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»« znmlmOUM ra-edla« ist dm M »«VeMchmi- der amtWen BelaMma-W««,»« ««,Hamman«, „ Wh, md der srlten Mranmellter» der ötadt Nmlmd«! del>Srdl!A«s«»s d«Wmte Blatt Donnerstag, dm lO. März I«S8 aachmma«. Bk. s» »7. Zahrgan, Amliindische erleben St» Blllsmertreter a»s 2« (Eigener Bericht des „Frankenberger Tageblattes!"). R. Lgt.» Bad Brambach, 9. März 1938. Zum vierten Male fübrt die Wittschaftskam- kner Sachsen im Einvernehmen mit dem sächsischen Ministerium für Wirtschaft und Arbeit im An- schluß an die Leipziger Frühjahrsmesse eii'e dei- tägig« Rundfahrt durch Sachsen durch. Während 1936 die Fabrt über Meibm—Freibe'g -um sächsischen Spielzeugland im OsterMbirge, d'irch das Felsengelirge nach Sebnib und die Lau sitz führte, ging die Fabrt 1937 über Bad Lausick und das Chemnitzer Industriegebiet in das obere Erzgebirge nach Annaberg und Ober wiesenthal. Die dies'ähria» Fahrt ähnelt in e'ni- gen Punkten der ersten Auslandsvres'efahrt des Jahres 1935 rind führt über Glauchau, Zwickau, Reichenbach und Plauen nach Bad Brambach, wo am gestrigen Mittwoch der erste Tag seinen Abschluß fand. Am Donnerstag geht es über Schöneck nach Wernesgrün und Stützengrün, nach Aue und Auerbach. D-r Abschluß des zweiten Tages sieht die Pre''e- verireter in Chemnitz, wo am dritten Tag früh ein Chemnitzer Werk besichtigt wird. In Dresden, dem Schlußort ^er aesam^n Fabrt, findet am Freitag nachmittag ein Besuch der Zeiß-Jk-m- Werke und abends des Opernhauses statt. Im Festsaal des Rathauses wird die Stadt Dres den nach dem Opernbesuch ihre Gäste empfangen. 50 Vertreter ausländischer Zeitungen ans nahe zu 20 Staaten versammelten sich am Mittwoch früh auf dem Leidiger Augustusplatz mm Start für die große Sachsen-Rundfahrt. Viele von ihnen sind schon ein zweites, drittes und vier!«? Mal dabei und freuen sich immer wieder von neuem auf die bevorstehenden Erlebnisse. Die mitfahrenden Dolmetscher ermöglichen die rei bungslose Unterha"n"g der Au lands'ournallsten mit den an der Rundfahrt teilnehmenden Ver tretern des sächsischen Ministeriums für Wirtschaft und Arbeit, der Reichsstelle für Außenhandel, des Reichspropagandaamtes Sachsen und den deutschen Schriftleitern. Bei der Fahrt durch das von schönstem Sonnen schein vergoldete Land interessieren sich die „Kol legen" von „drüben" lebhaft für alle Einzel heiten. Die riesigen Braunkohlenwerke bei Böhlen und Borna, die großen Kasemen in Altenburg und schließlich die Tertillabriken Glauchau; lenken ihre Aufmerksamkeit auf sich. Bei einer kurzen Besichtigung der Tertilfabrik Böhneck L Meyer begrüßen der Oberbürgermeister und der Betriebssichrer ihre Gäste aufs herzlichste. Ein Rundgang durch das nur Damenkleiderstoffe herstellende Werk gibt ein Bild von dem hohen Stand der deutschen Textilindustrie. Immer wie der treten die Auslandsjournalisten an die Web stühle und fragen die Arbeitskameraden und -kamevadinnen nach ihrer Arbeit, nach ihrem Auskommen, nach allen Einzecheiten ihres Schaf fens und Wirkens. Sie sind sichtlich erfreut, daß der deutsche Arbeiter frei und offen von seiner Freude am Schaffen und seinem Stolz, ZourmMeu Sachsen Staaten aus groft« gahrt auch seinen Teil zum Aufbau der neuen In dustrien im neuen Reiche beitragen kann, berichtet. Mtten durchs Zwickauer Steinkohlen revier bringen uns die drei großen Autobusse nach Reichenbach im Vogtland, einer ebenfalls äußerst bedeutungsvollen Stadt der Tuch- und Kleiderstoffindustrie. Schon die Tat sache, daß sich hier die Höhere Fachschule für Textilindustrie befindet, beweist dies. Die 1848 gegründete Anstalt ist zu einer Spezialschule für Wolle und neuerdings für Zellwolle ausgebaut worden und vereinigt