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Wilsdruffer Tageblatt : 04.11.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192611049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19261104
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19261104
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-11
- Tag 1926-11-04
-
Monat
1926-11
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 04.11.1926
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Lraae mrö Antwort. Ein Ratgeber sür jedermann, vcdlngunacn für die Benulwartunn von Llniroocn. Der grüßte Teil der Fragen muß schriftlich beantwortet «erden, da ein Abdruck aller Antworten räumlich unmöglich ist. Deshalb muß jede Anfrage die genaue Adresse des Fragestellers enthalten. Anonyme Fragen werden grundsätzlich nicht beantwortet. Außerdem ist jeder Frage ein Ausweis, daß Fragesteller Bezieher unseres Blattes ist, so wie ein Portoanteil von M Psg. bcizufügen. Werden nuhrere Fragen gestellt, so sind ebensoviel Portoanteile, als Frage» ge stellt sind, mitzuscnden. Im Brieflaste» werde» nur rein land wirtschaftliche Frage» behandelt; in Rechtsfragen oder in An- gelegcnheiten, dis sich nicht den, Rahmen unseres Blattes anyasjen. kann Auskunft nicht erteilt werden Li« Schriftleitung. Frage Nr. > Mein dreijähriges Pferd hat die Angewohnheit, im Stalle zu weben Welches ist die Ursache, und wie kann ich diese Untugend beseitigen? b) Meine Kuh seiht Lumpen und Kleider Wie ist das Übe! zu beseitigen? K. in Q. Antwort zu s) Das Weben gewöhnen sich junge temperamentvolle Pserde häufig aus Langeweile an. Ein wirklich sicheres Mittel da gegen gibt es nicht Am besten wird es noch sein, wenn Sie das Tier in einen Lausstond bringen können. Zu b) Die lecksüchtigen Erscheinungen Ihrer Kuh deuten aus Mangel an Mineralsalzen im Futter Füttern Sie gutes Heu mit Zugabe vom Krastnährsalz „Bowina" Let Frage Nr. 2. Ist es von Nachteil sür die Käsebereitung, wenn an Milchkühe Käsewasser oersüttcrt wird? Sind etwa Höchstmengen an Milchkühe zweckmäßig, oder ist der Nährwert desselben etwa so gering, daß die Menge, die zur Schweinesütterung nicht benötigt wird, zweck mäßig weggeschüttet wird? B. T. in B. Antwort; Käsewasser, Molken oder Schotten enthalten im allgemeinen 1"/» Eiweiß, 0,2 °/o Fett und 4 bis 5°/» Milchzucker Der Wassergehalt ist recht groß und beträgt 92 bis 93°/o. Infolge des hohen Wassergehaltes sind nicht gerade sehr viel Nährswiff darin enthalten; aber immerhin doch noch ic t daß das Käse wasser zum Fortschütten > :de ist. Wenn also nicht alles Käsewasser cw e Schweine ver füttert werden kann — eine Nutzung, die am günstigsten ist —, so kann der Rest an Milch kühe gegeben werden. Bei Verfütterung von saurem, nicht frischem Käsewasser ist Vorsicht ge boten. An hochtragende Tiere und an Kälber wird man es nicht verabreichen, an milchende Kühe mit Vorsicht und in nicht zu großen Gaben. 