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»«s WUsdraffer Tageblatt enthält die amtlichen Bekanntmochnngen der Amtshauptmannschast Meitze», des Amtsgerichts »«d Stadtrats ,« Wilsdruff, Forstreutamts Tharandt, Finanzamts Nossen. für Bürgertum, Beamte, Augestellte u. Arbeiter. Anzeigenpreis: die8gespaltrneSia«mzettr20Doldpsennis, die 4 gespaltene Zeile der amtlichen DeUunnrma^ungen 40Gold-- pfennig, die 3 geipaltene AekLamezeile im textlichen Teile 100 Goldpfennig. Ncchweisungsget'ühr 20 Goldpfcnnig. Bor- qeschriebeneErscheinung»- tage und Platzvorschriste« werde» nach Möglichkeir ÄMl Nk. H derückstchtigt. Auzriaen- rnnahme di» vsrrn.ISUHr -r. > > - > -- Für die Nichtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übernehmen wir keine Garantie. Ieder Aabatranfpruch rrlischt, wenn der Betrag durch Klage ei»gezose» werde» mutz oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Anzeigen nehmen alle Vermittlungsstellen entgegen- Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, .Ml»»«kcr T-octil««' rrjchrint «ügUch ""<4«-b Uhr ftii d«» «e» Ta,, «-ziiii.preis: Sri «dheiun, i» d« ««schSftestkilr u»d d-^ «urg«^r»<-°c° 2 ML. i» Mana», bei Zastkir»», durch di« Latin 2,30 Md., d«i PostdrsteLune «llrP^ianstatt-n Wochenblatt für Wilsdruff A. Umgegend Paftbo'teuundunscrrLür- tstarr uad »ri»äflsft«Ur» — - ' ' — Nkhmr» zu jrder Ari, Bc. MeLuuacn eutaraen. I» Full- hdhrrer »rwalt, Urtrg odrr ivnstigr-Betrird.ftdruugr» besteh! dein Anspruch aus Liesen,», dn Ariluu, ober Kürzung d«, Bezus»preise». — Liüchse»»»», «»,«sankt« LchrtstsiLede ersoißl nur, »e»» Porw »rille,t. Nr. 274. — 85 Jahrgang. Teiegr -Adr .Amtsblatt- Wilsdruff-Dresden Postscheck Dresden 2640 Mittwoch, den 24 November 1826 Thoiry und Militärkontrolle Die Zukunst der Reichswehr! Aus unpolitischen Kreisen wird uns zu den gegen, wartlgen Auseinandersetzungen über die Reichsweh! geschrieben: Seit längerem steht die Reichswehr im MittelpunL einer überaus unerfreulichen Debatte. Der Fall Seecks die Fememordprozesse in Landsberg, Versuche politische? Parteien, Einfluß auf die politische Einstellung der Reichswehr, vor allem aber auf die Auswahl des Offizier ersatzes zu gewinnen, haben dazu geführt, daß der Stress um diese politische Einstellung der Reichswehr und in de: Reichswehr immer unerquicklicher geworden iss Dazu kam, daß der Reichswehrminister mit Enthüll lungen überschüttet wurde, deren Richtigkeit nach zuprüfen weder der Minister noch in vielen Fällen di« Verfasser selbst in der Lage waren. Dr. Geßler hat sich nun im besonderen über die Art der Heereser gänzungen in grundsätzlicher Form geäußert und sich dabei sehr deutlich gegen die Vorschläge des sozial demokratischen Führers Löbe gewandt, wonach das Er gänzungsverfahren nicht mehr in den Händen der Truppen führer liegen, sondern einer Kommission überantwortet Werden soll, die aus Militärs und Parlamentariern zu sammengesetzt werden müsse. Das ist ein Verfahren, wie es in Österreich noch jetzt gilt. Dr. Geßler verweist darauf, daß das österrei chische Heer durch diese und andere Einrichtungen v ö l l i g p o l i t i s i e r t ist, aus 11800 Sozialdemokraten, 38 000 Christlichsozialen und 300 Völkischen besteht. Bei der Besetzung der freiwerdenden Stellen werde dann so verfahren, daß die Parteien sich prozentual darüber einigen. Nun wird ja von jenen Parteien, die ein solches Verfahren empfehlen, immer wieder behauptet, es bandle sich gar nicht um eine Parteipolitisierung, sondern nur darum, das Heer zu