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»«»atedtall »»sch»i»t a» jedem illUrltag: Wonat»-O>,ugspr»i» »«»Ölung In den vn»gabestellen der «ladt 1.80 M!., In de» itutgab«. stellen de« Landde-Irke, 1.VV Mk., »el «ulragung Im Stadtgebiet 1.VS M!.. bei Zutragnng Im »andgeblet A.vv MI. W»H«nkarIenSOPfg., «InjelnummerlvPsg., Sonnabcndnumm-riivPsg. W»stsch»lkko»to! Leipzig rarst, wemeindegirakonto > Franlenberg. Uernsprecher 01. Telegramm»! Tageblatt Fraitkenbergsachlen. ^uielgenprei»! Der «rxndpret» für die «a mm breite elnspaitlg« Pelitzetle detrilgt SV woldpfenntg, für die t«7 mm breite amtliche Zeile 8V «oldpsennig, für die 7S WM breite Zelle lni i>iedalltan»t«l!- «o Galdpjennig. klein« Anzeigen sind bei Ausgabe zu bezahlen. Für Rachwei» und Vermüllung t Zell« Sondergedühr. — Für schwierige entarten und bel Plahoorschrlsten Ausschlag. Lei gröberen Auströgen uub >m Wieder» holungiabdrmt Ermöbigung nach seslsteheuder Ttastel. vss zrallttnbers« raiedlM iss da» M BaWlltilHMg der MiMi BMnMs-mgkll kW MiShNlAimMschast Ms, des AAtsMM «d des 8tadtk«ts z» KMesders M der GerMSe Md«»>e!a Seh»»llch«ielts keMAis Blatt MMMM und Berias: E.G.Mberz (Zch.SriÄMbW W.) in FrsNAbkrz. Bsrsiiwmtlli- W dleAM-tton: Mi Ae-ert in NMM«s 280 Freitas den 2. Dezember 1027 na-mMagr 80. Jahrgang Mrzer Tagesspiegel Die Vereinigung Karl Schurz veran- staltete gestern in Berlin eine Steubengedenkfeier, «mf der Reichsaußenminister Dr. Stresemann eine Wede hielt. Zum Vorsitzenden der Zentrums- -raktion des Reichstages ist endgültig »er Abg. von Guirard gewählt worden. ZuEhrendesdiplomatischen Korps .hatte Reichspräsident von Hindenburg gestern abend zu einem Festessen eingeladen. Die deutsch-englischen Verhand lungen über Abschaffung des Patzvisums haben Fu einem erfolgreichen Abschkutz geführt. Senator Borah hat sich erneut für Nück- gäbe des beschlagnahmten deutschen Eigentums ausgesprochen. Auch Schatzsekretär Mellon tritt «dafür «in, dass das Rückgabegesetz bereits in der st. Sitzung des Kongresses zur Beratung gestellt «ird. In Nam wird die Meldung über eine bevor stehende Zusammenkunft zwischen Briand und Mussolini dementiert. In der belgischen Kammer ist es gestern zu einem Zwischenfall gekommen. Di« deutschen Forderungen nach Be tzinn der 2. Lesung des Abrüstungskonventions- ^ntwnrfes einen Monat vor Beginn der nächsten Ratstagung werden in (Senf ungünstig beurteilt. Tschau gtsolin hat in Tokio und in Wa shington gegen die japanisch-amerikanischen Eisen« bahnpläne in der Mandschurei protestiert. s alte Burscheaherrlichkelt... (Von unserem Berliner Vertreter.) Berlin, 2. Dezember. Der Bruch ist da, es fehlt nur noch der Krach And der kommt auch! Alle Gerüchte, Marr werde persönlich zwischen Braun und Keudell vermitteln, Rind unzutreffend. Die preussische Regierung ßvünscht keine Verhandlungen, sondern fordert Ge- Mgtuung. Das Neichskäbinett mutz sich schlüssig -werden, ob es Keudell decken oder fallen lassen Wilk. Die Erregung ist ungeheuer. Die Opositions- Parteien, das Zentrum und die Deutsche Volks- wartei stehen gegen den Innenminister, der linke Wügel der Deutschnationalen rückt von ihm ab. Msberall wird die Frage behandelt, was Herrn Lon Keudell veranlaßt haben könne, in das Wespennest hineinzustechen und mit seinem Tele- Aramm an die Studenten diesen Blitzschlag aus Dem heiteren Wochenende den schon lange laten ten