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Wilsdruffer Tageblatt : 15.11.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192611151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19261115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19261115
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-11
- Tag 1926-11-15
-
Monat
1926-11
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 15.11.1926
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teMngen bekanntgegeben, nach denen Verabredungen zwischen Matrosen getroffen worden waren, bei etwaigem Auslaufen der Flotte einzelne Maschinenteile herauszu- nehmen. Er kam zu der Überzeugung, daß, wenn diese, Angaben der Wahrheit entsprächen, Landesverrat und, Meuterei vorliege n würden. Er gewann auch den Eindruck, daß hierbei die U. S. P. D. ihre Hande im Spiele hätte. Bei späterer Zusammenkunft wurde den Abgeordneten von den Vorfällen in der Marine erzählt, wobei dann bekannt wurde, daß mehrere Matrosen zum Tode verur teilt worden waren. Dr. Pfleger vertrat damals den Standpunkt, daß die Untersuchung hätte weiter ausgedehnt werden müssen, um etwaige Zusammenhänge zwischen den Vorgängen in der Marine und der U. S. P. D. zu ergrün den. Diesen Standpunkt teilt Dr. Pfleger auch heute noch. Der ebenfalls vernommene Oberpräsident Noske, der frühere Korreferent des Reichstages für den Marineetat war, erklärte, über ein Zusammenwirken der Unabhängigen mit den Meuterern von 1917 sei ihm nichts bekannt gewesen. Nach seiner Meinung sei die Revolution dem elementaren Ver langen der Mannschaften entsprungen, nach Hause zu kom men, nachdem durch Einleitung der Waffenstillstandsverhand-- lungen der Krieg nach ihrer Meinung tatsächlich beendet wor den sei. Da habe niemand mehr sein Leben opfern wollen. Mussolinis verschärftes Regime. Fahnengruß und Fingerabdrücke. Das Regierungsamtsblatt in Nom veröffentlicht Be stimmungen über die Ausweiskarten, welche durch das neue Polizeigesetz für gewisse Leute vorgeschrieben wer den können. Nach den Bestimmungen des Regierungs blattes sollen die Ausweiskarten die Photographie des Betreffenden ohne Hut sowie seine Fingerab drücke aufweisen. Ferner werden die Ausweiskarten die charakteristischen Merkmale ihrer Träger gleichfalls erhalten müssen. Das faschistische Amtsblatt schreibt: Es ist eine be rechtigte Gewohnheit der Faschisten, zu verlangen, daß die Passanten während der faschistischen Umzüge die faschistischen Fahnen zu begrüßen haben. Der General sekretär der Partei bestimmt daher, daß man den Gruß nur verlangen könne für die Feldzeichen der Legionen, der Nationalmiliz sowie die Fähnlein der Fasci. Aus geschlossen sind von der Grußpflicht die Fähnlein der ein zelnen Geschwader der Balila (faschistische Organisation der 15jährigen Knaben), der Jugendwehren und anderer faschistischer Organisationen. In Foggia wurden zweiFaschisten, welche Aus schreitungen an dem Attentatstage begangen hatten, zu zwei Jahren Gefängnis und 500 Lire Geldstrafe ver urteilt. Oer Aufftand auf Java. über 200 Verhaftungen. über den Aufstandsversuch werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Die Unruhen sind an zahlreichen Plätzen des westlichen Java fast zu gleicher Zeit aus gebrochen. Das heftige Gefecht um das Telephonamt von Batavia dauerte etwa drei Stunden. Trotzdem das Amt von Militärabteilnngen umzingelt war, gelang es dem größten Teil der kommunistischen Besatzung, bei einen». Ausfall zu entkommen. 