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Wilsdruffer Tageblatt : 02.12.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192612027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19261202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19261202
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-02
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 02.12.1926
- Autor
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Vor Schreck die Sprache verloren. Der Heize. Andreas Stadelmann bediente einen Kessel des Walz Werkes Eschweiler-Aue. Beim Kohlenauffüllen erfolgb in dem Feuer, wahrscheinlich durch eine in der Kohle be findliche Sprengkapsel, ein starker Knall, der den Heize! derart erschreckte, daß er die Sprache verlor. „ Niesenunterschlagung. Der Direktor der Boden Heimer Spar- und Darlehnskasse, Ferdinand Specht wurde wegen Veruntreuung.von 113 OVO Mark in Haft genommen. Unter dem Verdacht der angeblichen Beihilfe wurde der Fabrikant Hans Kohl ebenfalls verhaftet. 14 Personen beim Bau einer Wasserleitung ertrunken Aus San Franzisko wird gemeldet: Bei einer plötzlichen Überschwemmung einer im Bau begriffenen Wasserleitung für die Stadt Oakland sind 14 Personen ertrunken. Großfeuer bei Paris. In dem Ollager der Firm» Deedol in Aubervilliers bei Paris brach ein Feuer aus, das sich über das ganze Lager ausdehnte und die Stadi in eine schwarze Rauchwolke hüllte. Die Löscharbeiten ge stalteten sich äußerst schwierig. Mehrere Feuerwehrleut« erlitten Erstickungsanfälle. Der Schaden beträgt über zehn Millionen Frank. Nachlassen der Vcsuvtätigkeit. Die Berichte aus Neapel stellen ein weiteres Nachlassen der Tätigkeit des Vesuvs fest. Der Direktor des Observatoriums teilt mif daß infolge der neuen und voraussichtlich auch noch weiter hin folgenden Lavaausströmungen der Kessel des innerer Kraters ausgefüllt sei und der Vesuv vielleicht schon ir einem Jahre seine alte historische Form eines vollkom menen Kegels wieder annehmen werde, welche durch den Ausbruch von 1906 zerstört worden ist. Die Rauchsäulen an den kleinen Nebenkegeln und Schwefelgruben bei Pozzuoli dauern an. Bunte Tageschronik. Detmold. Der Eisenbahnbetriebsassistent Heinrich Peters aus Lage, der vor einigen Tagen nach Veruntreuung vor etwa 19 000 Mark flüchtig geworden war, wurde in München verhaftet. Man fand bei ihm noch 15 000 Mart vor. Hamm. Von den bei der Schlagwetterexplosion auf Zech« „de Wendel" schwerverletzten Bergleuten ist noch ein Berg, mann seinen schweren Verletzungen erlegen. Der Zustanf eines weiteren Bergmannes ist derart, daß an seinem Auf. kommen gezweifelt wird. Brüssel. Diese Woche werden in öffentlicher Auktion di, Schiffe der belgischen Kriegsflottille, die am 31. März 1921 aufgelöst wird, zum Kauf augeboten. Stamford (Northamptonshire). Beim Absturz eines Heeresflugzeuges wurde der Führer getötet, der zweite In fasse schwer verletzt. Budapest. Ein Kürschnermeister in Szegedin in Ungarn, der infolge der ungewöhnlich warmen Witterung keine Pelz« verkaufen konnte, nahm sich die Laune des Wettergotters s« j zu Herzen, daß er Selbstmord beging. (Spies und (Spors. Steuern und Turnvereine. Die Tagung des Turn kreises Mittelrhem der Deutschen Turnerschaft in Wies baden hat eine Entschließung angenommen, in der es heißt: Der Kreisvorstand wird ersucht, das folgende Ge- ' such durch Vermittlung des Vorstandes der D. T. sofort an