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MeS! Sie unv ihr Kind fitzen eng aneinandergeschmiegt und sehen durch die Eisblumen der Scheiben gen Himmel. Sie suchen nach Sternen. Aber es ist noch viel zu früh. Sie schlafen noch hinter den Wolkenkissen. Ans dem Korridor nebenan dröhnen plötzlich Männerschritte. Vorsichtig und wuchtig, als hätten die Füße eine schwere Last zu schleppen. — Die Tür öffnet sich. Ein Heller Ltchtstreis fällt in das dämmerige Zimmer . . Es sind zwei Leute, die eine Fracht kiste herangeschafft haben. Sie bittet die Männer, ihr den schweren Holzdeckel zu lösen . . Dann schickt sie den Knaben fort und neigt sich her unter, um auszupacken . . Endlich tasten ihre Finger über einen glatten, kalten Gegenstand. Ihre Gleichgültigkeit ist geschwunden. Wie Feuer brennt es in ihren tiefen grauen Augen. Sie tastet und enthüllt, gräbt und hebt . . Ihre Arme sind plötzlich stark wie Eisen. Und endlich sieht sie eine Gruppe vor sich aus leuchtendem Marmor. Sie stellt einen Mann — mit heißer Gier in dem Gesicht und sehnsüchtig nach oben gerichteten Augen — dar . . . der vorwärtszutaumeln scheint, ohne rechts und links zu sehen dem Abgrund entgegen, der sich in bodenloser Tiefe vor khm öffnet . . . Und doch wird er nicht verloren sein. Es ist jemand da, die ihn zurückreißt . . Ein schmerzerfülltes, junges Weib im Hintergrund, an dessen Schulter sich ein Kind schmiegt. Auf dem Sockel stehen in Heller Goldschrift die Worte: ,! »Ohne Dich verloren. .* Mit einem Aufschrei wirst sie sich über sein Werk, das pe Heimrust . . Tausendmal küßt sie die Buchstaben . . . Dann rafft sie sich auf, um die nötigsten Sachen zusam menzupacken . . Wenn morgen die Christglocken läuten, wird ihr Kind seinen Baler wiederhaben . . und sie das alte Glück und die alten Schmerzen . . Gpie! und Sport. Die Möglichkeit der Zusammenarbeit der Deutschen Turnerschaft mit den Spsrtverbänden zur Ausbildung von tüchtigen Wettkämpfe?« zur Vertretung Deutschlands bei den Olympischen Spielen in Amsterdam hat der Unter ausschuß der D. T. für die volkstümlichen Übungen in einer Sitzung in Berlin erörtert und dabei der Überzeu gung Ausdruck gegeben, daß bei gegenseitigem Entgegen kommen und Vertrauen die besprochenen Wege gangbar sind «nd zum Erfolg führen werden. Für den Vcreinsmehrkampf 1937 der Deutschen Turnerschaft hat der Unterausschuß für die volkstüm lichen Übungen folgende Wettbewertbe bestimmt: 200 Meter, 1500 Meter, 4X400 Meter, Stabweitsprung, Hoch sprung, Schleuderball, Kugelstoßen. Die Meisterschaften des Reichsverbandes für Ama teurboxer werden in den Tagen vom 16. bis 18. April in München zum Austrag gebracht. Auch der Athletik- Sportverband kann in jeder Gewichtsklasse zwei Ver treter stellen. . Colle Sieger im Meraner Schachturnier. In der dreizehnten und letzten Runde des Internationalen Schachturniers gewann Dates im Anzug gegen Grob, Roselli im Anzug gegen de Alimonda, Grünfeld im Anzug gegen Przepiorka. Die Partien Costic- Spielmann, Canal-Calapso, Tartakower-von Patay, Sacconi-Colle endeten remis. Preisträger sind Colle mit 9, Canal, Przepiorka und Spielmann mit 81t, Costic und Dates mit 8, Tartakower und Grünfeld mit 7^ Punkten. ! 