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? ^unckkunk-programm Z Rundfunk Leipzig (Welle 357,1), Dresden (Welle 294,1) s Pädagog. Rundfunk Königswusterhansen (Welle 1300) : Woch.niaZi» von 8 30 abends ad drmn die DeuNche Welle auch s das Berliner Rund'unlnroaramm^ Sonnlags von vorm. 11.30—2 und abends von 8 Hör ab. SonPax 21. Nou. 8.30: Orgelkonzert (Univ.-Lir-e.) SS- Morgenfeier S, 11: Prof. Dr. v. Wendt. Helfingfors: Be- veutung der Biinrralisnbeftandtsile un srer Ernäbrung. D 11-30: Dr. Lutz: SLifssbaulunst und Wafferl: bnik bei den Fischen. S 12. Moderne Kammermu ik. Mllw.: Mali Trummer IGsiang), Wiener StreiLauarteit. Dr. Latzko-Wsimar iKlavier). Schönberg: 2. Streich guartett. — Bloch: Nlavierquintstt. D 3.30: U-b-rtr. aus Berlin: Funktzeinzslmann (Hans Bodensied!). D 4.30: Hörspiel: Lanzelot und vanderein. Aus dem Flämischen von Huebner. Musik von Prof. Dr. Volbach. Dresd. Funkorch. Peri.: Lanzelot: W. Malten: Sanderei: Lisa Helwig: Mutier Lauzelolt: Malbilde Heerdt: Wald hüter: L. Blumau: Nitter: H. Mühlberg: Reinhold. Diener: R. Bramaute: Sprecher: G. Sander-on. T 6.30: Volkstümliche Ein führung in die Musiklsbre. 5. V. Dr. Hitzig: Stufen und In tervalle. 2. T. D 7.15: Aus der Ernährungsphyfiologis. 3. V. Prof. Dr. v. Wendt: Die Jodsrage. S 7.45: Prof. Dr. Stübe: Die geschichtliche Entwicklung des Unfterblichkeilsglaubens. S 8.30: Ernstes Konzert. Mitw.: Lotte Mäder-Wohlgemuth (Gesang). Kammers. Nase (Gesang). Dr. Elert (Harm.). Palestrina: Tenebrac ) iactae sunt — Gabrieli: Ricsrcar. — Sändel: Arie aus Messias. ! — Bach: Arie aus der Kreuzstab-Kantale: Ich will den Kreuzstab > gerne tragen. — Beethoven: Adagio (As-dur). — Schubert: Litanei. Om Abendrot. — Brahms: Auf dem Kirchhofe. Denn es geht l dem Menschen wie dem Vieh. O Tod. wie bitter bist du. Wenn ich mit Menschen- und mit Cngelzungen redete. — Eiert: Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis. Komm Trost der Nacht. — Hugo Wolf: Denk es. o Seele! — Geilsdorf: Ach wie flüchtig. — Völlmecke: Heilige Gräber in Feindesland. — Schreck: Trauernden Müttern zum Tröste. Königswusterbauien. Sonntag. 21. Nov. 9: Morgenfeier. D 11.30: Ernstes Konzert. D 1.10: „Dis Sonate." D 4.30: Ernstes Konzert (Kammermusik). Montag. 22. No». 4.30: Dresd. Funkkapelle. Lassen: Festouv. — Goldmark: Vorspiel zu Heimchen am Herd. — Donizetti: Fanl. Die Favoritin. — Drdla: I'n vense. — Tschaikowsky: Lied Nur wer die Sehnsucht kennt. — Kienzl: Vollsszenen aus Evangeli- mann. — Massenet: Szenes pittoresgue. D 7.15: Prof. Dr. v. Wendt, Helsingfors: Das Problem des Abmagerns. S 7.45: Dr. Bermeld-Berlin: Menschenkenntnis. D 8.30: Hörspiel: Wasil und Akif oder: Die Frau mit den zw eiEhemännern. Türkisches Lustspiel von A. T. Wegner. Pers.: Leila, junge Türkin: ihre Ehemänner: Wasif, Taschenspieler, Akif, Räuber; Nasince, ihre Amme: Ibrahim, griechischer Kaufmann: ein europäischer Kaufmann: Kadi, Sultan von Kairo: Page: Gendarm: Henker. Handlung m Kairo im 945. Jahre der Flucht Mohammeds. D 10.30: ^.anzmupl. Könlgswusierbau.en. Monlag, 22. Nov. 2.30: Fr. Kreuzer- Lampe: Weibnachtsbäcker-ien au: dein Lande. S 3: Stud.