17 Kommunisten konnten jedoch gesangengenommen werden. Auch in zahlreichen anderen Orten, vor allem in Weltevreden, Tangerang, Nagrek, Tjangkring und Labunan kam es zu heftigen Kämpfen zwischen der Polizei und kommunistischen Banden. Mili tärische Verstärkungen sind dorthin unterwegs. Bei den Kämpfen hat es aus beiden Seiten zahlreiche Tote und Verwundete gegeben. Bisher sind auf den verschiedenen Polizeistationen über 200 Verhaftete eingeliefert worden. Oie Konferenz in Odessa. Der Inhalt der Besprechungen. Tschitscherin und Tewfik Ruschdi Bei hatten eine dreistündige Unterredung über aktuelle Fragen hinsichtlich der Beziehungen beider Länder. Auch mit der internatio nalen Lage zusammenhängende Probleme wurden berührt.- Beide Staatsmänner stellten mit großer Befriedigung fest, daß die seit längerer Zeit zwischen ihnen bestehende Über-, rinstimmung nach wie vor unverändert sei. s Wie der Asien-Osteuropa-Dienst aus bcstinsormierten türkischen Kreisen erfährt, werden in Odessa zwischen dem russischen Außenminister Tschitscherin nnd dem türkischen Außenminister Ruschdi Bei folgende vier Fragen be sprochen werden: 1. Die Frage des beschleunigten Ab schlusses des türkisch-russischen Handelsvertrages. 2. Die Vereinheitlichung der Petroleumpolitik Rußlands und der Türkei unter Einbeziehung Persiens. 3. Die Frage eines panasiatischen Zusammenschlusses. Der in Wien vor kurzem stattgefundene Paneuropakongreß hat die auf russischer wie auf türkischer Seite geäußerten Wünsche nach einem panasiatischen Zusammenschluß verstärkt. 4. Die Möglichkeit des Abschlusses eines asiatischen Locarnos. Die Verhandlungen über die letzten Punkte werden, wie türkischerseits versichert wird, dadurch beeinträchtigt, daß Japan und China dieser Frage gegenüber eine ablehnende Haltung einnehmen. Japan hält den grundsätzlichen In teressenausgleich zwischen Rußland, der Türkei, Persien und Afghanistan für zunächst am wichtigsten, während das Zustandekommen einer panasiatischen Bewegung für weniger wichtig gehalten wird. - Letzte Melckungen Gejmeröffnung in Warschau. Vor leerem Hause..' Auf dem Schloß wurde das Dekret über die Eröffnung des Sejm durch den Staatspräsidenten verlesen. Nur ein Fünftel der Abgeordneten hatte sich dazu eingefunden; kein einziger der polnischen und deutschen Sozialisten war erschienen, ebenso keiner der jüdisch-nationalen Abgeordneten und keiner der nationalen Minderheiten. Die strittige Frage, ob die Abgeordneten während der Vorlesung sitzen oder stehen sollten, hatte die Regierung in der Weise „geklärt", daß aus dem Saab sämtliche Stühle entfernt worden waren. Sodann sand' die erste Sitzung statt, in der der Finanzminister den Haushaltsplan für 1927 erläuterte. Darauf wurde die Sitzung geschlossen. Ein Antrag sämtlicher Parteien auf Aushebung des Pressedekrets wurde dem Sejmmarschall überreickt. Die Arbeitslosenversicherung im Rcichsrat. Berlin. Die Reichsratsausschüsse haben die zweite Lesum des Gesetzentwurfes über die Arbeitslosenversicherung beendigt Die Arbeitslosigkeit in Berlin. Berlin. In der vergangenen Woche waren 229 267 Per sonen bei den Berliner Arbeitsnachweisen eingetragen, geger 230 679 der Vorwoche. Darunter befanden sich 146 386 (147 964j männliche und 82 881 (82 715) weibliche Personen. Unter, stützung bezogen 103 136 (104 712) männliche und 53339 i64 017- weibliche, insgesamt 156475 (158729) Personen. Antzerden wurden noch 36 332 (35 072) Personen durch die Erwerbslosen Hilfe der Stadtgemeinde Berlin unterstützt und 8682 (8824 Personen bei Notstandsarbeiten beschäftigt. 