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Hochsprung: von Bredow, 4,95 Meter; Speerwerfen; Hargus (Phönix-Lübeck), 32,20 Meter; Diskuswerfen; Reuter (S. C. 80 Frankfurt m M.), 38,34 Meter; Kugel stoßen: Henoch (Berliner S. C), 1l,53 Meter. WciynachtSrenncn in Dortmund. An beiden Wcih- nachtsfeiertagen bringt die Dortmunder Westfalenhalls große Radrennen zum Austrag, welche eine gute inter nationale Besetzung erhalten sollen. So sind bisher die Belgier Linart und Vanderstuyft, die Franzosen Miquel und Parisot, der junge Möller-Hannover, der deutsche Wintermeister 1925/26, Lewauow-Berlin, und Sawall- Berlin, sowie Dederichs-Köln verpflichtet worden. Haymann—Leroy (Belgien) werden nunmehr die Haüptbegegnung der Frankfurter Berufsboxkämpfe am 15. Dezember bestreiten. Leroy verlor bekanntlich vor einigen Tagen gegen Breitensträter nur nach Punkten. Auch der Leichtgewichtsmeister Naujoks, der Welterge- wichtsmeistcr Grimm und der Fliegengewichtsmeiitsr Harry Stein werden zu dem Frankfurter Kampftag in den Ring gehen. Ein internationales Mannschaftsradrennen über 12 Meilen steht im Mittelpunkt des Radsporttages der Breslauer Jahrhunderthalle am 12. Dezember. Zu dem Rennen werden u. a. der Belgier Rielens, Lout-Frank- reich neben anderen Ausländern, ferner Knappe, Rieger, Feja, Junge, Bauer, Krupkat, Hürtgen, Rausch starten. Vermischtes. Vom Schmuggel geförderte Wissenschaft. Vor kurzem hat man einen unterirdischen Schmuggelweg, der von Ungarn bis tief in die Tschechoslowakei führt, auf- gedeckt. Das gab Veranlassung zu eingehenden Höhlen forschungen, und man entdeckte in der Gegend von Pleitz- nitz ein ganzes System von Höhlen, das eines der größten Höhlengcbiete Europas darstellt und an Länge nur von oer berühmten Mammuthöhle in Amerika übertroffen wird. Die Höhlen ziehen sich in mehreren Stockwerken über- und untereinander von der ungarischen Grenze ins tschechoslowakische Land hinein, so daß sich bei der Er schließung auch Fragen Politischer Natur erheben dürften. Ein unterirdisches Flußbett führt zu einem unterirdischen Dom, der mit anderen riesigen Höhlen zusammenhängt. Hier befinden sich Reste vorgeschichtlicher menschlicher Wohnungen. Es wurden Feuerherde aufgefunden, Koch geräte, Knochen und an den Wänden Reste urzeitlicher Kunst, Zeichnungen verschiedener Art. Ein Höhlentunnel, der von dem Fluß durchströmt wird, konnte noch nicht be zwungen werden. Sport und Religion. In den Kapellen und Kirchen oer amerikanischen Methodisten, Baptisten und Presby terianer konnte man dieser Tage die Klage vernehmen, vaß der Sonn- und Feiertag durch die Wettkämpfe der Fuß- und Baseballspieler entheiligt werde. In Pittsburg wurde in mehreren Kirchen der Polizeichef angegriffen^ weil er die Erlaubnis zu fonntäglichen Spielen gab. Schließlich entschloß er sich, das Baseballfpicl, das in Amerika als der eigentliche Nationalsport betrachtet wird, an Sonn- und Feiertagen zu untersagen, während er Golf und Tennis nach wie vor gestattet. Dies begründete er damit, daß das Baseballspiel große Zuschauermassen anziehe und damit vom Besuch der Kirchen abhalte, wäh- rend die andern Sports einen harmlosen Zeitvertreib der unmittelbar daran Beteiligten bildeten. „ Ein geisteskranker Schachmeister. Auf den internatio nalen Schachturnieren der letzten Jahre erregte der junge mexikanische Schachmeister Torre besonderes Aufsehen. Man bezeichnete