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Wilsdruffer Tageblatt : 18.12.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192612182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19261218
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19261218
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-18
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 18.12.1926
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Avsiimmung und Vertagung. Die Worte des Grafen Westarp lösen große Bewegung im Hause aus und niemand zweifelt mehr daran, daß die Regierung nunmehr fallen wird. Zuerst wird über das sozialdemokratische Mißtrauens- Votum gegen das Gesamtkabinctt abgeftimmt. Dagegen stimmt mit den Regierungsparteien nur die Wirtschaftliche Bereini gung, so daß das Mißtrauensvotum mit 249 Ja gegen 17l Nein angenommen ist. Präsident Löbe sagt, mit dieser An- nähme sei die Abstimmung über das besondere Mißtrauens votum gegen Dr. Geßler hinfällig geworden. Einige Auseinandersetzungen über den Rest der Tages» ordnung enden damit, daß diese Angelegenheiten bis zum Wiederzusammentritt ausgesetzt werden. Dann vertagte sich das Haus bis zum 19. Januar 19N und der Präsident entläßt die Abgeordneten mit Glückwünsche« zu den Feiertagen in die Ferien. * Die Demission des Kabinetts vom Reichs präsidenten genehmigt. — Die Regierung mit der Wetterführung der Geschäfte beauftragt. Eigener Fernsprechdienst des „Wilsdruffer Tageblattes". Berlin, 17. Dezember. Auf Grund der heutigen Ab stimmung des Reichstages beschloß das Reichskabinett, dem Reichspräsidenten noch heule seine Demission zu überreichen und beauftragte den Reichskanzler, dem Reichspräsidenten die Riick- trittsertlärung der Regierung zu überbringen. Der Reichspräsi dent nahm die Rücktrittserklärung entgegen. Er danke dem Reichskanzler für seine und der Reichsminister bisherige Arbeit und beauftragte den Reichskanzler und die Mitglieder der Reichs- regierung mit der einstweiligen Fortführung der Geschäfte. Der Reichskanzler erklärte sich namens des Reichskabinetts hierzu be reit. Pariser Stimmen zum Sturze der Retchsregierung Paris, 18. Dezember. Die nationalistische Liberte schreibt zum Sturz der Reichsregierung: Jedermann wisse, daß in Deutsch land eine Rückkehr der Sozialdemokratie zur Macht unbedingt den Wiederaufbau des Reiches erschüttern würde, genau so, wie dies für Frankreich im Falle der Rückkehr Herriots und Blums der Fall wäre. — In hiesigen zuständigen Kreisen gibt man zu verstehen, daß man den Eindruck habe, die Regierungskrise wäre im gewissen Sinne von Stresemann gewollt. Man hält es nicht für wahrscheinlich, daß ein anderer als Stresemann den Posten des Außenministers im neuen Kabinett übernehmen wird. Die französische Presse zu den Retchstags- reden Dr. Wirths und Scheidemanns. Paris, 17. Dezember. Die Ausführungen Dr. Wirths und Scheidemanns werden von der gesamten französischen Presse mit großer Zufriedenheit ausgenommen. Besonders in der natio nalistischen Presse freut man sich über die „genauen Aufschlüsse", die die beiden ehemaligen Minister gegeben haben und die na türlich gerade in der gegenwärtigen schwierigen Verhandlung Deutschlands mit den Alliierten den französischen Standpunkt in erhöhtem Maße rechtfertigten (!)