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Wilsdruffer Tageblatt : 26.11.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192611263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19261126
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19261126
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-11
- Tag 1926-11-26
-
Monat
1926-11
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 26.11.1926
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sich wenig Erfolg davon. Nachdem die Herren Schumann und Zienert noch dazu gesprochen, wurde die Anschaffung einer Motorspritze mit mindestens 12—1500 Ltter-Minuten- leistung beschlossen und der Rat zur Ausnahme eines Darlehns bis zu 12 600 Mark ermächtigt mit der Maßgabe, zuvor zu ver suchen, einen Teil von dem interessierten Grundbesitz zu erhalten. Weiter wurden 468 Mark zur Anschaffung von zwei größeren Hydranten bewilligt. Herr Lehmann regte noch an, im alten Elektrizitätswerk, das doch jetzt frei werde ,das Feuerwehrdepot einzurichten. 9. Flußbad betr. Hm Auftrage des Badeausschusses schlug Herr Stadtrat 2 uanh vor, bei der Schlußabrechnung im Inter - esse der Stadt auf das Konto Schwimmbad noch zu überneh men 5736 Mark als Wert einer Landparzellc und 3905 Mark sür Einrichtungsgegenstände usw., auf Konto öffentliche Straßen beleuchtung die Kosten für die Freileitung bis zum Bade m Höhe von 1300 Mark. Bei Stimmenthaltung der Herren Leh mann, Schneider, Hofmann, Sinemus und Zienert wurde dem nach der Ratsvorlage stattgegebcn, inbegriffen die Aufnahme eines Darlehns von 12 000 Mark. Da die Grundforderung nun mit 20 890 Mark anerkannt ist, soll die verstärkte Forderung mit 34 699 Mark beantragt werden. 10. Als letzter Punkt wurde nun die Wahl des Gewerbe- steuerausschusses vorgenommen. 3wei Listen waren eingegangen und wurden für gültig erklärt. Da Herr Holzig noch nicht er schienen war, fielen auf die gemeinsame Liste der Bürgerlichen und der Beamten 7 Stimmen und 2 (sonst 3) Sitze, auf die der Linken 5 Stimmen und 2 Sitze. Von den Vorgeschlagenen der Liste 1: Dachdeckermeister Zienert, Kaufmann Pietzsch, Fabrikbesitzer Sinemus und Fabrikbesitzer Weinhold sind die beiden ersten gewählt. Das gleiche gilt von der Liste 2 mit den Namen Buchhändler Zschoke, Lagerhalter Neu mann, Angestellter Schumann und Tischler Stelzner. Damit war die Tagesordnung der öffentlichen Sitzung er schöpft; es folgte eine geheime. * Es wird kälter. Mit den schönen Spätherbsttagen scheint es nun endgültig vorüber zu sein. Nachdem am Mittwoch die Sonne noch einmal überaus mild über der sterbenden Natur gestrahlt, blieb sie gestern den Blicken verborgen. Dem trüben Grau des Himmels entströmte feiner Regen, der sich im Laufe der Nacht und heute vormittag als Schnee zeigte und Fluren und Dächer weiß überzog. Von Bestand war er freilich nicht- Der heutige Wetterbericht verheißt weiter Schnee vom Gebirge herab bis zu 400 Metern. Ein Hauch von Weihnachtssti-mmung weht bereits durch dicke Tage. In den Schaufenstern türmen fleißige Hände bereits ganze Berge weihnachtlicher Schätze auf, und überall sehen wir, wie man auf das Fest rüstet, trotz Wirtschaftsnot und teurer Zeit. Wie ganz anders schauen dann in diesen Vorweihnachtswochen die Straßen und Gasten aus. Es scheint, als ob die Lichter -der Schaufenster Heller glänzten, und es