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MMufferTageblatt Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, Wochenblatt für Wilsdruff ». Umgegend P»ftd°>cnundunferrAu-. »>r«r i,nd»«I»Sslsftkllrn - ' ' nehm-» ,u jkder ^kit B-. O«ü»naen entaeaen. Im Falle höherer Gewalt, Krieg oder sonstiger Betriebsstörungen besteht kein Anspruch auf Lieferung Zeitung oder Kürzung der Bezug »preise». — Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wen« Porto oeiliegt- für Bürgertum, Beamte, Angeftellte u. Arbeiter. Anzeigenpreis: die 8gespaltene Raumzelle 20 Golvpfennig, die L gespaltene Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 40 Gold- Pfennig, die 3 gespaltene Reklamezeile im textlichen Teile 100 Goldpfennlg. Rachweisungsgedühr 20 GolÄpfennig. Dor- geschriebene Erscheinungs-- -- tage und Platzvorschrifteu werdeu nach Möglichkeit ^ernsyrewer: Amt Wilsdruff Nr. h berücksichtigt. Anzeige«, annahmebir vorm.lOUHr — — -- » - Fi» die Richtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übernehmen wir keine Garantie. Jeder RabaNanjpruch erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeberin Konkurs gerat. Anzeigen nehmen alle Vermittlungsstellen entgegen. Da« Wilsdruffer Tageblatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Anttshauptmanuschast Weihen, des Amtsgerichts und Stadtrats zu Wilsdruff, Forstreutamts Tharandt, Finanzamts Rossen. Nr. 243. — 85. Jahrgang. Telegr Adr: .Amtsblatt« Wilsdruff- Dresden Postscheck Dresden 2640 Sonnabend, den 16 Oktober 1V26 Schatten. Das Wort „Massenmord« will schon gar nicht mehr aus den Spalten der Tageszeitungen verschwinden. Es braucht nicht gleich ein Fall Haarmann zu sein, um die Anwendung dieses schreckenerregenden Ausdrucks zu recht fertigen. Er ist auch dann schon ganz und gar am Platze, wenn ein verzweifelter Vater, wie es leider nur zu oft jetzt vorkommt, aus diesen oder aus jenen Beweggründen Frau und Kinder umbringt und sich hinterher gleich mit eigener Hand jeder irdischen Verantwortung entzieht. Oder wenn umgekehrt ein mißratener Bengel die Hand erhebt gegen Eltern und Geschwister und seine junge Seele mu freventlich vergossenem Blut besudelt. ? Das tollste Stück auf diesem dunklen Gebiet ist uns aber doch wohl erst in diesen allerletzten Tagen begegnet. Ein fünfzehnjähriger Knabe dringt in eine fremde Woh nung ein und sticht oder schießt dort drei Menschen über den Haufen, flüchtet nach vollbrachter Tat Hals über Kops in den finsteren Wald und sucht schließlich mit der un schuldigsten Miene von der Welt in einem Försterhaus Ane saubere Jacke zu erbetteln, um nicht in seinem mit Blut befleckten Anzug schon von dem ersten Menschen, dem er begegnet, nach bekanntgewordener Tat als Mörder fest-! gehalten zu werden. Hier werden, muß man Wohl sagen, auch die klügsten Menschenkenner an dem Versuch, in die Abgründe dieser Knabenseele hineinzuleuchlcn,! elend scheitern müssen. Gewiß liegt es nahe, zu vermuten,^ daß man es in diesem Fall wieder einmal mit krankhafter! Veranlagung zu tun hat, und es wurde auch schon berichtet daß der jugendliche Mörder schon einmal auf seinem Geisteszustand untersucht worden sei. Aber kann selbst Vie^ Bejahung dieser Frage über die Ungeheuerlichkeit der Tatj