ihn als eine Zukunftshoffnung und seine zahlreichen Bewunderer behaupteten, daß es ihm eines Tages gelingen werde, den Ruhm seines „halben Lands mannes", des Weltmeisters Capablanca, zu verdunkeln. Jetzt kommt aus Newyork die betrübliche Nachricht, daß Torre geistig erkrankt und zu seinen Eltern nach Mexiko zurückgebracht worden sei. Man befürchte, heißt es weiter, daß seine glänzende Laufbahn als Schachmeister für immer verschlossen sei. Hoffentlich bewahrheitet sich oie Unglücksnachricht nicht in ihrem ganzen traurigen Um fange. Torre wäre aber nicht das erste Schachgenie, das in geistiger Umnachtung sein Leben beschlösse. Schach er fordert eine Anspannung aller Geisteskräfte, und das „Berufsspiel" kann leicht zu einer Verwirrung der Ge danken kübren. Ein Jubiläum ist nachzuholen. Etwas haben wir vergessen: das Jubiläum des Regenschirms. Es ist das Schicksal des Regenschirms, daß er selbst immer wieder vergessen wird, nicht bloß von zerstreuten Professoren, sondern auch von Normalmenschcn mit vernünftig geord neten Gedanken. Und nun hat man richtig auch vergessen, daß er überhaupt einmal erfunden worden ist. Ein Lon doner Blatt macht das rasch noch gut, indem es festnagelt, daß vor 175 Jahren Herr Jonas Hanway in London zum erstenmal einen Regenschirm aufgespannt hat und von den Londonern prompt für verrückt gehalten worden ist. In der Londoner Westminsterabtei, in der alles, was Eng land irgendwie an Berühmtheiten aufzuwcisen hatte, für die Nachwelt festgehalten wird, ist Herr Jonas Hanway mit seinem Regenschirm in einem marmornen Medaillon, verewigt. Amtliche Berliner Notierungen vom 9. Dezember. Börsenbericht Die Stimmung wurde etwas freund licher als am Vortage, als man bemerkte, daß der Geldmarkt weiter leichter wird. Tägliches Geld notierte 6—7,50 war aber auch bereits billiger zu haben, monatliches Geld War zu 6,75—7,75 -5 erhältlich. Devisenbörse. Dollar 4,20-4,21; engl. Pfund 20,36—20,41; holl. Gulden 167,93—168,35; Danz. 81,50 bis 81,52; franz. Frank 16,84—16,88; schweiz. 81,08 bis SI,20; Belg. 58,44—58,58; Italien 18,32-18,36; sch Wed. K rone 112,16—112,44; d ä n. 111,90—112,18; n orwe g. 106,52 bis 106,78; tschech. 12,43—12,47; ö st e r r. Schilling 59,26 bis 59,40; p o l n. Zloty (nichtamtlich) 46,53—46,77. Produktenbörse. Der Weizenweltmarkt bringt bei ge ringen Veränderungen der Termin- und Cifpreise keine An regung. Aus Argentinien wird wohl aus einzelnen Distrikten Regen, aus dem Süden aber ausgezeichnetes Wetter gemeldet, und die Neigung zu weiteren dortigen Verkäufen besteht fort. Vom Jnlande liegt für Weizen im allgemeinen nur wenig und meist Angebot für geringere Qualitäten vor, immerhin fehlt bei dem andauernd schwierigen Weizenmehlgeschäft Kauf- lust der Mühlen, was dazu beitrug, daß für handelsrechtliche Lieferung sich Preise eine Kleinigkeit abschwächten. Von Roggen bleibt das Angebot nach wie vor sehr knapp und das stützte die Dezembernotiz, für die Deckungssrage eine Mark mehr anlegen mutzte. Spätere Monate waren wenig verändert. Roggenmehl hat ruhigen Verkehr. Gerste ist mehr gefragt, und. in freundlicherer Geschäftslage. Daser für gute rauauraien vegeyrt, deren Forderungen übersteigen aber die hiesigen Gebote. Butter-Preise im Verkehr zwischen Erzeuger und Groß- yandel; Fracht und Gebinde gehen zu Käufers Lasten: i. Qualität 185, 2. Qualität 173, abfallende Sorten 149 Marr. Tendenz: Sehr