25-Jahr-Feicr des Zentralkomitees für das ärztliche Fortbildungsschulwesen Berlin. Das Zentralkomitee für das ärztliche Fortbil-, dungsschulwesen in Preußen beging die Feier seines Wjähriger Bestehens mit einem Festakt im großen Hörsaal des Kaiserin Friedrich-Hauses. Generalsekretär Prof. Adam erstattete einen Bericht über die Tätigkeit des Zentralkomitees während bei verflossenen Vierteljahrhunderts. Ministerialdirektor Krohm überbrachte den Dank und die Glückwünsche des preußischer Wohlfahrtsministeriums und der preußischen medizinischer Verwaltung, in deren Namen er eine Spende von 10 000 Marl zur Förderung der Arbeiten des Zentralkomitees überbrachte Weitere Glückwünsche überbrachten Vertreter des Reichs Ministeriums des Inner», des Reichswehrministeriums, dec Reichsgesundheitsamtes und anderer Behörden. Von Wilderern überfallen. Stettin. Der Landwirt Otto Pommerening aus Altvals Kreis Neustettin, wurde aus seinem Jagdgebiet bei Vali hinterrücks von Wilderern beschossen und so schwer verletzt, das sein Zustand hoffnungslos ist. Die Täter sind noch nicht er mittelt. - Todesurteil. Chemnitz. Der 54 Jahre alte Berginvalide Hermam Richard Keller aus Lugau, der seine Ehefrau, nachdem eil Vergiftungsversuch gescheitert war, durch Erwürgen getöte hatte, wurde vom hiesigen Schwurgericht zum Tode verurteilt Feucrlampf zwischen Zigeunern und Landwirten. Münster. In Haltern beim Münster kam es zu einen blutigen Zusammenstoß zwischen einer Zigeunerbande unl Bauern, die ihr Eigentum verteidigten. Die Zigeuner ver suchten, einen Getreideschober zu plündern, was jedoch von der Bauern verhindert wurde. Sieben Zigeuner sind, wie bishei festgestellt wurde, bei diesem Zusammenstoß verwundet worden Schulstreik in Dortmund. , Dortmund. Die evangelische Elternschaft in Dortmund Land hat beschlossen, zum Protest gegen die Berufung einet dissidentischen Schulrats in den Schulstreik zu treten, nachderr alle Versuche, auf dem Wege von Verhandlungen den Schul frieden zu erhalten, nicht zum Ziele geführt haben. Der Streik, der mehrere tausend evangelische Schüler umfaßt, wird an Montag beginnen. Landfricdensbruchprozcß wegen der Vorfälle in Aarweilcr Koblenz. Vor dem hiesigen Erweiterten Schöffengericht hatte sich eine Reihe von Winzern und Arbeitern aus den, Aartal wegen Landfriedensbruches zu verantworten. In) März dieses Jahres waren zahlreiche Personen, meist Er werbslose, in das Kreishaus in Aarweiler eingedrungen, uni ihre Not dem dort tagenden Kreistag vorzutragen. Es kans dabei zu Ausschreitungen, mit denen sich jetzt das Gericht be schäftigte. Die beiden Hauptangeklagten wurden wegen schweren Landfriedensbruchs zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt, die anderen wurden freigcsprochcn. Dostojewskis Tochter gestorben. Innsbruck. In Gries bei Bozen ist die Tochter des russi schen Schriftstellers Dostojewski im 59. Lebensjahr gestorben SaribaM und Macia verhaftet. Paris. Der spanische Separatistcnführer Oberst Maciü ist nach Paris übergeführt und mit Garibaldi konfrontiert worden. Im