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Wilsdruffer Tageblatt : 11.11.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192611114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19261111
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19261111
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-11
- Tag 1926-11-11
-
Monat
1926-11
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 11.11.1926
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» « «M ° r>» » Ä LZLs; ZZWLZZ!'^ .LTN. gt' Elstern. >em Haar jegliche Un- tzederichbekämpfung. reinigkcit zu entfernen, stelle man sich von Schlämmkreide und Wasser einen dünnen Brei her, reibt damit die Haare tüchtig ein und läßt das Ganze gut trocknen. Danach bürstet man den weißen Staub gut ab und klopft das Fell mit einem Rohrstock gut aus. der Fleischseite in Berührung kommt. Diese- Paket lege man in eine Kiste. Alle zwei Stunden muß das Fell um» gelegt, also auf- und wieder zusammengerollt werden, was manfünf-bissechsmalwieder- > holt. Zum Schluß zieht man das Fell nochmals durch die abgelaufene Brühe und hängt es zum Trocknen auf. Nach dieser Trocknung ist der Gerbprozeß beendet. Da das Fell nun noch steif ist, wird es leicht mit Wasser überbraust und so lange liegen gelassen, bis : das Wasser vollständig cin-h gesogen ist. Nun reibt und streckt man das Fell mit der Fleischseite über eine scharfe Eisenkante kreuz und quer, bis es schmiegsam geworden ist und nach dem Trocknen beim Zerreiben mit dem Finger keine Knitterungen mehr zeigt. Um aus m scheinung kommt hier erst recht zur Geltung. Rabenvögel werden im allgemeinen gern ueküfigt, da sie sehr gelehrig sind. Sie lernen leicht sprechen. Ich erinnere gleichzeitig an den Eichelhäher, der ebenfalls zur Klasse der Rabenvögel gehört. Nun klappt man daS Fell, die Fleischseile nach innen, zusammen und rollt es zu einem festen Paket, wobei man aber beachten muß, daß die Haarseite nicht mit die wie „scheck scherst- klingen, den Drosseln sehr ähnlich. Die Elster meidet reine Waldungen; sie zieht freies Land, Wiesen, mit Wasser durchzogen, vor. Besonders dort, wo eS viel Dorngestrüpp gibt, ist sie recht häufig. Ihre Nahrung besteht aus Insekten aller Art; mit Vorliebe nimmt sie auch Mäuse. Aber trotzdem richtet sie großen Schaken an, weil sie mit Vorliebe Kleinvogelnester aussucht und sie plündert. Sie frißt die Eier, sowie auch die Jungen. Ja, sie ist ein Räuber schlimmster Sorte! Besonders im Norden, wie z. B. hier auf der Insel Rügen, beobachtete ich täglich fünf bis acht Stück. Wo sie in Massen auftritt, muß sie durch Abschießen usw. vermindert werden, um die so nützliche Kleinvogelwelt zu schützen. Von klein an in der Gefangenschaft aufgezogen, wird sie leicht zahm. Ein mir bekannter Liebhaber hatte eine gezähmte Elster, die sprechen und noch andere Knnsistückchen machen konnte. Sie ist eine be sondere Zierde für Volieren; ihre stattliche Er- Holze gründlich aL. Sodann spülen wir die Felle so lange aus, bis das Wasser klar bleibt. Nun werden die Felle aus beiden Seiten tüch tig durchgeknetct, damit die Haarseite von allen Unreinigkeiten gesäubert wird. Das so ge reinigte Fell, auch .Blöße" genannt, ist nun mehr zum Gerben fertig. DaS einfachste