbunden werde» dürfen. Es könne nicht angehen, die Gelder aus der Mietzinssteuer an Kreise zu vergeben, die dann die Mieter wieder aufs gröbste bewucherten. Es sei wohl noch be kannt, daß der Nat Veranlassung nehmen mußte, die Herabsetzung der Mieten in verschieden«!! Häu sern zu befehlen. Jetzt wolle man wieder Mittel einer Baugenossenschaft Zufuhren, deren Eristenz- bercchsigung gar nicht vorhanden sei, deren Gv- mettmützigkeit nicht anerkannt werden könne. Die Stadt bemühe sich immer eine Anleihe zu erhalten, I die bekomme sie eher, wenn sie Werte ausweifen I Hf« flsp Mütfss könne. Stv. Dr. Lorenz weist darauf hin, daß! die Wektposttik, die alle Mächte, die am Kriege beteiligt waren, berührt, eine Aenderung erfährt, wenn einmal die jetzigen Träger der Schwierig leiten in Frankreich nicht mehr vorhanden sind? Der Ausgang der französischen Wahl läßt nicht die Vermutung zu, daß die jetzigen Träger der französischen Politik durch neue Männer abgelöst werden. Poincarä hat einen glatten Sieg er- rungen, well er dem französischen Volle etwas Beruhigung gab, well er feinem Voll die ewigen Sorgen über den schwankenden Frankenkurs nahm und es verstanden hat, immerhin eine gewisse Sta- bilität sowohl für die Preise, wie für dio Währung durchzufetzen. Man erwartet nun von ihm, er werde auch die Goldwährung durchsetzen. Das Vertrauen zu ihm ist groß, und so war eigent lich von vornherein kein Zweifel daran, daß die französischen Wahlen der französischen Politik ein anderes Gesicht geben könnten. Immerhin hat man mit diesem Gedanken auch in Deutschland gespielt. Wer erinnert sich nicht daran, daß bei den Auseinandersetzungen, wann die Wahlen des deutschen Reichstages stattfinven sollten, immer wieder auf den bereits festgesetzten Termin der französischen Wahl hingewiesen wurde. Zunächst wünschte man Früherlegung der deut schen Wahlen in der Annahme, sie könnten den Aicsgang der französischen Wohle« beeinflussen, Ei» Gedanke optimistischer Gemüter! Dann glanbto Man, der Ausgang der französischen Wahlen könnte die deutschen Wahlen beeinflusse^, weshalb man für Späterlegung der deutschen Mahlen war. Es ist möglich, daß dieser odey jener Mahlredner auf den Ausgang der fran zösischen Wahlen Hinweisen wird, aber, daß da durch eine wesentliche Beeinflussung deutsche« Mähler erfolgen könnte, ist nicht anzunehmen. Man sollte überhaupt nicht immer Abhängig Es gehört eben zum Menschen, Politik zn trei ben, selbst wenn diese Politik überflüssig erscheint. , „ I Die diplomatischen Verhandlungen in London, Nach Annahme eines Antrages auf Schluß der Paris, Rom, Neuyork, die auch an Berlin nicht Aussprache wird der Anttag der S.P.D. vem vorüber gehen, haben auffäksigerweise die fran- Nate bzw. dem Bauausschuß überwiesen. I zösischen Wahlen nicht berührt, obwohl Frankreich Vorsteher Dr. Költzsch gibt danach «m der Mittelpunkt dieser Verhandlungen ist, um Schreiben des Bersorgungsamtes Chemnitz be- defsentwillen sich alles dreht. Ein größeres Ent kamst, nach dem der Kriegsbeschädigte Wappler, gegenkommen Frankreichs in allen aufgeworfenen für den Stv. Kabisch in den letzten Sitzungen und allen noch zu erledigenden Fragen wurde eingetreton war und ihn als völlig blind be- tatsächlich eine große Beruhigung bringen. Davon ' ----- . ist heute nicht mir in Deutschland jeder überzeugt, sondern auch kn den übrigen Staaten. Ls hat sich nun gezeigt, daß bei den französischen Wah len das fraTHösksche Voll so wenig Richtlinie, für die große Politik gegeben hat und demnach diese Politik des dauernden Widerstandes auf wenigen Schultern Frankreichs liegt. Man ist deshalb versucht, die Frage zu stellen, ob etwa die ganze Außenpolitik Frankreichs, gewissermaßen Spielplan der Theater i« Chemnitz Sonntag 29. 