in sich die Abteilungen Spin nerei, Weberei und Aus-Ästung. K^is^er Hitz ker, Plauen, Oberbürgermeister Dr. Schreiber, Reichenbach, der Präsident der Handelskammer Manen, Lesch, und der Leiter der Fachschu'« Oberstudiendirektor Dr. Scho ms empfinden die Käste aus dem Ausland, zu denen der Oberbür germeister und der Schulleiter Wort« herzlicher Begrüßung sprachen. Bei der Besichtigung der mo dernen, 1927 neugebauten und mit vollständig neuem Maschinenk -inmerichteten Anstalt lenien die auch hier äußerst aufmerksamen und inter essierten Gäste des Auslandes eine vorbildliche Ausbildung»- und Ernebungsstätte des jungen Nachwuchses in der Terfilindustne kennen, deen Ruf sich weit über Sachfens und des Reiches Grenzen erstreckt. An ledern einzelnen Stück, das in der Schule hergestellt wurde, gibt es etwa; zu schonen, etwas zu erttazen. Beieilwilligst geben die vor ihren Webstüblen und den anderen Textil maschinen sitzenden Schüller der Tertillachlchule Aus kunft. Einem bulgarischen Journalisten gefällt eine Patrone einer Mebschülerin so gut, daß er sich sofort nach dem Namen und Herkunft der jungen Arbeitskameradin erkundigt. Auf der Fahrt nach der vogtländischen Metro pole Plauen kommen wir an großen Baustellen der Reichsautobahnen vorbei. Gewaltige Erdbe wegungen sind deutlich erkennbar, Riesenbrücken stehen noch unter den Holzverschalungen der Gerüste. Es wird gearbeitet, geschafft in Deutschland. An allen Ecken rind Enden ist dies ersichtlich. Gem lassen sich die ausländischen Berufskameraden, die während der Fahrt immer aufgeschlossener werden, von uns über die Einzelheiten der großen Bau- Vorhaben aufklären. Sie erkennen, daß sich di« Reichsautobahn einmal harmonisch in dieses Land einfügen wird, dessen abwechslungsreiche Schön heit allen eingeht. Im Gebäude der Handelskammer Plauen ent bietet während der Mittagspause der Präsident der Handelskammer, Lesch, seinen Gästen einen herzlichen MMommensgruh in seinem Jndustrie- b^irk. In großen Zügen entwickelt er ein Bild von dem industriereichen Vogtland, das unter der Erwerbslosigkeit besonders hart zu leiden hatte und nur durch die Maßnahmen der Reichsregic- rung zu neuem Aufblühen und segensreicher Fort- entwicklung gelangte. Ministerialrat Florey vom sächsischen Ministe rium für Wirtschaft und Arbeit überbringt den Gruß des Ministers Lenk, der infolge dringendster Dienstgeschäfte verhindert ist, an der Fahrt teil Groher Motorradpreis von Europa doch auf dem Sachsenrings Der Große Preis von Europa für Motorräder findet in diesem Jahre in Deutschland statt. Nach soeben «inlaufendek Mitteilung von offizieller Stelle hat der Führer des deutschen Kraftfahr- fportes, Korpsfiihrer HSHnlein, entschieden, daß der internationale Motorradprris auf dem Sachsenring bei Hohenstein-Ernst thal gefahren werden wird. Die vorstehende offizielle Meldung, die nun- mehr die Gewißheit gibt, daß die große Schlacht der Männer und Motoren um den stolzen Titel „Europameister" auf dem für dies« Rennen ein- zigartigen Sachsenring gefahren wird, muß in Sachsen größte Freud« auslös««. Roch sind di« großen Erfolge der letzten Jahre, di« immer stei- gende Zuschauerzifsern und immer bessere Ergeb nisse zu verzeichnen hatten, nicht vergessen. Korps- führer Hühnlein hat bei dem letzten Großen Europapreis versichert, daß alle großen Motor- radpreise aus dem Sachsenring gefahren werden. Jeder Motorsportfreund in Sachsen freut sich heute, daß dieses Versprechen nun im August des laufenden Jahre» mit der größten europäischen Sportveranstaltung für Motorräder eingelöst wirk. Alle Motorsportfreunde werden sich am Sachsenring wiedertreffen, wenn die Motore heulen und Männer wie Maschinen da» letzte hergeben. zunehmen. Besonders