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3933 Zufchlagsempfänger erfolgt ist. In der Summe der Haupt- unterstützungsempfängcr sind 6992 Erwerbslose unter 18 Jah ren enthalten. Außer den unterstützten Erwerbslosen sind noch 14868 Notstandsarbeiter gemeldet. In der vorhergehenden Ka lenderwoche sind 1803 Erwerbslose als Pflichtarbeiter beschäftigt worden. Vergleicht man das Ergebnis mit dem der am 1. Ok tober d. I. stattgefunbenen statistischen Erhebung, so ersieht man, daß sich der Rückgang der Zahl der unterstützten Erwerbs losen b. deutend verlangsamt hat. Die Grünbe hierfür sind vor wiegend in der vorgeschrittenen Jahreszeit und der damit zusam menhängenden Beendigung vieler Auhenarbeiten, besonders in der Landwirtschaft. Radlerunfug. Immer und immer wieder dann man die Wahrnehmung machen, daß zumeist jüngere Leute auf ihrem Fahrrad sitzen, ohne mit den Händen vorschriftsmäßig die dem Zwecke dienende Lenkstange zu berühren. Trotz aller Warnungen, daß durch diese Unsitte oft Gefahr nicht nur für das eigene -eben des Radlers, sondern auch anderer Paffanten bostcht, kümmern sich jene Leute wenig um die wohlgemeinten RE^ leicht werden gegen diesen Uebertritt gesetzlicher Bestimmungen entsprechend scharfe Maßnahmen getroffen, um die Radler zum ordnungsmäßigen Fahren zu zwingen. Erleichterter Besuch der Kriegergräber Frankreichs. Es ist heute ohne Schwierigkeiten möglich, die Gräber der Gefallenen in den ehemaligen Kriegsgebieten Frankreichs zu besuchen. In Ver bindung mit dem Volksbund Deutschs Kriegsgräberfürsorge hat es die Direktion des Mitteleuropäischen Reisebüros in Berlin W 9 übernommen, Reisende von jedem Ort Deutschlands aus zu den Kriegsgräbern zu befördern und dabei nicht nur für die Fahrt zum Reiseziel zu sorgen, sondern auch Unterkunft, Ver pflegung, Autofahrt bis zum Friedhof, Empfang durch einen deutschsprechenden Vertrauensmann am Bahnhof des Reisezieles sicherzustellen. Krebsfeste Kartoffelferien ermöglichen bekanntlich ertrags sicheren Kartoffelbau auch auf Flächen, auf denen sich der Kar- tvffelkrcbs gezeigt hat. Leider aber werden von unreellen Händ lern immer wieder Pflanzkartoffeln als rnbsf.st bezeichnet und verkauft, die sich nachher, d. h. erst bei der Ernte als stark krebs- anfällig entpuppen. Die Hauptstelle für Pflanzenschutz, Dresden- Altstadt 16, Stübelallee 2, Tel. 33220, die über krebsfeste Kar- tsffelsorten kostenlos jedermann Auskunft gibt, weist deshalb er neut darauf hin, daß eine einwandfreie Belieferung mit krebs festem Pflanzgut am sichersten gewährleistet wird durch Bezug desselben von ihrer Vertrauensstelle, dem Landessaatbauverein für Sachsen, Drcsden-A., Winkelmannstraße 4, der krebsfestes Pflanzgut in den verschiedensten bewährten Früh-, Mittelfrüh- und Spätiorten stets vorrätig hält. Schützet eure Ohren vor Zug und kalter Feuchtigkeit! Ein scharfer Lufthauch in früher Morgenstunde auf dem Wege zur Arbeit findet im Kanal des äußeren Gehörganges nur allzu leicht Eingang und reizt das Trommelfell mit feinen feinen Nerven zu schmerzhaften Entzündungen. Ohrenreißen, Ohrensausen, Be