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Wilsdruffer Tageblatt : 06.11.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192611065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19261106
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19261106
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-11
- Tag 1926-11-06
-
Monat
1926-11
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 06.11.1926
- Autor
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Französischer Protest in Rom. Strenge Bestrafung der Schuldigen zugesagt. Wie Havas aus Nom berichtet, hat der französische Botschafter in der Consulta eine Note der französischen' Negierung über die Zwischenfälle in Tripolis und Benghasi überreicht. Unterstaatssckretär Grandi erklärte, er habe die Akten noch nicht vollständig geprüft, aber die italienische Regierung sei entschlossen, die Schuldigen streng zu bestrafen. Havas fügt hinzu, die Beschwerden über die Vorfälle in Ventimiglia seien noch nicht übermittelt worden, weil die französische Regierung bisher keine ab schließenden Berichte über diese Vorfälle besitze. Äus Rom werden neue Ausschreitungen der Faschisten bekannt. Der sozialistische Abgeordnete No-, bili wurde von einigen Faschisten anfgefordert, ihnen in seinem Wagen zu einem Verhör zu folgen. Unterwegs wurde der Wagen von anderen Faschisten aufgehalten und der Abgeordnete derart mißhandelt, daß er in ein Krankenhaus übergeführt werden mußte. In Livorno wurde der sozialistische Abgeordnete Bacocchi mißhandelt. l Hus unserer keimst - Wilsdruff, am 6. November 1926. Merkblatt für den 7. und 8. November. Sonnenausgang 7^ (7') > Mondausgang 8'°V. (M°) - Sonnenuntergang 4-' (4^) > Monduntergang 5'- N. (6's) 7. November. 1810 Der Dichter Fritz Reuter in Staven hagen geb. — 1914 Die Japaner erobern Tsingtau — 1917 Revolution in Rußland — 1918 Ausbruch der Revolution in München. 8. November. 1870 Übergabe von Verdun — 1912 Bal-! kankricg. Die Griechen nehmen Saloniki. Das Wetter der Woche. Das unfreundliche Wetten hielt auch in der vorigen Woche im größten Teil Deutsch lands an. Zeitweilig schien es, als wollte ein über Ruß land lagerndes, sehr kräftiges Hochdruckgebiet nach Mittel europa vordringen. Sehr schnell zeigte es sich aber, daß die Wirbeltätigkeit im Westen stärker war. Immer neue kleine Teilwirbel lösten sich von der auf dem Atlantischen Ozean lagernden Depression los. Bei ihrem Vorüber gang kam es zu neuen verbreiteten, in Mitteldeutschland ziemlich kräftigen Niederschlägen. Die Temperaturen lagen in dieser Woche etwas höher als in der Vorwoche, ohne allerdings die Normalwerte zu erreichen. Infolge der starken Niederschläge der letzten Wochen wurde aus vielen Gegenden Deutschlands Hochwassergefahr gemeldet. Be sonders bedrohlich war die Lage am Oberrhein, in der Eifel und im Vorharz. Erfreulicherweise verzog sich das Hochwasser zum größten Teil ziemlich schnell. Gegen Ende der Woche bahnte sich eine neue Besserung der Wetterlage an. Am Freitag drehten sich die Winde in Mitteldeutsch stand nach Osten, woraus man schließen darf, daß das Gebiet hohen Luftdrucks aus dem Osten erneut vordringt. Unter diesen Umständen darf man mit einem Nachlassen Wer Niederschläge und mit einer Abnahme der Bewölkung rechnen. Dabei ist allerdings auch wieder eine Temperatur- abnahme zu erwarten. Kirchweihfeste. Ein Kranz der Gemeinden rund um Wils druff feiert