fest. Eicrpreise für den Eiergroßhandel: a) Inländische Eier (in Pfg. und je Stück): Frische Jnlandseier über 55 Gramm 19—20, frische Jnlandseier unter 55 Gramm 15—16; b) Aus landseier: Extra große Eier 24—25, normale Eier 12—15, abweichende Eier 11—12,50, kleine und Schmutzeier 9,50 bis 11; c) Kühlhauseier: Diverse 10,50—12, Dänen 14—16,50, Chinesen 10,25—13; d) Kalkeier: Diverse 10, Dänen 12—14,50. Tendenz: Ruhig. . Der durchschnittliche Berliner Börsenroggenpreis für so Kilogramm betrug in der Woche vom 22. bis 27. November 1926 ab märkischer Station 11,53 Mark. i skuncklunk-programm j Rundfunk Leipzig (Welle 357,1), Dresden (WeNe 284,1) Pädagog. Rundfunk Königswusterhause» (Welle 1308) Wochentäglich von 8.30 abends ab brinqt die Deuttche Welle auch das Berliner Rundiunkvrogramm. Sonntags von oorm. 11P0—2 und abends van 8 Uhr ab. Sonnabend, 11. Dez. 4.30: Leipz. Funkorchester. O 6.15: Funkbastelstunde. D 6.30: Wie bleiben wir gesund? D 7.15: Dr. Lehmann: Menschliche Abnormitäten auf Jahrmärkten und Messen. D 7.45: Dr. Heidler: Vom Lachen und Weinen. D 8.30: Lustiger Wettbewerb, bestritten von O. Siedel und W. Engst vom Alten Theater, K. Ketzler, A. Linke (Gesang) und dem Leipz. Funkorch. O 10.15: Tanzmusik. Königswusterhausen. Sonnabend, 11. Dez. 3: Berufsberater Friedrich: Die kaufmännische Berufsausbildung im Warengrohhandel. S 3.30: Postrat Behrendt u. Frl. Moelke: Esperanto. D 4L0: Das Neueste aus der pädagogischen Zeitfchriftenliteratur. D 5: Vrof.Dr. Abert: E. F. Händel. D 6: Dr. Reindl: Messen im Maschinenbau. S 6.30: Prof. Dr. Eber: Die ssuchenhasten Ee- flügelkrankheiten. D 7: Stud.-Rat Friebel, Lektor Mann: Englisch für Anfänger. Glcichbleibende Tageseinteilung von Montag bis Sonnabend. Berlin Well. ^83,9, 566. — Stettin Welle 252,1. Vorm. 10.10: Kleinhandelspreise. 4- 10.15: Tagesnach richten l, Wetterdienst. * 11.00—12.50: Schallplattenmusik. 4- Nachm. 12.00: Stnndengcläute der Parochialkirchc. Berlin (auch Sonntag, soweit keine anderen Darbietungen) 12.20: Vor börse (Sonnabend 11.30). 4- 12.55: Zeitzeichen 4- 1.15! Tagesnachrichten ll, Wetterdienst. 4c 2.20: Börsenbericht (Sonnabend 1.20). 4c 3.10: Landwirtschaftsbörse, Zeitangabe. 4- 3.30—4.55: Schallplattenmusik. 4- Anschließend an das Nachmiltagskonzert: Ratschläge für Haus. — Theater- und Filmdienst. 4- 7.00: Stundengeläute der Parochialkirchc, Berlin (auch Sonntag, soweit keine anderen Darbietungen). 4- Anschließend an die Abendveranstaltung: Tagesnachrichten III, Wetterbericht, Zeitangabe. Theater, Sport. 4° 10.30—12.30: Tanzmusik (außer Dienstag). Sonnabend, 11. Dezember. Berlin Welle 483,9. 566. 12.30: Die Viertelstunde für den Landwirt 4- 3.40: Kar! Fr. Mertz: Feiertag und Weihnachtsbrauch. 4- 4.00: Medi zinisch-hygienische Plauderei. 4- 4.30—6.55: Nachmittagskonzert der Berliner Funkkapclle. Während ver Pause: Ratschläge fürs Haus — Theater- und Filmdlenst. 