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Wilsdruffer Tageblatt : 04.12.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192612042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19261204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19261204
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-04
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 04.12.1926
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Gesetz ist. Zum Schluß ycttzt es, datz seine Annayme eine« schwarzen Tag für die deutsche Kultur bedeutet. Auf Antrag Schreck (Soz.) wurde die Schlußabstimmung solange aus gesetzt, bis die gegenüber der zweiten Lesung angenommenen Nbänderungsanträge gedruckt vorliegen. — Es wurde in di« Beratung des Gesetzentwurfes zur Änderung der Verordnung Rber die ErwerbslofenfZrsorge eingetreten. Reichsarbeitsministcr Dr. Brauns erklärte in dci Begründung, das Gesetz solle klarstellen, daß Bezüge aus dei Wochensürsorge nicht auf die Erwerbslosenfürsorge umge- rechnet werden können. Ferner gibt die Vorlage die gesetzlich« Form für die Neuordnung der Bedürftigkeitsprüfung und di, Bestimmungen über Erhaltung der Anwartschaft für dii Sozialversicherten bei langer Erwerbslosigkeit. Durch eine« kommunistischen Antrag, neben Wochengeld auch die Erwerbs losenfürsorge zu gewähren, würden die erwerbslosen Frauei bessergestellt sein als die erwerbenden. Abg. Bretz (Soz.s erklärte, daß seine Partei für den Ent Wurf stimmen würde, trotzdem der Entwurf keineswegs alb Wünsche der Sozialdemokraten befriedige. Die Aussührungs bestimmungen zur Krisenfürsorgc seien geeignet, den geringer Rest von Vertrauen, den die Erwerbslosen noch zum Arbeits Minister hatten, verschwinden zu lassen. Abg. Rädel <Komm.) bezeichnete die Regierungsvorlag! als ganz unzulänglich. Durch die Aussührungsbestimmunge> zur Ktlienfürsorge sei der Wert dieser Fürsorge für die Er werbslosen fast illusorisch geworden. Neichsabeiisminister Dr. Brauns erklärte, die Arbeits nachweise würden angewiesen, die Versicherungsbeiträge zi entrichten, die zur Erhaltung der Anwartschaft der Versicher ten notwendig seien. Dabet sollten auch die rückständigen Bei läge gezahlt sein. Abg. Dr. Frick (Nat.-Soz.) beantragte die Aufhebung de Verordnung über die Erwerbslofeufürsorge. Die Regierum solle dadurch zur schleunigen Einbringung des Arbeitslosen Versicherungsgesetzes gezwungen werden. Damit schloß die erste Beratung und die Vorlage kam ohn Ausschutzberatuug zur zweiten Lesung. Nach Ablehnung zweie kommunistischer Abänderungsanträge wurde die Vorlage n zweiter Beratung und gleich darauf auch in dritter Beratunj angenommen. > Inzwischen sind die Drucksachen mit den angenommene! Abänderungsanträgcn zum Schund- und Schmutzgesetz verteil Worden, so datz die Schlutzabstimmung über das Gesetz voi genommen werden konnte. Diese ergab, datz das Gesetz mi 25V gegen 158 Stimmen und 3 Stimmenthaltungen endgültig in der Schlutzabstimmung angenommen wurde. Das Ergebnis wurde von den Kommunisten mit stüi mischen Pfui-Nufcn ausgenommen. Tribünenbesucher, die ü die Pfui-Rufe mit einstimmten, wurden hinausgewiesen. Di Abstimmung über das kommunistische Mißtrauensvotum gcgei den Reichsinnenminister findet später statt. Daraus vertagte sich das Haus auf nächsten Donnerstag den S. Dezember. ( FIus unserer Primat Wilsdruff, am 4. Dezember 1926 Merkblatt für den 5. und 6. Dezember. Sonnenausgang 7" (7")» Mondaufgang 7'" V. (8>' V.) Sonnenuntergang 3°' (3^) ff Monduntergang 4'° N. (4°^ N.) 5. Dezember. 