morgen und Montag Kirchweih. Kesselsdorf, Kau fb a ch, Un k er sd o rs, Klipphausen, Röhrs- d o r f, S o r a , Li mb a ch, B i r k e nh a i n, N e u ki r ch e n , Herzogswald e. Wenn das Wetter nur einigermaßen günstigist, dann wird die Schar der Kirmesgäste überall Einzug halten. Die Reichspost trägt dem Bedürfnis mit der Einrichtung von Sonderfahrten nach den meisten der obengenanntenGemeinden Rechnung. Die Fahrzeiten haben wir bereits in der gestrigen Nummer veröffentlicht. Die verschiedenen Gasthäuser haben sich alle auf zahlreichen Besuch eingerichtet und laden im 'Anzeigen teile noch besonders ein. Heimatschutzvorträge. Als erste Veranstaltung der neuen, Dienstag den 9. November abends >L8 Ahr im Hotel Weißer Adler in Wilsdruff beginnenden Heimatschutzvortragsreihe findet der Lichtbildervortrag „Das Muldental" statt, den Professor Dr. Henning-Grimma unter Vorführung vieler prächtiger Bilder, vom eigenen Photographen des Heimatschutzes ausgenommen und von Künftlerhand koloriert, hält. Attes Nähere siehe heutiges Inserat. Musikalische Abendfeier am Bußtage. Ein besonderer Kunst genuß steht allen sangesfreudigen und musikliebenden Bewohnern von Stadt und Land durch einen Konzertabend bevor, den am Bußtage ein Künstlertrio in ganz seltener Zusammensetzung: Ge sang, Harfe, Viola d'a mvur bietet. Den gesanglichen Teil bestreitet eine geschätzte heimische Sängerin: Frau Emma Gisela Zschunke. Gleicherweise bekannt und beliebt ist der Meister der Viola d'amour: Herr Kammervirtuos Fritz Both, Hannover. Und zu beiden tritt noch die erste Harfenistin des Dresdner Philharmonischen Orchesters, Fräulein Charlotte Wagner, die bis zur Revolution als erste Harsenvirtuosin an der Kaiserlich russischen Staatsoper in Petersburg mit größten» Erfolge tätig war und heute als eine der besten Harfenspielerinnen Deutschlands bezeichnet wird. Das wird ein herrliches Singen und Klingen geben. Wir kommen darauf noch zurück. > Schlechte Fußwege. Verschiedentlich mußte die Gasrohr- leitung unter die Fußwege verlegt werden. Soweit dieselben ge pflastert waren, sind nach der Wiederherstellung Nachteile für die Fußgänger nicht zu beobachten. Aber bei den ungepflasterten hat es sich nicht vermeiden lassen, daß der Sandüberzug mit in die Diese rutschte und eine lehmige Oberfläche entstand, die das reg nerische Wetter vollends schmierig machte, so daß sie von Fuß gängern nicht begangen werden kann. Von der Bauleitung muß unbedingt gefordert werden, daß sie diese Fußsteige wieder mit einer Sandschicht überziehen läßt. „Mag auch die Liebe weinen." Das ergreifende Schauspiel, das der Turnverein D. T. mit so großem Erfolge am Sonntag im ,-Löwen" gab, wird morgen abend 7 Ahr nochmals wiederholt, um auch denjenigen Gelegenheit zum Besuche zu geben, die am letzten Male wieder umkehren mußten. Da sich auch für die morgige Aufführung großes Interesse bemerkbar macht, kann nur zu sofortiger Kartenbesorgung geraten werden. Näheres besagt das Inserat in dieser Nummer. Der Stenographen-Verein „Gabelsberger" feiert Sonn abend den 13. November abends 8 Uhr sein 23. Stiftungsfest im „Adler" durch einen öffentlichen Theaterabend mit Ball. Zur Aufführung kommt „Ein glücklicher Familienvater", Lustspiel von C. A. Görner. Der zu erhoffende Reingewinn soll der Uiterhal- tung der Kurse in Reichskurzschrift dienen. Das theaterliebende Publikum wird schon heute darauf hingewiesen und