Konflikt zwischen dem Reich und Preutzen Lum offenen Ausbruch zu bringen. Von verschie denen Seiten wird jetzt versucht, den Innen minister zum blindwütigen Fanatiker zu stempeln, Der diesen Konflikt gewollt habe. Das ist nicht wahrt tHerr von Keudell ist letzten Endes ein weicher Mensch ohne viel persönlichen Ehrgeiz. Wie viele dieser innerlich nicht ganz ausgeglichenen Charak tere ist er aber etwas unberechenbar, auf der! «inen Seite übervorsichtig und auf der anderen ivieder zu Improvisationen neigend. In gewissen Augenblicken geht das Temperament mit ihm durch. Die völkischen Studenten sind ihm sym pathisch — obwohl diese Sympathie gerade bei Werr» von Keudell vielleicht etwas merkwürdig «berühren könnte - also hat er sich hingesetzt und Ahnen aus dem Idyll seines märkischen Stamm» Sitzes ein Zustimmungstelegramm gesandt. Und Dun ist der Bruch da. Die preutzische Negierung Dehnt jeden Verlehr mit ihm ab, „wenn derartiges Loch einmal vorkommt"! Also Boykottandrohung Mit Bewährungsfrist. Auch wer auf dem Stand- -Punkt steht, datz Preutzen dieses Mal sachlich Döllig im Recht ist, wird doch zugeben müssen, Datz dieser Ton, wie ihn der preutzische Minister. -Präsident in seinen, Brief angeschlagen hat, auch Durch eine nicht unbegreifliche Erregung nicht ge- Lechtfertigt erscheint. Otto Braun gehört zu den -wenigen Sozialdemokraten, die keine Nieten waren. Hkr ist auch ein Mann, an dessen persönlicher -Ehrenhaftigkeit auch der politische Gegner niemals zweifeln wird. Ihm fehlt aber doch der Takt imd die unbedingte gesellschaftliche Sicherheit, die Leben fachlichen, Können für einen Minister nun Hinmal unentbehrlich sind. Es wäre also nicht verwunderlich, wenn Reichskanzler Marr erklären -würde, der Brief sei ebenso wenig zu billigen, wie das Telegramm und man könne eins mit dem anderen kompensieren. Preutzen würde von dieser Lösung allerdings wenig befriedigt sein, aber vielleicht könnte sein Ministerpräsident daraus lernen, datz man sich in der Form nicht ver. greifen darf, selbst wenn man sachlich im Recht ist. Dieser Konflikt zwischen dem Reich und Preutzen ist aber doch nur die Begleitmusik zu dem Trauer spiel, das sich jetzt an den Universitäten voll ziehen wird. Die Studenten haben den Kultus- Minister in die Minderheit gebracht, aber sie haben nur einen Byrrhussieg errungen. Auf der Wahlstatt ist die Organisation der deutschen Stu- dentenschaften geblieben, das heitzersehnte Selbst, erhaltungsrecht, der Traum früherer Studenten, generatiönen, der nun nach kurzer Erfüllung wie der zu Ende ist. Man kann nur mit tiefstem Bedauern sehen, wie jetzt alles wieder zerschlagen wird, was in 8 Jahren aufgebaut worden ist. Wohl planen die Studenten, ihre Studenten parlamente auch ohne staatliche Anerkennung beizubehalten. Ein kühner Versuch, der miß lingen wird. In dieser Stunde mutz die Wahrheit gesagt werden. Wir haben in den vergangenen Jahren an fast sämtlichen deutschen Hochschulen derartige Veruntreuungen und Unter schlagungen erlebt, datz man nicht darauf ver trauen kann, datz eine Selbstverwaltung ohne staatliche Aufsicht und ohne staatlichen Zuschutz lange aufrechterhalten werden kann. Wir wissen, datz viele linksgerichtete Studenten gegen den Kultusminister gestimmt haben, um die Studen tenschaften, in denen sie nur die Minderheit bilde ten, zu zerschlagen. Die überwältigende Mehr heit hat die Richtlinien