hinweghelfen, eines dreifachen Mordes, begangen durchs em so junges Menschenwesen, das zudem von einer zart-! lich liebenden Mutter, wie es scheint, nach Möglichkeit be-,? hütet worden ist? Man wird bei dem Versuch, dieses Seelenrätsel zu lösen, schwerlich an den vielen jammer vollen Zeiterscheinungcn vorübergehen dürfen, denen unsere Jugend allenthalben, nicht immer mehr bloß in! den Großstädten, ausgesetzt ist. Es gibt da sehr viel zw prüfen und zu beratschlagen, worüber sich die zahllosen Vereine und Gesellschaften, die wir haben, eher den Kopf zerbrechen sollten als über so mancherlei Probleme, denen jetzt mit gewaltigem Aufwand an Arbeit und Kosten auf Kongressen und Tagungen aller Art unermüdlich nachge gangen wird. * Jedenfalls steht uns für den nächsten Monat wieder ein großer Mordprozeß in Aussicht, ein Prozeß vor! dem Jugendgerichtshof, neben der Aburteilung der beiden! Übeltäter von Leiferde, über die gleichfalls der': ru entscheiden haben wird. Die sittlichen^ " land werden damit vor dem Ausland' aew ß setz zn"bokw Drückt werden, was an sich Aite viell^ was aber doch auf der anderen- Oette vielleicht dazu beitragen wird, die weit übertriebenen Vorstellungen^ die man sich dort von der Höhe und dem! Grade unseres Wiederaufstiegs gebildet hat, auf das rich-- tige Maß zuruckzuschrauben. Wenn man schon der Mei-i nung ist, daß hierzulande trotz Krieg und Umwälzung! wieder viel Licht zu finden sei, so soll man sich doch auch' der Erkenntnis nicht verschließen, daß daneben, wie überall! sonst in der Welt, auch viel Schatten einherläuft. * In diesem Zusammenhang müßten auch die Wil-' den Tänze, welche die Kommunisten im Preußischen Landtage auffuhrten, größere Beachtung verdienen, als man ihnen jensetts unserer Grenzen im allgemeinen zn- wendct. England, das durch und durch nüchterne Eng land, das in den öffentlichen Körperschaften kommu nistische Vertreter bisher nur in ganz vereinzelten Exem plaren aufznwcisen hat, lernt ja jetzt auch diese Nichtuna und ihre Kampfesweise gründlich genug kennen Wir haben in unserer preußischen Landstube einen kommu nistischen Vortrupp von rund Dutzend Köpfen, die wenn sie natürlich auch eine an sich schwache Minderheit darstellen, doch mit aller Lungenkraft die allgemeine Auf merksamkeit unausgesetzt auf sich zu lenken verstehen. Wie dabei verfahren wird, hat dieser Tage das Beispiel eines schlesischen Abgeordneten gezeigt, der über emen sozial demokratischen „Kollegen« hechel und, schlimmer noch, die Gattin des Kollegen, eine deut s ch e F r a u u n d M u t ter, durch Zurufe schmählichster Art m den Kot zu ^rren- suchte. Er ist dafür von zwei Söhnen der al,0 Belei-, digten verprügelt worden. Diesmal gibt der Versuch, die vermögensrechtliche Auseinandersetzung mit dem Ho he n- Zollernhause durch einen Vergleich aus der zu Massen, den Kommunisten Anlaß, das äußerste zu wagen. Tre bürgerlichen Parteien hatten sich von der Einigung über diesen Vergleich eine Entgiftung der öffentlichen Meinung versprochen, und ebenso wollte man den sich vor- stchtig, ganz vorsichtig anbahnenden Wiedereintritt der Deutschen Volkspartei in die preußische Regier rungskoalition als den erfreulichen Beginn einer Milde- ung der politischen Gegensätze