88--le-6anaeI.LIIrtl»aIt j Amtliche Berliner Notierungen vom 22. Dezember. Börsenbericht. Es herrschte eine ausgesprochen freund liche Stimmung, besonders waren Kali- und Bankaktie« haussierend und von hier aus griff die Haussewelle auch au! andere Werte über. Am Geldmarkt war die Lage ziemlich unverändert, tägliches Geld 4,50—6 monatliches Geld s bis 8 Lefftil!. ArteitMWek KW i. llwg. LMMWfWe Arbeitnehmer! Benutzt bei StellemeW nur de« öffentlichen Arbeitsnachweis Devisenbörse. Dollar 4,19—4,20; engl. Psuni 20,34—20,39: holl. Gulden 167,67—168,09; Danz. 81,4t bis 81,68; franz. Frank 16,78—16,82; schweiz. 81,08 btt 81,28; Belg. 58,34—58,48; Italien 18,67—18,71; schweb Krone 112,06—112,34; d ä N. 111,74—112,02; n o r w e g. 105,4t bis 105,68; tschech. 12,41—12,45; ö st e r r. Schilling 59,2« bis 59,40; poln. Zloty (nichtamtlich) 46,43—46,67. Produktenbörse. Von Nordamerika war dem Weltmarke für Weizen und Roggen noch eine Anregung zu Weihnächte« in einer ebenso plötzlichen wie aber auch ungenügend moti vierten Preishauffe von 3—4 Cents je Bushel zugedacht, dock hat sie zunächst wenig Eindruck gemacht. Liverpool eröffnet« nur mit einer Besserung von d, Argentinien hatte sein« Forderungen nur unerheblich vorher verändert, und dem gegenüber sanden die gesteigerten nordamerikanischen Cif- forderungen kaum Beachtung. Vom Jnlande blieben die An gebote allerdings klein und besonders wurde Roggen auf so fortige Abladung teuer bezahlt. Im Zeitgeschäft stellten fick Preise für Weizen bei der Anfangsnotiz um 1,50. beim Rogge« um 2 Mark höher, bei ziemlich ruhigem Verkehr. Gerste wi< Hafer waren wenig verändert bei geringem Angebot gute, Ware. Für Mais waren die Cifforderungen nicht viel ander« als gestern. Roggenmehl hat flotteres Geschäft, auch Weizen mehl ist bei den Großhändlern und Mühlen etwas besser go gangen. Getreide und Slsaaten per 1000 Kilogramm, sonst per 100 Kilo gramm in Reichsmark: Welz., mSrk. 22. 12. 264-267 21.12. 264-267 Welzkl.s.Brl. 22. 12. 13,00 21. 12. 13 pommersch — — Rogkl. s.Brl. 11,8-12,0 1I,8-!2,( Rogg., mark. 233-238 232-237 Raps — — pommersch — Leinsaat —. — westpreutz — Vikl-Erbsen 51-61 51-61 Brauqerste 217-245 217-245 kl.Spetseerbs 31-33 31-33 Fultergerste 192-2 5 192-205 Fuuererbsen 21-24 21-24 Haier, mark. 175-185 175-185 Peluschken 20-22 20-22 pommersch wcstpreuß. —— Ackerbohnen Wicken 21-22 22-24 21,0-22,« 22-24 Weizenmehl . 7- Lupln., blaue 13,5-14,5 13,5-14,« p WO kx sl. , .x. " . Lupin., gelbe 14,5-15,0 14.5-15,« Bln br.inkl. Sack ijeinst. Seradella Rapskuchen 21,0-23,5 16,4-16.5 21,0-23,1 16.4-16,1 Mrk ü.Not. 34,7-38,0 Roapenmehl i p 100 kg sr.« 24,5-37,7 Leinkuchen Trockenschtzl. Sona-Schrot 20,8-21.2 20,8-21,! 9,6-9,8 j 9.6-9,8 19,3-19,9! 