einem unbedingt sicheren Instru ment der Republik zu machen, was nichts anderes bedeuten kann, als daß nur die Anhänger jener Parteien ausgenommen werden können, die ans dem Boden der Verfassung stehen. Das behaupten aber ebenso die Sozial demokraten von sich wie die Deutschnationalen, obwohl die Staatsauffassung beider Parteien grundsätzlich eine andere ist wie die in der gegenwärtigen Verfassung fest- gclegte. Politisierung ohne Parteipolitisierung ist aber in einer demokratischen Republik sowohl theoretisch wie praktisch undenkbar. Dr. Geßler steht daher auf dem Standpunkt, daß man alles tun müßte, um die Poli tisierung der Reichswehr nach der einen oder anderen Richtung hin zu vermeiden, daß man aber von oben her eingreifen müsse, wenn in einzelnen Fällen bei dem gegenwärtigen Verfahren der Ergänzung gegen diesen Grundsatz verstoßen wird. Daher billigt er es auch nicht, wenn Erkundigungen über solche Leute, die sich zum Eintritt in die Reichswehr gemeldet haben, bei politischen Organisationen eingeholt worden sind. erklärt er solche Erkundigungen für unbedingt notwendig, da in Zeiten der wirtschaftlichen Not sich Nicht ganz zweifelsfreie Elemente zum Eintritt meldeten und daher die Truppenführer versuchten, von irgendeiner Seite her Auskünfte über die Betreffenden zu erlangen, überhaupt werden bei der ganzen Debatte über die Reichswehr allzu leicht die gewaltigen Un terschiede vergessen, die einen Vergleich der Reichs wehr mit dem alten Heer nahezu unmöglich machen. Da ist die zwölfjährige Dienstzeit, aus der herauszuspringen durchaus nicht leicht ist, da ist die andere Tatsache, daß bei dem Aufbau der Reichswehr es mehr Gefreite und Ober gefreite gibt als gewöhnliche Soldaten und daß auf je einen Soldaten ein Vorgesetzter kommt. Denn wir haben nur 36 700 Mann, 38 000 Gefreite und rund 25 000 Chargierte vom Unteroffizier aufwärts. Das Berufssoldatentum ist also ein wesentlich anderes als unser früheres Volksheer, und wenn wir auch damals die Ersatzkommissionen hatten, in denen auch Zivilbeamte saßen, so hatten diese nicht die Aufgabe, die moralische und geistige Qualität des Ersatzes zu prüfen, sondern lediglich die Berücksichtigung wirtschaftlicher Schwierigkeiten und dergleichen. Mag hier und da eine Beschwerde gegen eine Truppe der Reichswehr oder einen ihrer Angehörigen vorgebracht werden, das deutsche Volk ist im allgemeinen sehr damit zufrieden, daß Politik und vor allem Partei politik von der Reichswehr ferngehalten wird. Manches, was früher geschah und nicht zu billigen ist, hat sich abgespielt in einer Zeit heftiger innerer Kämpfe. Den Zweiflern gegenüber sei doch daran er innert, daß sich die Reichswehr selbst bei einer solchen schweren Probe, wie es im November 1923 der Hitlerputsch war, sich als ein unbedingt zuverlässiges Werkzeug der Deutschen Republik bewiesen hat. Schon das genügt, um allerhand Politisierungsexperimente abzulehnen. Italien öffnet seine Archive. . Rom, 24. November. Die italienische Regierung wird eine Sammlung diplomatischer Dokumente zur Autzenpolitk Italiens von 1871 bis zum Weltkriege herausgeben. Der erste soll Anfang des nächsten Jahres erscheinen. Verständigungspolitik im Reichstag. Der äußerliche Eindruck in dem hohen Haufe war nicht so groß, wie vorher die Erwartungen aus diese Sitzung gewesen waren. Die Bänke nicht übermäßig besetzt, ebensowenig die Tribünen, dagegen die Diplomatenloge fast bis ans den letzten Platz gefüllt in Anbetracht der außerordentlichen Debatte, der man