1791 Wolfgang Amadeus Mozart in Wien gest. — 1835 Der Dichter Graf August von Platen gest. — 1917 Abschluß der Waffenruhe zwischen den Mittelmächten lind Rußland. 6. Dezember. 1834 Adolf Freiherr von Lützow, Führer der Freischar, gest. — 1864 Der Schriftsteller Rudolf Stratz geb. — 1869 Der Schriftsteller Rudolf Herzog geb. * St. Nikolaus. Z u m 6. D e z e m b e r. Schon im Mittelalter besaß der Tag, den die Kirche »um Andenken des heiligen Nikolaus geweiht hatte, die Bedeutung einer Weihnachtsvorfeier. Am Vorabend seines Festtages ritt St. Nikolaus, begleitet von seinem Knecht Ruprecht, von Engeln, Teufeln und allerlei seltsamen Tiergestalten, durch die Straßen und beschenkte die Kinder, die ihm in Scharen nachliefen Späterhin, als diese Umzüge abgekommen waren, ging St. Nikolaus zu Fuß von Haus zu Haus und spendete aus seinem Gabensack Äpfel, Nüsse und Leckerwerk. Vom heiligen Nikolaus, der im 4. Jahr hundert zu Myra in Kleinasien als Bischof wirkte, gibt cs eine hübsche und wenig bekannte Legende. Ein plötzlich verarmter Edelmann wollte, um sich wieder zu Geld zu verhelfen, seine drei schönen Töchter verkaufen. Als nun Nikolaus hiervon erfuhr, warf er heimlich dreimal je einen mit Geld gefüllten Beutel in das Fenster des Edelmannes hinein, so daß der häßliche Handel unterbleiben konnte. St. Nikolaus gilt als der Schutzheilige der Bierbrauer, der Obsthändler und der Fischer und Schiffer, und noch heute gibt es im bayerischen Hochland ein altes Schutz- und Segenssprüchlein, das lautet: „Heil'ger Nilolas, In meiner Nor mich nicht verlatz't Komm heut zu mir und lege ein In mein kleines Scbiskelein, , Damit ich von dir denken kau». Du bist ein braver Mann." * Blühende Zweige im Winter. Am 4. Dezember, dein Tage der Heiligen Barbara, werden Zweige geschnitten, die im Winter, womöglich um Weihnachten, blühen sollen. Barbarazweige nennt man sie in Süddeut'chland. Es eignen sich nur solche Zweige, die von früh blühenden Bäumen stammen, wie Kirsche, Schlch- und Wechoorn, Roßkastanien, Flieder, Lorneliuskirsche, Forsy thien, Mandel, japanische Steinquitte und Weiden. Man steckt die Zweige in ein Glas oder in eine Blumenoase mit lauem Wasser schneidet sie aber vorher unten etwas ab, damit an die Schnittfläche keine Lust kommt, und läßt sie darauf an einem gleichmäßig warmen Orte stehen, etwa auf einem Schranke, der mäßig beleuchtet ist. Erschütterungen sollen möglichst vermieden werden, der Schrank soll also nicht wackeln. Damit das Master nickt fault, setzt man Kochsalz oder grob gepulverte Holzkohle hinzu. In jeder Woche füllt man das verdunstete Master lauwar^, nach, ohne die Zweige zu berühren. Man kann die Zweige auch noch zwei bis drei Tage später im Freien holen, um zu Weih nachten die Freude an den zarten Blüten mitten im Winter zu haben. „Ein Baum für Alle" in Wilsdruff. Der deutsche Waid hat wieder einmal gezittert unter dem Streiche der Aexte, und die alten schwarzen Fichten und Tannen mußten entsetzt zusehen, wie die Kleinen zu ihren Füßen erbarmungslos vom Platze ge nommen wurden und wie stumme Helden sanken. In Legionen rollen die Kinder des Waldes durch beüfches Land, nicht ahnens fhre herrliche Bestimmung. In der Stadt verbreiten sie würzigen Dust, prüfende Augen ruhen auf ihnen, und „dunkel" sind