schwerden beim Schlucken sind die Anzeichen für allerlei begin nende Ohrenleiden, die man nicht unbeachtet lasten darf. Sie können der Anfang zu Schwerhörigkeit sein, vielleicht wohl gar zur Taubheit führen. Verkaufszwang für Waren im Schaufenster. Publikum ist vielfach die Auffassung verbreitet, daß w.e Ladengeschäfte verpflichtet seien, dieselben Gegenstände, . P" Preisauszeichnungen im Schaufenster ausge- nellt^yabeu, auf Verlangen dem Käufer zu überlassen. Pf? ^u/ustrie- und Handelskammer zu Berlin weist dem gegenüber darauf ibn. dass keine gesetzlichen Bestinttnunaen bestehen, wonach der Verkäufer zum Verkauf der im Schau fenster ausgestellten Waren gezwungen werden kann. Die Zurschaustellung bedeutet lediglich eine öffentliche Bereiterklärung znr Abgabe von Waren g l e i cü e r A r t z u d e m a u s g e z e i ch n e t e n P r e i s e, so daß, wenn der Anüicteude nicht in der Lage ist, diese Ware adzugcben, eine unrichtige und gegen das Gesetz verstoßende Angabe vorliegen würde. Ein Zwang, gerade den im Schaufenster befindlichen ausgezeichneten Gegen stand abzngeben, bestehe nicht. Kayliatveekehrssteuer. — Fristverlängerung für die Sanirrungsbcgün.sliguNgen aus Anlaß der Gvldumstel- lung. Kapitalerhöhungen und ähnliche Kapitalzuwen- dungen bei Aktiengesellschaften, Kommanditgesellschaften aus Aktien und Gesellschaften mit beschrankter Haftung Unterliegen einem ermäßigten Steuersatz (nach dem Etenermilderungsgesetz 1 soweit sie zum Ausgleich des Verlustes dicneu, der sich beim Vergleich des vorhan- Vermögens mit dein Vorkriegskäpital craibt Die Begünstigung solcher ttapitaiauffüllungen gilt nach den derzeitigen ^cstliuinungen nur bis zum 3t Dezember 1926. Durch eine ueue Verorduuug vom 12. Oktober 1926 wird diese rzrist bis zum 30. September 1927 verläuqcri Der Stichtag vom 30. September 1927 ist deshalb gewählt' weil bis dahin die im Art. 3 des Steuermilderungsgesetzes für die Gesellschaftssteuer vorgesehenen Steuererleichterun gen Geltung haben. Die Städtische Gewerbeschule Meißen fordert jetzt wieder auf, im Lause des Monats November die Schüler für das Schuljahr 1927/28 anzumelden. Wie in !den vergangenen Jahren, so hat auch im letzten Schuljahr die Städtische Gewerbeschule in Meißen ihre vorwärtsftrebende Entwicklung beibehalten, was sich am deutlichsten in der ständig steigenden Klaffen- und Schüler zahl ausdrückt. Die Schülerzahl ist von 1300 im Vorjahre auf über 1400, die -Klassenzahl von 55 Klaffen -auf zurzeit 62 Klaffen gestiegen, die vom Leiter, Herrn Oberstudiendireklor Dr. Bargmann, und 13 hauptamtlichen Lehrern unterrichtet werden. Daneben wirken an der Schule nebenamtlich noch 19 Handwerks meister und -Meisterinnen und eine Reihe von -Herren aus der Volksschullehrerschast. Vier Fachgruppen vereinigen die Fach- klaffw ' Es sind dies die Fachgruppen 1. sür bas Metallgewerbe, 2 Holz- un) Baugewerbe, 3. Bekleidungsgewerbe und 4. Na-H- rungsmittelgewerbe. Zahlreiche Lehrwerkstätten auf deren weite ren Ausbau Schulleitung und Lehrerschaft chr schärfstes Augen merk richten, sorgen dafür, daß