- Was Frankreich über das Ver schwinden der Interalliierten Militärkontrolltommission trösten könne schreibt der rechtsstehende Intransigeant, sei die Tatsache, daß Frankreich dank der Enthüllungen im Reichstage von Zeit zu Zett über den Standpunkt der deutschen Abrüstung die „herr lichsten Auskünfte" erhalte. — Der reaktionäre Temps meint, selbst wenn Scheidemann nicht in der Lage sein sollte, alle seine Behauptungen nachweisen zu können, so hätten diese doch wieder einmal bewiesen, daß in der deutschen Republik etwas sehr faul sei. Oer Brief an Nuntius pacelii. Weitere Vernehmung Kühlmanns. Der Untersuchungsausschuß des Reichstages setzte die Ver nehmung des Staatssekretärs a. D. v. Kühlmann und des Reichskanzlers a. D. Michaelis fort. Auf die Frage des Vorsitzenden über die Beziehungen zwischen dem Auswärtigen Amt und dem Abg. Erzberger erklärte Dr. Michaelis, Erz berger hätte bei seinem Amtsantritt eine Vertrauensstelle innegehabt, die nicht ohne weiteres zurückgezogen werden konnte, wenn auch hier und da Bedenken geäußert worden seien. „Ich habe in verschiedenen Beziehungen Änderungen eintreten lassen und habe u. a. die allgemeine Erlaubnis für Erzberger, Reisen ins Ausland zu unternehmen, in eine spezielle Er laubnis umgewandelt. Daß Erzberger enge Beziehungen zum Vatikan hatte, geht daraus hervor, daß, ehe ich den Brief des Nuntius Pacelli amtlich vorgelegt erhielt, Erzberger mich fragte, ob ich diesen außerordentlich wichtigen Brief des Nuntius bekom men hätte." Staatssekretär von Kühlmann erklärte zu dieser Frage, warum die amtliche Note aus die päpstliche Aktion nicht veröfscntlicbt worden sei, daß die Veroffentlichungsfrage äußerst schwierig war. Die Regierung mußte damals insbeson dere mit der Linken dauernd zusammenarbeiten, denn wenn in irgendeinem Stadium die Sozialdemokratie abgesprengt worden wäre, so wär der Krieg viel rascher und viel unglück liche! beendet worden als heute. Anderenteils sprachen natür- lich innenpolitische Momente von entscheidendem Gewicht für die Veröffentlichung. Oie deutschen Gachlieferungen nach Frankreich. Für 700 Millionen im.Jahre 1927. Die deutschen Sachlieferungen im Jahre 1927 für Frankreich werden sich auf 700 Millionen Goldmark be laufen, und zwar sollen 50 000 Tonnen Papier von Deutschland geliefert werden. Ferner wird die Aus baggerung des Vorhafens von Le Havre mit Hilfe deutscher Techniker und mit deutschem Material fortgesetzt werden. Auch in dem Hafen von Bordeaux sollen Bagge rungen und Modernisierungsarbeiten erfolgen. Aus Hamburg werde ein schwimmendes Dock von 25 000 Tonnen nach Bordeaux geliefert werden. Außer den Arbeiten, die noch in anderen Gegenden oorgenominen werden könnten, sieht das Programm der amtlichen Stelle für die Sachlieferungen die Nutzbar machung der Wasserkräfte, besonders in den Departements Basses-Alpes und Alpes Maritimes vor. Der Plan hierfür soll von dem technischen Komitee in einigen Wochen fertiggestellt sein; man will jedoch darauf Hinweisen, daß die deutschen Sachlieferungen die fran zösische Produktion schädigen. Sollte dies eintreten, dann würde die deutsche Mitarbeit auf die Inanspruchnahme deutscher Ingenieure und deutscher Spezialarbeiter be- schränkt werven. ? Rus unsere»' keimst j Wilsdruff, am 18. Dezember 1926. Merkblatt für den 19. und 20. Dezember. Lonnenausgang 8°° (8' ) ss Mondaufgg. 