die Wege der Auserlesenen bis zum Tage der Freude und des Lichtes. Der Wald kam in die Stadt und mit ihm Vvrfestfteude und herzbsglückendei Heimlichkeit. — Gleichzeitig kommt eine alte schöne Sitte wieder zur Aufnahme. In verschiedenen deut schen Städten — seit dem ersten Advent auch in Dresden — brennt ,-der Baum für alle". Er soll von nun an auch in unserer Stadt einen Platz Haden. Es wird allgemein dankbar und mit Freude begrüßt werden, daß der Fechtverein (Verein für Iugeyd- und Volkswohlfahrt) es unternommen hat, in den nächsten Tagen den Weihnachtsbaum der Iugendhilfe und der Vvlkswvhlfahrt auf dem Marktplatz erstehen zu lasten. Sein Glanz soll in alle Herzen dringen und Freude erwecken bei Groß und Klein. Er will auch opferfreudige Geber gewinnen für das große Werk edle* Nächstenliebe, das der Iugendhilfe und dem darbenden Alter ge widmet ist. An dem Weihnachtsbaume sollen Konzert- und Ge sangsvorträge geboten werden und der Fechtverein wendet sich mit . der Bitte um Mitwirkung an alle Kreise unserer Einwohnerschaft. Meldungen sowie auch Spenden zur Deckung der Kosten nimmt der Vorsitzende, Herr Inspektor Lehmann, gern entgegen. Wir kommen näher noch darauf zurück. Die „Liedertafel" Wilsdruff hatte ihre Mitglieder nebst Freunden und Gönnern gestern abend zu einem Theaterabend mit Ball nach dem „Goldenen Löwen" eingeladen, und zahlreich war man diesem Ruse gefolgt. Nach einigen Konzertstücken be grüßte der Vorsitzende, Herr Otto W-ehner, die erschienenen Gäste, Ehrenmitglieder und Liedertäfler mit launigen Worten, und darnach stieg ein Schwank in vier Aufzügen. Was darin an Ehescheidungsmaterial, Eifersuchtsszenen und Verwechselungen zusammenkombiniert war, grenzt fast an bas Unmögliche. Schließ lich ging aber alles unter schwanküblichen Versöhnungen zum Guten aus. Jede Rolle war ein Charakter für sich. Ueber die Darsteller selbst im einzelnen einzugohen, erübrigt sich, da alle ihr Bestes gaben, wenn auch von den 16 Mitwirkenden der eine oder andere zeitweilig besonders hervortrat. Es klappte alles, und so steigerte sich von Akt zu Akt der Erfolg und der Beifall. — Nach dem Theaterstück zeigte sich die Liedertafel als gemischter Chor und später als Männerchor. Auch hierfür wurde nicht mit Beifall gekargt. Eine besondere Aederraschung brachte dann ber Vorsitzende. Es galt den lieben sich hoch verdient gemachten ^Schriftführer Oberlehrer Gärtner, ber letzthin sein 70. Le bensjahr vollendet hat, zu ehren und unter Ueberreichung eines künstlerischen Diploms wurde er zum Ehrenmitgliede ernannt. Aeußerst gerührt dankte Herr Oberlehrer Gärtner hierfür und ge lobte dem Verein Treue bis an fein Lebensende. Ferner wurde noch Herr Schornsteinfegermeister Beck mit der goldenen Ver einsnadel für langjährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. Ihm sowie auch Herrn Uhrmachermst.r Nicolas konnte auch seitens des Meißner Bundes das Abzeichen für 25jährige Mitgliedschaft im Bunde überreicht werden. Mit einem Sängerspruch begrüßte die Liedertafel ihre neuen Iubilare. — Noch lange hielt der nachfolgende Ball die Anwesenden zusammen, gewiß ein Zeichen, baß es ein wohlgesungenes Fest war. -r. Posaunenmistionsabend. Schon heute sei darauf hingewiesen, daß am Donnerstag den 16. Dezember abends 8 Uhr in der ge heizten Nikolaikirche wieder ein Posaunenmistionsabend durch das auch hier wohlbekannte Soloquartett von Pastor