Anschluß daran wurde der Presse mitgeteilt, daß Macia und Garibaldi nicht inehr „Gäste" der Sicherheits polizei seien, sondern daß der Untersuchungsrichter Haftbefehle unterzeichnet hat. Macia wird beschuldigt, in Frankreich Munition und Explosivstoffe angehäuft und ein Komplott an gezettelt zu haben. Garibaldi wird der Mitwisserschaft be schuldigt. Norwegen schafft am 1. April die Prohibition ab. Oslo. Wie in amtlichen Kreisen verlautet, wird am I. April 1927 die Prohibition in Norwegen abgeschafst werden. Die Stellungnahme der Bergarbeiterkonferenz zu den Rcgierungsvorschlägen. London. Der Beschluß der Bergarbeiterkonferenz auf Überweisung der Entscheidung über die Regierungsvorschläge an die Distriktsvcrbände unter Anempfehlung der Annahme des Vorschläge ist mit 432 000 gegen 352 000 Stimmen gefaßt worden. Piraten an Bord eines französischen Dampfers. Hongkong. Der französische Dampfer „Sanoi" wurde ans der Fahrt von Hongkong nach Naiphong von 26 Piraten an gegriffen, die eine annamitische Wache loteten und 50 000 Dollar raubten. Außerdem nahmen sie den Passagieren alles weg, was sie bei sich führten. Der den Passagieren zugefügte Schaden beläuft sich aus 20 000 Dollar. Dr. Luther in Asuncion eingetroffen. Asuncion. Reichskanzler a. D. Dr. Luther ist heute in einem Junkers-Wasserflugzeug, von Buenos Aires kommend, in Asuncion eingetroffen. - Rus unserer Keimst ) Wilsdruff, am 15. November 1926. Merkblatt für den 16. November. Sonnenaufgang 7^ I'Mondaufgang 3^N. Sonnenuntergang 4" I Monduntergang 2^V. 1632 Tod Gustav Adolfs von Schweden bei Lützen. — 1922 Rücktritt des Kabinetts Wirtb. >r- Vater Schlösser f. Heute um die Mittagsstunde ist Herr Privatus Max Schlösser heimgegangen in -das Land ewiger und seliger Ruhe. Als er vor gar nicht zu -langer Zeit seinen 70. Geburtstag feierte, ba -hatte er noch vor, 100 Jahre alt zu werden. And nun hat der Gebieter über Leben und Tod seine Zeit auf dieser W-elt so kurz bemessen. Vater Schlösser war eine in allen Kressen hochgeschätzte Persönlichkeit, ein ob seines ge sunden Humors beliebter Gesellschafter und Waidmann. Die Trauerkunde wird bei allen, die -den alten lieben Herrn gekannt haben, aufrichtige Teilnahme erwecken. Sein Andenken wirb in Ehren bleiben als eines rechten Bürgers und -Förderers unserer Stadt. Leicht sei ihm die Erde! Schadenfeuer. Feuersignale und -der schauerliche Rus der Sirenen durchhallte am Sonnabend abend gegen 10 Uhr die stillen Straßen der Stadt. In der großen massiven Feldscheune des Gutsbesitzers Leibger hinter dem Bahndamm am Feldweg loderten die Flammen in die dunkle Rächt. Es war nichts zu retten Der größte Teil der diesjährigen Getreideernte, eine Dreschmaschine mit Strohpresse, verschiedene andere Maschinen und Geräte wurden vernichtet. Heute Montag sollte mit dem Ausdrusch des Getreides begonnen werden. Zu diesem Zwecke war am Sonnabend die Dreschmaschine in die Scheune gebracht worden. Es wird Brandstiftung vermutet. Festgestellt wurde, daß elektrischer Kurzschluß ausgeschlossen ist. Der Stenographen-Berein „Gabelsberger" feierte am Sonnabend im „Adler" sein 33. Stiftungsfest. Herr Oberlehrer Schneider, der verdienstvolle Leiter, begrüßte alle Erschiene nen und im besonderen Herrn Regierungsrat Dr. Brause vom Stenographischen Landesamt Dresden und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die