Lehre und llebung eng mitein ander verbunden bleiben. Im letzten Schuljahre ist die „ehnverv statt der TiWerfachgewerbe'chule bedeutend erweitert uno mit wertvollen neuzeitlichen Maschinen ausgestattet worden Die Schule hat den Zweck, jungen Leuten, die sich dem Gewerbestand und verwandten Berufen widmen wollen, den zur Ergänzung ihrer praktischen Lehre notwendigen Fachunterricht zu erteilen. Alles weitere über Schulgeld, Schulgelderlaß, Lehrmittel usw. ist aus den „Kurzen Nachrichten über die Städtische Gewerbe schule in Meißen" zu ersehen, die von der Leitung der Schule kostenlos bezogen werden können. Grumbach. (Turnverein D. T. — Tiaben d.) Ti- adend geselliges Beisammensein. Einen schönen Klang hat dieses Wort bei unserer Turncrjugen-d gefunden. Ein jeder freut sich, Murner oder Turnerin, wenn es heißt: morgen Tiabenv! er beste Beweis ist jedesmal das wohlgefüllte -Zimmer. -Auch «Es« 2L. VLtovsL* Kirche»nachrichten — Neformationsfest Kollekte für den G u st av - Ab 0 l f-B e r e in. Wilsdruff. Vorm. 149 1l.hr Beichte und heiliges Abend mahl; vorm. 9 Uhr Festgottesdienst; nachm. 2 Uhr Taufgottes dienst; abends 0 Uhr Abendmah-lsgottesdienst (besonders sür die Jugend); abends )48 Uhr Iungmädchenverein (Pfarrhaus). — Mittwoch den 3. November: Abends Z48 Uhr Iungmänner- vcrein (Pfarrhaus). — Donnerstag den 4. November: Abends ^8 Ähr Bibelstunde (Pfarrhaus). Kirchenmusik: ,O teures Gvtteswort." Motette für gemisch ten -Chor (a c-apella) von Hauptmann. Gesang: Kirchsnchor. Grumbach. Vorm. 9 llhr Föstgottesdienst, danach Kinder gottesdienst; nachm. 3 Uhr (nicht, wie abgekündigt, um 4 Uhr) Abonbmahlsgotttsdienst. — Donnerstag: Posaunenchor. Keffelsdvrf. Vorm. H9 Uhr Beichte; vorm. 9 Uhr Fest- gottesdienst (Pf. Heiber); vorm. >611 U-Hr Kindergottesdtenst; nachm. 2 Uhr Taufgottesdienst. — Mittwoch: Abends 6 Uhr Bibelstunde. Unkersdorf. Vorm. 9 Uhr Feier des Reformatisnsfestes. Weistropp. Vorm. flÄ Ahr Beichte und Feier des heiligen Abendmahles (besonders für bis Jugend); vorm. 9 U-Hr Predigt gottesdienst, anschließend Iugendunterredung (Ortspfarrer). — Dienstag: Abends 8 llhr Iungmädchenverein (ältere Abteilung). — Donnerstag: Abends 8 Uhr Iungmännerverein. — Freitag: Abends 8 Uhr Iungmädchenverein (jüngere Abteilung). Sora. Vorm. 10 llhr FeftzostesdieNst, anschließend Beichte und Feier des heiligen Abendmahles. Röhrsdorf. Vorm. 149 Uhr Festgottesdienst; nachm. 142 Uhr Beichte und Feier des heiligen Abendmahles; abends 8 Uhr Iungmännerverein im Pfarrhaus. — Dienstag: Abends 8 Uhr Iungfrauenverein im Pfarrhaus. Limbach. Vorm. j49 Uhr Festgottesdienst, banach Kin-der- gotresdienst. Helbigsdorf. Montag: Vorm. 10 Uhr Kirchweihfestgottes- dienft. Blankenstein. Nachm. 2 Uhr Festgott csdienst (Pf. Weber- Limbach). — Montag (Kirchweihfest): Vorm. 9 Uhr Festgottes- -dienfft (Pf. Luthardt-Grumbach). ... H-rzxgswalde. Vorm. 9 Uhr Festgottesdienst; vorm. P,11 Uhr Kindergottesdienst. — Montag: Abends 8 Uhr Versammlung des Frauenvueins in der Gaststätte zur Dorfheim-at. Neukirchen. Vorm. j49 llhr Beichte und -heiliges Abend mahl: vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst; nachm. 