Adolf Müller aus Dresden stattfinden wird. Ein Posaunenmistionsabend ist nicht ein Kirchenkonzert, sondern eine religiöse Feierstunde mit freiem gottesdienstlichen Charakter. Es ist ein Missionsgottes dienst mit dem Ziel, die Herzen mit Hilfe des heiligen Liedes dem Evangelium zu öffnen. Auch diejenigen sollen hierbei etwas für ihre Seele finden, die der Wortverkündigung zunächst ablehnend gegenüberstehen. Cs ist rw eigenartige Verbindung von Musik und Seele, die in der Posaunenmistion wirkt. Ost ist nach Po- saunenmistionsabenden von ganz einfachen und von hochgebildeten Leuten gesagt worden: „So etwas schönes haben wir noch nicht gehört." In solcher Rede kommt das mehr oder weniger klar erkannte Gefühl zum Ausdruck, daß die missionarische gottde- zvgene Einstellung der musica sacra auch ihre letzten musikaliscyen Wirkungen entbindet. — Eintrittsgeld wird nicht erhoben; voch sind zur Deckung der Unkosten und Weitersörderung des Werkes reichliche freiwillige Gaben höchst erwünscht und werden erwartet. — Gelegentlich des vorjährigen Posaunenmissionsabends sagte der Berichterstatter des „Wilsdruffer Tageblattes" am Schluffe: . . . eine Stunde der Erbauung, wie sie recht bald einmal wie- derkchren möchte. Nun sie kehrt wieder und von Stadt und Land komme man so zahlreich wie damals, wo die Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt war. Heimatschutzvorträge. Diesen Dienstag den 7. Dezember abends Uhr findet im Gasthof „Weißer Adler" in Wilsdruff als letzte Veranstaltung der jetzt dort laufenden Vortragsreihe der Filmvortrag „Vvlksfche und Volksbelustigungen" statt, den Hof rat Prof. Seyffert-Dresden, der bekannte Volkskundler, der den Film selbst geschaffen hat, hält. Das wird ein großes Ereignis für Wilsdruff. Prächtige lebende Bilder von einer fröhlichen Heidefahrt, vom Badeloben im Waldleich bei Dresden, vom Pferdemarkt in Moritzburg, vomIchrmarkt in Lorenzkirch, von der Annaberger Kät, von der Leipziger Messe, vom BerMt in Jo hanngeorgenstadt, von der Dresdner Vogelwiese, vom Forstfest in Kamenz, von der Ilgen-Kampfbahn in Dresden werden gezeigt und noch vieles andere mehr wird an den Augen der Zuhörer vorüberziehen und begeisterten Beifall auslösen. Ziehharmonika spieler machen die Musik. Näheres siehe heutiges Inserat. Hebefest. Der zweistöckige Fabrikanbau, den die Firma Theo dor Porsch, Möbelfabrik, durch das Baugeichäft Fr. W. Emil Bertholdt ausführen läßt, ist bis zur Dachfpitze gediehen, so daß gestern der buntbobänderte Hebebaum seinen Platz ein nehmen konnte. In kaum drei Wochen wurde der Bau in die Höhe geführt. Geschäftsverlegung. Die Wilsdruffer Bank, di- bisher ihre Geschäfts- und Kassenräume am Markte hatte, hat dieselben in das Grundstück des Herrn Otto Bretschneider („Stadt Dresden") verlegt. (Bgl- Ins.) Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Falle) Sonntag den 5. Dezember: Sanitätsrat Dr. BaAcky-Wilsdruff und Dr. Gehse-Burkhardswalde. Zwei übermütige Ausreißer wurden heute mittag in der Nähe des Amtsgerichtes in Gestalt zweier Pferde aufgehalten. Sie gehörten Herrn Gutsbesitzer Hummitzsch, hatten kurzerhand alle Stränge durchrissen, den Ack-rpflug im Stich gelassen und jagten übermütig den Feldweg herein, durchs Gezinge und die Zellaer Straße hinaus. Hier drückten sie einen Lichtmast zur Seite und wurden aufgehalten, ehe sie größeres Unheil anrichten konnten. „Ich hab »drin Herz in