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»7. Mr«M« Mittwoch, dm 18. Februar 1888 nmhmittaas «r. 38 unterrichten zu müssen... Li. «mviidnns des osterreiünfchen Kavinetts ^^?^)^lgnart Innenwinister und Dr. Achwidt Auszennnnister Erörterung unterzogen eine erfreuliche Entspannung in den Be iehungm der beiden deutschen Staaten einqetreten^ist und sie berechtigt zu der Erwartung, das; d'e Tifferen- zen, die der vollen Durchführung des Abkommens vom Juli 1936 im Wege standen, nun endlich überwunden we'den. Tenn nichts la^te gleich schwer auf den deutschen Menschen die seits und jenseits der Re'chsgren-en, als das Bewusstsein einer Kluft zwischen ihnen selbst. Was Deut ch- land und Oesterreich in den letzten 23 Jah «n erdulden mutzten, war insofern seelisch legier '» ertragen, als es uns von Fremden, von Mensch en nicht deutschem Blutes, zugefügt wurde. Datz diese Fremden aber auch un« und unsere Lands leute im Donauraum durch Androhung von Ge- malt daran gehindert haben, unser gemeinsam e- Leben nach unserem Gutdünken einui'ich er das waren die Schläge, die wir am härtesten empfun den haben. In dieser Stunde darf es auch be sagt werden, datz wohl kein Deutscher auf bei ea Seiten der Gren« die Not d'eser Jahre stärker empfunden hat als der deutsche Führer, de 'en erste Heimat das Donauland gewesen ist. Ihn hat das österreichische Problem, hat die Sorge um die österreichischen Brüder auch in jenen Stun den und Tagen unablässig beschäftigt, an denen es ihm nicht möglich war, zu helfen Deshalb erfüllt uns das Bewußtsein, datz es AdoEs H't- lers Initiative war, die zu der erfolgreichen Unterredung in Berchtesgaden geführt hat, mit einer ganz besonderen Freude Die „Deutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Entgegen dem, was ausländische Blätter zu melden wutzten, indem sie davon sprachen, datz gewisse Probleme planmätz'g nicht berührt worden seien, wird fsstgestellt. datz wie Fragen der Be-iehungen zwischen dem Deutschen Reich und Oesterreich eingehender Erörterungen unter^en worden sind. Die Bestätigung, datz beide T-i e an dem Abkoinmen vom 11. Juli 1936 fest il- halten entschlossen sind, klärt die N^nosphDe. Worin die Matznahmen bestehen, die be'de T iie beschlossen haben, um das Ziel d.>r Unterredung Stalins Selbstentlarvung L« Brandruf Stalins, der die Forderung der bolschewistischen Weltoevolution und die be- vmhte Sowjeteimnischung in die Innenpolitik aller Länder zugunsten dieser bolschewistischen Weltrevoku- klon klar und deutlich unterstreicht, ist eine einzig« Rechtfertigung der nationalsozialistischen Einsteklung, gegen den Weltseind Bolschewismus. Uns hat d'eser ,/offene Brief" des Diktators ovn Moskau nichts Neues enthüllt, wir wutzten von Anfang an Be scheid und mit uns find auch Italien und Japan unterrichtet, was di« Judenzentral« Moskau mit der W«I1 vorhat. Der Antikominterpakt konnte gar keine bessere Bestätigung seiner unbedingten Notwendigkeit für die Erhaltung der Kultur in aller Meist finden, als s-e d'eser von boTrkewistischer Zerstörungswut diktierte Aufruf Stalms darstekst. Wesentlich anders mutz dieses offene Eingeständnis aber aus di« Führ«r der großen Demokraten „Frankreich, England und Nordamerika" wirken, di« hier nicht von irgend einer „faschistischen" Seite, sondern von ihrem Mester Vbst bestätigt erhalten, datz sie die Weqbeoe'ter einer politischen Richtung sind, di« für den Triumvh d«r bolsche- wistischen Macht in der gan-en Welt Millionen in den Tod hetzt. Das kindische Gewäsch, das zwischen den Komintern und der Moskauer Re gierung scharf zu unterscheiden sei, an das nur armselige Tröffe glauben konnten, wird durch Stalins Selbstentlarvung in das rechte Licht gerückt. Langsam scheint es nun doch selbst in Frankreich zu dämmern, datz Stalin alle Mittel einsetzt, um mit Hilse der ihm hörigen Staaten seine blut rünstigen Pläne durchzusetzen. So ist denn Heu'« in verschiedenen französischen Zeitungen zu les-n, datz man auf ein« neue und breit angelegte Aktion der Komintern schließen könne, die nicht