4" N. (5* N.) Lonnenuntergang (3^) ss Monduntergg. 8* V. (9'V.) 19. Dezember. 1741 Der Norbpolarreisende Vitus Bering gest. — 1914 Sieg der Deutschen bei La Basste. 20. Dezember. 1806 Sachsen wird unter Friedrich August I. Königreich — 1856 Der Schriftsteller Ferdinand Ave- narius geb. Weihnachtszauber. Kein Fest erregt unser Gemüt so stark wie das der heiligen Weihnacht. Längst vergangene Erinnerungen werden wieder wach, gewesene Freude, gewesenes Leid dringt gerade in der Weih nachtszeit aus der Seele hervor, And erst an dem Tage, wenn an dem dunklen, erdentstammenden Tannendaum die Lichter er strahlen und wie in Kindertagen die frommen Ehristlieder er klingen, dann wachen die Gedanken auf... und tiefe Wehmut an Kinderzeiten, an Vater und Mutter ergreift die Zuückgelassenen. Weihnachtszauder. Ein Dämmerschein des sterbenden Jah res, eine Märchenstille legt sich wieder auf alle Auen. Aebrrast, ob in der lautwogenden Großstadt oder im feierlichstillen Dorfe, überall zieht der Zauber der heiligen Weihnacht ein. Die dun kelnden Kinderaugen, die nichts von der Schwere des Alltages wissen, sie find erfüllt von kindlichem Verlangen und vielen Wünschen, berauscht von Gold- und Silderpracht nach buntfarbe nen Spielzeugen. Tief in den Gründen der Seele fangen alte Mocken an zu läuten. Ein Zauber umspinnt den Menschen, müde werden die Augen, ein Kindertraum, ein goldener, zieht vorbei vom Christkind. Und ist auch rauh die Zeit und groß die Not — daß in die letzte Hütte der Geist des Friedens und der Liebe einzieht, laßt uns alle beitragen, laßt uns Opfer bringen. Auf unserem Markt platze erstrahlt allabendlich „der Baum für alle" im Lichterglanz. Ihn umweht der Zauber der Weihnacht. Ach, daß er alle er griffe, die daran vorübergehen, daß er alle bewege zur Darbrin gung eines Scherfleins für die Aermsten der Armen, damit auch sie dankerfüllten Herzens fingen können: „O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit!" Oe. Kreisausschuß. Am Freitag vereinigten sich die Mitglieder des Kreisausschusses zu Dresden unter dem Vorsitz von Kreis hauptmann Buck zu einer öffentlichen Tagung, in der zuerst die Aufnahme eines Darlehens in Höhe von 7500 Mark durch die Stadtgemeinde Wilsdruff genehmigt wurde. Bewilligungen fanden ebenso folgende Darlehnsgesuche: Lommatzsch (25 000), Freital (150 000) und Freiberg 100 000 Mark). Festgestellt wurde, daß die Wahl der Abgeordneten in den nächsten Kreisausschuß b's spätestens 14. März 1927 erledigt sein muß. Es sind 14 Abge ordnete und 44 Stellvertreter zu wählen. Die Stadt Dresden entsendet vier Abgeordnete und der Bezirkstag der Amtshaupt mannschaft Dresden zwei Abgeordnete. — Der Ausschuß beschäf tigte sich mit vier rechtlich komplizierten Auswertungsanträgen, wobei er sich den Vorschlägen des Bericherftatters anfchloß. — Die am 13. Dezember in einer Kommissionssitzung aufgestellten Richtlinien für die Aufwertung von Gemeinbeanleihen führte wiederum zu einer längeren Debatte. Wie betont wurde, be zwecken die Richtlinien, den Gläubigern möglichst bald Geld zu zustellen und den Gemeinden abschließende Arbeiten zu ermög lichen. Die Arbeiten der sächsischen Treuhänder müßten nunmehr beendet werden. Von den Richtlinien wurde zustimmend Kennt nis genommen. Das Sächsische Gesetzblatt Nr. 41 vom 16. Dezember enthält zunächst eine Enteignungsverordnung, nach