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Wilsdruffer Tageblatt : 11.11.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192611114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19261111
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19261111
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-11
- Tag 1926-11-11
-
Monat
1926-11
-
Jahr
1926
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 11.11.1926
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unrerMyungen, vie meyrere in ernem gerneinlcyalMchen Hausstand lebende Familienmitglieder erhalten, dürfen insgesamt das Zweieinhalbfache der Unterstützung nicht übersteigen, die dem höchstunterstützten Mitglied der Familie für seine Person zusteht. Der Vorstand der Familie gilt im Sinne dieser Bestimmung als ihr Mit glied. Streit. Karpa zog einen Revolver und erschoß Stascheit. Hier auf beging er Selbstmord. Die Wahlen in Griechenland. Athen. Nach dem Ergebnis der Wahlen, das als endgültig angesehen werden kann, erhielten die Republikaner 148 Sitze und die anderen Parteien 119 Sitze. Gümnkaiastrophe in Amerika. Zahlreiche Tote und Verwundete. Die Umgebung von Washington ist von einem heftiger Orkan heimgesucht worden, der in Laplata (Maryland) das Schulgebäude und verschiedene Privatwohnungen zerstörte. Die Angaben über die Anzahl der Verwundeten und Toten sind widerspruchsvoll. Wie gemeldet wird) waren bei Ausbruch des Sturmes 75 Kinder im Schul- ihaus anwesend. Nach den letzten Meldungen sollen 14 Personen, darunter 12 Schulkinder, getötet worden sein. Deutsch-englischer KohlenweltbewerV Mehr als sechs Monate hat der englische Bergarbeiters streik gewährt und dem Wirtschaftsleben dieses Landes ganz außerordentlich tiefe Wunden geschlagen. Es ist der größte und längste Streik, den England je gesehen hat; daß er jetzt zu Ende ist, erkennt man vor allen Dingen daran, daß an den deutschen Seeplätzen englische Kohle bereits wieder angeboten wird, lieferbar vier Wochen nach Beendigung des Streiks. Denn der Streik liegt in den letzten Zuckungen. Die Unterstützung von feiten der Ge-. werkschaften anderer Länder, vor allem von Rußland her, vermag das bittere Ende nicht aufzuhalten. Bitter — denn die englische Wirtschaft wäre vielleicht für die Zu kunft besser gefahren, wenn die Arbeitgeberseite den Streik verloren hätte. Dann hätte die Notwendigkeit, im eng lischen Bergbau einen rationellen Betrieb einzuführen, die Modernisierung des Bergbetriebes erzwungen; dann hätte sich die Notwendigkeit durchgekämpft, Bergwerke still zulegen, die nicht rentabel sind und nicht rentabel werden können, wie es in Deutschland geschehen ist. Bitter ist es auch für den englischen Bergarbeiter, nachgeben zu müssen; denn die Forderungen, derentwegen er am 1. Mai in den Streik trat, hat er nicht erkämpfen können. Eben sowohl wie die Herabsetzung der Löhne nicht hat aufge halten werden können, ist die zweite Forderung der Berg arbeiter, Tarifverträge distriktsweise abzuschließen, nicht erfüllt worden. Auch die dritte Forderung, die verkürzte Arbeitszeit, konnte nicht erzwungen werden. Für Deutschland war der englische Bergarbeiter streik ein Geschenk. In einer Zeit, wo der Kohlenabsatz Deutschlands an und für sich schon sehr schwierig war, zu dem im Sommer, wo der Binnenmarkt immer schwach ist, hat die Kohlennot es ermöglicht, Millionen von Tonnen deutscher Haldenbestände abzustoßen, sonst nicht mit Vor teil zu bearbeitende Kohlengruben in Betrieb zu erhalten oder wieder in Betrieb zu setzen, eine Kohlenförderung zu erreichen, die größer ist als in der Vorkriegszeit, Berg arbeiter in einer Zahl zu beschäftigen, daß angeblich Mangel an gelernten Bergarbeitern besteht. Wenn nun der englische Bergarbeiterstreik vorbei ist, wenn englische Angebote sür Kohlen im sog. bestrittenen Gebiet erfolgen, freilich vorläufig noch zu einem Preise, der