nur gegen die sogenannten „faschistischen Länder", sondern gleichfalls gegen de „Demokratien" ge richtet sei. Lanoe genug hat es ja gedauert, ehe man an der Seine den sowjetrussischen Zweck schwindel von der Unterschiedl'chkeit der Komintern und der amtlichen Pol't'k Moskaus erkannt hat. Immerhin würde es uns gar nicht wundern, wenn man sich in Paris auch jetzt noch dapt bereit findet, sich mit Litwrnow-Finkelstein an einen Tisch zu setzen, um weiter über die Zersetzung des eigenen Landes zu beraten. Recht interessant sind die Ausführungen des Vorsitzenden der fran zösischen Volkspartei, Jaaues Doriot, der heut« in seiner Zeitung „LibertS" u. a. schreibt: „Sta lin habe soeben bestätigt, was man schon immer von seiner Taktik wußte. Vor allem habe er di« Stellung des internationalen Kommunismus zu den Sowjets klar dargelegt. Nach diesen Dar legungen erschienen die Rollen Dimitrofss und Litwinow-Finkelsteins im vollen Lichte. Was bleibe jetzt noch von der angeblichen Konkurrenz zwischen der 3. International« und der Sowjet- diplomat'e, wovon man bisher so viel ge redet habe? Beide hätten «ine gleiche Mission, nur auf verschiedenen Geb'eten: Finkelstein be schwichtigte die Bourgeois u d Timitroff mobili siere Kanonenfutter. Um Stalin zu stützen, se:«n alle Mitteln gut, angefangen vom Streck Lis zur Kriegsaufhetzung. Tas könne man nicht ost genug den Anhängern des französisch-sowjetrussi- Men Bündnisses wiederholen." Oft genug ist dies den führenden Männern Frankreichs nun schon gesagt worden. Es bleibt abzuwarten, ob sie nun auch weiterhin die trau rigen Komplizen Sowjetrutzlands bleiben wollen, nachdem Moskau selbst volle Klarheit über sein« verbrecherischen Pläne geschaffen hat. Darüber möge man aber nicht nur in Paris, sondern auch in London und Washington einmal ernstlich nach denken. Anscheinend ist den verantwortlichen Herrschaften in diesen Hauptstädten zurzeit die Spucke weggeblieben, sonst hätten sie sich doch schon näher dazu äußern müssen, etwa so schnell und so ausgiebig, wie sie dies tun, wenn sie glauben, über deutsche Vorgänge ihre Landsleute >n,rine,,pr»i«: l Millimeter Höhe einspaltig <-- z« mm breit» 8 Mennig, im IcrtteU I— 72 mm breit, so Mennig. Rab,-tillasse! X. Mir Nachweis und Vermittlung 2S Mennig Bonderaeblihr PoftliPkMonto: veidvi 4!<n Memetndrgtroionla: grankenberg. -r-rnivr. N4L - Dradtant^r'ie: raaebiatt Nronkenbergiachsen ' - Illüon-M > Von link nach rechts: Staatssekretär Dr. Michael Skubl, Slaatssekletär Guido Kernatto. - kanjler Dr. Schuschnigg. AmMe Berlanlbarung Berlin, 1S. 2. In der Aussprache, di« am 12. Februar zwischen dem Führer und Reichskanzler und dem Bundeskanzler Dr. Schuschnigg auf dem Obersalzberg bei Berch tesgaden stattgefunden hat, wurden a'le Fragen der Beziehungen zwischen dem Deutschen Reich und Oesterreich «ingebender Erörterung unter zogen. Ziel dieser Aussprach« war, die bei Durchführung des Abkommens vom 11. Jn'i 1836 aufgetretenen Schwierigkeiten zu bereinigen. Es ergab sich Nebereinstimmung darüber, datz beide Teile an den Grundsätzen dieses Abkom mens sestruhalten entschlossen sind und dasselbe als den Ausgangspunkt einer befriedigenden Ent wicklung der Beziehungen zwischen den beiden Staaten betrachten. In dielem Sinne haben nach der Unterredung vom 12. Februar 1478 beide Teste die sofortige Durchführung von Maß nahmen besch'ossen, die G-währ leisten, datz «in so «ngts und freundschaftliches N-rhästnis der beiden Staaten zueinander heraeste'lt wird, wie es der Geschichte und dem Gekamtinteress« des deutschen Volkes entspricht. Bride Staatsmänner sind der Uebeneununq. datz di« von ihnen bc- fchlossentn Maßnahmen zugleich ein wirksamer Beitrag zur friedlichen Entwicklung der europäi schen Lage sind. Die österreichische Regierung hat ein gleich lautendes Kommunique ausgegeben. DeuMe kntfpmmlmq Die Berliner Morgenblätter komment'eren ein gehend das Eommuniguä über die Begegnung auf dem Obersalzberg zwischen dem Führer und Reichskanzler und dem österreichischen Bundes kanzler. Der „Völkische Beobachter" schreibt u a.: Die Begegnung auf dem Obersalzberg, d e überall grotze Ueberraschung und gespannte Er wartung hervorgerufen hatte, hat rasch Frück"e gezeitigt. Tie amtliche Mitteilung zeigt, datz Wien, 16. 