Gerbverfahren ist, das gc- reinigte Fell in einer Brühe von l5 Teilen Salz und 40 Teilen Alaun, welche im Wasser gelöst sind, tüchtig zu schwenken; hierauf hängt man das Fell über das Gefäß und läßt es ao- tropfen. Nach dem Abtropfen gießt man etwas frische Brühe hinzu und wiederholt diesen Borgang drei- bis viermal. Bei weißen Fellen sowie beim Fell der Angora- oder Seidenkaninchcn unterläßt man das Schwenken in der Brühe, damit die Haar seite nicht davon berührt wird. Man rühre die Gerbbrühe dick an und bestreiche damit nur die Fleischseite, sonst ist die Behandlung genau dieselbe. Besonders begehrt find die Felle der Deutschen Widder, der Belgischen Riesen, der Weißen Riesen, der französischen Riesensilber, der Blauen und Weißen Wiener, der reinfarbigen Alaska, Havanna, Hermeltn- kaninchen. Die Felle der gescheckten Kaninchen sind weniger gesucht, doch kann der Züchter auch aus diesen für den eigenen Bedarf wunder bare Pelzgegenstände Herstellen. Will der Kaninchensreund auf Rauchwaren erzeugnisse seine Zucht einstellen, so beachte er folgende drei Punkte: 1. große Felle (möglichst von Niesenkaninchen), 2. dichte Wolle (Winter felle), 3. gleichmäßige Farbe (nicht gescheckt). Vie Elster. Von I. Voigt, Teschvitz (Rügen). (Mit Abbildung.) Die Elster, die unsere Abbildung zeigt, gehört zu den Rabenvögeln, sie gleicht diesen auch im ganzen Typ und in der Lebensweise. Die Färbung ist schwarzweiß, die schwarze Farbe ist intensiv glänzend, mit grünlichem Schimmer. Da der Gegensatz der schwarzen zur weißen Farbe be sonders ausfällt, ist sie schon aus weiter Ferne erkenntlich. Sie gibt eigenartige Töne von sich, Von vr. Ws. Die Hederichbekämpfung sollte schon bei der Ernte beginnen. Am Ablegetifch der Mähmaschine wird eine alte Dachrinne als Samensänger angebracht, deren Inhalt in nicht zerrissene Säcke entleert wird. Später wird beim Dreschen der Hederichsamen, sofern er nicht verkäuflich ist, entweder durch einen Dämpfer in eine schleimige Masse verwandelt, die dann verfüttert werden darf, oder aber er wird in eine Grube geschütier, die gegen das Hineinfallen von Tieren eingssriedigl oder zugedeckt ist. Hier verliert er unter Zusatz von Kalk nach Jahr und Tag seine Keimfähigkeit und wird dann mit dem Koinpost aus di« Wiel« geschafft. Draußen auf dem Acker gibt es drei Hederich bekämpfungsverfahren; durch Pflügen vor Winter, Schleppen und Abeggen im Frühjahr und An wendung chemischer Mittel. Bei der Herbstfurche gelangt aus dentieseren Schichten viel Hederichsamen noch oben. Er geht dort über Winter zugrunde, Dat Feld darf dann aber im Frühjahr nicht nochmal» gepflügt werden, weil dadurch neuer Samen müder m die Höhe kommen würde. DaS einfachste und billigste Hederich bekämpfungsverfahren besteht dann, das Fe-d im Frühjahr, sobald es abgetrocknet ist, zunächst mit der Schleppe zu überziehen. Die Ober krume erwärmt sich dann schnell, der Hederich läuft aus und wird baldigst mittels Frineage zerstört. Man sieht »aber, wie die Tgpe den Hederichsamen nut srtnen weißen Sennfäne» an die Oberfläche bringt, wo er bald eingM man aber, bis der Hederich erst grüne Blättchen hat, dann kann ihn die Egge nicht mehr umlegen. Er wurzelt gleich wieder an. Wenige Tage nach der