herzliche Begrüßungsworte spricht er zu den „alten Bekannten" der Be grüßungssahrten, die immer wieder kommen, wenn das Wirtschaftsministerium und die Arbeitskammer Sachsens zur Rundfahrt einladen. Nach einem kurzen Rückblick über die Leistungen der Leipziger Frühjahrsmesse stellt Ministerialrat Florey kurz und treffend dem wahren, ehrlichen und von seinem Beruf überzeugten Journalisten den gewerbsmäßi gen Brunnenvergifter gegenüber, d-r noch innrer im Ausland gegen die ehrlichen Absichten des neuen Deutschlands hetzt. Gerade diese Auffüh rungen finden den besonders herzlichen Beifall der Auslandswurnalisten, die damit beweisen, daß sie guten Willens sind, dem neuen Deutschland die verdiente Gerechtigkeit angedeihen zu lassen. Im Namen der Auslandspreise spricht Be rufskamerad Dr. Georg Sarailieff, Sofia, dem Veranstalter den herzlichsten Dank aus und gibt bekannt, daß die Auslandspreise dem Reichsstatt halter und Gauleiter Mutschmann zu dessem Ge burtstag ein Glückwunschtelegramm übersandt hat. Abschließend leert der bulgarische Bcrufskamerad sein Klas auf das Wohl des Deutschen Reiches und Volkes. Nach einer Besichtigung der Vomag-Be- triebs-A.-E., wo die Fabrikation von Ro tationsmaschinen das größte Interesse findet, und einem kurzen Besuch in den Tertil-Industrie- Werken A.-G., die Plauens Vormachtstellung aus dem Gebiete der Spitzenindustrie beweisen, brin gen uns am Abend die Autobusse nach Bad Brambach. Auch hier herzlichste Begrüßung und Aufnahme. Bei der Besichtigung des B-Oes lernen die Auslandsvertreter auch einmal die landschaftliche Schönheit und die Heilkraft der deutschen Bäder im sächsischen Erenzwinkel ken nen. Ein vom Vokkstumsbeauftragten für das Vogtland und der Kurverwaltung des Kurbades Brambach veranstalteter Volkstumsabend, an dem die Wogen der Begeisterung bei den Auslands journalisten ehrlich hochsteigen, beschließt den ersten ereignisreichen Tag der vierten Nnslandspresse- fahrt der Wirtschaftskammer Sachsen. ZtlMimlM Gatte in 6Men Dresden. Eine Abordnung italienischer Arbei terführer aus der Holzindustrie und Tcrtilfach- leute unternehmen in diesen Tagen eine Studien fahrt durch Deutschland zur Besichtigung deut scher Betriebe. Aus Schlesien kommend, wo sie Guben und Grünberg besucht hatten, trafen die Italiener am Dienstag nachmittag in Dresden ein, wo sie im Rathause durch Bürgermeister Dr. Kluge empfangen wurden. Auch der italie nische Generalkonsul und ein Vertreter der Deut schen Arbeitsfront sprachen Begrüßungsworte. Tie italienischen Gäste setzten am Mittwoch vormit tag ihre Reise nach Leipzig fort, wo sie zunächst die Leipziger Baumwollspinnerei besichtigten. Der Betriebsführer des Unternehmens begrüßte in Tagesspiegel Dr. Goebbels empfing am Mittwoch abend in den Räumen seines Mink- sterrums die deutsche Press«. Im Laufe des Abends nahm Reichsminister Dr. Goebbels da» ^ort zu wichtigen pressepolitischen Fragen, di« er als Schirmherr der deutschen Press« vor diesem Kreise von Fachleuten eingehend da-rlegt«. Im besonderen sprach der Minister seinen herzlichen Dank aris für die großartige Mithilfe, die di« Männer der deutschen Press« in den vergangenen fünf Jahren dem deutschen Aufbauwerk angedeihen ließen. In der ungarischen Ministerrats« srtzung vom Mittwoch wurde eine teilweise Um» bildung der ungarischen Regierung beschlossen. Die Kommunistische Partei Frank- re i ch s hat am Mittwoch eine Presseverlautbarung heransgegeben, in der es heißt, daß man beschlos sen habe, der Sonaldem okva jschen Pattei den lo» fortigen Zusammenschluß des Einbeitsauffchusses beider Parteien vorzu sch lachen und die Einberufung de; Volksfront-Ausschusses zu verlangen. Der Reichsminister des