aus ihrer völkischen Ein stellung heraus abqelehnt, so datz das Abstim mungsergebnis gleichzeitig zeigt, wie stark noch immer die völkische Gesinnung innerhalb der Studentenschaft ist. Diese Studenten wollten auf die Koalition mit den rein völkisch aufgezogenen Gruppen in Deutsch-Oesterreich und der Tschecho slowakei nicht verzichten. In aufbrausendem Trotz haben sie sich gegen den Kultusminister gewandt, der ihren Organisationen nun mit einer Handbewegnng den Lebensfaden durchschnitten hat. Der Brief Brauns' an Marr von der preutziftzen Regierung gutgeheitzen Berlin, 1. 12. An zuständiger Stelle wird der Eingang des Briefes des preutzischen Mi- voller Sachlichkeit mit der Angelegenheit befassen und darauf seine Antwort erteilen. Es ist wohl anzunehmen, datz die Antwort des Reichskanzlers schriftlich erfolgt. Von preussischer Seite wird ergänzend mitgeteilt, datz für den Brief des Mi nisterpräsidenten Braun verfassungsmäßig dieser selbst verantwortlich stehe, datz aber auch die gesamte preutzische Staatsregierung den Brief gut- geheitzen habe. Abreise der Bölleebuiids- delesatlm (Eigener Informationsdienst.) Berlin, 2. Dezember. Am Sonnabend verläßt die deutsche Völker- bundsdelegation unter Führung Dr. Stresemanns in der üblichen Zusammensetzung Berlin, um sich zur Dezembertagung des Völkerbundsrates nach Genf zu begeben. An zuständiger Stella rechnet man damit, datz die Abrüstungsverhandlungen heute zu Ende gehen. Ob sich unter diesen Umständen Chamberlain und Litwinow in Genf begegnen werden, steht noch nicht endgültig fest. Hemer In Warschau (Eigener Informationsdienst.) Bersin, 2. Dezember. Reichsminister a. D. Andreas Hermes, der mit der Leitung der Handelsvertragsverhandlungon mit Polen betraut'ist, hat gestern Berlin ver lassen und trifft heute in Warschau ein, wo die Besprechungen zunächst stattsinden sollen. In seiner Begleitung befinden sich mehrere Sach- verständige, uni deren Hilfe er jedoch ausdrücklich gebeten hat, da er sich auf allen Gebieten, die zur Sprache kommen werden, naturgemäß dach nicht ganz sicher fühlt. Die Sachverständigen werden Hermes jedoch nur intern beraten, während die eigentlichen Verhandlungen nur zwischen ihm und Herrn von Twardowski, dem polnischen Bevollmächtigten, stattfinden werden. Dar russische Memorandum an den Bölkerbund Genf, 1. 12. Das Memorandum derSowjet- delsgation, das gestern dein Büro der Ab rüstungskommission zugegangen ist, geht von der Behandlung der Kriegsschuldfrage aus. Das Me morandum stellt fest, datz für die Sowjetunion die Ursachen des Weltkrieges in der wirtschaft lichen Konkurrenz zwischen den kapitalistischen Staaten, dem Verlangen nach Erweiterung der Kolouialqebiete und dem Gewinn neuer Märkte lägen. Das Memorandum weist dann auf die Kriegsfolgen hin, die Kriegsverlust«, den Ge burtenrückgang und die erhöhte Cterblichkeitsziffer. Einen besonderen Raum nehmen die Schäden an Privateigentum ein. Die Russen stellen dann die Nüstungsziffern des Jahres 1914 denen des Jah res 1925 gegenüber und weisen darauf hin, datz bei diesem Vergleich di« Abrüstung Deutschlands, Oesterreichs, Ungarns und Bulgariens gar nicht zu merken sei. Es herrsche wieder ein Rüstungs sieber. England, Amerika, Frankreich, Italien und Japaü hätten bereits in diesem Jahre wieder 37 neue Schiffe gebaut. 