Einsaat wird nochmals geeggt und dann, etwa nach zwei Wochen, zum dritten Male. Be absichtigt man, Klee einzusäen, geschieht dieses erst kurz vor dem dritten Eggenstrich. Falls dal Wetter die Eggarbeit nicht erlaubt, müssen chemische Vekümpfungsmittel zur Anwendung lammen. Das Wetter entscheidet, ob Staub- oder Spritzmittel am besten angebracht sind. Bei beständigem Wetter, wenn ein trockner Tag erwartet werden kann, wird nur frühmorgens und solange noch der Tau auf den Blättern liegt, auf die feuchte Pflanze je Morgen 3 bis 6 Zentner staubseiuerHäoerichkainit gestreut. Tritt nämlich nach den. Streuen Regen ein, dann werden die Salzieilchcn wieder abgewaschcn nnd die Wirkung gehl reiloren. Der beste Zeitpunkt ist gekommen, wenn der Hederich drei bis fünf Blättchen gebildet hat. Er ist dann noch enwfmdlich, aber auch schon so weit herangewachsen, daß er wirksam getroffen werden kann, weil der Kainit auf ihm haftet. Der Kainit geht nicht verloren, er äußert noch düngende Wirkung, stärkt die Festigkeit des Halmes und beugt dadurch dem Lagern des Ge treides vor. Außer dem Hederichkainit kann auch allenfalls auf den Morgen noch ein halber Zentner ungeölter Kalkstickstosf, aber nicht zur Gerste, angcwendet werden. Auch Mischungen von 4 Zentner Staubkainit und 40 Pfund Kalkstickstofs auf den Morgen sind recht brauchbare Mittel im Kainpfe gegen dieses Unkraut. Bei un- bestäudigem Wetter können löprozentige Lösungen von Kalisalzen oder schwefelsaurem Ammoniak verwende! werden. Es kann auch, möglichst nur bei Hellern Sonnenschein, eine 20prozentige Eisenvitriollösung dann verwendet werden, wenn die Hederichvslänzchen das erste eigentliche Hedenchblatt gebildet haben. Zu einer späteren Zeit ist die Wirkung unsicherer/ Bei eingesätem Klee, wie auch bei allen anderen Kulturpflanzen als Getreide ist die Anwendung von Spritzmitteln allgemein nicht zu -rnpfrhlen. Überblicken wir noch einmal das Gesagte, so kann man wohl be haupten. daß das rechtzeitige Schleppen und Abegaen ohne Zweifel das billigste und wirksamste Mittel zur Hederich bekämpfung auf dem Felde ist. Ihm folgt dann unter den chemischen Mitteln der Staub kainit und dann wohl die Anwendung des Kalk stickstoffs. Behandlung der Gräber im Herbst. Von R. Reichhardt. Jedes Grab, das du sterblichen Überreste eines unserer lieben Entschlafenen birgt, sollte ein kleines Gärtchen sein. Und wie beim Ersterben der Natur im Herbst bei Garten für des Winters Ungemach und Frost vorbereitet wird, so sollte auch der Grabhügel auf dem Friedhöfe nicht ohne eine gewisse Pflege und vorbereitende Behandlung an gesichts des hereinbrechendcr Winters bleiben. Von den Koniferen die an Köpfend, eines Grabes oder auch aus diesen selbf angebracht wurden, sind die meister winterharl Junge, niedrige Exemplare, die erst kaum angepflanzt sind, tverden jedoch ani besten mit Fichtenzweigen um- steckt und diese durch einige Weider oder Bast- fäden zusammengehaiten Jlexstauden würde ich für alle Fälle gegen den Winterfrvst durch Nieder legen und Einbinden in Stroh oder Niederhaken und Belegen mit Tannenreisig schützen, da ich im Garten die vollständig« Vernichtung einer un- wschützten Jlexstaude durch den Frost in einem irengen Winter erfuhr. Staudengewächse