den Herrn Reichsminister der Finanzen gelangen zu j lassen: Der Artikel 15 der Verordnung über die Sonder- s steuer für das Jahr 1926, bzw. eine neue Verordnung für ! das Jahr 1927 möge dahin ergänzt werden, daß bei den i steuerfrei zu belassenden Gebäuden (Kirchen und Kirchen dienerwohnungen) auch die vereinseigenen Turnhallen ge nannt werden. Dieselben Gründe, die für die Umsatz steuerbegünstigung für die Vereine zur körperlichen Er- > tüchtigung des Volkes vom 25. Mai 1926 ausschlaggebend - Waren, treffen auch aus dieses Gesuch in allen Teilen zu. s Das goldene Sportabzeichen für eine 42jährige. Eine j sportliche Glanzleistung hat eine 42jährige Dresdener i Schwimmerin vollbracht. Nach Erfüllung aller borge- j schriebenen Bedingungen erhielt sie jetzt das goldene ' Sportabzeichen ausgehändigt. Die Verleihung dieser l Auszeichnung gehört bekanntlich zu den größten Selten- « heiten und ist bisher nur wenigen deutschen Männern und - Frauen zuteil geworden. Die Verleihung an die 42jährige - Frau beweist wieder, daß Frauen selbst in höherem Alter f noch zu besonderen Leistungen fähig sind, wenn sie regel mäßig Sport treiben. Die Spinne. Roman von Sven Elve st ad. Berechtigte Uebersehung aus dem Norwegischen von Julia Koppel. Amerilan. Copyright 1921 by Li:. Bur. M. Lincke. Dresden 21. 10) (Nachdruck verboten.) „Sie ist jedenfalls ein verdammt schönes Weib," sagte der Generalkonsul mit Kennermiene." „Bezaubernd", klang es im Chor. „Was sür eine Haltung!" rief der Architekt. „Wenn sie her einkommt, meint man'eine Fürstin vor sich zu haben." „Und was der kleine Teufel sür Augen hat". „Ja, Donnerwetter, was sür Augen!" „Aber wer ist sie eigentlich?" ließ sich die gleiche trockene Stimme von vorhin vernehmen. „Sie ist die Tochter eines Generals Karsten," sagte der Architekt. „Ihr Mann war ein Deutscher, und sie hat auch mehrere Jahre in-Deutschland gelebt. Man sagt, daß ihr Mann ihr ein ganz hübsches Vermögen hinterlassen hätte." „Jedenfalls trägt sie ost Vermögen um ihren Hals und ihre Handgelenke. Ich sah sie neulich bei der Festvorstellung. Sie er regte im ganzen Theater Aussehen. Wo sie in den Zwischenakten ging, war es dunkel von Herrensracks." „Was will sie hier eigentlich?" „Das weiß niemand. Vielleicht ihr altes Vaterland besuchen? Heimweh? Wer weiß, vielleicht nur die Lust, in Kristiania zu glänzen." Plötzlich wurde die Aufmerksamkeit der Herren von etwas neuem in Anspruch genommen. „Wen in aller Welt schleppt der Sekretär denn da heran?" „Kenne ihn nicht, habe ihn noch nie gesehen." Der Sekretär kam auf sie zu. „Darf ich Ihnen einen Gast vorstellen?" sagte er. „Herr Grubeningenieur Kvam aus Finnmarken." Der neu Hinzugekommene verbeugte sich vor den Herren, während ihre Namen der Reihe nach genannt wurden. Es war ein dunkelbärtiger Herr von mittleren Jahren. Er war tadellos gekleidet, sprach mit etwas schleppender Ruhe und bewegte sich gesetzt und gemessen Eine Deutschlairdschwimmreise beabsichtigt der Pariser Schwimmklub S. C. Universitaire de France im kommenden Frühjahr, wobei er in Magdeburg und Leipzig u. a. zu starten gedenkt. Das Buch als Weihnachtsgeschenk. (Schluß.) Wir sehen hier ein Jugendschristtum von großer innerer Ge schlossenheit und Lebensnahe. Die gleiche Aktivität und Aktualität zeigt sich auch in den paar Werken der schönen Literatur, die der Ver lag Herder uns auf.den Weihnachtstisch legt, Es ist dies