der der Aktiengesell schaft Sächsische Werke in Dresden für die Herstellung je einer elektrischen Starkstromleitung von Kändler nach Oberlungwitz und von Böhlen nach dem in Flur Köthensdorf—-Reitzenhain zu er richtenden Umspannwerke Chemnitz-Nord nach den genehmigten Plänen das Enteignungsrecht verliehen wird. — Weiter ent hält das Gesetzblatt eine Verordnung zur Bekämpfung der Ge hirnrückenmarksentzündung und der Gehirnentzündung der Ein hufer; ferner eine Verordnung zur Ausführung des Schulbezirks- gesetzes und eine Bekanntmachung über die Aenderung der Ord nung, für die theologischen Kandidatenprüfungen in Leizpig. Die „Liedertafel" Wilsdruff hatte gestern abend seinen ak tiven Chor zu einer Weihnachtsfeier nach dem „Goldenen Löwen geladen, die einen über Erwarten guten Verlauf nahm. Eine weihnachtlich geschmückte Tafel, von einigen Damen des gemischten Chores äußerst sinnreich arrangiert, gab der ganzen Veranstal tung das Gepräge. Was seitens des Herbergsvaters aus Küche ' und Keller geboten wurde, fand allseitige Anerkennung und reichen Zuspruch. Launige Ansprachen und Vorträge deklamatorischer und gesanglicher Art verschönten den Abend, der wohl noch lange in aller Gedächtnis bleiben wird. Erweiterte Geschäftszeit. Es sei nochmals darauf hinge wiesen, daß in den letzten zehn Tagen vor Weihnachten die Läden bis 9 Uhr abends vffengehalten werden dürfen. Am Weihnachtsbaum auf dem Marktplatze finden morgen wieder verschiedene Darbietungen statt. Nachmittags 3 Uhr spielt die Stadtkapelle und ^5 Uhr singt der MGV. „Sänger- kranz". . z Schneegänse wurden in den letzten Tagen verschiedentlich beobachtet. Hoffentlich hat der Vokksmund recht, wenn er mit ihrer Ankunft in unserer Gegend großen Schneefall voraussagt. Kinovorführungen im Schaufenster. Wir machen auch an dieser Stelle auf die Kino- und Lichtbildervorführungen Sonntag nachmittag von 5 bis 6 Uhr im Schaufenster der Drogerie Paul Klehsch aufmerksam, die mit einem Heimkino die größte Freude bei Jung und Alt Hervorrufen. Es versäume niemand, sich die reizenden Serien anzufehen. Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle) Sonntag den 19. Dezember: Sanitätsrat Dr. Bartcky-Wilsdruff und Dr. Gehse-Burkhardswalde. Einschränkung der karnevalistischen Veranstaltungen. Das Ministerium des Innern erläßt folgende Verordnung: Während der nächstjährigen Karnsvalsgeit werden 1. Karnevalsumzüge, 2. das Mitführen und der Gebrauch sowie das Feilbieten und der Verkauf von Pritschen und Schlag«erzeugen jeder Art auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen -verboten. Zuwider handlungen werden, soweit nicht anere Strasvorschriften Platz greifen, mit Geldstrafe bis zu 150 Reichsmark oder mit Hast bis zu 14 Tagen bestraft. Fast 60 000 Kraftfahrzeuge in Sachsen. Jeder 86. Ein wohner hat ein Kraftfahrzeug. Am 1. Juli 1926 wurden vom Statistischen Landesamt in Sachstn 595 764 Kraftfahrzeuge ge zählt. Im Jahre 1925 stellte sich diese Zahl auf 42 068, 1924: 28 802, 1926: 22 764, 1922: 18 102, 1921: 13 179. Unter den 59 764 Kraftfahrzeugen, die am 1. Juli 1926 nachgewiesen wur- k den, besanden sich 26 320 Großkrafträder, 1723 Kleinkrafträder, s 21905 Kraftwagen, die vorzugsweise der Personenbeförderung dienen, 8909 Kraftwagen, die in der Hauptsache für Lastenbe förderung bestimmt sind. Dazu kommen