3 Uhr musikalische Feierstunde. Keffeisdorf. (G eja ng sko nz e r t. Sein diesjähriges Herbstkonzert veranstaltet der Männergesangverein „Liedertafel^ nächsten Sonntag (Reformationsftst) abends 148 Uhr in der „Krone". Als Mitwirkende sind die Konzerffängerin Fräulein Mariechen Schmiedecke (Sopran) -und das Köhler-Orchester Dresden gewonnen worden, so daß für die hoffentlich recht zahlreichen Besucher einige genußreiche Stunden zu erwarten sind. Herzogswalde. (M 0 t 0 r r a d u n fa l l.) Montag abend in der elften Stunde stürzte an der Brückenkurve nahe her Halte stelle ein dem Gröbaer Gasverband Angehöriger vom Mvtor- rade. Der Verunglückte kam mit leichten Verwundungen im -Gesicht und an den Händen und dem rechten Bein -davon. Er befand sich auf der Fahrt nach Hirschfeld. Vereins Kalender. „Anakreon." 30. Oktober abends 148 Uhr im „Adler" 47. Stiftungsfest. Turnverein D. T. 31. Oktober abends 7 Uhr öffentlicher Theaterabend mit Tanz im „Löwen". Wette bericht. -Vorübergehend Temperaturen noch etwas ansteigend, bei stärkerer Bewölkung zeitweise Niederschläge. Auch -das gesamte Erzgebirge frostsrei. Südwestliche Winde. Später bei nördlicher Richtung drehenden Winden voraussichtlich erneut Tem-peratur- lückgang. ! SaMen uns Nachbarschaft Wecker muK wissen, ftak ckss ^Vslftrectft auch eine ÄMMchk in sick scftliekt. Keiner clark an äer IVsklurne keiften. Tharandt. (I a h r h u n b e r tf ei e r.) Die forstliche Hoch- ? schule, ein Lebenswerk des großen Forstmannes Heinrich Cotta, - kann in biefem Jahre auf ihr HOjährig-es Bestehen als Staats- -anstalt zurüäblickem Wenn man weiß, daß sowohl die 50- wie auch die 100-6ahrfeier 1866 und 19-16 durch den Krieg un möglich wurde, dann wird es begreiflich erscheinen, daß die Hoch schule nun aus Anlaß ihres 110. Geburtstages zu würdiger Fest feier rüstet. Folgendes Programm ist der Feier zugrunde ge legt: Am 31- Oktober abends 8 Uhr Begrüßungsabend im Stadt- bad, Montag den 1. November 10 Uhr F. staktus mit Begrüßung der Gäste, Rektoratsübergabe und Festrede, 12 Uhr -Grundstein gestern abend hatte sich fast die gesamte Turnerjugend einge funden. Ein freundliches und geheiztes Zimmer hatte uns Gast- j wirt Bohr zur Verfügung gestellt, wofür wir im besonderen j Dank wissen. Wie jedesmal an unseren Abenden, so auch gestern, herrschte Freude und Ungezwungenheit. Ein jeder solgte be geistert den Darbietungen. Es ist besonders zu begrüßen, daß sich immer mehr bcreitsinden, auch etwas zur Unterhaltung bei- zutragen. Der nächste Abend wird am 11. November stattfinden. Ein besonders interessantes Programm wird schon jetzt vorbe reitet. Gut Heil! H. L. Keffelsdvrf. B l a ukreuz - S t u n d e über Trinkerhilfe ! findet in Kessolsdorf am 31. Oktober nachmittags 4 Uhr in der Geschäftsstelle (Diakonat) -des evangelisch-kirchlichen Blaukreuz- Bundes statt. Jedermann ist herzlich wollkommen. legung des neuen Instituts-Gebäudes auf dem Bauplatz der Hoch schule gegenüber, 3 Uhr -historischer Festzug durch die Stadt, 7 Uhr Fackelzug -und Ruinenbeleuchtung, 