aus Gräbern, soweit sie einen strauchartigen Tharakter tragen und hartes Holz oilden, sind im Herbst rurückzuschneiden, im übrigen aber al» winterharl ihrem Schicksal zu überlassen. Rosen werden tv der üblichen Weise für den Winter vorbereitet Di« hochstämmigen Rosen werde« niedergelegt, festgehakt, mit Erde bedeckt; vielleicht wird auch «och Fichtenreisig darüber gelegt. Hst da» Umlegen nicht angängig, so ist die Kron« »8t trockne« Hei: oder Holzwolle auszu- swofen und mit Packleinwand einzubinden. Der Stemm kann mit MooS umwickelt werden, da auch er nr. strengen Winter Schaden nimmt. Weniger leicht ist di« Bewahrung wurzelechter Rof«m nor dem Frost. Am besten wird man tun, bi? «üdt «uSgerellten Trieb« einzukürzen; die ser lau übrigen sind mit Torfmull, Kiefernnadelstreu oder Erde soweit wie möglich zu behäufeln. Das starke Zurückschneiden wurzelechter, sowie auf dem Wurzelhals veredelter Rose . ist nicht zu empfehlen, weil unter Umständen bei starkem Frost die letzten Zweige verloren gehen können. Es ist in unserer Zeit allgemein Sitte geworden — wenigstens in Norddeutschland — die Seiten der Gräber mit Efeu zu bepflanzen. Hin und wieder trifft man auch mit Efeu überzogene Graboberflächen an. Es sei darauf aufmerksam gemacht, daß kein Efeu, auch nicht der Waldefeu, winterhart ist. Erfrorene Efeublätter kann man nach jedem strengen Winter auf den Friedhöfen beobachten. Es empfiehlt sich deshalb, in allen Füllen die Efeuranken mit Fichtenreisig zu belegen. Sind die Blätter erfroren, so entferne man nicht zu voreilig die Ranken, da diese nur in den seltensten Fällen erfrieren, daher im Frühjahr neue Blätter treiben. Sobald die ersten Schneeschauer über dasLand ziehen, werden auch die Gräber wie mit einem Leichentuchßüberdeckt, und die Gedenksteine erhalten gegen die Unbilden des Winters Schutzkästen. Daß die Schneedecke auch Blumenspenden und des Grabes Grün dem Auge des Besuchers entzieht, wird von manchem trauernden Gemüt tief bedauert. Da sei auf eine beachtenswerte Sitte aufmerksam gemacht, die in einigen größeren Städten besteht. Es werden dort im Herbst sogenannte Tannen hütten über den Gräbern zu deren Schutz angebracht. Die Herrichtung ist sehr einfach; ein schlichtes Latten gerüst bildet den Halt für die darauf befestigten Tannenzweige; je nach Wunsch und Lage führen fensterartige Seitenöffnungen mildes Licht in diese feierlich ernste Naturkapelle. Im Hintergrund hebt sich das Grabdenkmal wirkungsvoll ab, während vorn sich im schlichtem Grün der nunmehr immer grünbleibende Hügel ausbreitet, auf den die mitgebrachten Spenden ohne Schaden nieder gelegt werden. Wie wir die Beete und Rabatten unseres Gartens vor Eintritt des Winters zu reinigen und zu lockern Pflegen, so sollte es auch mit der Ober fläche des Grabes geschehen. Zugleich aber wollen wir immer dafür sorgen, daß im Frühjahr das Grab einen frühzeitigen Blumenschmuck erhält. Das läßt sich am besten durch Anlegung eines Blumenzwiebelbeetchens erreichen. Ich würde die Anlage in folgender Weise empfehlen. An das Kopfende des Grabes pflanzt man Veilchenstauden; wer es haben kann, dazwischen das srühblühende weiße Arabis. Die Farbenmischung des lichten Violett und des blendenden Weiß bietet