19,3-19.! Aus dem Genchkssaal. Der Raubmörder Schröder will leine Gnade. Der Magbe- ourger Raubmörder Schröder hat sich trotz des dringenden Anratens seines Verteidigers geweigert, ein Gnadengesuch ein zureichen, weil er „vielzuviel Ehre im Leibe" habe, um sich einen „K^rb zu holen". Außerdem halte er einen schnellen Tod für bester als eine Begnadigung zu lebenslänglichem Zuchthaus. Er nutzt seine freien Stunden aus, um seine Memoiren zu vollenden. Schröder hat bereits vier dickleibige Manuskriptbände verfaßt. Das Urteil im Sinalcoprozeß. Im Detmolder Prozeß gegen den Direktor der Sinalco A.-G. Vogel-Dortmund uns das Aussichtsratsmitglied Weill-Frankfurt a. M. wegen Un treue und Bilanzverschleierung wurden beide Angeklagten frei- gesprochen. Die Kosten fallen dem Staate zur Last. In der Urteilsbegründung wurde ausgefübri, daß die Beweisauf nahme nichts ergeben habe, woraufhin eine Verurteilung der Angeklagten hätte erfolgen müssen. Der Staatsanwalt hatte gegen Vogel 25 000 Mark und gegen Weill ssooo Mark Geld- strafe beantragt. Bestrafung wegen Beschimpfung der Retchsfarven. Das Schöffengericht Lüneburg verurteilte einen Arbeiter wegen Beschimpfung der Reichssarben zu einem Jahr Ge. fängnis mit der Begründung, daß die Strafe nach der Tendenz des Republikschutzgesetzes noch milde sei. Der Staats anwalt hatte nur 30 Mark Geldstrafe beantragt. s ftuncklunk-programm N«u»fu«r Leipzig (Welle 887.1). Dresden (Welle 2S4.1) PS»«K»S. Rundfunk Königswusterhause« (Welle 13VC, WochentäPich von 8.30 abends ab bringt die Deutsch« Welle au« «as Berliner Rundfunkprogramm. Sonntag» von vorm. 11^0—: und abends von 8 Ilbr ab. Freitag, 24. Dez. 4.30: Leipz. Funkorch. Rossini: Olly. „Tankred". — Erinnerungen an Chopin. — Puccini: Fant. „La Boheme". — Wagner: aus „Der fliegende Holländer". — Conradi: Weihnachtsouv. — Bayer: aus „Die Puppenfes". — Schlögei: Potp. D 6.05: Aus n-usn Büchern. D 8.15: Und der Weih nachtsmann kommt. Hörspiel für kleine und große Leuts von Witte. Köniaswusterhausen. Freitag, 24. Dez. 12: Stundengelant der Parochialurche. O 4.30: Berliner Funkkapelle. D 7.30: Uebertr. aus Berlin. ' Gleichbleibende Tageseinteilung von Montag bis Freitag Berlin Welle 483,9, 566. — Stettin Welle 252,1. Vorm. 10.10: Kleinhandelspreise. 4- 10.15: Tagesnach richten 1, Wetterdienst. 4- 11.00—12.50: Schallplattenmusik. 4 Rachm. 12.00: Stundengeläute der Parochiallirche, Berlin (auch Sonntag, soweit keine anderen Darbietungen). * 12 20- Bou börfe (Sonnabend 11.30). * 12L5: Zeitzeichen -t- 115: Tages- Nachrichten ll, Wetterdienst. 4° 2.20: Börsenbericht (Sonnabeni 1L0). 4- 3.10: Landwirtschaftsbörse, Zeitangabe, * 3L0 btt 4.55: Schallplattenmustk. 4- Anschließend an das Nachmittags- tonzert: Ratschläge fürs Haus. — Theater- und Filmdienst. 4» 7.00: Stundengeläute der Parochialnrche, Berlin (auch Sonn tag, soweit keine anderen Darbietungen). 4- Anschließend an die Abendveranstaltung: Tagesnachrichten III, Wetterbericht, Zeitangabe, Theater, Sport. 4° 10^0—12.30: Tanzmusik (außer Dienstag). " Freitag, 24. Dezember. Berlin Welle 483,9, 566. 3.30: Fraucnsragen und Franensorgen. Margarete Wein berg: Unpolitisches aus aller Welt. * 4.00: Wilhelm Müller, Rüdersdorf: Weihnachten in der Jugendliteratur. 