181 Neubauten seien vor gesehen. Die Sowjetregierung halte nur 562 600 Mann unter Waffen gegenüber der zaristischen Armee von 1350 000 Mann. In der Flotten frage begnüge sich die Sowjetunion mit der Jn- ordnunghaltung der vorhandenen Schiffe. Das Memorandum schließt damit, datz die Befürch tungen eines neuen gigantischen Krieges durchaus j begründet seien. ! SrdrilSung Wallens Außenpolitische Gefahre» Kownv, 1. 12. Nach den hier vorliegenden Informationen wird man es als feststehend be trachten müssen, datz Litauen von England und Frankreich während der Genfer Verhandlungen bestimmt werden soll, seine Ansprüche aus das von Polen annektierte Wilnagebiet künftig auch in taktischer Hinsicht aufzugeben. In gewissen Kreisen Kownos glaubt man zwar noch, datz Woldemaras, der die Sache Litauens in Genf persönlich vertritt, stark genug sein werde, um ein solches Ansinnen abzulehnen, doch sprechen alle ! Anzeichen dafür, datz die Westmächte ihren gan- - zen Einfluß aufbieten werden, uni ihn zum Nach- geben zu bewegen. Innenpolitisch würde sich Li tauen in diesem Falle vor bedeutsame Ereignisse gestellt sehen. In eingeweihten Kreisen glaubt man nämlich, daß dann Woldemaras kaum noch als Ministerpräsident nach Koumo zurückkehren würde. Seine Nachfolger aber, als der jetzt schon der Staatspräsident Smetona und vor allem der jetzige Gouverneur des Memelgebictes, Oberst Merkys, genannt werden, würden eine direkte Verantwortung für eine solche Entschei dung in Genf nicht zu tragen brauchen, diese aber als eine gegebene Tatsache anerkennen müssen. In außenpolitischer Hinsicht würde dies für Li tauen bedeuten, daß Polen nunmehr in der Lage sein würde, Litauen auf friedlichem Wege zu durchdringen und es für den Plan einer polnisch litauischen Union gefügig zu machen. Die riW-en Borlriegsschlllden und die Wiederaufnahme der englifch- rufsWen Beziehungen London, 2. 12. (Funlspruch.) Der Sonder korrespondent des „Daily Erpreß" in Gens hatte gestern abend eine Unterredung mit Litwinow, um die Ansicht des russischen Delegierten zu der Frage der Wiederaufnahme der englisch-russischen Beziehungen kennen zu lernen. Die russische Auf fassung, so erklärte Litwinow, sei durch die vor einigen Tagen gehaltene Rede Rylows klar zum Ausdruck gebracht worden. Auf die Schulden frage übergehend, wies Litwinow darauf hin, daß die seit der russischen Revolution verflossene Zeitspanne für eine richtige Erkenntnis der recht lichen Auswirkungen der Forderungen noch nicht ausreiche. Die Sowjetregierung habe es bisher abgelehnt, sich mit einzelnen Personen oder Re gierungen über die Regelung der Schuldenfrage zu verständigen. Eins sei sicher, ohne Verhand lungen und ohne Wiederherstellung normaler Be ziehungen zwischen Rußland und England sei es unmöglich, eine befriedigende Lösung zu finden. ' Lin Teil der Morgenblätter bringt Aeußerun« gen Litwinows, wonach die Behauptungen unrich tig sind, daß er die Absicht habe, die Schulden frage mit Sir Austen Chamberlain in Genf zu besprechen. Er wisse -nicht einmal, ob er Sir Austen Chamberlain in Genf noch sehen werde. Er habe bereits für Sonnabend eine Fahrkarte gelöst, obwohl er noch nicht wisse, ob die vor bereitende Abrüstungskommission bis dahin ihr« Arbeiten abgeschlossen haben werde. Aus Äle Fälle sei kein Grund zur Annahme vorhanden, daß Chamberlain den Wunsch habe, ihn zu sehen, oder die Schuldenfrage anzuschneiden. Falls den noch eine Zusammenkunft