einen entzückenden Anblick dar. Die eigentliche Grab fläche ist nach Art eines Beetes zu bearbeiten. Steht größerer Raum zur Verfügung, fo kann in die Ecken die zuerst blühende gewöhnliche Szylla gelegt und in die Mtte in drei Kreisen können Blumenztoiebeln so angeordnet werden, daß den größten Kreis Krokus, den mittleren Tulpen, den inneren Hyazinthen bilden. Das Einpslanzen kann bis Anfang Dezember geschehen. Man breitet trockenes Laub über die Pflanzung aus, welches im Frühjahr rechtzeitig zu entfernen ist. Neues aus Stall und Hof. Kartoffeln als Pserdesuiter. Das Versütiern gedämpfter Kartoffeln ist in der landwirtschaft lichen Praxis schon feit vielen Jahren erprobt und als bewährt befunden worden Man fängt mit ge ringen Mengen, einigen Pfunden, je Pferd und Tag an und steigert diese Menge je nach dem sonstigen Beifutter bis zu 10 kg. Bei dieser vor sichtigen Eingewöhnung vollzieht sich der Über gang von der Körner- zur Kartosselfütterung völlig glatt und ohne Koliken oder andere Störungen. Da die Kartoffeln nicht viel Geld tinbringen, sich aber schlecht im Winterlager halten, sollte man in diesem Winter noch den kostbaren und haltbaren Hafer für später sich Vorbehalten und an seiner Statt die Kartoffel- fütterung treten lassen. Die gedämpften Kar- tofseln werden mit kaltem Wasser zu einer Kartosfelsuppe ungerührt, die von den Tieren gern gefressen wird. Allerdings müßen die Krippen dabei peinlich sauber gehalten werden. Er geht bei Pferden, wenigstens in der arbeits armen Winterszeit, sehr gut ohne Hafer ab. Viel wird dadurch erspart. Sparen und rechnen muß aber heute der Landwirt. Ew. Ziegenzucht. Wenn im Herbst die Tage k » lter werden, sind die Ziege« vorwiegend auf den Stall angewiesen. Darum muß die Stallstreu I häufiger erneuert werden. Am besten eignet sich! Torfstreu. Das Thermometer soll im Ziegenstalls nicht unter 15° 0 herabsinken. Aber zu allen Zeiten muß doch für eine gute Ventilation gesorgt werden. Die Ställe sind auch gut zu reinigen und mit Kalkmilch, der man Cellokresol zusetzt, zu streichen. Gerade jetzt bei der Stallhaltung soll die Haut- und Klauenpflege Beachtung finden. Häufiges Bürsten ist angebracht. Ist Ungeziefer vorhanden, dann behandele man die Ziegen mit einer fünfprozentigen Mordaxlösung. Vor dem Beschneiden der Klauen snd diese mit einer fünf prozentigen Eellokresollösung zu desinfizieren! An wmügerr Mittagen lasse man die Ziegen in den Hof. Die im Februar und März geworfenen Lämmer zeigen jetzt zum erstenmal ihren Geschlechts trieb. Nur sehr gut entwickelte Jungfiere sollen dem Bock zugeführt werden. Läßt man die Lämmer im Herbst nicht decken, tritt die Brunft im Früh jahr wieder auf. Ziegen, die nicht brünstig werden, gebe man Uohimvetol. H. Z. Gekeimter Hafer ein vorzügliches Lege futter. Gekeimter Hafer ist em ganz vor zügliches Hühnerfutter, das überall da gereicht wird, wo man höchste Legeleistungen erzielen will. Der keimende Hafer regt die Lege tätigkeit der Hühner ungemein an. Darum ist er allen Hühnerhaltern, die Wert auf gute Legeleistungen ihrer Tiere legen, sehr zu emp fehlen. Für kleinere Verhältnisse eignet sich besonders folgende Methode, den Hafer zum Keimen zu bringen. Der Hafer wird am Abend in warmes Wasser