gebeten, durch zahlreichen Besuch die gemeinnützigen Ziele des Stenographen- Vereins mit fördern zu helfen. (Vgl. Ins.) Schühenhaus-Lichtspiele. Das neue Programm bringt einen Film, der in erschütternder Weise Not und Elend schildert: „Das kine5adrt nach dem ärutlchen Otten. Von Alfred Ranft, Blankenstein. V. Am 1. Oktober traten wir die Heimreise an. Unser Zug wurde von Braunsberg ab die Haffuferbahn geleitet, eine Neben bahn, die sich zwischen dem schilfumsäumten Frischen Haff und den unmittelbar dahinter auffteigenden bewaldeten Dünenbergen dahinschlängelt. 8n Fra -uenburg machten wir das erste Mal halt. Das 2200 Einwohner zählende Städtchen begrüßte uns besonders herzlich. Eine Sängergruppe bot uns am Bahn hof ein aufrichtiges „Grüß Gott!" Der Bürgermeister hieß uns mit warmen Worten willkommen. Ranken spannten sich über die Straße. Die Häuser prangten im Flaggenschmuck. Um diese herzliche Aufnahme hatte sich wohl in erster Linie der Bahnhofs- wirt, ein Meißner, verdient gemacht. Ihm zu Ehren sang der Dresdner Lehrergesangverein einige Lieder. Ein Domvikar lka- iholischer Geistlicher) führte uns durch die Stadt. In prächtiger, humorgewürzter Sprechweise zeigte er uns das zum Himmel stre bende Kopernikusdenkmal. Sodann führte er uns in den aus der Ordenszeit stammenden Dom. Mit seinen vielen Nebengebäuden und Verteidigungsmauern macht der Dom einen burgähnlichen Eindruck. In seinem Innern birgt er neben kostbaren Holz schnitzereien und der berühmtesten Nachbildung der Sixtinischen Madonna viele Reliquien; unter anderem werden in einem Glassarge die aus den Katakomben Roms herbeigeschleppten Ge beine des heiligen Theodorus ausgestellt. Im Dome wurden früher die Domherren beigefetzt. Frauenburgs berühmtester Dom herr warKopemikus. Sein Grabmal ist heute noch zu sehen. Seine Gebeine wurden in den Schwedentriegen mir denen anderer Dom herren durcheinander geworfen. Um die Akustik des schönen Gotteshauses auszuprobieren, fang der Lehrergesongverein We bers „Der du von dem Himmel bist". Die Franenburger waren davon so begeistert, daß sie der Einladung zu dem am Abend in Elbing stattfindendcn Konzerte freudig Folge leisteten und mit einem Sonderzuge hinüberkamen. Nach mehrstündigem Auf enthalte fuhren wir weiter bis C a di nen. Cadinen war früher im Besitze der reichbegütetten Elbinger Familie Birkner. Diese übereignete das Schloß mitsamt dem dazugehörigen Gute an Kaiser Wilhelm II. Wilhelm II. ließ Vieles modernisieren. Das mit einem prächtigen Parke umgebene Schloß war einer der Lieblingsaufenthalte der Kaiserin. Dem Kaiser selbst war e shier zu ruhig; er liebte die laute Welt. Am Schloßparke, in der Nähe der berühmten Rehfütterung, bewunderten wir eine riesige 1000- jährige Eiche. Der Vorsitzende des Elbinger Berkehrsvereins führte uns- sodann in zweistündiger Wanderung durch die Haff berge nach Succase-Haffschlößchen. Die mit Laubwald bestande nen, von tiefen Tälern durchfurchten Haffberge erinnern an mittel deutsche Gebirgslandschaften. Eins haben sie den Mittelgebirgen voraus: sie bieten prächtige Ausblicke auf das Haff, die Nehrung und die dahinterliegende offene See. Son Succase aus brachte uns der Zug in kurzer Zelt nach Elbing. Elbing, bekannt durch den Oberländischen Kanal und die Schichau-Fabrik, war der wundeste Punkt unserer Reise; die Luft voller Rauch, die Straßen schmutzig, die Verkehrsvlechältnisse unzulänglich, die Verpflegung