entgegensah. Am Ministertische der Reichsautzenminister Dr. Stresemann, die Herren Külz, Geßler uni Reinhold. Abg. Dr. Emminger gab sofort für die Regierungsparteien eine Erklärung ab, nach der Zentrum, Deutsche Volkspartei, Demokraten und Bayerische Volkspartei die Haltung de, Negierung in der Außenpolitik durchaus billigen und gemein sam die endgültige Befreiung der besetzten Gebiete und des Saargebietes erhoffen, sich des deutschen Wahlsieges in Ost- Oberschlesien freuen und die baldige Verwirklichung der poli tischen Ziele von Thoiry als wichtig erkennen. Nunmehr betrat als Sprecher der Deutschnationalen Prof Dr. Hoetzsch das Rednerpult und legte in ausführlicher Worten den Standpunkt seiner Partei dar. Sie ist nicht ein verstanden mit den bisherigen Wegen der Außenpolitik, be grüßt aber die deutsch-französische Wirtschaftsverständigung, ohne weitgehende politische Hosfmmgen daran zu knüpfen. Die von Thoiry erwartete Befreiung des Rheinlandes ist aus- geblieben, ebenso die Aufhebung der Militärkontrolle. Trotz dem erkennt der Redner an, daß der Eintritt Deutschlands in f den Völkerbund auch für die D e u 1 sch n a t i o n a l c n eine Tatsache und eine Bindung internatio nal e n R e ch t s i st. Nach wie vor aber müsse die Volle Gleich berechtigung Deutschlands erreicht werden, sonst sei von der Mitgliedschaft im Völkerbund nichts zu erhoffen. Die Deuts cd nationalen wollen keinen Revanche- krteg. Sie werden aber außerhalb wie etwa innerhalb der Regierung stets d i c Haltung bewahren, die ihr nationales Gewissen ihnen vorschreibt. Reichsaußenminister Dr. Stresemann betont die Selbstverständlichkeit für jeden Deutschen ohne Unterschied der Partei, an den Forderungen der Räumung der Rheinlande, der Aufhebung der Militärkontrolle und der Ablehnung einet dauernden Garantie der deutschen Ost grenzen festzu- halten. Das seien Gedanken, die leider von manchen zu spät als selbstverständlich empfunden würden, sowohl im Auslande wie im Inlands. Die von dem Vorredner erwähnt« und vielfach kritisierte Flaggcnhissung des deutschen Bot- schafters in Washington am 11. November sei zu Unrecht auf- gebauscht worden. Es habe sich nicht um eine Siegesfeier in Washington gehandelt, sondern um eine Gedächtnisfeier für die Gefallenen, also um eine Selbstverständlichkeit bei der An bahnung besserer Beziehungen zwischen Deutschland und den früheren Gegnern. Die Regierung werde aus dem ange bahnten Wege der Verständigung fortschreiten und hoffe dabei mit der Zeit aus die Mitwirkung aller ehrlichen Deutschen. i So war dieses Duell Hoetzsch—Stresemann fast zur Befrie digung verlaufen und Reichswehrministcr Geßler sprach noch in kurzen Worten über die Reichswehr, in die falsch^ Freunde immer wieder versuchten, politische Gegensätze hinein zutragen. Dann schickten die anderen Parteien ihre Redner vor, jedoch war das Hauptinteresse erloschen. Sitzungsbericht. (236. Sitzung.) 6L. Berlin, 23. November. Auf der Tagesordnung steht die Fortsetzung der ersten Ba ratung des Nachtragsetats für 1926 mit der Aussprach ( über die auswärtige Politik, verbunden mit del Beratung des völkischen Antrages auf Kündigung der Locarn« Verträge und des Antrages der bürgerlichen Parteien über du Prüfung der Kriegsschuldfrage vor dem Internationalen Gs richtshof im Haag. ! BilUgungserklänrng der Regierungsparteien. Abg. Dr. Emminger (Bayer. Vp.) gab zunächst für du Regierungsparteien (Zentrum, Deutsche Vollspartei, Demo kraten und Bayerische Volkspartei) eine Erklärung ab, in der