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der Krone von dem Willen irgend jemandes abhängig ge macht werde. Der König spricht weiter davon, daß er den unsittlichen Folgen der Irrungen und Schwankungen seines Sohnes ein Ende setzen müsse. Er werde alle natio nalen Kräfte sammeln, nm die Respektierung seiner Ent scheidungen durchzusetzen. In politischen Kreisen verlautet, daß die Nachrichten über die Wiederherstellung des Königs nicht den Tatsachen entsprechen. Der Pariser Radiologe Hartmann ist nach Bukarest berufen worden, um der Operation an dem König beizuwohnen. Oas öeuWe Vermögen in Amerika' A u s s ch u ß b c s ch l u ß über die Rückgabe. Der amerikanische HaushaUsausschuß beschloß ein stimmig, die Vorlage über die Rückgabe deutscher Ver mögen und die Entschädigung amerikanischer Ansprüche aus folgender Grundlage ausznbaucn: Die Eigentümer beschlagnahmter Vermögen sollen unmittelbar nach der Annahme der Vorlage 80 A erhalten. Die restlichen 20 verbleiben in den Händen des Verwalters der beschlag nahmten Vermögen, bis dis amerikanischen Ansprüche be friedigt sind. Dis Gläubiger erklärten sich bereit, sich mit der Tilgung von vorläufig 70 2L ihrer Forderung zu- friedcnzugeben, wenn der Rest sukzessiv erstattet wird. Ein unparteiisches Schiedsgericht soll den Wert der deutschen Schiffe, der Patente und der Funk stationen abschätzen, die sich in den Händen der amerika nischen Regierung befinden, worauf das Schatzamt die zur Tilgung der Ansprüche nötige Summe, die ans 50 Mil lionen Dollar geschätzt wird, flüssig machen soll. Alle Be teiligten sollen sich mit dieser Regelung einverstan den erklärt haben. Der Gefangene seiner Kran. Drei Jahre versteckt gehalten. Ein unglaublicher Vorfall, bei dem ein Mann jahre lang der Gefangene seiner Frau gewesen ist, hat sich ip dem kleinen Städtchen Baumholder ereignet. Ein Haus bewohner entdeckte auf dem Heuboden der geschiedenen Frau Julie Mees deren seit drei Jahren vermißten früheren Mann, den 33jährigen Arbeiter Hugo Presser, der seit 1919 verheiratet, aber arbeitsscheu war und seine Unterhaltspflicht gegenüber seiner Familie vernach lässigte. Die Frau klagte deshalb aus Scheidung und gab an, ihr Mann habe sie Februar 1923 böswillig verlassen. In Wahrheit hauste Hugo Presser seit 1923 als Gefangener bei seiner Frau auf dem Heuboden. Die Verpflegung ge schah mit solcher Heimlichkeit, daß nicht einmal der eigene Vater der Frau von der Existenz des Einsiedlers Ahnung hatte. Der energielose Ehemann befand sich in einem völlig verwahrlosten Zustand. Seine Haarsträhnen, die bis über den Rücken gingen, hatten seit drei Jahren keinen Kamm mehr gesehen. Die Fingernägel waren fünf Zenti- Meter lang und die Zehennägel glichen einem Keilerzahn. Deutscher Michsiag. (213. Sitzung.) 00. Berlin, 1. Dezember. Zunächst wurde ohne Aussprache ein kommunistischer An trag auf Erhöhung der Grundgehaltszuschläze bei den unteren und mittleren Besoldungsgruppen dem Haushaltsausschuß überwiesen. Die zweite Beratung des Nachtragsetats wurde dann fortgesetzt beim Haushalt des RcichsministeriumS für Ernährung und Landwirtschaft. Abg. Passehl (Soz.) führte Beschwerde darüber, daß du Kleinküstenfischcr-die Neichskredite um 5 ?L verzinsen mässen, Während von der Höchste- und Großfischerei nur 3 A ge nommen würden. Abg. Hörnle lKomm.) wandte sich gegen jede weitere Er- Höhung der Agrarzölle und beantragte einen Notstands- kredit von 20 Millionen zum Ankauf von Düngemitteln für notleidende bäuerliche Familienbetriebe und 5 Millionen zur Speisung von Proletarierkindern. Abg. Neumann (Ztr.) beantragte