2. Um 2.3Ü Uhr morgens wurde nach vierstündigen Beratungen folgende neue Ministerliste ansgegeben: Bundeskanzler: Dr. Kurt Schuschnigg. Vizekanzler: Feldmarschall-Leutnant a. D. Lud wig Hülgerth. in d'e Wirklichkeit umrusetzen, ist zur Stund« im e'n-elnen noch n'cht bekannt. Es ist aber le- deutsam genug, datz in diesem Zu'ammenhang von dem Ge'amtinteresse des Deutschen Volke; gesprochen wird. Das „Berliner Tageblatt" stellt fest: Das game deutsche Volk diesseits und jenseits der Reichsgreme empfindet es als ein großes Glück, datz durch die persönliche Aussprache der führenden Männer der beiden deutschen Staaten in Mitteleurova der Weg für die Bereinigung der in den letzten Jahren aufgetretenen Schwie rigkeiten und Mißverständnisse gebahnt worden ist. Damit wird der unnatürliche Zustand der Entfremdung zwischen den beiden Staaten über wunden. Die „Berliner Börsenzeitung" er- klärt, armestchts des Eindruck" den ge-ad- in den letzten Tagen die bruta'en Drohungen des bol schewistischen Diktators in der Weck hervorgerufen haben, angesichts der schweren Depression, die der spanische Bürgerkrieg in Europa dauernd wach hält, sowie angelichts der allgemeinen Un ruhe. die an allen Ecken und Enden der Welt genährt wird und vielfach ibren Ausdruck in einer tendenziösen Hetze gegen Deutschland findet, wirkt diese Kundgebung wie ein leuchtendes Frie densfanal. Der „Berliner L o ka l a nz c i g e r" meint, die beiden Negierungen betonen mit Recht die Bedeutung der Freundschaftsbe iehungen zwischen den beiden deutschen Staaten für den europäischen Frieden. Die sattsam bekannte Auslandsvresse hat vor dem 12. Februar und auch danach in einer geradem schamlosen Weile dieses Verhält nis zwischen Deutschland und Oesterreich mit ihrem dreisten Eiker bedacht und hat sich zu Kombina tionen verstiegen, die eine neue Vergiftung der europäischen Atmosphäre zu bewirken drohten. Mit rubiger Klarheit führt die amtliche deutsch österreichische Erklärung die ganze Angelegenheit auf das natürliche Matz zurück. Außenminister: Dr. Guido Schmidt Finanzminister: Dr. Rudolf Neu maner Handelsminister: Ingenieur Julius Raab Sozialminister: Dr. Joseph Resch Bundesminister für Inneres und Sicherheit-, wesen: Dr. Artur Seyß-Jnquart. Vas granlenderger raaeblatt ist das zur BerossentMung der amtlichen Bekanntmachnnaen des AmtsZaWinnEs zu W)a und des Ersten Bürgermeisters der Stadt Frantender- dedördttchersetts bestimmte Btatt Landwirtschastsmimstcr: Peter Mondorfer. Nnterrichtsministcr: Dr. Hans Pern ter. Jnstirminister: Dr. Ludwig Adamomich. Bundesminist-r ohne Pvckefeui'le: Guido Zer- natto. Dr. h. c. Gl a! s e - H o r st e n a u, Hans Rott. Staats'elretäre: für Landesverteidigung: Gene ral der Infanterie Wilhelm Zehner. für Sicherbeitswe'en: Dr. Michael Sludl, für Arbeiter- und Angestelltcuschutz: Adolf W a tz e k, für die Angelegenheiten der Industrie: Oberst- leutnant i. R. Ludwig Stepsky-Do- Bundesminister für Land- und Forstwirt schaft wird ein Staatssekretär für die Angelegen heiten der Forstwirtschaft beigegeben, dessen Er- nennung bevorsteht. Der Bundespräsident ha« die Vereidigung der neu ernannten Minister und Staatssekretäre be reits vorgenommen. M MMeder des neuen SslerreWschen Kabinetts Tie markantesten Blenderungen in dem neuen österreichischen Kabmett sind die Berufung von Seyß-Jnquart pim Minister für Inneres und des bisherigen StaatssekeZOs Tr. Schmidt Nie Aussprache »wischen dem Sichrer und dem öster reichische« Bundeskanzler Alle Fragen der Beziehungen zwischen dein Reich und Oesterreich eingehender DolDog-bioN «rich-tm an jebom ülleritag, Moua>«-Zte2nn«t>reta: , DV Mi. »kl «ddalu«« in den «u«gaö-ftrNc„ da Landgkbletk» I« Vsg- m«--. bei HMraauaa ImSladt^diet Id Mg.. >m Landgebiet 20 Pf,. Botenlohn. Doqenlarun »O Pf.. Einzelnummer lt»M.. «onnobendnummrr iS Pf.