4- 4.30 bis 7.00: Berl. Funkkapellc. * 7.30—10.00: Weihnachtsklänge. Unter Mitwirkung von Alfred Braun, Liselotte Krämer (Rezitation), Ben Gcusel (OraeN. vor V-rlin^ Prof. Hugo Rüdel), Kosleckscher Bläserbund E B. SWSSSSSWDSSWSWWWSWSSSSSSMSSSSW Der Geist in der Kirche. Im Turm der Kirche lebt ein Geist. Vier Soldaten wollten ihm ein Ende bereiten. Sie stiegen auf den Turm, aber keiner ist lebendig wieder heruntergekom men. Man fand sie alle vier erwürgt vor. „Unsere Heimat" 1910. helcbevvAcfti Das verhexte Gut. In einem Reichenbacher Gute fcheechte und schlürfte es immer. Drei Mägde hatten es gehört. Schließlich sagten sie es der Bäuerin. Nach einiger Zeit sonnten Lie Mägde keine Butter mehr bringen; sie konnten sich Mühe geben, wie sie wollten. Sobald die Bäuerin die Klumpen aus dem Gaffe nehmen wollte, wurde wieder Sahne daraus. Das wurde auch nicht bester. Da fuhr eines Tages die Herrschaft nach Meißen zum „Erdrichter"". Nach der Rückkehr sagte die Grau, es solle niemand mehr nach 7 Uhr abends in dem Stalle sein. Sie selbst ging vor 7 Uhr hinein, machte überall Kreuze hin und ging vor 7 Uhr wieder heraus. Nach geraumer Zeit wurde wieder Butter. — Die Frau sagte aber einmal: „Die kommt mir aber nicht wieder auf meinen Hof." Coswiger ,Heimat" 1924/25. Heintderg: Ms im Sommer 1427 ein starker Hause Hustitten über Olbernhau und Sayda durch das Gebirge herunter nach Oederan zu kam, galt es besonders dem Ottomar von Schönberg, welcher den Hustitten aus der Gefangenschaft entwichen war, und nun in seinem Schlosse Reinsberg wohnte. Täglich wurde jetzt dieses Schloß drei Wochen lang von den Hustitten gestürmt. Da rettete den geängstigten Schönberg sein Knappe durch einen unterirdischen Gang, der sich in einem Dusche vor dem Schlosse öffnete. Diese Stelle soll noch heute mit einem Denkstein, auf dem ein Kreuz eingehauen ist, bezeichnet sein. Ein bereitgehaltenes Roß trug den Ritter in der dunklen Nacht durch den Forst auf die nahe Straße nach Freiberg. Hier setzten ihm aber die wachsamen Hustitten nach und hart vor Freiberg hatten sie den fast zum Tode Gehetzten beinahe eingeholt. Der Turmwächter auf dem Meißner Tore gewahrte in der Morgendämmerung diese Menschenjagd. Er öffnete den nahenden Ritter, welcher ihm sein weißes Tuch entgegenschwang, einen Tor flügel, den er vor den mit heransprengenden Hustitten schnell wieder zuschlug. Inner halb des Tores aber verließen den Ritter die Kräfte. Auf der Meißner Gaste stürzte er mit dem Pferde und wurde tot in das nächste Haus getragen. Stabervh, Chronik der Stadt Oederan. Noiftrcvöndekg- , Das weiße Lamm von Rothschvnberg. Eines Nachts ging mein Ahne auf seinem Heimwege die Wiese entlang, die vor dem letzten Rothschönberger Stollenmundloche liegt. Da bemerkte er plötzlich auf der Wiefe ein weißes Lamm. In der Annahme, es habe sich aus der Schäferei Rothschönberg verlaufen, geht er -darauf zu, um es einzufangen und dem Eigen tümer wieder zuzuführen. Da aber — zerflieht es unter seinen Händen. Mein Ahne ist übrigens nicht der einzige gewesen, dem das Lamm begegnet ist. Man sucht sich das Rätsel so zu deuten: Es hat vor langer Zeit in Rothschönberg ein Mädchen gelebt, das unschuldigerweis« verdammt wurde, weil es