zunächst wenigstens in Preußen begrüßen. Aber es wird, wie man sieht, schon Hin!.» daß aufstrebende Hoffnungen nicht in den ^ntair, wachsen. Ein Mittel, endlich für Beruhigung und kund?» iw Lande zu sorgen, ist leider noch nicht ge- " worden Dr. Sv. AmM« des MWern-Vergleichs. Das preußenparlament genehmig das Hohenzollernabkommen. (211. Sitzung.) tt. Berlin, 15. Oktober. Da man für die heutige dritte Lesung der Hohenzollern Vorlage im Preußischen Landtage unter Umständen Störungei oder Unruhen infolge kommunistischer Obstruktion in Beirach zog, waren vor Beginn der Beratungen Sicherheitsvorkehrun- gen in weiterem Maßstabe getroffen. Das Landtagsgebäub ist in weitem Umfange polizeilich abgesperrt; in der Strahl vor dem Landtagsgcbäude steht ein größeres Schutzmannsaus gebot. Polizeioffiziere patrouillieren auf beiden Seiten dei Straße aus und ab. Plakate an den Eingangstüren des Land lags weisen darauf hin, daß nur Abgeordnete und Personen die mit Ausweis für das Betreten des Hauses und mit Tri bünenkarten versehen sind, Einlaß finden können. Auch in Hause ist eine Wache postiert. - » Sitzungsbericht. Bei Eröffnung der Beratungen sind die Tribünen schwach die Abgeordnetenbänke dagegen gut besetzt. Abg. Pieck (Komm.) protestiert gegen die polizeilichen Ab sperrungen und beantragt, die Sitzung zu vertagen, bis die Polizei draußen und drinnen zurückgezogen sei. Ferner plä diert er für Auflösung des Landtages, da die kom munistischen Abgeordneten im Hause auf Schritt und Tritt von Kriminalbeamten verfolgt würden. Präsident Bartels erklärt die Ausführungen Piecks für übertrieben. Es seien nur Maßregeln zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung durchgesiihrt. Die kommunistischen Abgg. Schwenk, Bartels u. a. stellen nacheinander mehrere Verschlcppungsanträge, die aber ohne Erfolg bleiben. Abg. Obuch (Komm.) verlangt die Herbei- rufung des Ministerpräsidenten Braun. Eine Stunde vergeht mit den resultatlosen Anträgen der Kommunisten, dann beginnt die sachliche Beratung der Vergleichsvorlage. Als erster Redner spricht Abg. Grube. Als er den Sozial demokraten einen Hundecharakter vorwars, erhielt er einen Ordnungsruf, als er die Parteien des Hohenzollernvergleichs Räuber schimpfte, den zweiten. Der Kommunist Pieck bean tragte, die Rede Grubes durch Säulenanschlag bekanntzumachen. (Stürmische Heiterkeit.) Abg. Wnllc (Völk.) gab eine Erklärung ab, in der es heißt: Wir glauben nicht, daß der vorliegende Vergleich dem Rechte des Hauses Hohenzollern völlig genügt. Da aber das Haus Hohenzollern diesem Vergleich mit dem Preußischen Staat zu- gestimmt hat, für beide Teile also eine neue Rechtsgrundlage geschaffen ist, werden auch wir der Regierungsvorlage zu stimmen. Der Kommunist Bartels-Krefeld sprach von Hohenzollern- halunken und wurde dafür zweimal Vom Vizepräsidenten Gar- nicb zur Ordnung gerufen. Erneut bleiben eine Anzahl von Obstruktionsanträgen der Kommunisten ohne Erfolg. Stürmische Unterbrechung. Abg. Nuschle (Dem.) spricht für den vorliegenden Vergleich' der nach dem Versagen aller übrigen Möglichkeiten, auch des Volksentscheides, als einziger Weg übriggeblieben sei. Des Redner sagte weiter: „Wenn es nach mir ginge, würde der vormalige König nicht in Holland zu wohnen haben, sondern im La^de unter der ständigen Aufsicht eines energischen Preußischen Innenministers.