noch 113 Kraftwagen für Feuerlöschzwecke, 52 selbstfahrende Straßenreinigungsmaschinen und 742 Zugmaschinen ohne Güterladeraum. Die hiernach sich ergebende Gesamtzahl an Kraftfahrzeugen bleibt um die Zähl der Kraftfahrzeuge der Relchspost und Reichswehr hinter her obengenannten Zahl von 59 764 Kraftfahrzeugen zurück. Bezieht man die Zahl der Kraftfahrzeuge (ohne Kleinkrafträder) auf tue Bevölkerung, fo ergibt sich, daß in Sachsen auf 86 Einwohner ein Kraftfahrzeug entfällt. Mit dieser Zähl sicht Sachsen in Deutsche land an der Spitze. Diese Zahl wird nur noch in der Stadt Ber lin erreicht. In Preußen entfällt auf 122 Personen ein Kraftfahr zeug, in Bayern auf 118 und im Deutschen Reiche aus insgesamt 115. Die Ausnahmestellung Sachsens unter den deutschen Län dern ist zweifellos eine Folge seiner starken Industrialisierung. Setzt man die Zahl der Personen- und Lastkraftwagen zur Ein wohnerzahl in Beziehung, so findet man, daß im Deutschen Reich auf einen Kraftwagen 211 Einwohner, in Sachsen 162 entfallen. Ablieferung der Steuerkarten und Einlogebogen für 1926. Jeder Arbeitnehmer, für den im Kalenderjahr 1926 Steuermarken verwendet worden sind, ist verpflichtet, innerhalb des Monats Januar 1927 seine Steuerkarte und die Einlagchogen, die im Kalenderjahr 1926 zum Einkleben und Entwerten von Steuer marken verwendet worden sind, an das Finanzamt einzuliefern. Steuerkarten und Einlagchogen find vom Arbeitnehmer dem -Finanzamt zu übersenden oder zu übergeben, in dessen Bezirk er am 31. Dezember 1926 seinen Wohnsitz oder seinen gewöhn lichen Aufenthalt hatte. Dabei hat der Arbeitnehmer die Num mer -der Steuerkarts für 1927 und die Behörde, die diese Steuer karte ausgestellt hat, sowie seine Wohnung am 31. Dezember 1926 anzugeben. Die Versäumnis der Ablieferungspflicht kann bestraft und die Ablieferung außerdem mit Geldstrafen erzwun gen werden. Sämtliche Arbeitgeber haben die öffentliche Auf forderung über die Einlieferungsverpflichtung in den Arbeits und Geschäftsräumen durch Anschlag allgemein bekannt zu geben. Die Einlieferung kann durch den Arbeitnehmer selber (persönlich »M. durch die Post) oder durch den Arbeitgeber erfolgen. Weitere Auskunft erteilt auf Verlangen das Finanzamt, von dem auch Merkblätter über die Ablieferung der Steuevkarten und Einlage- i bogen für 1926 bezogen werden können. Gerichtliche Strafen für blrrHen Feueralarm. In letzter Zeit sind in Dresden wiederholt Feuermelder aus Unfug in Tätigkeit gefetzt worden. In zwei Fällen, in denen die Täter der gericht lichen Bestrafung zugeführt werden konnten, sind vom Amtsgericht Dresden ein 24jähriger Mann wegen Alarmierung der Feuerwehr durch widerrechtliches Ziehen des Feuermelders mit einem Monat Gefängnis und ein 22 Jahre altes Mädchen wegen mutwilligen Einschlagens der Feuermekderscheibe mit zehn Tagen Gefängnis bestraft worden. Der Postverkehr zu Weihnachten und Neujahr. Am 19. Dezember (Sonntag) sowie an den beiden Weihnachts- seiertagen und am Neujahrslage sind die Postschalter Wit sonst an Sonntagen offen, jedoch können am 19. Dezember von 8—6 Uhr bei sämtlichen Pakelannahmestellen gewöhn« liche und Wertpakete aufgeliefert werden. Am 25. De zember können in der Zeit von 8—1 Uhr bei allen Paket- ausgabeämtern Pakete abgeholt werden. Am 19. und 25. Dezember sowie am 1. Januar werden — auch