8 Liter pro Tag dürfte die höchste Menge dar stellen. Von frischem, süßem Molken kann man ruhig 10 Liter geben. Ob die Verfütterung von Käsewasser Nachteile sür die Milch nach sich zieht, die zur Käsebereitung benutzt werden soll, läßt sich nicht ohne weiteres feststellsn. Die Art des herzustellenden Käses dürfte dabei ebenfalls eine Rolle spielen und außerdem die Beschaffenheit der Molken. Wir empfehlen, zunächst bei einigen Tieren versuchsweise Molken zu füttern und die gewonnene Milch besonders zu beachten Besser bleibt immer die Fütterung an Schweine. Or L. Frage Nr. 3. Meine 9 Wochen alten Ferkel waren bis vor acht Wochen gesund und munter. Seit acht Wochen sind zwei davon krank. Sie lassen den Kopf nach der linken Seite hängen, drehen sich zeitweise wie irre rund herum und fressen wenig, Die Fütterung besteht aus Kartoffeln, Milch und Kleie. Die Tiere haben täglich freien Auslauf. Worin beruht diese Erkrankung, und was läßt sich dagegen tun? S. in S. Antwort; Ihre Ferkel leiden an einer Erkrankung des Nervensystems, und zwar an einer Art von Veitstanz. Die Ursache hierfür ist noch nicht genau erkannt, es handelt sich aber wahr scheinlich um eine vererbte Anlage. Eine direkte Bekämpfung hat kaum Aussicht auf Erfolg. Nicht selten verschwindet die Erkrankung allmählich bei Erstarkung des Körpers. Hierzu ist eine kräftige Fütterung erforderlich Gaben von Eisen-, Arse nik- und Brechnuß-Präparaten tragen sehr zur Kräftigung des Körpers bei und können deshalb empfohlen werden. Or Bn Frage Nr. .. Meine oretjährige Ziege Hai dreimal gelammt und bisher drei Liter Milch gegeben. Jetzt läßt sie sehr nach und gibt nur noch N/z Liter. Appetit ist trotz des guten Futters sehr schlecht. Die Milch hinter läßt einen gc'ben Satz. Beim Melken habe ich bemerkt, daß aus der rechten Zitze kleine gelbe Stücke kommen. Kann ich die Milch ge brauchen, und was ist zu tun? M i.: T. Antwort: Die Ziege leidet an einer Euterentzündung. Melken Sie das rechte Euter viertel, aus dem die gelben Stückchen kommen, mindestens alle zwei Stunden gut aus, binden Sie das Euter hoch und reiben Sie das kranke Viertel dreimal täglich mit Dorvaselin ein. Auch sind tzeusamenbähungen zu empfehlen. Verschlimmert sich der Zustand, so ist baldigst ein Tierarzt zu Rate zu ziehen Die Milch können Sie nicht genießen vr. R Frage Nr. ö. Meine vierjährige kleine Hündin ist sehr fett und juckt sich fortwährend, ohne Ungeziefer zu haben Was kann ich tun, daß der Fettansatz aufhört und das Jucken nachlößt? S. in M. Antwort: Halten Sie die Hündin im Futter knapper, füttern Sie keine Süßigkeiten und Mehl speisen und geben Sie ihr recht viel Bewegung. Eventuell können Sie die Hündin auch mal decken lassen, auch wenn Sie keine Jungen aufziehen wollen - Vet. Frage Nr. o. Mein 11 Monate alter Dackel hat die üble Angewohnheit, Kot zu fressen und Jauche zu saufen. Hin und wieder übergiebt er sich dann. Sonst ist er gesund und munter, frißt gut und hat ein glänzendes Fell. Würmer Habs ich nicht gefunden. Er bekommt Tischabfälls, Kartoffeln mit Tunke, Bruchreis, auch etwas Puppy-Hunde- kuchen. Wie kann ich den Hund von seiner üblen Angewohnheit heilen? E. K. in Sch. Antwort: Ihrem Dackel fehlt es an Mine ralsalzen. Wenn Sie keine weichen Kalbsknochen füttern können, dann setzen Sie dem Futter „Vita- kalk" von der chemischen Fabrik Mariensslde bei Berlin zu. Eventuell kämen auch subkutane Ein spritzungen von Ossogenin durch einen Tierarzt in Betracht. Bet. Frage Nr. 7. Meine Hühner haben ge schwollene Füße; die Geschwulst tritt am stärksten zwischen den Zehen hervor. Unter dem Ballen haben sie runde, harte, eingewachsene Stellen. Nach Abweichung derselben tritt Eiter heraus. Im übrigen sind die Tiere munter Wie kann ich den Tieren Helsen? A. G. in A. Antwort: Es handelt sich um