vor allem Witkops „Hebel-Auswahl" (geb. 5 M.) Daß diese« Buch gerade zum hundertsten Todestag Hebels erschien, ist eigentlich etwas Neben sächliches. Hebel mußte kommen, er mußte wie Jeremias Gotthelf, den der Ve lag letzte Weihnachten herausgab (4 Bde, geb. 28 M.j, gerade jetzt kommen, um uns zu helfen, den leider verloren gegangenen Natur- und Votkszusammenh-mg wieder zu finden. Man empfindet das Wort vom „verloren gegangenen Natur- und Volkszüsammenhang" beim ersten Anklingen leicht als eine Phrase, um nach ein paar Seiten Lektüre in Gotthelf oder Hebel dann freilich bald zu spüren, wie wahr dieses Wort ist und wie woht uns der Erdgeruv tut, der aus den Blättern steigt. — Nnmiitelbares Leben, der Weg einer Frau, die ganz aus dem Glauben lebend ein hartes Eheschicksal mit Würde und Größe trägt, wird von der Schwedin Marika Stjernstedt mit echt nordischer Plastik und gesunder Realistik gegeben in dem Roman „Dije von S ii ecken ström" (geb. M. 5,20). Marika Stjernstedt ist eine der bekanntesten Schriftstellerinnen Schwedens. Für reise Mädchen und feinfühlige Frauen, darüber hinaus aber für jeden Freund wirklich wertvoller Literatur ist dieses interessante Buch eine außerordentlich schöne Weihnachtsgabe. — Gleiches gilt für delle Grazies neuesten Roman „Unsichtbare Straße" (geb. M. 6.40). Delle Grazie hat eine fein durchgeformte Sprache, und gar manchmal möchte uns scheinen, als müßte dieses feine Instrument an dem harten Stoff zerbrechen. Aber es zerbricht nicht. Mit unerhörtem Mut werden die Schnitte ins Fleisch des 20. Jahrhunderts getan uud die Ursachen der großen Weltkatastrophe bloßgelegt, um den Weg in die Freiheit wieder zu finden. Der Roman rst eine Hoh- dichterische Leistung und bei aller Handlungsfülle und allem gedanklichen Reichtum ein einprägsames und leicht zu lesendes Buch. Mit den vorgenannten Büchern ist ein Kreis von Menschen an- gesprochen, der ganz bestimmt auch Interesse für folgende Werke hat' Linus Bopp. „Das Jugend alter und fein Sinn" eine Jugend kunde zur Grundlegung der Jugendführung" (geb. M. 7.KO), die so eben mit dem ersten Bande beginnendeNeuauflagc des„St a ats l ex i ko n" (in Hlblw. 35 M, in Halbfrz. 38): Kr-itmaier, „Von Kunst und Künstlern" (geb. 10 M.) und der „Kleine Herder" (in Leinw. 30 M., in Halbfrz. 40 M). Linus Bopp bringt zu Eingang seines interessanten Buches ein gutes Beispiel: Hamlet reicht seinen falschen Freunden und Aushorchern eine Pfeife mit der Aufforderung, darauf zu spielen. Diese gestehen ihr Unvermögen, und Hamlet beschämt sie: „Seht ihr nun: was für ein nichtswürdiges Ding ihr aus mir macht? Ihr wollt auf mir spielen, tut, als kenntet ihr meine Griffe, ihr wollt mein tiefstes Ge heimnis aus meinem Herzen entreißen, ihr wollt mich ergründen und klingen lassen von meinem tiefsten Ton bis zum Gipfel meiner Skala. Und hier ist soviel Musik, soviel herrlicher Klang in diesem kleinen Instrument und ihr könnt es doch nicht zum Sprechen bringen. Gottes Blut! Glaubt ihr, daß ich leichter zu spielen bin als eme Pfeife? Nennt mich, welches Instrument ihr immer wollt, verstimmen könnt ihr mich, aber nicht aus mir spielen." Die sonst jedem erleuchtende Tatsache, daß der Menschenführung dieMenschenkenntnis vorausgehcn sollte war also offenbar schon za Shakespeares Z-iten nicht allgemein anerkannt Es ist in der Zwischenzeit viel geschehen. Wie groß der Umkreis der Frage ist und welch