die Bereitstellung von 200 000 Mark zur Unterstützung für die infolge des Zollkrieges mit Polen an der Fischausfuhr behinderten ostpreußischen See- und Küstenfischer, insbesondere der des Obcrsischmeister- bezirks Pillau. Abg. Frau Bohm-Schnch (Soz.) warf den Kommunisten »or, sie hätten durch ihr Verhalten die Bereitstellung der j Millionen zur Speisung armer Kinder bisher verhindert. La sei es schon ein Erfolg, daß wenigstens 2 Millionen vom Ausschuß für die Kinderspeisung bewilligt worden seien. Damit schloß die Beratung. Der Antrag Neumann (Ztr.) wurde dem Ausschuß über wiesen, ebenso der kommunistische Antrag aus Düngemittel beschaffung für Kleinbauern. Der kommunistische Antrag auf Bewilligung von 5 Millionen für die Kinderspeisung wurde gegen die Antragsteller abgelehnt, die vom Ausschuß bean tragten 2 Millionen bewilligt. - .... - Es folgte die zweite Beratung des Haushalts des RcichsministeriumS des Innern Der Ausschuß beantragt, den Betrag von 675 000 Mark zum Ankauf eines Dienstgebäudes für das Gesctzsammlungsamt zu streichen, ebenso die Mehrfordcrung von 65 000 Mark zur Förderung der B e a m t e n e r h o l u'n g s h e i m e. Nach einem weiteren Ausschußantrag sollen verheiratete Beamte ^bei Versetzungen an Orte mit höheren Bildungsanstalten be vorzugt werden. Abg. Crispien (Soz.) begründete eine sozialdemokratische Interpellation, die sich dagegen wendet, daß entgegen dem Spruch der Oberprüfstelle die Aufführung des Potemkinfilms von den Landesbehördcn in Bayern und Württemberg ver boten worden ist. Der Redner erklärte unter lauten Hör1-Hört!-Rufen der Linken, daß hinter den bayerischen und württcmbergischen Ver boten das Rcichskommissariat für öffentliche Ordnung und des Neichswehrministerimn stünden. Rcichsinncnministcr Dr. Külz erklärte, die in der Interpellation erörterten Vorgänge be dürften sorgfältiger Prüfung durch die Reichsregierung. Diese hätte sich mit der bayerischen und der württembergischen Regierung ins Benehmen gesetzt. Die Antwort der württem- bergischen Regierung stehe zurzeit noch aus. (Die Sozialdemo kraten weisen auf den Zcntrumsabgcordneten Holz und rufen: „Da sitzt der zuständige württembcrgische Innenminister s?j) Soweit diese Antwort vorliege, sei er bereit, die Interpellation inhaltlich zu beantworten. (Laute Zuruse links: Was hat denn Bayern geantwortet?) s Abg. Dr. Philipp (Dtu.) erklärte, er kenne persönlich den Potemkinfilm nicht, aber, wenn durch ihn tatsächlich die alte Autorität im Heere gefährdet werde, daun sei das Verbot gerechtfertigt. Die Interpellation beweise nur, wie notwendig eine Revision der V e r s a s s u n g s b e st i m m u n g e u sei, die das Verhältnis zwischen Reich nnd Ländern regeln, Der Redner begründet dann eine Interpellation der D e u t s ch n a t i o n a l c n, worin die Reichsregiernng gefragt i Wird, wann endlich die im Artikel 174 der Verfassung ver heißene Reichsschulgefetzvorlage vorliegen werde I Die Mehrheit des Volkes verlange die Verankerung dei i christlichen Bekenntnisschule iu einem Reichsschub gefetz. Wenn die Reichsregiernng die alte Forderung des Reichsschulgesetzes nicht schnell erfülle, dann müsse an die letzt« Instanz, an das deutsche Volk, mit dem Mittel des Volks entscheides appelliert werden. Rcichsinnenmiuister Dr. Külz erklärte, daß der Entwurf des RcichSschnlgrsstzes im Reichsinnenministerium fertia- gestcllt sei. Die „Leipziger Neueste Nachrichten" über den Jung deutschen Orden In Nr. 327 schreiben die Leipziger Neuesten Nachrichten: In der rechtsradikalen Presse wurden inzwischen die scharfen Angriffe gegen den Führer des