-Rai Friebel, Leltor Mann: Engliscb für Anfänger. S 3.30: Dieselben: Englisch für Fortgeschrittene. S 4: B. K. Graef: Die Kunft des Sprechens. D 4.30: Dr. Klovscr: Eruebunasberatung. D 5: Dr Wegner: Grundlagen der Wettervorhersage. T 5.30: Geh. Reg.-Rat Prof. Schuchhardt: Ursprung u. Wanderungen der Germanen. T 6: Cartenbaudir. Erobbsn: Förderung des heimischen Früh gemüsebaues. D 6.30: Dipl.-Handelslehrsr Wieg und Katthain: BuchführungSlUrsus für Klein-, Mittel- und Großbetriebe. S 7: Pro? Schünemann: Grundfragen der Musikerziehung. S 7.30: Geh. Reg.-Rat Prof. Marcks: Auf- und Niedergang im deutschen Schick sals D Ab 8: Uebertr. aus Stuttgart. Sonntag, 21. November. Berlin Welle 483,9 und 566. 9.00: Morgenfeier. Milwirkende: Martin Philipps, Orgel, Chor der Bismarck-Realschule, Berlin. Dirigent: W. Kuck. Johannes Schulzke (Bibelrezitationen), Margarete Schlicht Arie. .3. Geistliches Li'ed"ohnc 'Wor^' LitEi" ^Ave Maria. 6. Vorspiel zu „KunchUd». 7 Adaawtto aus lasiK'ne". ,8. Tristcsse 9. Caro mi° ben"°^o L»g°." Gleichblcibciidc Tageseinteilung von Montag bis Sonnabend. Berlin Welle 483,9. 566. - Stettin Welle 252,1. Vorm. 10.10: Kleinhandelspreise. H ig.i5: Tagesnach- richien I, Wetterdienst. 4- 11.00—12.50: Schallplattenmusik. 4- Nachm. 12: Stuudengeläute der Parochialkirche, Berlin (auch Sonntag, soweit keine anderen Darbietungen). « 12.20: Vor börse (Sonnabend 11.30). 4- 12.55: Zeitzeichen. 4° 1.15: -Dagesnachrichten II, Wetterdienst. 4- 2.20: Börsenbericht (Sonnabend 1.20). 4- 3.10: Landwirtschaftsbörsc, Zeitangabe, 4- 3.30—4 55: Schallplatte,liniisik. Slnschlictzcnd an das Nachmittagskonzcrt: Ratschläge Mrs Haus. - Theater, un^ Filmvienlt * 7 00: Stuudengeläute der Parochialkirche, Ber lin tauch Sonntag, soweit keine anderen Darbietungen). * Rxkmlicbcnd an die Abendveranstaltung: Tagcsnachrichtcn Hl, Wetterbericht, Zeitangabe, Theater, Sport. Königswusterhausen Welle 1300 überträgt die Darbietungen der deutschen Welle, außerdem die Abendveranstaltungen der Berliner oder anderer Sender (auch Sonntag). wirrenoc: Konzertmeister Juuus Berger (Cello) u Ben Geyset (Orgel). 1.10: Die Sonate. Einleitende Worte V-vf. Adolf Weißmann. 1. Sonate für Violoncello und Klavier, küs-Moll, op. 1. 2. Sonate für Violoncelle und Klavier, Ks-Moll. Mit wirkende: Max Baldner (Cello) und Georg SzSll (Klavier) 4- 3.00: Herbert Rosen: Die Herstellung der Briefmarke (Gummie rung, Zähnnng und Farbe). Anschließend: Ncuheitenmelduu- gen. 4- 3.30: Funkheinzelmann. Als die Blumen schlasen gingen. Von Hans Bodenstedt. Erzählt vom Funkhcinzelmannc 4- 4.30—6.00- Kammermusik. Dem Gedenken Beethovens (1770 A'-Mn unck Lic/rex/reik. — hh'axum /rabs/r Z/s noo/r Lsr/r Konto bsr ML? bis 1827). 1. Trio Hs-Dur, op. 1, Rr. 1. Marg. Herrmann (Klavier), Gabriele Wietrowetz (Violine), Herm. Hops (Cello). 2. a) In questa tomba oscura; b) An die Hoffnung; o) Bitten; ä) Die Himmel rührnen des Ewigen Ehre Emmy Sicora (Sopran). 