gewaltige Anstrengungen bereits ge wacht wurden, um den Menschen aus seinem wahren Sein heraus zu verstehen und ihn seinem höchsten Sinn enigegenführen zu können, stellt Professor Bopp iu seinem Buche überzeugend dar. Aber er bleibt bei der bloßen .ceästcllung nicht stehen, sondern unternimmt es, das Wertvolle aus Wissenschaft und Erfahrung unserer Jugendführung zu OHM Meiksachveis WM li. «W. LmWttMWWMeWtt! MMN KI SMWkW >m Ke WiW» NkiimMels Er sieht sehr ernst aus", flüsterte der Architekt, während er mit d"em Generalkonsul a^ Ich bin ein guter Freund des Sekretärs sage Herr Kvam, er war so freundlich, mich hier einzuführen, Es freut mich übrigens, die Bekanntschaft der Herren zu machen, denn ich bin selbst leidenschaftlicher Segler." Die Worte des Ingenieurs gaben Veranlassung zu einer längeren Unterhaltung über Segelsport im allgemeinen und die letzten Regatten im besonderen. Verschiedene Meinungen stießen aufeinander, und die Unterhaltung wurde sehr lebhaft. Ohne daß jemand daraus achtete, zog Herr Kvam sich in dessen aus dem Gespräch. Schließlich stand er ganz allein mit Architekt Bissen während die Unterhaltung, die er in Gang ge bracht hatte, sie'wie ein Wirbelwind umgab. Wieder kam ein neuer Gast. Er wurde mit allgemeinem Wohlwollen empfangen. Es war ein rotbäckiger, rundlicher Herr. ,Kennen Sie ihn?" fragte der Architekt. "Nein, aber wie ich höre, ist er Schwede," antwortete der Grubeningenieur. Ganz recht, er sst Mitglied des Stockholmer Segelklubs. Sein"Name ist Lidström, er ist Advokat, sehr angenehmer Mensch." So? Hält er sich schon längere Zeit hier auf?" "Erst seit zwei oder drei Monaten, aber er hat bereits viele Freunde gefunden. Er ist auch einer von ihren Bewunderern. „Ihren?" „Ach, das ist wahr, Sie sind ja fremd hier und kennen natür lich nicht Valentine, die schöne Valentine Kempel," „Nein, die kenne ich nicht", antwortete der Ingenieur. „Dann müssen Sie sehen, so schnell wie möglich ihre Be kanntschaft zu machen; ich kenne sie gut", bemerkte der Architekt selbstbewußt, „ich werde Sie gern bei Gelegenheit vorstellen." Plötzlich verstummte der Lärm und aller Augen richteten sich auf die Tür, durch die ein Herr eintrat. „Wer ist der Herr?" fragte Ingenieur Kvam. „Konsul Einar Falkenberg", antwortete der Architekt. „Sein Bruder ist soeben, heute nacht gestorben - wie man sagt, hat er sich erschossen. Aus Liebe zu Valentine." „Nein, wirklich?" rief Herr Kvam. „Wie interessant!" Die Unterhaltung in den Rauchzimmern wollte nicht wieder in Gang kommen. Es war, als ob Falkenbergs plötzliches Er scheinen dem allgemeinen Wohlbehagen einen Dämpfer aufsetzte. Falkenberg hatte selbst das Gefühl, daß die anderen es !elt- t unterbauen und für die Praxis fruchtbar zu machen. Das Buch ist ' leicht lesbar, und es wäre gut, wenn vor allem auch die Eltirn es studieren würden. Es gibt viele Aufschlüsse über Dinge, die oft un begreiflich scheinen, und behütet vor schlimmen Fehlgriffen. Die rechte Führung der Jugend ist heute unsere erste Aufgabe, die Kenntnis der Jugend aber die erste Voraussetzung dazu. — Ein wertvolles Geschenk und eine dauernde Freude ist auch das Staatslexikon in feiner neuen Form. Es beschränkt sich nicht auf Staats- und Sozialpolitisches, Wirtschaftliches und Rechtliches im engen Sinne, sondern betrachtet alles innerhalb des Gemmtbewußtseins unserer Zeit und im Zusammen hang mit den Aufgaben und Ideen dec