mangelhaft und teuer, die Unterkunft schlecht. Wir waren sroh, als wir in den frühen Morgenstunden im Zug saßen und auf Marienburg zudampften. Marienburg wurde 1309 vom deutschen Ritterorden gegründet. Da die Burg Sitz des Hoch meisters und Ausgangspunkt des Kreuzzuges gegen die heidnischen Preußen werden sollte, so baute man sie besonders fest aus. Der Orden nahm im 1-1. Jahrhundert einen ungeahnten Auf schwung. Der Hochmeister besaß eine Machtfülle, um die ihn mancher König beneidete. Das Ordensland reichte von Danzig bis zum Peipussee. Fremde Gesandtschaften kamen und gingen. Au ihrem Empfang benötigte man Repräsentationsräume. So ent standen die prachtvollen Rombter. Die Wohn- und Schiafräume der Ritter waren denkbar einfach eingerichtet. Im 15. Jahrhundert verfiel der Orden, mit ihm sein größtes Bauwerk. Polnische Lotterwirtschaft hielt Einzug. 1772 kam die Marienburg an Preußen. Friedrich der Große benutzte sie als Kaserne. Der stolze Bau büßte dadurch viel von seiner ur sprünglichen Schönheit ein. Erst die neueste Zeit bot dem Verfall Einhalt. Es ist ein unbestreitbares Verdienst Kaiser Wilhelms II., daß er das Hochschloß und die Rcmbter in ihrer alten Herrlich keit erstehen ließ. So steht die Marienburg heute wieder als ein Zeugnis mittelalterlicher Backsteinbaukunst im fernen Osten, einzig in ihrer Art, überwältigend beim ersten Anblick. Das Marienburger Land entschied sich in der vom Feind- bunde ungeordneten Volksabstimmung (1920) für Deutschland. Das zur Erinnerung an die Abstimmung errichtete Denkmal zeigt einen Ordensritter auf hoher Säule und die schlichte In schrift: „Dies Land bleibt deutsch!" Am Fuße des Denkmales hielten wir eine kurze, von Gesängen umrahmte Feier, gedachten der deutschen Treue der Marienburger und des Reichspräsidenten v. Hindenburg, der an diesem Tage 79 Jahre alt wurde. Wie Marienburg unter der Abtrennung vom Mutterlande zu leiden hat, das erzählte der Bürgermeister. Die willkürlich gezogene polnische Grenze trennt den Bruder vom Bruder und zerstört jedwede Kulturgemcinschaft. Wer z. B. das jenseits der Nogat gelegene Grab seines Vaters besuchen will, muß einen Auslands paß mit Visum haben und für jede Blume Zoll bezahlen. Wir konnten es den Marienburgern nachfühlen, wie sie um ihr Deutsch tum zu leiden haben. Von Marienburg aus brachte uns der Zug in dreizehnstün diger Fahrt nach Dresden. Wir passierten den polnischen Korri dor. Es war verboten, Türen und Fenster zu öffnen. Polnisches Militär überwachte den Zug. Am 3. Oktober 2M Uhr vormittags langten wir glücklich in Dresden an. Die Fahrt hat alle Teilnehmer restlos befriedigt. Niemand hatte im Osten Deutschlands so viel Schönheit vermutet. Die tief sten Eindrücke entstanden dadurch, daß wir deutsche Brüder in Not sahen und daß wir sie durch Wort und Gesang in ihrer nationalen Widerstandskraft stärken konnten. Ende. DAT« Findelkind". Acht lange Akte rühren an der Menschen Mitleid. Durch einen besonderen lustigen Teil kommen die Besucher auch nach der Richtung hin auf ihre Rechnung. Sonntag nachmittags 5 Uhr ist eine besondere Familien- und Kindervorstellung ange- setzt. Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle) Sonntag den 7. November: Sanitätsrat Dr. Dartcky-Wilsdruff und Dr. Wollburg-Seeligstadt. Verkehrstagungen für Mitttisachsen. Der Verkehrsausschuß Les Dresdner Berkehrsvereins hält die üblichen Herbstverkehrs- tagungen für Mittelsachsen am Montag den 15. und Montag den 22. November nachmittags U>3 Uhr in Dresden im Verwaltungs gebäude der Iahresschau ab. Dei Tagung vom 15. November ist für bas Elbtal oberhalb Dresdens, die Sächsische Schweiz und das Ost-Erzgebirge bestimmt, die Tagung vom 22. November für das übrige Mittelsachsen His Freiberg, Nossen, Riesa, Landes grenze gegen Preußen, Kamenz, Bischofswerda, Dürrröhrsdorf). Die Tagesordung sieht Berichte, fowie Aussprache über Wünsche und Anregungen auf allen Gebieten des Verkehrs vor. 75 Löwen. Das gewaltigste Schauspiel, das je gezeigt wurde, wird jetzt in Dresden im Sarrasani^Gebäude gegeben werden. Zirkus Barum, bekannt durch seine großzügigen Gastspiele in allen Großstädten des Kontingents, besonders aber durch seine berech tigtes Aufsehen erregenden Riesen-Festpiele in Ler schönsten und größten Sporthalle Deutschlands, in der gigantischen Westfalen- Halle in Dortmund, wo allabendlich 18 000! Zuschauer — herbei- gsströmt aus ganz Westfalen — bewundernde Zeugen der nicht mehr zu übertrumpfenden Darbietungen waren. Barum wird nun ab 6. November in Dresden ein sensationelles Gastspiel er öffnen. In der schier unglaublichen Anzahl von 75 Löwen — es klingt wie eine Fabel — bietet Warum die größte Löwenherde der Welt, unter ihnen in natura die berüchtigte Löwin „Europa", die während der langwierigen Aufnahmen zu dem römischen Ko lossalfilm „Quo vadis" blutigen Ernst machte und einen Statisten zerriß. Vorgsführt wird diese Quo-vadis-Löwenschar von Kapi- tär Alfred Schneider, dem „König der Dompteure", der im Laufe dieses Jahres in Paris, Brüssel, London und nunmehr in Dort mund mit Barums Sensation das Gespräch des Tages bildete. Grumbach. (Die W a h l v 01 s ch l ä g e zurGe m e i n - dev e r 0 r d n et en w a h l.) Am Donnerstag abends >47 Ahr trat der Wahlausschuß im Rathaussitzungssoale in öffentlicher Sitzung zusammen. Den Vorsitz führte der Wahlleiter, Bürger meister Umlauft, den Poften des Schriftführers hatte Kassierer Sommer zu versehen. Nach erfolgter Begrüßung wurden yom Vorsitzenden die Mitglieder Gutsbes. Oskar Dittrich, Schmiede- meister Max Brendel, Tischler Willy Schwarz, Schneidermstr. Paul Ritter, Wirtschaftsbes. Arno Weber und Maschinenarb. Emil Müller durch Handschlag verpflichtet. Eingereicht waren drei Wahlvorschläge. 1. S 0 z i a l de m 0 k r a ti s ch e P a rt e i: Schlosser Erich Mittag, Maschinenarb. Paul Brendel, Tischler Herm. Kretzschmar, Maler Walter Kitsch, Bergarb. Alfr. Gühne, Fabrikarb. Emil Mütter, Maschinenarb. Kurt Schubert, Maschi- nenarbeiter Otto Zalesky, Zigarrenmacher Alfred Legler, Tischler August Alt, Tischler Otto Klunker, Maschinenarb. Richard Lar- ras und Schmied Arthur Müller. 2. W a h l v 0 r s ch l a g d e r Landwirte: Gutsbes. Albin Kaiser, Gutsbes. Paul Eckoldt, Wirtschaftsbes. Oskar Wätzig, Gutsbes. Richard Röthig, Wirt schaftsbes. Alfred Schuster, Gutsbes. Richard Kirchner, Hausbes. Louis Börner, Wirtschaftsbes. Paul Rautenstrauch, Gutsbes. Paul Döhnert, Wirtschaftsbes. Max Kühne, Gutsbes. Alfred Pfützner, Gutsbes. Max Rautenstrauch, Wirtschaftsbes. Otto Ha nisch. 