vom deutschen Kohlensyndikat weit unterboten werden kann, so zeigt das, daß sich die Dinge in zwei, drei Mo naten wieder zurechtziehen werden, d. h. die englische Kon kurrenz ihre frühere Stellung wieder einnehmen wird. Leicht werden die Verhältnisse sich nicht ordnen, und es gehört zum deutsch-englischen Wirtschaftsprogramm, das vor kurzem Gegenstand eingehender Besprechungen her vorragender deutscher und englischer Wirtschaftspolitiker war, nun Mittel und Wege zu finden, um dem wilden Wettbewerb ein Ende zu bereiten. Ein Kohlcnabkommen zwischen den beiden wichtigsten kohlenerzeugenden Ländern Europas liegt in der Luft. Von deutscher Seite sind schon seit längerem entsprechende Anregungen erfolgt, haben aber auf englischer Seite nicht auf Gegenliebe gestoßen. Auch wenn die englischen Bergunternehmungen in diesem sechs Monate währenden Kampfe anscheinend gesiegt haben, so tragen sie doch derartige Wunden, daß sie jetzt Wohl geneigter sein werden, sich mit der deutschen Kon kurrenz zu einigen. Mit Frankreich haben wir ein derartiges Abkommen, das nur getrübt wird durch die Kohlenlieferung auf Grund der Reparationsverpflichtung. Das neueste Saarabkommen beweist, baß auch auf dem Gebiete der eisenschaffenden Industrie derartige Über einkommen möglich sind. Das Ziel ist, sich über die Teilung der Absatzgebiete zu einigen. Deutschland will wieder zu dem kohlenausführenden Lande werden, das es vor dem Kriege war. Damals konnten wir 50 unserer Produktion in das Ausland verkaufen. Ein großer Teil der damaligen Produktionsgebiete ist uns entrissen Worden. Aber immer noch ist neben dem Kali die Kohle der einzige Rohstoff, den wir im Überfluß haben. Seit dem Jahre 1922 haben wir wieder mehr an das Ausland ausgeführt als wir an Kohle einführten. Das Ende des englischen Bergarbeiterstreiks wird dazu führen, daß wirt schaftlich schwache deutsche Erzeuger nicht mehr mitkomrnen können, vielleicht manche Gruben stillgelegt werden, die bis jetzt noch am Leben erhalten wurden. Aber organisa torisch und betriebstechnisch hat die deutsche Kohlsnwirt- schaft Kraft gesogen aus dem Daniederliegen der englischen Kohlenförderung, und diese Kraft kann sie einsetzen bei der Verständigung mit den Engländern in einer näherest oder ferneren Zukunft. Letzte Meldungen - VermischteDrahtnachrichten vom 10. November. Folgenschwerer Gerüsteinsturz. Elberfeld. An dem Gebäude der Wicküler Küpper Brauerei waren drei Klempner mit dem Legen einer Rinne am Kühl haus beschäftigt, als das Brett eines Gerüstes durchbrach. Die drei Arbeiter stürzten aus 25 Meter Höhe ab. Einem gelang es, sich an eine Leiter zu klammern und dadurch zu retten. Die beiden anderen stürzten aus das Straßcnpslaster. Einer war sofort tot, der andere starb kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus. Tödlicher Ausgang eines Streites. Tilsit. Die in der Tilsiter Stadthcide wohnenden Besitzer Stakckeit und Karva aerieten weaen Vacbtanaeleaenbeiten in Ueberdie Bedcillung der Kreditzenosseu- schäften sür die deutsche Volkswirtschaft hielt der Anwalt des Deutschen Genossenschaftsverbandes, welchem Verbände auch die Wilsdruffer Bank e. G m. b. H. Wilsdruff angeschloffen ist, Professor Dr. Philipp Stein, am 29. 10. im Rundfunk (deutsche Welle) einen Vortrag, dessen Inhalt für die weitesten Kreise des erwerbstätigen Mittelstandes von Interesse sein dürfte. Die Genossenschaft, so führte Herr Professor Dr. Stein aus, ist nicht auf eine Zeit oder auf ein Volk beschränkt. Die Genoffenschaftsbe- bewegung ist überall und allzeit Teilströmung der großen, die Geschichte der Völker bewegenden sozialen Strömungen. Auch die Gilden und Innungen des deutschen Mittelalters waren echte Genossenschaften. In den Genossenschaften nehmen die Massenschichten, die tragenden Grundstände des Volkes, Bürger, Bauern und Arbeiter, ihr wirtschaftliches Schicksal in die eigene