« Bei den Weiteren Ausführungen Ruschkes kam es zu der artigen Unterbrechungen durch die Kommunisten, daß Prä sident Bartels mit strengsten Maßnahmen drohen mußte. Der Redner kennzeichnete zum Schluß den Hohenzollernvergletch als ein Teilstück der großen inneren und äußeren Befriedungs politik. DEM des WimMen Kabinetts. Wien, 15. Oktober. Wenige Minuten nach 6 Uhr abends trat ein Minislerrat zusammen, der die Demission des Gesamt- kabinelts beschlossen hat. Um 6,3V Uhr begab sich der Kanzler zum Bundespräsidenten, um ihm den Rücktritt der Regierung mit zuteilen. Der unerwartete Rücktritt der Regierung ist auf einen Beschluß der Beamten zurückzuführen. Die Regierung hatte den Beamtenvertretern gestern als letztes Angebot eine Gehaltser höhung von 12,5 Prozent in Vorschlag gebracht. Dieses Angebot wurde abgelehnt. Der Kanzler erklärte, daß die Regierung mit Rücksicht auf die Volkswirtschaft nicht in der Lage fei, über dieses Angebot hinauszugehen. Es kam zu einer neuen Besprechung der Beamtenorgamsattoen, die nachmittags abermals beim Kanzler erschienen und ihm mitteilten, daß sie unter diesen Umständen auf ihrem Streikbeschluß beharren müßten und morgen mittag 12 Uhr mit dem Streik einsetzen werden. Der Kanzler teilte den Beamten mit, daß die Regierung unter diesen Umständen ihre Demission erklären werde. Ob es angesichts des Rücktrittes zur Durchführung des Streikes kommen wird, ist vorläufig noch fraglich. MH keine EiisHeidW Iber DowmAler. Eigener Fernsprechdienst des „Wilsdruffer Tageblattes" Berlin 15. Oktober. Das Reichskabinett hat sich heute abschließend mit der Angelegenheit der Bestätigung der Wahl des stellvertretenden Generaldirektors der Reichsbahn Dr. Dorp- Finanzminister Dr. Höpker-Aschoff sprach besonders über die Auslegung des Wohnungsrechtes für den ehemaligen König (8 7). Er wies aus 8 23 des Re- publUschutzgesetzcs hin, wonach den Mitgliedern der ehemaligen Fürstenfamilien der Aufenthalt in Deutschland versagt oder beschränkt werden kann, wenn Staatsinleressen das erforderlich machen. Diese Bestimmung sei auch heute noch geltendes Recht. Annahme der Paragraphen 1 und 2. Nach erregten geschäftsordnungsmäßigen Auseinander setzungen wurde in der Einzelbcratung 8 1 in einfacher Ab stimmung angenommen. Dagegen stimmten die Kommunisten, die Sozialdemokraten enthielten sich der Abstimmung. 8 2 der Gesetzesvorlage wurde mit 251 gegen 36 Stimmen bei 81 Stimmenthaltungen angenommen. Angenommen wird ferner der 8 3 mit 242 gegen 36 Stimmen bei 60 Enthaltungen. Während der Präsident das Ergebnis feststcllt, entsteht zwischen einigen Kommunisten und Sozialdemokraten ein Streit. Eure Schlägerei wird durch den Abg. Pieck (Komm.) verhindert Andere Kommunisten rufen: „Die Halunken wollen bloß eine Schlagerei provozieren!" 8 4- die Kronfideikommißrente mit dem 1. Januar 1919 fortfallen laßt, wird in namentlicher Abstimmung ein kommunistischer Antrag mit 244 gegen 37 Stimmen bei 52 Enthaltungen abgelehnt, wonach die Hohenzollern verpflichtet Werden sollten, alle seit dem November 1918 erhaltenen staai- lichcn Zuwendungen, Geldbeträge wie Sachwerte, zurückzu- crstatten. Die Schluhabstimmung. Berlin, 15. Oktober. Nach der vorläufigen Feststellung wurde bei der Schlußabstimmung über den Hohenzollernvergleich 258 Stimmen mit Ja und 37 Stimmen mit Nein abgegeben. 