4. bi« Sonntag 6. S. 1928 Opernhaus: So.: ZPO (Volksbühne) Kuhrmann Henschel; 7.00 (Sächsische Künstler - LNfswoche H) Tann»! bäuser. Mo.: 7.30 Der «vanaellmann. Di.: 7.00 Der Ziqeunerbaron. Mi.: 7.30 Coli fan tutte. Do.: 7.30 Paganini. Fr.: 7.30 (Sachs. Künstlet Hilfswoche IV) Undine. Sb.: 7.00 (Sachs. Künstler» Hilfswoch« V, einmalige« Ensemble-Gastspiel de« Staatstbeaters in Dresden) Fenster. So.: 3.00 (Volksbühne) Heimat; 7.00 (Sächs. Künstler-Hilf«' wache VI) Die Zanberflöte. Schauspielhaus: So.: 3.00 (Volksbühne) Die berühmte Frau; 7.00 (Sächliche Künstler-Hilsswoch« H, Erstaufführung) Der Herer. Mo.: 8.00 (Volksbühne) Schieber Lev Ruhms. Di.: 3.00 (Bühnen - Dollsbund) Müdch von heute; 7.00 Der Herer. Ml.: 7.30 (Sächsischs Künstler - Hilfswoch« Hl) Die Verschwörung de» Fierco zu Genua. Do.: 7.30 Der Herer. Fr.: 8.09 (Volksbühne) Schieber de« Ruhms. Sb.: 7L0 Di« Premiere. So.: 3.00 (Volksbühne) Der K«rr seines Herzen«; 7.00 (Einmaliges Gastspiel Fritz Korine« vom Staatstheater Berlin mit seinem Ensemble) Der Patriot. Zentral-Theater: So.: 3.15 Ein Walzertraum (al« Gast Grete Brill); 7.45 Drei arm« kltine Mädel«. Mo.: V45 Ei« Walzertraum (Abschiedr-Gafttpiel Grete Brilll. Du: 7.45 (Zum Betten der Künstler»Hilf«woch«) Dref arm« Nein« Mädel». Mi u. Do.: 7.45 Drei arm« Nein« Mädel«. Fr.: 7.45 «in Walzertraum. Sb.- 7.45 Hollandweibchen. So.: 3.15 Drei arme klein» Mädel«; 7.45 Lollandweibchen. Chemnitzer Volksbühne: Sonntag, 2«. Mai. Thgdn. 11 nnd 16: Berühmte Frau, 3 Uhr im Sch.-H. Sonntag Thgdn. 13, 21 nnd 25: Fuhrmann Henschel, 3 Uhr im Ov.-H Montag Tbavn. 17 und 31: Schieber de« Ruhm«, 8 Uhr im Sch.-H. Montag Thgde. 5: Oper. 7.3« Uhr lm Op.-H. Mittwoch Thqd«. 23 (1—100 und 301-400): East fan tust«, 7L0 Mr im Oo.-H. Don nerstag Thad«. 23 (1 300): Paganini, 7,30 im Oo.-H. Freitag Thgde. 8 und 14: Schieber de« Ruhm«, 8 Uhr im Sch.-H. Sonntag, 6. Mai. Thgdn. 4 und 10: Der Herr seine, Herzen«, 3 Uhr im Sch.-H. Sonnlag Thgdn. 24, 2g u. 33: Heimat 3 Uhr tm Ov.-H. zu findiger Reporter sein, um jetzt schon die Fäden zu suchest, ehe sie richtig geknüpft sind. Was diese Kulissenarbeit ergeben muß, liegt für jeden, der unbeeinflußt von Meinung und Gunst sich eigene Gedanken über Well- und Wirb- schaftsentwicklung machen kann, klar. Auch der Politik sind die Wege vorg^eichnet. Die Not wendigkeit des Lebens der Völker sorgt dafür, daß Utopien rechtzeitig durch Tatsachen abgelöst werden. Wias Taten kluger Diplomaten und Staatsmänner schaffen, ist rm Grunde genommen nichts anderes als entweder eine Beschleunigung der natürlichen Entwicklung oder der Versuch einen anderen Weg zu zeigen, der aber auf Umwegen dach zu der selbstverständlichen breiten Straße der Entwicklungsgeschichte führt. Wollte, man jede Politik nach diesen Gesichtspunkten be urteilen, so könnte man vielleicht erleben, daß das Interesse an der Politik und an den Arbei ten der Politiker mehr und mehr sinkt. Und doch ist es notwendig, allen Vorgängen, wenn sie auch schließlich ein Ziel haben müssen und dürfen, aufmerksam zu verfolgen und dadurch die unvermeidliche Kampfstimmung zu schaffen. Denn nur