Gicht knoten, von denen schwere Rassen besonders geplagt werden. Vielfach entstehen solche Knoten auch, wenn die Hühner hoch herabspringen. grenn die Sitzstangen zu hoch angebracht sind Offnen Sic die Knoten und drücken Sie den Eiter sorg fältig aus; doch zuvor baden Sie den Fuß in einer sünsprozentigen Cellokresollösung Die Wunde ist sodann mit Chinosolpuloer aus zustreuen oder mit Jod auszupinscln. Wenn die Knoten im Entstehen sind, öffnen Sic diese nicht, sondern reiben sie mit Rheumasan öfter ein Kl. Frage Nr. 8. Dars im Frühjahr gesäte, üppig stehende Luzerne noch im Herbst van Kühen abgeweidet werden, oder ist es besser, sie abzumähen? Dars ältere Luzerne abgeweidet werden? Kann man auch im Frühjahr sährige Luzerne eggen? Wie ist Luzerne überhaupt im Frühjahr zu düngen? L. Z. in N Antwort: Im Herbst des Aussaatjahres darf eine üppigstehende Luzerne nur so rechtzeitig gemäht werden (das ist besser als abweiden lassen), daß sie vor Winter noch gut ausschlagen kann, damit die obgefrorenen, oberirdischen Stengelteile, indem sie den Boden bedecken einen wirksamen Schutz gegen das Auswintern geben. In späteren Jahren ist die Luzerne schon winter fester geworden und bedarf dieses Schutzes weniger. Ist aber Gefahr vorhanden, daß sie ausfrieren wird, kann sie durch eine dünne Stall mistdecke geschützt werden. Liiere Luzerne darf vorsichtig abgeweidet werden. Im Frühjahr nach dem Aussaatjahr dars die Luzerne nur unter größter Vorsicht abgeeggt werden, späterhin ist Eggen aber zur Entfernung ihres größten Feindes, des Grases, absolut erforderlich Alles Eggen muß frühzeitig erfolgen, noch bevor die jungen Triebe aus dem Wurzelstock hervorkammen, weil sie sonst abgebrochen werden. Falls die Luzerne im Aussaatjahr keine ausreichende Vorrais- düngung von etwa 3 bis 4 Zentner Thomas mehl und lff- bis 2 Zentner 40prozentiges Koli- alz erhalten hat, ist das Versäumte im nächsten Frühjahr iwchzuholen Aber auch außerdem kann in jedem Frühjahr eins kleine Kali-Thomasmehl- Düngung dem Wachstum und dem Ertrage nur förderlich sein. Or. Ws Frage Nr. 9. Was ist die Ursache, wenn Roggen in den Ähren kurz geblieben ist? Er stand auf Sandboden in guter Düngung, trotzdem betrug die Ernte aus den Morgen nur sechs Zentner. K. S. in P. Antwort: Der Standort beeinslußt die Form der Ähren außerordentlich. Dichter Stand, zu dicke Einsaat bringt kleine, spitze Ähren, weiter Stand, dünne Einsaat große breite Ähren her vor Ähnliche Erscheinungen, als wenn es dem Roggen an Nährstossen gefehlt hätte, bringen auch die Blasenfüße hervor über die in diesem Sommer sehr geklagt wurde Dann kann auch Frost zur Zeit des Austritts der Ähre aus dem Halm und zur Zeit der Blüte Veränderungen in der Ähren- form Hervorrufen Weiterhin verursach! Trocken- heil in der Hauptwachstumszeit schlechte Korn- bildung Auch bei Anwendung einseitiger Dünge mittel, die, wie Kalkstickstoff oder Thomasmehl, die Reite beschleunigen, bleibt die Ähre stets recht klein Or. Ws Frage Nr. 10. Der Meltau aus meinen Rosen ist trotz Bespritzens mit Bordelaiser Brühe nicht verschwunden. Ist es zweckmäßig, im Herbst alles herunterzuschneiden, oder was soll man tun? E. R. in G. Antwort: Der echte Meltau wird nicht durch Kupfer-, sondern durch Schwefelpräparate bekämpft. Schneiden Sie die Rosen jetzt ganz zurück Im Frühjahr, während des Austriebes, bestäuben