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Kcuckenberger Tageblatt 97. Mraang Freitag, den N. September 1998 nachmittags «r. 2LS von Uhr vor» Egör hinwegflog. berichtet, daß di« dortige vorbeuettet fei. Der BevLkkevung der sudetem «nso m«-hx, qks mjt den alarmierenden Stachüchien orjtischen Premierminister bis an den mit den den von di« die bekanntlich ohne jede Gewaltanwendung waffenlosen Ordnern vorgenommen wurde. kisenbahnftreae Zittau-Reichenberg gesprengt Eger, 22. S. Die tschechische Armee erhielt am Donnerstag nachmittag von Eeneralstabsches Krejcy den Befehl, mit allen verfügbaren Waffen sofort in die sudetendeutschen Grenzgebiete einzu- marschieren und sie bis aus das letzte Dorf zu besehen. Nachmittags gegen 16 Uhr drangen die ersten Panzerwagenkolonnen in die sudetendeutschen Orte Königsberg, Falkenau, Eraslitz, Neudek, St. Joachimsthak, Weigert Md andere ein, in denen bekanntlich überall Ordner der Sudetendeutschen Partei den Ordnungsdienst übernommen hatten, nachdem die Polizei sich kamvflos zurückgezogen und die Waffen niedergelegt hatte. In den Orten herrscht bis 16 Uhr eine außer- ordentlich bewegte Freudenstimmung über die er rungene Freiheit. Die Bevölkerung hatte die gungslinie zurückzögen. Gegen V-6 Uhr nachmittags wurde an Ordnungs- und Sicherheitsdienst in Eger Zittau, 2Z. S. Me di« „Zittauer Morgen- zeitung" berichtet, ist das Eisenbahngleis derbem Deutschen Reich gehörenden Eisenbahnstreck« von Zittau nach Reichenberg unmittelbar j«ns«its der Grenz« hinter dem Einfahrtssignal des Bahn hofes Grottau von den Tschechen gesprengt wor den. Auch aus dem Ort Grottau wurden kn spä- Vas zrankeaberaer Tageblatt ist dar M »erässeattichlms der amtlichen BelamNmachuiWN der Amtsdanpimannes »u W»a und der «rstea Mraermeisters der Stadt Frankenberg behördlicherseits bestimmte Blatt begannen, waren um 191 5Uhr beendet. Die Besprechungen werden am Freitag mittag in Godesberg fortgesetzt. Der Führer verabredet sich von seinem britischen »ast Laar-,«»»« «zchei« »n jedem WrrUag. MoiuU«-Uezug«vr»w: AM«, Haibmoi»«» I.ov »Ut. vel Abholung In den «uegade- HM«, de« Llindgebiete« monatlich r.oo Mk.. bei Zutragnng Im Stadt gebiet 2.05 Ml., Im Laildgedlet S.io Mk. Wochenkarten S0 Pl., «Njelmimmer l« Pf., Sonnabendnnmmer 1« Ps«. seu, wo der Führer und der britische Premier minister mit ihrer Begleitung einige Minuten ver weilten. Sodann geleitete der Führer seinen Gast in die im ersten Stock gelegenen Räume, wo als bald die Besprechungen ihren Anfang nahmen. Mit dem britischen Premierminister, dein der Ches des Protokolls, Gesandter Freiherr von Dörnberg, vom Petersberg zum Rhemhotel Dree sen im Auftrage des Führers das Geleit ge geben hatte, trafen von englischer Seite im Hotel Dreesen ein der britische Botschafter Sir Neville Henderson, ferner die Mitarbeiter des Premier ministers Sir Horace Wilson, Sir William Mal kin und Mr. William Strang sowie Botschafts sekretär Kirk Patrick von der britischen Bot schaft in Berlin. Donnerstag-Besprechung in Godesberg beendet Fortsetzung am Freitag vormittag i Millimeter Höhe einspaltig 4« mm bimtt) 8 Pfennig, im Textteil (---72 mm breit) LV Pfennig. Rabattstaffel Attr Nachweis und Vermittlung L5 Pfennig Sondergablihr. Voftse-eittsM»: Leipzig »srot <Semetndsgtroko»to r yrantenberg. — Drahtanschrift» Tageblatt tzranlenbergsachse«. genommen werden. Zugleich liefen — allerdings zum Teil zunächst noch unbestätigte — Gerüchte um, daß die Prager Negierung über das Eger land den Kriegszustand verhängt habe. In Ober lohma vo-r Franzensbad wurden am Ortseingang 100 Mtmn tschechisches Militär in voller