es heißt, das oberste Ziel der von den Regierungsparteiei gebilligten Außenpolitik sei die Befreiung Deutsch lands. Einen bedeutsamen Bestandteil dieser Politik bild« der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund. Die Regierungs Parteien billigten die Haltung der deutschen Delegation ii Eens. Der Versuch, die allgemeine Abrüstung als Fortführung der Deutschland aufgezwungencn Abrüstmtz herbeizuführen, finde ihre vollste Unterstützung (Bev fall). Ebenso der Versuch, als Folgerung aus dem Eintrit in den Völkerbund die endgültige Befreiung der besetzten Go biete und des Saargebietes herbeizusühren (Beifall). Eine ausführliche Diskussion darüber halten sie im gegen wärtigen Stadium schwierigster diplomatischer Vorerörterun gen nicht für zweckmäßig. Der Grundgedanke und das Poli tische Ziel von Thoiry seien dadurch nicht als falsch erwieset oder entwertet, daß sich einer baldigen Verwirklichung gewiss! Hemmungen entgegengestemmt hätten. Die schleunige Be endigung der interalliierten Militärkoni trolle erstrebten sie mit dem Außenminister. Dabei müss, unter allen Umständen verhindert werden, daß die Anwendung der Investigationen über das hinausgeht, was der Artikel 211 des Versailler Vertrages Deutschland auserlegt. Die Erklärung der Regierungsparteien begrüßte zum Schluß den Aus« aana der Wahlen in Volnisch-Oberschlekien al! eincn'Beweis der Treue der an Polen abgetretenen Deutsches und spricht die Erwartung aus, daß Polen nunmehr di< deutschen Minderheiten nicht schlechter behandeln möge al! Deutschland die polnischen Minderheiten im Lande. (Beifal bei den Regierungsparteien.) > Stellungnahme der Deutschnationalen. Abg. Dr. Hötzsch (Dtn.) führte aus, der Geist von Locarm sei zunächst nur eine Hoffnung, nicht eine Tatsache. Del Redner erwähnte dann die Flaggenhissung durch der deutschen Botschafter in Washington am Waffenstill standstage und erklärte dazu: das dürfte nicht geschehen (Beifall bei den Deutschnationalen.) Der 11. November wai der Tag, der Deutschlands Zusammenbruch be siegelte. Mit der Flaggenhissung an diesem Gedenktag, wurden durch den deutschen Botschafter Imponderabilien ver letzt, deren Bedeutung in diesem Falle sehr groß war. (Leb haste Zustimmung bei den Deutschnationalen.) Seine Partei so fuhr der Redner dann fort, begrüße die deutsch-französisch, Wirtschaftsverständigung, aber sie betone, daß daraus nich Weitgehende politische Folgerungen gezogen werden können Der Eisenpakt präjudiziere nicht die deutschuationale Haltunj zum Abschluß eines deutsch-französischen Handelsvertrages Die großen an Thoiry geknüpften Hoffnungen seien bitter enti . täuscht worden. Die von Thoiry erwartete Befreiung des Rheinlandes sei ausgeblieben. Die nationale Opposition bst dauere aufrichtig diesen Mißerfolg der gegenwärtigen Außem Politik. Sie erstrebe aufrichtig eine Erleichterung des Schick sals der besetzten Gebiete, aber zu irgendwelchen Vorleistungen Deutschlands zur Erreichung dieses Zieles bestehe kein Anlaß Seine Freunde forderten, daß die längst überflüssig geworden« Militärkontrolle sofort ausgehoben und daß de, deutschen Bedenken gegen das Jnvestigattonsprowkoll Rechnunf getragen werde. Eine ständige Kontrolle Deutschlands wär« unvereinbar mit Deutschlands Mitgliedschaft im Völkerbund, (Beifall rechts.) Die Besetzung der Rhcinlande und der Pfalr sei nicht gemildert worden. Noch immer stehe dort eine größt Zahl farbiger Truppen. (Pfui-Rufe rechts.) Die Deutsch« nationalen bedauerten, daß die deutsche Delegation