Menschheitsentwicklung. Wir haben hier ein ganz hervorragendes, stofflich und ideell klares Werk. Die monumentale innere Linie drückt sich auch im Aeußeren des Buches a is. — Von Kunst und Künstlern unserer Zeit etwas zu erfahren, ist iu der Regel allen lieb. Es ist selten einer so vertrocknet, daß nicht etwas in ihm sich regen würde, wenn er von diesen Dingen hört. Und wenn er wie bei Kreitmaiers Buch Mensch und Werk so nah beieinander sieht und das Ringen des Einzelnen nach Ausdruck und Gestalt lebendig vor ihm sieht, daun wird er bald verspüren, daß es sich hier mehr als um ein schönes Spiel handelt, daß es um letzte Fragen nach Wahrheit uud Klarheit geht. „Eines schickt sich nicht für alle", hat seit Goethe gegolten. Der „Kleine Herder" hat diesen Vers überwunden, so müssen wir doch wohl sagen, denn er erklärt kühn: ich bin das Nachschlagebnch über alles für alle! Es hat ihm von den vielen Tausenden, die ihn be nutzen, so weit wir sehen, bis jetzt noch keiner das Gegenteil bewiesen, und selbst die vielen Kritiker, die ihn unter der Lupe hatten und es doch wissen müßten, hatien nichts gegen «eine Behauptung zu bemerken. Wie wollte man auch einen schelten, der so in allen Lagen zur Seite steht und uns mit Bild und Wort derart praktisch an die Hand geht! Darum schenkt den „Kleinen Herder"; er ist das beste Nachschlage werk über alles für alle. f iinncikunk-programm - ....... Rundfunk Leipzig (Wcllc 357,4), Dresden (Welle 204,1) Päsag-g. Rundfunk KSnigswufterhauseu (Welle I3SS) Wo-ümtäglich o»n 8.30 abends ab bringt die Deutsche Welle auch das Berliner Rundfunkprogramm. Sonntags von oorm. IIP0—2 und abends o,n 3 Uhr ab. Freitag, 3. Dez. 4.30: Konzert. 6.30: Aus neuen Büchern. D 7.15: Dr. Heutz: „Zum 50. Todestags von Hermann Götz." D 8: Von Berlin: Der widerspenstigen Zähmung. Oper in 3 Akten von H. Eötz. <J 10.15: Tanzmu'ü. Königswusteihausen. Freitag, 3. Dez. 12: B. K. Eraef: Sprechtechnik sür Schüler. S 3: Prof. Dr. Amsel, Ooer-SchuU. Westermann: Einheitskurpchrist sür Fortgeschrittene. S 3.30: Ober- Neg.-Rat Dr. Mallwitz: Leibesübungen a. d. Hochschulen. D 4: Direktor Buschmann: Die Berufsausbildung f. männl, kausm. Berufe. D 4,zg: Mitteilungen au- den mit dem Zentralinstitut verb. Stellen. S 5: Architekt Küsthardt: Däs Grabmal ais Kultur ausdruck im Wandel d. Völker u. Zeiten. D 5.30: Prof. Dr. Ra- witz: Der Stand der Abstammungslehre. D 6: Bürgermeister V. Noack: Der Arbeiter u. d. neudeutsche Boden- u. Siedlungspoiitik. T 6.30: Ober-Reg.-Rat Dr. Tiburtius: Rationalisierung d. Wirt schaft unter des. Berücksichtigung des Handels. S 7: E. o. Eyseren und C. M. Alfieri: Spanisch f. Fortgrschr. D 7.30: Dr. Niesel, Stettin: Körverbail und Charakter. Mcichbleibcnde Tageseinteilung von Montag bis Sonnabend, Berlin Welle 483,9, 566. — Stettin Welle 252,1. - Vorm. 10.10: Kleinhandelspreise, -f- 10.15: Tagesnach. richten I, Wetterdienst, -h 11.00—12.50: Schallplanenmusik. * Nachm. 12.00: Stundengeläute der Parochialkirche, Berlin (auch Sonntag, soweit keine anderen Darbietungen), -tz 12.20: Vor börse (Sonnabend 11.30). * 12.55: Zeitzeichen. * 1.1S: Tagesnachrichten II, Wetterdienst. * 2.A): Börsenbericht (Sonnabend 1.20). 4- 3.10: Landwirtschaftsbörse, Zeitangabe. 4- 3.30—4.55: Schallplattenmusik. 