Heidelberg verloren." Der bestens bekannte deutsche Film, der jetzt in den „Lindenschlößchen-Licht- spielen" läuft, bewies gestern abend auch hier seine Zugkraft. Der große Saal war ausverkauft und alle Besucher von den herrlichen Bildern des Lobes voll. Heute und morgen finden noch Vorführungen statt. Die Stadlkapelle spielt die eigens dafür geschriebene Musik. Der Landwirtschaft«»- Benin bält kommenden gemeinsam mit dem Verein junger Landwirte eine Versamm lung ab Dr. Thvering spricht über „Agrarkrisis und landwirt schaftliche Betriebsorganisation" und Rechnungsrat Paulus von f der Anstalt für Staatliche Schlachtviehversicherung über „Die Ur- ! fache der Erhöhung der Beiträge". Fernsprech-Verzeichms bett. Von einem auswärtigen Akqui- i siteur werden zurzeit Inserate für ein Fernsprech-Verzeichnis ge- - worben. Auf verschiedene Anfragen erklären wir, daß wir als i Herausgeber nicht in Frage kommen. Etwaige Abmachungen, die i sich auf das Wilsdruffer Tageblatt beziehen, erkennen wir nicht an.- Tafeldeckkursus. Am 13. und 14. Dezember veranstaltet die s staatlich geprüfte Hauswirtschaftslehrsrin Frau Charlotte Müller ! im „Weißen Adler" einen Tafeldeckkursus. Damen aller Stände i bietet sich hier Gelegenheit zur praktischen Ausbildung im Tafel- s decken, Servieren und Erlernen guter Amgangsformen. Alles i Nähere'besagt die Anzeige in dieser Nummer. Burkhardswalde. D ie I agdg e n ossens chaft B u rk- shardswalde-Groitzsch versammelte sich am Mittwoch > abend zu einer Besprechung. Von den 118V» Stimmen der Ge- ! nossenschaft waren 73V» Stimmen vertreten. Es galt eine Neu- j festsetzung der Iagdpacht vorzunehmen. Der für das Wild un° ! günstige Sommer ist auch in unserem Nevier nicht ohne Folgen i geblieben. So war es nicht schwer, einer Ermäßigung das Wort ! zu reden. Man einigte sich nach gründlicher sachlicher Aus sprache auf eine Herabsetzung um Vs der Pacht. Die Bedingun gen wurden vom Pächter angenommen und im angeregten Ge spräche bei einem Glase Bier blieben die Iagdgenossen noch - lange beisammen. Burkhardswalde. (Unfall.) Auf dem Heimwege von der Schule ereignete sich ein bedauernswerter Unfall. Die Konfir mandin W. aus Munzig knickte plötzlich auf dem holperigen gefrorenen Wege mit dem Fuße um und brach das Bein. Mit einigen Freundinnen versuchte sie den Weg fortzusetzen doch mußte sie bald die Unmöglichkeit ihres Vorhabens einsehen. Auf einem vorüberfahrenden Handwagen wurde sie schließlich mit nach Hause genommen. Unbegreiflicherweise hatte kein Kind daran gedacht, ins Schulhaus zurückzukehren und dort Hilfe zu holen. Durch die Anlegung eines sachgemäßen Notverbandes würden dem Kinde sicher viel Schmerzen erspart worden sein. Hoffent lich nimmt die Heilung normalen Verlauf, so daß keine dauernde Schädigung zurückbleibt. Weitzschen bei Miltitz-Roitzschen. (Feimenbran d.) Gestein abend in der sechsten Stunde ging die große Getreioe- feime des Gutsbesitzers Gießmann in Flammen auf. Auch hier wird wieder Brandstiftung angenommen. Kircheonachrichten. Limbach. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst, darnach Kinder- gottesdienst; nachm. 2 Uhr Kommunion. Blankenstein. Vorm. 9 Uhr Lesegottesdienst. Vereins Kalender. Militärverein. 4. Dezember Versammlung. Priv. Schützengesellschaft Wilsdruff. 