hiesigen Wirtschaftsbetriede, die ja den Nutzen von der Arbeit des Vereins haben, -in Zukunft demselben mehr Unterstützung zuteil werden lassen möchten. Sei doch die Einrich tung eines Anfängerkursus und die Fortführung der bisherigen Kurse im neuen Jahr geplant. Herr Regierungsrat Dr. Brause brachte die Grüße und Wünsche des Sächsischen Stenographen- Verbandes und des Stenographischen Landesamtes, gab einen Rückblick auf die Entwicklung der Stenographie und ein Bild vom Vorwärtsschreiten der Vereinheitlichung der stenographischen Organisationen und sonderte zum Schluß ebenfalls zu tatkräftiger Unterstützung auf. Zur angenehmen Unterhaltung wurde das Lustspiel „Ein glücklicher Familienvater" von A. Görner von durchweg jungen Mitgliedern des Vereins geboten. Daß die meisten von ihnen das erste Mal auf der Bühne standen, sei be sonders erwähnt. Die Aufführung war allgemein eine abge rundete. Den alten Onkel verstand trefflich Herr Hartmann zu verkörpern. Als sein Neffe verriet Herr Imhof ganz nettes schauspielerisches Talent; der Wilsdruffer Dialekt freilich muß auf der Bühne verschwinden. Eine sympathische Figur war der Maler Rosenberg des Herrn Gottwald. Er hatte in Fräulein Siegert ein temperamentvolles reizendes Weibchen. Vorzüg lich führte Fräulein Lux die Rolle der Pseudo-Ehefrau durch und auch die anderen kleinen Rolleninhaber paßten sich gut in den Rahmen ein. Der gespendete Beifall war herzlich. Der -Feuer lärm führte zwar eine unliebsame Unterbrechung herbei, aber nach kurzer Zeit schon konnte das Stück zu Ende geführt werden. Ballfreuden hielten die Besucher noch einige Stunden zusammen. Ein Fahrraddieb hat gestern vormittag in der elften Stunde ein am Bahnhof Grumbach stehendes Fahrrad Marke „Molto" mit schwarzem Rahmen und blau-gelb abgesetzt gestohlen. Am Rade war eine gelbe Kutscherpeitsche festgemacht. Der Dieb ist in Richtung Wilsdruff gefahren, hat grauen Anzug, blaue Schlosser bluse und Klemmer getragen und ist zirka 165 bis 170 Zentimeter groß gewcsen. Etwaige Wahrnehmungen erbittet die Gen darmerie. Landwirtschastsbank. Am Mittwoch den 10. November d. I. fand im „Weißen Adler" in Wi-lsdruff die diesjährige ordentliche Generalversammlung der Landwirtschaftsbank Wilsdruff, e. G. m. b. H-, Wilsdruff statt. Nach der Eröffnung gedachte Herr Rittergutspächter Curt Böhme, Klipphausen, der Vorsitzende der Genossenschaft, -zunächst des verstorbenen treuen Mitgliedes, des Herrn Gutsbesitzer Richard Zschoche, Sachsdorf. Die Versammlung ehrt, sein Andenken durch Erheben von den Plätzen. Nach dem allgemein gehaltenen Bericht des Vorsitzen den über das abgelaufene Geschäftsjahr ergänzt Herr Direktor Sonntag die Ausführungen -durch zahlenmäßige Angaben und Vergleiche. Es kam zum Ausdruck, daß -sich die Entwicklung der- Genossenschaft erfreulicherweise in langsamer und stetiger Auf wärtsbewegung befindet. Nach Vorlegung der Bilanz wird die selbe genehmigt und dem Vorstand Entlastung erteilt. Der er zielte Reingewinn ermöglicht eine Verteilung von zehn PröMt Dividende an die Mitglieder. Die aus dem Vorstand ausge- schiedenen Herren Gutsbesitzer Oskar Vink-Wilsdruff und Rit tergutspächter Dr. Erich Kunze-Weistropp sowie die aus dem Auffichtsrat ausscheidenden Herren Gutsbesitzer Bruno Wetzel- Birkenhain und Gutsbesitzer Paul Kuntze-Herzogswalde wurden -einstimmig wiedergewählt. Außerdem