ist merkwürdig, wie sehr uns diese vorweihnachtlichen Tage mit ihrem eigenen Zauber um spinnen. Versunkene Kindheitsträume blühen wieder auf und ranken sich empor. Man blickt in sein Iugendland, -und mit einem sehnenden Empfinden gebe st man der dämmrigen Abendstunden, als man als Kind vor den >.'leuchteten Scheiben der Schaufenster stand voller Ahnen und Wünschen. Man denkt an jene Abende zurück, wo sich die Kinder um den Märchenerzähler scharten, um mit ihm durch bunte Länder zu wandern, in denen Zwerge und verzauberte Prinzessinnen wohnten, und wo tapfere Ritter und schone Prinzen ein heldenhaftes Dasein führten. Bald werden wir den Duft der Tannen in den Straßen spüren, und überall in den Läden wird das Auge den glitzernden Flitter finden, der dazu bestimmt ist, den Weihnachtsbaum zu zieren. „Die Spinne" betitelt sich unser neuer Roman, mit besten Abdruck heute begonnen wird. Er hat den bestbekannten norwe gischen Romanschriftsteller Sven Elvestad zum Verfasser, ist kriminellen Einschlages und überaus spannend geschrieben, so daß er zweifellos großen Beifall finden wird. Der dritte Heimatschutzvortrag gestern abend -im „Adler" war wieder besonders stark besucht. Es war aber auch zu ver lockend, mit dem berühmten Ornithologen und geistreichen Er zähler, Herrn Oberlehrer Paul Bernhardt-Dresden, d.er den hiesigen Heimatfreunden ein lieber Bekannter ist, nun zum Male hinauszuwandern zu feinen Lieblingen in Schi'f Tim Gegensatz zu den Ankündigungen ging es diesmal Sachses und zu den Siebenbürgener üb?e?nomm?n Bernhardt hatte von 2 Jahren die Aufgabe von Fremden selten aufgssuchteDobrudschagebiet zu bereisen -and und -eutc zu studieren und vor allem der dor tigen Vogelwelt seine bewndere Aufmerksamkeit zu widmen. Was sein in diesen Dingen selten scharfes Auge dort entdeckt hat, kam nun in den gestrigen Darbietungen in Wort undBild eindrucksvoll und klar verständlich zur Geltung. In Bukarest, dem ersten Ziel der Filmreise, lernten wir die rumänische Metropole ms moderne Großstadt mit elegantem Verkehr und buntem Völkergemisch kennen, lieber den Aufenthalt im Donaugebiet zwischen Silistria wußte bei Vortragende wunderliche Dinge zu er- Daß es keine Märchen waren, zeigten naturgetreu die - Wei-denwälder mit uralten, abenteuerlich zufriedene Menschen, ungeheurer Fisch reichtum zahlreiche seltene Vogelartcn, das sind die Hauptmerk- Mett ^r sich, in der sich ein mo- herner Kulturmensch freilich nicht wohlfühlen würde. Weiter führte Forschungsrcisen-den durch Tulcea in das g-stahttiche Sumpfgebiet des Donaubeltas in dessen Nohrwäldern die Kamera manches Bild -von hohem wissen sckastlichen Wert fcsthalten konnte. Nicht weniger lehrreich war bie Fahrt, an der Donaumundung bei St. Georghi -vorüber auf dem Schwarzen Meer. Sie galt in der Hauptsache dem -Hausen- fjichfang und -der Kaviargewmnung. Auf dem Heimweg stattete der Vortragende den sog. Siebenbürgener Sachsen einen mehr- täaio-n Besuch ab. Aus den Schilderungen hörten wir, daß diese gewandert, ihren Hei-matsitten treu blieben, und b>e Bilder zeig ten, wie dort, besonders im Mittelpunfte des -anbes m Her mannstadt deutsches Leben pulsiert So bot der Abend eine Fülle interessanter Erlebnisse. Dankbar dd anhaUcnd rauschte am Schlüsse der Beifall dem Vortragenden entgegen. Wir hoffen, ihn bald wieder einmal in Wilsdruff zu