Aus- rüskrng mit Hunden und zwei Lastwagen, auf dem Friedhof Oberlohma 50 Soldaten festgesteM. In späterer Stunde hieß es, daß sich diese Soldaten in Richtung auf die tschechische Verteidl- Jie Unterredung de» Führers mit Wamberlain NUNN Md Vorankündigung sofort heftiges Ma- schinengewehrfeuer eröffnet, durch das zahlreiche Straßenpassanten getroffen wurden. So wurden 'm Herzogenreuth zwei Personen, sudetendeutsche Ordner, im Ortseingang von Königsberg zwei Männer Md «ine Frau, aus der Straße von Falkenau nach Zwodau vier und in Eraslitz drei sudetendeutsche Ordner, in Welpert «in sude tendeutscher Musiker erschossen. Bei Oberlohma wurden zw«' sudetendeutsche Ordner und «ine Frau durch Schüsse aus Panzerwagen ermordet. Tas sind 16 Blutopfer in drei Stunden nur allem im Bezirk des Egerkmdes. Godesberg, 22. 9. Die heutigen Bespre chungen des Führers mit dem britischen Premier minister Nevill« Chamberlain, die um 16 aus di« deutsche Gr«nz« Asch, 22. 9. Nachdem den ganzen Tag über in den sudetendeutschen Gebieten, wo der Ord- Nungs- und Sicherheitsdienst in den Händen der Sudetendeutschen, zum Teil gemeinsam mit den Organen des tschecho-slowakischm Staates lag, miHergültige Ordnung und Ruhe geherrscht hat, kommen in den Abendstunden überaus beunruhi gende Nachrichten aus den Grenzgebieten des Egerlandes. Danach soll die derzeitige Prager Regierung Befehl zum militärischen Entsatz der im Einvernehmen mit den Organen des Staates von den Sudetendeutschen übernommenen Exe kutiv« gegeben Md dabei ongedroht haben, daß sie vornehmlich an der rein deutschen Stadt Asch Vergeltung üben wolle. Alarmierend« Nachrichten aus dem Egerland — Aus Befehl d«s Eeneralstabschefs Krejcy — Irr- Starke tschechische Truppenverbänd« im Marsch sinnige Schießereien in zahlreichen Ortm — Bis- " ' " her 16 Personen getötet tschechischer Seite das Ersuchen gestellt, Exekutive allein wieder den Tschechen zu über- Chamberlains Fahrt zum Führer Godesberg, 22. 9. Ms der britische Pre mierminister Neoille Chamberlain am Don nerstag nachmittag nach Godesberg kam, stand die Bevölkerung des schönen Rheinstädtchens zu Tau senden an der mit Hakenkreuzfahnen und dem Union Jack geschmückten Rheinpromenade und und blickte hinüber auf das andere Rheinufer nach Oberdollendorf, wo der britische Staatsmann, vom Petersberg kommend, auf das mit Tannengirlan- den geschmückte Fährboot überstieg. Die Ucber- fahrt über den Rhein, über dem sich bei Hellem Sonnenschein nur ein wenig bewölkter Himmel wölbte, gehörte zu den eindrucksvollsten Erleb nissen des britischen Staatsmannes. Auf dem mächtigen Strom hatten zahlreiche Schiffe fest gemacht, von denen viele Menschen die Ueber- fährt des Premierministers beobachteten und ihm herzlich zuwinkten. Bei seiner Ankunft auf Lem linken Rheinufer und während der Fahrt über die Rheinpvoinenade zum Rheinhotel Dreesen ent- bot ihm die Menge ein herzliches Milkommen. Der Führer empfing den britischen Premier- M'N'ster am Eingang des Hotels. Ein« verstärkte Ehrenwache der ^/-Standarte „Germania" prä sentierte zu Ehren Kes hohen englischen Gastes. Der Führer begrüßte Srr Neville Chamberlain und geleitete ihn zufmninen mit dem Reichsmini ster des Auswärtigen v. Ribbentrop in die mit Blumen geschmückte Halle des Rheinhotels Dree- Das tschechische Militär befindet sich aus dem Vormarsch auf Eger mit der Absicht, noch im Laufe der Nacht Franzenbad und Asch wieder zu besetzen. In Eger sind in aller Eile die Ausschmückun gen an den Häusern, die Auslagen in den Schau fenstern entfernt Md die Fahnen wieder eingezogen worden. Am Abend zeigten sich wieder Mitglieder der „Roten