Aeußer«« v. Nibbentrop traf am Mittwoch nachmittag mit seiner Frau in London zu dem angekündigten Abschiedsbesuch ein. Die niederländische Regierung hat einen Gesetzentwurf eingebracht, nach dem zur teil weisen Deckung der Rüstungsausgaken die Zuschlag« ziir Einkommensteuer um 10 Prozent erhöht wer den sollen. Die Regierung Chautemps hat den Beschluß gefaßt, daß der Ministerpräsident am Donnerstag früh vor der Kammer eine Erklä rung abgeben wird. Bereits in den ersten Stunden de- Mittwoch hat die nationale Offensive in Spa nien Erfolge erzielen können, für die man drei Tage Zeit vorgesehen hatte. einer kurzen Ansprache den deutsch-italienische» Funktionäraustausch, und der Leiter der Studien kommission, Präsident Clavinzani, sprach sich in herzlichen Worten über den freundlichen Empfang aus. Später weilten die Gäste in der Leivziger Wollspinnerei, in der unter Teilnahme der Werk scharmänner und der Amtswalter in feierlicher Weise zum erstenmal die Goldene Flagge der nationalsozialistischen Musterbetriebe gehißt wor den war. Zusammen mit der Gefolgschaft wurde im großen Gemeinschaftsraum das Essen einge nommen. Tie Fahrt ging am Abend nach Gera weiter. Von dort aus kehren die Teilnehmer noch einmal nach Sachsen zurück, um am Donners tag im Chemnitzer Bezirk Besichtigungen vorzu nehmen. Moskau in» Mutraus Wann kommt Blücher an die Reihe? Der Sowjetmarschall als Lelephonistinnen als Saboteure und TrotzWen London, 10. 3. (Funkspruch.) Die letzte noch überlebende und zugleich auch mächtigste Säule Sowjetrußlands, Marschall! Blücher, der die rote Fernostarmee befehligt und über ein Gebiet regiert, das größer ist als China, scheint durch den Moskauer Schauprozeß nunmehr auch ins Wanken zu geraten. Wie der „Daily Erpreß" aus Warschau berichtet, hat die GPU das Hauptquartier Blü chers in Chabarowsk vergangene Woche durch sucht eine Anzahl Dokument« beschlagnahmt und einen engen Freund des Marschalls, Wareikis, verhaftet. Wareikis, der Sekretär der Kommu nistischen Partei für den Fernen Osten war, we re man vor, mit Wikow und Bucharin, die jetzt in den augenblicklich spielenden Theaterprozeß ver wickelt sind, zugunsten fremder Mächte Svionage getrieben zu haben. Den „Daily Erpreß" bebt hervor, daß Wareikis der erst« unter den Freun den Blüchers sei, den die GPU verhaftete. In ganz Sowjetrußlank frag« man sich, ob Blücher der nächste sein werke, der als „Antistalinist" ab- geführt werde. Inzwischen geht, wie der Warschauer Korrespon dent weiter mekdetz die „Mordaktion" in Mos kau weiter „Rntistalinift" verdächtigt 11 Angehörige des sowjetrussischen Außenamte;, darunter drei Telephonistinnen, seien wegen „Sa botage und Trotzkismus" verhaftet worden. Den Mädchen werde vorgeworfen, Te'e hongespräll« Litwinows, abgelauscht und dann die Geheimnisse an ausländisch Mächte r>erkauft zu haben. In Kürze werden die stellvertretenden Krieg-skom- missare Ruchimowitsch und Muklewitsch ebenfalls vor Gericht kommen. Der letzte „AnrreklMe" 'm Verhör Verkündung des „Urteils" schon Freitag? Moskau, 9. 3. Als letzter „Angeklagter" wird Marinow vernommen, dessen kurze Aus sagen den wichtigsten Teil des Schauprozesscs, nämlich das „Verhör" der „Angeklagten", ab- schließen. Marinow spielt nur eine bescheidene Nolle in der Reihe der „Verschwörer". Er be- hauptet, daß Venukidse ihm 1932 die Stellung als Privatsekretär bei Kuibyschew vermittelt habe. In der Folge will Marinow von Penu- kidsc und Jagoda den Auftrag erhalten baben, bei dem Anschlag auf Kuibyschew mitzuu'irkcn, indem er das von den Reizten vargeschlagene falsche Heilverfahren bei dem Kranken unter- stützte, sowie jeweils bei den akuten ""fället» des Herzleidens Kuibyschews die ärztliche „hilst^ hinauszögerte.