gelegt und bleibt darin die ganze Nacht. Am andern Morgen gießt man das Wasser ab und tut den nassen Haser in Leinenbeutel. Diesen hängt man in der Küche an einer Stange auf und stellt darunter ein Gesäß, das das abtropfende Wasser auf fängt. In der stets warmen Küche keimt der Hafer leicht. Nach zwei Tagen schüttet man Hafer aus, mischt ihn gut und macht ihn wieder gründlich naß. Am nächsten Tage verfährt man wiederum so. In der Regel sind die Keime am fünften Tage etwa 4 om l'ang und werden dann verfüttert. Kl.— Neues aus Feld und Garten, Treibhaus und Vlumenzimmer. 2e trockener und sonniger ein Futter ge wachsen ist, desto besser nährt es, desto gehalt voller ist es. Weil aber trockene Weide- flächen meistens recht humusarm sind, muß bei ihnen desto mehr auf eine Düngung mit humus bildenden Stoffen, wie Kompost, Kartoffelkraut, gesehen werden. Ganz besonders soll man einmal, schm des Versuches wegen, eine winter liche Düngung mit einem schwerer löslichen Stickstoffsalz, wie: Knochenmehl, Blutmehl, Guano, Hoinmehl, und auch mit Kaikstickstoff versuchen. Und wenn dann über Winter auf die Dauerweide Kartoffelkraut, Stallmist, Spreu ganz dünn und gleichmäßig aufgefahren werden, daß sie im Sommer unter dem Grase völlig verschwinden, so brauchen sie nicht im Frühjahr wieder fortgeschafft zu werden. Sie wirken humusbiidend, fördern die Boden- aar« und tragen dazu recht erheblich zur Er höhung und Sicherung der Erträge bei. M. W ! Ein Herbst- «nd Wintersalat. Zur Spätherbst-! und Winterzeit ist frischer Salat ein seltener Artikel, und wenn man ihn im Delikatessengeschäft kaust, muß man ihn teuer bezahlen. Da sei auf Rapünzchen-, Feld- oder Ackersalai aufmerksam gemacht, die mau im Herbst aus den abgeernteten Gemüsebeeten anbauen kann. Sie geben in der salatarmen Spätherbst- und Winterzeit ein gutes Salatgericht mit delikatem Geschmack ab. Die Kultur ist die denkbar einfachste. Der Boden wird tüchtig gelockert und in die Beetoberfläche werden Reihen gezogen, die etwa 10 ow voneinander entfernt sind. Der Samen kann ziemlich dicht hineingestreut werden. Um ihm die nötige Feuchtigkeit möglichst lange zu erhalten, wird über die Saat gehäufelte Erde festgetreten. Nach kurzer Zeit erscheinen die jungen Pflänzchen, welchen bei wärmerem Wetter die Erdflöhe nach stellen. Sie werden aber leicht vertrieben, wenn man die Pflanzen öfters mit Wasser überbraust. Auch Aufstreuen von Holzasche leistet in vielen Fällen die besten Dienste. Sehr notwendig erweist sich im Laufe der Zeit ein Auflockern de» Erd ¬ bodens zu beiden Seiten der Rethen und o« Trockenheit Gießen. Die jungen, durchaus Winter härten Pflanzen werden während des Winters nach Bedarf abgeschnitten - „gestochen", wie- man sagt - und verbraucht. Um jedoch auch bei ungünstiger Witterung ernten zu können, ist eine, leichte Bedeckung mit Fichtenreisig auf jeden Fall' zu empfehlen. R—ch. Die Blutlaus legt im Herbst ihre Eier dicht über der Erde am Wurzelhals des BaumeS ab.: Dort überwintern sie auch. Es ist deshalb anzu raten, im Herbst den Stamm unten mit MooS zu umpacken. Dieses Moos wird dann im; Winter mitsamt den darin enthaltenen Blutlaus«! eiern entfernt und verbrannt. Es ist dieses ein ebenso vorzügliches wie