Horen. Berücksichtigt die einheimischen Gärtnereien und Baum schulen! In letzter Zeit sind in Tageszeitungen wie schon früher Anzeigen auswärtiger Versanbgeschäfte erschienen, die zum Be- qug von Obslbäumen, Beerensträuchern, Rosen und anderen lebenden Pflanzen auffor-dern. In vielen Fällen werden unter aufdringlicher Reklame Behauptungen aufgestellt, bie entweder den Tatsachen nicht entsprechen oder doch starke Aebertreibungen enthalten. Wer Obstbäume, Beerensträucher, Rosen usw. braucht, ^he vielmehr in -eine gute Gärtnerei oder Baumschule, wo er aus Bestanden das auswählen kann, was -ihm gefällt oder stelle bei einer als zuverlässig bekannten Versandgärtnerei bzw. "Baumschule. Dort hat er die Gewähr, zu angemessenem Preise Bäume und Manzen zu erhalten, die Gesundheit, Wüchsigkeit und Sortenechlheit verbürgen, Eigenschaften, bie bei der Aus wahl eines Obstbaumes usw. gar nicht hoch genug ungerechnet werden können. Nichts rächt sich später mehr, als falsch ange brachte Sparsamkeit beim Bezug gärtnerischer Erzeugnisse. Die vermeintliche Billigkeit schlechter Ware ist tatsächlch größte Un wirtschaftlichkeit. Der Direktor des Sächsischen Landbundes, Major a. D. Heller, plötzlich gestorben. In der vergangenen Nacht ist der Direktor des Sächsischen Landbundes, Major a. D. Heller, einem Herzschlage erlegen. Er befand sich auf der Heimfahrt von einer Tagung in Berlin und war in Dresden -in -einen Zug nach Meißen gestiegen. Kurz nach der Abfahrt wurde er von einem -Unwohl sein befallen, bas zum Tode führte. Ein Herzschlag hatte feinem Leben ein rasches Ende bereitet. Umlagebeiträge für die Viehseuchenentschähigungen und die staatliche Schlachtviehversicherung. Zur Deckung des Aufwandes für Entschädigungen bei Viehverlusten durch Seuchen und bei n-ichtgewerblich geschlachteten Rindern hat bas Wirtschaftsmini- st-erium neuerdings die Einhebung einer Umlage ungeordnet, nach dem letztmalig bie Ausschreibung einer solchen im September 1925 stattgefunden hat. Die jetzt e-inzuhebenbe Umlage übersteigt die vorjährige nicht unbeträchtlich. Sie beträgt 5,50 Reichsmark für jeden Einhufer und 1,60 Reichsmark für jedes Rind bei der Viehseuchenentschädigung und 5,40 Reichsmark für jedes Rind bei den Entschädigungen nicht gewerblich geschlachteter Rin der. Maßgebend ist der bei der Viehzählung am 1. Dezember festzustellende Viehbestand. Die Umlagebeiträge sind bis zum 10. Dezember zu bezahlen. -In Berücksichtigung der jetzigen Wirt schaftslage wird jedoch nachgelassen, baß von den Amlagebei- beiträgen zur Viehseuchenentschädigung nur 4 und 1 Reichsmark und von den für die nichtgewerblich geschlachteten Rinder nur 4 Mark bis zum 10. Dezember gezahlt werden und der Rest bis zum 1. Mai 1927 an die Gemeindebehörde abgeführt wird. Abraupcn der Bäume. Das Abraupen der Bäume und Sträucher hat in der Zeit von Mitte November bis zum 1. Februar zu erfolgen. Die in den sogenannten Spiegeln beisammensitzenden jungen Raupen des Schwammspinners, des Goldafters und des Ringel spinners sowie die Eier sind durch Zerdrücken und Ab schneiden der Äste zu zerstören. Das Aufsuchen und Zer- drücken der jungen Raupen soll möglichst in den Morgen stunden erfolgen. Zuwiderhandlungen gegen die polizei lichen Bestimmungen werden bestraft. * Grumbach. (L i ch tb i l d e r v o r t r a g.) Am vergangenen Mittwoch