zustande käme, würde er die Auffassung der Somjetregierung zur Ge nüge erläutern. Zu den obigen Aeutzerungen Litwinows er klärt die „Westminster Gazette", -nach den letz ten Vorgängen sei es unwahrscheinlich, datz die britische Regierung in der Frage der Vorkriegs schulden den Russen auf halbem Wege entgegen komme. In Genf sollen bereits informatorisch« Besprechungen stattgefunden haben, die allerdings einen wenig befriedigenden Verlauf nahmen. In gut unterrichteten Kreisen wird dem gleichen Matte zufolge die Ansicht vertreten, daß ein« Ablehnung der englischen Regierung, mit de» Russen in Verhandlungen einzutreten, einen Ver lust für Grohbritannien und einen Gewinn für Amerika bedeuten würde. Senator Borah für MS-abe des deutschen Eigentums Neuyork, 1. 12. Bei der Steubenfeier in Baltimore wandte sich Senator Borah dagegen, datz das beschlagnahmte deutsche Eigentum immer noch nicht zurückgegeben worden sei. Steubens Vaterland, Preußen, habe zuerst im Vertrag mit den Vereinigten Staaten die Achtung des Privat rechtes anerkannt. Die Zeit sei jetzt gekommen, wo die Vereinigten Staaten verpflichtet seien, gegenüber den früheren Besitzern des beschlag nahmten Eigentums Gerechtigkeit zu üben. Se nator Borah bezeichnete ferner die Entwasfnungs- klauseln im Versailler Vertrag als die gemeinst» Bestimmung, die jemals ein Friedensvertrag ent halten hätte. In einer Zeit, wo die anderen Nationen mit dem Wettrüsten begännen, sei Deutschland die Nation, die in Genf den Kampf für den Frieden führe. Für Anerkennung SoVietruhlands Paris, 1. 12. Tll. (Funkspru-ch) Nach ein«« Meldung aus Washington hat Senator Borah erklärt, datz er dem Kongreß erneut di« Aner kennung Sowjetrußlands durch die Vereinigten Staaten Vorschlägen werde. UeOen-GedmW« der Bereinigung Earl Schurz Eine Rede des Neichsantzenministers. i Berlin, 1. 12. Bei der heutigen Steuben- Gedenkfeier der Vereinigung Carl Schurz, be merkte man u. a. die Nachkommen der Familie Steuben, den amerikanischen Botschaftsrat Pook, den früheren Reichsminister Schiffer, Unterstaats, sekretär a. D. von der Busche-Heldenhausen, Senatspräsident n. D. Jtschert. NAchstagsabge- ordneter Erkelenz begrüßte die Anwesenden und verlas die zahlreichen Glückwunschtelegramme, die u. a. von der Steuben-Gesellschaft Neuyork und zahlreichen gleichgesinnten Organisationen einget- gangen waren. Nach einigen Rezitationen und einem vom Chor der Siemens-Werke vorge- tragcncm Liede ergriff Neichsantzeniiilnister Dr. Stresemann das Wort zu längeren Ausführungen, in denen er zunächst die Verdienste Steubens würdigt«. Er kennzeichnete Steuben als den Träger der Empfindung, die den damaligen Preutzenkönig, wie die gebildeten Schützen seines Landes be- seelte und die sich in deren Haltung gegenüber dem Unabhängigkeitskampf der amerikanischen Kolonien äußerte. Es sei ein Ehrenmal in der Geschichte Preußens, daß es als erste kontinentale Macht die amerikanische Souveränität anerkannt habe. Ein weiteres Ehrenzeichen sei es für den großen Preußenkönig, daß er ein Durchzugsver- bot für die zur Bekämpfung der amerikanischen Unabhängigkeitsbestrebungen geworbenen Söldner durch preußisches Gebiet erlassen habe. Für den ungewöhnlichen Weitblick Friedrichs des Großen zeuge auch die Tatsache, datz er den ersten Han-, oelsvertrag mit den amerikanischen Kolonien ab geschlossen habe, und zwar nicht etwa aus mate-,