Wehr" auf der Straße, um zusammen mit inzwischen wieder aufgetauchten Gendarmen den Polizeidienst wieder aufzunehmen. Es kam dabei zu Schießereien, die zur Stunde noch andauern. Nach den bisherigen Meldungen sollen dabei insgesamt neun Personen verwundet worden sein. Nähere Feststellungen ließen sich noch nicht treffen, da inzwischen der Telephonver kehr mit Eger wieder unterbrochen ist. Der Bevölkerung hat sich eine ungeheuere Er regung bemächtigt, da sie für die kommende Nacht das Schlimmste befürchtet. Es handelt sich ohne Zweifel um eine Racheaktion des tschechischen Militärs wegen der Vorgänge des heutigen Tages, insbesondere wegen des Hissens der Haken kreuzsahnen und der uaLonalm UmAge in su detendeutschen Grenzorten, sowie der Entwaffnung tschechischer Gendarmen in einer Reihe von Orten, Stehen die Sudetendeutschen Mechls-e Armee o« neuem Lew? marschiert erneut zur Srenze deutschen und britischen Flaggen geschmückten Kraft wagen begleitete. Chamberlain kehrte wieder auf dem gleichen Wege auf den Petersberg zurück. Auf der Rhein- pvomenade harrten noch Hunderttausend«, die den Ausgang der Besprechung abwarteten und die Rückfahrt des britischen Premierministers mit freundlicher Anteilnahme begleiteten. Der bri tische Staatsmann bestieg wieder die Fähre, die ihn wieder über den Rhein brachte, auf dem nun in der Dunkelheit dis grünen und roten Positions lampen vieler Rheinschiffe aufleuchten. Don Dol lenberg aus, auf dem rechten Rheinufer, fuhr Premierminister Chamberlain im Kraftwagen über die herrliche Autostraße auf den Petersberg, wo jetzt die vielen Lichter der zahlreichen Häuser auf den Hängen des Siebengebirges zauberhaft durch die Dunkelheit strahlen. ühamberlaln wieder im Nurhotel Pstersbsra Herzlicher Willkommeusgruß Kurhotel Petersberg (Königswintertz 22. 9. Um 19.37 Uhr traf Chamberlain aus seiner Rückfahrt von Godesberg mit dem briti schen Botschafter Henderson und den anderen englischen Herren seiner Begleitung im Kurhotel Petersberg ein. Die Zuschauermenge vor dem Hotel hatte lange geduldig bis zur Rückkehr Cham berlains ausgeharrt und bereitete ihm einen noch herzlicheren Empfang als heute mittag und nach mittag. - Die Hotelgäste in der Hotelhalle, die Journa listen und die vor wenigen Stunden hier im Hotel getraute Braut, die in Brautschleier und Brautkranz am Arm ihres Bräutigams von der Hochzeitsgesellschaft hierhergeeilt war, um eben falls Chamberlain an diesem bedeutungsvollen Tage ihres Lebens zu sehen, das ganze versam melte Hotelpublikum bereitete dem britischen Gast einen stürmisch-herzlichen Willkvmmensgruß. In angeregtem Gespräch mit einem englischen Jour nalisten tritt Chamberlain, dankend für die Ova tionen, geleitet vom Chef des Protokolls, Ge sandten Freil^rrn von Dörnberg, durch die Halle zum ersten Stock in seine Zimmer. ter Nachtstunde zahlreich« Detonationen vernom men, di« auf Sprengungen Hindenten. , Mechisches MMSr rültt l« ftdtendeuttthes Neblet vor Asch, 23. 9. Aus Friedland wird gemeldet, daß im Laufe des heutigen Nachmittags das Militär bedeutend verstärkt wurde. Aus dem ge samten Erzgebirge wird gemeldet, daß man dort erneut Verteidigungslinien einrichtet. Es wurde eine ganze Reihe von neuen Straßensperren er richtet. Dauernd rücken neue tschechische Truppen an. Aus Kellenberg oberhalb Veutersreuth rückt tschechisches Militär vor und hat bereits die ganze Grenze wiederbesetzt, auch gegen Schönbach. Sämt liches Militär verübt wiederum Gewalttaten. Di« Bevölkerung erwartet dringend in hoher Not das Einschreiten des Sudetendeutschen Freikorps. 6-reaensrus: M -Men lammen l Neue JwchtLngsvxNe erzieht sich ins N«ich Dresden, 23. 