hatte -der Bund junger Landwirte Mitglieder sowie Gäste zu einem Vortragsabend über die größte und volksreichste unserer früheren Kolonien — Deutfch-Ostafrika — in -den Gast hof Bohr eingeladen. Herr Vorsitzender, Gutspächter Karl Pfützner begrüßte die Erschienenen und erteilte dann dem Vor tragenden, Herrn Rittmeister a. D. Peschel in Dresden, das Wort. -In Anbetracht der wirtschaftlichen Bedeutung auf dem Gebiete des Kolonialwesens hätte man für diesen Vortrag einen besseren Besuch erwarten können. In seiner Begrüßungsansprache brachte der Vortragende den deutschen Volkswillen auf Wieder erlangung von Kolonialbesitz zum Ausdruck. Er zeigte uns nun zunächst -die Hafenstädte Dar es Salam und Tanga, -um uns dann an den 66 000 Quadratkilometer großen Viktoriasee zu -füh ren. Erwähnt sei hier noch-, daß mitten durch diesen See die Grenze sührte. Sodann ließ er uns im -Bild an dem höchsten Berg, dem Kilimandscharo, mit seinen beiden Gipfel Kibo (5900) und Mawenfi (5350 Meter) vorüberwandern. Der Vortragende ging dann -auf die Erwerbszweige -der -Eingeborenen, die in der Hauptsache aus Kautschuck-, Kaffee-, Kopra- und Elfenbeinge- w-innun-g besteht, näher ein. Weiter zeigte er uns die verschie denen Sitten und -Gebräuche der Eingeborenenstämme und schil derte die Brauchbarkeit derselben im Kriege. Welches Verrauen den Deutschen entgegengebracht wurde, geht daraus hervor, daß die Eingeborenen ihren Besitz, der -ihnen nicht durch den Krieg verloren gegangen war, den deutschen Soldaten mit -den Worten: „Gebt es uns wieder, wenn ihr zur-ückkommt" aushändigten. Hoffen wir, daß dieser Wunsch in Erfüllung gehen möge. Die trefflichen und lehrreichen Ausführungen wurden von den An wesenden mit großem Beifall ausgenommen. Mohorn. (A u t o l i n i e n.) Wie verlautet, bestehen Ver handlungen mit -den Staatlichen Kraftfahrwerken, die die Auto linie von Mohorn nach Freiberg weiterleiten wollen; dazu soll eine Verbindung von Mohorn über Dittmannsdorf, Reinsberg nach Nossen hergestellt werden, -anschließend -an die Postkrast- lmis Dresden—Mohorn. — (Theater.) Die Mitglieder des Deutschen Turnvereins zu Wilsdruff veranstalten am Sonntag einen Theaierabend im hiesigen -Gasthof. Zur Aufführung gelangt das fünfaktige Schauspiel „Mag auch die Liebe weinen" von Lehne-Ri-tterfeldt. Hoffentlich wird der Turnverein für feinen Besuch durch zahlreich erscheinendes Publikum und einen guten pekuniären Erfolg belohnt. Kirchermachrichten Predigttext: Luk. 1, 67—79. Kolle ktefür die Heidenmission. Wilsdruff. Vorm. 169 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl; vorm. 9 Uhr -Festgottesdienst; vorm. 16-11 Uhr Kindergottes dienst; abends 6 Uhr Iungmännerverein (Jugendheim); abends >68 Uhr Iungmädchenverein (Pfarrhaus). — Mittwoch: vorm. 9 Uhr Wochen-kommunion; -abends 6 Uhr Iungmännerverein (Jugendheim). Grumbach. Nachm. 3 Uhr Predigt-gottesdienst (Pf. Wolke- Wilsdruff). Bibelstunde und Poiaunenchor fallen aus. Pfarrer bis 11. Dezember beurlaubt. Kesselsdorf. Vorm. 169 Uhr Beichte (Pf. Heber); vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst und heil. Abendmahl (Pf. Seidel);, nachm. 2 Uhr Taufgottesdienst; nachm. 2—4 Uhr Iungfrauen-ver- ein. — Mittwoch: Abends 6 Uhr Bibelstunde (Pf. H^ber). Weistropp. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst, anschließend Kmeer-gottesdienst. — Dienstag: Abends 8 Uhr Iungmädchen- verern (ältere Abteilung). — Mittwoch: Abends 8 Uhr Bibel- stunde im Pfarrhaus). — Donnerstag: Abends 8 Uhr Iungmäd chenverein (jüngere Abteilung). — Freitag: Abends 8 Uhr Iungmännerverein. Sora. Vorm. 169 Uhr Predigtgottesdienst Nöhrsdorf. Vorm. 10 Uhr Predigtgottesdienst, anschließend Klnkergottesdienst; abends 168 Uhr Iungmännerverein im Pfarrhaus. - Dienstag: Abends 8 Uhr Iungfrauenverein im Pfarrhaus. Mittwoch: Abends 7 Uhr Bibelstunde in Klipp hausen. Limbach. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Blankenstein. Nachm. 162 Uhr Predigtgottesdienst (Pf. Weber). Neukirchen. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst; vorm. 10 Uhr Kinderlehre in der Pfarre. — Freitag: Nachm. 3 Uhr Wochen amt. Tanneberg. Nachm. 162 Uhr Prdigtgvttesbienst (Pf. Rost). Herzogswalde. Vorm. 169 Uhr Beichte u. heil. Abendmahl; vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst; vorm. 9,11 Uhr Kindergottes dienst. Vereins Kalender. Kirchenchvr. 26. November punkt 7 Ahr Probe. Freiwillige Feuerwehr. 29. November abends 8 Uhr im „Adler" 62. Stiftungsfest. Ortsausschuß des Handwerks. 29. November nachmittags 5 Uhr im „Adler" Sprechtag. — 11. Dezember Handwerkettag. Wetterbericht. Bewölkt, neblig, trübe, zeitweise noch Regen, Temperaturen wenig geändert. Bis 400 Meter Niederschläge als Schnee, höhere Lagen Nachtfrost. * Das „wilde Schwein". Bei der am Sonnabend den 19. November auf Brauns dorfer Revier abgehastenen Treibjagd wurde neben wenig Hasen und Kaninchen auch ein — Schwein geschossen. Es gingen die Jäger wohl auf -die Birsch, Sie wollten erlegen zwar keinen Hirsch, Denn solche fehlen im ganzen Revier, Sie schossen -aber ein — Schwein dafür! Doch die wilden Schweine find längst schon alle, Drum nahm man ein Schwein aus dem Rittergutsstalle Es war nicht groß, 's hat ungelogen Nur gegen dreißig Pfund gewogen. Und hat es, äußerlich schwärzlich gemacht, Als „wilde Sau" in den Forst gebracht! Dann erhoben die Treiber ein schrecklich Geschrei Und plötzlich sprang es, das Wildschwein, vorbei! Noch einmal schauts aus dem Dickicht heraus, Dann haucht es, getroffen, sein Leben aus, So hat es am Ende, das -muß man bekunden, Doch noch einen edleren Tod gefunden. And wer ,Schwein" hat, ja der schießt, wie gesagt, Auch ein Schwein auf der — Hasenjagd! Braunsdorf. Benedix. ! Sachsen unck NschbarschaN - Tharandt. (W e g e ö f f n u n g.) Vor einigen Wochen waren bekanntlich Schreiben an die Forstverwaltung gerichtet wor den, eine der Waldschneisen 16, 18, 21 oder G-Flügel für den Autoverkehr freizugeben, um den Waldbewohnern von Herrndorf, Hetz-dorf und Grund eine bessere Verbindung mit den Bahn höfen Tharandt und Klingenberg zu schaffen. Besonderes Inter esse bestand sür Schneise 16. Die Antersuchungen dieses Weges durch den Landesforstmeister und Revierförster Wegbrod haben- ergeben, daß nach genauen Messungen -die Straße zu eng ist für den öffentlichen Fährverkehr. Die Forstverwaltung aber ist nicht abgeneigt, zu bewirken, Schneise 21 — gägerhornweg — frei-z-u- geben und eventuell auch für den Sonntagsverkehr den G-Flügel, wenn -die -Interessenten, d. s. die Gemeinden mit den nötigen Unterlagen, nachsuchend bei der Forstverwalt-ung vorstellig werden. Dippoldiswalde. (Bü rg er m eist erw-a Hk.) In der am 24. d. M. stattgefundenen