3. Trio V-Dur, op. 70, Rr. 1 (Geistertrio). Marg. Herrmann, Gabriele Wietrowetz, Herm Hops. Anschließend Ratschläge fürs Haus — Theaterdienst. 4- 7.15: Pros. Dr. Jumpertz: Die Kirchhöfe der Großen Toten in Berlin. * 8.00: 1. „Der Einsiedler." Kantate von Max Reger, op. 144. Gedicht von Joseph Freiherr von Eichendorfs. Mitwirkende: Fünf stimmiger Chor: Der Oratorienverein. Dirigent: Studienrat Johannes Stehmann. Berliner Funkorchester. Bariton: Cor nelis Bronsgeest. 2. „Ein deutsches Requiem" nach Worten der Heiligen Schrift von Johannes Brahms, op. 45. Sopran: Magda Lüdtke-Schmidt, Bariton: Cornelis Bronsgeest An schließend: Wetterdienst, Zeitansage, Tages- und Sportnach richten. * Montag, 82. November. Berlin Welle 483,9 und 566. 3.3v: Frauenfragen und Frauensorgen (Margarete Cäm- merer: Der Segen der Ruhe). 4- 4.00: Stunde mit Büchern. Henri Barbnssc: Kraft. — Sophus Michaelis: Das Himmels- schiff. — Jakob Paludan: Vögel ums Feuer. — Johannes von Jensen: Norne-Gast. 4- 4.30: Novellen. Requiem. Eine Mo- zartnovelle von Robert Hohlbaum. Gelesen vom Dichter. 4° 5.00—6.00: Nachmitlagskonzert der Berliner Funkkapelle. * 6.30: Dr. Georg Zehden: Die linke und die rechte Hand. 4- 7.05: Oberpostrat König: Die Einführung des Selbstanschluß- betriebes in Groß-Berlin. 4- 7.30: Di. Emil Letmdörser: Das Mittelmeer, ein Brennpunkt der Weltpolitik (zweiter Teil). 4c 7.55: Theodor Kappstein: Die Weltanschauung der Völker (Weltanschauung der Ägypter und Babylonier). 4- 8.30: Ger hart Pohl: Jack London. (Zu seinem 10. Todestag.) * 8.45: Das Lied. Slawische Romantik. 1. rr) Höre Gott, mein Flehen; b) An den Wassern zu Babylon. 2. a) Als die alte Mutter; b) Mein Lied ertönt. 3. n) Wiegenlied; d) Warum?; e) In- mitten des Balles, Hermann Schey (Bariton). Am Schied« mayerflügel: Bruno Seidler-Winkler 4- 9.15: Unterhaltungs musik der Berliner Funkkapelle. 4- 10.30—12.30: Tanzmusik. Dis Eisarsna im Berliner Sportpalast. Zur Eröffnung am 18. November. i Körle-Nanael - Mrtiä)slt 1 Amtliche Berliner Notierungen vom 19. November. ? Börsenbericht. Die Tendenz war unsicher und mancher lei Schwankungen unterworfen: nach ziemlich festem Beginn kam es zu merklichen Abschwächungen, kurz vor Börsenschlutz wurde die Stimmung dann wieder etwas freundlicher. Der Geldmarkt ist außerordentlich flüssig, tägliches Geld 3—5 monatliches Geld 6—7 Devisenbörse. Dollar 4,20—4,21; engl. Pfund 20,39—20,44; holl. Gulden 168,16-168,58; Danz. 81,51 bis 81,71; franz. Frank 14,98—15,02; schweiz. 81,09 bis 81,29; Belg. 58,53-58,67; Italien 17,73—17,77; schweb. Krone 112,23—112,51; dan. 112,06—112,34; norweg. 108,11 bis 108,39; tschech. 12,45—12,49; ö st e r r. Schilling 59,36 bis 59,50; poln. Zloty (nichtamtlich) 46,64—46,69. Produktenbörse. Im Auslande ist nach den ansehnlichen Rückschlägen der Getreidepreise eine Befestigung eingetreten, da auf Grund der ermäßigten Frachten in Amerika viel für den Export aus dem Markt gekommen wurde und von Argen tinien Regenmeldnngen Vorlagen. Die Cifforderungen waren daher hier auch für Weizen wie Roggen merklich fester. Vom Jnlande ist Weizen wohl etwas angeboten, doch handelt es