Jungdeutschen Ordens fortgesetzt. Die „Deutsche Zeitung" versuchte sogar, ihn des Landes verrates zu zeichnen. Was hat denn Mahrarin getan, das angeblich zum Himmel stinkt? Er hat als Staatsbürger, der sein Vaterland vor außenpolitischen Wirrungen ernstester Art bewahr: sehen möchte, die zuständigen Stellen auf gefährliche Machenschaften unverantwortlicher Heißsporne aufmerksam ge macht. Das ist nicht Landesverrat, sondern Landes- schutz. Eine solche Handlung entspringt nicht dem Millen, dem Vaterlands Unbill zuzufügen, sondern es vor Unglück zu bewahren. General von Oickhuth-Harrach, der durch seine literarische Tätigkeit bekannt ist, feierte in diesen Tagen sein 50jähriges Dienstjubiläum. Er stand zuerst beim Grenadierregiment Nr. 11 in Breslau, war dann Lehrer an der Kriegsakademie, dann Stabschef von Mackensen beim 17. Korps. Im Kriege war er zunächst Gouverneur von Thorn, darauf Führer der 87. und der 201. Infanteriedivision. Zum Schluß des Krieges führte er das nach ihm genannte Korps Dickhuth. f Letzte Meldungen ! Vermischte Drahtnachrichten vom 1. Dezember Der Vorsitz bei den nächsten VAkcrbundtagungen. Berstu. Nach Erkundigung an gutunterrichteter Stelle be stätigt cs sich, daß Deutschland bei der bevorstehenden Tagung des Völkcrbnndratcs noch nicht präsidieren, sondern voraus sichtlich den Vorsitz in der Märztagung führen wird. Dieses Mal dürste in der Tai der belgische Außenminister Vander- Velde die Verhandlungen leiten. TMMmrr m Zerim. Berlin. Der russische Außenminister Tschitscherin ist in Berlin ciugctrossen m-d wird sich wahrscheinlich fünf ms sechs Tage hier anflmlteu Der hauptsächliche Anlaß für die Reise Tschitscherins nach Tcnischland ist die Krankheit des russische» Außenministers. Er will in Frankfurt a. M. einen Arzt konsultieren. Tschitscherin wird aber auch in Berlin politische Besprechungen haben, nnd zwiu wahrscheinlich auch ,»0 dem Außenminister Dr. Stresemann In diesen Besprechungen werden die zwischen Deutschland und Rußland schwebenden wirlfchaftlichen Angelegenheiten, vvl altem die Frage des Transitverkehrs Deutschlands durch Ruß land. erörtert werden. Berufung des Juwclenräubers Spruch. Berlin. Der wegen Jüwelenraubes zu sechs Jahren Zwei Monaten Zuchthaus verurteilte Johannes Spruch hat sich ent- schlossen, gegen das Urkeil Berufung einzulegen. Bei seiner Abführung erklärte Spruch mit strahlcirder Miene einigen Personell, die ihn umstanden: „Ans die Entscheidung lasse ich mich nicht ein. Sechs Jahre Z. ist mir der Spaß nicht Wert." VeiWe U SchMaulen. Stettin. Im Rahmen der Erwerbslosenfürsorge kann den Reedern und Küstenschiffern vom Reich und den Ländern in Fortsetzung des bekannten 50-Millionen-Kredits für Neu bauten und werterhöhende Umbauten, die bis spätestens 31. März nächsten Jahres auf deutschen Werften in Auftrag gegeben werden, eine Beihilfe von 3—4 je nach Höhe der Bausumme gewährt werden. Da der 50-Millionen-Kredit am 14. Oktober erschöpft war, kann diese Beihilfe auch für solche Aufträge gewährt werden, die nach dem 16. Oktober abge schlossen worden sind. Während bei der Binnenschisfahrts- Kreditaktion die Kredite bei den Hypothekenbanken bereit gestellt wurden, müssen sich die Reeder bei der hier erwähnten Beihilfe das Kapital selbst beschaffen. Amerikanische Vorstellungen bei der mexikanischen Regierung. Mexiko. Der amerikanische Botschafter Sheffield hat beim mexikanischen Ministerium des Äußern wegen eines Über falls von A g r a r k o m m u n i st e n aus eine in der Nähe von Matamaros gelegene, einem Amerikaner gehörige Farm Vorstellungen erhoben. Rußland unterstützt