6. Dezember abend« 8 Uhr im ,-Schützenhaus" Versammlung. Haus- und Grundbefitzerverein. Dienstag den 7. Dezember abends 8 Uhr in der „Tonhalle" Versammlung. Landwirtschaftlicher Verein, Landwirtschaftlicher Haus frauenverein und Verein junger Landwirte. Mittwoch den 8. De zember nachmittags 4 Uhr Versammlung. Wetterbericht. Machland mäßig bewölkt, noch geringe Neigung zu Regen und Schneeregen. Temperaturen zumeist einige Grad über Null, jedoch bei nächtlicher Bewölkungsabnahme schwache Nachtfröste - nicht ausgeschlossen. Schwache bis mäßige Winde aus südlichen dis westlichen Richtungen. Gebirge von 500 Meter ab an haltende Nachtfröste. Höhere Lagen vielfach in Nebel. Neigung zu örtlichen Regenschauern. Westliche Winde in mäßiger Stärk«. Dresden. (Ungültigkeit der Wahl Ewerts. Fatsche Auskunft einer Gemeindebehörde.) Im Hinblick auf zahlreiche Anfragen, dis der Nachrichtenstelle in der Staatskanzlei Zugegangen sind, wird bekanntgegeben, daß der kommunistische Abgeordnete Ewert nach dem Ergebnis der polizeilichen Erörterungen nicht den von ihm bezeichneten und vo" der Gemeindebehörde unrichtigerweise bestätigten Wohnsitz in Kändler bei Limbach hat. Von dem Ergebnis der polizeilichen Erörterungen ist dem Präsidenten des Landtages Mitteilung ge macht worden. Nach den 88 2, 5 und 11 des Land-swahlgsjeyes kann in den Landtag nur gewählt werden, wer IN Sachsen wohnt. Der Landtag wird also über die Gültigkeit der WM des Ab geordneten Ewert zu befinden haben. Großenhain. (M ü h l e nb r a n d.) In der Umgegend von Großenhain hat sich wieder ein Brandunglück ereignet, dessen Ursache noch unbekannt ist. In der Nacht zum Freitag ist die in der Nähe von Thiendorf gelegene bekannte Kienmühle völlig niedergebrannt. Die Erörterungen über die Ursache sind im Gange. Annaberg. (Beim Rodeln verunglückt.) Gestern abend verunglückten drei junge Damen beim Rodeln so schwer, daß sie dem Krankenhause zugeführt werden mußten. Nachdem erst am Montag am Pshlberg fünf junge Leute verunglückten, sind in kurzer Zeit acht Rodelunfälle vorgekvmmen. Zwickau. (Grvßfeue r.) Im nahen Oberhohndorf brann ten gestern abend in der zehnten Stunde die Scheune und ein Nebengebäude des von O. Wachter gepachteten Gemeindeguteo nieder, während die Wohnung und Stallung gerettet werden konnten. Es wird Brandstiftung vermutet. Bei den Löscharbei ten wurde ein Feuerwehrmann nicht unerheblich verletzt. Bad Liebenwerda. (Erneutes Hcrch wasser der Schwarzen Elster.) Das regnerische Wetter der letzten Wochen hat wieder ein starkes Anwachsen der Elster mit sich ge bracht, die in der Nähe unserer Stadt die User bereits über schritten hat und alle tiefer gelegenen Wiesen überschwemmt. Berliner Produktenbörse von heute, dem 4 Dezember 1926 Weizen 27,10-27,40: Roggen 23.00—23,80; Sommergerste 21,50—24ch0; Wintergerste 19,00-20.30; Hafer 17,60—18,90; Weizenmehl 35,25-38.50; R-wqenm^t 32,75—84,50; Weizen kleie 12,75; Roggenkleie 11,80—1225. Extrabeilage. Der Gesamtauflage der heutigen Nummer liegt ein Prospekt der Firma I. Barqvu Söhne, Svsziak- haus für Papier, Leder-, Galanterie-, Spielwaren und Bedarfs artikel Lsw., Dresden, Wilsdruffer Straße 54, am Postplatz, bei, worauf hierdurch noch besonders aufmerffam gemacht wird. Die heutige Nummer umfaßt 10 Seiten, und die „Wilsdruffer Illustrierte". Berantworilich für die Schrifüeitung: Hermann Lässig, für An zeigen und Reklamen A. Römer. Druck und Verlag: Arthur Zschunke, sämtlich « Wilsdruff.
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