sich teils um geringe Ware oder um solche, die im Preise zu hoch gehalten wird. Von Roggen wird das heimische Material noch immer sehr spärlich offeriert. Vielleicht tragen hierzu das schöne Wetter und die weiteren Arbeiten auf den Feldern bei. Lieferung war in beiden Brotgetreidearten durch mäßige Deckungen befestigt. Gerste behielt ruhigen Verkehr, Hafer ist nur mäßig angeboren und wird in den Forderungen meist zu hoch gehalten. Das Mehlgeschäft ist bei einiger Frage für Roggenmehl sehr ruhig. Kleie fehlt tn polnischer Ware, weshalb andere Sorten mehr beachtet werden. Getreide und Olsaaten per 1000 Kilogramm, sonst per 100 Kilo gramm tn Reichsmark: Welz., märk. 19.11. 274-277 18.11. 273-276 Wetzkl.f.Brl. 19.11. " 12.2 18.11. 12.2 pommersch — — Rogkl. s.Brl. 12 12,0 Rogg., märt. 225-231 224-229 Raps —— —- pommersch — Leinsaat —— —- westpreutz. —— —— Vikt.-Erbsen 59-62 60 63 Braugerste 220-252 220-252 kl.Spetseerbs. 36-40 38-41 Futtergerste 195-2' 8 195-208 Futtererbsen 21-24 22-25 Hafer, märk. 185-193 186-194 Peluschken 20-22 21-22 pommersch — —- Ackerbohnen 21-22 21,5-22,8 westpreuß. Wicken 23-25 24-25 Weizenmehl Lupin., blaue — 14-14,5 p. 100 kg fr. Luptn., gelbe 14,5-15,5 15-15,5 Bln.br.inkl. Seradella 22-23 22-23 Sack (feinst. Rapskuchen 16,2-16.4 16,2-16,4 Mrk. ü.Nol. 35.7-38,7 35,7-38,7 Leinkuchen 20,5-20,8 20,8-21,0 Roggenmehl Trockenfchtzl. 9,5-9,8 9,5-9,8 - p >00 kg fr. Sona-Schrot 19,0-19,5 19,3-19,5 Berlin bi. Torsml.30/70 — inkl. Sack 32.7-31,5 32,5-34.2 Kanofselflck. 25,0-25.5 25.0-25.5 Der Milchpreis in Berlin für Erzeuger beträgt für diH i Zeit von: 19. bis 25. November unverändert 22,5 Psg. j'§ Liter frei Berlin. Rückgang der Großhandelsindexzisser. Die auf der! Stichtag des 16. November berechnete Großhandelsindexzisseo ist gegenüber dem 10. November um 0,9 55 aus 131,8 zurück-, gegangen. Von den Hanptgruppen haben die Agrarerzeugnisse um 1,4 auf 136,6 nachgegeben, während die Jndustriestofse mit 122,9 nahezu unverändert blieben. Magcrviehmarkt. Auftrieb: 565 Rinder, darunter 516 Milchkühe, 6 Zugochsen, 12 Bullen, 31 Stück Jungvieh, 155 Kälber. 623 Pferde. Verlauf: Langsam bei unveränderten Preisen. Es wurden gezahlt: cL Milchkühe und hochtragende Kühe: 1. Dualität 480—600, 2. Dualität 300—460, 3. Duali tät 200—300 M. Ausgesuchte Kühe und Kälber über Notiz. 13. Tragende Färsen: 1. Qualität 350—400, 2. Qualität 220 bis 280 M. Ausgesuchte Färsen über Noliz. 0. Jungvieh zur Mast: Bullen, Stiere, Färsen 43—47 M. Ausgesuchte Poften über Notiz. - Pferdemarkt: 1. Klasse 1200-1400, 2. Klasse MO—1000, 3. Klasse 500—800, 4. Klasse 100—400 M. Lang samer Handel. Berliner Häutcversteigernng. Der Besuch war gut und die Kauflust ziemlich rege. Schwere Ochfenhäute erzielten letzte Preise. Bullenhäute erzielten meist letzte Preise und einzelne Lose etwas mehr. Kuhhäute wurden flott bebotcn und erzielten durchweg eine Kleinigkeit mehr. Auch bei Färsenhäuten wurden die letzten Höchstgebote meist überboten. Es wurden erzielt für Großviehhäute, schlesische Provinzge4 fälle: Ochsen mit Kops 30—39 Psd. zurück (70—50), 40—491 Pfd. zurück (56,50), 50—59 Psd. 64,50 (58,25), 60—79 Psd. 7325—73,75 (65,25), 80 Psd. und mehr 73,25 (68); Bullenhäute Mit Kop 30-39 Pfd. 71 (69,50), 40-49 Psd. 63,25 (58,75), 50-59 Psd. 65,50 (54,50), 60-79 Psd. 54,25-60 (49,50), 80 bis 99 Pfd. 58,25-59,25 (48,25), 100 Pfd. und mehr 54 (47,50);. Kübe mit Kops 30-39 Psd. 60,75 (57). 