3. Wah lvor schlag der Handels- und Ge werbetreibenden und Beamten: Böttchermeister Bruno Starke, Tapezierermstr. Paul Lätzsch, Mühlenbrs. Max Sparmann, Schmiedemstr. Richard Brendel, Bäckermftr. Friedr. Kunze, Schlossermstr. Max Döhnert, Stuhlbauermstr. Otto Reichelt, Rechnungsfvhrer Fritz Mehlhorn, Hausbes. Ernst Mickan, Stellmachermstr. Paul Gießmann, Polizeiwachtmeister Max Hermsdorf, Lehrer Walter Harter, Slellmachermftr. Rich. »SLrnilicke Liften wurden zugelaffen, die Verl>indnn^ der Lifte Kaiser und Starke angenommen. Die Reihenfolge auf dem amtlichen Stimmzettel legte man wie folgt fest: 1 Wahlvorschlag Kaiser, 2. Sozialdemokratische Partei, 3. Wahlvorschlag Starke. Kesselsdorf. (Konzert.) Am Kirmesmontag findet im Gasthof zur Krone ein großes Konzett der Wilsdruffer Orchestrr- schule unter Leitung des Herrn Stadtmusikdirektor Philipp statt. Das Programm ist ein vorzüglich gewähltes, so daß der Besuch nur empfohlen werden kann. Klipphausen. (I u n g h ä h n e l s kommen!) Die Kir- mesfeier im Gasthofe wird am Montag abend besonders lustig werden durch ein Gastspiel der Junghähnelschen Sänger. Sie kommen mit vollständig neuem Programm und versprechen recht gemütliche Stunden. Limbach. (K i rm es ko nz e rt.) Vielen Wünschen »«i gegenkommend findet am Kirmesmontag abends Zig Uhr km hie sigen Gasthofe ein Konzert der Wilsdruffer Orchesterschule statt. Die Leitung hat Kapellmeister Schreiner. Die Leistungen der Kapelle sind vom letzten Konzert her noch in bester Erinnerung. Man sichere sich beizeiten einen Platz. Landberg. Di e H e rbstfärbu ng d e s L a u b e s läßt den Wald in glühenden Farben prangen; besonders der Buchenwald zeigt an sonnigen Tagen, deren es jetzt so wenig gibt, ein herr liches Farbenspiel, während anfangs noch die Eichen durch ik beständigeres tteses Grün auffallen. Wandert man von Wils druff durch die Struth oder links oder rechts der Weißeritz nach Tharandt, Spechtshausen zu, so hat man die abwechselungsreichen Farbenbilder: in goldgelb Birken und Buchen, in purpurem Rot Eichen, gravitätisch und erhaben. Langsam lassen sie ihre Blätter zur Erde spielen als letzten Gruß des scheidenden Herbstes. Mit unglaublicher Pracht wölben sie ihre farbigen Kronen über dem Haupte des in sich versunkenen Wanderers. Und sitzt er dann drinnen in der gastlichen Landbergstätte und läßt er sinnend ins weite, stille Tal seine Blicke weiden, dann wird es ihm bänglich ums Herz; heiliges Laud ist er durchpilgcrt, das bald tiefen Frie den über das weiße Schlummerbett sendet. Jeder Baum, jeder Strauch ruft es uns immer wieder zu: kommet heraus und seht «es euch an, nicht lange mehr währt diese Pracht; ein Frost, ein eisiger Nordwind kann den Todesstoß bringen. Darum, liebe Wanderer aus nah und fern, nütze die Zeit, nütze die wenigen Sonntage, komme in den farbenprächtigen Wald hinauf zu des Landbergs Höhen, noch ehe der Christbaum ruft! Vereinskalsnder. Turnverein D. T. Sonntag den 7. November abends punkt 7 Uhr öffentlicher Theaterabend im ,Löwen". Verein für Natur- und Heimatkunde. Dienstag den 9. No vember abends >48 Uhr im „Weißen Adler" erster Heimatschutz- vortrag. Kleinrentner. 11- November nachm. 2 Uhr Versammlung. Stenographen-Verem „Gabelsberger" Wilsdruff. 13. No vember abends 8 Uhr im „Adler" 23. Stiftungsfest. Kirchennachrichten Tanneberg. Vorm. 9 Uhr Gottesdienst mit Predigtverlesung. Neukirchen. Donnerstag den 11. November: Nachm. 3 Uhr Wochenami in der Pfarre. Wetterbericht. Vorwiegend wolkig, anfangs noch zeitweise etwas auf- heiternd, später Regenschauer. Temperaturen ausschließlich mild. Südliche bis südwestliche Winde. Höhere Lagen lebhaft.
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