9 Uhr Festkommers im Stadtbad. Dienstag den 2. November 10 Uhr Preisschießen, ab 4 Uhr Tanz in allen Festsälen der Stadt. Ein besonderes Schau stück in künstlerischer, festlicher und historischer Hinficht verspricht der von Hofrat Prof. -Seyffert-Dresden entworfene Festzug zu werden, besten sechs Gruppen unter dem Motto: Die Beziehun gen des Menschen zum Walde im Wandel der Jahrhunderte prachtvolle Bilder aus der germanischen-, der Ritter- oder ro manisch-gotischen Zeit, der Renaissance, des Rokoko, der Zeit vor 100 Jahren und der Jetztzeit im Auge vorüberziehen -lasten. Denjenigen, die behindert sind, das Fest zu besuchen, wird am 1. November 7,45 -Uhr -abends Prof. Wiedemann einen Vor trag -bieten durch den Rundfunk „Hundertzehn Jahre Forstwirt schaft und Forstwissenschaft in Sachsen". Riesa. (Der ab -g e -l e h n t e G em e i n de ha u s h -a l t - p l a n.) In der letzten gemeinsamen -Sitzung des Rates und der Stadtverordneten wurde der Haushaltplan wiederum abgelöhnt, und zwar von der bürgerlichen und der kommunistischen Frak tion gegen die Stimmen der Sozialdemokraten. Grünberg bei Augustüburg. (Eine hochherzige Stiftung.) Bürgermeister Schubert veröffentlicht folgende Bekanntmachung: „Der Einwohnerschaft wird hierdurch bekannt- gegeben, daß Herr Fabrikbesitzer Max Iulius Hausschikd in lie benswürdiger Weise den ersten Termin -Kirchensteuer 1926 für die gesamte Einwohnerschaft bezahlt hat. Bereits entrichtete Bei träge können im Gemeindeamte wieder abgehoben werden." Plaue-Bernsdorf. (Ein Liebesbrief im Luft- b aI-l 0 n.) Eine junge Dresdner Turnerin, «die sich sehr nach dem Ehestand sehnt, hatte ihr Herzensgeheimnis einem Briese anver- traut und diesen mit einem Kinderluftballon in die blaue Weite fliegen lasten, llnd Gott Amor scheint -ihn gelenkt zu haben. Der Ballon landete hier in einem Schrebergarten und wurde von einem — jungen, und was die Hauptsache ist! -— ledigen Tur ner, der seine Brust mit dem Deutschen Sportabzeichen schmücken darf, gefunden. Er hat den Brief beantwortet und Gott Amor wird — vielleicht — den seltsamen Zufall zu nutzen verstehen. Oschatz. Wegen Unrentabilität -kommt die Kraftwagenlinie Oschatz— Mutzschen—Grimma wieder in Wegfall. Nun soll in Kürze in Wermsdorf eine Sitzung einberufen werden, um eine Linie Leisnig—Wermsdorf—Mutzschen—Dahlen ins -Leben zu rufen, zu der die Vorarbeiten vor dem Kriege schon so weit ge diehen waren, daß der Betrieb ausgenommen werden sollte. s ürleie unserer Leser s Nochmals: Zur bevorstehenden Landtagswahl. Deine Erwiderung, lieber Freund „aus der Stadt" trifft nicht das Richtige. Wenn es in der erst kürzlich erschienenen neuesten Wahlordnung heißt, daß der einen Wahlschein bekom men soll, der sich während der Wahlzeit aus zwingenden Gründen außerhalb seines Wahlbezirkes aufhalten muh, so muffen die Gründe eben auch zwingend sein. Parteipolitische Wahlkon- trosie ist gewiß kein zwingender Grund im Sinne des Ges.tzes. Denn sonst müßte auf die Aussage hin, daß er für seine Partei an irgendeinem Orte Wahldienste leisten wolle, jedem ein Wahl schein