Hand, um im Bewußtsein ihrer Kraft und in Erkenntnis der durch die Nöte dec Zeit gesetzten wirtschaft lichen Aufgaben Erwerb und Wirtschaft der Massenschichten zu sichern und auszubauen. Die Genossenschaften sind »Ge sellschaften von nicht gsschlossenerMitgliederzahlzurFörderung von Erwerb oder Wirtschaft ihrer Mitglieder mittels ge meinschaftlichen Geschäftsbetriebes". Kreditgenossenschaften, wie auch die Genossenschaften allgemein, sind Unternehmungen zur Zusammenfassung der Mittelschichten des Volkes, nicht zum Zweck der Konzentration von Kapital wie bei der Aktiengesellschaft, sondern um die in den Menschen und ihrer Leistungsfähigkeit ruhenden Kräfte und Mittel zusammenzufassen und sie zu wirtschaftlichen Mächten zu gestalten. In den Kreditgenossenschaften sind daher in erster Linie Personen und nicht Kapitalien vereinigt. Die unbegrenzte Mitgliederzahl, das demokratische Prinzip, welches sich besonders darin äußert, daß jedem Genossen ohne Rücksicht auf seine Kapitalbeteiligung nur eine Stimme zusteht, sind grundlegende Merkmale jeder Genossenschaft. Die Genossenschaften bekämpfen nicht das Kapital oder den Kapitalismus, sondern nutzen oder verwenden das Kapital. Das Wort: „Nicht Kampf gegen das Kapital, sondern Kampf mit dem Kapiial gegen Wucher und Ausbeutung" steht umgeschrieben über der Tür jeder Genossenschaft. Erschließung der Geldquellen des Volkes und Verteilung der Mittel innerhalb der Massenschichten des Volkes zum Nutzen der ganzen Wirtschaft desselben, darin liegt die Be deutung der Kreditgenossenschaften in der Wirtschaft. Nicht durch fremde Hilfe, sondern aus sich selbst heraus durch Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbsiverantwortung wollen die Genossenschaften befruchtend wirken. 53000 Genossenschaften der verschiedensten Art, darunter allein 22000 Kreditgenossenschaften, erstrecken sich bis in die kleinste Stadt und in das kleinste Dorf. 7 bis 8 Millionen Menschen sind Mitglieder der Genossenschaften, das ist mit Familien angehörigen, die gleichfalls an dem Nutzen der Mitgliedschaft Anteil Haven, fast die Hälfte des deutschen Volkes. — Was für den langfristigen Kredit, den Realkredit, die Sparkassen neben den großen Hypothekenbanken sind, dos sind für den kurzfristigen Betriebs- und Personalkredit die Kreditgenossen schaften. Die Kreditgenossenschaften erstrecken ihrs Tätigkeit auf alle Formen des Bankoerkehrs und sind berufen, gerade dort einzugreifen, wo große Kreditinstitute wegen der für sie weniger rentabeln kleinen Geschäfte versagen und versagen müssen. Die kreditbedürftigen und kreditwürdigen Kreise des erwerbstätigen Mittelstandes fanden von jeher und finden noch immer in den Volksbanken, den deutschen Kreditge- nossenschaflen in Stadt und Land di« Stütz- für ihre finanzielle Existenz- und Konkurrenzfähigkeit. Wie der Name schon andeutet, wollen und können die kreditgenossenschaftlichen Institute nicht nur Kreditinstitute sein, sondern auch Sparinstitute, Spargenossenschaften. Zu der Aufgabe der Kreditvsrteilung tritt die ja diese erst be dingende Aufgabe der Geldsammlung. Spargelder und Ge- schäftSgelder, von größeren bis zu kleinen und kleinsten Be trägen finden aus allenKreisen der erwerbstätigen Bevölkerung in Stadt und Land von Mitgliedern und Nichtmitgliedern ihren Weg zur Kreditgenossenschaft. Seil Beginn der Stabilisierung haben die deutschen Kreditgenossenschaften aus dem Nichts ihr Geschäft wieder aufgebaut, haben an Ge- schäftsguthaben, Spareinlagen und Depositengeldern allein die in dem Deutschen Genossenschaftsoerband vereinigten Kreditgenossenschaften mehr als ^/, Milliarde Mark aus dem Volk selbst erschlossen, gesammelt und der deutschen Volks wirtschaft durch die Erwerbstätigen wieder zugeführt. Mit Recht ist die Genossenschaft als die größte soziale Leistung des deutschen Bürgertums anzusprechen. Die Selbsthilfe