4- 7.00: Dr. Franz Ludwig Hörth: Einführung zu der Übertragung ans der Stmtsoper. * 7.30: Übertragung aus der Slaalsopcr <am Platz der Republik): „Carmen." Qpcr in 4 Akten von Henry Meilhac und Ludovic Halövy. Musik von Georges Bizeb Der Name „Forbergk" kennzeichnet dieses Grundstück als Herrengut und läßt es gleich -dem -Gute „neben -der St. Iakobs Kirche" als früheste Gründung Wils druffs erkennen. Die im Kaufe festgelegte Besitznachfolge -ist die des Mannlehns. Dem Bericht über die Kaufhandlung schließen sich Quittungen über Erdegclder an, die Peter Preißler in der Zeit von 1565—1610 gezahlt hat. In einem über ein Grundstück in der Stadt abgeschlossenen Kaufe von 1598 wird „der Erbare Peter PreUer, Forbergsm-an," als Beistand aufgeführt. Als er ohne männliche Leibeserben starb, entstanden in der Familie wegen der Besitznachfolge Irrungen (-Streitigkeiten). Das Gut hätte an einen Bruder Peter Preislers fallen muffen; die Tochter aber beanspruchte es und begründete ihre Forde rung mit dem -Hinweis, daß der Kauf von 1595 von der Gerichtsherrschaft nicht „ratificirt (bestätigt) sei; es habe also die damals bestimmte Besitznachfolge keine Berechtigung; ferner behauptete sie, das Gut sei kein Lehen, sondern ein Erbgut. Leider fehlt im Kausbuche ein Blatt, so daß wir den Ausgang des vor dem Ge richtsherrn geschloffenen'Vergleiches hier nicht erfahren. Im folgenden Kaufe, der über dieses Besitztum beredet worden ist, sagt sie, ,chie Erbare vndt tugendsame Fraw christina des Namhasdigen Michael Hehrmanns seel-igen hinderlaßene witbe itzunt des Eibaren vndt namhaftigen Andreas Potschers eheliche hawsfraw, das sich Zwie- fpaltung wegen des Vertrags ihres Vaters mit den Brüdern ergeben; doch sie habe sich mit ihnen gütlich vertragen" (d. h. in Güte verglichen). Darum konnte sie 1617 das Gut ihrem zweiten Ehemann Andreas Potscher übergeben mit der Be stimmung, daß die Söhne zweiter Ehe vor dem Sohne erster Ehe, Hans Hehrmann, den Besitz erben sollten, da Andreas Potscher für die Schulden aufgekommen war, „die sich bei Hehrmann gehäufet hätten". Es war ferner vereinbart worden: „Wenn Potscher vor seiner Frau verstirbt, fällt das Gut ihr zu. Wenn die Ehe kinderlos bleibt und sie stirbt vor ihm und er verheirathet sich wieder und hat Söhne aus dieser Ehe, so fällt das Gut Hans Hehrmann zu." „Der Erbare vndt Mannhafdige Andreas Potscher verkaufte an seinen Lehnsherrn von seinen gutte vnter dem Stetlein Wülßdrof gelegen Ein stück Acker 42 betten (Beete) breit von dem Reine des Dorffes Sachßendorff vndt an denselbigen Reinen durch alle drey auch drite- selden biß an den wegk nach dem dorff hündorff von den von Schonberg Mühlselt ahn gelegen zu befinden den Edelen vndt Gestrengen Caspar RudölpH von Schonbergk, seinen lehns Herrn vmb 1600 Gulden." Christina Potscher war später mit Hans Pincker (auch Pinckert geschrieben) vermählt; im Jahre 1635 wird über Erbegelder quittiert, die aus dem Gute "Hans Pinckers Forbrigers gezahlt worden sind". Sein Name tritt auch in einem Kaufe auf, den „Anna Margaretha, des Rittmeister von Schenbergk Wittiben" mit dem Erbrichter Ziegenbolck zu Grum bach schließt. Sie kaufte von diesem 1654 für 450 Gulden „die Ienige Wiese, wie dieselbe vber (über d. h. vor) langen vielen Jahren von hannßen Pinckerts guthe alhier verkauft worden sambt dem daran liegenden dusche öder gehöltze von der wiese an herauf biß an Martin Berners bereinung öder feldt gelegen." Der bereits erwähnte Hans Hehrmann erwarb 1655 ,-Georg Franckens Gartennahrung für 850 Gulden. In diesem Kaufe wird „Hanß Pincker als Stiefvater „des Hans Hoermann" und als Forbriger" bezeichnet. s Die Besitzerin hat wahrscheinlich ans Rücksicht Pis den Sahn erster Ebe das Gut nicht an den dritten Ehemann abgetreten. — An letzteren erinnert „der Pinkert", ein Teil des Kirschkernes, der gegenwärtig noch zum Gute gebürt; vielleicht war er Pinkerts Lieblingsplätzchcn, das