9. Die Vorgänge am Don nerstagabend und m der Nacht zum Freitag unter dem Schreckensruf.- „Die Hussiten kommen!" haben eine neue Flüchtlingswelle ins Reich aus gelöst. Fast alle Familien, die am Donnerstag in ihre, unmittelbar an der Grenze gelegenen Heimatorte zurückgekehrt waren, überschritten, aufs höchste erschreckt und mit Tränen in den Augen, verfolgt von Gendarmerie und Roter Wehr, er neut die Reichsgrenze. Ihnen folgt« ein Flücht lingsstrom aus den weiter im Lande gelegenen Orten. Während der Nacht herrscht in den Auffang lagern der Grenzorte im Erzgebirge, in der Nähe von Eger und in der Gegend von Zittau leb- Beveits in den Nachmittagsstunden liefen Mel ¬ dungen ein, daß an der Strecke Eger—Marien- . ... bad bei Kanitz die Eisenbahnbrücke zur Sprengung Städte beflaggt und die Hauser festlich geschmückt, vorbereitet fei, und bah an der gleichen Stelle MU» den^lanzerautos wurde ohne /«de NZnr- bei Lindau bereits größere Sprengungen vor- Prag im Fahrwasser Moskaus Vtr AHMeEen Rommen zururR / Neue milttKeifHe Aktionen in fubetenbeutsiHen Gevteten / »»«töpfer der doUchemiftifph verfeurhten Gokdatedka geben und die Hakenkreuzfahnen wieder ein- zuziehen. In der Näh« des Egerer Flugplatzes sollen zwei fudetendeutsche Aerste vom Militär erschossen worden sein. Bei einer Rundfahrt von Msch aus über Haslau, Wildstein, Fleißen, Ober reuth zurück nach Asch herrschte in allen diesen Ge bieten absolute Ruhe. In Mies und Bischofsteinitz sowie in Plan und Tachau waren Verhandlungen mit den tschechischen Behörden im Gange, nach denen es auch hier zu einem gütlichen Einverneh men Mischen den Vertretern der sudetendeutschen Bevölkerung und den Behörden hinsichtlich der Sicherung der Ruhe und Ordnung kommen sollte. Das jetzt in Tachau liegende Militär blieb in der Kasern«. Meldungen aus Marienbad besagten zunächst, daß dort die militärischen Besatzungen abrückten und daß auch in Karlsbad die Genehmigung ge geben worden sei, Hakenkreuzfahi^n zu hissen. Gegen 3 llhr wurden die Meldungen aber immer alarmierender. Reichsdeutsche, di« mit ihren Autos in Richtung Karlsbad fuhren und an ihrem Kraft wagen einen Hakenkreuzwimpel trugen, wurden in Falkenau angehalten und der Wimpel wurde ihnen abgenvmmen. Einem der Wageninsassen wurde auch das Goldene Parteiabzeichen abgenommen. Ms der Wagen in Richtung Eger zuriickkehren wollte, zwangen ihn die tschechischen Soldaten zur Weiterfahrt in Richtung Karlsbad. Den Reichs- deutschen gelang es aber, in einem großen Bogen um Falkenau herum wieder nach Eger und von dort über Asch an die deutsche Grenze zu kommen. Dach ihren Berichten gleicht Falkenau in den Abendstmrden bereits einer Festung. Große Trup- penverbändH hauptsächlich Panzerwagen und mo torisierte MG-Abteilungen seien in Richtung aus di« deutsche Grenze im Anmarsch. Uebcr der Stadt Eger wurde in den späten Nachmittags- stunden «in tschechisches Militärflugzeug gesichtet und klar als solches erkannt, das ganz niedrig über Aus Gvoß.<Iichiigfiir wurde zugleich auch di« aufregendsten Gerüchte ouftmuken. Chamberlain auf dem Wege zum Petersberg EM ^Drücke zur Sprengung Sie befürchtet für die kommende Nacht das Aller- Godesberg, 22. 9. Nack) Abschluß der Heu- Gelegenheit tigen Besprechung verabschiedet« sich der Fülper deuts^en Grenzgebiete hat sich auf Grund dieser gehabt Hatz dl« tschechische Soldateska in ihrem in der Hotelhalle von seinem britischen Gast, bemächtigt, blinken Und grenzenlosen Haß gegen alles Deutsche während Reichsaußenmini ter v. Ribbentrop den -er- al« N"ä b", ^I„n^rn«n. britischen Premierminister bis an den mit den