40-49 Pfd. 58-60. S4. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Von der Kirchenlür des Dorfes klangen tief und voll elf hallende Schläge durch die Stille der Nacht. „Schon so spät!" Willi Sturm war erschrocken, „ich habe die Herrschaften so lange gestört! Es ist doch längst Zeit Zum Schlafengehen, Fräulein Elisabeth, nach Ihrem Grund satz: mit den Hühnern aufstehen und mit den Hühnern zu Bette gehen —" „O, Feiertage gestatten schon eine Ausnahme." „Leider sind die Feiertage ja jo selten!" seufzte Willi, „unser Zuniorchef, der Doktor Gerhard Lezius, macht sich dagegen mehr Feiertage als Werktage! Unsereins muß hier im Dorfe bleiben, während er sich in Earmisch amüsiert —" „Sie irren Doktorchen, er ist in Kissingen —" Willi Sturm zwinkerte vielsagend mit den Augen. Offiziell ja - fürs Geschäft! inoffiziell ist er meistens wo anders! Es ist ja nicht nötig, daß der strenge Bruder, die Firma wisfen, wo er wirklich ist! Heute vormittag er zählte man beim Amtmann Lücke — ich war dort zum Frühstück — er sei in Earmisch in Begleitung einer lehr feschen, eleganten bildschönen blonden Dame gesehen wor den! Der Bruder des Amtmanns war dort vierzehn Tage zur Erholung und hat Gelegenheit gehabt, das Pärchen zu beobachten! Ein Don Juan ist und bleibt er doch, getreu seinem Rufe! Er scheint dort wieder einmal eine rosenrote Adylle zu verleben — in jedem Jahre wo anders und mit jemand anders! Im vorigen Sommer war er in Nor derney! Er ist ganz das Gegenteil von seinem pedantischen Bvuder ! Das Pikante diesmal: die betreffende Dame soll die Frau eines bekannten Arztes aus I. sein, die aus Liebhaberei im Laboratorium der Fabrik in I. mit Dr. Lezius gearbeitet hat! Sie sei früher vor ihrer Verheira tung dort Angestellte gewesen! Ein starkes Stück oom Ches lesnial und ein übles obendrein! An der Frau scheint auch nicht viel zu sein — der Mann tut mir leid " Einen Augenblick lag ein lähmendes Schweigen über den drei Menschen. Was halte Dr. Sturm eben in seiner Ahnungslosigkeit ausgeplaudert! Vor Schreck stand Elisa beth das Herz beinahe still) sie wagte nicht zu Werner hin überzusehen. Das eben Gehörte mußte ihn doch wie ein Blitz getroffen haben; denn jene „fesche, elegante, bild schöne, blonde Dame" war doch niemand anders als Ulla, seine Frau — konnte nach Willis Worten niemand an ders sein! Karlo nahm Werners Ekas, um es neu zu füllen; als Werner trinken wollte, schwankte es so bedenklich in seiner Hand daß die Hälfte verschüttet wurde — ein Zeichen, wie furchtbar erregt er innerlich fein mußte. Ach, Sturmchen, es wird so viel geredet und gemut maßt und geklatscht. Die Welt ist gern geneigt, zufälligen Begegnungen weniger harmlose Beweggründe unterzuschie ben - —" „Nun, in