Sie die Triebe mit Schweselpulver; dieses ist in Abständen von 14 Tagen mehrcre- mal zu wiederholen. Sollte sich später durch ungünstige Witterung erneuter Befall zeigen, so muß sosort mit Schwefelung begonnen werden. An Steile des Schwesclpulvers kann auch Solbar, Erysit oder Elosal als Spritzmittel genommen werden Bespritzen und Bestäuben müssen bei sonniger Witterung, am besten morgens nicht mittags, ausgeführt werden. Rz. Frage Nr. II. Ich habe nn vergangenen Jahre Hagebutlenwein auzeseßt Trotzdem der selbe zweimal abgezogen ist, gärt er immer noch. Die Flasche habe ich mit einem Görspund ver schlossen. Droht der Wein nun zu Essig zu werden? FR in S. Antwort: Es kommt bisweilen vor, daß nicht vergorene Obstweine im nächsten Sommer nochmals in Gärung geraten Diesen Vorgang unterdrücken zu wollen halten wir nicht sür an gebracht. Da wegen mehrmaligen Umstcchcus ein Verlust entstanden ist bzw um einer Elsig bildung vorzubeugen, muß aus alle Fülle »us- gcfüllt werden. Am besten geschieht dos mit einem billigen, leichten Weißwein oder mit Apfelwein Or Ks Frage Nr. 12. Da ich eine große Menge Fallobst besitze, so möchte ich gern rheinisches Apfelkraut Herstellen, Könnte ich ein Rezept hierzu wissen. C. L-in L. Antwort: Die Aepfel werden nach Ent fernung der schlechten Stellen sauber gewaschen, sodann in kleine Stücke geschnitten, abermals gewaschen und mittels einer Obstpresse aus gepreßt. Der so gewonnene Saft wird in einem Topf oder Kessel, je nach der Menge, unter Zugabe von etwas Zucker auf anfangs leb haftem Feuer so lange gekocht, bis er recht dickflüssig geworden ist Wenn er etwas ad- gskühlt istz füllt man ihn in Töpfe oder Gläser. Man kann auch die kleingeschnittcnen Aepfel mit so viel Wasser anfetzen, daß sie damit bedeckt find. Nachdem sie weich gekocht, doch nicht zerfallen sind, werden sie durch ein Tuch gepreßt oder in einer Obstpresis zum Auspressen gebracht. Der Saft wird dann wie angegeben weiter behandelt E. Sch Frage Nr. 13. Mir ist in diesem Jahrc^de- Einwecken der Brechbohnen ganz verleidet Tech sorgfältigen Kochens sind mir wiederhol! Sie Deckel oder dis Gläser selbst gesprungen Woran mag das liegen? S! m G Antwort: Das Springen der Weckgläser oder Deckel ist vielleicht aus einen plötzlichen Temperaturwechsel zurückzusührsn Beim Ein stellen in den Wecktops muß das Wasser ebenso temperiert sein, wie der Inhalt der Gläser. Da nach dem Sterilisieren die Gläser bekanntlich heiß herausgenommsn werden, ist es nötig, sie mit einem Handtuch zu bedecken und unbedingt vor Zuglust zu schützen Zu beachten ist ferner, daß die Gläser nicht zu voll gefüllt werden und die Federn nicht gar zu fest sitzen. E. S. en Äurchschnitlseuropäer von dem Lande und gewann mancherlei hochinteressante Einblicke. Mein Gewährsmann durchguerte auch mit dem Vize-König, lange vor Sven Hedin, die Wüste Gobi und weiß davon mancherlei zu er zählen. Die Fischzucht, genauer gesagt die Fisch haltung, spielt in ganz China eine sehr bedeutende Nolle. Im ganzen Lande ist der Fisch ein, sehr beliebtes Nahrungsmittel, und jeder chinesische Bauer, welcher einen Teich besitzt, zieht in diesem Fische. Die Teiche sind nach unseren Begriffen sehr klein, viele sind kaum 20 bis 2S Ar groß, und trotzdem liesert das kleine Wasser dem Chinesen sehr viele Fische für den eigenen Bedarf und für den Verkauf. Nach