er mit schattenspendenden Bänmen bepflanzt hatte. Hehrmann hat das Forberg anscheinend nicht erworben, denn der nächste Kauf, -der über dieses Gut vorhanden ist' und im Jahre 1682 abgeschlossen wurde, führt als Forbriger Matthaeus Bischoff auf°; er besaß noch ein Gut in „Dulckewitz." Wegen der vielen- auf dem Forberg haftenden Schulden konnte der unmündige Gabriel Bischofs, der Sohn zweiter Ehe, es nicht annchmen. Reichte doch der Pacht nicht zur Verzinsung der Schulden! Um den Besitz nicht in fremde Hände kommen zu lassen, erwirbt Maria Bischoff, die Tochter aus erster Ehe, „das väter liche Forberg" durch Lession Mebertragung), um es sogleich ihrem anscheinend aus Grumbach stammenden Ehemann, dem Hufschmied Iacob Eger zu übergeben Der obengenannte Kürerbe erhielt für seine sämtlichen Ansprüche nur 250 Gulden. Nach Egers Tod erwarb der zweite Ehemann der Maria Eger, Martin Günther, das Forwerg wiederiäuflich auf -14 Jahre für 3000 Gulden-. Nach beendeter Wieder kaufszeit 1710 trat Günther das Besitztum an seinen Stiefsohn Hans Eger für 3000 Gulden ab. Dieser führte Beschwerde bezüglich des 1621 an das Rittergut verkauften Feldes und verlangte, daß nicht wie bisher jährlich 36 Groschen zur Land steuer ins Forwerg gezahlt, -sondern 36 Steuerschocke überrechnet würden; feine Forde rung wurde jedoch abgewiesen. Er vertauschte sein Drei-Hufengut für den Preis von 4000 Gulden- an Meister Johann Paul Preißler, Weißgerber, der fein Haus am Markle mit zwei Viertel Acker nebst Zubehörteilen im Werte von 1000 Gulden ersterem überließ Auf dem Gute hafteten „300 Steuer-Schocke 1 Thlr. 2 Gr. 3 Pfg. zu' einem extra ordinären Quatember 1 Thlr. — Gr. — Pfg. zu einem ordinären Quatember 1 Thlr. 13 Gr. — Pfg. Walpurgis (jährlich Erb Zinß der Hochadl. Lehns- 1 Thlr. 13 Gr. — Pfg. Michaelis j Herrschafft 4 Capaunen oder vor jeden über (für) denselben 5 Groschen Martini jährlich, wovon die Wahl der Obrigkeit (dem Erbherrn) beliebet 3 Scheffel 1 Viertel Hafer ) . <- . 3 Scheffel 1 Viertel Korn / Irlich Decem dem Herrn Pfarrer allh.er 1 Brod dem Herrn Pfarrer und Rectvri Wechselsweife, 7 Korn- und 7 Hafer-Garben dem Rectvri (dem Rektor der Schule) 1 Gr. 4)4 Pfg. Rahts-Geschöße jährlich." Bürgermeister Johann Paul Preißler verkaufte seinen Besitz 1743 für 4000 Gulden „an Gotthelf Grafen von Pölentz" (bei Meißen), dessen Vater Pächter des dortigen Rittergutes war. „Gotthelf Grafe, wohlangesehener Bürger und Vvrwergs- 4 Ein anderer Kauf war nicht aufzufinden. b Wahrscheinlich ist sein Kauf ins Gerichtsbuch nicht eingeschrieben worden. (Wir müssen bedenken, daß wir in der Zeit des 30jährigen Kr-eaes stehen.) b Eger batte 1688 das von Herrn Erhardi Musculi gewesenen Pastoris alhier hinter laßene zwischen dem Egcrschen Fmwerge und Pfarr Guth gelegene Guth von 1 Hufe (jetzige Besitzerin Martha verw. Tamme) für 1050 Gulden erworben; dieses Vesitz'um ging nach Egers Tode auf dessen Sohn Johann Eger über, der es 1710 an seinen Schwiegervater Michael Porschdorff verkaufte. ? Das lebende Inventar bestand in 3 Pferden. 17 Rindern und 14 Schafen. — Zur Hochzeit und Ausstattung erhielt jede ^der beiden Egerschen Töchter 2 Kühe, 1 Kalbe, 3 Kälber, 6 Schöpse, 2 Schweine, 4 Scheffel Weizen, 4 scheffel Korn, 2 Faß Bier, 50 Taler Kleidergeld (1 Faß — 300 Kannen). s Egers Witme verheiratete sich mit Johann George Trepte, dem Besitzer des „Gasthofes znm Adler".