4- Anschließend an das Nachnnttagskonzert: Ratschläge fürs Haus. — Theater- und Filmdienst, -fr 7.00: Stundengeläute der Parochialkirche. Ber lin (auch Sonntag, soweit tei»e anderen Darbietungen), -fr Anschließend an die Abendveranstaltung: Tagesnachrichten U Wetterbericht, Zeitangabe, Theater Sport. Freitag, 3. Dezember. Berlin Welle 483,9, 566. «,.30: Ola Alsen: Wie erhält man seine Elastizität? * 4.00O Dr. F. Vaupel: Kustos am Botan. Museum in Berlin-Dahlem, Vorsitzender v. Deutsch. Kakteengesellschaft: Winterbehandlung der Kakteen. * 4.30—7.00: Unterhaltungsmusik der Kapelle brüder Steiner. * 7.05: Geh. Neg.-Rat Dr. Damme: Was «st und wie erwirbt man ein Patent? 4- 7.30: Geh. Reg.-Nat Dr. Rich. Schmitt, a. o. Pros. a. d. Unwers. Berlin: Die Grün dung der Vereinigten Staaten von Amerika, -f- 8.00: Sende spiele. Die Entwicklung der deutschen Oper. Zum 50. Todes tag von Hermann Goetz: „Der Widerspenstige» Zähmung. Komische Oper in vier Teilen nach Shakespeares gleichnamigem Lustspiel srei bearbeiten von Joseph Viktor Widmann. Wlufn von Hermann Goetz. Dirigent: Selmar Mcyrowitz v. d. Berl. Staatsover. * 10.30—12.30: Tanzmusik (Kapelle Kermbach). sam fanden, daß er heute in den Klub kam. Er sah auch nicht ein, warum es so unbedingt notwendig war. Er bestellte sich einen Whisky mit Soda und setzte sich an einen Tisch, wo bereits drei, vier Herren faßen, darunter der Advokat, Nach einer Weile wurde er aüch dem neuen Gast, Grubeningenieur Kvam aus Finnmarken, vorgestellt. Fockenberg war sehr unzufrieden mi: feiner^Lage. Er wünschte, daß er zu Haufe wäre. Die Zeit verstrich. Es war bereits nach 12 Uhr und noch immer kam kein Asbjörn Krag. Er wurde aus feinen Grübeleien geweckt, als er Lidströms Stimme hörte, die fragte: „Herr Falkenberg, haben Sie nicht Lust zu einer Partie?" Falkenberg stimmte sogleich zu. Auf diese Weise würde die Zeit schneller vergehen und außerdem hatte Asbjörn Krag ihn ja ausdrücklich aufgefordert, Karten zu fpielen. Als die Herren am Spieltisch Platz genommen hatten, wurdc beraten, was gespielt werden sollte. „Poker," schlug Falkenberg vor. „Es ist das leichteste und spannendste Spiel." „Einverstanden", hieß es allgemein. Und dann spielten die Herren Poker. Zuerst ganz niedrig. Das Glück wechselte. Da schlug Advokat Lidström vor. den Ein satz zu erhöhen und gleich darauf kam eine bedeu'rnde Summe auf den Tisch. Falkenberg bekam nach und nach Inwresse am Spiel. Anfangs war das Glück wechselnd, aber nachdem man eine Stunde gespielt hatte, saß Falkenberg plötzlich in -mem fabelhaften Glück. Geldscheine häuften sich an seinem Patz. Mehr und mehr Neugierige strömten an den Spieltisch, und alle drückten ihr Erstaunen über Falkenbergs einzig dastehendes Glück aus. Der Verlust betraf besonders Lidström schwer, aber der gemüt liche Schwede schien sich sein Pech nicht allzu sehr zu Herzen zu nehmen. In einer Pause sagte der Schwede zu Falkenberg, indem er sein leeres Glas erhob: „Kommen Sie, wir beide, die wir das Glück und das Unglück personisizieren." Falkenberg und Lidström gingen zu dem nächsten Tisch, wo sie sich zwei Whiskys mischten. Während sie dort standen und mit den Whisky- und Sodawasserflafchen hantierten, chien es Falken berg, als ob der Schwede auffallend intim und ge chwätzig wurde; auch brauchte er merkwürdig viel Zeit, um sein Glas zu mischen. Aber das war nur eine momentane Beobachtung, die Falkenberg im nächsten Augenblick vergessen hatte. Sie setzten sich wieder an den Spieltisch.
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