Angaben aller Chinakennei erzeugt em derartig kleiner Teich mit Sicherheit mehrere WO kg Fischsleisch jährlich. Der be- kunn» s-utjche Fischzüchter und Grohteichwin Ala: «-«» dem Borne-Berneuchen weist schon in fftarm Buche über Teichwirtschaft auf den beispwüoff» Ertrag de, chinesischen Kleinteiche hin. Ein -wer Missionar, der lange Zeit in China gelebt hat», erzählte mir, daß ein Chinese in einem kl-men Teiche von selten über einem Morgen Größe ,anz ckngeheure und sehr große Fische züchte. Es handle sich dabei nuht um Ausnahmen, sondern um die Regel. Der kleine Chinese ist kein eigentlicher Fischzüchter, da ei die Fische nicht selbst aus dem Ei zieht, sondern jedes Früh jahr winzige tzatzsffche kauft. Auch diese Satz fische werden nicht wie bei uns in Teichen ge zogen, sondern kommen aus den großen Strömen. Hier ziehen im Frühjahr ganz un geheure Mengen eben ausgeschlüpfte, Fische stromabwärts. Der Staal verpachtet die Fischerei in den Strömen so Generalpächtei, welche sie an Ünterpächtc, abgeben. Diese fischen von Bambusslösien aus im Oberlauf der Ströme mit ganz seinen Netzen die Fischchen massen- weise heraus und liefern sie an bestimmten Stellen an den Generalpächter ab, der dann mit großen Kähnen die kleinen Satzfische strom abwärts führt und verkauft. Der Blick dar Chinesen ist so scharf, und sie haben eine so greße Erfahrung, daß sie mit Sicherheit trotz der minimalen Größe der Fischchen die ein zelnen Arten erkennen. Raubfische werden ab gesondert, und besonders schnellwüchsige Fried- fische saniert man aus und verkauft sie an die Klein tcichbesitzm. Nach unseren Anschauungen übersetzt jcoc: Chinese seinen Teich, und man würde bei uns sagen, daß die Fische in dem kleinen Wasser nicht genügend Nahrung finden und deshalb nicht wachsen können. Aber der Chinese verfügt über jahrtausendalte Erfahrungen und weiß diese sehr nutzbringend anzuwenden. Ihm ist es klar, daß die vielen Fische in seinem Teiche bald verhungern würden, und deshalb füttert er sie regelmäßig und stark. Er wirft m regel mäßigen Abständen menschliche Exkremente ins Wasser, welche von den Fischen zum Teil direkt gefressen werden, zum größten Teil aber crls Wasserdüngung wirken, die man bei uns erst neuerdings anzuweuden beginnt. Durch die starke Düngung entwickeln sich Milliarden von Tierchen der kleinen Wasserfauna im Wasser, welche eine Hauptnahrung sehr vieler Fische, auch unserer Karpfen, ist. Außer menschlichen Exkrementen wirft der Chinese aber auch noch Schweine- und Geflügeldünger in gewissen Zwischenräumen ins Wasser. Diese Dungstosfe dienen ebenfalls meist zur indirekten Ernährung der Fische, werden aber zum Teil auch von den Fischen angenommen. s D? 8 Die Luchstaube. Don KI. <Mit Abbildung.) Die Luchstaube, auch polnische Taube ge nannt, hat ihre Heimat in Polen. In den achtziger Jahren erschien sie zum ersten Male ruf den deutschen Ausstellungen und erregte ihrer Körpergröße und schönen Zeichnung wegen über- rll großes Aufsehen. Woher der Name „Luchs"- :aube rührt, weiß man nicht; vielleicht gab die Zeichnung dazu Anlaß. Bekanntlich aber haben stamen oft einen ganz willkürlichen Ursprung, o wird es auch bei dieser Taube sein. Die Luchstaube erinnert in ihrer Figur an Vie Feldtaudc. nur ist erstere bedeutend größer und schwerer. Die Körperlänge beträgt etwa 33 bis 40 em. Die LuchStauben stehen ziemlich