bedeutet Selbfterziehung. Die Mitglieder der Genossenschaft bilden neben einer Wirtschaftsgemeinschaft auch eine gesell schaftliche und eine Erziehungsgemeinschaft. Die Zusammenfassung des Ergebnisses zeigt: Durchführung aller Geschäfte, der Spargeschäfte auf der einen, der Kreditgeschäfte auf der anderen Seite, aber auch Durchführung aller sonstigen bankähnlichen Geschäfte ist die wirtschaftliche Aufgabe der Kreditgenossenschaft als Bank des deutschen Mittelstandes, des deutschen Bürgertums. Die Förderung der Eigenkapitalbildung liegt gleichfalls bei der Kreditgenossenschaft in ihrer Betätigung zur Förderung des Spürsinns am Weltspartag. Das deutsche Volk denke an die Mahnung: „Spare für dich und deiner Kinder Zu kunft, damit schaffst und wirkst du für dich, für deinen Stand und darüber hinaus für die gesamte Wirtschaft. Das Sparen in der Genossenschaft ist Dienst an der Gesamtheit, an jedem einzelnen, wie an dem deutschen Volk". i Aus unserer Keimst j Wilsdruff, am 11. November 1926. 1" N. 10-° N. geb. — 191S Keine Schonfrist und keine Verzugszuschläge mehr vei der Steuerzahlung. Der Reichsminister der Finanzen hat eine Verordnung über Verzugszuschläge und Verzugs zinsen erlassen, die für die Zeit vom 1. Dezember 1926 ab anordnet, daß auf dem Gebiete der Reichssteuern Verzugs zuschläge, die zurzeit halbmonatlich 24 A betragen, nicht mehr erhoben werden. Infolge dieser Anordnung wird vom 1. Dezember 1926 ab die bisher bestehende Ungleich mäßigkeit aufhören, daß sür die wichtigsten Steuerarten (Einkommensteuer, Körperschaftssteuer, Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer, Umsatzsteuer und Obligationssteuer) Ver zugszuschläge mit einer Schonfrist von einer Woche in An satz kamen, während für die übrigen Steuerarten Verzugs zinsen ohne Schonfrist berechnet wurden. In Zukunft werden für alle Reichssteuern Verzugszinsen ohne Schonfrist nach dem Jahressatz von 10 28 zur Anwen dung gelangen. Eine Schonfrist gibt es nicht mehr. Wer also Verzugszinsen entgehen Will, hat die nächste fällige Einkommensteuervorauszahlung bis zum 10. Januar 1927 (also nicht mehr bis 17. Januar) zu leisten. Bei gestun deten Steuerbeträgen beläuft sich der Zinsfuß, sofern nicht zinslose Stundung bewilligt ist, nach wie vor auf höchstens 6 A jährlich. Die erste Ziehung der Buslosungsrechte. Anfang Dezember wird die Reichsschuldenverwaltung entsprechend der Vorschrift des Anleiheablösungsgcsetzes mit der Ziehung der Anslosungsrechts, die die Anleihebesitzer von Neichsanleihcn bisher zugeteilt erhalten haben, beginnen. Das Reichsfinanzministerium und die Reichsschuldenver waltung haben sich entschlossen, die erste Auslosung in zwei Ziehungsabschnitte zu zerlegen. An dem ersten Ziehungs- abschnitt nehmen die Anslosungsrechte teil, die bis etwa Mitte November den Anleihegläubigern zugestellt sind. Es sind dies dieAuslosungsrechte, die die Nummern 1—30 000 haben. Sie umfassen einen Gesamtbetrag der Aus losungsrechte von rund 350 Millionen Reichsmark. Die Altbesitzanträge, deren Erledigung bisher noch nicht mög lich war, werden nach den getroffenen Vorkehrungen aller Voraussicht nach in der ersten Hälfte des Jahres 1927 zur Entscheidung kommen. Sodann findet der zweite Teil der Ziehung der ersten Auslosung statt, an der nur die Aus losungsrechte teilnehmen, die von der ersten Ziehung nicht mehr umfaßt wurden. Es werden dies die Auslosungs rechte mit den Nummern 30 001—60 000 sein. Die zweite, im Jahre 1927 fällige Auslosung wird im Oktober 1927 durchgeführt. Gläubiger von Auslosungsrechten, die auf die Teilnahme an der Auslosung verzichten wollen, um sich für später das Recht auf eine Vorzugsrente zu wahren, haben diesen Verzicht alsbald der Reichsschuldenverwal tung unter Beifügung der Auslosungsscheine zu erklären. Nächsten Sonntag ist Stabtverordnetemoahl! Am 14. No vember soll überall das Schicksal und die Zusammensetzung des Stadlparlament für die nächste Zukunft entschieden werden. Es ist dringend zu wünschen, Laß dis Beteiligung an der kommunalen Wahl reger wird, als sie cs bei den Landtagswahlen gewesen, ja es ist unbedingte Pflicht aller Wähler und Wählerinnen, durch Abgabe ihrer Stimmen mitzuwirken an der Entwicklung ihrer Ge meinde. , - Die musikalische Abendfrier, die am Bußtag im ,-Löwen" veranstaltet wird, erhält eine besondere Note durch den Zauber der Harfenmusik. 