nach Land orten — Pakete zugestellt, am 26. Dezember indessen nicht. Am zweiten Weihnachtsfeiertage ruht auch die Zustellung der Briessendungen und Zettungen, die an den obenge nannten Sonn- und Feiertagen nach den gewöhnliche» Vorschriften für den Sonntagsdienst erfolgt. Am Neu jahrstage findet auch eine Geldzustellung statt. Am 24. Dezember (Heiligabend) werden alle Postannahmestellen um 4 Uhr geschlossen; die Annahme von Telegrammen und Ferngesprächen sowie die Zustellung von Geldern und Pa keten findet dagegen wie sonst statt. Die Briefkästen werden an diesem Tage im wesentlichen unverändert ge leert, die abendliche Briefzustellung fällt jedoch aus. , Neue Fernsprechgebühren? Im Januar werden im Verwaltungsrat der Reichspost neue Fernsprechtarife zur Beratung kommen. Falls der Verwaltunasrat sie' billigt, werden sie am 1. April in Kraft treten. Hilfe in jeglicher Not! Das verlösche Rote Kreuz legt soeben leinen neuen Jahresbericht vor. In dem neuen Jahresbericht reden die Zahlen eine nicht zu überhörende Sprache. Auf 7200 Aweigvereinen in allen Teilen des Reiches erhobt sich der Dau des deutschen Roten Kreuzes. 1125 000 Mitglieder gehören ins gesamt diesen Vereinen an. Auf 1000 Einwohner kommen mithin in Deutschland 18, die Mitglieder des Roten Kreuzes sind. Jedem Deutschen ohne Unterschied des Standes, des Bekenntnisses unb der Partei ist der Eintritt in die Hilfsorganisation des Roten Kreuzes unbenommen. Nach dem neuen Jahresbericht unterhält bas deutsche Rote Kreuz 304 Anstalten mit 16 000 Kranken betten und 3563 Pflegekräften. Es unterhält ferner 556 Krippen, Kindergärten, Horte usw. mit 26825 Zlähen und 1112 Pflege kräften. Die Zahl der Rotkreuzschwestern beträgt 7211. In 2167 Sanitätskolonnen vereinigen sich rund 84000 'Sanitätsmänner; sie und chreEinrichtungen sind im Berichtsjahre 448824mal in An spruch genommen worden. Das Eisenbahnunglück bei Leiferde und die Typhusepidemie in Hannover zeigen, welche Aufgaben hier zu bewältigen gewesen sind. Hilfe in jeglicher Not: Kranken pflege, Iugendwohlfahttspflege, Adoptions-Vermittlung, Iugend- ! Hilfe, Studentenhilfe, Rentnerhilfe. Gesundheitsfürsorge, erste Hilse usw. bildeten die Jahresarbeit des deutschen Roten Kreuzes. Da Millionen Hände sich für sie regten, wird der Segen für unsere Volkswohlfahrt groß gewesen sein, wenn auch die nüchterne Sach lichkeit des Jahresberichtes nicht davon spricht. * Wetterbericht. Flachland: Zunächst Vvrübergang einer Niederschlagszone, doch später weniger bewölkt und nur noch geringe Neigung zu Schauem, teils als Regen, teils als Schnee. Temperaturen tags über wenige Grad über Null, bei Aufklären leichter Nachtfrost. Zunächst teilweife lebhafte, später etwas abflauende westliche bis nördliche Winde. Gebirge: Leichter bis mäßiger Frost, besonders anfangs noch reittv-ü'-e Schneelast Höhere Erbebunoen zeitweise im Nebel. Zunächst lebhafte westliche bis nördliche Winde. Vereins Kalender. Kirchenchor. Alle Sänger Montag 8 Ahr. Inngdevtscsier Ord-M, Bruderschaft Klipphausen. Mittwoch den 29. Dezember großes vaterländisches Konzert der Ordens- (Helbig-)Kapelle. Kirchennachrichten. Röhrsdvrf. Sonntag abend X>8 Ahr Weihnachtsfeier des Iungmännervereins. — Dienstag abends >48 Ahr Weihnachts feier des Iungfrauenvereins. i r
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