die englischen Bergarbeiter weiter. Eigener Feinsprechdienst des „Wilsdruffer Tageblattes". London, 2. Dezember. Der Zentralrot der sowjetruf- sischen Gewerkschaften hat weitere 400 000 Rubel zur Unter stützung der britischen Bergarbeiter abgesandt. Diese Summe ist auf Grund der einprozentigen Lohnabgabe aufgebracht worden. ss Nus unserer Heimst 1 Wilsdruff, am 2. Dezember 1926. Merkblatt für den 3. Dezember. Sonnenaufgang 7" l! Mondausgang 5'' V. Sonnenuntergang 3^ s Monduntergang 3'" N. 1800 Sieg der Franzosen über die Österreicher bei Hohen linden. — 1857 Der Bildhauer Christian Rauch gcst. — 1870 Schlackt bei Orleans. * Das Ergebnis der GemeinHewahlen im Bezirke der Amts- hMpünannschast Meißen. Nachstehend wird das Ergebnis der am 14. November 1926 stattgefundenen Gemeindcverordneten- wahlen -im Bezirke der Amtshauptmannschaft Meißen, zusam mengestellt auf Grund des amtlichen Materials, mitgeleilt. Der Amtshauptmannschaft Meißen unterstehen 250 Gemeinden. Hier von waren 13 Gemeinden von der Pflicht, am 14. November 1926 Gemeindeverordnete zu wählen, befreit, da sie nach 8 21 der Gemeindeordnung in ihrer Versammlung aller wahlberech tigten Einwohner der betreffenden Gemeinden die Gemeindever- ordneten bilden. In 159 Gemeinden war nur ein Wahlvorschlag bei dam Gemeindewahlleiter eingegangen, so daß auch in diesen Gemeinden eine Wahlhandlung nicht erforderlich war. Daher ist in dem Meißner Bezirke, einem der größten sächsischen amts- hauptmanNschaftlichen Bezirke, in nur 75 Gemeinden gewählt worden. Die Durchschnittsbeteiligung an der Wahl beziffert sich auf 78,08 Prozent aller Wahlberechtigten. Bei der Wahl am 13. Januar 1924 haben 82,62 Prozent der Wahlberechtigten teil genommen. Von diesen 75 Gemeinden waren in 61 Gemeinden Parteiwahlvorschläge eingereicht worden. Es wurden insgesamt 553 Gemeindeverordnete gewählt, von denen 231 der sozialdemo kratischen, 12 -der kommunistischen, 273 den bürgerlichen Parteien und 37- dem Gewerbe und Handel angehören. Weiter sind in 14 Gemeinden Wahlvorschläge ohne Benennung der Angehörig keit zu Siner Partei oder Gruppe ausgestellt worden. Außer dem hoben noch 6 Gemeinden, in denen eine Wahlhandlung nicht erforderlich war, da nur ein Wählvorschlag vorlag, die partei politische Zusammensetzung der künftigen Gemeindrverordneten angezeigt. Von 42 Sitzen entfallen 13 auf die Sozialdemokratie und 29 auf die Bürgerlichen. In 3 Gemeinden war kein Wahl- Vorschlag einaegangen. Das Ministerium -des -Innern hat daher angsordnet, daß in den betreffenden Gemeinden die Wahl am 9 Januar 1927 stattfindet. Das fünfte Städtische Sinfonie-Konzert, das gestern abend im „Löwen" gespielt wurde, ließ hinsichtlich des Besuches zu wünschen übrig, wenn man das Gebotene in Betracht zieht; man kann es freilich auch als gut besucht bezeichnen, wenn man den Vereins- und Vergnügungskalender studiert. Die Abende langen buchstäblich nicht mehr zu und überall sieht man dieselben Ge sichter. Gestern abend sah man erfreulicherweise auch mal andere. Alle sind voll und ganz zufriedengestellt -worden. Das, was die Städtische Orchcsterschule bot, verdient schon in der Auswahl volle Beachtung: Huldigungsmarsch aus ,-Sigurd Iorsalfar" von Grieg, Ouvertüre zur Oper „Die Hugenotten" von Meyerbeer, zwei Motive aus „Benvenuto Cellini" von Berlioz, Rvsenlieder von Eulenburg, Hochzoitszug auf Troldhaugen und Norwegischer Brautzug von Grieg. And wie alles geboten wurde, das machte dem umsichtigen Leiter, Herrn Stadtmustkdirektor Philipp alle Ehre. Äm -besonderen die Ausführung des glänzenden Mittel stückes, der Sinfonie Nr. 