Stadtverordnetenfitzung wurde der Stadtrechtsrat Dr. Walter Höhmann in Freiberg zum Bürger meister von Dippoldiswalde einstimmig gewählt. Er hat die Wahl angenommen. Radeberg. Die bürgerlichen Stadtvervrdne- t e n verließen in der vorgestern öffentlichen Sitzung geschlossen den Saal, als anläßlich der Opposition derselben gegen einen Antrag des Stadtverordneten Weitzmann auf Entfernung des König-Georg-Bil-des aus dem Sitzungssaal, der Stadtverordnete Brückner in erregten Zwischenrufen grobe Beleidigungen gegen den Reichspräsidenten von Hindenburg ausstieß. Diese blieben vom VorHenden ebenso wie die Beschimpfungen bürgerlicher Vertreter zunächst ungerügt. Die Rüge erfolgte dann auf den Vorhalt des Herrn Iustizrat Dr. Jahn. Gegen den Stadtver ordneten Brückner wird Strafantrag gestellt werden. Die bür gerlichen Stadtverordneten werden sich bis auf weiteres an Sitzun gen nicht mehr beteiligen. Stelzendors bei Chemnitz. (Schwere Folgen einer Neckerei.) Die erwachsenen Söhne eines hiesigen Gutsbe-. sitzers neckten sich dadurch, daß sie sich gegenseitig aus Eimern mit Wasser überschütteten. Der bedrohte 26jähvige Gutsbesitzers- svhn flüchtete in den Pferdestall. Dort wurde er von einem scheuenden Fohlen derart an die Wand gestoßen, daß er eine Ge hirnerschütterung erlitt, an deren Folgen er gestorben ist. Tctschen. Ein prähistorischer Fund wurde in einer Sandgrube in Wilsdorf bei Tetschen -gemacht. Man fand einen 316 Kilogramm schweren Mammutzahn von 21 Zentimeter Länge und 10 Zentimeter Kronenbroite und 17 -Zentimeter Wur- zeltiefe Ler sehr gut erhalten war. Auch zwei Zähne eines wollhaarigen Nashorns wurden aufgefunden. Die Funde wur den den amtlichen Stellen überwiesen. Böhmifch-Leipa. (Das Almer M ü nster als Laub sägearbeit.) Ein Kunstwerk der Laubsägefertigkeit ist in die sen Tagen in der nordböhmischen Kreisstadt Böhmisch-Leipa in -einem Gasthause am Markt ausgestellt. Es ist ein -drei Meter hohes Modell des bekannten Almer Münsters. -Ein Liebhaber von Laubsägearbeiten, Iulius Christian aus Anter-Marxdorf, hat in mühevoller Arbeit zwanzig Jahre lang s-eine Mußestunden mit dieser Arbeit ausgefüllt undr übe 4000 Holzstücke dazu gesägt. Zu wenig Menschen. In einem kürzlich erschienenen Buche „Mtknner, Volker und Zelten" urteilt der Verfasser über die Ge- samtbevölkerung der Erde folgendermaßen: Vor dem Kriege konnte man die Gcsamtbevölkerung unseres Pla neten auf 1'/- Milliarden schätzen. Gesunken ist jetzt die Bevölkerungszahl in Frankreich und im alten Königreich Serbien, zweifellos auch in Sowjetrußland. Dagegen ist sie in den deutschen Landen trotz aller Einbußen durch Krieg, Hunger, Tuberkulose, Grippe usw. dennoch um einige Hunderttausende angeschwollen, am meisten ver hältnismäßig in Bayern. Gehoben hat sich die Bevölke rungszahl in Italien, Spanien und Großbritannien. > Stark gehoben hat sie sich, zum Teil durch die wieder- ungestüm einsetzende Zuwanderung, so ziemlich in allen! Republiken Südamerikas. Soll man aber die Summe von; all dem ziehen, so wird man dennoch zu dem Schluß kom-! men, daß die Erde heute weniger Menschen trägt als! im Juli 1914. Schuld daran ist einzig und allein Ruß-I land. Selbst im ungünstigsten Falle kann indessen die! Abnahme der Gesamtbevölkerung nicht mehr als 116 Aj betragen.
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