sich verunehrt haben sollte. Aus Gram darüber hat es sich in der Triebisch ertränkt und geht nun als weißes Lamm um. Meißner,Heimat" 3. Iahrg. Das Wappen derer von Schönberg. Es sott ein Ritter aus dieser Familie einst ins gelobte Land gezogen und aus der Jagd an einem Flusse, besten morastige Afar mit Schilf bedeckt, von einem Löwen überfallen worden fein. Dem hat der tapfere Ritter fo zugesetzt, daß er ver wundet und brüllend vor Schmerz sich in den Schilfwald zurückzog. Der Schon berg aber hat nicht nachgelasten, sondern ist ihm gefolgt und hat ihm hier den Todes- stoh gegeben. Wie nun der Löwe verendet und -von ihm aus dem Moraste gezogen ward, da fand es sich, daß er Mr Hälfte mit Meerlinsen bedeckt war und grün aussah. Wappen: kämpfender Löwe, dessen Unterleib grün, der Oberleib aber rot. MltUott: Der Reiter ohne Kopf. In der „Folge" zwischen Klipphausen und Röhrsdorf reitet um Mitternacht cm Netter ohne Kopf auf den Feldern umher. „Unsere Heimat" 19W. Zacdrasttr Hier soll oft ein Hase in eine Mühle gegangen, soll den Kuhstall aufgesucht und dort Milch getrunken haben. Eines Tages hat er einen Blumenstrauß an das Tor gelegt. Der Besitzer wagte nicht, ihn aufzuheben. Aber die Gänse knabberten an ihm herum, und -deswegen starb eine nach der anderen. Ein Gutsbesitzer soll etwas von der „Schwarzen Kunst" verstanden haben. Eines Sonntags sitzt er in der Kirche, er war ein fleißiger Kirchengeher. Da über fällt ihn eine Unruhe, daß er aussteht und nach Hause geht. Da ist sein ganzer Hof voll schwarzer krächzender Raben. In der Stube vor dem Tische aber sitzt sein Knecht, das siebente Buch Moses in den Händen. Er nimmt ihm das Buch weg, liest es rückwärts, und alsbald hebt ein Rabe nach dem andern seine Nägel, bis der Hof wieder leer ist. „Unsere Heimat" 1910. Der Franzosenkirchhof. Der Gastwirt zu Sachsdorf soll einem Franzosen die Gurgel durchgebisten haben. Dann habe er ihn hier verscharrt. Cenerä-WMionen M dem Lanäe im Zaine wor. Kantor em. Kippe, Wilsdruff. Das Schvnbergische Gericht in Wilsdruff sieht sich veranlaßt, an sämtliche Dorfrichter des Bezirkes folgenden Erlaß abzuschicken: „Bei der in letzter Zeit verspürten Unsicherheit, besonders auch in Ansehung der seit kurzem entstandenen vielen Feuersbrünste verordnen wir, mit erforderlicher Behutsamkeit und ohne bas Vorhaben zur Unzeit bekannt werden zu lasten, daß in der Nacht vom 6. bis 7. Sep tember in den Dörfern, Schenken, außengelegenen Häusern, Gebüschen und ver dächtigen Otten eine Revision vorgenommen wird, bei welcher alle verdächtigen Personen, welche sich mit glaubwürdigen Zeugnisten ihrer Geschäfte und Aufent haltes nicht legitimieren können, angehalten und nach Bedarf arretiert werden, um den überhandnehmenden Diebstählen und Räubereien Einhalt zu tun. Bon dem Erfolg hat jeder Richter schriftliche Anzeige an das hiesige Gericht zu er statten. Es ist wahrzunehmen gewesen, daß besonders in der Nähe von Wilsdruff sich Landstreicher und liederliches Gesindel herumtreiben, welche nachts in die Häuser einbrechen und in den Abendstunden aus der Stadt heimkehrende Leute