2 in D-d-ur von Jos. Haydn, der sogen. Londoner Sinfonie. Diese hat der Meister während seines Auf enthaltes in London geschrieben, als er als angestellter Kapell meister laut Vertrag jährlich eine neue Sinfonie zu liefern hatte. Man merkt dem anmutigen Werk aber nicht den geringsten Zwang an. Frei und heiter wie ein Knabe schreiten, Hüpfen und tändeln die Weisen. Aber auch schwere Stimmungen mischen sich hinein, so wie ein Ahnen von den kommenden Kümmernissen des Lebens, besonders im Andante, in das ganz betörende Kantilenen ein- geflochten sind. In Sturm und siegendem Lauf ersteigt der Schluß satz des Allegro spirituoso schwindelnde Gipfel. — Der ganze Abend war von genußreicher Art. Das Orchester und seine ausgezeichnete Leitung hat sich den wärmsten Dank verdient. Da die Mehrzahl der Besucher nach dem Konzert den Saal ver ließ, fand kein Ball statt. Schweres Unglück. Beim Gutsbesitzer B e u ch e l in K au s- bach geriet am gestrigen Nachmittag eine im 28. Lebensjahre stehende landwirtschaftliche Arbeiterin auf bis jetzt noch nicht ge klärt? Art in das Getriebe der Strohpresse. Die Kleider wurden ihr buchstäblich vom Leibe gerissen. Durch das -Aufschlagen er litt die Bedauernswerte eine starkbluten-de Schädelverletzung. Mannschaften der Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten -Kreuz besorgten die Ueberführung mittels Krankenauto nach dem Krankenhause Meißen-Land, wo die Unglückliche heute morgen 141 Uhr, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben, ver storben ist. ,Zch hab mein Herz in Heidelberg verloren!" Dieser mit ungeheuerer Spannung erwartete deutsche Großfilm gelangt ab Freitag in den Lindenschlößch-en-Lichtspielen zur Vorführung. Es sollte niemand die Gelegenheit versäumen, das zur Zeit populärste Lied im Bild auf der Leinwand zu sehen. Die bunte und wechsel volle Handlung, die wundervollen Naturaufnahmen aus Heidel berg und seiner Umgebung lösten überall den größten Beifall aus. Unter der meisterhaften Regie Arthur Bergens zieht ein Stück deutschen Studentenlebens an uns vorüber, erfüllt mit der ganzen Romantik der alten Universitätsstadt am Neckar. Junge promi nente Künstler, wie Dorothea Wick, Mary Parker, Werner Fuetterer, Harry Hahn usw. gestalten durch ihr Spiel den Film zu einem Meisterwerk deutscher Filmkunst. — Ueber olles andere unterrichtet das Inserat in dieser Nummer. Ein Mandolinen- und Gitarren-Konzert findet kommenden Sonnabend im „Adler" statt. Es wird veranstaltet von den Herren Richard Vogel, Lehrer der Volksmusikschule am Konser vatorium Dresden und dem Komponisten Gunther Bvyde. Beide haben sich bekanntlich tatkräftig dafür eingesetzt, daß auch den Volksmustkern Gelegenheit geboten wird, am Konferva orium zu studieren. Das Programm verspricht genußreiche Stunden. Der Eintrittspreis ist niedrigst bemessen. Ueber die Arbeitsmarttlaoe im- Bezirk des öffentlichen Ar beitsnachweises Meißen und Umgebung in der Woche vom 22. bis 27. November 1926 wird uns vom öffentlichen Arbeits nachweis Meißen und Umgebung geschrieben: Der Arbeitsmarkt zeigte in der letzten Woche dasselbe Bild wie in den Vorwochen. Die Anforderungen beschränkten sich auf wenig Facharbeiter. Durch den Beginn einer größeren Notstandsarbeit fanden etwa 60 Erwerbslose vorübergehend Beschäftigung. In der Siadt Meißen wurde an 654 Personen Erwerbslosenunterstiitz'ung ge zahlt, in der Vorwoche an 710 Personen. Im übrigen Be zirk erhielten 717 Unterstützung, in der Vorwoche 673. Dir Ge samtzahl der Erwerbslosen in der Stadt Meißen betrug 865 gegenüber 913 in der letzten Woche. Im übr gen Bezirk betrug sie