wird beschlossen, in einer am 24. November d. I. stattfindenben Generalversammlung Statutenänderungen 'vorzunehmen, die den Zweck haben, das finanzielle Rückgrat der Genossenschaft noch mehr zu stärken. Nach Erörterung einiger interner Angelegenheiten schließt Herr Böhme die Versammlung mit dem Wunsche, daß die Genossen schaft weiterhin wie bisher das volle Vertrauen der Mitglieder -und der gesamten -Gegend wie bisher bchalten -möge und daß sie wachsen und gedeihen möge zum -Wohle ihrer MiMlieder und der gesamten -Landwirtschaft des Bez-irkes. Der öffentliche Arbeitsnachweis Kotitz und Un-gegend teilt uns über die Arbeitsmarktlage in der Woche -vom 7. bis 13. No vember 1926 folgendes mit. In der Berichtswoche hat sich der Bestand an Arbeitsuchenden gegen die Vorwoche um 14 ver mindert. In der Landwirtschaft stehen Landarbeiterfamil-ien und ältere Landarbeiter zur Verfügung. Waldarbeiter, Gärtner und Gartenarbeiter konnten nicht untergcbracht werden. In der Be rufsgruppe Metallindustrie ging die Zahl der -eingetragenen Ar beitssuchenden etwas zurück. Ein Sattler und Polsterer wurde vermittelt. Das Holzgewerbe meldete auch in dieser Berichtswoche keinen Bedarf an Arbeitskräften. -Im Nahrungsmittelgewerbe stehen u. a. auch junge Bäcker- und Fkeischergesellen zur Verfügung. Ein Schuhmacher wurde vermittelt. Das Bau gewerbe hatte Bedarf an Maurern und Zimmerern, dagegen er höhte sich die Zahl der arbeitsuchenden Dekorationsmaler und Anstreicher. Im Gastwirtsgew-erbe stehen ein Bierausgeber, ein Koch, ein Aushilfskellner, zwei Hausburfchen und ein Haus mädchen zur Verfügung, während das benötigte Hausmädchen mit Gästebedienen trotz größter Bemühungen bis jetzt noch nicht beschafft werden konnte. Einem Kraftwagenfü-Hrer wurde Arbeitsgelegenheit nachgewiesen. Auch einige jüngere Hausmäd chen wurden vermittelt. Vereinzelt bestand Nachfrage nach Fabrikarbeiterinnen. Der gemeldete Bedarf an ungelernten Ar beitern konnte sofort gedeckt werden. 'Bauhilfsarbeiter stehen noch in großer Zahl zur Verfügung. Auch in dieser Berichts woche war keine Nachfrage nach kaufmännischen und technischen Angestellten. Die Zahl der eingetragenen Arbeitsuchenden be trug am Ende der Berichtswoche 496. Tanzvergnügungen an öffentlichen Orten, sowie in Räumen geschlossener Gesellschaften und in Privathäusern -sind am Buß tage und am Totenfeftsonntage sowie am Vorabend des Tvten- festsvnntages von nachmittags 6 Ähr ab verboten. Theatralische Vorstellungen, einschließlich Lichispielaufführungen, sind am Buß tage und am Totenfestsonntage nur gestattet, sofern angemessene ernste Stücke gewählt werden und namentlich die Aufführung von Possen und ungeeigneten Lustspielen unterbleibt. Musizieren zur Unterhaltung der Gäste in Schankwirtschaften und sonstige, namentlich mit Musikbegleitung verbundene geräuschvolle Ver gnügungen sind an beiden Tagen verboten. Dagegen können Kon zerte, die dem Ernst des Tages entsprechen, am Bußtage und am Totensonntage nachgelassen werden. Helbigsdorf. E in e n s e l t en e n F a ng machte am Frei tag Herr Privatus Lucius -in seiner Villa. Frau Lucius war im Korridor beschäftigt, als auf einmal ein größerer, fremder Hund, wie -sie wenigstens annehmen konnte, an ihr vorüber die Treppe hinauflief. Sie ging diesem nach und sprach ihn liebevoll an-
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