in Gens füs den polnischen Völkerbundratssitz gestimmt habe. Sie be« dauerten besonders den Austritt Spaniens, das im Krieg« Deutschland gegenüber immer eine ritterliche Haltung einge nommen habe. Der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund sei auch für die Deutschnationalen eine Tatsache und eine Bindung inter nationalen Rechts. Die Folge müsse die Anerkennung der vollen Gleichberechti gung Deutschlands sein. Der Redner erklärte weiter, eine friedliche Verstän - digung sei nicht möglich, solange eine Revisions- Möglichkeit der Fricdensvcrtrüge auf friedlichem Wege abge lehnt werde. Der Ausfall der Wahlen in Polnisch-Ober- schlesicn habe vollständig das bestätigt, was seinerzeit im Dentschen Reichstage gegen die Loslösnng deutschen Gebietes und deutscher Menschen von Deutschland und gegen ihre Zu teilung an Polen ausgedrückt worden sei. (Lebhafter Beifall.) Wenn Poincarü und Herr Sauerwein von Deutschlani eine Garantie dieser O st grenzen verlangten, fo müssi er erklären, daß die Deutschnationalen eine solche Garant« unbedingt ablchnten. Sie seien überzeugt von der Aufrichtigkeit des Verständigungswkllens des französischen Außenministers, aber sie sähen auch die Hemmuugen uni Störungen, die seiner Politik entgegengestellt würden. Auch die Deutschnationalen wollten keinen Rcvanchekrieg, ' stünden anch einer deutsch-französischen Verständigung sehr wohlwollend gegenüber, aber sie müßte auch großzügig uni restlos sein, auf dem Bodeu der volle» Gleichberechtigung. Da der Außenminister als die nächsten Ziele der Ver ständigungspolitik die Befreiung des Rhcinlandes und dir Beseitigung der Militärkontrolle bezeichnet hätte, fo ergäben sich viele Berührungspunkte zwischen der Regierung und den nationalen Oppositionen. (Hört! Hört!) Sie lehnten aber den völkischen Antrag auf Kündigung der Locarnover träge ab, weil sie international bindende Verträge nicht brechen wollten. Wenn sich der Augenblick ergeben würde, wo seine Partei ans der nationalen Opposition in die Mitarbeit, in die Regier« ng cinlritt (Hört! Hört!), werde sic als Regierungstellnehmerin ebenso wie jetzt als Oppositionspartei in der Außenpolitik die Haltung ein- nehmen, die ihr nationales Gewissen vorschreibt, zumal die Regierung jetzt in der Außenpolitik viele Forderungen und Formen der nationalen Opposition ausgenommen habe. (Bei fall bei den Deutschnationalen.) Reichs außenminister Dr. Stresemann, der sodann das Wort ergriff, führte aus, wenn darauf hin gewiesen worden sei, daß im Gegensatz zum französischen Außenminister andere Stimmen in Frankreich dem Geiste des Gespräches von Thoiry widerstrebten, so sei das eine Selbst verständlichkeit, da bei allen großen politischen Neuorientie rungen widerstrebende Elemente vorhanden seien. Schließlich setze sich doch etwas so Neuartiges, wie es sieben Jahre nach dem Weltkriege die Verhandlungen von Thoiry gewesen seien, im Denken des Volkes nnr langsam durch In der Ablehnung einer dauernden Garantie der deutschen O st grenzen gäbe cs in Deutschland keine Parteinnterfchicdr. Eine solche Zumutung sei von amtlicher französischer Seite an Deutschland auch niemals gestellt worden. Bei dem großen Umfange der Fragen, die zur Verhandlung gestanden hätten, könne niemand erwarten, daß acht Woche» nach dem Gespräch von Thoiry schon die Resultate vorgelegt werden könnten. Auch die M i l i 1 ä r k o u t r o l l e sei ein Gegeustaud jenes Gesprächs gewesen, und die Negierungen be schäftigten sich jetzt mit der Frage. Zur