einfaches Mittel zuP Vernichtung so mancher Obstbaumschädlinge- nicht bloß der Blutlaus. Ws. Neues aus Haus, Rüche und Reller. Ein sehr gutes Mittel gegen Motten und Schwaben haben wir in dem aus Wiesen und seuchlen Grabenrändern wachsenden Pfcffer- minzkraut. Man legt es nach Bedarf in Schränke, Kisten, Schubladen, m denen man Wolljacken verwahrt oder in Ecken, welche von Schwaben heimgesuchl werden. Da der Geruch des Krautes diesen Tieren unangenehm ist, meiden sie diese Orte. M.T. Geschmorte Gans. Die Gans, die man zum Schmoren nimmt, kann älter sein als die Brat, gans. Man macht sie sauber zurecht und bindet über die Brust einige dünne Speckplatten. Dann belegt man den Boden einer Kasserolle dicht mit Scheiben von durchwachsenem Speck oder magerem Schinken, fügt Wurzelwerk und eine in Scheiben geschnittene Zwiebel, einige Stiele Beisuß, Salz, Pfeffer und Gewürzkörner dazu, legt die Gans hinein, daß der Rücken obenauf zu liegen kommt, gießt I Liter Wasser darauf und läßt sie schmoren. Nach 1A—1s4 Stunden wendet man sie um, füllt nach Bedarf noch Wasser nach und dämpft sie unter wiederholtem Begießen vollends weich. Nachdem man sie herausgenommen hat, wird die Soße durch ein Sieb gerührt, mit einer braunen Mehleinbrenne verkocht, abgeschmeckt, mit Tee löffel Maggi's Würze im Geschmack gekräftigt und über die tranchierte Gans gefüllt M. A. Gedämpft« Hecht mit Sardellen. Hierzu schneidet man den Fisch in Stucke. In reichlich Butter wird « mit Salz und Zwiebelmürfeln fast weich gedämpft. Kurz vor dem Garsein kommen kleingefchntttenc Sardellen, sein- gehackte Petersilie und Zitronensaft hinzu. Dann wird er mit de vorhandenen Tunke an gerichtet M- T. Krapfen. 12S Gramm Butter werden mit 12S Gramm Zucker gut verrührt sowie nach und nach 4 Eier dazu gegeben, ebenso '/» Liter Milch und für 10 Pfennig Backpulver., Dies alles wird mit SOO Gramm Mehl gut verarbeitet und mit etwas Vanillenzucker gewürzt Sodann rollt man den Teig dünn aus, schneidet mit einem Kuchenrad länglich viereckige Stücke heraus, welche in heißem Fett gebacken und dann mit Zucker bestreut werden. L. M. Bienenzucht. Zlugössaungen, die nur 0 mm hoch sind, be nötigen keiner besonderen Sicherung gegen das Ein dringen von Mäusen. Durch solche Durchgänge kann sich auch keine Zwergspitzmaus zwängen. Es würde sich aber doch empfehlen auch bei solchen Flug- öfsnungen Blenden anzubringen, um den Sonnen- strahlen den direkten Zugang zu den Bauten zu verwehren Diese Blenden halten auch das Stock- innere dunkel was dem winterlichen Bienenleben sehr zugute kommt Dadurch wird auch das Ein dringen eisiger Winde verhindert. A. H. wer slarke und gesunde Bienenvölker aus dem Winter in das Frühjahr bringen will, der halt« ängstlich alle Störungen im Winterleben von ihnen fern. Winterstörungen bewirken in den meisten Fällen ein Auslösen der sonst enggeschlossenen Traube. Viele Bienen eilen zum Flugloch, um die Ursache der Störung zu erforschen, und erstarren dort durch die von außen kommende kalte Luft strömung. Alle Bienen fallen über die Vorräte her und saugen sich voll. Dieses kann sehr leicht zur gefährlichen Ruhrerkrankung und zum Ruin d«s ganzen Volkes führen. A.A,
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