ausgehändigt werden. -Eine Nachprüfung du Sachlage wäre unmöglich und das „Zwingend" der gesetzlichen Bestimmun gen gegenstandslos. Gesetze sind nicht dazu geschaffen worden, Laß sie umgangen werben. Zudem liegen die Verhältnisse in dem von mir erwähnten Falle noch einfacher. Die sozialdemo kratischen Wahl-kontrolleure sitzen in den Wahllokalen unserer Dörfer nur 3 bis 4 Stunden, dann kommt Ablösung aus der Stadt. Die Abgolösten kehren in die Stadt zurück. Beide haben also wohl Gelegenheit, in ihrem Wahlbezirke zu wählen, d. h. eine Ausgabe von Wahlscheinen an sic wäre nicht nötig. In jedem Falle werden die Wahlausschüsse unserer Dörfer richtig -handeln, wenn sie Ale Wahlkontrvileure, die nicht im Wahlbezirke woh nen, ablehnen. Die oberbehördliche Entscheidung mag der an rufen, der sich benachteiligt fühlt. Einer vom Dorfe. * Der Zutritt zum Wahllokal. -Unter Bezugnahme auf die Notiz unter „Briefe unserer Leser" in Nr. 252 des „Wilsdruffer Tageblattes" vom 27. d. M. werden wir ersucht, im Interesse der Gemeinden Nachstehendes zu veröffentlichen: Nach- 8 20 des Landeswahlg.fetzes vom 6. Oktober 1926 ist die Wahlhandlung und Ermittelung des Wahlergebnisses öffentlich. Jeder -Wahlberechtigte hat Zutritt zum Wahlraume (§ 52 -der Landeswahlordnung vom gleichen Tage). Nur dann, wenn die Ruhe und Ordnung der Wahlhandlung gestört wird, ist der Wahlvorstand berechtigt, die betreffende Person aus dem W-ahlraum zu verweisen. Hiernach wird bei etwaigen Ein sprüchen gegen die Hinausweisun-g leicht der Fall eintreten können, daß im Wahsprüftlngsversahren die Annahme Platz greift, als sei bei der Mahl unter Außerachtlassung der geschlichen Vor schriften die Oesfentlichkeit der Wahlhandlung nicht -gewahrt worden vnd -daß dadurch -die Gemeinde sich der Gefahr -aussetzt, noch einmal wählen zu müssen. - » vermischtes » z Erhaltung von Mensch, Lier und Pflanze. Zwei österreichische Forscher, Professor Dr. Hochstetler und sein Assistent Dr. Schmeidl, haben ein Verfahren erfunden, das für Museen, Lehrmittelsammlungen, für Schulen und öffentliche Anstalten, aber auch auf industriellem Gebiet von umwälzender Bedeutung sein soll. Nach dem neuen Verfahren kann jeder menschliche oder tierische Körper in seiner natürlichen Form, mit seinen natürlichen Augen und selbst mit den feinsten Haut- und Haarfädchen für ewige Zeiten konserviert werden. Genau so kann jede Pflanze, bis zur Alge, bis zum kleinsten Schwümmchew behandelt werden. Die Präparate können durch Wind und Wetter nicht zerstört werden, aber sie sind auch gefeit, gegen Insekten und Parasiten. Ohne Glas, ohne Schutz kann jedes Lebewesen tief in die Erde versenkt und nach Jahrhunderten wieder ausgegraben werden, ohne von seiner ursprünglichen Form etwas zu verlieren. i Drei Juyre Gefängnis für Dr. Faust. Wenn es tm Sommer zu heiß wird, beginnen sich auch die Gelehrten und die sonst so ernsten Wissenschaftler zu amüsieren. Me diziner und Juristen nehmen sich dann die Literatur vor und sehen nach, ob von dort für ihr engeres Fach etwas herauszuholen sei. So untersucht Z. B. ein Medizinmann.