diesem Falle: die Herrschaften haben zusam men Ausflüge gemacht, von denen sie erst am anderen Tage wiedergekommen sind — — man kennt doch Dr. Gerhard!" Willi Sturm erzählte ahnungslos weiter, so daß Elisabeth ihn ärgerlich unterbrach: „— Sturmchen, Sturmchen, ich lerne einen neuen Nach teil an Ihnen kennen Sinn und Interesse für Klatsch! Der Bruder des Amtmanns Lücke ist übrigens ein großer Nimrod und überall bekannt und gefürchtet wegen seines Jägerlateins! Niemand bleibt verschont 1 Warum haben Sie sich eigentlich gestern abend nicht noch den Pfingststrauß, den ich Ihnen versprochen, geholt? Ich hatte Ihnen den schönsten Flieder abgeschnitten —" „Daran gedacht hatte ich wohl, doch wagte ich nicht mehr zu stören, da Sie Besuch haben." „Seit wann sind Sie denn jo schüchtern, Doktorchen? Dafür nehmen Sie ihn sich heute noch mit oder wollen Sie nicht? fragte Elisabeth sich erhebend. Eifrig sprang Doktor Sturm auf. „Ach, Fräulein Elisabeth, ich bin Ihnen so dankbar daß Sie an mich armen Junggesellen so freundlich denken!" sagte er beglückt. „Sie wissen, Sturmchen: menschenfreundlich wie ich bin — ich lasse meine Sonne scheinen über Gerechte und Un gerechte — —" lachte Elisabeth heiter. „Sie dürfen sich auch ums Vaterland verdient machen und mix Vie Bowle ms Haus tragen! Ich möchte sie heute abend dem Bruver nicht anvertrauen! So. und diese Kuchen nehmen Sie sich mit sie faltete das Papierferviettchen mit dem noch darauf liegenden Gebäck zusammen u«d steckte es ohne weiteres dem schwach widerstrebenden Willi in die Tasche. Dann gab sie ihm die Kristallbowle in die Hand — — „bitte, recht vorsichtig tragen — nein, Karlo, du bekommst nichts mehr Karlo seufzte komisch — „so wird über einen bestimmt! Dafür brennen wir uns wenigstens noch eine Festrübe an!" Mit einem unbeschreiblichen Blick sah Werner der schlan ken Gestalt Elisabeths nach. Wie er das liebe Mädchen durchschaute! Sie wollte mit ihrer so gut gespielten Unbefangenheit ihm über das Pein volle und Beschämende dieser letzten Minuten Hinweg- Helsen — über das Schlimmste, was einem Manne wider fahren konnte, daß sein Name, seine Ehre von der an getrauten Frau leichtsinnig in den Schmutz gezogen wurde! Er sprang auf und trat vor oen Eingang der Laube. Ob er Karlos Blick fühlte, der ihm mitleidig gefolgt" Fast 'schien es so; denn er ging noch einige Schritte zur Seite, daß er ganz im Dunkeln stand. Schwer, keuchend ging sein Atem; in tief verletztem Mannesstolz ballten sich seine Hände zu Fäusten — kalt blütig hätte er Ulla töten können ihm das anzutun! Nach dem, was er heute abend erfahren, gab es nur noch eins. Trennung von Ulla! Ihre Untreue war ver Licht strahl, der Hm den Weg aus dem Dunkel seiner Ehe zeigte - auch äußerlich sich von ihr ioszusagen, nachdem er sich innerlich schon längst von ihr freigemacht! Nicht einen Tag konnte er noch mit ihr zusammen leben! Aber, wenn Elisabeth recht gehabt, vaß diese Begegnung mit Dr. Lezius wirklich nur Zufall und harmlos war" Eine innere Stimme sagte ihm jedoch nein! abgetan war das alles! (Fortsetzung toiai