'Fräulein Charlotte Wagner vom Phil- harmönischen Orchester in Dresden geht als seindurchgebüdeter Harfenistin der beste Ruf voraus. Ihre künstlerische Tätigkeit aß der Petersburger Staatsoper wurde vom letzten russischen Zaren mit der Verleihung der großen Goldenen Medaille für Kunst und Wissenschaft am Bande des Alepanderovdens ausgezeichnet. Ilederalt, wo sie ihr selten gehörtes Instrument erklingen läßt, zwingt sie die Hörer zu andachtsvollem Lauschen. Alle 'Asitungs- kritiken sind voll des Lobes. So schreibt, um nur eine aus den vielen herauszugreifen, das Forster Tageblatt" u. a.: ,Kine fesselnde, aber schwere Aufgabe hatte sich die Harfenistin Char lotte Wagner als Einleitung gestellt: Die Moldau von Smetana. Bedenkt man, daß diese symphonische Dichtung für großes Or chester geschrieben ist und dort nur zur vollen Wirkung kommen kann, so war es erstaunlich, was die Künstlerin immerhin an orchestraler Fülle herausholte. Die technische Leistung ist geradezu verblüffend. Darüber hinaus gab es Stellen von dramatischer Belebtheit und Aart-innige Einzelschönheiten. Mit einer für Harfe geschriebenen Ballade von Hasselmann konnte Charlotte Wagner ihre reife technische Beherrschung der Harfe in den Dienst eines geschickt und wirkungsvoll geschriebenen Tongemäldes stellen. Sie holte ernste, feierliche Stimmungen heraus und gab auch ritterlich-heldische Kampfklänge, wie ein echter Skalde der Reckenzeit. In dem Springbrunnen von Zabel glitzerte und sprühte vielfarbiges Wassergeplälscher. In dem leisen Plaudern und kräftigen Austauschen schuf die Künstlerin eine eindrucksvolle Schilderung. Sie veredelte und vergeistigte diese nur auf Klang wirkung gestellte Tonmalerei. Außerordentlich 'herzlicher Beifall erbat und erlangte eine Zugabe. Hier wußte sie am meisten innere Wärme und Poösie aufklingen zu lassen. In gemeinschaftlichem Spiel mit dem Geiger zeigte sie sich als geschmackvolle und her vorragend geschulte Begleiterin." Theaterabend. Der vielen Nachfrage wegen gelangt am nächsten Sonntag das ergreifende Schauspiel „Mag auch die Liebe weinen" nochmals, und zwar unwiderruflich zum letzten Male, zur Aufführung. Der Preis eläust sich auf 1 Mark mit Steuer. Sämtliche Plätze sind numeriert. Der Beginn ist abends punkt 7 Uhr. Kartenvorverkauf in den bekannten Geschäften. Also ist allen denen nochmals Gelegenheit geboten, welche bei den vor hergehenden Aufführungen anderweitig abgehalten waren, sich von dem trefflichen Spiel zu überzeugen. Einheitswertbescheide. Die in bissen Tagen den Grundstücks besitzern von den Finanzämtern zugehenden Elnheitswertbescheide für 1925 und 1926 beziehen sich ausschließlich auf den Stichtag 1. Januar 1925. Bei inzwischen eingetretenen Besitzwechfeln müssen 'daher diese Bescheide den damaligen Eigentümern zuge-- stellt werden, obwohl letztere beim Empfang nicht mehr Beisitzer bes fraglichen Grundstückes sind. Reisepaß für Auslandsreisen. Die Nachrichtenstelle in der Staatskanzlei schreibt: Es besteht Anlaß, erneut barauf hinzu- weisen, daß bei Reisen nach dem Auslanbe stets em Reisepaß nötig ist. Auch bei Reisen nach Ländern, die keinen Sichtvermerk Merkblatt für den 12. November. . Sonnenaufgang 7" Mondaufgang i Sonnenuntergang 4" s Monduntergang ' 1872 Der Dichter Karl Busse in Lindcnstadt 'Verkündung der Deutschösterreichischen Republik.
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