Ueber Tierhaltung in China. Bon F. O. Waldmann. China ist ein großer Bauernstaat. Großgrund besitz in unserem Sinne gibt es nicht. Die einzelnen Bauernstellen sind in der Regel sehr klein, und trotz dem nähren die Zwerglandwirtschaften ausreichend ihren Mann, weil das Land bewässert ist und infolge des großen Fleißes der Chinesen bei starker Düngung überraschend große Erträge bringt. Der kleine Landwirt Hai in der Regel nur eins Kuh, welche er aber nicht zur Milch- und Butter erzeugung hält, sondern nur zum Betriebe des primitiven Wasserpumpwerkcs, durch das er seine Felder bewässert. Der Chinese kennt weder Milch bei der Kinderaufziehung noch verwendet er Milch im Haushalt. Das Kalb der Kuh hat die ganze Milch der Mutter zur ausschließlichen Verfügung. LuchStauben. niedrig auf den Beinen. Der Zeichnung wegen unterscheide! man geschuppte (mil weiß ge schuppten Flügeldecken) und ungeschuppte blaue und schwarze Luchstauben. Die Ausstellungs zucht der Luchstaube auf Farbe und Zeichnung ist sehr schwierig. In erster Linie aber soll die Luchstaube als Nutz- und Wirtschaftstaube be trachtet werden. Sie hat nämlich ganz vorzügliche wirtschaftliche Eigenschaften, die sie besonders für die Nutztaubenzucht des Landwirtes geeignet machen. Luchstauben sind sehr hart und gegen Witterungseinflüsse unempfindlich, sie seldern fleißig und, was sür den Nutztaubenzüchter am wichtigsten ist, sie sind ungemein fruchtbar. Die Zahl der jährlichen Bruten beträgt sechs bis acht. Da die Tauben gute Brüter und Eltern sind, werden die Jungen stets groß. Dieser guten Eigenschaften wegen benutzt man die Luchstauben auch oft als Ammentauben. Die Jungen wachsen schnell ins Gewicht, sind leicht zu mästen und bringen es leicht aus ein Gewicht von 500 bis 600 g. Zur Aufkreuzung der oft schwächlichen Feldtauben eignen sich diese Tauben ganz vor züglich. Jedoch ist dem Nutztaubenzüchter die Reinzucht dieser Tauben zu empfehlen. Obwohl die Chinefcnkinder keine Kuhmilch bekommen, wachsen sie sehr gesund und munter auf, weil die Chinesin ihre Kinder leibst nährt. Die kleine chinesische Landwirtschaft wird sehr intensiv, meist durch Spatenkultu, bzw. Hackkuttur, betrieben. Als Düngung verwendet man in erster Linie menschliche Exkremente und dann auch sehr viel Gründüngung, welche der Chinese schon seit Jahrtausenden kennt, während sie bei uns erst in neuerer Zeit zur Anwendung gelangte. Der praktische Chinese fand auch sehr bald bei oer Gründüngung das Richtige, da er hauptsächlich dabei Bohnen verwendet. Die Bohne ist ein großer Stickstofsfammler, und nach Bohnen-Unterackerung wachsen erfahrungsgemäß alle Pflanzen besonders gilt. Deshalb auch die guten Ernten der Chinesen. Wie auj w manchem anderen Gebiete ist auch in de, Landwirtschaft der Chinese viel fach für uns ein musterhaftes Vorbild. Unerreicht aber ist er als Fifchzüchter, und da könnten und sollten wir von ihm lernen. Ich habe meine Informationen zum Teil von einem Hamburger Großkaufmann, der dreißig Jahre in China war. Als rechte Hand eines mächtigen , Vizekönigs sah und hörte dieser mehr als der mann Wilsdruffer Tageblatt unä 2er L Mocken-LeU-ge des Nr LmckwirrlLkskt, S'yrOiieitunft: Ocko«o«mrr<n Grundmann, Neudamm. A3ii»brztsf, SM 4. November 1926 Zedrr Nachdruck aus dem Iuhalt dss. BI. wird bestraft.
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