65 Zettel lauteten auf Stimmenthaltung. Vie RbMmmungsergeblMe im preutziseken Lsncktsg. Eigener Fernlprechdienst des „Wilsdruffer Tageblattes". Bersin, 15. Oktober. Nachdem der kommunistische Miß- trauensanrag gegen das gesamte Staatsministerium abgelehnt war, wurde über die einzelnen Mißtrauensanträge gegen die be treffenden Minister abgestimmt. Abgelehnt wurde das Miß trauensvotum gegen den Ministerpräsidenten mit 201 gegen 52 Stimmen bei 82 Enthaltungen, das gegen den Finanzminister mit 206 gegen 39 Stimmen bei 140 Enthaltungen, das gegen den neuen Innenminister Grzesinski mit 206 gegen 114 Stimmen der Deutschnationalen, der Völkischen und Kommunisten bei 35 Ent haltungen der Deutschen Voltspattei, das gegen den Handelsmini ster mit 203 gegen 45 Stimmen bei 44 Enthaltungen, das gegen den Landwirttchaftsminister mit 213 gegen 38 Stimmen bei 40 Enthaltungen. Das Mißtrauensvotum gegen den Wohlfahrts- minisler wurde mit 205 gegen 44 Stimmen bei 36 Enthaltungen abgelehnt, das gegen den Iustizminister mit 204 gegen 43 Stim men bei 29 Enthaltungen und das gegen den Kultusminister schließlich mit 205 gegen 48 Stimmen bei 30 Enthaltungen. Nach dem. die kommunistischen Mißtrauensanträge abgelehnt waren, erledigte das Haus noch einige kleinere Vorlagen und vertagte sich auf Mittwoch den 3. November 1 Uhr nachmittags. Nachdem der Präsident die Sitzung für geschloffen erklärte hatte, rief der kommunistische Abgeordnete Pieck unter dem Beifall seiner Freunde und dem Gelächter der Rechten ins Haus: Nieder mit dem Hohenzollernschandvertrag! Müller zum Generaldiröltor der Reichsbahn beschäftigt. Es prüfte den in Vorschlag gebrachten Entwurf einer Vereinbarung über die Zusammenarbeit zwischen der Reichsregierung und der Reichs bahn. Die Stellungnahme des Verwaltungsrates der Reichsbahn soll morgen erfolgen. Je nach dem Ausfall dieser Stellungnahme wird das Reichsabinett seinen Vorschlag dem Herrn Reichsprä sidenten unterbreiten. GrmniMhMkMzert im heiMm Landtag Eigener Fernsprechdknst des „Wilsdruffer Tageblattes". Graz, 15. Oktober. Nachdem schon in den letzten Tagen die Verhandlungen im steirischen Landtag wegen der sozialdemo kratischen Obstruktion unmöglich waren, kam es heute zu ganz tollen Szenen. Kaum hatte der Vorsitzende die Sitzung er öffnet, als sofort der Lärm begann. Die Sozialdemokraten hatten wieder eine große Anzahl von Musikinstrumenten, Autohupen und anderes, sogar ein Grammophon mitgebracht. Das Konzert setzte sofort ein. Aus dem- Grammophon, das ein sozialdemckraliscker Abgeordneter bediente, wurde ein sloüer Marsch gespielt. Als hierauf das Grammophon einen Walzer spielte, rief ein sozial demokratischer Abgeordneter in den Saal: „Meine Herren, bitte Damenwahl!" Nach Unterbrechung der Sitzung stellte sich bei ihrer Wiedereröffnung heraus, daß die Sozialdemokraten noch chn zweites Grammophon mitgebracht hatten. Das Konzert wurde außerdem noch durch Kuhglocken verstärkt. In den späten Abendstunden dauerte die Sitzung bzw. das Konzett noch an.