durch Kampf ist eine Weiterentwicklung möglich. In der Politik ebenso wie in der Natur. Haltung und Abwechslung bieten, eine politisch» Wahlrede fesselt dann, wenn sie stark nörgelt und in Besserwisserei Kritik übt an allem, was steht und geht. Wer Gelegenheit hatte, dick kleinen Versammlungen zu besuchen, wird sie auf diesem Niveau gefunden haben. Da sind Vor- gänge, wie der Feinemordprozeß in Stettin, der leider wieder fo viel böses Blut schafft und von einer Zeit erzählt, die wir alle weit hinter uns haben wollen. Ist es nicht ein Fressen für den Redner, je nachdem, wie er eingestellt ist, diesen Stoff fo zu formulieren, daß er immer Beifall findet? Oder der Fall Kölling-Hoffmann, der jetzt vor der Berufungskammer des Kammer gerichtes öffentlich verhandelt wird. Auch hier hat der Patteiredner je nach seiner Einstellung ein Stoffgebiet, geeignet, Lorbeeren zu ernten. Der Innenminister v. Keudell hat den Note»' Frontkämpferbund verboten. Der Ueberwackmngs- ausschuß des Reichstages hat sich mit oieseiiq Verbot beschäftigt. Die meisten Länderregierun- gen haben beim Staatsgerichtshof Berufung ein gelegt. Nicht ein herrliches Thema für den Par- tetridner? Steht er links, weih er, was er zu sagen hat: Er wettert gegen Keudell. Steht er m der Mitte, kann er links nnd rechts kritisiere» und Beifall ernten. Steht er rechts, schildert et Keudell als Man» der Tat, der,. umbraust von Meinung und Streit, seine Wege unbeirrt geht. Er hat den Versanimlungserfokg. Diese an sich wenig politischen Ereignisse der letzten Woche geben den Patteirednern immerhin ein Trittbrett, um von aktuellen Dingen ins» große Fabrwasser zu springen. Aktuell sein W für einen Wahlredner überhaupt alles. Der größte Effekthascher hat den größten Erfolg. Ob aber, wirllich die Stimmenzahl seiner Partei durch glänzende Versammlungsreden mit vielem Beifall wesentlich vermehrt wird, vermag kein Statistiker festzustekken. Glauben wollen wir es nicht. Aber es gibt in dem jetzigen Wahlkampf auch Redner, die von hoher Warte mis die Tinge sehen, dis über Erscheinungen der Tage, die Streit kleines Leute sind, hinwegsehen, und Gegenwatts-, Zu kunftsprobleme berühren. Wir haben solche) Redner in allen Parteien. Und wir lesen ihr^ Reden, die auch von den Gegnern anerkannt werden. Stresemanns Ritt ins Bayernlackd. ist viel beachtet, und selbst seine Gegner stellen fest^ daß der große Dialektiker den Bayern wahr« Blumensträuße überreicht hat. Solche Reden, die einen rhetorischen Genuß bilden, können schaff Einfluß auf die Masse gewinnen und neue An hänger schaffen. Ueberhaupt deucht uns, als off die Wühlarbeit der Patteiführer, der angesehenen Abgeordneten, den Parteien den größten Nutzeff bringen kann. Reichsmark, Ausgaben 97 200 NM., Fehlbetrag Was das deutsche Voll hören unll, fühlen am 91 800 RM. Bauverwaltung: Einnahmen 227 500 besten die kleinen Wahlredner, die jetzt durchs Reichsmark, Ausgaben 296 200 RM., Fehlbetrag deutsche Land zicheu. Auch Politik muß Unter- keit vor Ereignissen im Auslande suchen. Nur Im allgemeinen gibt der Haushallpla» folgen- wirllich weltbedeutende Geschehnisse können ein d«s Bild: Volk in Wallung bringen, nicht aber, wie hier, der Ausgang einer Mahl, der nn Grunde genonck- Reichsmark, Ausgaben 632 800 RM., Fehlbetrag men nur von wenigen tiefdenlenden Politikern 80 900 RM. Polizeiverwaktung: Einnahmen 5400 verstanden wird.
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